bobo-lemon - Kommentare

Alle Kommentare von bobo-lemon

  • 4

    "Humains" ist sowas wie der kleine zurückgebliebene Bruder von "The Hills Have Eyes", der sich ins schweizer Bergland zurückgezogen hat. Was als Wissenschafts-/Abenteuerfilm in zugegeben schöner Kulisse beginnt, endet leider in den üblichen Backwood-Klischees.
    Dass die beiden Regisseure vorher z. B. für die Effekte in "Inside" verantwortlich waren, merkt man ihrem Debut leider nicht an - ein schrecklich animierter CGI - Autounfall im ersten Viertel des Films hätte als böses Omen eine Warnung sein sollen. Trotz zweier bekannter Gesichter (Dominique Pinon und Philippe Nahon) leidet "Humains" an Spannungs- und Ideenlosigkeit und sorgt daher im direkten Vergleich zu anderen französischen Köstlichkeiten für einen eher billigen Abgang.

    • Ich habe Verhoevens Buch "Jesus - Die Geschichte eines Menschen" gelesen und man merkt ihm darin deutlich an, wie wichtig und essentiell die Verarbeitung dieses Themas für ihn ist - nicht umsonst verbrachte er über 20 Jahre im Jesus-Seminar mit der biblischen Exegese. Mir gefällt seine kritische und objektive Herangehensweise an das größte Mysterium der Menschheit und mit einer Verfilmung wird er vermutlich einige mehr Menschen erreichen und für eine säkulare Sichtweise der Dinge sensibilisieren können. Allerdings befürchte ich, dass Verhoevens Ruf als Provokateur dem Ernst der Geschichte alles andere als zuträglich sein dürfte. Man hat ja mitbekommen, was Dan Brown mit seinen pseudo-religiösen Fantasyromanen in den Kreisen der Gläubigen ausgelöst hat, und der hatte weitaus weniger Wahrheitsanspruch...
      Egal, spannend wird's allemal!

      • 4

        Soi Cheangs Erstlingswerk "Dog Bite Dog" zählt für mich zu den besten asiatischen Thriller aller Zeiten. Selten habe ich einen so düsteren und pessimistischen Film gesehen, bei dem der Debutant alles richtig gemacht hat. "Dog Bite Dog" ist dramaturgisch ausgereift, von ausgezeichneten Schauspielern getragen und mit apokalyptisch anmutenden Bildern unterlegt, dementsprechend habe ich mich über die späte Veröffentlichung von "Shamo" hierzulande gefreut, der gleich ein Jahr nach "Dog Bite Dog" entstanden ist.
        Nach der Sichtung macht sich jedoch große Entäuschung breit, hat "Shamo" doch so gar nichts von den Stärken des Vorgängers zu bieten. Die Inszenierung ist kryptisch und hat keinen Drive, die Bildsprache bewegt sich auf unterem Niveau und kann auch den Kämpfen keine Dynamik verleihen. Alle Charaktere bleiben Skizzenhaft und erschweren dem Zuschauer wirkliche Symphatien zu entwickeln. Ganz schlimm ist die Tonabmischung (auch im Originalton), bei der die Athmo ganz schwach im Hintergrund vor sich hindudelt und so ein noch billigerer Eindruck entsteht.
        Mangaverfilmungen sind ja nicht immer unbedingt etwas für den europäischen Gusto und ich kenne die gezeichnete Vorlage nicht, aber objektiv als Film betrachtet, bleibt "Shamo" leider weit hinter meinen Erwartungen zurück.

