CinemaParadiso - Kommentare

Alle Kommentare von CinemaParadiso

  • 10

    Ein dreistündiges Wunder von Film! Ein Herz muss aus Stein sein, wenn einen dieser Film nicht berührt. Ich habe ihn vor einer Stunde gesehen und bin sprachlos. Nie habe ich einen Film gesehen, der näher an seinen Figuren war wie dieser. Vielleicht werde ich irgendwann einmal in der Lage sein, meine Gefühle für diesen Film in Worte zu fassen. Vielleicht werde ich ihn noch mehrmals sehen müssen, um Worte zu finden, die diesem Meisterwerk würdig sind.

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    • 4 .5

      Warum Polen diesen Film als seinen Oscarkandiaten ausgewählt hat, bleibt mir verschlossen. Die Experimentierfreudigkeit Skolimowskis hat mich immer beeindruckt, doch hier bleibt er belanglos. Die zentrale Geschichte des eifersüchtigen Ehemanns ist noch die interessanteste Geschichte und stellt auch die gute Schlusspointe des Films. Leider ist sie durch die völlig diffusen anderen Geschichten so abgeschwächt, dass sie den Film auch nicht mehr retten kann. Ein konzentrierter Kurzfilm (11 Minuten) mit dieser Geschichte und dem furiosen Finale hätte eine Perle werden können. So bleibt es nur ein aufgeblasener Kurzfilm.

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      • 7 .5

        Der Film hatte seine Premiere im Jahr 1932 und nicht 1937.

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        • 8 .5

          Warum steht Daniel Day Lewis hier an erster Stelle der Schauspieler? Er war noch ein Teenager und wurde nicht einmal im Abspann erwähnt.

          3
          • 8 .5

            Michael Apted ist nicht der Regisseur dieses Films, sondern Guillaume Canet. Warum steht hier neben Canet auch noch Apted?

            2
            • 7

              Gone Girl habe ich lange vor mir hergeschoben, aber irgendwann kommt man an einen Fincher-Film nicht vorbei. Heute war es so weit und nach zähem Beginn hat mich die Story durchaus gepackt. Spannung wollte dennoch nicht so richtig aufkommen, eher wurde stattdessen Interesse geschürt und das hielt der Film wirklich bis zum Ende aufrecht. Das lag vor allem an den zahlreichen Wendungen, die die Geschichte immer wieder in eine andere Richtung schoben. Warum der Film dennoch nicht richtig zünden will, liegt aber auch genau daran. Die Story wirkt doch arg konstruiert und der Film prahlt richtig mit seinen vielen Twists. Da erwartete ich wenigstens auch genauso ein fulminantes Ende. Und das war dann enttäuschend spröde. Was gibt es noch zu loben? Eigentlich nur noch das weibliche Ensemble - allen voran eine großartige Rosamund Pike. Dagegen wirkt Ben Affleck völlig desinteressiert und schafft es nicht zur Identifikationsfigur des Films zu werden. Auch deshalb fehlt der letzte Kick. Neil Patrick Harris ist zu sehr bemüht bloss nicht in Ähnlichkeiten zu seiner Standardrolle in "How I Met your Mother" zu verfallen und wirkt dadurch erstaunlich steif. Insgesamt habe ich fast das Gefühl, dass ich den Film mit einer 7 schon überbewertet habe. Vielleicht ist es doch eher eine 6,75.

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              • Die Qualität der Filme, die in den letzten Jahren mit Oscars ausgezeichnet wurden, ist schon erstaunlich. Es gab mal Zeiten, da wurden so furchtbare Filme wie Titanic mit Preisen überhäuft. Arthouse setzt sich heute viel leichter durch. Eine sehr erfreuliche Entwicklung. Das sorgt sicher noch einmal für Schwung an der Kinokasse für Birdman, was solchen Filmen immer zu wünschen ist. Auch wenn er wohl so manchen Zuschauer, der dann doch eher auf die Titanics unter den Filmen steht, ratlos zurücklassen wird. Gratulation an Birdman.

