bobo-lemon - Kommentare

Alle Kommentare von bobo-lemon

  • 3 .5

    Tja, der Kirche gehen die Schäfchen flöten - kein Wunder, denn vor diesen Dämonen hätte ich auch keine Angst. Was ist das auch für ein Leben für einen Abgesandten des Teufels? Von Körper zu Körper geistern, mit unflätigen Bemerkungen um sich schmeißen, wilde Verrenkungen praktizieren und darauf warten, dass sich ein Priester zum Duell findet. Obwohl von einem Duell in Falle von THE RITE eigentlich nicht zu sprechen ist. Ein paar Sätze wie, "Gott , der Allmächtige befiehlt dir: verlasse diesen Körper!", reichen aus, um den umtriebigen Dämon auch schon wieder auf Wanderschaft zu schicken.
    Das hat jetzt nichts mit meiner naturalistischen Weltanschauung zu tun (ich mag ja auch Science Fiction Filme ohne an Außerirdische zu glauben), aber ein Minimum an Spannung und sachdienlicher Logik darf man von so einem Thriller doch wohl erwarten, beim EXORZIST hat's ja schließlich auch geklappt. THE RITE nimmt aber zu keinem Zeitpunkt Fahrt auf, sondern begnügt sich stattdessen mit einer ausgelutschten Dramaturgie und zu viel Effekthascherei. Theologische Ecken und Kanten werden dabei gekonnt umschifft und auch wenn am Anfang noch ein paar wissenschaftliche Ansätze vorhanden sind, weiß man sehr bald in welche Richtung sich das Ganze entwickeln wird. So hatte ich letztendlich das Gefühl in einem katholischen Propagandafilm gewesen zu sein, sponsored by the vatican. Damit ich mich jetzt nicht in religiöser Kritik verstricke, belasse ich es jetzt dabei: 2 Punte für Hopkins, 1 Punkt für die atmosphärische Inszenierung und 0,5 für die Aufklärung.

    • 9 .5

      In der Tat: in TRUE GRIT passiert nicht viel. Es ist einer dieser Filme, der nicht durch die Story, sondern durch die Darsteller lebt. Dabei gerät das ganze Westernsetting völlig zur Nebensache. Es ist wie im Theater: der magische Moment, wenn man diese britzelnde Spannung im Zusammenspiel der Schauspieler fühlt. Wenn man ihnen bei jedem Satz an den Lippen hängt und jede noch so kleine Geste ihre große Bedeutung erfährt.
      Im Falle von TRUE GRIT habe ich mir im Kino gewünscht, dass dieser Film einfach nie aufhören möge. Und auch wenn sich Jeff Bridges abends allein einen Topf Bohnen kocht, danach gedankenverloren eine Flasche Whisky kippt und irgendwann mit einer Selbstgedrehten in seiner Koje einschläft - egal, ich will dabei sein!

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        über Beastly

        Manchmal gibt es sie: Trailer, die einem das geliebte Cornetto Buttermelk Fresh in saure Milch verwandeln...

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        • Mal ehrlich, für die Art Berichterstattung gibt's doch schon "RED - Stars and Stories" ...

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          • 8

            Was dem Ami sein CLOVERFIELD, ist dem Norweger sein TROLLJEGEREN! Das war mal echt ein unterhaltsames Stück Fakedoku, was da aus den gefundenen und selbstredend für authentisch befundenen 238 Minuten Rohmaterial zusammengebastelt wurde. Dem Film merkt man die Hingabe seiner Macher in jeder Sekunde an. Die CGI's sind wirklich gut gelungen und die Story kann durch viel charmanten Witz, abgefahrene Ideen und Selbstironie überzeugen: Allein die wissenschaftliche Tatsache, dass Trolle sich ganz besonders für frisch gepressten Christensaft begeistern können, machte mir diese Spezies sofort sympathisch. Gekonnt und lakonisch wie eh und jeh vermischen die Skandinavier hier ihre norwegische Kultur mit Hollywoodbombast und lassen dabei ordentlich die Fetzen fliegen. Gut nur, dass die da oben so viele Hochspannungsleitungen haben, sonst hieße es vielleicht auch schon bald bei uns: Trooooooooooooll!

