Bodenfrost - Kommentare
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Alle Kommentare von Bodenfrost
„Unser Dorf hat strenge Regeln, die jeder von uns zu befolgen hat. Jeder, der versucht gegen diese Regeln zu verstoßen, wird von uns dementsprechend bestraft“
Guled und Nasra leben mit ihrem ca. 12jährigen Sohn Mahad in Dschibuti. Guled ist Totengräber, es sterben aber offenbar zu wenige Leute, so dass er seine kleine Familie kaum ernähren kann. Zudem leidet seine Frau an einem Nierenabzess. Die Operation kostet 5000 US-Dollar, die Guled nicht hat, und ohne die Operation wird Nasra sterben.
Er macht zu Fuß auf den Weg in sein Heimatdorf, um seine Ziegenherde einzufordern, welche er dann in Dschibuti verkaufen will.
Starke Geschichte, starke Bilder. Gerade zu Beginn gibt es sehr lange und wunderschöne Einstellungen, ich musste spontan an „Kompositionen“ denken.
Der Film war Somalias Beitrag für die Oscarverleihung 2022 als bester internationaler Film. Es war Somalias erster Beitrag überhaupt zu einer Oscarverleihung. Regisseur und beide Hauptdarsteller wurden in Somalia geboren, gedreht wurde jedoch in Dschibuti. Alle weiteren Darsteller wurden quasi von den Straßen Dschibutis weg gecastet und engagiert.
Eine kleine Perle. Nur noch bis Ende August 2024 in der ARTE-Mediathek, ab 08.09.24 dann verfügbar in der ZDF-Mediathek.
8,5 von 10 Ziegenherden
„Hey Stifler, wie geht’s deiner Mom?“, möchte man in den ersten Minuten rufen. Seann William Scott rennt da von mehreren Meuten gehetzt durch LA. Alle wollen ihm an den Kragen, denn er hat den Jackpot gezogen und wer es schafft, ihn innerhalb einer Frist umzubringen (alles erlaubt außer Schusswaffen*), der wird Milliardär.
Scotts Karriere stand mal kurz vor dem Explodieren, was dann aber irgendwie doch nicht passiert ist. Saulustig fand ich ihn in „Welcome To The Jungle“ von 2003, aber danach kam nichts bahnbrechendes mehr.
Kein Spoiler, dass er es nicht schaffen wird.
Katie Kim (Awkafina) kommt im Jahr 2030 gerade in LA an um Schauspielerein zu werden, ihre Airb’n’b-Gastgeberin und ihr Freund sind herrlich bescheuert („wie, die prügeln sich nicht wirklich in Filmen?!“), die Unterkunft selbst eher versifft.
Sie nimmt am nächsten Tag an einem Vorsprechen teil, muss sich dafür grässlich goldfarbige Klamotten ihrer Vermieterin leihen und aktiviert versehentlich ein Lotterie-Ticket. Und hey – sie ist die Gewinnerin von 3,6 Milliarden Dollar, was auch anderen mitgeteilt wird, welche sich umgehend auf die völlig ahnungslose Katie stürzen.
Der muskulöse wie gutmütige Noel Cassidy (John Cena) bietet ihr Unterstützung für 10% an. Sie nimmt notgedrungen an und los geht’s. Klamauk hier. Klamauk da. Klamauk an jeder Ecke. Die meisten Witze sind gelungen, auch die unter der Gürtellinie. Langeweile kommt selten auf, alles ist ziemlich rasant inszeniert.
Das Ende ist dann für meine Begriffe etwas too much (musste auf die Uhr gucken – wie lange noch?).
Witzig dann wieder der Abspann, hier werden verpatzte Szenen gezeigt.
Einmal gucken reicht völlig. Viel Spaß.
6 von 10 Panic Rooms
* edit - im Film ist von "guns" die Rede, Bolzenschussgeräte sind aber erlaubt 😁
„Der größte Vorteil meines Berufes ist, dass ich keine Entscheidungen treffen muss. Zum Beispiel wer sterben soll und wann und wo. Das haben andere bereits entschieden.“
So sinniert unser Protagonist in „Fallen Angels“ von 1995, einem Film aus Japan, wie ich fälschlicherweise dachte. Eine Moviepilotin wies mich darauf hin, dass der Film aus HongKong ist. Hab gerade leider vergessen, wer das war, vielleicht kann sie sich ja mal kurz melden. 😉
Mitte der 90er hat dieser Film meine Vorliebe fürs asiatische Kino entfacht, hab mir dann ein paar Jahre später die DVD zugelegt, welche dann nach ein, zwei Sichtungen hier Jahrzehntelang rumlag.
War also mal wieder Zeit.
Der Film ist hervorragend gealtert. Durch den Weitwinkel und die teilweise extreme Nähe zum Gesicht des jeweiligen Darstellers bzw. der jeweiligen Darstellerin haben wir hier ein visuelles Erlebnis, welches wir leider nicht (mehr) oft in Filmen sehen.
Ein Auftragskiller und seine Agentin/Assistentin, welche in seiner Abwesenheit offenbar auch seine Bude putzt. Ein stummer Kerl, der nachts in Läden einbricht und ansonsten Passanten, allerdings in einer sehr charmanten Art, auf die Nerven geht. Eine Blondie, die aufgekratzt durch die Nacht hüpft. Und Cherry/Charlie die am Telefon von einer Heirat erfährt und fälschlicherweise erst mal davon ausgeht, dass sie die Braut ist. Und natürlich kreuzen sich ihre Wege.
Im ersten Teil gibt es viel Geballer, dann einige urkomische Szenen, am Ende wieder etwas Geballer.
Die Assistentin ist heimlich verliebt in unseren Auftragskiller. Sie durchsucht seinen Müll und räkelt sich gerne lasziv in seinem Bett. In einer Szene stöhnt sie, und man weiß nicht – ist das jetzt Lust oder wimmert sie, weil sie weint? Haben sie eine Zukunft?
Großartig.
10 von 10 Ananasdosen
„Danach fahrt ihr nach Hause und haltet die Füße still. Ich melde mich bei euch.“
M-hm. Das hat ja fast geklappt.
Nach ungefähr 20 Minuten war meine Geduld fast aufgebraucht. Dieses sinnlose, unoriginelle, unangenehme, betäubungsmittelgeschwängerte, großkotzige, enervierende und asoziale Dummgeschwätz ging mir schon damals, als ich selbst noch um die Häuser zog, auf den Sack. Jetzt offenbar immer noch. Und Sonne (Frederick Lau) labert Victoria (Laia Costa) in einer Fremdschäm-Tour zu, dass meine Ohren fast anfingen zu bluten. Ihr scheint das aber zu gefallen.
Sie ist eine spanische Touristin, die in Berlin während einer Club-Nacht auf vier Berliner trifft und mit ihnen weiterzieht.
Der Clou ist hier natürlich eindeutig der Schnitt. Zwei Stunden, in einem Take. Da muss und darf viel improvisiert werden. Laut Wikipedia wurden drei Versionen gedreht und der dritte Take, aufgenommen am 27.04.2014 (auch schon wieder über zehn Jahre her) zwischen 4.30 und 7 Uhr kam dann ins Kino.
Wobei die Kamera konsequent bei Victoria bleibt. Sie ist alleine im Café während draußen die Jungs herumhampeln. Sie sitzt im Auto, während die Jungs in einer Bank etwas Geld abheben wollen – die Kamera bleibt im Auto.
