Bodenfrost - Kommentare

Alle Kommentare von Bodenfrost

  • 6

    Ein dänisches Paar (Björn und Luise) mit Tochter Agnes lernt im Urlaub in Italien ein niederländisches Paar (Patrick und Karin) mit Sohn Abel kennen. Die vier verstehen sich, einzig der Sohn scheint etwas zu sehr introvertiert.
    Zurück in Dänemark erhalten die zwei per Postkarte eine Einladung, das andere Pärchen in den Niederlanden doch mal zu besuchen.
    Mit Bekannten wird die Einladung diskutiert und schließlich mit Luises Worten „was soll denn schon passieren“ angenommen.
    Ich musste lachen, ich mag solche versteckten Hinweise. Auch später wird eine Aussage von Luise mit einem „das wird dich schon nicht umbringen“ von Björn quittiert. Auch dies könnte prophetische Züge haben, aber ich will nicht spoilern.
    Noch nicht.
    Bei der Ankunft scheint zunächst alles in Ordnung, doch schon bald fangen Patrick und Karin an, sich seltsam zu benehmen.
    So laden sie ihre Gäste in ein Restaurant ein, machen sich dann über den Vegetarismus von Luise lustig („aber ich esse Fisch“), dann knutschen sie hemmungslos auf der Tanzfläche, und am Ende bezahlen die Dänen natürlich die Rechnung.
    Björn entpuppt sich dabei als echtes Weichei, der sich viel zu viel von Patrick gefallen lässt, nur um die „Harmonie“ nicht zu gefährden. Seine gesellschaftlichen Fesseln verbieten es ihm, unhöflich zu sein, dabei lässt er jedoch bedauerlicherweise jegliche Courage vermissen.
    Langsam, ganz langsam wird hier die Schraube angezogen. So verlassen die zwei am frühen Morgen mit ihrer Tochter das Haus, welche unterwegs dann jedoch ihr Lieblingsstofftier vermisst. Also wird kehrt gemacht.
    Man ahnt – nicht gerade die beste Entscheidung.
    Die ersten Gewaltspitzen zeigen sich erst im letzten Drittel….

    Ab hier Spoiler, wer den Film noch gucken will, der liest hier lieber nicht weiter.

    Das gilt auch für weibliche Leser.

    Ich mache keine Scherze.

    Wirklich nicht.

    Ab jetzt wird’s haarig.

    Du bist immer noch da?

    Ich habe dich gewarnt.

    Selbst schuld!!!

    Los geht’s:

    Dass am Ende beide wehr- und widerstandlos ihr Ende hinnehmen ist schwer zu glauben. Und schwer zu schlucken.
    Luise zeigt sich anfangs noch resistent, während sich Björn früh seinem Schicksal zu fügen scheint, Patricks Faustschläge in sein Gesicht haben da wohl den letzten, schwachen Willen gebrochen.
    Und Agnes übernimmt die Rolle von Abel. Björn und Luise werden nicht mehr gebraucht und entsorgt. Und man guckt sich das mit einem fetten Kloß im Hals an.
    Verstörend.

    6 von 10 Steinen

    12
    • 7
      Bodenfrost 12.12.2023, 13:04 Geändert 12.12.2023, 13:06
      über Sissy

      Sissy (Aisha Dee) nennt sich seit Ende der Pubertät Cecilia und ist eine Influencerin. Sie gibt ihren 200.000 Followerin Tipps bzgl. Selbstbewusstsein, obwohl ihr eigenes Selbstwertgefühl ziemlich im Keller ist.
      Zufällig trifft sie ihre alte Freundin aus Kindertagen, Emma, wieder. Die zwei BFF haben sich auf Video festgehalten wie sie ausgelassen tanzen, singen und sich ewige Freundschaft schwören. Dieses Tape plus weitere Utensilien wurden in einer „Zeitkapsel“ gepackt und diese vergraben. Dann jedoch haben sich die Wege der zwei getrennt.
      Emmas Hochzeit mit einer Frau steht bevor, so wird Sissy kurzerhand zum Junggesellinnenabschied eingeladen.

      Bedauerlicherweise ist auch Aleks dabei, welche Sissy früher extrem gemobbt hat und dafür ein Andenken in Form einer Narbe auf der Wange erhalten hat.
      Leider wird bei den Feierlichkeiten Sissy schon wieder ausgeschlossen, übersehen, ignoriert – so dass sich ab der Mitte des Films die „Unfälle“ häufen.

      Ich persönlich bin ja meilenweit von der Influencer-Szene entfernt, zudem sucht man hier vergeblich eine Identifikationsfigur (die Titelfigur taugt dazu als naives, ungeschicktes Mädchen nur bedingt) – trotzdem würde ich mir den Film nochmal geben. Weil er Spaß gemacht hat. Auch die Kills, bei denen es auch geplatzte Köpfe gibt, waren einfallsreich, auch wenn sie jetzt nicht gerade neue Maßstäbe gesetzt haben.

      Abzüge gibt es, als eine Person sich wieder erholt, auf dem Boden rumkriecht und plötzlich auf ein weiteres Opfer stößt, obwohl sie dabei mehrere hundert Höhenmeter runterkriechend zurückgelegt haben müsste. Unwahrscheinlich.
      Auch den „Unfall“ in der Badewanne mit dem im Abfluss verknoteten Haaren hab ich nicht verstanden. Ich hab allerdings auch keine Haare mehr.
      Ein poppiges, knallbuntes wie blutiges Spektakel. Durchaus sehenswert.
      Daher

      7 von 10 Spielzeugschaufeln

      9
      • 6 .5
        über Moloch

        „Moloch“ ist ein okkulter Horror-Thriller aus den Niederlanden aus dem Jahr 2022.
        Betriek (Sallie Harmsen) ist Ende 30 und alleinerziehende Mutter einer Tochter.
        Sie wohnt mit ihrer Mutter in einer niederländischen Moorlandschaft. Aus Rückblicken weiß man, dass Betriek als Kind Zeuge des Mordes an ihrer Oma wurde, sie hat die Tat jedoch nur aus einer Abstellkammer verfolgt – gesehen hat sie nichts und der Täter wurde nie gefasst.
        Viel passiert in der Gegend nicht – bis eine jahrhundertealte Frauenleiche im Moor entdeckt und der Finder ein paar Tage später draußen erfroren aufgefunden wird. Zeitgleich wird Betriek und ihre Mutter im Haus von einem unbekannten, verwirrten Mann angegriffen, dieser wird jedoch vom Großvater ausgeschaltet.
        Dann werden weitere Frauenleichen im Moor entdeckt, die offenbar alle miteinander zu tun haben, bei allen wurde die Kehle vertikal aufgeschlitzt.
        Wer auf Schockmomente, Jump Scares und Splatter steht ist hier für die meiste Zeit fehl am Platze. Der Film nimmt sich viel Zeit ohne wirklich langweilig zu werden. Allein das neblige Moor-Ambiente sorgt für Grusel.