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            • 4

              VANISHING ON 7TH STREET wirft nach der Betrachtung erst einmal viele Fragen auf. Das konsequente Nichtbeantworten dieser und die vielen, wie einer Schnitzeljagd gleich, verstreuten Symbolismen, lassen hinter dem Film ernstere Absichten als nur den bloßen Thrill vermuten.
              Ich fühlte mich, vor allem gegen Ende, wie in einer Verfilmung von Platons Höhlengleichnis. Eventuell erklärt sich so auch der Filmtitel, denn eine größere Bedeutung kommt der "7th Street" im Film nämlich nicht zu. Platons berühmtes Gleichnis findet sich aber im 7. Buch der Politeia, weswegen sich hier mit gutem Willen durchaus ein Zusammenhang herstellen ließe. Vieles im Film spricht für eine philosophische Abhandlung zu Fragen der mennschlichen Existenz, weswegen ich ihn nicht nur auf die Darstellung von Angst vor der Dunkelheit oder dem Unbekannten reduzieren würde. Leider verpackt Anderson "sein" Gleichnis in zuviel oberflächlicher und dazu auch noch langweiliger Mystery, um als ernsthafte Auseinandersetzung mit existenzialistischen Fragen zu funktionieren.
              VANISHING ON 7TH STREET hat daher weder für philosophisch Interessierte, noch für Horrorfans wirklich viel zu bieten.

              • 1

                Vorweg: ich kenne das Original nicht, schätze es aber vom Inhalt her gleichwertig ein, minus die graphische Darstellung der Gewalt. Das Remake hier ist jedenfalls ein "Revenge-Thriller" der extrem primitiven Art. Das fängt bei der Hauptdarstellerin Sarah Butler an, die eine äußerst eindimensionale Vorstellung gibt und so schon von Beginn an bei mir keine Sympathiepunkte erhaschen konnte. Freilich wünsche ich ihr deshalb keine halbstündige Vergewaltigungsszene an den Hals, welche mir auch noch durchaus an die Nieren geht. Was dann aber folgt, ist an Einfältigkeit kaum zu überbieten. Das geschundene Mädchen entkommt den perversen Degenerierten und verbirgt sich wochenlang im Wald, um sich da ihren eigenen Racheplan zurechtzulegen. Nicht nur die sofortige Bereitschaft aller Männer zu Folter und Vergewaltigung kommt etwas klischeehaft daher, auch der Wandel des unschuldigen Mädels zur ausgemachten Sadistin wird einem als quasi normale Reaktion verkauft. Das passiert auch noch auf sehr billige Art und Weise, nämlich im Off - Regisseur Steven Monroe umgeht einfach jegliche psychologische Konfrontation seiner Figuren und lässt gleich munter und fantasiereich drauf los rächen. Mich als Zuschauer ließ das aber leider kalt, egal wie sehr ich den Typen ihre gerechte Srafe gegönnt hätte. Das plumpe Abarbeiten der Peiniger, ohne Spannung oder Dramatik, dafür aber mit Methoden, die einen mittelalterlichen Folterknecht nicht schlecht hätten staunen lassen, widerte mich geradezu an. Das ist natürlich alles sehr zeitgemäß und stylisch fotografiert und soll wohl die inhaltliche Leere zumindest teilweise kaschieren. So können sich wenigstens noch irgendwelche heranwachsende Soziopathen auf dem Schulhof erzählen, was für einen geilen und krassen Film sie gestern auf Kino.to gesehen haben.

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                • 5

                  "Puh, geschafft!" Nicht gut, wenn das der erste Gedanke nach einem Film ist. Was wollte mir Noé mit ENTER THE VOID nur mitteilen? Vorher hatte ich ihn doch auch immer verstanden - dachte ich zumindest. Liegt es daran, dass ich keine Schwester, keine Drogenerfahrungen habe? Muss man Tokyo erlebt haben, um sich in dieses Vakuum hineinfühlen zu können? Visuelle Oberflächlichkeit verdrängt alles Menschliche. Nichts ist echt, keine Gefühle, keine Perspektiven. Stagnation und nur der Tod als Veränderung?

