Cineast_Driver - Kommentare

Alle Kommentare von Cineast_Driver

  • Vollkommen ausgeschlossen, da spricht geradezu alles gegen.

    • War wirklich sehenswert.

      Kamera, Schnitt, Drehbuch (mit ein paar Mängel) und alle voran Schauspiel (Christoph Letkowski!) fand ich gut. Schade nur, dass man sich jeglicher Ausländer-Klischees bedient und somit ein plakatives und vollkommen Einbahnstraßen-Bild von der Familie bestehend aus Mördern, Vergewaltigern ect. bekommt. Auch erinnert mich der Tatort zeitweise an den Paten und das Ende ist ein schlechter und unbrauchbarer Witz und passt mal gar nicht in den Kontext des Films, was Charakterzeichnung angeht.

      Dennoch, sehenswert 7/10

      • Gute Kritik (für eine Analyse immer noch zu oberflächlich), nur schaue ich mir den Film nicht in der Kinofassung, sondern erst im Director's Cut an.

        Bin auf jeden Fall sehr gespannt drauf, Antichrist war herausragend und Melancholia auch stark. Und Nymphomaniac schliesst ja auch die Depressions-Trilogie ab.

        • Bester Film wird er nicht bekommen, das Ding holt 12 Years A Slave, jedoch hat er super Chancen auf Bester Hauptdarsteller und Nebendarsteller, auch wenn ich ersteres eher DiCaprio gönnen würde.

          Und Maske/Make-Up ist ja auch nominiert worden, bei den anderen Nominierungen wird's auf alle Fälle der Oscar werden.

          • Definitiv nicht, auch wenn er mit dem Wolf der beste Film der Nominierten ist. Aber dafür ist die Academy schlichtweg zu alt, konservativ, konventionell und selbstverliebt in Geschichten der Amerikanischen Kultur.

            Solange "her" das Drehbuch gewinnt, ist alles in Ordnung, aber Szenenbild gehört für mich ganz klar "Gravity", auch wenn "her" wirklich etwas malerisches, poesihaftes hatte.

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            • Sollte O.Russel genannt werden, dann werde ich aggressiv ...

              Aber es wird Cuarón, wird Zeit.

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              • Seit wann hat Black Coal, Thin Ice bitte einen dt. Verleiher? Kann ich nirgends finden, die anderen hingegen haben tatsächlich einen Verleiher gefunden. Hoffentlich kommen da bald die Starttermine.

                • Sorry Fassbender, aber Jared Leto ist derart überragend, dass er in Szenen mit McConnaughy diesem sogar noch ein wenig die Show stiehlt.

                  Leto!

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                  • Ich fand Frozen persönlich stark, aber wenn ich ganz ehrlich bin, dann MUSS Miyazaki das Ding machen, rein aus Prinzip für so eine grandiose Filmographie und Karriere, auch wenn es danach nicht gehen sollte, aber rein pressetechnisch überragt eben jener auch alle hier vorkommenden Beiträge.

                    Aber es wird wohl dennoch Disney's Frozen werden. Meine Stimme geht auf jeden Fall an den Meister Miyazaki. Danke für so tolle und herausragende Filme!

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                    • "La Grande Bellezza - Die grosse Schönheit" wird definitiv gewinnen und trotz dem hervorragenden "Jagten" und dem exzellent bitteren Drama "The Broken Circle" ist La Grande Bellezza mMn überlegen. La Grande Bellezza ist universeller, kritischer, betrachtet anhand von Rom eine größere Dichte an Themen (Liebe, Sex, Leben, Tod, Vergänglichkeit; die pure Lebensphilosophie), ist dazu exzellent fotografiert, von Toni Servillo überragend gespielt und hat mich halt eben auch deutlich mehr beeindruckt als die, wie bereits erwähnten, ebenfalls großartigen "Jagten" und "The Broken Circle".

                      Demnach geht meine Stimme auch klar an die Suche nach der grossen Schönheit im Leben, eine ethnsiche Frage, die uns Menschen immer wieder beschäftigen wird.

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                      • 10

                        "Und wo sind die Menschen, Vater, deren Hände deine Stadt erbauten?-Wo sie hingehören!"

                        Metropolis, Firtz Langs Monumentales Sci-Fi Epos aus den 20er Jahren ist eines der bedeutendsten deutschen Filmwerke, lange war es nur in fürchterlichen Schnittfassungen zusehen, da die original-Negative als verloren galten, bis 2008, als eine zwar stark beschädigte, aber erhaltene Filmrolle des Klassikers in Argentinien gefunden wurde und liebevoll von der Murnau-Stiftung rekonstruiert und retauriert wurde ...

