Bodenfrost - Kommentare
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Alle Kommentare von Bodenfrost
Leider kann ich mit nihilistischen Filmen nicht viel anfangen. Dieser hier hat mich teilweise an Nocturnal Animals erinnert, der auch schwer zu ertragen war.
Nicht, dass wir uns falsch verstehen, Coming Home In The Dark ist ein guter Film. Aber kein schöner.
Bei einem Ausflug ins Grüne wird eine vierköpfige Familie scheinbar zufällig von zwei Herumtreibern schikaniert. Die Familie wird dezimiert und von den Angreifern gezwungen, ihn ihrem Auto eine Reise zu einem unbekannten Ziel anzutreten.
Mit der Zeit wird klar, dass das Aufeinandertreffen wohl doch nicht so zufällig war...
Nichts für mich
4,5 von 10 Schulhöfen
Ein Serienkiller geht um in Südkorea. „Ach, schon wieder?“, denkt man sich da, da war doch letztens erst....
Dieser hier hat es auf Frauen abgesehen, die er in seinen Van lockt und dann absticht. Sein letztes Opfer hat, warum auch immer, überlebt und sich in eine Seitengasse gerettet. Vielleicht hat sie der Täter dort auch nur platziert um weitere Opfer anzulocken. Jedenfalls macht die Schwerverletzte eine junge, taubstumme Frau auf sich aufmerksam, die mit ihrer ebenfalls taubstummen Mutter auf dem Heimweg ist.
Sie kann sich vor dem Killer retten, ist den Rest der Nacht (meist getrennt von der Mutter) jedoch auf der Flucht vor ihm. Dazu gesellt sich noch der Bruder der Schwerverletzten, der verzweifelt seine Schwester sucht.
Hört sich spannend an? Ja, ist es auch. Wobei es interessant ist, wie leergefegt die Nebenstraßen sind, die Fußgängerzone jedoch um ca. 1 Uhr nachts so belebt ist wie eine deutsche Einkaufstraße zur Mittagszeit.
Bei südkoreanischen Thrillern weiß man (zum Glück) nie ob es die meist weiblichen Haupt- oder Nebenfiguren am Ende nicht doch noch erwischt.
So darf man auch hier mitfiebern bis zum Showdown in erwähnter nächtlicher Fußgängerzone.
7 von 10 unfähigen Polizisten
Fubar ist kurzweilig, spannend, unterhaltsam, lustig.
Und da sind wir auch schon bei dem großen, schwer zu ertragenden Minus dieser Serie. Auch hier dachten sich die Macher, dass doch unbedingt auch eine starke weibliche Persönlichkeit gleichberechtigt neben dem Hauptdarsteller Arnold Schwarzenegger eingebaut werden muss.
Und so gibt es seine Film-Tochter Emma. Unabhängig davon, wie glaubwürdig es ist, dass Vater und Tochter beide bei der CIA sind und es beide vor der Familie geheimhalten – ich hätte mir eine andere Emma gewünscht.
Jede Figur im Kreise der CIA ist sympathisch und witzig – außer Emma.
Rotzfrech, respektlos, aggressiv, ständig Widerworte gebend, schmollend, uneinsichtig, beratungsresistent. Nein, das sind KEINE Attribute für eine starke Persönlichkeit, das sind Attribute für eine nervende Hohlbratze.
Gleich in der ersten Folge fliegt der CIA-Schwindel auf und die zwei müssen zusammen mit einer Handvoll Sidekicks sich durch acht Folgen ballern. Das ist, wie eingangs erwähnt, unterhaltsam. Wer hier an True Lies denkt – ja, auch dort hält Arnie seinen wahren Job vor der Familie geheim, das war es aber auch schon fast an Gemeinsamkeiten.
Tom Arnold, Schwarzeneggers Nebenmann aus True Lies, gibt es nämlich auch noch. Er hat hier eine kleine Nebenrolle als Folterer, der vergnügt und mit Eifer seinem Job nachgeht.
Die einzelnen Folgen dauern je ca. eine Stunde, wobei etwas weniger als die Hälfte an Action draufgeht.
Die letzte Folge fällt etwas ab, die ist zu konstruiert. Wer sich die Serie reinzieht und bis zum Schluss dranbleibt, der weiß, wovon ich rede.
Trotz der Göre immerhin
6,5 von 10 Daddy-Issues
White english suburbian scum. Ich hab keine Ahnung ob es diesen Begriff gibt, aber das kam mir in den Sinn als ich drei im Auto sitzen sah.
Der skrupellose Asi Gaz, der zu allem bereit ist. Der etwas dickliche Terry, der von Minderwertigkeitskomplexen geplagt ist, der zwar den entscheidenden Tipp gab, aber nun lieber die Sache abblasen will. Und Nathan, der zwar leise Zweifel hat, aber trotzdem das Ding konsequent durchziehen will. Sie alle sitzen im Auto von Mary, Nathans Freundin, und spähen ein Haus in einer ländlichen Gegend aus.
Dieses wird bewohnt von einem alten Pärchen, Richard und Ellen Huggins.
Im Haus vermuten die drei einen Safe, der bis oben hin mit Pfundnoten vollgepackt ist.
Als die Luft rein ist, steigen sie ein. Einer zaudert, einer randaliert und der andere will so schnell wie möglich an den Safe und wieder raus. Seine Freundin Mary hat ihm gerade gesteckt dass sie schwanger ist. Ein Grund mehr, mit massig Kohle die Zukunft zu vergolden. Mary wartet derweil draußen, wird ungeduldig und kommt nach, just als die zwei Owner wieder auftauchen.
Der Safe wurde mittlerweile gefunden, er hat allerdings ein Zahlenschloss, worauf die drei nicht vorbereitet sind. Also werden die Alten sofort überwältigt und gebeten, den Code doch herauszugeben, notfalls unter etwas Folter.