        1
        • 3 .5

          Erstmal das Wichtigste im Zusammenhang mit diesem Film vorweg: die Verarsche der kaufbereiten DVD-Kundschaft durch den Vertrieb SUNFILM! So ist's recht, unrated schafft es der film nicht durch die FSK und auch bei der SPIO/JK muss er Federn lassen (1:09 min.), aber trotzdem prangt an beiden Versionen der verkaufsträchtige DIRECTOR'S CUT Aufdruck! Klar, nicht jeder Konsument ist so akribisch, sich im Vorfeld über alle interessanten Veröffentlichungen (und eventuelle Importfassungen) erst im Netz zu informieren und anderen mag es völlig egal sein, dass die Zensurwut hier und da mal wieder zugeschlagen hat. Beide Parteien werden wohl unbedarft zugreifen. Aber warum diese bewußte Täuschung? Da wundert es mich nicht, wenn immer mehr zu illegalen Methoden übergegangen wird, was ich aber auf keinen Fall gutheißen möchte.
          Nun aber zu Rob Zombie's Fortsetzung seines 2007er Remakes, welches ich als Neuinterpretation (die es angesichts John Carpenter's perfektem Meisterwerk nicht wirklich gebraucht hätte) noch einigermaßen ok fand. In Teil 2 verläßt Zombie nun komplett den vorgetrampelten Pfad und versucht der Geschichte um Michael Myers ganz neue Ansätze zu entlocken - lediglich die (wirklich gute) Anfangssequenz zeigt noch deutliche Parallelen zu Rosenthals Originalfortsetzung von 1981.
          Nach diesem Exposé passiert dann nämlich lange Zeit erstmal nichts. 2 Jahre sind nach den Ereignissen an Halloween in Haddonfield vergangen. Laurie wurde von der Familie ihrer Freundin, die ebenfalls überlebte, aufgenommen und kämpft nun mit den traumatischen Folgen dieser Nacht, den abgesehen von dem 15 Morden wurde Myers Leiche nie gefunden. Dr. Loomis hingegen gibt sich völlig seiner Profilneurose hin, indem er als Bestsellerautor die Geschichte bis aufs letzte vermarktet. Zombie degradiert Loomis endgültig zur bemitleidenswerten Witzfigur. Und was hat er Michael in den 2 Jahren tun lassen? Man weiß es nicht, denn dafür hält der Regisseur keine Antworten parat. Myers, der irgendwo in den Wäldern lebt und uns ohne Maske im Almöhi-Look präsentiert wird, bekommt 2 Tage vor Halloween plötzlich Halluzinationen, in denen seine Mutter ihn bittet, die Familie endlich zusammen zu führen. Also macht sich der zottelige Landstreicher auf den Weg nach Haddonfield und murkst unterwegs alles ab, was ihm in die Quere kommt.
          Oh mann....Zombie hat es geschafft, die Figur des Michael Myers ihres Mysteriums zu berauben und hat damit eigentlich den interessantesten Faktor zunichte gemacht. Selbst der Killer aus "Ich Weiß, Was Du Letzten Sommer Getan Hast" wirkt dagegen nun wie das personifizierte Böse. Dadurch wird der Film für mich zum zweischneidigen Schwert: auf der einen Seite (nennen wir sie die "Haben-Seite") inszeniert Zombie seinen Film mit einer geradezu nihilistischen Konsequenz. Selten waren Morde in einem Slasher so hart an der Schmerzgrenze, ohne dabei zu splatterig zu sein. Unterstützt von ästhetischer Kameraarbeit und einem unterschwellig bedrückenden Score, sorgt er des öfteren für ein flaues Gefühl in der Magengegend.
          Dem gegenüber steht auf der "Soll-Seite" der fehlende Thrill, der fehlende Aspekt der motivlosen, übermenschlichen Tötungsmaschine, die ohne Maske fast schon nett wirkt. Zu viel (menschliches und unreflektiertes) Leben steckt in Michael Myers, der beim mühseligen Schnetzeln sogar hin und wieder Laute der Anstrengung von sich geben muss und dadurch nur noch durch seine überlegene körperliche Präsenz für Angst unter den Opfern sorgt. Myers ist damit im Olymp der gestörten Film-Serienmörder angekommen, selbst ein Opfer seines sozialen Umfeldes, getrieben von einem Motiv, das ihm sein krankes Hirn ins Bewußtsein gemeiselt hat und damit auch irgendwie belanglos.

          1
          • 4 .5

            3 - 4 größere Schiessereien, unspektakulär und möchtegern cool in Zeitlupe gesetzt, flacher Witz und noch flachere Sprüche, über die lange Laufzeit aufkeimende Langeweile und der gleiche pseudo-religiöse Humbug wie im 1. Teil - mehr hat "The Boondock Saints II" nicht wirklich zu bieten. Ich fand Teil 1 auch schon immer überbewertet und Teil 2 fügt dem nichts hinzu. Da gibt es in Sachen Action und Buddy-Movies einfach sehr viel Besseres, wie natürlich auch Schlechteres.