        Im letzten Drittel ahnt man das unheilvolle Ende. Wer wissen will, ob diese Ahnungen dann tatsächlich eintreffen, muss sich schon den Film antun.

        Reicht immerhin für
        6,5 von 10 Göttern

        9
        • 9
          Bodenfrost 06.12.2023, 19:37 Geändert 06.12.2023, 19:59

          1987 kam das hier raus, und ich habe den Film damals geliebt - da war ich selber erst 21. Ich hatte leichte Befürchtungen, dass er nicht so gut gealtert ist - aber Quatsch.
          Ein 80er Flashback, ich habe immer noch jede Minute geliebt.
          Der gerade mal 19jährige Kiefer Sutherland in seiner zweiten großen Rolle nach "Stand By Me". Jason Patrick ist bei Drehbeginn gerade mal 20 geworden und Jamie Gertz war "schon" 21. Auch ich hatte damals (hab ich jetzt übrigens immer noch) einen vier Jahre jüngeren Bruder, konnte mich damals also sehr gut mit dem von Jason Patrick gespielten Michael Emerson identifizieren.
          Der zieht mit seinem jüngeren Bruder sowie der Mutter nach Santa Carla, auch "Capital of murder" genannt. Dort treibt eine Bande Vampire ihr Unwesen, was aber sonst niemanden weiter zu stören scheint. Dann gibt es noch zwei jugendliche Vampirjäger und einen Shop-Besitzer, der der Mutter Avancen macht.
          Ein herrlicher Spaß. Mit Jim Morrison.

          9 von 10 "Maden, du ziehst dir Maden rein."

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          • 8
            über Tricks

            Dieser Film ist tatsächlich schon 2003 rausgekommen und hat sich 20 Jahre lang erfolgreich vor mir versteckt. Sachen gibt's....
            Dazu hat er mit Nicolas Cage und Sam Rockwell zwei meiner Lieblingsschauspieler. Und mit Alison Lohman einen weiblichen Part, der mich ein paar Jahre später in "Drag Me To Hell" begeistern wird. Was ich damals aber noch nicht wusste.
            Egal.
            Zum Film:
            Roy (Cage) und Frank (Rockwell) sind Trickbetrüger. Roys Zwangsstörungen sind zwar lästig, hindern die beiden aber nicht daran, tatsächlich auch erfolgreiche Trickbetrüger zu sein.
            Durch ein Missgeschick verliert Roy seine Pillen, die seine Neurosen im Zaum halten sollen, Frank empfiehlt ihm einen Psychiater, bei dem er neue bekommen kann.
            Dieser will jedoch erst mehr von Roy erfahren, also erzählt er von seiner geschiedenen Frau, die sich dann schwanger aus dem Staub machte. Roy bekommt schließlich seine Medikamente - und er bittet den Shrink Kontakt zu seiner 14jährigen Tochter Angela aufzunehmen.
            Mit dieser ist Roy dann natürlich anfangs kolossal überfordert, zeigt ihr dann jedoch einige Tricks, allerdings unter der Bedingung dass sie diese niemals anwenden wird.

            Roy und Frank planen dann einen großen Coup, in dem auch Angela verwickelt wird.
            Dieser läuft allerdings nicht wie geplant und dann - ACH DU SCHEISSE kommt ein Twist, MEINE FRESSE, den ich hier natürlich nicht verraten kann und will.
            Definitiv ein Film, den man sogleich ein zweites Mal sehen will, diesmal mit dem Wissen des Endes.
            Keine Ahnung, warum das kein Kultfilm geworden ist.

            8 von 10 Bankschließfächer

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            • 4 .5
              Bodenfrost 06.12.2023, 19:08 Geändert 06.12.2023, 21:41

              Jake (Colin Farrell) und seine Frau Kyra (Jodie Turner-Smith) haben ein chinesisches Mädchen adoptiert. Ihr zuliebe legen sie sich einen asiatischen Androiden zu - Yang. Dieser hat jedoch nach einer Zeit Fehlfunktionen und geht schließlich ganz kaputt. Garantie kann Jake vergessen, da er Yang gebraucht gekauft hat. Nun macht er sich auf die Suche nach jemanden, der ihm helfen kann Yang zu reparieren. Dabei wird ein Speicherchip gefunden, mit dem man einige von Yangs Erinnerungsfetzen abspielen kann.
              Hört sich spannend an. Das war's aber schon. Der Rest ist in schönen Herbstfarben gefilmtes, zähfließendes Nichts.

              Und dann dieses Flüstern. Gerade Farrell flüstert oft und das gerne bedeutungsschwanger, so zumindest in der deutschen Synchronisation. Das passiert bei US-amerikanische Filmen eh viel zu oft. Achtet mal drauf. Es wird ständig geflüstert. Man steht voreinander und flüstert sich an. Man sitzt in der Bar und flüstert sich an. So auch hier - normal geredet wird selten.
              Sollte ich auf der Arbeit irgendwann mal anfangen, die Leute anzuflüstern, würde man mich besorgt fragen ob es mir denn gut geht.

              Dazu wird der Name "Yang" natürlich auch nicht korrekt ausgesprochen. Anstatt Yang, also mit einem a, wird er amerikanisch ausgesprochen, also Yäng oder Yeng.

              Leider hab ich von den ersten 30 Minuten 20 verpennt. Schlimm? Hab ich mir gedacht.

              Es reicht gerade so für

              4,5 von 10 Carless Whispers

              6
              • 6

                Rosa (die junge und unverschämt attraktive Ana de Armas) verdingt sich tagsüber als Zimmermädchen, träumt aber von einer großen Modelkarriere. Morgen hat sie ein Vorsprechen, muss dafür aber noch ihre Klamotten waschen. Da in ihrer WG, die sie mit ihrer Schwester bewohnt, die Waschmaschine mal wieder kaputt ist, geht sie schnell zum nächsten Waschsalon, welcher in Sichtweite des Küchenfensters der Wohnung liegt.