Die Unstimmigkeiten unter den vieren eskaliert und gerade, als nach einem Schockmoment die Lage sich zu beruhigen scheint, zeigt das Grauen seine faltige Fratze.
Dieser kleine, fiese Film lief 2021 auf dem Fantasy Film Festival. Er ist in zwei Teile gegliedert, zunächst der Einbruch, dann gibt’s einen kleinen Twist und es wird verstörend.
Ich hab mich amüsiert. :-)
7,5 von 10 Hammerschlägen
Ich bin gestern mal wieder meine FFF-Liste durchgegangen und dabei auf „The Night – Es gibt keinen Ausweg“, eine iranisch/us-amerikanische Ko-Produktion gestoßen.
Zwei iranischstämmige Pärchen verbringen einen Abend zusammen, wobei bei den Männern auch etwas Wodka fließt.
Anstatt bei den Gastgebern zu übernachten, verabschiedet sich das Gastpaar Babak (Shahab Housseini) und Neda (Niousha Jafarian) mit ihrem Baby und will unbedingt noch nach Hause. Hier gibt es bereits einige Spannungen und schlechte Vibes, die Ehe läuft wohl nicht so gut. Unterwegs verfahren sie sich, das Navi spielt verrückt und sie beschließen, die Nacht in einem Hotel zu verbringen. Der Hotelier im Hotel Normandie ist etwas kauzig und gibt ihnen die letzte verfügbare Suite.
Doch an Schlaf ist nicht zu denken, es geschehen merkwürdige Dinge. Auf dem Dach ist offenbar ordentlich Betrieb, dazu sieht Babak öfters eine junge Frau, seine Frau Neda ein Kind, das nach seiner Mama ruft. Man kann da schon ahnen, in welche Richtung der Hase hoppeln wird.
Spannend ist das schon, der Film hat auch einige gute Schockmomente. Jedoch wird das alles auch durch nicht nachvollziehbare Handlungsweisen der zwei wieder zerstört. „Warte hier auf mich, ich bin gleich wieder zurück“, sagt er zweimal. Natürlich, ich würde in einer solchen Situation auch meine Frau samt Baby alleine lassen. Auch wäre etwas mehr Kommunikation zwischen den beiden wünschenswert gewesen.
Zudem klagt Babak anfangs über Zahnschmerzen, ich hab mich schon gefragt, wie diese wohl in den Plot eingefügt werden. Trostlose Antwort: Gar nicht.
Der Film würde sehr gerne sehr ambitioniert sein, scheitert aber leider an den eigenen Ansprüchen.
Am Ende gibt es dann noch einen Spiegel, der mehr Fragen aufwirft als er beantwortet.
4 von 10 Zahnschmerzen
Wenn man schon mal in Hong Kong ist, dann gibt man bei Netflix in der Sucheleiste auch schon mal „Filme aus Hong Kong“ ein.
Entschieden haben wir uns dann für „Warriors of Future“.
Bei Science-Fiction-Filmen gibt es eigentlich nur zwei entscheidende Kritikpunkte: Die Story und die Effekte.
Ist die Story schwach und die Effekte gut, dann kann man sich immer noch über letztere erfreuen.
Ist die Story gut und die Effekte Müll, so ist das eher ärgerlich.
Hier sind die Effekte gut und die Story eher nebensächlich. Wir haben das im Original mit englischen Subtitles geguckt.
Im Sektor B-16 ist irgendwas runtergekommen und es wird eine Einheit hingeschickt um mal nachzuschauen. Natürlich werden einige Hubschrauber vom Himmel geholt, so dass die Crews sich am Boden durchschlagen müssen. Das muss an Story reichen.
Und das ist überraschend spannend geworden. Gerade die käfer-ähnlichen Aliens sind sehr detailliert und damit sehr intensiv geraten. Das CGI wurde hauptsächlich den oberen Regalen entnommen. Es gibt einige furiose Actionsequenzen die dankenswerterweise auch etwas länger andauern.
Dazwischen dann aber auch wieder viel Geschwafel.
Kann man sich gerne mal angucken, man sollte aber kein Meisterwerk erwarten.
5 von 10 Schlingpflanzen
Endlich mal wieder ein Meisterwerk. Endlich mal wieder ein Film, den ich in den nächsten Jahren noch einige male sehen werde. Endlich mal wieder ein Film, von dem ich mir SOFORT eine Box mit Outtakes, Interviews, zusätzlichen Szenen, Directors Cut usw. kaufen würde.
Die KI (künstliche Intelligenz) ist keine Bedrohung für die Menschheit. Jetzt nicht und höchstwahrscheinlich in der Zukunft auch nicht. Die einzige Bedrohung der Menschheit ist und bleibt der Mensch.
So sehe ich das und diese Sichtweise vermittelt auch der Film, wenn auch am Anfang noch nicht eindeutig erkennbar.
Dementsprechend geht es in der Story auch um KI vs Mensch mit einigen Wirrungen und Wendungen.
Das Worldbuilding und das CGI sind herausragend, ich kann es kaum erwarten, im Heimkino öfters mal die Pause-Taste zu betätigen um Details zu erforschen. 80 Millionen US-Dollar hat der Film „nur“ gekostet, das sind immerhin 220 (!) Millionen weniger (!!!) als der letzte Indiana Jones mit seinen schrecklichen, billig wirkenden Effekten.
John David Washington, der erste Sohn Denzels, reüssiert hier in der Hauptrolle als Sgt. Joshua Taylor. Dazu noch Gemma Chan, bei der ich schon in der Serie „Humans“ dachte, dass es eine viel schönere Frau eigentlich nicht geben kann. Leider kommt sie nur am Anfang und am Ende vor. Dazwischen läuft Taylor mit Alfie, der entscheidenden Waffe, welche den Krieg beenden kann, in der Gegend rum und versucht herauszufinden, auf welcher Seite der denn nun steht.