Sympathisch ist hier leider keiner. Frederick Lau mag ja ein guter Schauspieler sein, ich fand ihn bisher aber immer als (zu) anstrengend.
Und wieso eine Schussverletzung am Ende erst dann aufbricht wenn der Verletzte im Hotel im Bett liegt – und nicht schon vorher auf der Flucht, im Treppenhaus, in einer Wohnung, im Taxi – hat sich mir auch überhaupt nicht erschlossen.
Sie haben sich schon fast verabschiedet und die Nacht für Veronica (sie muss ja laut eigener Aussage später noch arbeiten) war schon fast vorbei – als die Jungs wieder in der Tür auftauchten. Und natürlich lässt sie sich breitschlagen an irgendeiner kriminellen Sache mitzumachen. Ok, dann wurde der Film wenigstens noch spannend.
Bleibt aber unterm Schnitt uninteressant.
4,5 von 10 Sightseeing-Touren
Ein ungepflegter, vollbärtiger, verfetteter, versoffener und völlig verwahrloster Hugo Weaving. Ein absoluter Hingucker.
Für ihn gibt’s einen Extrapunkt.
Zwei Kanadierinnen – Hanna (Julia Garner) und Liv (Jessica Henwick) geht im Australien-Urlaub das Geld aus und sie wollen in einem Hotel am Arsch der Welt etwas kellnern um sich dann wieder kopfüber in die Party stürzen zu können.
So weit, so blöd.
Billy (Hugo Weaving) führt dieses Hotel, dessen Haupteinnahmequelle eher die Bar, dank eines guten Dutzend Stammgästen, ist.
Sie treffen auf zwei englische Mädels, die sich völlig gehen (und noch mehr) lassen. Am Tresen hängen fast nur Kerle, die, je besoffener sie werden, umso stärker sabbernder die zwei Mädels anglotzen.
Super Job!!! Was kann da schon schiefgehen!!!!?
Die bedrohliche Atmosphäre steigert sich, ohne komplett zu eskalieren. Zumindest zunächst nicht.
Der gruseligste Typ ist der von Daniel Henshall gespielte Dolly. In einer Szene ist er gegenüber Hanna und einem älteren Paar extrem bedrohlich, aufdringlich, aggressiv. Verlangt ständig nach neuem Bier, welches er von der eingeschüchterten Hanna auch bekommt, obwohl sie längst die letzte Runde ausgerufen hat. Eine starke, intensive Szene.
Hanna interessiert sich für Matty, die beiden kommen sich auch näher. Teeth (welch ein Name) scheint ein Auge auf Liv geworfen zu haben – und sie scheint nicht abgeneigt.
Das größte Ärgernis ist dann die Verwandlung von Liv. Von heute auf morgen wird sie ohne jede weitere Erklärung zum „Zombie“, ist ständig bedröhnt, lässt Hanna alleine arbeiten, lässt mit glasigen Augen ihren Geburtstagskuchen fallen, auf dem Zimmer wird sie von nem Typen um 4 Uhr morgens gefragt „willst du mitkommen, den Sonnenaufgang sehen?“, worauf sie „Klar, warum nicht“ lallt.
Hä? Absolut nicht nachvollziehbar.
Alles etwas zu konstruiert, nicht Fisch, nicht Fleisch. Da war mehr drin.
5 von 10 MeToos
Ein durchaus interessanter Film, der mit den Erwartungen des Publikums mehr oder weniger gekonnt spielt.
Die 20jährige Margot jobbt in einem Kino um ihr Studium zu finanzieren. Der 33jährige Robert geht öfters mal alleine ins Kino und kommt mit Margot beim Kauf von Popcorn ins Gespräch. Es wird etwas geflirtet und schließlich auch die Nummern ausgetauscht.
Ich war ja auch schon mal alleine im Kino, hab Nachos (mag kein Popcorn) gekauft aber nie, nie, nie hat die Verkäuferin mich danach gesucht und sich neben mich gesetzt. Was hab ich falsch gemacht?!?! ;-)
Egal.
Margot trifft sich mit Robert, ist von Anfang an aber etwas panisch. Sie hat kurze Gewaltfantasien, die sich aber alle als Hirngespinste herausstellen. Ihre Chats sind belanglos, harmlos, manchmal witzig. Robert behauptet, dass er zwei Katzen hat. (Hab ich auch, ich schwöre!!!!)
Margots Freundin Taylor ist etwas skeptisch und warnt sie ständig davor, die Sache zu schnell anzugehen.
Doch entgegen aller (berechtigten?) Bedenken ist Margot irgendwann bei ihm zuhause und sie landen in der Kiste.
Taylor: Sag mir nicht, dass du gerade bei ihm bist
Margot: *textet als Antwort seine Adresse zurück
Und wo sind eigentlich seine Katzen?
Die Bettszene ist sehr lustig umgesetzt, erotisch ist da gar nix. Robert ist extrem unbeholfen und Margot redet mit sich selbst, fragt sich, ob sie das überhaupt will und ob sie die Sache noch abbrechen kann.
Abgebrochen wird danach jedoch nur die Beziehung, dank Taylor.
Nach einer Stunde fragt man sich – ist das jetzt eine harmlose Beziehungskomödie oder kommt da noch was Richtung Thriller?
Ja, natürlich passiert da noch was. Was genau darf jeder für sich selbst rausfinden.
Würde ich mir nochmal ansehen. Gutes Konzept, obwohl nicht immer plausibel.
6,5 von 10 Peilsendern
Wenn mir ein Film schon nach wenigen Minuten auf den Sack geht, dann ist das nicht unbedingt das beste Zeichen.
Der hier ist so einer.
Am Anfang fahren zwei Autos nebeneinander aus denen sich zwei Gangs gegenseitig beschießen. Ein Typ in weißem T-Shirt und (wahrscheinlich) Uzi lehnt sich links aus dem Fenster und wird abgeknallt.
Ein paar Minuten später, wir sind in einer Rückschau, die zwei Autos sind wieder unterwegs und der Typ wird diesmal rechts am Fenster abgeknallt.
"Lassen wir so drin, wird schon keinem auffallen", hört man John Woo zum Cutter sagen.
Unserem Hauptdarsteller wird dann in den Hals geschossen. Mittig und von vorne. Speise- und / oder Luftröhre sind zerfetzt. Keine Chance, der Typ wird an seinem eigenen Blut ertrinken. Oder ersticken. Was ihm lieber ist.
Nein, im Krankenhaus kommt ein Pflaster drauf und alles ist wieder ok. Zum Glück kann er nicht mehr sprechen, wenn der Film auch noch mit dämlichen Dialogen voll wäre, dann hätte ich es eh nicht bis zum Ende ausgehalten.
Sein kleiner Sohn wurde bei dem Schusswechsel versehentlich getötet. Also Rache.
Den ersten Typen hat er dann gefesselt und geknebelt (!!) vor sich, ist aber so dämlich dass er sich von dem beinahe abstechen lässt.
Ab da war ich raus.
Handy an, hin und wieder mal auf den Film geguckt, da lief gerade jedesmal irgendein uninspiriertes Geballer.