                  Eins ist klar: ENTER THE VOID ist wie kein Film zuvor. Die Erzählperspektive, die Kameraarbeit und die visuellen Effekte - all das ist ziemlich beeindruckend und konsequent umgesetzt. Diese expressive Herangehensweise an seine Filme, dieses bewusste Umgehen der Regeln und die Fähigkeit, mit der Erwartungshaltung des Zuschauers zu spielen, das mag ich an Noé. Der Expressionismus ist für mich auch viel interessanter als der Impressionismus und die Vorreiterrolle für die audiovisuelle Umsetzung füllt der Regisseur hervorragend aus. Nur kann ich diesmal für mich nichts aus dem Hinhalt ziehen. Das alles ließ mich kalt und floss zäh an mir vorbei. Die Personen konnte oder wollte man auch gar nicht kennenlernen - in diesem Punkt hat der Film allerdings das Gefühl der Fremdartigkeit um ein vielfaches deutlicher herausgekehrt wie z. B. LOST IN TRANSLATION. Noch nie war ich so froh, mich nach über zwei Stunden in meinem heimeligen Wohnzimmer wiederzufinden und meinem banalen Alltag nachzugehen. Und was bleibt mir von ENTER THE VOID am Ende? Nun, wenn sich, wie viele hier schreiben, ein Drogenrausch so anfühlen sollte, dann kann ich erleichtert feststellen, dass ich da anscheinend nicht wirklich viel verpasst habe. Tokyo steht dennoch auf der Liste meiner unbedingt zu besuchenden Städte weiterhin auf Patz 1.

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                  • 5

                    Irgendwie scheint Daniel Stamm noch nicht so viele richtige Dokumentationen gesehen zu haben, denn nur so erklärt es sich, wie er das Prinzip einer Mockumentary so dermaßen in den Sand setzen konnte. Am Anfang wirkt das noch alles durchaus plausibel, aber ab dem Zeitpunkt, an dem die Crew und der Pfarrer feststellen, dass die Sache ernster als gedacht ist und sich so etwas wie Panik einschleicht, verwundert es dann doch, dass bei fließenden Dialogen hin und her geschnitten wird, als verfüge man plötzlich über zwei Kameras. Zudem werden immer wieder stimmige Inserts eingefügt und als Höhepunkt kommen dann noch Soundeffekte und Score-Ansätze dazu. Aha. Und das alles ab dem Moment, an dem die "Dokumentation" eigentlich ausser Kontrolle gerät. Dadurch fühlt man sich recht schnell wieder wie in einem gewöhnlichen Film - da hilft dann auch die Wackelkamera nix mehr. Nette Idee, guter Ansatz, aber eine dürftige Ausführung.

                    <Achtung: Spoiler!>

                    Die letzten Minuten zum Ende haben dann endgültig jeglichen Doku-Ansatz zunichte gemacht. Wie soll ich mir das vorstellen? Haben die Sektenmitglieder sich danach die Kamera geschnappt, den Film in aller Ruhe zuhause zusammengeschnitten und mit Effekten und Musik unterlegt? Das hat ein PARANORMAL ACTIVITY auf jeden Fall besser hinbekommen.

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                    • 4

                      Viel Product-Placement - wenig Komödie.