Am Ende wird’s dann etwas rührselig. Die Frau zu meiner rechten fing an zu weinen. Ich hätte sie ja gerne getröstet, aber das hätte wohl weder dem Kerl zu ihrer rechten, noch der Frau (meiner) zu meiner linken gefallen. Also musste ich das tränenerstickte Schluchzen über mich ergehen lassen.
Aufgrund der Tränendrüse nur
9 von 10 NOMADs
Ich weiß gerade nicht, ob das der schlechteste japanische Film ist, den ich je gesehen habe. Möglich, aber da haben sich im Laufe der Jahrzehnte viele angesammelt. Evtl. ist da einer darunter, der noch schlechter ist. Es ist aber auch möglich, dass das der schlechteste Zombie-Film ist, den ich je gesehen habe. Aber auch hier kann sich unter der Menge der Sichtung durchaus einer befunden haben, der noch schlechter war. Und ist.
Egal. Auf jeden Fall ist das der schlechteste japanische Zombie-Film, den ich je gesehen habe.
Unser „Held“ Akira ist leider ein Vollidiot, das wird ziemlich schnell klar. Auf dem Weg zum Job sieht er einen Menschen, der sich über einen anderen beugt während er große Fleischstücke aus diesem herausbeißt.
„HUH“ (bitte englisch aussprechen) - ist seine Reaktion.
Der „Mensch“, der offensichtlich wohl doch keiner mehr ist, blickt mit seiner blutverschmierten Fratze Akira an.
„HUH“ – schon wieder.
Dieses Ding, nennen wir es mal Zombie, steht auf und starrt weiterhin Akira an.
„HUH“ - entfleucht es ihm.
Als der Zombie auf ihn zukommt fängt er endlich mal an wegzulaufen.
Uff…..
Kurz darauf hat sich Akira bei seiner Kollegin und Schwarm Saori eingefunden. Zu seiner Überraschung befindet sich auch der (verheiratete) Chef dort, welcher sich allerdings bereits in einen Zombie verwandelt hat.
Und zu seiner Enttäuschung, dass Saori was mit dem Chef hat, kommt blöderweise auch noch, dass sie sich vor seinen Augen in einen Zombie verwandelt. Aber auch hier bleibt Akira wie angewurzelt stehen und guckt sich alles mit großen Augen an. Weggelaufen wird erst, als es schon fast zu spät ist.
Ok, es ist vielleicht ein wenig unfair, den Film hier zu verreißen da ich ganz offensichtlich NICHT zur Zielgruppe gehöre. Ich bin nun mal kein 14jähriges, anspruchsloses japanisches Mädchen. Genauso könnte ich Teletubbies gucken und mit „WAS IST DAS FÜR EINE VERFICKTE SCHEIßE, WOLLT IHR MICH VERARSCHEN“ meine Kinder anfahren. Da fällt mir ein, dass ich gar keine Kinder habe. Ist vielleicht ganz gut so.
Ok, wo war ich stehen geblieben?
Ach ja…. Irgendwann erstellt er eine „Bucket-List“ mit Dingen, die er jetzt unbedingt und gerne machen würde. So weit, so langweilig. Ungefähr zu dieser Zeit sagte ich zu meiner Frau: „pass auf, gleich trifft er auf einen weiteren Überlebenden und es handelt sich um eine Frau“.
Genauso passierte es und ich musste schwören, dass ich den Film tatsächlich noch nie gesehen hatte.
Später gesellt sich noch ein Kumpel von Akira dazu, aber die beiden sind so trottelig, dass es die Dame vorzieht, doch von jetzt an lieber alleine unterwegs zu sein.
Später gibt es noch eine sagenhafte Szene, von links stürzt eine Horde Zombies auf sie (Ihren Namen hab ich leider vergessen) zu, rechts hält Akira ihr eine Autotür auf.
Sie guckt links. Zombies? Oder doch lieber der Vollidiot? Und guckt nach rechts? Nee, doch lieber Zombies von links. Oder doch ins sichere Auto?
An der Stelle sollte ich erwähnen, dass der Film über unglaubliche ZWEI STUNDEN geht. Wir haben den Film über zwei Tage und Etappen geguckt, an einem Stück ist der nicht auszuhalten. Ich weiß noch dass ich am zweiten Tag mal auf die Restlaufzeit geguckt habe und erschüttert war, dass der tatsächlich noch 51 Minuten gehen soll.
Am Ende gibt es noch einen weißen Hai, der Zombies verspeist und dadurch zum Zombie-Hai wird, dem – ich wage es gar nicht zu schreiben – drei bis vier Beinpaare wachsen damit er auch außerhalb des Wassers beweglich ist.
Ich weiß jetzt gar nicht genau wie der Film nun endete, ich hab wohl zu oft auf den parallel ohne Ton laufenden TV geguckt und/oder mich vom Handy ablenken lassen. Irgendwann sitzen die drei im Van und fahren rum. Ist wohl ein Happy-End geworden.
Der Film basiert auf einem Manga, welcher vielleicht ganz gut ist. Vielleicht mal reingucken wenn ich wieder feste Nahrung zu mir nehmen kann.
Bis dahin gibt‘s
2,5 von 10 HUHs
Der Film könnte auch "The Invitation - Gähnen im Dunkeln" heißen, und damit würden wir der Sache schon erheblich näher kommen als das mit dem Tod der uns scheidet.
Evie (Nathalie Emmanuel) fliegt rüber nach England um neue Verwandte kennenzulernen, da diese nach dem Tod ihrer Mutter nicht mehr so zahlreich vorhanden sind. Dabei bleibt sie per Smartphone mit ihrer Freundin in Verbindung um täglich von ihrem aufregenden Trip zu berichten.
Der junge Hausherr entpuppt sich als, um es in ihren Worten zu sagen, "hot". und dann ging das turteln auch schon los, unterbrochen nur durch die ersten Kills an Dienstmädchen, die man allerdings im Dunkeln des Weinkellers nur erahnen konnte.