            • 7

              "Tolle" Marketingstrategie den Film von "Zombies Of Mass Destruction" in "Zombieworld" umzubenennen und ihn so in die unmittelbare Nähe eines gewissen Hollywoodkollegen zu manövrieren. Auch Ähnlichkeiten bei der Covergestaltung sind natürlich nur rein zufällig.
              Anders als bei "Zombieland" bekommt man es hier aber mit einem knapp über Amateurlevel angesiedelten Fun-Splatter zu tun, der sich in keinster Weise ernst nimmt und mit liebevoll handgemachten Effekten zu überzeugen weiß. Zudem nimmt der Film auf überzogene und charmante Art die amerikanische Mentalität, bzw. Doppelmoral auf die Schippe, denn auch im Angesicht der Zombieapokalypse ist es wichtiger, vermeintliche irakische Terroristen zu bekämpfen. Und dann haben wir da noch das schwule Pärchen, das - wohl etwas naiv - ausgerechnet in der örtlichen Kirche Zuflucht sucht...

              • 1 .5

                "Der absolute Kultfilm vom Fantasy Filmfest!" (Zitat: DVD Frontcover)
                ....jaaa...genau...so kultig, dass er in einigen Städten nachträglich wieder aus dem Programm genommen wurde.
                Der Vorgänger "Baby Blood" war ja schon nix weltbewegendes, aber dieses lieblos zusammengehackte Low Budget Machwerk hat absolut keine Daseinsberechtigung und ist weit davon entfernt sich Film schimpfen zu dürfen.
                Armer Phillipe Nahon...das hat er nicht verdient!

                1
                • 1 .5

                  Es kommt selten, oder besser gesagt NIE vor, dass ich einen angefangenen Film nicht bis zum Ende durchstehe. Bravo! "The Graves" hat es geschafft, mich von meinen Prinzipien abzubringen. Wieso werden solche Filme noch produziert? Wieso geben (einigermaßen) bekannte Schauspieler (Tony Todd) ihren Namen dafür her? Wieso bekommt sowas ein DVD-Release - und dann noch in 'nem schicken Steelbook?!? Und wieso bewertet die Deadline diesen Mist auch noch mit "Sehr gut"?
                  Fragen über Fragen, mit denen ich mich besser nicht weiter beschäftige...

                  • 1

                    Wo war der Thrill, das flaue Gefühl in der Magengegend, die Story? 73 Minuten dilettantische, verklemmte und unfreiwillig komische Japan-Phantasien bekommt man hier geboten. Aber das kennt man ja von so einigen CAT III-Produktionen: Möchtegern-Schock geht Hand in Hand mit Prüderie. Was für eine Zeitverschwendung - ich hätt`s besser wissen müssen...

                    2
                    • 8 .5

                      Über die Story darf man hier wirklich nichts verraten, denn die hat es in sich: man hat zwar ähnliche Plots schon öfter gesehen, aber selten wurde diese Idee so konsequent zu Ende gedacht wie bei "The Triangle".
                      Der Film ist mit stimmigen Bildern hervorragend in Szene gesetzt und währt man sich am Anfang noch im nächsten Slasher-Mumpitz à la "Ghostship", entfaltet sich nach und nach ganze dramatische Ausmaß bis zum bitteren Ende, dass dann nochmal tief unter die Haut geht.

                      • 1

                        Gaaaanz schlimme Ketchum-Verfilmung...
                        Ähnlich wie American Psycho ist Offspring (dt. Beutegier) für eine adäquate Filmumsetzung einfach nicht geschaffen. Der sowieso schon schwache und seichtere Nachfolger von Off Season (dt. Beutezeit) ist in den Beschreibungen der Greueltaten einfach derart explizit, was eine 1:1 Umsetzung von vornherein ausschließt. Der Film ist in allen Belangen billig: Bildmaterial, Effekte, Darsteller, Regie, etc.
                        Übrigens ist die von Zichi03 rezensierte SPIO/JK-Fassung auch noch von 2 Minuten und 10 Sekunden schlechten Splatters befreit worden, aber auch die US-Unrated reißt's nicht raus...