                Dort erschreckt sie zunächst ein bedrohlich wirkender Kapuzenmann, der jedoch von einem Schönling verscheucht wird. Fortan fliegen die Funken zwischen den beiden, doch dann zeigt er sein wahres Gesicht.

                Ich hab den Film vor einigen Jahren schon einmal gesichtet, heute habe auf Prime die Filme gecheckt welche in Kürze nicht mehr verfügbar sind - und mich spontan für eine zweite Sichtung entschieden. "Ach, das war Ana de Armas." War der hauptsächliche Grund.

                In den letzten 20 Minuten nimmt der Film einen Twist, der in dieser Form absolut nicht vorhersehbar ist.
                Die Effekte (ja, die gibt's auch) sind oldschool, haben aber genau deshalb ihren Reiz. Zudem hat der Film mit 76 Minuten eine knackige Kürze.

                Macht
                6 von 10 ewige Leben

                9
                • 7
                  Bodenfrost 15.11.2023, 19:49 Geändert 15.11.2023, 19:57

                  Der dritte Teil der Detective-Knight-Trilogie ist der beste. Könnte daran liegen, dass Bruce kaum vorkommt, er wurde in eine hanebüchene Nebenhandlung gepresst um wenigstens etwas Screentime zu haben. Der Film steht mit Jack Kilmer, Sohn von Val.
                  Es beginnt mit einem Banküberfall und zwar aus einer Ego-Shooter-Perspektive, ich mag solche Einstellungen sehr. Später gibt es öfter einen Splitscreen, auch das mag ich.
                  Die Bankräuber werden von den Cops gestellt. Der eintreffende Sanitäter Dezi (Jack Kilmer) und seine Partnerin Ally (Willow Shields) werden von einem Cop (der, der im ersten Teil angeschossen wurde) sanft dran gehindert, einem sterbenden Bankräuber zu helfen, stattdessen wird der Bankdirektor gerettet.
                  Der zeigt sich jedoch wenig dankbar und verklagt die Stadt sowie Dezi wegen eines „emotionalen Traumas“.
                  Dezi wird daraufhin entlassen und da er eh viel lieber Cop gewesen wäre, lässt er aus der Asservatenkammer eine Uniform samt Waffe mitgehen. Nein, bitte nicht näher darüber nachdenken, mir gefällt der Film gerade so gut, danke.
                  Damit stolziert er umher, wird von einer Frau zu Hilfe gerufen und erschießt vier Halunken. Dabei hat er Blut geleckt und völlig überraschend läuft dann alles etwas aus dem Ruder...

                  Schon während des Films dachte ich, dass dieser Dezi verdammt gut ist, hocherfreut war ich dann, als ich las, dass es sich um den Sohn von Val Kilmer (der bei mir seit „The Doors“ einen ganz dicken Stein im Brett hat) handelt. Aus Jack Kilmer wird noch was – hier habt ihr es zuerst gelesen.

                  7 von 10 YouTubern

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                  • 4

                    James Knight sitzt im Knast (siehe Teil 1, Rogue), der mit ihm einsitzende „Christmas-Bomber (Paul Johansson) bricht mit seinen Gefolgsleuten aus und macht daraufhin die Stadt unsicher.
                    Knight wird angeboten, dass seine Reputation wiederhergestellt wird, wenn er es schafft, den Bomber zu stellen.
                    Sehr positiv aufgefallen ist mir die charismatische Darstellung Johanssons des Terroristen.
                    Ansonsten gibt’s anfangs Action, dann Geschwafel – zu viel Geschwafel – und am Ende wieder Action.
                    Auch hier hat wieder den Eindruck, Willis Einsätze wurden alle an ein, zwei Tagen abgedreht. „So, jetzt setzt dich mal hierhin und sag den Satz hier. Sehr schön, jetzt nimm die Knarre und sag frohe Weihnachten Schweinebacke. Wunderbar, jetzt mal hier und sag….“
                    Wobei ich mich schon seit den 80ern darüber amüsiere, dass „Motherfucker“ mit „Schweinebacke“ synchronisiert wird. Aber gut, auch ein Markenzeichen, bei Schweinebacke weiß sofort jeder was gemeint ist.

                    Es bleiben
                    4 von 10 Weihnachtsmännern

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                    • 5 .5
                      Bodenfrost 15.11.2023, 08:27 Geändert 15.11.2023, 12:27

                      Detective Knight: Rogue – Auftakt einer Trilogie, abgedreht zwischen 2022 und 2023.
                      Das hier ist zumindest etwas besser als der kürzlich gesehen Cosmic Sin. Aber auch hier hat Bruce kaum Text und wenn, dann spricht er seine Handvoll Wörter (es ist tatsächlich nie mehr als ein Satz) ins Leere. Garniert mit einer eingefrorenen Mimik.
                      Ich hab mir auf Wikipedia und imdb mal seine letzten Werke angeschaut und war überrascht, so viel und ich habe nichts davon gesehen. Es sind tatsächlich 19 (!!) Filme in den Jahren 2021 und 2022. Seine letzten relevanten Filme waren Split und Glass von Night M. Shyamalan (bin mal gespannt ob ich den aus dem Kopf richtig geschrieben hab, lol). Seine letzte relevante Hauptrolle R.E.D.2 von 2014. Meiner Meinung nach.
                      Zum Film, Action ist ok. Weiß nicht, ob ich den ohne Bruce gesehen hätte. Typischer Action-Plot. Bei einem Einsatz wird ein Cop angeschossen und schwer verletzt, sein Partner will Rache nehmen und sich dabei auch seiner Vergangenheit stellen.
                      Noch eine Info für Anschlussfehler-Fetischisten wie mich: Ungefähr bei 1.20, als der eine Typ zur Ablenkung eine Bank ausraubt ist er unrasiert. Draußen nimmt er kurz die Maske ab – immer noch sein Drei-Tage-Bart. Dann stellt er sich todesmutig den Polizisten, wird angeschossen, man nimmt seine Maske ab und – glattrasiert. Wie hat er das gemacht?!?!?!?
                      Bekommt von mir wohlwollende

                      5,5 von 10 Baseballkarten

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                      • 4

                        Kinder entdecken ihre übernatürlichen Fähigkeiten und fangen an, damit herumzuexperimentieren. Mein erster Gedanke ging an „Chronicle“, ein Film von 2012, der sich mit einem ähnlichen Thema befasst.
                        „The Innocents“ geht aber dann doch in eine andere Richtung. Und zwar gemächlich. Langsam. Langweilig. Laaaaaaaaaaaaaaaaaangweilig.
                        Spätestens als einer der Jungen eine Katze quält und dann tötet war es mit meiner guten Gesinnung vorbei. Ich liebe Katzen, habe selber zwei und habe von da an gehofft, dass dieser Junge einen langsamen, qualvollen Tod stirbt.
                        Aber dann passierte erstmal: Nichts. Also wirklich nichts. Irgendwann passiert dann dochmal was, das hat man aber verpasst, weil man eingenickt ist. Schade.
                        „Es plätschert langatmig vor sich hin“ hat einer der Moviepiloten hier geschrieben, und besser kann man das Nichtgeschehen auf dem Bildschirm nicht beschreiben.
                        Und damit der Film sich treu bleibt passiert auch am Ende – nichts.
                        Plötzlich Abspann. Danke. Tschüss.