                        Metropolis. Ein Loch, welches oben vorgibt eine prächtige Stadt zu sein mit all' ihrer reichen und schönen Gesellschaft, doch verborgen, in der Tiefe der Erde, in einer eigens gebauten Stadt für die niedrige Schicht, lebt das sogenannte Arbeitervolk, welches tagtäglich mit harter Körperstrapaze versucht die Maschinen in Gang zu halten; hier zeigt Metropolis ihr wahres Gesicht.
                        Und in dieser Stadt verliebt sich ein junger Mann namens Freder in eine junge Frau, die eine Hoffnung für die Arbeiterschicht prophezeit, dass ein "Mittler" die Arbeiterschicht befreien und erlösen wird.

                        Metropolis ist aufgeteilt in 3 Akte, einen Einleitungsteil, den Hauptteil und dem Ende. in allen 3 Akten herrscht eine bestimmte Tragödie, die sich wie ein roter Faden durch den Film zieht und am Ende darauf zurückkommt.

                        Was Fritz Langs Vision angeht ist schlichtweg atemberaubend, nicht umsonst meinten die Zuschauer damals Fritz Lang sei psychisch nicht anmutbar, denn diese Vision und die Botschaft (das so kurz vor der NS-Zeit) ist ein heutiger Standard für Sci-Fi Filme, man kann getrost sagen; Fritz Langs Metropolis ist die Mutter aller Sci-Fi Filme (Mitunter wurde das gesamte Stadtdesign von Ridley Scott in Blade Runner kopiert).

                        Die Schauspieler spielen für heutige Vehältnisse sehr nah am absoluten Overacting, aber dies ist hier Pflicht, da es sich um einen Stummfilm handelt, sodass dieses Overacting in Verbindung mit den Texttaffeln für eine tolle und harmonische Darbietung sorgt ohne dabei ins Lächerliche abzudriften.

                        Patient tot. Film zerschnitten. Fritz Lang selbst sagte einmal, dass dies nicht mehr sein Metropolis sei. Warum? Vor dem Fund in Argentinien galt das Werk als nicht anschaubar, die Verläge hatten seinerzeit, aufgrund des gewaltigen Flops, den Film, da er zu lang war, ins peinliche kaputt geschnitten, was Lang selber nie einwilligte, nun kann man das Meisterwerk endlich genießen mit sogar neu aufgenommener Musikuntermalung (nach den Original Musikstücken) und einem überragenden Bild (zugegeben die Argentinienszenen sind so derart schlecht erhalten, dass es weh tut, dennoch hauptsache die Szenen sind drin).

                        „Der Mittler zwischen Hirn und Händen muss das Herz sein“

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                        • 9

                          "Uncle Boonme" ist eine transdimensionale und spirituelle Reise in verschiedene Stationen im Leben des Protagonisten, dabei verläuft der Film stet's in langsamen und ruhigen Bildern. Es gibt viele lange shots, die eine traumartige Intensität erzeugen und die Bilder auf den Zuschauer wirken lassen.

                          Eine Story an sich gibt es nicht, vielmehr verlangt der Regisseur Apichatpong Weerasethakuls enorme Eigeninterpretation von seinem Publikum ab und so ist auch nie definiert welches Leben/welche Existenz hier wirklich das des sterbenden Boonmee sein könnte. Das macht das Werk für ein "normales" Publikum nur sehr schwer zugänglich und viele werden bereits nach 10 Minuten die Reise beenden.

                          Der Film vermischt Kultur, Politik und Sexualität gekonnt und stellt einen Transfer als Kritik zur ansiedelnden Region und auch wenn nicht immer ein roter Faden zu erkennen ist, so sind diese ankreisenden Themen vielmehr ein Statement des Regisseurs als ein tragendes Element des Films.

                          Die Darsteller leisten ihren Teil des Werkes, auch wenn sie im Grunde weniger wichtig sind für den Fortlauf des Films, vielmehr sind sie Teil einer notwendigen Kommunikation zum Publikum. Denn Hauptakteur ist hier die Kamera, die die Bilder einfängt (generell ist der Film geprägt von einer hervorragenden Cinematographie) und viele Szenen werden einem im Gedächtnis bleiben, hier sei nicht weiter darauf eingegangen, da man diese Szenen selbst erleben sollte.

                          "Uncle Boonmee" ist eine Erfahrung, die man auf sich wirken lassen muss, der Film ist ein Raum für eigene Interpretationen, den es zu füllen gilt, als dass er wirklich einer strikten Linie folgt, das unterstreicht vor allem das konsequente und schwer zu deutende Ende gründlich. Ein grandioses Meisterwerk für ein cinephiles Publikum und Cineasten; eine wahre Geduldsprobe für "normale"-, gelegentliche- oder mainstream-Kinogänger.