                        • 8

                          Die Figur des Kim An-seok ist sowas wie das koreanische Pendant zu Jaques Mesrine nur ohne dessen eingeschlagene Gangsterkarierre. Ihm geht es nur darum, die Missstände der koreanischen Justizpolitik ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Was mit den menschenunwürdigen Zuständen im Gefängnis beginnt, mündet in eine Flucht mehrer Inhaftierter. Jeder der Gruppe verfolgt nach dem Ausbruch eigene Ziele, während An-seok's Streben nach Gerechtigkeit in einer dramatischen Geiselnahme endet. Das ist wirklich bewegend und eindringlich inszeniert - lediglich der Oberaufseher und persönliche Gegenspieler An-seok's neigt etwas zum asia-typischen Overacting. Ansonsten eine klare Empfehlung für Freunde fernöstlichen Kinos.

                          • 5 .5

                            Auch wenn man Chan die ernste Rolle sehr zu Gute halten muss, so richtig zünden will dieser Streifen einfach nicht. Die Story hat man so schon hundert mal gesehen - aber eben auch oft genug besser (nicht selten fühlte ich mich an Carlito's Way erinnert). Richtige Spannung mag nicht aufkommen, dafür bleiben Chans Figur und der Rest einfach zu eindimensional und kommen über die üblichen Klischees nicht hinaus. Postitiv finde ich dagegen die Art der Kämpfe und der Action, die angenehm old-schoolig und ruppig inszeniert daher kommen.

                            1
                            • 4

                              Ein leidlicher Versuch, die Figur des Sherlock Holmes in die Reihe der next generation Superhelden einzureihen.
                              Was haben wir denn da: eine abgedroschene Story mit vorhersehbaren Twists, aufgesetzte Action, unnötig viel CGI-Gedöhns und den Beginn des nächsten Hollywood-Franchising. Guy Ritchie wollte es mal wieder viel zu cool, kann dabei aber seinem Hauptdarsteller Downey Jr. in keinster Weise das Wasser reichen - nur dank Robert gibt's daher die 4 Punkte.

                              1
                              • 5

                                Plakat und Trailer zu Jack Brooks: Monster Slayer ließen mich auf einen kleinen B-Movie Hit im Stil eines Army Of Darkness hoffen, der altbewährten Story eines Loser-Charakters, welcher sich im Angesicht einer übernatürlichen Bedrohung zum Helden wider Willen wandelt. Leider kann Jack dem guten Ash in keinster Weise das Wasser reichen.
                                Aber erstmal zur Story: Jack wird als kleiner Junge bei einem Campingausflug Zeuge, wie ein werwolfartiges Monster seine Schwester und seine Eltern tötet und entwickelt sich nach diesem traumatischen Erlebnis zu einem cholerischen Halbstarken, der zu Gewalt und Wutausbrüchen neigt. Tagsüber arbeitet Jack als Klempner, während er abends die Schulbank drückt.
                                Da auch sein Umfeld und vor allem seine Beziehung unter seinen ständigen Ausbrüchen zu leiden haben, verbringt Jack den Großteil seiner Freizeit bei einem Therapeuten, um das mittlerweile verdrängte Kindheitserlebnis zu verarbeiten - ganz klar, dass er die komplette Wahrheit für sich behält, um nicht für völlig verrückt erklärt zu werden. Doch da entdeckt Jack's Chemieprofessor, bei dem er vorher noch die Heizung reparieren sollte, im Garten eine geheimnisvolle Kiste, deren Inhalt Jack mit seinen schlimmsten Urängsten konfrontieren wird...
                                Daraus hätte man nun eine wirklich charmante Horrorkomödie basteln können, doch leider fehlt es Jack Brooks: Monster Slayer an witzigen Einfällen, Tempo und der Action, die der Titel suggeriert. Die Story, welche in ihrer eigentlichen Abfolge 1:1 von Slither übernommen wurde, kommt nur zäh und mühsam voran und wird in der ersten Hälfte lediglich von einem gut aufgelegten Robert Englund getragen, der den sich verwandelnden Chemieprof mit sichtlicher Hingabe spielt. Der ganze Film arbeitet auf einen dicken Showdown hin und man wartet nach 70 Minuten ungeduldig darauf, dass Jack doch endlich zum titelgebenden Helden mutiert und sich mit Klempnerwerkzeug und Wutanfall durch die Monsterhorden metzelt. Aber auch hier werden einfach alle Möglichkeiten verschenkt! Zu kurz, zu lieblos und zu unspektakulär wird der Zuschauer schließlich in die Credits entlassen. Wirklich schade das...
                                Aber es gibt auch ein wenig Positives zu vermelden:
                                1. der end-achtziger Charme des Films
                                2. Robert Englund mal wieder in gut
                                3. die handgemachten Effekte
                                4. ein, zwei witzige Dialoge und
                                5. ein bis zwei witzige Zitate aus klassischen Horrorfilm-Vorbildern
                                Macht summa summarum 5 Punkte.