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                • 6
                  über Aferim!

                  Radu Jude entführt uns in die kunterbunte Welt der Walachei des 19. Jahrhunderts in kräftigen Schwarz-Weiß Bildern. Die Ausstattung, die Kamera und der brummige Hauptdarsteller Teodor Corban sind die Highlights des Films. Die Geschichte wirkt dagegen eher steif. Die unterschiedlichen Kulturen verharren in ihren vorurteilsbeladenen Positionen. Sogar am Ende des Films hat man noch das Gefühl, dass die Hauptfigur seine eigenen Vorurteile nicht sehr weit beseite schiebt. Ein gefällig anzuschauender Multi-Kulti-Film, der zeigt, aber nicht versucht zu erklären oder gar Lösungen zur Auflösung gegenseitiger Vorurteile zu finden. Aber haben wir nicht alle unsere unverrückbaren Vorurteile? Oder, was geht euch durch den Kopf, wenn ihr das Wort "Walachei" hört? Die beste Szene des Films gehört übrigens einem Popen, der mal gleich in einem nicht enden wollenden Rundumschlag alle Vorurteile gegenüber den Völkern Europas in den Kinosaal schleudert.

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                  • 8 .5

                    Nahal hat während ihrer Behandlung gegen Depressionen eine Übung erlernt, die sie zur Ruhe bringen soll. Tief Ein- und Ausatmen. Als ihr Ehemann sie an diese Übung erinnert, atmet sie tief ein und aus, tief ein und wieder aus und hört dann plötzlich für einen Moment komplett auf zu atmen. Bei dieser Szene konnte man eine Stecknadel im Kino fallen hören. Denn nur Nahal und die Zuschauer wissen, dass die junge Frau ein totes Kind im Leib trägt und in zwei Tagen einen Termin zur Abtreibung hat. Mit ihrem Mann und ihren Angehörigen kann sie darüber nicht sprechen. Diese Sprachlosigkeit findet ihren Höhepunkt in dem kleinen Moment der Atemlosigkeit. Danach schweigt sie zwar bis zum Ende des Films weiter, doch ihre Aktionen gegen ihre Umwelt werden umso expressiver. Stummer Protest gegen die Nichtigkeiten unserer Konsumgesellschaft. Großartig und feinsinnig gespielt.

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                    • 7

                      Peter Greenaway ist wieder da! Seit "Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber" hatte ich keinen guten Film mehr von ihm gesehen. Verkopft war sein Kino immer schon - aber in den 80er Jahren war es wenigstens noch sinnlich. Mit seinem Eisenstein-Film knüpft er an alte Tage an. Der Film wirkt zwar an manchen Stellen arg besserwisserisch. Auch der über 70jährige Greenaway scheint immer noch beweisen zu wollen, dass er doch der allerklügste unter den Filmregisseuren ist. Da kann er ganz schön penetrant sein. Dennoch strahlt dieser Film auch aus, dass Greenaway Spaß an dieser Arbeit hatte. Auch dies konnte man in den letzten 25 Jahren nicht oft bei ihm sehen. Da kam er oft verkrampft daher. Eisenstein ist visuell locker und mit Freude an der Virtuosität erzählt. Das liegt jedoch nicht allein an der Komposition der Bilder, sondern auch an Elmer Bäck. Eine der Entdeckungen der diesjährigen Berlinale. Vor dem Film hatte ich die Befürchtung, dass es ein Film würde, wo der Titel eher Eisenstein in Guantanamo heißen sollte - diese Angst nahm der Film gleich mit den ersten Sequenzen. Sicher braucht diesen Film eigentlich niemand, dennoch ist er ein herrliches L'art pour L'art Vergnügen.