Am Ende ist er und ein Cop im Finale. Glückwunsch. Eine Tussi kommt auf sie zu, sie muss das Magazin wechseln. Dann schießt sie wieder UND ERST DANN kommen beide nacheinander aus der Deckung und lassen sich anschießen.
Zum Schluss zögert unser Held (hab nicht verstanden warum, kannte er die?), so dass die Dame dem Cop zwei Schüsse in Brust und Bauch versetzen kann. Erst dann macht er sie platt.
Kurze Zeit später war zumindest der Brusttreffer auf wundersameweise weg, nur noch ein Bauchschuss war da.
Au weia.
2,5 von 10 Kugelhageln
Sehr perfide: Einmal täglich zieht ein Zimmermädchen ihren Rock hoch und setzt sich auf den Schoß des Hotelgastes. Ihr Höschen behält sie an, er seine Boxer. Dann bewegt sie ihr Gesäß hin und her. Zur Kopulation kommt es dabei ebenso wenig wie er final „kommt“. Masturbation ist allerdings bei Strafe verboten.
Allein die Vorstellung bereit mir unvorstellbare Höllenqualen.
Der Gast soll so dazu bewegt werden, möglichst schnell eine Partnerin zu finden. 45 Tage hat er/sie dazu Zeit. Sollte dies nicht innerhalb dieser Zeit geschehen, so wird er in ein Tier seiner Wahl verwandelt.
Das ist die Lage, in der sich David (Colin Farrell) gerade befindet. Sein Bruder hat es nicht geschafft und weilt als Hund an seiner Seite. Hin und wieder flüchten Singles, die leben dann als „Loner“ (hab den Film im Original geguckt) im Wald. Regelmäßig wird eine Hetzjagd auf diese Loner veranstaltet, mit jedem erlegten kann die 45-Tage-Frist um einen Tag verlängert werden.
Wenn sich zwei Singles finden, kommen sie 14 Tage in ein Doppelzimmer, anschließend 14 Tage auf eine Jacht, sollten sie sich dann immer noch harmonisch begegnen, so gelten sie als „stabil“ und dürfen wieder in die Stadt zurück.
Doch der Weg dahin ist weit, die Singles stellen sich unbeholfen an und die Wahl sollte wohlüberlegt sein – beim Scheitern droht die Verwandlung in ein Tier.
David hat übrigens den Hummer, the Lobster, ausgewählt.
Ein Highlight für mich ist die Hotelmanagerin, gespielt von Olivia Colman. Bei einer Tanzveranstaltung wird „Somethings Gotten Hold Of My Heart“ gespielt, was sie mit ihrem Partner singt. Und das tut sie mit einer solchen erotischen Kälte, mit einer unnahbaren Ausstrahlung, mit einer anziehenden Coolness, die mich begeistert hat. Warum weiß ich auch nicht. Muss ich mich sorgen?
„Changing the grey and changing the blue, Scarlet for me, Scarlet for you“.
Wow.
Zurück zum Film: David findet am letzten Tag tatsächlich eine Partnerin, leider eine völlig gefühl- und namenlose Frau. Diese tötet den Hund, also seinen Bruder. David lässt sich nichts anmerken, flüchtet ins Bad, verdrückt dort eine Träne und wird von ihr dabei erwischt.
Er überwältigt sie und bringt sie in das Zimmer, in dem die Gäste in ein Tier verwandelt werden. Dann flüchtet er.
Ende erster Teil, Beginn zweiter Teil.
Der Wald. Die Loner sind jedoch alles andere als frei, auch sie haben strikte Regeln. War im Hotel eine Partnerschaft erwünscht, so ist sie hier verboten, ebenso Flirten. Und ausgerechnet hier trifft er auf eine Seelenverwandte, gespielt von Rachel Weisz. Sie gehen heimlich eine Beziehung ein.
Hin und wieder gehen die Loner als Paare getarnt in die Stadt um Proviant zu besorgen. Dort sind sie auch zu Gast bei den Eltern der Anführerin. Die Eltern haben keine Ahnung dass ihre Tochter im Wald lebt, sie spielt ihnen ein erfolgreiches Leben mit Partner vor. Auch werden David plus Frau als Pärchen vorgestellt. Also geben sie sich hemmungslos ihren Emotionen hin, knutschen, fummeln – eine Szene zum Schreien komisch.
Ob die Anführerin was merkt? Können die zwei flüchten und in der Stadt sesshaft werden?
8 von 10 Toastern
Great Scott.
Oder besser: Great Thomas F. Wilson. War er schon in den ersten beiden Teilen sehr gut, so ist er hier schlicht herausragend, für mich der eigentliche Star des dritten Teils.
In den 80ern bis weit in die 90er lief bei mir ständig MTV. Anfang 1990 wurde dort ein Ausschnitt des gerade angelaufenen dritten Teils – wie meistens im Original - gezeigt. „Whats your name“. Marty zögert etwas und sagt dann im Brustton der Überzeugung: „Clint Eastwood“. Woraufhin Wilsons Figur Buford „Mad Dog“ antwortete „What kind of stupid name is that?“. Auf diese Szene freue ich mich jedesmal wenn ich den Film sehe, und die Anzahl der Sichtungen ist sicher schon zweistellig.
Gale und Zemeckis holten übrigens extra bei Clint Eastwood die Erlaubnis dafür, dass sein Name im Film exzessiv genannt wird.
Auch die Szene, in der Marty eine gußeiserne Platte unter seinem Poncho hat, bezieht sich „Für eine Handvoll Dollar“ mit Clint Eastwood, welcher übrigens im zweiten Teil kurz gezeigt wurde, als der reiche Biff mit zwei Mädels im Pool lag. Nur für den Fall, dass das jemand übersehen haben sollte.
Was aber wohl die meisten übersehen haben, auch mir ist das erst aufgefallen als ich davon gelesen hatte: Ganz am Schluss, wenn Doc mit Clara und den zwei Kindern in dem fliegenden Zug landet – da macht einer der Kinder komische Zeichen mit seiner rechten Hand. Wenn man das sieht es leider sehr störend und bedauert, dass das nicht aufgefallen ist.
So, wie komme ich denn jetzt vom Schluss wieder an den Anfang? Vielleicht so: für Marshall James Strickland, der Tannen samt seiner Bande die Waffen abgenommen hat, war eigentlich auch schon früher Schluss. Buford erschießt ihn von hinten – diese Szene hat es aber zum Glück nicht in die Endfassung geschafft, sie hätte die Gesamtstimmung negativ beeinflusst. Ich bin froh, dass sie nicht drin ist.
Froh bin ich auch, dass Michael J. Fox den Film zu ende drehen konnte. In der Szene, in der er an der Rathausuhr aufgehängt werden sollte, wurde er tatsächlich kurz bewusstlos. Zum Glück ist aber nichts Schlimmeres passiert.
Thomas F. Wilson hat übrigens extra reiten plus Lasso-Schwingen gelernt für knapp 30 Sekunden, in denen er auf einem galoppierendem Gaul Marty mit dem Lasso einfängt.
Auf die weitere Handlung, auf die Indianer, auf die großartige Mary Steenburgen, auf Lea Thompson usw. bin ich jetzt gar nicht eingegangen.
Schade, aber jeder hier hat den Film eh schon einige Dutzend Mal gesehen.