                      • 8

                        Skurrilität - das Wort scheint wie geschaffen für die filmischen Auswüchse von Jared Hess und kein anderer beherrscht es so perfekt, aus scheinbar willkürlich und lakonisch aneinandergereihten Absurditäten eine in sich funktionierende Welt zu erschaffen. In GENTLEMEN BRONCOS ist "schlecht" das vorherrschende Adjektiv und wird einem in jeder Minute des Films geradezu aufgedrängt: von der Austattung und den kitschigen Songs über die Geschichten und den teilweise auftretenden Fäkalhumor, bis hin zu den Handlungen der Figuren - alles wirkt wie ein einziger Abgesang auf den schlechten Geschmack. Man kann sich sein eigenes Bild machen von Benjamins Umfeld und es als Liebeserklärung oder Anklage gleichermaßen auffassen. All die Charaktere, die diese Welt bevölkern und die man wohl allgemeinhin als hässlich bezeichnen würde, gehen weit über das hinaus, was man gewöhnlich als Nerds oder Aussenseiter serviert bekommt. Noch dazu sind nicht alle so liebenswert wie es der erste Anschein vermuten ließe, sondern entziehen sich durch ihre vielschichtigen Handlungen einer konkreten Einordnung. Selbst Benjamin, der durch seine "angenehme" äussere Erscheinung wie ein Fremdkörper wirkt, disqulifiziert sich im Grunde durch die von ihm verfasste Science Fiction Geschichte "Hefe Lords", die alles andere als eine literarische Offenbarung darstellt. Doch dann kommt der unter einer Schreibblockade leidende Sci-Fi-Autor Chevalier ins Spiel. Er stiehlt Benjamins Geschichte, macht durch ein paar Veränderungen die noch schlechtere Story "Die Chroniken von Brutus und Balzaak" daraus und knüpft nach deren Veröffentlichung endlich wieder an alte Erfolge an. Zur gleichen Zeit kaufen zwei vermeintliche Feunde Benjamin die Filmrechte für "Hefe Lords" ab und machen sich entgegen seiner Vorstellungen an die pseudo professionelle Umsetzung. Darüberhinaus gibts es da auch noch Benjamins Mutter, die all ihre Liebe und Energie in eine Kollektion von Nachthemden steckt, die man guten Gewissens wirklich nur Nachts tragen kann.

                        Was GENTLEMEN BRONCOS für mich so gut macht, ist die Herangehensweise von Hess. Er verteilt seine Anspielungen und Huldigungen an das "Nerdtum" nicht so platt und offensichtlich wie das z. B. in SCOTT PILGRIM zelebriert wird. Die Figuren sind nicht so eindimensional, was es einem schwer macht spontane Sympathien zu entwickeln, wenn man nicht bereit ist tiefer zu blicken. Zwischen Hässlichkeit, Allegorien, abstrusen Szenen und dem riesigen Haufen Skurrilität, den Hess mit sichtlicher Hingabe über seinen Film schüttet, lässt er eben dennoch genügend Platz für eigene Interpretationen.

                        • 0

                          Und am Ende wird einem hier der Krieg als großes Abenteuer verkauft, wo Teenager ohne großes Zutun zu Guerillakämpfern werden und mit dicken Waffen bestückt zum Abschied nochmal ganz cool den Blick in die Ferne schweifen lassen. Und als halbwegs kritischer Filmliebhaber kann man sich ob dieser Parodie, die aber eigentlich gar keine sein will, nur die Haare raufen und im Abspann darauf achten, ob nicht doch irgendwo ganz klein der Name Jerry Bruckheimer auftaucht. Tut er nicht. Dafür gibt sich Stuart Beattie aber allergrößte Mühe in die Fußstapfen seines Meisters zu steigen und präsentiert sein Debut als oberflächliches Staffelfinale von Beverly Hills 90210, in dem die üblichen Klischeetypen Heranwachsender (vom Dauerkiffer bis zur bibelfesten Pazifistin ist alles dabei) es mit einer ausländischen Invasionsarmee aufnehmen, die wohl noch planloser agiert als die Amerikaner im Irak. Wie gesagt, es handelt sich hier nicht um eine Komödie oder eine wilde Comicverfilmung - nein, das hier ist ernst gemeint. Ich könnte jetzt eine hanebüchene Szene nach der anderen aufzählen, doch das würde die vollen 100 Minuten des Films ausmachen, also spar ich mir das. Vielleicht sollte man sich TOMORROW... sogar anschauen, auch wenn man danach Gefahr läuft, seine ganzen bisher bewerteten Filme spontan um ein, zwei Punkte nach oben zu korrigieren. Der "Genuss" dieses Machwerks lässt einen auf jeden Fall die wahren Werte der Filmkunst wiederentdecken - nur eben nicht da.