Irgendwann landen die zwei dann im Bett, während die Freundin drüben in den USA weiterhin verzweifelt textet und mit schmallippigen Antworten abgekanzelt wird. Vorher hat sie sich jedoch noch ausdrücklich versichert, dass der Hausherr nicht zu ihrer Verwandtschaft gehört. Wobei ich nicht ganz verstanden habe, mit wem sie dort überhaupt verwandt ist.
In meinen Augen ist die Hauptdarstellerin eine Fehlbesetzung, eine völlig uninteressante Frau ohne Tiefgang, die nur auf den nächsten Kick (Haha) aus ist, dementsprechend hielt sich meine Neugier ob ihres Schicksals dann auch in Grenzen.
Am Ende gab es dann tatsächlich auch mal Vampire zu sehen, das konnte den Film in seiner traurigen Belanglosigkeit aber auch nicht mehr retten.
3 von 10 Dienstmädchen
Ach du Scheiße, drei Stunden? Ernsthaft? Hab daher den Film einige Zeit vor mir hergeschoben. Aber: Margot Robbie UND Brad Pitt!!! Eine(r) der beiden würde schon reichen, um sich den Film reinzuziehen.
Also los geht’s: Die Handlung dreht sich hauptsächlich um zwei Schauspieler – die eingangs erwähnten – die Ende der 20er bis Anfang der 30er Jahre in Hollywood arbeiten wenn sie nicht gerade (be)rauschende Feste feiern und den Übergang vom Stummfilm zum Tonfilm miterleben (müssen).
Jack Conrad (Brad Pitt) ist ein nicht mehr ganz so junger Schauspieler der seinen Status und sein Leben genießt. Nellie LaRoy (Margot Robbie) ist ein noch unbekanntes Starlet, das nicht glaubt, sondern weiß, dass sie mal ein Star wird.
Ihr erster Film-Auftritt im Film („Wer ist das? Ich wollte die mit den Titten!“) ist eines der Highlights des Films. Nach ca. einer Stunde nimmt der bis dahin atemlos rasende Film (spektakuläre Kamerafahrten durch Orgien sowie durch Filmsets) etwas Tempo raus, aber da war mir auch schon das entscheidende Manko des Films klar.
Die Lautstärke.
Wenn ich die Lautstärke auf die Musik (die ständig läuft) einstelle, dann bekomme ich von den Gesprächen nichts mit. Wenn ich die Lautstärke auf die Gespräche (die noch ständiger passieren) einstelle, dann fallen bei der Musik die Nachbarn von ihren Balkonen. Ich war also dauernd am regulieren und das nervte.
Das wurde ein echtes Ärgernis, im letzten Drittel des Films hab ich mich gefragt, ob ich mir das nochmal antun werde.
Da musste ich also leider auch etwas an der Wertung drehen, daher „nur“
7,5 von 10 Gehörstürzen
In "Herz Aus Stahl" geht es um eine Sherman-Besatzung, die sich in den letzten Kriegsmonaten durch das untergehende Nazi-Deutschland kämpft.
Dabei ist der Film dreckig und schonungslos. Ja, auch die Amis haben Kriegsverbrechen begangen und das wird hier gezeigt.
Was mir hier jedoch auf den Sack ging und was eine eindeutig bessere Bewertung verhindet hat:
Die strunzdumme und absolut nicht nachvollziehbare Handlung der deutschen Panzerbesatzung.
Da feuert ein Tiger aus einer sicheren Deckung auf ein Rudel Shermans. Und nach den ersten Treffern hat dieser Tiger nichts besseres zu tun als seine Deckung aufzugeben und den Shermans Hallo zu sagen. Bei den Dreharbeiten stand tatsächlich ein Original-Tiger zur Verfügung, der aber nur nach vorne, also hin und zurück, fahren konnte. Das musste natürlich gezeigt werden.
Auch die in dieser Szene vorne platzierten, eingegrabenen MG-Schützen sind nur gegen Infanterie oder leichte Kampfwagen effektiv. Bei Panzern hätten die sich sofort zurückgezogen.
Am Schluß hätte die SS-Einheit den liegengebliebenen (!) Sherman mit zwei, drei Panzerfäusten aus der Deckung erledigen können. Nein, es wird lustig vor dem Panzer hin und her gesprungen. Auch völlig unrealistisch. Und gerade bei Filmen, die sich extrem ernst und seriös nehmen und geben, achte ich auf realistische Umsetzung. In der Hinsicht wurde hier völlig versagt.
Pluspunkte sind jedoch der große Rest: Gerade die Innenszenen sind nichts für Klaustrophobiker. Man kann das Motorenöl, das Schießpulver und den Schweiß förmlich riechen.
Auch den ruhigen Mittelteil mit der kleinen und zärtlichen Romanze fand ich sehr gelungen.
Reicht immer noch für
7 von 10 Tigerenten
Erstmal vorab eine wichtige Info: Ich liebe die ersten drei Indi-Filme.
Teil 4 nervte schon sehr, was hauptsächlich an Shia LaBeouf und dem lächerlichen CGI-Gewitter lag.
Über dem neuen Film schwebte erstmal die Frage: Lassen sie ihn sterben? Immerhin haben sie schon Han Solo draufgehen lassen, es scheint ihnen also nichts mehr heilig zu sein.
Es geht's aber erstmal richtig gut los, ein de-ageter (?) Harrison Ford kämpft sich im Jahr 1944 gut 20 Minuten lang in und auf einem Zug durch eine Horde Nazis. Rasant, obwohl auch hier die CGI eher stört als hilft.