                        4 von 10 Gähnern

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                        • 2
                          Bodenfrost 14.11.2023, 09:46 Geändert 14.11.2023, 09:53

                          Ich dachte, ich gucke mir mal an, was Bruce Willis in den letzten Jahren so gebracht hat, was man über die letzten Filme hört, ist ja leider alles andere als gut.
                          Den Anfang macht Cosmic Sins von 2021.

                          Gleich in der ersten Szene, als aufgeregt ein „EK-Vorfall“ gemeldete wurde, musste ich meine eh schon faltige Stirn runzeln. Ein Soldat ballerte aus einem halb geöffneten Zelt ins Dunkel und ich frug mich, ob es sich hier wohl um Platzpatronen handelt. Zudem wurde von der Basis angefragt, ob es sich um einen positiven oder negativen Kontakt handelt. Wenn ein positiver Kontakt demnach nicht ausgeschlossen werden konnte, dann würde ich natürlich auch beim ersten Anzeichen eines Kontaktes wie ein Wilder in der Gegend rumballern um die Außerirdischen willkommen zu heißen. Zurück zu den Platzpatronen: Im Halbkreis um das Zelt waren allerlei Geräte aufgebaut, die er hätte treffen müssen als er wahllos in der Gegend rumschoss. Schlampig.
                          „EK“ steht übrigens für Erstkontakt und ich habe gerätselt, wie das wohl im Original hieß. „FC-Incident“? Als Kölner stelle ich mir darunter irgendwas rot-weißes vor, lol. War aber zu faul um die Tonspur zu ändern.
                          OK, nächste Szene. Außerirdische kommen an, sind in einem Raum, der von außen von zwei Soldaten bewacht wird, dazu noch zwei, drei „wichtige“ Personen als Empfangskomitee. Die auf Vampir gestylten Aliens kommen langsam näher, einer verbeißt sich in einem der zwei Wachen doch die befehlshabende Dame befiehlt „nicht schießen“. Hä? Dann wird eine Tür geschlossen, ein weibliches Alien hält ihre Hand an das Fenster und die Tussi auf der anderen Seite hält ihre dagegen. Süß. Ich musste weinen. Also fast.
                          Da war ich raus. Der Film lief zwar noch, aber er hatte alles, nur nicht meine Aufmerksamkeit. Zum Schluß gab es noch ganz schlimme Spezialeffekte. Gruselig. Unfreiwillig.
                          Bruce Willis hat für diesen Film die goldene Himbeere erhalten, diese Auszeichnung wurde aber wieder zurückgezogen als seine Krankheit bekannt wurde.
                          Man sieht, dass er nicht mehr auf der Höhe war. Mehr als ein Satz am Stück war nicht drin, mehr Text konnte er sich wohl nicht mehr merken.

                          2 von 10 EK-Vorfällen

                          8
                          • 6

                            Gleich in der ersten Szene, als irgendetwas weibliches, offenbar infiziertes, sich über zwei Wanderer hermacht, wird klar was wir hier zu erwarten haben.
                            Blasco sucht für eine Reise von A nach B (die Orte werden nicht näher erörtert) Mitfahrer, es melden sich Mariela sowie Lida mit ihrer Teenagertochter Marta.
                            In seinem Van, den er liebevoll Vannie nennt, quatscht Blasco in einer Tour (ich war Torero, ich war ein berühmter Musiker usw.), während die Damen eher genervt sind.
                            Jäh unterbrochen wird der Redeschwall zunächst als sie am Straßenrand auf etwas treffen was wie Reste eines UFOs oder einer Rakete aussieht. Wobei sich Marta unvorsichtigerweise irgendwas am Zeigefinger einfängt - und dann nochmal als Blasco eine mitten auf der Straße stehende Person umfährt. Es handelt sich um eine Frau mit starken Schwellungen im Gesicht, was die Reisenden aber wohl als Folge des Unfalls interpretieren.
                            Die Verletzte wird in den Van geladen – ja, und dann geht das schleimige Gematsche los.
                            Es folgt ein amüsantes Horror-B-Movie mit leicht antiquierten Effekten, durchaus spannend und kurzweilig.
                            Ein Wieso und Warum wird nur teilweise angedeutet, so dass sich jeder selbst seinen Reim drauf machen kann. Auch schön.
                            Der Horrorkaiser meinte das hier sei ein typisches 6-Punkte-Filmchen, dem möchte ich natürlich nicht widersprechen.

                            6 von 10 Paso Dobles

                            10
                            • 4 .5

                              Leider kann ich mit nihilistischen Filmen nicht viel anfangen. Dieser hier hat mich teilweise an Nocturnal Animals erinnert, der auch schwer zu ertragen war.
                              Nicht, dass wir uns falsch verstehen, Coming Home In The Dark ist ein guter Film. Aber kein schöner.

                              Bei einem Ausflug ins Grüne wird eine vierköpfige Familie scheinbar zufällig von zwei Herumtreibern schikaniert. Die Familie wird dezimiert und von den Angreifern gezwungen, ihn ihrem Auto eine Reise zu einem unbekannten Ziel anzutreten.
                              Mit der Zeit wird klar, dass das Aufeinandertreffen wohl doch nicht so zufällig war...