                          • 8

                            Harter Tobak - zumindest für mich als angehenden Lehrer. Ungeschönte Realität, wie ich sie teilweise auch schon in meinen Praktika an der Hauptschule erleben durfte, die mich aber nicht von meinem eingeschlagenen Weg abbringen kann. Warum? Warum begibt man sich also freiwillig und "Quijote-like" in einen Kampf gegen vermeintliche Windmühlen? Die Antwort gab mir in diesem Fall der Lehrer Francois. Wie? Das kann ich nicht genau beschreiben, aber der Charakter war unglaublich stark und beeindruckend und er hat ein klar definiertes Ziel. Eine Aufgabe, die sein Leben einnimmt, aber es gleichzeitig mit hohem Wert ausfüllt. Und wie sagte schon Albert Camus: "Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen."

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                            • 8 .5

                              Der Ruf, der SRPSKI FILM vorauseilte, zeigte wieder einmal eindrucksvoll, dass es da draußen einfach zu viele Menschen gibt, die nicht in der Lage sind das Gesehene zu reflektieren und zu transferieren. Deswegen ist SRPSKI FILM kein Drama um menschliche und soziale Abgründe, keine Anklage gegen kommerzialisierte Perversion und kein schonungsloser Einblick in eine Welt, von deren Existenz wir zwar zu wissen glauben, aber mit der wohl kein mit einem gesundem Weltbild ausgestatteter Mensch je in Berührung kommen wird. Nein, er wird der serbische Tabubruch mit "der krassesten Szene aller Zeiten" bleiben - kommerziellen Perversionen wie HOSTEL sei dank, die eine neue und hungrige Zielgruppe ans Tageslicht gelockt haben.

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                              • 3
                                über Skyline

                                Mit viel Radau startet wieder mal eine INVASION VOM MARS, die Tobe Hooper allerdings damals im Jahre 1986 mit sehr viel mehr Liebe inszeniert hat. SKYLINE ist dagegen jugendfreies und seelenloses Effektgedönse für Leute, die bei TRANSFORMERS-Verfilmungen feuchte Augen kriegen und FLUCH DER KARIBIK wegen der Story so genial fanden. Nicht mal am Design merkt man den Machern so etwas wie die "Liebe zum Beruf" an - da wurde unverholen munter zusammengeklaut, was das Genre so hergibt und dann einfach größer gemacht. Das hätte mir bestimmt gefallen, wenn ich den Streifen als 10-Jähriger gesehen hätte ... obwohl ... nee, da kannte ich ja INVASION VOM MARS schon.

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                                • Ein Skandal ist es heute anscheinend auch, alte Menschen beim Sex zu zeigen, siehe WOLKE 9 und die Diskussion, die er auslöste.

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                                  • Egal ob Al Gore oder Schwarzenegger - wenn sich solche Leute für ein Thema einsetzen, ist immer Skepsis angebracht. Gore hat seine Integrität schon verspielt, mal sehen wie sich Arnold "ich unterzeichne am liebsten Todesurteile" Schwarzenegger in die Nesseln setzt. Unterhaltsam wird's allemal!

                                    • 5

                                      "Für alle Fans von Hai-Thrillern wie Der Weiße Hai und Open Water kommt hier der ultimative Creature-Schocker: Die Macher des Krokodil-Horror-Hits “Black Water” wagen sich hinaus aufs offene Meer und zeigen uns den ultraspannenden Überlebenskampf einer Gruppe Schiffbrüchiger auf der Flucht vor einem blutrünstigen Hai in drastischen Bildern, die dem Zuschauer die Kehle zuschnüren und ihn tief in seinen Kinosessel drücken ..."