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                          • Sieht sehr gut aus, Polytechnique, Incendies und Prisoners waren schon starkes Kino. Da freue ich mich hierauf umso mehr.

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                                Die Cannes-Filmfestspiele 2013 hatten so einige interessante und gute Filme, doch bei einem Film war sich die ganze Presse einig - Paolo Sorrentinos bezauberndes Meisterwerk "La Grande Bellezza - Die große Schönheit" galt als einer DER Höhepunkt des gesamten Festivals.

                                Der Filmtitel ("Die große Schönheit") ist ernst zu nehmen, hier werden staunenswerte Aufnahmen von Rom und des mondänen Lebens präsentiert und so gleicht dieser sinnliche Bilderrausch sowohl einem Gemälde als auch einer Touristentour durch jene antike Stadt, womit der Film mit japanischen Touristen treffender nicht hätte beginnen können.
                                Dabei kreist Sorrentino in seiner Geschichte um die Themen "Leben", "Tod", "Liebe" und "Sex", letztendlich sind ihm diese sogar wichtiger als eine autobiografische Darstellung seines Protagonisten, schliesslich steht dieser ebenfalls im Bezug mit genannten Themen.
                                Der Protagonist wird von seinem Stammschauspieler Toni Servillo (The Consequences of Love, Il Divo) gemimt; er verkörpert seine Rolle sehr gelassen und im Laufe der Handlung sehr in sich gekehrt. Dennoch gehören ihm immer wieder Höhepunkte des Films, etwa wenn er seine "Freundin" über ihre Lügen und ihren Charakter aufklärt (während Cannes gab es hier während der Szene tosenden Beifall, das einzige Mal im Wettbewerb!)
                                Der Film wird endgültig zur Bereicherung der Sinne durch die perfekte Cinematographie, denn sowohl Kamera und Schnitt, als auch Musik und Fotographie sind auf exzellentem Niveau. Hier werden Partyszenen zum Erlebnis, sodass man gleich mittanzen möchte, die Tour durch Rom wirkt wie ein aufgenommenes Urlaubsvideo in Perfektion und dadurch verliert sich der Zuschauer schlicht und einfach in den Straßen, Ecken und Winkeln Roms.

                                Fazit: Paolo Sorrentino (The Consequences of Love, Il Divo, Cheyenne) kreiert eine bestaunenswerte Hommage, einen Bilderregen, ein wahrhaftes Rauschfest, an Rom und wandelt dabei auf den Spuren seines großen Landsmannes Federico Fellini (La Dolce Vita).

                                PS: Der Abspann ist einer der schönsten der Filmgeschichte, auch hier gibt es wieder wunderschöne Aufnahmen und eine kleine Tour durch Rom.

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                                • Ich freue mich nach seinem Meisterwerk und Triumph des jungen Autorenfilms "LAURENCE ANYWAYS" unendlich auf "Tom at the Farm"!

                                  • Kann den Mann seiner Arroganz wegen zwar auch nicht ab, aber The Act of Killing ist wahrlich ein Film, den es so in 118 Jahren Filmgeschichte noch nie gegeben hat, unglaublich.

                                    Des Weiteren freut es mich, dass mein Jahrzehnt-Liebling LAURENCE ANYWAYS ebenfalls dabei ist, wobei mich Spring Breakers wirklich überrascht hat so weit oben, wenn auch ich den Film bis zum absoluten Exzess sehr gut fand.

                                    • Hier mal meine Top-Ten:

                                      1. LAURENCE ANYWAYS
                                      2. Blau ist eine warme Farbe (Kapitel 1 & 2)
                                      3. The Act of Killing
                                      4. La Grande Bellezza - Die grosse Schönheit
                                      5. Gravity
                                      6. Inside Llewyn Davis
                                      7. Der Fremde am See
                                      8. Blue Jasmine
                                      9. The Place beyond the Pines
                                      10. Rush - Alles für den Sieg

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                                        über Stoker

                                        Stoker ist das US-Debüt des südkoreanischen Regisseurs und Perfektionisten Park Chan-Wook (Oldboy, Joinnt Security Area, I'm a Cyborg) mit Nicole Kidman, Mia Wasikowska und Matthew Goode in den Hauptrollen.