                              Nichts für mich

                              4,5 von 10 Schulhöfen

                              9
                              • 7

                                Ein Serienkiller geht um in Südkorea. „Ach, schon wieder?“, denkt man sich da, da war doch letztens erst....
                                Dieser hier hat es auf Frauen abgesehen, die er in seinen Van lockt und dann absticht. Sein letztes Opfer hat, warum auch immer, überlebt und sich in eine Seitengasse gerettet. Vielleicht hat sie der Täter dort auch nur platziert um weitere Opfer anzulocken. Jedenfalls macht die Schwerverletzte eine junge, taubstumme Frau auf sich aufmerksam, die mit ihrer ebenfalls taubstummen Mutter auf dem Heimweg ist.
                                Sie kann sich vor dem Killer retten, ist den Rest der Nacht (meist getrennt von der Mutter) jedoch auf der Flucht vor ihm. Dazu gesellt sich noch der Bruder der Schwerverletzten, der verzweifelt seine Schwester sucht.
                                Hört sich spannend an? Ja, ist es auch. Wobei es interessant ist, wie leergefegt die Nebenstraßen sind, die Fußgängerzone jedoch um ca. 1 Uhr nachts so belebt ist wie eine deutsche Einkaufstraße zur Mittagszeit.

                                Bei südkoreanischen Thrillern weiß man (zum Glück) nie ob es die meist weiblichen Haupt- oder Nebenfiguren am Ende nicht doch noch erwischt.
                                So darf man auch hier mitfiebern bis zum Showdown in erwähnter nächtlicher Fußgängerzone.

                                7 von 10 unfähigen Polizisten

                                10
                                • 6 .5
                                  über FUBAR

                                  Fubar ist kurzweilig, spannend, unterhaltsam, lustig.
                                  Und da sind wir auch schon bei dem großen, schwer zu ertragenden Minus dieser Serie. Auch hier dachten sich die Macher, dass doch unbedingt auch eine starke weibliche Persönlichkeit gleichberechtigt neben dem Hauptdarsteller Arnold Schwarzenegger eingebaut werden muss.
                                  Und so gibt es seine Film-Tochter Emma. Unabhängig davon, wie glaubwürdig es ist, dass Vater und Tochter beide bei der CIA sind und es beide vor der Familie geheimhalten – ich hätte mir eine andere Emma gewünscht.
                                  Jede Figur im Kreise der CIA ist sympathisch und witzig – außer Emma.
                                  Rotzfrech, respektlos, aggressiv, ständig Widerworte gebend, schmollend, uneinsichtig, beratungsresistent. Nein, das sind KEINE Attribute für eine starke Persönlichkeit, das sind Attribute für eine nervende Hohlbratze.

                                  Gleich in der ersten Folge fliegt der CIA-Schwindel auf und die zwei müssen zusammen mit einer Handvoll Sidekicks sich durch acht Folgen ballern. Das ist, wie eingangs erwähnt, unterhaltsam. Wer hier an True Lies denkt – ja, auch dort hält Arnie seinen wahren Job vor der Familie geheim, das war es aber auch schon fast an Gemeinsamkeiten.
                                  Tom Arnold, Schwarzeneggers Nebenmann aus True Lies, gibt es nämlich auch noch. Er hat hier eine kleine Nebenrolle als Folterer, der vergnügt und mit Eifer seinem Job nachgeht.

                                  Die einzelnen Folgen dauern je ca. eine Stunde, wobei etwas weniger als die Hälfte an Action draufgeht.

                                  Die letzte Folge fällt etwas ab, die ist zu konstruiert. Wer sich die Serie reinzieht und bis zum Schluss dranbleibt, der weiß, wovon ich rede.

                                  Trotz der Göre immerhin

                                  6,5 von 10 Daddy-Issues

                                  8
                                  • 7 .5

                                    White english suburbian scum. Ich hab keine Ahnung ob es diesen Begriff gibt, aber das kam mir in den Sinn als ich drei im Auto sitzen sah.
                                    Der skrupellose Asi Gaz, der zu allem bereit ist. Der etwas dickliche Terry, der von Minderwertigkeitskomplexen geplagt ist, der zwar den entscheidenden Tipp gab, aber nun lieber die Sache abblasen will. Und Nathan, der zwar leise Zweifel hat, aber trotzdem das Ding konsequent durchziehen will. Sie alle sitzen im Auto von Mary, Nathans Freundin, und spähen ein Haus in einer ländlichen Gegend aus.
                                    Dieses wird bewohnt von einem alten Pärchen, Richard und Ellen Huggins.

                                    Im Haus vermuten die drei einen Safe, der bis oben hin mit Pfundnoten vollgepackt ist.
                                    Als die Luft rein ist, steigen sie ein. Einer zaudert, einer randaliert und der andere will so schnell wie möglich an den Safe und wieder raus. Seine Freundin Mary hat ihm gerade gesteckt dass sie schwanger ist. Ein Grund mehr, mit massig Kohle die Zukunft zu vergolden. Mary wartet derweil draußen, wird ungeduldig und kommt nach, just als die zwei Owner wieder auftauchen.

                                    Der Safe wurde mittlerweile gefunden, er hat allerdings ein Zahlenschloss, worauf die drei nicht vorbereitet sind. Also werden die Alten sofort überwältigt und gebeten, den Code doch herauszugeben, notfalls unter etwas Folter.

                                    Die Unstimmigkeiten unter den vieren eskaliert und gerade, als nach einem Schockmoment die Lage sich zu beruhigen scheint, zeigt das Grauen seine faltige Fratze.

                                    Dieser kleine, fiese Film lief 2021 auf dem Fantasy Film Festival. Er ist in zwei Teile gegliedert, zunächst der Einbruch, dann gibt’s einen kleinen Twist und es wird verstörend.
                                    Ich hab mich amüsiert. :-)

                                    7,5 von 10 Hammerschlägen

                                    8
                                    • 4
                                      Bodenfrost 03.11.2023, 10:42 Geändert 03.11.2023, 12:43

                                      Ich bin gestern mal wieder meine FFF-Liste durchgegangen und dabei auf „The Night – Es gibt keinen Ausweg“, eine iranisch/us-amerikanische Ko-Produktion gestoßen.
                                      Zwei iranischstämmige Pärchen verbringen einen Abend zusammen, wobei bei den Männern auch etwas Wodka fließt.
                                      Anstatt bei den Gastgebern zu übernachten, verabschiedet sich das Gastpaar Babak (Shahab Housseini) und Neda (Niousha Jafarian) mit ihrem Baby und will unbedingt noch nach Hause. Hier gibt es bereits einige Spannungen und schlechte Vibes, die Ehe läuft wohl nicht so gut. Unterwegs verfahren sie sich, das Navi spielt verrückt und sie beschließen, die Nacht in einem Hotel zu verbringen. Der Hotelier im Hotel Normandie ist etwas kauzig und gibt ihnen die letzte verfügbare Suite.
                                      Doch an Schlaf ist nicht zu denken, es geschehen merkwürdige Dinge. Auf dem Dach ist offenbar ordentlich Betrieb, dazu sieht Babak öfters eine junge Frau, seine Frau Neda ein Kind, das nach seiner Mama ruft. Man kann da schon ahnen, in welche Richtung der Hase hoppeln wird.