Dann jedoch sind wir in der Neuzeit (also 1969) angekommen und die Langeweile beginnt. Der mittlerweile uralte Harrison Ford scheint nicht mehr so richtig motiviert zu sein und hat dazu einen nervtötenden Sidekick bekommen: Seine Patentochter Helena Shaw (Phoebe Waller-Bridge) nervt von der ersten Sekunde ihres Auftretens bis (mit wenigen Ausnahmen) bis zum Ende. War Shias Respektlosigkeiten im Teil 4 schon kaum erträglich, so ist diese Schnatterziege wirklich kaum zu ertragen.
In Hollywoods Blockbustern sind heutzutage "starke" Frauenpersönlichkeiten ja in - siehe auch im schlimmen letzten Jurassic-World-Teil. Leider wird "stark" so definiert, dass sie bockig, respektlos und streitsüchtig sind - anstatt mal wirkliche Stärken einer Persönlichkeit herauszuarbeiten.
Und dann dauert das Teil auch noch zweieinhalb Stunden. Filme sollten meiner Meinung nach 90 Minuten, maximal 120 Minuten dauern. Wenn es darüber hinaus geht, dann sollten sie bitte auch was zu bieten haben, so wie zB "The Wolf Of Wall Street". Der geht über dreieinhalb (!) Stunden und langweilt keine einzige Sekunde.
Hier habe ich schon nach etwas mehr als einer Stunde angefangen nachzuschauen, wie lange der Film denn noch geht...
In den ersten drei Filmen wurden die Effekte noch handwerklich hergestellt. Mittlerweile hat CGI das Ruder übernommen und es ist schrecklich. Es gibt hier Unterwasserszenen, die wirklich zu keiner Sekunde natürlich aussehen.
Dann ist an Bord für den Bruchteil einer Sekunde ein anderes, sich näherendes Boot zu sehen. Und dieser Bruchteil reichte aus, um die Szene als (schlechtes) CGI zu identifizieren. Anstatt ein reales Boot in der Ferne zu filmen, was sicher auch nicht teurer oder zeitaufwändiger gewesen sein dürfte, wurde hier am Computer "gezaubert".
So, soll ich noch was zur Story sagen oder reicht es schon? Es reicht? Ok, du hast ja Recht.
Eins noch: die letzte halbe Stunde mit den Flugzeugen und so fand ich dann doch noch sehr amüsant.
Es reicht aber nicht für mehr als
5,5 von 10 Heurekas
Ich konnte mit Jack Reacher noch nie so richtig etwas anfangen. Für mich war das immer irgendwie eine Aufwärmübung für Tom Cruise zwischen den MI-Filmen.
Den ersten Teil habe ich vor einem Jahr eher zufällig gesichtet und nach ca. einer halben Stunde gemerkt, dass ich den doch schon mal gesehen hatte. Der war aber noch ganz ok.
Hier lernen wir schon gleich zu Beginn, dass Jack Reacher mit der bloßen Faust die Seitenscheibe eines Autos einschlagen kann ohne auch nur den geringsten Kratzer zu haben. Kurz darauf - Jack wurde ein Mord angehängt - befindet er sich in einem Verhörraum mit seiner ihm zugeteilten Anwältin. Unter einem Vorwand schickt er sie raus (niedriger Blutzuckerspiegel, können Sie mir bitte ein Sandwich oder sowas holen?) und sie lässt ihre geöffnete Tasche samt Schlüssel und Brieftasche im Raum. Wahnsinnig professionell sah das von der Dame jetzt nicht unbedingt aus. Da wusste ich, ok, die nächsten knapp 90 Minuten kannst du dein Gehirn ausschalten, das wird nicht gebraucht. Und das war auch ganz gut so, so ist mir nämlich zum Glück entgangen, dass Reacher im Flugzeug zwei Leute ausschaltet, die er angeblich nur wegen ihrer Frisur als Bösewichte identifiziert hat.
Am Ende hab gab's dann einen routinierten und völlig überraschungsarmen Thriller, der auch nur mäßig spannend war. Ich wollte ja erst Action-Thriller schreiben, aber dann hätte jeder einzelne MI-Film protestiert. Und das völlig zu Recht.
4,5 von 10 Gehirnzellen
Extrem dunkelschwarze Komödie. Defintiv nichts, was man über die Weihnachtstage mal so eben mit der Familie weggucken kann.
David Harbour, den die neuere Generation von Stranger Things kennen könnte, spielt hier den Weihnachtsmann. Also nicht irgendeinen, DEN Weihnachtsmann. Und Santa Clause ist etwas angepisst, sein Job nervt. Dementsprechend hoch ist sein Sprit-Level. Trotzdem erfüllt er über die Weihnachtstage seine Pflicht, wenn auch manchmal brechend. Also erbrechend.
Eine schwerreiche Karikatur einer Großfamilie liegt auf seiner Route. Die Matriarchin Gertrude Lightstone (die in Würde gealterte und immer noch attraktive Beverly D'Angelo) hat ihre zerstrittene und teilweise selten dämliche Familie um sich gesammelt, während in einer der oberen Stockwerte Santa an sündhaft teurem Brandy nascht und selig einpennt.
Wie der Zufall so will fällt ausgerechnet jetzt eine Gangster-Truppe um ihren Anführer mit dem besinnlichen Namen Scrooge (John Leguizamo) in das Haus ein um etwas Geld aus dem dort befindlichen Safe zu stehlen. Irgendwann wird Santa durch das Geballer wach und schaut sich neugierig um.
Eine minderjährige Tochter flüchtet auf den Dachboden und schaltet von dort einige Bösewichter aus (sieh auch -> Kevin allein zuhaus). Später greift noch eine mobile Söldnertruppe ein (siehe auch -> Stirb langsam 2).
Zum Glück nimmt sich der Film zu keinem Zeitpunkt ernst, die Kills sind grotesk und over the top, manchmal sogar grotesk over the top. Hier und da spritzt sogar etwas Splatter auf. Ich musste einige male laut lachen.