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                      • 7

                        Ein sperriger Brocken von Film. Es ist sehr einfach, diesen Film nicht zu mögen. Der Film packte mich zwar nicht, aber er hielt meine Konzentration über zwei Stunden lang auf mündlichem Abschlußprüfungsniveau, wobei Professor German immer wieder Fragen stellte, auf die der Prüfling sich nicht vorbereitet hatte. Dennoch war es für mich eine sehenswerte Erfahrung. Regisseur German versucht die Stimmung der russichen Gesellschaft in Bilder und Worte zu kleiden. Diese Herangehensweise haben wir bei so vielen russischen Filmautoren bereits erlebt. Jede Zeit hat da ihre eigenen Protagonisten. Denken wir nur an Andrei Tarkovsky. Ich will German damit nicht in diese Höhe der Kunst hieven, dennoch steht er in dieser Tradition. Deshalb steht ein solcher Film immer am Rande des Scheiterns. Aber steht nicht auch die russiche Gesellschaft am Randes des Scheiterns? Genau dies transportiert der Film. Er geht sogar noch weiter. Er zeigt ein Russland, das am Rande der Klippe den nächsten Schritt macht und setzt die Handlung, die keine ist, sondern ein Seelenzustand, in das Jahr 2017 - "die Welt steht kurz vor einem Krieg". Der Film zeigt die Depression eines ganzen Landes und wenn es sich bei dem Land um Russland handelt, dann macht das Angst. Wer sich auf diesen Film einlässt und nicht sofort ablehnt, kann mehr über den Seelenzustand Russlands erfahren, als in sämtlichen Reportagen zur aktuellen Krise. Bleibt noch zu erwähnen, dass der Film für mich deshalb funktioniert, weil er von einem großartigen Schauspielerensemble getragen wird. Allen voran Merab Ninidze, den wir natürlich vor allem aus Nirgendwo in Afrika kennen. Und, fast hätte ich es vergessen - der Film ist eine russisch-ukrainisch-polnische Co-Produktion. Wünschen wir uns, dass es nicht die letzte Co-Produktion in dieser Konstellation sein wird.

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                        • 8

                          Wie so oft in iranischen Filmen fahren wir wieder mit einem Auto durch Teheran. Ich glaube, dass ich diese Stadt aus dem Auto heraus bereits sehr gut kenne, obwohl ich noch nie da war. Diesmal Teheran by Night mit zwei wunderbaren Darstellerinnen in Atom Heart Mother aus der Berlinale-Sektion Forum. Sie kommen von einer Party und sind wohl leicht angetrunken. Zunächst treffen sie auf einen Cousin, der eigentlich lieber läuft als fährt. Dennoch steigt er zu ihnen und als sie gemeinsam hinreißend den Song "We are the World" schmettern, kommt es zum Autounfall. Sie wollten falsch in eine Einbahnstraße abbiegen. Auf dieser Geisterfahrt taucht nun plötzlich ein Pierce Brosnan/James Bond/Mephisto-Typ auf, der ihnen nun kaum noch von der Seite weicht. Wundersame Dinge geschehen nun. Der Mann bezahlt für den Schaden und möchte nun sein Geld zurück. Ein Polizist steigt zu ihnen ins Auto, um den Unfall zu klären. Dabei kommt es zu einem wunderbaren Dialog über den im Iran verbotenen Film Argo, wobei die Frauen ihm erklären, dass sie den Film nicht mögen und somit ja klar auf Staatslinie seien. Ohne ihn gesehen zu haben, würden sie dies jedoch nicht behaupten können. Dies leuchtet auch dem Polizisten ein und er bittet sie um Argumente gegen diesen Film, damit er zukünftig in Diskussionen auch mitreden könne. Herrlich!

                          Die Geisterfahrt geht weiter. Und James Bond/Mephisto steigt wieder als Fahrgast hinzu. An einem Aussichtspunkt laden sie Saddam Hussein ins Auto. Der sei doch tot, behaupten die Frauen. Das hätten sie im Fernsehen gesehen. Man solle nicht alles glauben, was im Fernsehen gezeigt würde, erwidert Mephisto. Das täten sie auch nicht, aber bitte, in diesem Fall? Eine wunderbare Szene. Auf der weiteren Fahrt möchte sie Mephisto ins Reich der Toten einladen. Doch die Tür ins Reich der Toten bleibt verschlossen. Zum Ende des Films stehen sie auf einem Hochhaus und spielen Schnick-Schnack-Schnur, um zu ermitteln, wer zuerst springt. Mephisto verliert. Eine wunderbar wundersame Tour de Farce aus dem Iran.