                                      Spannend ist das schon, der Film hat auch einige gute Schockmomente. Jedoch wird das alles auch durch nicht nachvollziehbare Handlungsweisen der zwei wieder zerstört. „Warte hier auf mich, ich bin gleich wieder zurück“, sagt er zweimal. Natürlich, ich würde in einer solchen Situation auch meine Frau samt Baby alleine lassen. Auch wäre etwas mehr Kommunikation zwischen den beiden wünschenswert gewesen.
                                      Zudem klagt Babak anfangs über Zahnschmerzen, ich hab mich schon gefragt, wie diese wohl in den Plot eingefügt werden. Trostlose Antwort: Gar nicht.
                                      Der Film würde sehr gerne sehr ambitioniert sein, scheitert aber leider an den eigenen Ansprüchen.
                                      Am Ende gibt es dann noch einen Spiegel, der mehr Fragen aufwirft als er beantwortet.

                                      4 von 10 Zahnschmerzen

                                      9
                                      • 5

                                        Wenn man schon mal in Hong Kong ist, dann gibt man bei Netflix in der Sucheleiste auch schon mal „Filme aus Hong Kong“ ein.
                                        Entschieden haben wir uns dann für „Warriors of Future“.

                                        Bei Science-Fiction-Filmen gibt es eigentlich nur zwei entscheidende Kritikpunkte: Die Story und die Effekte.
                                        Ist die Story schwach und die Effekte gut, dann kann man sich immer noch über letztere erfreuen.
                                        Ist die Story gut und die Effekte Müll, so ist das eher ärgerlich.

                                        Hier sind die Effekte gut und die Story eher nebensächlich. Wir haben das im Original mit englischen Subtitles geguckt.
                                        Im Sektor B-16 ist irgendwas runtergekommen und es wird eine Einheit hingeschickt um mal nachzuschauen. Natürlich werden einige Hubschrauber vom Himmel geholt, so dass die Crews sich am Boden durchschlagen müssen. Das muss an Story reichen.

                                        Und das ist überraschend spannend geworden. Gerade die käfer-ähnlichen Aliens sind sehr detailliert und damit sehr intensiv geraten. Das CGI wurde hauptsächlich den oberen Regalen entnommen. Es gibt einige furiose Actionsequenzen die dankenswerterweise auch etwas länger andauern.
                                        Dazwischen dann aber auch wieder viel Geschwafel.
                                        Kann man sich gerne mal angucken, man sollte aber kein Meisterwerk erwarten.

                                        5 von 10 Schlingpflanzen

                                        8
                                        • 9

                                          Endlich mal wieder ein Meisterwerk. Endlich mal wieder ein Film, den ich in den nächsten Jahren noch einige male sehen werde. Endlich mal wieder ein Film, von dem ich mir SOFORT eine Box mit Outtakes, Interviews, zusätzlichen Szenen, Directors Cut usw. kaufen würde.
                                          Die KI (künstliche Intelligenz) ist keine Bedrohung für die Menschheit. Jetzt nicht und höchstwahrscheinlich in der Zukunft auch nicht. Die einzige Bedrohung der Menschheit ist und bleibt der Mensch.
                                          So sehe ich das und diese Sichtweise vermittelt auch der Film, wenn auch am Anfang noch nicht eindeutig erkennbar.
                                          Dementsprechend geht es in der Story auch um KI vs Mensch mit einigen Wirrungen und Wendungen.
                                          Das Worldbuilding und das CGI sind herausragend, ich kann es kaum erwarten, im Heimkino öfters mal die Pause-Taste zu betätigen um Details zu erforschen. 80 Millionen US-Dollar hat der Film „nur“ gekostet, das sind immerhin 220 (!) Millionen weniger (!!!) als der letzte Indiana Jones mit seinen schrecklichen, billig wirkenden Effekten.
                                          John David Washington, der erste Sohn Denzels, reüssiert hier in der Hauptrolle als Sgt. Joshua Taylor. Dazu noch Gemma Chan, bei der ich schon in der Serie „Humans“ dachte, dass es eine viel schönere Frau eigentlich nicht geben kann. Leider kommt sie nur am Anfang und am Ende vor. Dazwischen läuft Taylor mit Alfie, der entscheidenden Waffe, welche den Krieg beenden kann, in der Gegend rum und versucht herauszufinden, auf welcher Seite der denn nun steht.

                                          Am Ende wird’s dann etwas rührselig. Die Frau zu meiner rechten fing an zu weinen. Ich hätte sie ja gerne getröstet, aber das hätte wohl weder dem Kerl zu ihrer rechten, noch der Frau (meiner) zu meiner linken gefallen. Also musste ich das tränenerstickte Schluchzen über mich ergehen lassen.

                                          Aufgrund der Tränendrüse nur
                                          9 von 10 NOMADs

                                          9
                                          • 2 .5
                                            Bodenfrost 31.10.2023, 09:29 Geändert 31.10.2023, 13:18

                                            Ich weiß gerade nicht, ob das der schlechteste japanische Film ist, den ich je gesehen habe. Möglich, aber da haben sich im Laufe der Jahrzehnte viele angesammelt. Evtl. ist da einer darunter, der noch schlechter ist. Es ist aber auch möglich, dass das der schlechteste Zombie-Film ist, den ich je gesehen habe. Aber auch hier kann sich unter der Menge der Sichtung durchaus einer befunden haben, der noch schlechter war. Und ist.
                                            Egal. Auf jeden Fall ist das der schlechteste japanische Zombie-Film, den ich je gesehen habe.
                                            Unser „Held“ Akira ist leider ein Vollidiot, das wird ziemlich schnell klar. Auf dem Weg zum Job sieht er einen Menschen, der sich über einen anderen beugt während er große Fleischstücke aus diesem herausbeißt.
                                            „HUH“ (bitte englisch aussprechen) - ist seine Reaktion.
                                            Der „Mensch“, der offensichtlich wohl doch keiner mehr ist, blickt mit seiner blutverschmierten Fratze Akira an.
                                            „HUH“ – schon wieder.
                                            Dieses Ding, nennen wir es mal Zombie, steht auf und starrt weiterhin Akira an.
                                            „HUH“ - entfleucht es ihm.
                                            Als der Zombie auf ihn zukommt fängt er endlich mal an wegzulaufen.
                                            Uff…..
                                            Kurz darauf hat sich Akira bei seiner Kollegin und Schwarm Saori eingefunden. Zu seiner Überraschung befindet sich auch der (verheiratete) Chef dort, welcher sich allerdings bereits in einen Zombie verwandelt hat.
                                            Und zu seiner Enttäuschung, dass Saori was mit dem Chef hat, kommt blöderweise auch noch, dass sie sich vor seinen Augen in einen Zombie verwandelt. Aber auch hier bleibt Akira wie angewurzelt stehen und guckt sich alles mit großen Augen an. Weggelaufen wird erst, als es schon fast zu spät ist.
                                            Ok, es ist vielleicht ein wenig unfair, den Film hier zu verreißen da ich ganz offensichtlich NICHT zur Zielgruppe gehöre. Ich bin nun mal kein 14jähriges, anspruchsloses japanisches Mädchen. Genauso könnte ich Teletubbies gucken und mit „WAS IST DAS FÜR EINE VERFICKTE SCHEIßE, WOLLT IHR MICH VERARSCHEN“ meine Kinder anfahren. Da fällt mir ein, dass ich gar keine Kinder habe. Ist vielleicht ganz gut so.