                                      So euphorisch die Inhaltsangabe einem hier die Superlativen serviert, so ernüchternd war der Filmgenuss und satt bin ich davon auch nicht geworden. Genauso gut hätte man den Film gleich OPEN WATER 3 nennen können, dann wüßte der Gourmet wenigstens, worauf er sich einläßt. Frische Zutaten sucht man in dieser, fälschlicher Weise als "Monsterfilm" angeprießenen, kalten und ungewürzten Fischsuppe jedenfalls vergebens. Wer sich allerdings in seinem bisherigen Leben nur mit Fischstäbchen vollgestopft hat, kann hier ruhig mal 'nen Löffel riskieren, denn schlechter geht es immerhin auch.

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                                      • Das coolste Format war immer noch die Laserdisc - da bekam man noch richtig haptischen Wert für sein Geld!

                                        Ansonsten bin ich 100%ig der Meinung wie Ortega Lorre weiter oben.

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                                        • 10

                                          Schande über mich, dass ich diesen Film auf meinem "noch-zu-gucken" Stapel so lange mit Nichtachtung strafte. Wobei sich der Griff zur DVD, im Gegensatz zum Kinobesuch, für mich jetzt im Nachhinein auf jeden Fall als die bessere Wahl herausgestellt hat, denn ab den ersten Minuten hatte ich Tränen in den Augen, die auch 'ne halbe Stunde nach Ende nicht wieder verschwinden wollten. Selten habe ich einen "Kinderfilm" gesehen, der für Kinder wie auch Erwachsene zugleich seinen eigenen Reiz entfaltet und aus dem jeder entsprechend seines Alters wirklich wichtige Dinge lernen kann. Es ist erstaunlich mit welcher Sensibilität Jonze das Thema Kindheit angeht, so lebensnah in seine fantastischen Bilder einflechtet und obendrauf mit einem der gefühlvollsten und innovativsten Soundtracks (im Gegensatz zum letzten Yeah Yeah Yeahs Album ist Karen O hier etwas ganz Großes gelungen!) seit langem veredelt.

                                          WO DIE WILDEN KERLE WOHNEN sollte einfach jeder Mensch gesehen haben - gerade in Zeiten, in denen uns ja sogar schon das Fernsehen mit der Realität sozial schwacher Familien konfrontiert, wo Kinder zu Opfern lebenswidriger Umstände werden und das Kindsein immer mehr verkümmert. Keine Mutter, keinen Vater wird dieser Film kalt lassen und kein Kind wird sich nicht irgendwo in Max und seiner Welt wiederfinden. Zumindest würde ich mir das wünschen...

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                                          • 5

                                            RED HILL hätte so ein schöner Neo-Western werden können: die Optik, die vielen klassischen Einstellungen, der Score, die Schauspieler und sogar die dürftge Handlung hätten zu einer stimmigen Reminiszenz an vergangene Cowboyromantik gereicht, doch leider wird jeder gute Ansatz nur zur Hälfte weitergedacht. Ab dem Zeitpunkt, an dem sich die Bedrohung in Form des ausgebrochenen, verurteilten Mörders Jimmy Conway in dem kleinen Wüstenkaff manifestiert um seine Rache zu verüben, manifestiert sich beim Zuschauer anstatt Spannung und Thrill eher Langeweile, die sich nach und nach in eine innere Unruhe wandelt, weil man einfach nicht glauben mag, dass sich in dieser Rache-Story partout kein Tempo oder überhaupt eine Form von Dynamik entwickeln will. Die Geschichte ist sofort vorhersehbar, was man den Handlungen der Protagonisten wiederum nicht vorwerfen kann: die verhalten sich nämlich zu jeder Zeit sowas von dümmlich, dass man sich irgendwann nicht mehr die Frage nach der Logik stellt. Übrig bleibt dann eben ein halbgarer Retro-Streifen mit vielen Schauwerten und erkennbaren guten Absichten. Vielleicht beim nächsten Mal.