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                          • 8 .5

                            Mina lebt mit senilem Großvater und Junkie-Vater in einer kümmerlichen Behausung und sorgt sich um alles. Auf der Straße verdient sie das Geld für die Familie mit dem Verkauf von Schals. Und dennoch ist sie stets pünktlich beim Unterricht in der Schule. Als der Großvater stirbt, organisiert sie bis zum Sonnenuntergang die Beerdigung, während der Vater sich im Opiumrausch befindet. Sie denunziert den Dealer des Vaters bei der Polizei als angeblichen Selbstmordattentäter, um den Vater vom Drogenkonsum abzuhalten. Als der Dealer dann tatsächlich auf der Flucht vor der Polizei erschossen wird, ist Mina in der kleinen Gemeinschaft isoliert. Aufgrund ihrer Lüge möchte niemand mehr etwas mit ihr zu tun haben. Als sie erfährt, dass ihr Vater sie in die Ehe aufs Land verkaufen möchte, verlässt sie ihn. Sie kauft eine Burka und schließt sich einer Gruppe von Bettlerinnen an, die aber ebenfalls von einem Mann geführt wird, der vom Erbettelten 50 % erhält.

                            Das klingt alles sehr, sehr trostlos und aussichtslos. Warum der Film dennoch auch Hoffnung ausstrahlt, liegt ganz allein an der Hauptdarstellerin. Ihr Gesicht spiegelt den Willen wider, sich jeder Herausforderung im Leben zu stellen. Die Energie dieses Mädchens trägt den gesamten Film. Und als sie in der letzten Szene ihr Gesicht unter der Burka verbirgt, weiß man, dass das Leben vor ihr noch schwieriger wird, aber man hat auch das Gefühl, dass sie mit einem unbändigen Willen zur Selbstbestimmung auch dies meistern wird. Ein kraftvolles Debüt des jungen kanadisch-afghanischen Regisseurs.

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                            • 8 .5

                              Drei Pionierhelden der Sowjetunion: Olga, Andrej und Katja. 1987 und 25 Jahre später. Der Film vermischt wunderbar diese beiden Zeitebenen. Einmal die Kindheitsträume der angehenden Pioniere und einmal der Überlebenskampf im heutigen Russland. Andrej verweigert zu Beginn des Films den Sologesang im Chor. Er schnalzt lieber mit der Zunge wie der Rest des Chors. Der erwachsene Andrej verweigert die Kommunikation mit seiner Freundin und vergräbt sich in Computerspiele. Als Kind wollte er die Welt retten und züchtete Schimmelkulturen, die von seiner Oma entsorgt wurden. Diesen Traum träumt er immer noch, jedoch ist die Welt nur noch in Computerspielen zu retten. Als er am Ende des Films ein Kind vor dem Ertrinken rettet, zeigt sich für ihn erstmals, dass das Leben doch noch Platz hat für Heldentaten. Katja ringt als Kind mit der Entscheidung, den Opa als Schwarzbrenner zum Wohle der Sowjetunion zu denunzieren. Wunderbar spielt dieses Mädchen die Zerissenheit zwischen Liebe zur Familie und zum Vaterland. Diese Zerissenheit bleibt ihr als Erwachsene erhalten. Olga war bereits als Kind das ängstliche Mädchen. Als Erwachsene leidet sie unter Panikattacken. Besonders die Kinderszenen haben mich begeistert. Wunderbar inszeniert, die Kamera ganz nah bei den Akteuren, so dass man als Zuschauer mit ihnen verschmilzt. Ein humorvoller und rührender Film. Die Regisseurin, Drehbuchautorin und gleichzeitg Darstellerin der Olga liefert mit diesem Film einen der kompaktesten Filme der diesjährigen Berlinale. Wächst da ein weiblicher Woody Allen aus Russland heran?