                                            Ok, wo war ich stehen geblieben?
                                            Ach ja…. Irgendwann erstellt er eine „Bucket-List“ mit Dingen, die er jetzt unbedingt und gerne machen würde. So weit, so langweilig. Ungefähr zu dieser Zeit sagte ich zu meiner Frau: „pass auf, gleich trifft er auf einen weiteren Überlebenden und es handelt sich um eine Frau“.
                                            Genauso passierte es und ich musste schwören, dass ich den Film tatsächlich noch nie gesehen hatte.
                                            Später gesellt sich noch ein Kumpel von Akira dazu, aber die beiden sind so trottelig, dass es die Dame vorzieht, doch von jetzt an lieber alleine unterwegs zu sein.
                                            Später gibt es noch eine sagenhafte Szene, von links stürzt eine Horde Zombies auf sie (Ihren Namen hab ich leider vergessen) zu, rechts hält Akira ihr eine Autotür auf.
                                            Sie guckt links. Zombies? Oder doch lieber der Vollidiot? Und guckt nach rechts? Nee, doch lieber Zombies von links. Oder doch ins sichere Auto?
                                            An der Stelle sollte ich erwähnen, dass der Film über unglaubliche ZWEI STUNDEN geht. Wir haben den Film über zwei Tage und Etappen geguckt, an einem Stück ist der nicht auszuhalten. Ich weiß noch dass ich am zweiten Tag mal auf die Restlaufzeit geguckt habe und erschüttert war, dass der tatsächlich noch 51 Minuten gehen soll.
                                            Am Ende gibt es noch einen weißen Hai, der Zombies verspeist und dadurch zum Zombie-Hai wird, dem – ich wage es gar nicht zu schreiben – drei bis vier Beinpaare wachsen damit er auch außerhalb des Wassers beweglich ist.
                                            Ich weiß jetzt gar nicht genau wie der Film nun endete, ich hab wohl zu oft auf den parallel ohne Ton laufenden TV geguckt und/oder mich vom Handy ablenken lassen. Irgendwann sitzen die drei im Van und fahren rum. Ist wohl ein Happy-End geworden.
                                            Der Film basiert auf einem Manga, welcher vielleicht ganz gut ist. Vielleicht mal reingucken wenn ich wieder feste Nahrung zu mir nehmen kann.

                                            Bis dahin gibt‘s
                                            2,5 von 10 HUHs

                                            4
                                            • 3
                                              Bodenfrost 05.10.2023, 15:25 Geändert 07.10.2023, 14:50

                                              Der Film könnte auch "The Invitation - Gähnen im Dunkeln" heißen, und damit würden wir der Sache schon erheblich näher kommen als das mit dem Tod der uns scheidet.
                                              Evie (Nathalie Emmanuel) fliegt rüber nach England um neue Verwandte kennenzulernen, da diese nach dem Tod ihrer Mutter nicht mehr so zahlreich vorhanden sind. Dabei bleibt sie per Smartphone mit ihrer Freundin in Verbindung um täglich von ihrem aufregenden Trip zu berichten.
                                              Der junge Hausherr entpuppt sich als, um es in ihren Worten zu sagen, "hot". und dann ging das turteln auch schon los, unterbrochen nur durch die ersten Kills an Dienstmädchen, die man allerdings im Dunkeln des Weinkellers nur erahnen konnte.
                                              Irgendwann landen die zwei dann im Bett, während die Freundin drüben in den USA weiterhin verzweifelt textet und mit schmallippigen Antworten abgekanzelt wird. Vorher hat sie sich jedoch noch ausdrücklich versichert, dass der Hausherr nicht zu ihrer Verwandtschaft gehört. Wobei ich nicht ganz verstanden habe, mit wem sie dort überhaupt verwandt ist.

                                              In meinen Augen ist die Hauptdarstellerin eine Fehlbesetzung, eine völlig uninteressante Frau ohne Tiefgang, die nur auf den nächsten Kick (Haha) aus ist, dementsprechend hielt sich meine Neugier ob ihres Schicksals dann auch in Grenzen.

                                              Am Ende gab es dann tatsächlich auch mal Vampire zu sehen, das konnte den Film in seiner traurigen Belanglosigkeit aber auch nicht mehr retten.

                                              3 von 10 Dienstmädchen

                                              14
                                              • 7 .5
                                                über Babylon

                                                Ach du Scheiße, drei Stunden? Ernsthaft? Hab daher den Film einige Zeit vor mir hergeschoben. Aber: Margot Robbie UND Brad Pitt!!! Eine(r) der beiden würde schon reichen, um sich den Film reinzuziehen.
                                                Also los geht’s: Die Handlung dreht sich hauptsächlich um zwei Schauspieler – die eingangs erwähnten – die Ende der 20er bis Anfang der 30er Jahre in Hollywood arbeiten wenn sie nicht gerade (be)rauschende Feste feiern und den Übergang vom Stummfilm zum Tonfilm miterleben (müssen).
                                                Jack Conrad (Brad Pitt) ist ein nicht mehr ganz so junger Schauspieler der seinen Status und sein Leben genießt. Nellie LaRoy (Margot Robbie) ist ein noch unbekanntes Starlet, das nicht glaubt, sondern weiß, dass sie mal ein Star wird.
                                                Ihr erster Film-Auftritt im Film („Wer ist das? Ich wollte die mit den Titten!“) ist eines der Highlights des Films. Nach ca. einer Stunde nimmt der bis dahin atemlos rasende Film (spektakuläre Kamerafahrten durch Orgien sowie durch Filmsets) etwas Tempo raus, aber da war mir auch schon das entscheidende Manko des Films klar.