                                            • 4 .5

                                              Ein Land, ein Thema, zwei Filme. Fast zeitgleich versorgt uns Kanada mit zwei Thrillern, die sich um Kindsmord, Rache und Folter drehen. Während bei dem wesentlich besseren 7 DAYS mehr Augenmerk auf das psychologische Element und die Frage nach Moral und Erlösung gerichtet wurde, nimmt Regisseur Liebermann bei seinem THE TORTURED lieber den Dampfhammer zur Hand, setzt auf grafische Foltereinlagen und lässt echte Emotionen gar nicht erst aufkommen. Das war so sicher nicht geplant, aber für die HOSTEL-Anhänger gibts da wahrscheinlich immer noch genug Drama. Die ansatzweise vorhandenen Bemühungen so etwas wie Mitgefühl zu erzeugen, gehen gründlich in die Hose, denn dem jungen Pärchen nimmt man den durchgeplanten Rachefeldzug einfach nicht ab. Das spärliche Skript, die eher suboptimalen darstellerischen Fähigkeiten, die explizit im Vordergrund platzierten Quälereien und zu guter Letzt der sehr bemühte Twist am Schluß, machen aus THE TORTURED einen Film, der den Fastfood-Horror-Konsumenten mit Altbewährtem versorgt, für anspruchsvollere Zuschauer aber ziemlich unbefriedigend sein dürfte.

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                                              • 3 .5

                                                Ach, der Tony ... vorbei sind die Zeiten, in denen er mit THE LAST BOY SCOUT für mich einen der besten Actionfilme aller Zeiten abgeliefert hat. Aber das is ja auch schon fast 20 jahre her und seitdem bewegt sich sein filmischer Anspruch anscheinend diametral zu seinem Kontostand.

                                                Unter triefendem Pathos werden hier zwei Lokomotivführer zu Helden, weil sie sich mit ihren berufsbedingt angeeigneten Physikkenntnissen (sic!) natürlich besseren Wissens gegen alle Anordnungen der üblichen "Spezialisten" und "Vorgesetzten" ("Dann feuern sie mich eben!") durchsetzen und den Zug auf ihre Weise stoppen wollen. Würde Scott dieses penetrant nervige und alles zu kaschieren versuchende Kamerarumgefliege weglassen, hätten hier auch genauso gut die zwei Pfeifen von COBRA 11 den Tag retten können. Ganz, ganz schlimm.

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                                                • 8 .5

                                                  Zum Glück ist SAVAGE kein "gängiger" Rache-Thriller geworden. Vielmehr beschäftigt er sich mit den psychologischen Folgen aus der Sicht des Opfers - und was Paul Greynor widerfährt, läßt die Folgen durchaus realistisch erscheinen. Der in 4 Kapitel aufgeteilte Film ist mehr Drama als Thriller, denn er bleibt ganz nah an der Figur des Paul und dessen Versuch wieder "Normalität" in sein Leben zu bringen. Bestimmen am Anfang noch Angst und Paranoia seinen Alltag, ist es zunehmend der Gedanke an Rache, der ihm die vermeintliche Genesung verheißt. Ganz langsam, mit kühlen Bildern und einer fantastischen Soundkulisse unterlegt, bahnt sich etwas in Paul seinen Weg an die Oberfläche um in den letzten Minuten des Films schließlich zu explodieren. Wenn das meinem Vorkommentator "donkeykong3" nicht die 18er Freigabe erklärt, dann weiß ich auch nicht weiter. Mir ging das jedenfalls gewaltig an die vielzitierten Nieren, ähnlich wie es auch schon IRREVERSIBLE seinerzeit getan hat.
                                                  Ach ja, die Originaltonspur ist der deutschen auf jeden Fall vorzuziehen, da die Synchro wohl aus Budgetgründen nicht so ganz gelungen ist. Ansonsten ist SAVAGE ganz klar eine weitere Perle in der "Störkanal"-Reihe!

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                                                  • 7

                                                    Worüber man streiten kann, ist sicherlich die Art und Weise, wie Boll dieses heikle Thema inszenatorisch angeht - worüber man nicht streiten kann, ist die Dringlichkeit, sich mit dieser Realität auseinander zu setzen. Auch wenn Boll seinen Film als unverzichtbares Zeitdokument etwas überschätzt, so hat er doch Zeit, Geld - und am wichtigsten: Gedanken - investiert, um über den Konflikt in Darfur auf seine Weise zu berichten.

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