                                        Dabei geht es um India Stoker (Mia Wasikowska), welche an ihrem 18. Geburtstag ihren Vater Richard Stoker bei einem schweren Unfall verliert. Einige Zeit später lernt sie ihren Onkel Charlie (Matthew Goode) kennen, der nicht nur eine mysteriöse Vergangenheit zu haben scheint, sondern India zunehmend zu sich zieht. Als sie in den Keller geht und die Gefriertruhe öffnet, offenbaren sich Charlies grausame Tätigkeiten ...

                                        Von Anfang an ist der Film eine einzige inszenatorische Augenweide mit einigen der besten Szenenübergänge, die ich bisher gesehen habe, zunehmend entfalltet Park Chan Wook und sein Kameramann einen stark elektrisierenden Sog an Szenen der speziellen Art (die Bleistiftszene, das Bürsten der Haare der Mutter, die Schulszenen u.w.)

                                        Dabei entscheiden sich Wook und sein Drehbuchautor Wentworth Miller den Bildern eine mystisch, mythische Inszenierung zu verpassen umso der grandiosen Kulisse und Story gerecht zu werden, was auch schon Wook's Oldboy und Joint Security Area auszeichnete. Man bekommt eine ruhig erzählte Geschichte, die unter anderem auch von ihren ins Detail gezeichneten Charakteren getragen wird.

                                        Besonders die Figur "India Stoker" wird von Mia Wasikowska super umgesetzt! India ist geheimnisvoll, ihre Präsenz beängstigend und unterkühlt. In den Szenen, wo die Kamera auf Wasikowska's Gesicht draufhält, entsteht eine intensive Spannung zum Zuschauer, ohne dabei ein Wort von ihr zu hören.

                                        Generell stützt die gesamte Cinematographie den Film, von der Musik und Kulisse bis hin zum Schnitt mit ihren tollen Übergängen und Kostümen, und besonders die Kamera, die die Bilder einfängt, macht hier eine nahezu perfekte Inszenierung aus.

                                        Stoker ist ein wahrer Park Chan-Wook Film, jeder Szene merkt man seine Stilsicherheit und krankhafte Perfektion an und übetrumpft das US-Debüt seines Kollegens Kim Jee Woon (The Last Stand) schon im Ansatz.

                                        "Ich liebe dich Richard, nur muss ich dich jetzt ein bisschen weniger lieben."

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                                        • 9

                                          Mit "Only God Forgives" knüpft Nicolas Winding Refn wieder an seine früheren Werke "Bronson" und "Walhalla Rising" an, hier sprechen die Bilder für sich und Refn verzichtet auf eine echte Story. Dafür ist jede Einstellung ein eigenes Kunstwerk mit betörendem Farbdesign, dabei zeichnen die Bildkompositionen ein von rot triefend fiebriges Szenenbild und ebnen den Abstieg in die grausame Unterwelt Bangkoks, unterlegt mit einem faszinierenden Musik-Score.

                                          "Only God Forgives" zeigt eine politisch unkorrekte und moralisch verkommene Welt und demnach gibt es keine Sympathieträger, ein typisches Gut gegen Böse gibt es hiermit nicht. Nach einem ruhigen Anfang inszeniert Refn zunehmend einen doppelten Rache-Thriller, der einem nihilistischen Höllentripp gleicht und ist dazu unfassbar brutal, hier werden Körper aufgeschlitzt, Leichen geschändet und Menschen auf grausame Art gefoltert.

                                          Schauspielerisch gesehen ist Ryan Gosling der schwächste Akteur. Seine Figur, das "Würstchen" Julian, gelingt ihm nur schwer rüberzubringen, denn trotz gut gestyltem Äußeren ist vom obercoolen Driver nichts mehr übrig und eben dieses minimalistische Schauspiel aus "Drive" bringt die Hilflosigkeit der Figur dem Zuschauer nicht näher.
                                          Kristin Scott Thomas hingegen legt ein Overacting an den Tag, sie ist eine wilde Bestie, beängstigend als auch charismatisch, schrammt jedoch mit ihrer Darstellung knapp an der Selbstparodie vorbei.
                                          Der Letzte im Bunde ist Vithaya Pansringarm, der seinen Rachengel vortrefflich spielt, er ist auf eine besondere Art und Weise geheimnisvoll und fürchterlich zugleich.
                                          Dennoch bleiben alle drei psychologisch undefiniert, denn eine Charakterzeichnung im klassischen Sinne gibt es dennoch nicht, darauf verzichtet Refn und lässt sie ihr Todesballett ihren unausweichlichen Schicksalen entgegentanzen.

                                          Fazit: "Only God Forgives" ist ein ultrabrutales, visuell beeindruckend inszeniertes Arthouse-Todesdrama und wird das Publikum extrem spalten.

                                          "Time to meet the Devil"

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