Ach ja, Santa hat keineswegs Superkräfte. Er kann sich zwar vom Dach durch den Kamin in die Bude teleportieren und wieder zurück - er ist aber verwundbar wie jeder andere auch. Und er ist brutal. Heutzutage wird das Wort "brutal" ja gerne als Steigerung benutzt. Daher freue ich mich euch mitzuteilen: Er ist brutal brutal.
Werde ich gerne nochmal gucken.
7,5 von 10 Rentieren.
Irgendwann 1993 machte die Nachricht die Runde, dass Brandon Lee bei Dreharbeiten zu einem Film ums Leben gekommen ist. Brandon wer? Sohn von Bruce Lee? Er hatte noch keine großen Spuren im Filmgeschäft hinterlassen. Später wurde dann der Plot des Films bekannt – Brandon spielte einen Musiker, der (samt Verlobte) erschossen wurde und mithilfe einer Krähe Rache nimmt. Zu der Tragik des Unglücks dann auch noch solch eine Geschichte. Gänsehaut. Gefrorene Gänsehaut. Natürlich war ich im Kino.
Der Film war Mitte der 90er schon Kult, auch wegen der Umstände. Der Inhalt dürfte mittlerweile bekannt sein.
Auf der DVD (ich sollte mir mal die Blu-Ray zulegen) gibt es als Extra u.a. ein Interview mit James O‘Barr. Der hatte Ende der 70er seine Freundin durch einen betrunkenen Autofahrer verloren. Um den Schmerz zu betäuben, schuf er die Comic-Figur Eric Raven, die durch eine Krähe als Untoter zurückkehrt, um sich an seinen Mördern zu rächen.
Wenn O’Barr in seinem Arbeitszimmer sitzt, ein Interview gibt und dabei seine neue Partnerin in der Küche herumkommandiert – das hat schon etwas Surreales.
Unbedingt ans Herz legen möchte ich auch den hervorragenden Soundtrack. Allein „Big Empty“ von den Stone Temple Pilots – die mit ihrem Sänger Scott Weiland ja auch eine tragische Figur hatten – verursacht mir bis heute Gänsehaut. Dazu The Cure, Rage Against The Machine, Nine Inch Nails – und ganz am Schluss Jane Siberry mit dem traurigen wie wunderbaren „It Can’t Rain All The Time“.
Keine Frage, volle Punktzahl.
Ein Klassiker von 1954. In schwarz/weiß! Nostalgie!
Leider entspricht alles an dem Film sowas von überhaupt nicht mehr den heutigen Sehgewohnheiten.
Ich bin sicher, dass die Effekte für 1954 sensationell waren.
Es gibt von mir aber leider nur 4 von 10 Krabbeltierchen
Ich weiß jetzt nicht, wie realistisch es ist, dass ein todkranker Milliardär eine Handvoll Jugendfreunde einlädt und dann mit den Millionen nur so um sich wirft.
Egal, lassen wir uns mal auf den Film ein: Jake Foley (Russell Crowe) wird’s nicht mehr lange machen. Er lädt ehemalige Freunde zu einer Pokerrunde in seine mondäne Bude ein, stellt ihnen für den Weg dahin je einen Wagen der Extraklasse zur Verfügung und überrascht sie dann damit, dass der erste den Wagen behalten darf.
Das galt anfangs für jeden, es sein denn, sie lassen sich auf ein Poker-Spiel ein mit je 5 Millionen Buy-in, wobei der Sieger alles einstreichen soll. Natürlich entscheiden sich alle für Poker.
Das Spiel wird aber doch nach ein paar Runden schon abgebrochen, der Gastgeber eröffnet seinen verdutzten und mittlerweile schwitzenden Gästen, dass er sie vergiftet hat. Jedoch keine tödliche Dosis.
Dummerweise steigen dann auch noch drei bewaffnete Einbrecher ein, die an den Kunstschätzen interessiert sind. Foley und seine Gäste beobachten das alles aus einem Panik-Room und sind bereit, die Sache einfach auszusitzen. Das ändert sich allerdings schlagartig, als überraschend Foleys Frau plus Tochter auftauchen.
Film hat zwei Spannungsphasen – die erste, als eine Zeit lang unklar war, wer hier nun was im Schilde führt. Und später durch die im Haus umherschleichenden Einbrecher. Besonders widerlich war hier der weißbärtige Oberbösewicht Victor.
Kann man sich durchaus mal angucken.
6,5 von 10 Pokerchips
47 Meters Down von 2016 war ein sehr guter und verstörender Haihorror, packend und spannend, obwohl er fast die gesamte Laufzeit nur in einem Käfig in 47 Metern Tiefe spielte. Der Film war überraschend erfolgreich, also wurde ruckzuck ein Nachfolger gebastelt, der bis auf den Namen und ein paar Haien nichts mit dem Vorgänger zu tun hat: 47 Meters Down: Uncaged.
Vier junge Frauen tauchen in Mexiko in einer Lagune, die zu einer versteckten, alten Maya-Stadt führt. Dort arbeitet (woran auch immer) der Vater eines der Mädchen mit zwei Assistenten. Praktischerweise haben die in den überfluteten Hallen Halogen-Scheinwerfer in jeder Ecke platziert, sonst wär der Film ja auch arg dunkel geworden.
Ach ja, Haie gibt’s auch, die jedoch stockblind sind. Diese tauchen aber erst auf, als die vier Mädels dort unten rumplantschen, die drei männlichen Arbeiter, die offenbar schon einige Zeit dort unten verbracht haben, haben die Haie nicht interessiert. Wobei die CGI-Haie schon recht gut geraten sind.
Bedauerlicherweise sind die vier Mädels in ihrer Charakterzeichnung derart uninteressant geraten, dass ein Mitfiebern nie aufkam. Am Ende mutiert eine sogar zu einer Haimordenden Killermaschine. Nun ja… Das reicht gerade mal für
3 von 10 Blindfischen
Der kleine Bodenfrost hat den Film 1976 als neun- oder zehnjähriger im Kino gesehen und war TOTAL BEGEISTERT. Damals hatte er noch keine Ahnung, dass es sich hier um den ersten chinesischen Superheldenfilm handelte. Und dass der Film totaler Trash ist, muss ihm damals auch völlig entgangen sein.