10 von 10 Dampflokomotiven
Schwieriges Thema. Eine Schwärmerei wird zu einer Obsession und schließlich zum Stalking. Die Doku ist faszinierend, interessant, unglaublich bis unglaubwürdig und ein bisschen verstörend.
Doch der Reihe nach: Der 8jährige Niederländer Gert van de Graaf sieht 1974 im TV Abba „Waterloo“ performen und ist hin und weg von der blonden Agnetha.
Und schon haben wir hier den ersten Break: da ich lustigerweise 1974 auch acht Jahre alt war möchte ich hier anhand meiner Wahrnehmung von Abba aufzeichnen, wann Gert falsch abgebogen ist bzw. wo er hätte abbiegen sollen.
Ob mir 1974 Abba schon aufgefallen ist, kann ich leider nicht so genau sagen. Wir sind im Winter 73/74 nach Köln gezogen und ich habe mir im Sommer draußen beim Spielen einen Schädelbasisbruch zugezogen, mir fehlen aus dieser Zeit Wochen der Erinnerung. Erstmalig aufgefallen sind sie mir aber sicher 1975/76. Mein Vater (Eltern mittlerweile geschieden) hatte die Arrival-LP zu Hause, da habe ich gerne ein paar mal reingehört, ich erinnere mich, dass ich „Tiger“ gut fand, ich aber „I am behind you, I always find you, I am the Thai-Girl“ verstanden habe. Lol
Gert hat zu der Zeit bereits sein Zimmer mit Abba-Postern bepflastert, was ja eigentlich zu der Zeit nichts ungewöhnliches war. Und er fing an, ihr Briefe zu schreiben, die er mit „Abba, Agnetha, Sweden“ adressiert hatte. Eine Antwort hat er nie bekommen, allerdings sind sie auch nicht zurückgekommen. Also bestand die Möglichkeit, dass Agnetha sie tatsächlich bekommen und auch gelesen hat.
1976 hatten zwei Mädchen in meiner Schule die zwei heißesten Typen in der Klasse (also mich und noch einen, haha) zu sich in den Partykeller eingeladen um Dancing Queen mit Lichteffekten usw. zu performen. Ich war zu der Zeit kein Abba-Fan, habe sie aber auch nicht kategorisch abgelehnt, wie viele andere, angeblich coole Typen, die lieber Kiss gehört haben.
Auch lustig: im Fernsehen (zB bei Ilja Richter) stand immer „Abba, Maarweg, Köln“. Und ich Idiot dachte „Boooaaaaah, Abba wohnen in Köln“. Wenn immer ich also mal zufällig am Maarweg war, reckte und streckte sich mein Hals, mein Kopf ging hin und her in der Hoffnung, die Abbas Arm in Arm freudestrahlend um die Ecke kommen zu sehen. Was natürlich nie passiert ist.
Gert hatte zu der Zeit kaum Freunde und schon gar keine Freundinnen. Er hatte tatsächlich nur und einzig Agnetha im Kopf. Er hatte gehört, dass Agnetha und Björn sich scheiden lassen und sich natürlich Hoffnungen gemacht. Nach der Schule fing er als Lagerarbeiter an und sparte tatsächlich jeden einzelnen Gulden, den er nicht benötigte. Er lernte schwedisch (!), machte den Führerschein und legte sich ein Auto zu, natürlich einen Volvo.
1983 trennte sich Abba, ich hatte zu der Zeit eine italienische Freundin und an Abba kaum mehr einen Gedanken verschwendet.
Agnetha trat kurze Zeit später solo in den Niederlanden auf, obwohl es ihm seine Eltern verboten hatten, machte er sich mit dem Fahrrad auf zum 50 km entfernten Auftrittsort.
Endlich sah er sie live. Und natürlich bildete er sich ein, dass sie ihn angeguckt hat.
Als er genug gespart hatte, macht er sich irgendwann (müsste wohl Ende der 80er gewesen sein) zum erstenmal auf den Weg nach Schweden. Er hatte irgendwo gelesen, dass Agnetha ein Haus an der norwegischen Küste hatte – was aber nicht stimmte.
Er konzentrierte seine Suche auf Stockholm und war von der Größe der Stadt überwältigt. In einer Kneipe bekam er einen Tipp, wo Agnetha wohnen würde.
In den nächsten Jahren pendelte er laut eigener Aussage 30mal zwischen den Niederlanden und Schweden, irgendwann waren die Hotels zu teuer – und zufällig stand eine kleine Hütte 800 m vom Wohnort Agnethas zum Verkauf an. Er nahm einen Kredit auf und kaufte die Bude.
Einmal, an ihrem Geburtstag, traf er sie sogar. Sie war in Begleitung eines Mannes, er rief ihr „Herzlichen Glückwunsch“ zu und sie bedankte sich freundlich.
Mitte der 90 traf Agnetha zwei Schicksalsschläge, innerhalb eines Jahres starb ihre Mutter (durch Selbstmord) und dann auch ihr Vater.
Gert weilte zu der Zeit wieder in den Niederlanden, machte sich auf den Weg um ihr Trost zu spenden (obwohl sie zu der Zeit noch nichts von ihm wusste), verunglückte wegen Übermüdung am Steuer, schrieb ihr vom Krankenhaus aus einen Brief, war dann in seiner Hütte und kurze Zeit später klopfte es an seiner Tür…
Kann man ihm glauben? Wenn ja, wieviel? Alles? Es gibt immerhin ein Bild, auf dem beide in trauter Zweisamkeit auf der Couch sitzen. Auf ihren Wunsch hin gab es keine weiteren Bilder, weil sie die Beziehung geheim halten wollte. Auch haben sie sich nie in ihrer Wohnung getroffen, immer nur in seiner Hütte. Und laut seiner Aussage hatte er seinen ersten Sex (mit Anfang 30) mit Agnetha. Das können wohl nicht viele von sich behaupten.
Bedauerlicherweise gibt es null Statements von ihr, sie lehnte jegliche Zusammenarbeit an dieser Doku ab. Warum? Es wurde ein Interviewschnipsel eingespielt, in dem sie (wohl Anfang der Nullerjahre) nach ihm gefragt wurde. Sie antwortete, dass sie aus Sicherheitsgründen nichts dazu sagen möchte.
Also bleiben nur seine Aussagen. Es hat sie wohl schwer beeindruckt, welche Mühen er auf sich genommen hat, um sie endlich kennenzulernen.
Da hat er sich am Ende zwei-, dreimal drauf berufen. Er dachte wohl, dass das ein Freifahrtschein war, auch nach dem Ende sie weiter zu bedrängen. Ihr um die 350 Briefe zu schreiben und plötzlich vor ihrer Tür und/oder am Fenster zu stehen. Um sie so weiter zu beeindrucken.
Am Ende wurde er gar aus Schweden ausgewiesen.
Mitte der 90er gab es ein riesiges Abba-Revival, ich hab mir da die Single „Dancing Queen“ auf CD zugelegt. So um die 25 Jahre später ist mir aufgefallen, dass ich außer dieser Single nichts von Abba habe. Also hab ich mir sämtliche Alben in einer Box (ohne Booklet bei Amazon für unter 30 Euro, geil, haha) zugelegt, dazu noch zwei Blu-Rays. Ein Kumpel (10 Jahre jünger) war entsetzt, „Abba ist doch scheiße!!“. Ein anderer (ein Jahr älter) hatte offenbar zur gleichen Zeit Abba wiederentdeckt, auf youtube einige Videos geguckt und dabei ein, zwei Tränchen verdrückt.