                                                Die Lautstärke.

                                                Wenn ich die Lautstärke auf die Musik (die ständig läuft) einstelle, dann bekomme ich von den Gesprächen nichts mit. Wenn ich die Lautstärke auf die Gespräche (die noch ständiger passieren) einstelle, dann fallen bei der Musik die Nachbarn von ihren Balkonen. Ich war also dauernd am regulieren und das nervte.
                                                Das wurde ein echtes Ärgernis, im letzten Drittel des Films hab ich mich gefragt, ob ich mir das nochmal antun werde.
                                                Da musste ich also leider auch etwas an der Wertung drehen, daher „nur“

                                                7,5 von 10 Gehörstürzen

                                                9
                                                • 7

                                                  In "Herz Aus Stahl" geht es um eine Sherman-Besatzung, die sich in den letzten Kriegsmonaten durch das untergehende Nazi-Deutschland kämpft.
                                                  Dabei ist der Film dreckig und schonungslos. Ja, auch die Amis haben Kriegsverbrechen begangen und das wird hier gezeigt.

                                                  Was mir hier jedoch auf den Sack ging und was eine eindeutig bessere Bewertung verhindet hat:
                                                  Die strunzdumme und absolut nicht nachvollziehbare Handlung der deutschen Panzerbesatzung.
                                                  Da feuert ein Tiger aus einer sicheren Deckung auf ein Rudel Shermans. Und nach den ersten Treffern hat dieser Tiger nichts besseres zu tun als seine Deckung aufzugeben und den Shermans Hallo zu sagen. Bei den Dreharbeiten stand tatsächlich ein Original-Tiger zur Verfügung, der aber nur nach vorne, also hin und zurück, fahren konnte. Das musste natürlich gezeigt werden.
                                                  Auch die in dieser Szene vorne platzierten, eingegrabenen MG-Schützen sind nur gegen Infanterie oder leichte Kampfwagen effektiv. Bei Panzern hätten die sich sofort zurückgezogen.
                                                  Am Schluß hätte die SS-Einheit den liegengebliebenen (!) Sherman mit zwei, drei Panzerfäusten aus der Deckung erledigen können. Nein, es wird lustig vor dem Panzer hin und her gesprungen. Auch völlig unrealistisch. Und gerade bei Filmen, die sich extrem ernst und seriös nehmen und geben, achte ich auf realistische Umsetzung. In der Hinsicht wurde hier völlig versagt.

                                                  Pluspunkte sind jedoch der große Rest: Gerade die Innenszenen sind nichts für Klaustrophobiker. Man kann das Motorenöl, das Schießpulver und den Schweiß förmlich riechen.
                                                  Auch den ruhigen Mittelteil mit der kleinen und zärtlichen Romanze fand ich sehr gelungen.

                                                  Reicht immer noch für

                                                  7 von 10 Tigerenten

                                                  10
                                                  • 5 .5
                                                    Bodenfrost 03.10.2023, 16:33 Geändert 03.10.2023, 17:00

                                                    Erstmal vorab eine wichtige Info: Ich liebe die ersten drei Indi-Filme.
                                                    Teil 4 nervte schon sehr, was hauptsächlich an Shia LaBeouf und dem lächerlichen CGI-Gewitter lag.
                                                    Über dem neuen Film schwebte erstmal die Frage: Lassen sie ihn sterben? Immerhin haben sie schon Han Solo draufgehen lassen, es scheint ihnen also nichts mehr heilig zu sein.

                                                    Es geht's aber erstmal richtig gut los, ein de-ageter (?) Harrison Ford kämpft sich im Jahr 1944 gut 20 Minuten lang in und auf einem Zug durch eine Horde Nazis. Rasant, obwohl auch hier die CGI eher stört als hilft.
                                                    Dann jedoch sind wir in der Neuzeit (also 1969) angekommen und die Langeweile beginnt. Der mittlerweile uralte Harrison Ford scheint nicht mehr so richtig motiviert zu sein und hat dazu einen nervtötenden Sidekick bekommen: Seine Patentochter Helena Shaw (Phoebe Waller-Bridge) nervt von der ersten Sekunde ihres Auftretens bis (mit wenigen Ausnahmen) bis zum Ende. War Shias Respektlosigkeiten im Teil 4 schon kaum erträglich, so ist diese Schnatterziege wirklich kaum zu ertragen.
                                                    In Hollywoods Blockbustern sind heutzutage "starke" Frauenpersönlichkeiten ja in - siehe auch im schlimmen letzten Jurassic-World-Teil. Leider wird "stark" so definiert, dass sie bockig, respektlos und streitsüchtig sind - anstatt mal wirkliche Stärken einer Persönlichkeit herauszuarbeiten.

                                                    Und dann dauert das Teil auch noch zweieinhalb Stunden. Filme sollten meiner Meinung nach 90 Minuten, maximal 120 Minuten dauern. Wenn es darüber hinaus geht, dann sollten sie bitte auch was zu bieten haben, so wie zB "The Wolf Of Wall Street". Der geht über dreieinhalb (!) Stunden und langweilt keine einzige Sekunde.
                                                    Hier habe ich schon nach etwas mehr als einer Stunde angefangen nachzuschauen, wie lange der Film denn noch geht...

                                                    In den ersten drei Filmen wurden die Effekte noch handwerklich hergestellt. Mittlerweile hat CGI das Ruder übernommen und es ist schrecklich. Es gibt hier Unterwasserszenen, die wirklich zu keiner Sekunde natürlich aussehen.
                                                    Dann ist an Bord für den Bruchteil einer Sekunde ein anderes, sich näherendes Boot zu sehen. Und dieser Bruchteil reichte aus, um die Szene als (schlechtes) CGI zu identifizieren. Anstatt ein reales Boot in der Ferne zu filmen, was sicher auch nicht teurer oder zeitaufwändiger gewesen sein dürfte, wurde hier am Computer "gezaubert".

                                                    So, soll ich noch was zur Story sagen oder reicht es schon? Es reicht? Ok, du hast ja Recht.
                                                    Eins noch: die letzte halbe Stunde mit den Flugzeugen und so fand ich dann doch noch sehr amüsant.
                                                    Es reicht aber nicht für mehr als

                                                    5,5 von 10 Heurekas

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