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                              • 8 .5
                                über Chorus

                                "Chorus" war für mich der stärkste Film, den ich in diesem Jahr auf der Berlinale in der Sektion Panorama gesehen habe. Der Film packte mich von der ersten Minute an mit dem Geständnis des Kindermörders. Er ließ mich bis zur letzten Sekunde nicht mehr los, denn es folgte nicht ein tränenreiches Melodram über den Verlust des Kindes, sondern eine zutiefst ehrliche Auseinandersetzung mit dem für Eltern Unfassbaren. Die Ehe der Eltern ist bereits seit langem durch den Verlust des Kindes zerstört, diese Geschichte will der Film nicht mehr erzählen. Erst mit dem Fund des Kindes kann die Trauerarbeit der Eltern wirklich vollzogen werden. Da bricht vor allem Wut heraus. Eine unglaubliche Szene ist der Moment, wo die Eltern die Aufnahme des Geständnisses sichten und mit der Schilderung der Handlungen des pädophilen Mörders konfrontiert werden. Der Schrei des Vaters sitzt mir immer noch im Mark. Neben der Emotionalität weiß der Film außerdem durch seine Schwarz-Weiße Bildgesaltung zu beeindrucken und die titelgebende Chormusik. Leider finden solche Juwelen nur selten den Weg in deutsche Kinos. Wer ihn verpasst hat, kann wahrscheinlich nur auf ARTE hoffen.

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                                • 2

                                  Eine der größten Enttäuschungen der diesjährigen Berlinale. Wie kann man nur auf die Idee kommen, diese spannende Biografie der Gertrude Bell auf ihre unerfüllten Liebesgeschichten zu reduzieren. Die Dialoge triefen von Schmalz, dass man den Eindruck bekommt, Rosamunde Pilcher war Ghostwriter für Werner Herzog. Ich bin immer noch hoch erzürnt, dass Herzog ein so aktuelles Thema derartig fahrlässig liegen lässt. Dieser Film hätte so viel zur Aufklärung der verfahrenen Situation im Nahen Osten beitragen können. Da fällt es überhaupt nicht mehr ins Gewicht, dass Nicole Kidman die Rolle spielt, als wäre sie gezwungen worden vor den Dreharbeiten 20 Filme mit Veronika Ferres zu gucken und die Rolle dementsprechend anzulegen und James Franco sich gleich vom nächsten Berg stürzt und der Zuschauer seinem völlig uninspiriertem Spiel nicht mehr folgen muss.

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                                  • Ich hatte mit "Unsere sonnigen Tage" so meine Probleme. Die Charaktäre fand ich sehr holzschnittartig. Die schauspielerischen Leistungen sehr bescheiden und hölzern. Die Dialoge fast schon kindisch (oder lag das an den Untertiteln?). Das Drehbuch ohne jegliche dramatische Steigerung und nicht sehr mutig. Was blieb war eine ausgezeichnete Kameraarbeit.

                                    • 9

                                      Nach Nader und Simin vor ein paar Jahren gewinnt ein zweiter Film aus dem Iran den Goldenen Bären. Beide Filme waren für mich sofort nach der Premiere die absoluten Favoriten auf diesen Preis. Umsomehr hat es mich am Samstag gefreut, dass Jafar Panahi in diesem Jahr das Festival gewonnen hat. Panahi fährt als Taxifahrer durch Teheran und versammelt ein Kaleidoskop der iranischen Gesellschaft in seinem Taxi. Was dort in nicht einmal 90 Minuten auf engstem Raum passiert, ist ein Wunder der Filmkunst. Mit zwei Kleinstkameras auf dem Armaturenbrett, einer Smartphone-Kamera und fast schon einer Spielzeugkamera seiner Nichte erschafft Panahi einen Film, der von Beginn mit elgantem Humor unterhält, rührt und so politisch ist, dass einem der Atem stockt. Kinowunder gibt es immer wieder! Dieser Film ist eins!