Auf Agnethas Wikipedia-Eintrag habe ich von Gert van der Graaf gelesen, und dass es auf Amazon Prime dazu eine Doku gibt, die Agnetha vergeblich versucht hatte zu verhindern.
Und die hab ich mir jetzt angeschaut. 88 Minuten, faszinierend, interessant, unglaublich bis unglaubwürdig und ein bisschen verstörend.
8 von 10 Verkehrsunfällen
Nach dem großen Erfolg von „Zurück in die Zukunft“ sollte natürlich eine Fortsetzung her.
Sämtliche Schauspieler des ersten Teils waren begeistert und sagten sofort zu. Crispin Glover auch, nur ließ er über sein Management ausrichten dass er doch eigentlich der Star des ersten Film wäre und stellte entsprechend hohe Forderungen. Das wurde abgelehnt, man gab ihm zwei Wochen Zeit das vorliegende Angebot anzunehmen.
Als dies nicht geschah wurde der Part des George McFly entsprechend gekürzt.
Welch eine spektakuläre Fehlentscheidung des Schauspielers.
Allerdings wurden für einige Szenen Archivaufnahmen vom ersten Teil verwendet, dagegen hat Glover geklagt – erfolgreich.
Ich denke mal, dass seitdem Verträge für Schauspieler den Passus erhalten, dass sämtliche Rechte von den Aufnahmen an das Studio gehen. Ende der 80er war das offenbar noch nicht der Fall.
Oh Mann, es ging ins Jahr 2015. Das war Ende der 80er so unendlich weit weg. Mittlerweile sind wir auch hier schon wieder neun Jahre drüber.
Das zukünftige Jahr 2015 fand ich damals sehr interessant, und aus heutiger Sicht ist es immer noch sehr gelungen.
Elijah Wood hat hier übrigens seinen ersten Film-Auftritt, er ist einer der beiden Jungen, die „Wild Gunman“ spielen.
Nachdem Claudia Wells durch Elizabeth Shue als Martys Freundin ersetzt wurde und die letzten Minuten des ersten Teils neu gedreht wurden, ging es los, auf ins Jahr 2015.
Dort schaftte der alte Biff es, einen Sportalmanach zu klauen und im Jahr 1955 seinem jüngeren Ich zu übergeben.
Die Konsequenzen erfahren Marty, Doc und Jennifer als sie ins Jahr 1985 zurückkehrten.
Wem aus heutiger Sicht der Biff des alternativen 1985 irgendwie bekannt vorkommen sollte – ja, diese Figur wurde Donald Trump nachempfunden, der zu dieser Zeit tatsächlich Spielkasinos in Atlantic City unterhielt.
Offenbar hat er auch Charakterzüge übernommen, denn Biff ist noch gemeiner, hinterhältiger und verlogener als wir ihn vom ersten Teil kannten.
Das geht so natürlich nicht, also zurück ins Jahr 1955 um die Übergabe des Almanachs zu verhindern. Und möglichst dort auch seinen eigenen Ichs aus dem Weg gehen. Das könnte ja laut Doc katastrophale Konsequenzen haben.
Dort musste Michael J. Fox seinen Gitarrenpart übrigens nochmal komplett neu spielen. Man drehte Szenen, in denen der neue Marty oben über der Bühne auf einem Gerüst rumkletterte, unten spielte der alte Marty Gitarre. Diese Szenen gabs im Archiv nicht, also nochmal, Gitarre umschnallen und los geht’s.
Das Drehbuch war viel zu lange, es wäre ein Drei-Stunden-Film dabei rausgekommen. Also wurde die Entscheidung getroffen, den Stoff zu splitten und direkt im Anschluß Teil 3 zu drehen. Und während die Dreharbeiten schon starteten, wurde noch an der Endfassung des zweiten Teils gearbeitet.
Geilstes Sequel ever. Zumindest für einige wenige Jahre, dann kam T2.
10 von 10 Oh La Las
Gestern mal geschaut welche Filme auf Prime bald auslaufen und siehe da – Terrifier 2.
Den ersten Teil habe ich nie gesehen, die Filme sollen aber „hart“ sein - also nix wie rein, in der Hoffnung, dass Teil 2 auch ohne Kenntnis des ersten funktioniert.
„Art der Clown“ hat was. Seine pantomimische Art, seine schwarzhumorigen (eher tiefschwarzen) Manierismen haben mich von Anfang an gepackt. Das war teilweise grotesk komödiantisch und das ist durchaus positiv gemeint. Musste oft (hoffentlich nicht zu oft) grinsen.
Ich bin sonst kein Splatter-Fan, aber die Kills hier waren alle überzeugend. Handgemacht, herausragende Maske, kein CGI-Gedöns. Man konnte ahnen, wieviel Stunden benötigt wurden, um Gesichtsmasken fast schon liebevoll detailliert herzustellen, die dann innerhalb weniger Sekunden zermatscht wurden. Großartig.
Das Budget soll nur bei 250.000 $ gelegen haben. Wahnsinn. Wahnsinnig attraktiv auch die Darstellerin der Sienna, Lauren LaVega. Hat mir im Laufe des Films immer besser gefallen, was natürlich nicht daran liegt, dass sie immer weniger anhatte.
Etwas überrascht hat mich die Laufzeit von ca. zwei Stunden und 13 Minuten. Solide. War gespannt, ob das denn alles mit Content gefüllt werden konnte.
Und gegen Ende hat der Film dann leider kein Ende gefunden. Ich dachte, dass Art ein Mensch ist, aber zwei-, dreimal musste man davon ausgehen, dass der jetzt platt ist. Aber warte, der Film läuft noch knapp ne halbe Stunde und siehe da – da ist er ja wieder. Doch kein Mensch?
Hat mir nicht so gut gefallen. Muss daher etwas mit der Wertung runtergehen, bleiben aber immer noch
7 von 10 Hackebeilchen
Spaceman from Pluto
So sollte der Film ursprünglich heißen, wäre es nach Sid Sheinberg, einem hohen Tier von Universal Pictures, gegangen.
Sid hatte schon einige Änderungen durchgebracht, so ließ er Marty Mutter in Lorraine umbenennen, den Namen seiner Frau. Auch sollte Doc ursprünglich einen Schimpansen als Haustier haben. Laut Sid hätten Filme mit Schimpansen nie Erfolg, man sollte doch bitte einen Hund nehmen.
Das alles wurde ohne großes Murren umgesetzt.
Und dann kam er mit der Idee, den Film doch „Spaceman from Pluto“ zu nennen. Und er meinte es ernst. Todernst. Und das war allen bewusst. Und allen war sehr mulmig zumute. Man kontaktierte Steven Spielberg, der als Produzent fungierte. Er schickte Sid ein Fax und gratulierte ihm zu diesem gelungenen Scherz, man hätte am Set herzhaft darüber gelacht. Sid war es daraufhin zu peinlich zuzugeben, dass er diesen Vorschlag ernst meinte.
Uff.
Nochmal Glück gehabt.
Ich weiß noch, wie ich als 19jähriger im Kino saß. Die Eingangsszene mit den Uhren, diesen seltsamen Automaten, die ein Frühstück vorbereiten sollten. Achtziger Jahre Wohlfühlkino war das und das ist es immer noch.