Zeitsprung ins Jahr 2021. Irgendwie konnte der mittlerweile groß gewordene Bodenfrost den Film nie so richtig vergessen. Wie eigentlich jeden Film, den er damals in den 70ern als Zwerg im Kino gesehen hat.
Auf Amazon Prime entdeckte er zu seiner Freude den Film restauriert auf Blu-Ray. Noch während er sich vor Freude eingenässt hatte, bestellte er ihn sich, um ihn nach nur viereinhalb Jahrzehnten mal wieder zu sichten.
Und es war ein herrlicher Spaß. Der Film ist natürlich Trash - aber die Effekte. Die Kostüme. Die Kulissen. Die Story.
Alle paar Jahre wird er den Film mal wieder einwerfen um sich an diesem wahnwitzig absurdem und skurrilem Trash zu erfreuen.
6 von 10 Gummikostümen
Den hätte ich ja gerne mal gesehen. Also komplett. Hab mir vor einigen Jahren mal die DVD zugelegt, der einzige Horror hier war jedoch, dass der Film derart grauenhaft verstümmelt war, dass einzelne Szenen überhaupt keinen Sinn mehr ergaben. Hab den natürlich zurückgegeben und eine Protestmail an die Produktionsfirma geschickt. Weiß jetzt gar nicht mehr, ob da eine Antwort kam. Wenn, dann wohl das übliche Marketing-Blabla.
Schade.
Vor knapp zweieinhalb Jahren waberte ein Gerücht durchs Netz, dass es sich bei dem kommenden Horrorfilm „The Sadness“ aus Taiwan um den härtesten (wahlweise auch brutalsten etc.) Horrorfilm aller Zeiten handeln solle.
Das ließ mich natürlich aufhorchen.
Mittlerweile hab ich den Film zweimal gesehen und ja – das ist schon ein hartes Brett. Nach einer kurzen Protagonisteneinführung gibt es Splatter und Gore bis zum Ende.
Das vorgestellte Pärchen trennt sich am Morgen. In der Bahn wird sie von einem lüsternen Mitreisen sehr unangenehm angebaggert. Und kurz darauf bricht die Hölle aus….
Die Zombies sehen mit ihren blutunterlaufenen Augen hier sehr „gut“ aus, auch das diabolische Grinsen (welches man in einer ähnlichen Form später bei „Smile“ nochmal gesehen hat) finde ich sehr beeindruckend.
Handlung braucht der Film keine, wozu auch? Das Pärchen will wieder zueinander finden, und das ist jetzt nicht gerade leicht. Das muss reichen.
Die Spannung wird konstant hoch gehalten, die Anzahl der Ekelszenen ebenso. Es gibt gute Einfälle, wie das Entsperren eines Handys durch die dort vorhandenen Fingerabdrücke auf dem Screen. Und das Ende ist einfach nur konsequent.
7 von 10 Augenhöhlen
Hab dem Film vor einem Jahr auf einem Langstreckenflug gesehen und für sehr gut befunden. Vor ein paar Monaten nochmal kurz reingezappt und nun die zweite Sichtung:
Ein Film, der mit einem Lennon/McCartney-Song beginnt, bekommt von mir erstmal volle Aufmerksamkeit. Und zum Glück geht es hier bis zum Ende auf hohem Niveau weiter.
Das schüchterne und etwas tollpatschige Landei Eloise zieht nach London um dort Modedesign zu studieren. Sie zieht von dem hektischen und mit unsympathischen Tussen bevölkerten Wohnheim um in ein altmodisches Zimmer, welches von einer älteren Dame vermietet wird.
Dort gerät sie relativ schnell in einem Traum an eine selbstbewusste Sandie, die in London Mitte der 60er ein Star werden will.
Kleine Anmerkung: Im Abspann wird sie „Sandie“ geschrieben, habe mich daher für diese Schreibweise entschieden und nicht für „Sandy“.
Auf einem Kinoplakat wird groß Sean Connery in „Thunderball“ beworben. Hab extra nachgeschaut, der Film kam am 29.12.65 in die englischen Kinos. Nach Dezember sieht das da aber nicht aus, eher nach April. Aber hey, ich Idiot, das ist ein Traum, da kann man auch im Winter in ärmellosen Kleidern in der Gegend rumlaufen.
In der Folgenacht kann sie es nicht abwarten, endlich einzuschlafen, um Sandie weiterhin zu beobachten, die ein vermeintlich besseres und glamouröseres Leben führt. Dort ziehen jedoch die ersten dunklen Wolken auf und kurz darauf wird Eloise auch im wachen Zustand von Visionen gequält. Und nach knapp einer Stunde Laufzeit taucht der Film, der so harmlos begonnen hat, endgültig in einen Horror-Sumpf ab.
Mit der neuseeländischen Hauptdarstellerin Thomasin McKenzie (Eloise) konnte ich bisher gar nichts anfangen, sie hat zwar in zwei Filmen gespielt, die ich gesehen habe (Jojo Rabbit und Old), ist mir dort aber nicht aufgefallen. Hier überzeugt sie als Landei, die mit großen Augen durch London stolpert.
Anders sieht es mit Anya Taylor-Joy aus, die mich 2016 in Split umgehauen hat, was an ihrem Talent - aber auch an ihrem Aussehen liegt. Diese Augen (schwärm). Das Damengambit (sehr zu empfehlen) habe ich nur wegen ihr gesehen. Natürlich komplett.
Das Ende inkls. Twist ist etwas vorhersehbar, zumindest für mich. Hab mich aber gefreut, weil ich so oft grauenvoll daneben liege, wenn es um Auflösungen, Twists etc. geht.