                                • 5

                                  Der Film wurde mir schon seit langem immer wieder von Freunden ans Herz gelegt, meist mit überschwenglichen Sätzen, wie: "Der beste Film des Jahres!", oder "So schön und gefühlvoll. Da sind so hammer Szenen drin - du heulst Rotz zu Wasser!". Und das sagen sie einem, dem schon die 15. Wiederholung von "Die Monster A.G" zu besorgniserregenden Tränenergüssen verhilft! Warum dieses Phänomen dann trotzdem ausblieb - meine grundsätzliche Abneigung gegen Adam Sandler mal aussen vor gelassen - möchte ich gerne Erklären:
                                  Der Film macht eigentlich vieles richtig! Die Anteile von Tragik und Komödie sind perfekt ausgeglichen, Don Cheadle und - wer hätte das gedacht - Adam Sandler spielen richtig gut und verleihen ihren Figuren Glaubwürdigkeit und Tiefe. Das Wiedersehen und die wieder aufkommende Freundschaft der beiden, gehören auch wirklich zu den stärksten Momenten des Films. Soweit - so gut. Leider versteht es Regisseur und Drehbuchautor Mike Binder mit seiner sehr konstruierten und vorhersehbaren Geschichte, (fast) alles wieder zunichte zu machen. So ein Drama besteht doch geradezu aus Realitätsnähe und der daraus resultierenden "Echtheit" des Ganzen. Wahrscheinlich wäre es weitaus besser gewesen, den Verlust Finemans einem "normalen" Flugzeugabsturz zu zuschreiben als den Terroranschlägen am 11. September. Denn so hatte ich des öfteren das Gefühl, ich befände mich in einem weichgespülten, typisch amerikanischen Anti-Terrorfilm mit vordergründiger Zeigefinger-Moral. Besonders unpassend fand ich da diese Szene, in der Charlie Fineman zum ersten Mal wieder seine Playstation ausschaltet, einen ersten Schritt Richtung Realität tätigt und sich durch diverse Nachrichtenkanäle zappt. Und worum ging es da natürlich? Richtig: Terror, Terror und nochmals Terror. Das war mir ein bisschen zuviel der Dampfhammer Methode. Als sich dann auch noch rausstellt, dass die Dame aus dem anfänglichen Nebenplot, in dem sie Alan in seiner Praxis an die Wäsche will, zufällig Patientin bei der gleichen Therapeutin ist, zu der Alan später auch Charlie Fineman schleppt, und sie dann aber plötzlich ihre Aufmerksamkeit auf den verwitweten Charlie richtet, da war es mir persönlich zu viel des Guten.
                                  Aber wer weiss schon so genau, was für abstruse Geschichten das Leben manchmal so schreibt?