Dass Eric Stoltz eigentlich den Marty spielen sollte, wusste ich damals noch nicht.
Tatsächlich wurden fünf Wochen lang mit Eric gedreht bis Regisseur Zemecki die Notbremse zog. Wow. Kudos für diese Entscheidung.
Also wurde der ursprünglich favorisierte Michael J. Fox genommen, obwohl er mitten in der Produktion für „Familie Ties“ steckte. Also drehte er tagsüber die Serie, nachts Zurück in die Zukunft und hatte so wochenlang nur ein paar Stunden Schlaf pro Nacht. Aber es hat sich wohl gelohnt.
Als Zeitmaschine war usprünglich tatsächlich ein Kühlschrank geplant. Die Idee wurde jedoch schnell verworfen weil man sich vorstellte, dass Kinder sich in einem Kühlschrank verstecken würden.
Ein DeLorean sah da auch viel besser aus. Drei standen zur Verfügung. Einer hatte einen Porsche-Motor für die fahrende Zeitmaschine. Einer wurde zum ein- und aussteigen benutzt. Und ein dritter wurde aufgesägt um die Innenszenen zu drehen.
Warum ich das alles hier schreibe? Nein, ich will mich nicht als Klugscheißer aufspielen. Ich habe eine DVD-Box von 2002 (auch schon wieder 22 Jahre her!!!), dort gibt es eine Bonus-DVD, in der Zemecki und Bob Gale ca. eine Stunde lang aus dem Nähkästchen plaudern. Sehr spannend. Sehr informativ.
Thomas F. Wilson. Welch ein Schauspieler. Ein ewiges Rätsel, warum der nach der Trilogie in der Versenkung verschwunden ist.
Christoper Lloyd war damals Ende 40, sah aber damals schon aus wie Mitte 60. Ich hoffe, es geht ihm gut und er bleibt uns noch lange erhalten.
Crispin Glover spielt den trotteligen, unsicheren und schüchtern George McFly, Marty Vater. Er kommt in den nächsten zwei Filmen nicht bzw. nur am Rande vor, aber das ist eine andere Geschichte.
Das berühmte Solo zu Johnny B. Godde hat Michael J. Fox übrigens nicht selbst gespielt, er hat jedoch mit einem Coach Griff für Griff eingeübt um möglichst authentisch zu erscheinen. Was eindrucksvoll geklappt hat.
Zurück in die Zukunft ist ein perfekter Film, der trotz seiner Fantasy-Geschichte unglaublich schlüssig und plausibel rüberkommt.
Die Geschichte sollte eigentlich abgeschlossen sein, das Ende, „Straßen? Wo wir hinfahren brauchen wir keine Straßen“, sollte ein Witz sein, eine Fortsetzung war nicht vorgesehen.
Die kam(en) dann aber doch noch.
10 von 10 Darth Vaders
Die Story passt auf einen Bierdeckel:
1. Hybridwesen schleicht sich in einen Schafstall und pflanzt sich offenbar fort
2. Das Schaf gebirt ein Hybridwesen, welches dankbar von dem kinderlosen Ehepaar, welches den Hof besitzt, aufgenommen wird
3. Darauf kann ich aus Spoilergründen leider nicht näher eingehen
Das anfangs erwähnte Hybridwesen wird nicht gezeigt, es könnte also auch jemand ganz anderes sein. Überhaupt lässt die Story – wenn man sich denn drauf einlässt – sehr viel Raum für Interpretationen.
Maria (Noomi Rapace) und Ingvar (Hilmir S. Guönason) leben auf einer Farm mitten im isländischen Nirgendwo. Neben einer Schafherde sind ein Hund und eine Katze ihre einzigen Begleiter. Bis, wie oben erwähnt, ein Schaf ein seltsames Wesen zur Welt bringt.
Ja, Island sieht gut aus, ich mag diese Stille, diese Einsamkeit, der Trubel einer Großstadt kotzt mich mittlerweile an.
Noomi Rapace mag ich auch, wobei ich jetzt nicht weiß ob die kurze Beischlafszene wirklich nötig war. Auch das Auftauchen des Bruders des Ehemanns war obsolet und trägt nichts zur Handlung bei.
Er fragt sich natürlich was das da ist, spielt mit dem Gedanken ES zu töten, macht sich kurz an Maria ran, wird abgewiesen und ist dann auch schon wieder weg. Sah für mich danach aus, dass die Laufzeit unbedingt auf über 100 Minuten gebracht werden soll.
Das Mutterschaf steht öfters protestierend blökend vor dem Haus. Es will wohl ihr Kind wiederhaben. Bis Maria sich ihrer annimmt.
Ada. Das Hybridwesen heißt übrigens Ada. In einer kurzen Einstellung sieht man, dass es ein Grab gibt, sie hatten demnach schon eine Tochter mit diesem Namen.
Unterm Strich bleibt ein faszinierender Film, den ich mir sicher nochmal geben werde. Fürs Regal ganz oben reicht‘s jedoch nicht, dafür hat er zu viele Längen und auch zu viel Raum für zu viele Interpretationen.
7 von 10 Lammdönern
Schon lustig, habe mir erst die Tage gedacht, dass die 90er schon ein verdammt geiles Filmjahrzehnt war, vielleicht sogar DAS beste.
Also schmeiß ich meine Top 10 auch noch rein:
1. In the Line of Fire (vorgestern erst nochmal komplett gesehen, Malkovich ist der Wahnsinn)
2. Pulp Fiction
3. Sieben
4. Terminator 2
5. The Crow
6. Der schmale Grat
7. Jurassic Park
8. Forrest Gump
9. Schindlers Liste
10. Fight Club
11. Das Schweigen der Lämmer
12. Titanic
13. 12 Monkeys
14. Jennifer 8
15. Jackie Brown
So, sind jetzt natürlich zu viele, aber Auszählung ist ja eh schon vorbei :-)
Vorab: Wenn ich die Verhaltensweisen nicht mal ansatzweise nachvollziehen kann, dann habe ich meine Probleme mit Filmen. So wie diesen hier.
Eine dreiköpfige Familie lebt als Fallensteller und Pelzjäger in einer kanadischen Wildnis. Ein großer und offensichtlich böser Wolf, vor dem sie einen Heidenrespekt haben, soll sich dort ebenfalls herumtreiben.
Auf einer Tour entdeckt der Vater eine Handvoll Leichen, doch anstatt die Familie zu warnen und/oder die Polizei zu informieren macht er sich offenbar alleine auf die Suche nach dem Täter. Warum? Der Funkkontakt reißt ab und kurz darauf findet die Mutter einen verletzten Mann vor der Hütte. Natürlich ist sie hilfsbereit und holt ihn ins Haus, was soll da schon groß passieren...
SPOILER
Und das alles zieht sich ewig lange hin. Manchmal sogar quälend lange. Ganz am Schluß wird dann etwas Torture Porn präsentiert und das war es dann.
Wie und warum ist egal. Da wird nichts erklärt, ist einfach so.
Reicht mir nicht.
3,5 von 10 Bärenfallen
Vampir-Horror aus Irland, leider nicht gut.
Womit sollte jede vernünftige Rezension beginnen? Richtig, mit zwei Spoilern. Wer also noch vorhat, sich den Film hier kurz- mittelfristig reinzuziehen, der sollte JETZT aufhören zu lesen.