Lol.
9 von 10 Sandies
Als ich The Chaser 2011 oder 2012 das erste Mal gesehen habe, dachte ich: Diesen Film will ich nie wieder sehen!
Nicht, weil er so schlecht war. Im Gegenteil, er ist gut, brutal gut. Realistisch, schmerzhaft realistisch. Das Leben beruht auf Zufällen, das Sterben auch - und dieser Film zeigt dir das mit brachialer Tragik.
Kurz darauf habe ich das einem Kumpel erzählt, er wollte dann natürlich unbedingt den Film sehen - ok, hab ich ihn eben nochmal gesehen. Und es war wieder die Hölle.
Es geht um einen Serienkiller - wie so oft im südkoreanischen Kino - der sich Prostituierte von der Straße holt. Ein Zuhälter, ehemaliger Cop, ist etwas genervt und will der Sache auf den Grund gehen. Und dann geht natürlich einiges schief...
Kann man einen 15 Jahre alten Film spoilern? Ja, kann man, das hier ist kein Blockbuster, es wird jetzt immer noch Leute geben, die den Film gerne sehen möchten, daher halt ich jetzt auch die Klappe.
Aber sie seien gewarnt, das hier ist kein schöner Film.
8 von 10 Tränen
Hinsetzen, anschnallen, es geht sofort los. Das hab ich auch einem Kumpel gesagt, der dabei war als ich den Film zum zweiten mal gesehen habe: "Laber nicht rum, guck hin, geht sofort los."
Und wie es losgeht, wie in einem Ego-Shooter kämpft sich jemand in atemberaubender Weise durch eine Horde Bösewichter. Ein herrliches Gemetzel. OHNE SCHNITT. Da kann man gar nicht oft genug darauf hinweisen. Zumindest ohne erkennbaren Schnitt. Irgendwann guckt der Shooter in den Spiegel und hey, das ist ja ne Frau!!!!
Ich mag Asia-Movies, weil sie unkonventionell sind und absolut nicht vorhersehbar wie vieles aus Hollywood. Da sind viele grandiose Perlen dabei, die hier leider völlig untergegangen sind - aber natürlich auch hin und wieder Mist.
"The Villainess" gehört zu meinen Lieblingsfilmen, also werde ich hier genötigt, 10 Punkte zu vergeben. Ist nun mal so, das Problem kennt ihr ja.
Ja, eine Handlung gibt's hier natürlich auch. Es folgen Zeitsprünge, sie wird zur Attentäterin ausgebildet, ihr Mann kommt um. Sie erhält eine neue Identität, ein Nachbar ist ebenfalls Agent mit dem Auftrag sich an sie ranzumachen. Mit Erfolg, sie heiraten. Bei einem Auftrag erkennt sie, dass die Zielperson ihr totgeglaubter erster Mann ist und mehr will ich jetzt aber auch nicht verraten.
Zwischendurch immer wieder grandiose Action-Szenen, auch hier gibt es kaum Schnitte. Viele moderne Produktionen versuchen Spannung und Action vorzugaukeln indem Action-Szenen mit vielen schnellen Schnitten geradezu zerstückelt werden. So dass man ständig rätselt in welcher Perspektive man sich gerade befindet. Ich finde so etwas einfach nur schrecklich.
Und da wir gerade dabei sind: Die finale Szene ist eine Verfolgungsjagd die in einem Bus endet. Auch hier, es gibt keinen Schnitt. Nochmal, weil es so schön ist: ES GIBT KEINEN SCHNITT. Achtet mal darauf, für mich ist das ganz großes Kino. Und während ich das hier schreibe steigt das Verlangen in mir, diese heiße Scheiße mir nochmal reinzuziehen. Und zwar so schnell wie möglich. Allerdings ist es Samstagmittag, es läuft den ganzen Tag Fußball. Verdammt.
10 von 10 Auftragskillerinnen
Rami Malek ist hervorragend, Queen ist und bleibt eine verdammt gute Band.
Und das war's auch schon an positivem.
Das negative:
Ich werde nie verstehen, warum man sich bei einem Biopic derart viele Freiheiten nimmt und uns schlicht verarscht.
Nein, Freddies letzter Freund war Frisör, kein Kellner.
Die Band hat sich vor Band Aid nicht getrennt um dann ein großes Comeback zu starten.
Freddies Zeit in München war keinesfalls so negativ wie hier dargestellt. Ganz schlimm war die Szene, in der im Hintergrund schlimmste Kirmesmusik lief, an der er angeblich gerade gearbeitet hat. Immerhin brachte diese Zeit das hervorragende Solo-Album "Mr. Bad Guy".
Freddies Soloaktivitäten wurden innerhalb der Band auch nicht kontrovers diskutiert, Roger Taylor brachte auch ständig Solo-Alben raus.
Beim Videodreh zu "I Want To Break Free" schien Freddie schwer deprimiert zu sein, dass er an so einem Schwachsinn mitarbeiten muss - das war keinesweg so der Fall.
"We Will Rock You" kommt im Film zwei, drei Jahre zu spät raus.
Und diese Liste erhebt noch nicht mal Anspruch auf Vollständigkeit.
Das alles hat mir total den Spaß an diesem Film genommen. Vor allem, weil das alles völlig überflüssig war. Wäre der Film bei den Tatsachen geblieben, dann wäre das ein verdammt geiler Film. So ist das leider nur überflüssiger Mist.
Immerhin gab es noch einen guten Insider-Gag. Mike Myers, der den Labelmanager spielt, meinte zu dem Song "Bohemian Rhapsody", dass dazu wohl nie jemand headbangen wird. Sinngemäß, habe den genauen Wortlaut nicht mehr im Kopf.
Genau dies hat Myers jedoch im Film "Wayne's World" 1992 in einer mittlerweilen legendären Szene getan.
Schade, so viel Potential, so wenig draus gemacht.
4 von 10 Radio GaGas