                                  • 3

                                    Ok, da habe ich mir mal wieder einen Ittenbach angesehen, denn immerhin war in einigen Reviews zu lesen, dass man es hier mit seinem bisher reifsten und härtesten Werk zu tun habe. Aha. Ok, die Neugier war geweckt!
                                    Also ab in die Videothek und die um 5 Minuten gekürzte Fassung ausgeliehen (eine Uncut Fassung wird es wohl später via Österreich geben). Die erfreulichen Fakten gleich zu erst: dickes Cinemascope Format und schön gefilmte Bilder - der Vorspann läßt tatsächlich auf einen "richtigen" Film hoffen! Doch dann folgt auch gleich die erste Ernüchterung: Hauptdarstellerin Martina Ittenbach hat nichts dazugelernt und schafft es, den anfänglichen Glanz durch völlige Talentfreiheit binnen weniger Minuten verblassen zu lassen! Wie kann man dieser Frau eine Rolle in einem Film geben, der es so offensichtlich versucht ernst genommen zu werden? Aber egal. Ich schaue Martina und ihrem einen Gesichtsausdruck weiter dabei zu, wie sie durch ein bemüht konstruiertes Drehbuch stolpern. Die Geschichte ist eigentlich nicht der Rede wert und trotz einiger falsch gelegter Fährten sehr durchschaubar. Das wäre ja noch zu entschuldigen, wenn Dard Divorce in irgendeiner Form spannend oder mitreißend wäre. Als positives Beispiel möchte ich hier den französischen Thriller À L’intérieur anführen, der mit einem ähnlich gelagerten Setting eindrucksvoll bewiesen hat, dass das Beschränken auf einen Schauplatz mit nur wenigen Personen eine verdammt spannende und intensive Angelegenheit sein kann - auch ohne tiefgründige Story.
                                    Und so sieht sich die frisch geschiedene Nathalie, nach dem mysteriösen Verschwinden ihres Ex-Mannes und ihrer zwei Kinder, in ihrem abgeschiedenen Haus mit zwielichtigen Finstermännern konfrontiert, die mit verschiedenen perversen Vorlieben in Sachen Folter, aber vor allem mit einer jeweils anderen Geschichte aufwarten können.
                                    Hätte ja echt was werden können - ist es aber nicht. Neben den grottigen Schauspielern, der im Verlauf dann doch immer langweiliger und amateurhafter werdenden Kamera- und Schnittarbeit und dem unpassenden und billig wirkenden Score, können nicht einmal die Gewaltszenen überzeugen! Das Make-Up sieht zwar passabel aus, tut aber einfach nicht weh, weil alles so maßlos überzogen ist. Anscheinend hat sich da in Olafs Effekteküche ein Überschuss an Kunstblut angesammelt, welcher kurz vor dem Verfallsdatum noch irgendwie Verwendung finden musste. Da werden dann eben nach einem Schlag auf die Nase kurzerhand zwei Liter des kostbaren roten Saftes in Gesicht und Kulisse verteilt. Die Trash-Krone hat dem ganzen dann aber folgende Szene aufgesetzt: die Tochter kommt in die Küche und findet ihre über und über mit Blut besudelte Mutter mit böse zertrümmerten Gesicht und fragt mit kompletter Ausdruckslosigkeit (ich schwöre - man sieht wie sie sich das Lachen verkneifen muss!): "oh god, mum... what did they do to you?" Worauf sie nur erwidert: "I’m okay." Und gut is. Ehrlich, man muss es gesehen haben um zu glauben, wie emotionslos und zugleich saukomisch diese Szene ist - hammer!! Und auch der Showdown hat mich nochmal so richtig zum Schenkelklopfen gebracht!
                                    Doch leider soll das hier keine Splatterkomödie sein, sondern ein harter und intelligenter Thriller. Thema verfehlt - Note 6.
                                    Man kann nur hoffen, daß Olaf endlich daraus gelernt hat und sein Versprechen hält, den Regiestuhl nur noch als Sitzgelegenheit auf der heimischen Terrasse zu verwenden.
                                    Die 3 Punkte gibts für die unfreiwillige Komik.