Zwei Szenen, die mir den letzten noch rudimentär vorhandenen Spaß an diesem Film geraubt haben:
Charly wird aus seinem provisorischem Büro rausgelockt, im Hintergrund sieht man unscharf jemanden reingehen. Charly geht dann auch wieder rein und eine Blutfontäne am Fenster zeigt uns, dass das für ihn nicht gut ausgegangen ist. Gegen Ende dann wird erzählt, was da wirklich passiert ist und damit ergibt die Szene nachträglich null Sinn.
Dann wird dem Untoten der Kopf abgetrennt, welcher sich dann aber selbstständig wieder auf dem Weg zum Rumpf macht. Am Ende dann wird ihm ein abgerissenes Bein (!) in die Brust gerammt und damit hat sich das dann für ihn erledigt. Schlimm, dass dieses die groteskteste (geiles Wort) und auch beste Szene im Film ist.
Schlampig. Es gibt sicher Leute, die da nicht so viel Wert drauf legen. Ich gehöre da nicht zu.
Und leider sind auch die schauspielerischen Leistungen unterirdisch, exemplarisch sei hier John Lynch genannt.
Laut PDF vom Fantasy Film Fest ist das hier eine „fröhliche wie beherzte Vampir-Komödie“.
Nein, ist es nicht.
Bleiben
2 von 10 herzhaften Lachern
Belanglose und unlustige Horror-„Komödie“. Anfangs war ich noch interessiert dabei, aber nach zwanzig, dreißig Minuten war für mich der Ofen aus. Gags zünden nicht, der große Bruder spielt furchtbar schlecht und ist dazu auch noch unsympathisch.
Durch Düngemittel wird das Trinkwasser kontaminiert. Jeder, der das trinkt, verwandelt sich innerhalb kürzester Zeit in einen grünäugigen Zombie. Ein Vater hat seine Zombie-Tochter eingesperrt in der Hoffnung, sie wieder rückverwandeln zu können. Und ein Teenager, der die Verwandlung seiner Mutter miterleben musste (welches weder gruselig noch irgendwie lustig war) schlägt sich mit seiner Baby-Schwester irgendwie durch.
Und dann tauchen auch noch zwei schießwütige Zwillingsschwestern auf.
3,5 von 10 saftigen, grünen Gräsern
Ein Psycho-Thriller, der mit (düsteren) Erwartungen spielt. Es geht um den 13jährigen John (Charlie Shotwell), der gerne mal wüsste, wie sich ein Erwachsenen-Leben so anfühlt.
Sein Vater Brad (Michael C. Hall, „Dexter“) schenkt ihm eine Drohne, mit dieser findet er in der näheren Umgebung des im Grünen gelegenen Hauses einen nicht fertig gestellten Bunker. Eigentlich nur ein Beton-Loch. Kurzerhand setzt er seine Familie mit Schlaftabletten (die er am Gärtner ausprobiert) außer Gefecht und verstaut sie – neben dem Vater noch seine Mutter Anna (Jennifer Ehle) und die ältere Schwester Laurie (Taissa Farmiga) – in diesem Loch. Bei Taissa dachte ich erst dass es die Tochter von Vera Farmiga ist – aber nein, es ist die 21 Jahre jüngere und ähnlich attraktive Schwester.
Leider wird nicht gezeigt, wie genau er das vollbracht hat. Das Loch ist gut drei Meter tief, die einfach da rein zu werfen hätten die wohl nicht heil überstanden.
Dann: Sturmfreie Bude. Erstmal ordentlich Kohle ziehen und Chicken Nuggets mampfen. Dem Gärtner wird mit verstellter Stimme bedeutet, dass seine Arbeit plus Anwesenheit erstmal nicht mehr benötigt wird. Eine auftauchende Freundin der Mutter wird plausibel abgewimmelt. Und der beste und wohl einzige Freund wird übers Wochenende eingeladen. Die Abwesenheit der Familie wird mit einem Notfall beim Opa erklärt.
Mit dem Freund wird im Swimmingpool ein verstörendes Spiel gespielt um „Nahtoderfahrungen“ zu simulieren. „Wenn ich zappele, dann halte mich noch etwas länger unter Wasser“. Man befürchtet das Schlimmste…
In einigen Szenen wird eine Parallelgeschichte gezeigt, in der eine Mutter ihrer Tochter von einem „John and the hole“ erzählt. Da diese zwei Stränge nicht miteinander interagieren könnte es sein, dass – aber diesen Gedanken kann jeder selbst zu Ende denken.
Während John seine „Freiheit“ genießt verwahrlost die Familie langsam aber sicher. Was hat er vor und wie weit wird er gehen?
Ich kann verstehen, dass einige mit dem Stoff nichts anfangen können. Ich jedoch habe mich keine Sekunde gelangweilt und kann den Film jeden empfehlen, der sich gerne von etwas schrägen Geschichten einfangen lässt.
7 von 10 Dexters
Zuletzt habe ich viele Serien abgebrochen, aus unterschiedlichsten Gründen. Chambers, Dead Ringers, Hazbin Hotel - um nur einige zu nennen.
Das hier ist eine französische Horror-Serie von 2019, welche keine zweite Staffel bekommen hat.
Sie hat mich gleich von Beginn an gepackt und der Grund hat einen Namen:
Mireille Herbstmeyer.
Eine nicht mehr so junge französische Schauspielerin, bei der selbst die Google-Suche nicht viel hergibt. Ich habe noch nie eine Schauspielerin gesehen, die mit einer durchdringenden Mimik derart abgrundtief böse mit großen, eingefallenen Augen und einem irren wie wirren Unterton gucken kann. Und das ohne großes Make-up. Beeindruckend.
Leider ist sie in der zweiten Hälfte, es gibt acht Folgen je 40 – 50 Minuten, nicht mehr vorhanden. Die zweite Hälfte lässt dann etwas nach, ist jedoch einfallsreich und spannend genug um dran zu bleiben.
Es geht um Emma, eine junge Schriftstellerin, die eine Romanreihe um die Figur „Lizzy Larck“ geschaffen hat, in der auch die durch und durch böse Hexe „Marianne“ vorkommt. Emma will nun diese Romanreihe beenden, und damit auch Marianne. Das passt dieser aber gar nicht.
Der Horror setzt glücklicherweise nicht auf billige Jump-Scares. Es gibt einige Momente, bei denen ich buchstäbliche eine Gänsehaut bekommen habe, und das in fast jeder Folge.
Marianne kann jeden Körper besetzen, wodurch unheilvolle und hochspannende Situationen geschaffen werden.
Das bitterböse Ende lässt Platz für eine zweite Staffel – dazu ist es jedoch leider nicht mehr gekommen.
9 von 10 Albträumen
Wieso gibt es hier eigentlich einen Teil 1 UND einen Teil 2, wenn die Story auf einen Bierdeckel passt und Teil 1 mit zu viel fragwürdiger und schon tausendmal gesehener Action (Kampfszenen auf einem fahrenden Zug – sehr innovativ) vollgestopft und damit künstlich in die Länge gezogen ist?