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                                      • Das sind einige Filme dabei, wo wir zur gleichen Zeit im genau diesem Kino gesessen haben. Und diese Filme haben wir auch noch ähnlich bewertet. Großartig.

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                                        • 0

                                          Es gibt kaum einen Film, der es derart schnell geschafft hat, mir vollkommen auf den Sack zu gehen. Das beginnt mit der ersten Szene und steigert sich dann.

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                                          • 8 .5

                                            Heiligabend starb der Regisseur Krzysztof Krauze - für mich einer der wichtigsten Regisseure Polens nach der politischen Wende. In diesem Jahr kommt sein letzter Film auch in die deutschen Kinos. Die sehenswerte Geschichte der Roma-Poetin Papusza in atmosphärisch dichten Schwarz-Weiß-Bildern erzählt - kongenial zur Poesie einer vergessenen Dichterin.

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                                            • 9 .5

                                              Wunderbar, dass dieser berührende polnische Film den Weg in die deutschen Kinos findet. Die Darstellung von Dawid Ogrodnik gehört zu dem besten, was ich in den letzten Jahren gesehen habe. Vielleicht momentan das größte Schauspieltalent aus Polen.

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                                              • 7

                                                Der erste Eindruck war ein Farbschock. Pastell, dass es nur in den Augen dröhnt. Nach zehn Minuten hat man sich dran gewöhnt und findet dann wieder die Konsequenz mit der dieser Film seine gewöhnungsbedürftige Farbgestaltung durchführt bewundernswert. Für mich war es ein völlig untypischer Burton-Film - was bei mir jedoch für den Film spricht. Ich konnte mit manchen seiner Werke nicht so viel anfangen. Der Film ist gute Unterhaltung, wohltuend unprätentiös, bisweilen komisch, nie melodramatisch (was gerade bei Biografien dieser Art. manchmal vorkommt) und Christoph Waltz ist wieder einmal in Hochform. Nach einer halben Stunde habe ich mich sogar an die fürchterliche Frisur von Amy Adams gewöhnt. Ein leichter Filmspaß, aber nicht mehr.

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                                                • 9

                                                  Nach „Die Rückkehr“ und „Elena“ habe ich mir wesentlich mehr versprochen von „Leviathan“. Im Gegensatz zu den erstgenannten Titeln bleibt dieser Film so provinziell wie die Provinz, in der er spielt. Die Charaktere sind vielleicht in ihren Handlungen für ein russisches Publikum noch nachvollziehbar. Kann sein. Mir blieben sie fern. Die Geschichte hätte einen guten Thriller abgegeben, ohne seine gesellschaftskritische Haltung zu verlieren. Diese Chancen vergibt der Film jeweils dann, wenn die Figuren statt zu handeln, wieder zum Wodkaglas greifen und in immer größere Tristesse fallen. Auch die Beziehungen der einzelnen Figuren zueinander sind für mich nur schwer nachvollziehbar. Positiv hervorzuheben ist dennoch das ausgezeichnete Ensemble. Bis auf den Kinderdarsteller durchweg großartige Schauspieler. Außerdem ist der diskrete filmische Umgang mit der Gewalt zu loben. Dennoch ist die Tristesse des Films so absolut, dass man nach Genuss des Films entweder selbst zu trinken beginnt oder sich lieber gleich die Kugel gibt. Hoffnung für Russland ist jedenfalls scheinbar nicht in Sicht. Nicht mal seine Künstler scheinen an Veränderungen im Land zu glauben oder Lichtblicke zu finden.

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                                                  • 6 .5

                                                    Was ist das denn für eine Filmbeschreibung? Hat sich der Autor vom völlig bekloppten deutschen Titel beeinflussen lassen?