                                    1
                                    • 0

                                      zuerst möchte ich erwähnen, dass ich überzeugter atheist bin, an themen mit religiösem inhalt aber immer grosses interesse habe. desweiteren bin ich filmvorführer in einem kino und konnte mir dadurch die 6 euro eintritt sparen, deren verlust mir nach dem "genuss" von GESPRÄCHE MIT GOTT aber mit sicherheit sauer aufgestossen hätte.
                                      zugegeben, ich habe die bücher von neale donald walsch (denen der film zugrunde liegt) nicht gelesen und werde es jetzt mit sicherheit auch nicht nachholen!
                                      dieses filmische machwerk trieft vor kitsch und schnulzigkeit - der zuschauer wird damit in form von immergleichen landschaftsaufnahmen (jaja, so ein lensflare macht die gegenwart gottes doch gleich doppelt spürbar), dem zu dick aufgetragenen spiel des hauptdarstellers und des grauenhaften scores regelrecht zugeschleimt (ja, genauso hab ich mich gefühlt...brrr...).
                                      von der grauenhaften deutschen synchro und der damit sicherlich umso lächerlicher wirkenden dialoge mit dem schöpfer will ich jetzt gar nicht erst anfangen (und auch nicht in meine wertung mit einfliessen lassen), wohl aber von der spirituell verpackten, propagierten verherrlichung des american way of life und des damit einhergehenden materialismus!
                                      zum schluss bleibt mir nur zu sagen: wer damals in den 80ern "ein engel auf erden" abgefeiert hat und darin seine geistliche erfüllung fand, dem sei diese weichspülerschmonzette wärmstens empfohlen.

                                      • 3

                                        Die Beschreibung im Fantasy Filmfest Heftchen verspricht "einen hoch budgetierten Sciencefiction-Actioner gekreuzt mit einem testosterongetränkten Wikinger-Abenteuer [...] irgendwo zwischen ALIEN und BRAVEHEART samt Splattereinlagen, Humor und sogar einem Hauch Romantik!"
                                        Nürnberg, 13.00 Uhr, strahlend blauer Himmel und gefühlte 35° C - also nix wie rein ins Kino, in Vorfreude auf 2 Stunden trashige aber beste Unterhaltung.
                                        Klar, dass bei dieser Art Story inhaltlich keine großen Ansprüche meinerseits gestellt werden - muss ja auch nicht. Der Film hat in den ersten paar Minuten auch wirklich das Zeug dazu, in mir den kleinen Jungen anzusprechen, der anno 1990 mit leuchtenden Augen gerade ein original Tape von KRULL erstanden hat.
                                        Und offensichtlich befindet sich die Filmindustrie in Sachen Fantasy schon seit damals in kreativer Stagnation.
                                        Man nehme zuerst die etwas hoch gegriffenen Vergleiche prominenter Genrevertreter weiter oben und ersetze sie durch: "[...] irgendwo zwischen DAS RELIKT und DER 13. KRIEGER samt stereotypischen Figuren, klischeebeladener Handlung und sogar einem Hauch gähnender Langeweile!"
                                        Spätestens nach Einführung aller Charaktere und dem ersten Auftauchen des Aliens lässt sich der weitere Verlauf dieses Machwerks an drei Fingern abzählen. Nicht einmal die Action oder die finale Monsterhatz in einem unterirdischen Höhlensystem kann für spannende oder gar überraschende Momente sorgen!
                                        Es ist einfach kaum zu glauben, mit welcher Beharrlichkeit hier wirklich jedes noch so dämliche Klischee erfüllt wird - vielleicht stellt das den eingangs erwähnten Humor da, denn man kann manchmal einfach nicht anders, als über diese Primitivität zu lachen.
                                        Ich kann diese ganzen hohen Wertungen (auch auf Imdb) bei bestem Willen nicht nachvollziehen. OUTLANDER hat mir lediglich vor Augen geführt, dass:
                                        - auch solche Drehbücher ein hohes Budget bekommen
                                        - aus einem grossem Budget umso kleinere Filme entstehen können
                                        - man Ron Perlman ein weiteres Mal verheizt hat
                                        - CGI Effekte seit JURASSIC PARK immer schlechter werden
                                        - Morweens mit den Predators blutsverwandt sind
                                        - ich nicht mehr 12 bin

                                        ...schade eigentlich.

                                        1
                                        • 9

                                          Von Mel Gibson halte ich überhaupt nichts und auch die pseudo-religiöse Botschaft hätte man sich sparen können, dennoch hat der Film bei mir hervorragend funktioniert und mich über die gesamte Laufzeit atemlos in den Kinositz gedrückt. Zugegeben: beim zweiten Sichten hat er einiges an Atmosphäre eingebüßt, aber für diese einmalige Kinoerinnerung hat er sich ne 9 verdient!