Wenn ich im Kino sitze und es kommt ein „Part one“, dann würde ich am liebsten aufstehen und wieder gehen, weil „Part one“ impliziert, dass die Story hier auf keinen Fall abgeschlossen sein wird, dass es sich hier um lieblos hingeworfene Häppchen handelt und zu allem Übel ein Part Two erst in über einem Jahr zu sehen sein wird.
Da ich aber zuhause war und nicht im Kino, bin aber sitzengeblieben. Man weiß ja nie…
Hayley Atwell als Grace hat mir gut gefallen, auch optisch. Ich habe jedoch nicht verstanden, warum Ethan dieser Frau ab dem ersten Treffen geradezu verfallen war und ihr den ganzen Film über hinterherlief obwohl er von ihr dauernd und ständig verarscht wurde.
Die Einstiegsszene im Atom-U-Boot war ok, es ist jedoch höchst unwahrscheinlich, dass nach einem Einschlag die Besatzungsmitglieder zu Dutzenden an die Oberfläche treiben.
Dann ein wilder Schusswechsel in irgendeiner arabischen Wüste, wobei man schon ahnte, dass es sich hier um Ethan Hunt handelt.
Gleiches gilt für die nächste Szene, es wird erklärt was es mit dem Schlüssel auf sich hat und natürlich steckt Ethan Hunt in der Maske des Typen, der zuletzt auftaucht und dann minutenlang nichts sagt.
Cruise spielt etwas „seltsam“, als ob sein Gesicht eingefroren wäre, fast schon vergleichbar mit Bruce Willis‘ letzten Auftritten.
Im Nachhinein muss man von Glück sprechen, dass die Filmreihe nicht nach dem in meinen Augen desaströsen zweiten Teil eingestellt wurde. Die folgenden Teile sind fast alle sehenswerte Action-Blockbuster, wobei ich jedoch Probleme habe, sie auseinander zu halten, weil doch alles arg austauschbar ist.
Unterm Strich bleibt kurzweilige, solide und meist coole Popcorn-Action, die jedoch eindeutig hinter den letzten drei Teilen zurückbleibt, was sicher auch daran liegt, dass es ja unbedingt zwei Teile sein mussten.
5,5 von 10 Schlüsselmomenten
Besser als erwartet. Typisches Popkorn-Kino. Ein cooler Held, eine schöne Wissenschaftlerin, ein sympathischer Buddy, ein Millardär, der das alles finanziert und noch eine Hand voll Sidekicks – der Megalodon braucht ja Opfer. Dazu lockere Sprüche, die manchmal sogar witzig sind und ein ordentlich animiertes (was man bei 130 Millionen Dollar auch erwarten darf) Urzeitvieh.
FSK 12, also wird’s nicht so brutal, dass es verstörend wird und die Kiddies weinend aus dem Kino laufen.
Logik braucht hier auch keiner, ist aber in diesem Fall nicht so schlimm.
Knautschfresse Jason Statham sehe ich eigentlich ziemlich gerne. Und da das Einspielergebnis viermal höher als das Budget war, gab es folgerichtig Meg 2. Hab ich bisher aber nur halb gesehen, Besprechung kommt demnächst nach Komplett-Sichtung.
Hier erstmal hochverdiente
6,5 von 10 Wal-Kadavern
Sechs kopflose Frauenleichen werden in Antwerpen gefunden. Offenbar wurde der Serienkiller bei einem weiteren Mord gestört, so dass dieses „letzte Opfer“, Rina, halbnackt, verwirrt gerettet werden kann.
Die Ermittler Vincke und Verstuyft gehen unterschiedlich an die Sache ran und stehen sich eher im Weg und behindern sich gegenseitig statt zielgerichtet zusammen zu arbeiten.
Vincke zieht einen niederländischen Profiler zu Rate während Verstuyft im Umfeld von Rina ermittelt und sich dabei Hals über Kopf in sie verliebt.
Und so ziehen sich zwei Stunden ewig hin, in denen mehr oder weniger erfolgreich falsche Fährten gelegt werden, Spannung kommt hier bedauerlicherweise kaum auf.
Am Ende gab es einen Twist, den man so nicht hat kommen sehen, der aber dafür auch viele neue Fragen aufwirft, die ich hier leider nicht stellen kann ohne zu spoilern.
Ganz negativ aufgestoßen ist mir auch ein unnötiger wie rassistischer Einwand in der Filmmitte eines Kommissars, der meint einen Umzug von Köln nach Belgien sinngemäß mit „Flucht aus Deutschland zeugt von gutem Geschmack“ kommentieren zu müssen. Ganz schlecht, gibt einen vollen Punkt Abzug.
Es bleiben
3 von 10 rothaarigen Köpfen
Hab den Film in den 90ern einmal, vielleicht zweimal gesehen. Dieses Jahrtausend defintiv noch nicht, wird wohl auch nicht mehr passieren.
Ich weiß noch, wie entsetzt ich war: Die knochige, bohnenstangige und nicht sehr attraktive Uma Thurman wird hier als Schönheitsideal verkauft. Die süße, begehrenswerte, hochattraktive Janeane Garofalo dagegen als hässliches Entlein.
Uff.
Ja, Geschmäcker sind verschieden. Aber das hier schießt so weit an meinem Geschmack vorbei, dass null Punkte eher noch zuviel sind.
Wenn die damals die Eier gehabt hätten, eine wirklich häßlich Schauspielerin zu casten, oder von mir aus eine attraktive, die man auf häßlich schminkt... Aber nein.
Geht gar nicht
0 von 10 Cyranos
Ich spiele gerne Ego-Shooter. Und ich mag Filme, die Sequenzen aus der Ego-Perspektive haben. Der furiose Beginn von „The Villainess“ zum Beispiel.
Der Film hier ist komplett in der Ego-Perspektive.
Von Anfang an erleben wir, wie Henry ohne linke Extremitäten erwacht, von einer Blondine umsorgt wird, die sich als unsere Frau vorstellt und uns einen Schenkel anschraubt sowie einen Unterarm anschweißt.
Leider (oder zum Glück, wir werden es nie erfahren) erscheint ein Haufen Halunken, noch bevor sie uns ein Sprachmodul implantieren kann. Der Oberschurke Arkan bringt die anwesenden Wissenschaftler um, doch eine List unserer Frau hilft uns, zu entwischen.
Auf der Flucht stellen wir fest, dass wir uns in einem Luftschiff befinden, doch mit einer Rettungskapsel können wir mit Estelle (so heißt unsere Frau) entkommen und landen in Moskau.
Ziemlich schnell taucht ein Jimmy (Sharlto Copley – District 9) auf, der offenbar unser Verbündeter ist. Zwar stirbt er ziemlich schnell, taucht dann aber wieder in anderer Verkleidung auf, verbrennt, ruft uns dabei ein „Bis später“ zu und erscheint dann später wieder. Nackt. In einem Bordell.
Und so geht es atemberaubend weiter. Warum genau dieser Jimmy ständig auftaucht wollte ich gar nicht wissen, könnte mir eventuell den Spaß am Film versauen. Also lieber auf diesen fiesen Bastard konzentrieren, der uns schwarzhumorig, brutal, originell, ultrabrutal, splatterig und würgereizend Dutzende Feinde vernichten lässt. Geil.
Am besten selber gucken.
7,5 von 10 Albinos
PS: Ja, die Wackelkamera kann etwas nerven. Aber nach nur 90 Minuten ist alles durchgestanden.