Codebreaker - Kommentare

Alle Kommentare von Codebreaker

  • Wenn man jetzt spontan an eine Serie, angesiedelt in den sonnigen Florida Keys, denkt, die sich mit dem Thema "Familie" auseinander setzt, was würde einem da wohl als erstes in den Sinn kommen?
    Eine 20-minütige, seichte Comedy über den tropischen Urlaubsalltag, mit kleineren Problemen und sinngebender Message am Ende jeder Folge? Leichte Kost um über den Arbeitstag hinwegzukommen und sich einfach berieseln zu lassen? Vielleicht an all sowas, aber, wenn ich jetzt aber von mir ausgehe, keinesfalls an das, was uns "Bloodline" dann tatsächlich präsentiert.

    Hier ist eher genau das Gegenteil der Fall: die Durchschnittsdauer einer Folge sind 55-60 Minuten, es geht zwar um eine Familie aber wirklich "heimisch familär" ist hier nichts und einen "tropischer Urlaubsalltag" stelle ich mir auch anders vor. Hier werden wir mit der düsteren Seite einer Familie konfrontiert, die immer weiter in den Strudel der Geheimnisse und kriminieller Missetaten gesogen wird. Wo anfangs noch alles stimmig und friedlich wirkte, ist jetzt - Ende zweiter Staffel - auch der letzte Funken davon erloschen.
    Ich trage einfach mal ein paar Gedanken zusammen, Spoiler können vorkommen, definitiv wird aber auf die Geschehnisse der ersten Staffel eingegangen.

    Ein Gedanke der mich nach dem Ende der letzten Folge aus Kapitel zwei beschleicht, ist, dass es hier absolut keinen "Guten" gibt, keine Heldenfigur, nicht mal einen "Antihelden". Jeder hat Dreck am Stecken, jeder hat seine Leiche im Keller.
    Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass diese Familie komplett aus schwarzen Schafen besteht und überraschenderweise nur ein weißes hat, welches dann - um die Ironie noch auf die Spitze zu treiben - der ist, der das Auseinanderfallen der Familie überhaupt erst in die Wege treibt: Danny Rayburn.

    Die Rayburns sind eine angesehene Familie in den Keys, die Eltern haben ein Hotelgeschäft, der eine Sohn ist Polizist (sogar in einer hohen Position), der andere ein begabter Schiffsbauer und die Tochter ist Anwältin. Diese drei Kinder sind nun Schuld am Tod von Danny Rayburn, dem "Schandfleck" der Rayburns. Um die Auseinandersetzung mit diesem Thema geht es in der zweiten Staffel. Man nimmt sich unglaublich viel Zeit dafür, beleuchtet die Charaktere allesamt äußerst detailliert und arbeitet mit dieser Atmosphäre, die so negativ und deprimierend ist, dass es jedes Mal aufs Neue eine harte Aufgabe ist sich dazu zu überreden eine Folge zu sehen. Das ist nicht schlecht gemeint, Bloodline macht das fantastisch, denn hier wird man mit einer Art von einer negativen Aura konfrontiert, die sich nicht mit so etwas wie "Dancer in the Dark" oder "Requiem for a dream" vergleichen lässt. Das sind keine over-the-top / so-schlimm-wie-möglich Situationen, sondern alles ziemlich "authentisch" und "realistisch" (... wenn selbstverständlich etwas dramaturgisch aufgebaut). Und dieses Spiel, wie eine Familie sich gegeneinander wendet, wie gute Menschen zu Bösen werden (auch hier: nicht so verschmitzt und schwarzhumorig-grotesk wie in FARGO oder epochal und gangsterlike wie in BREAKING BAD), wie sich die Lage immer weiter zu spitzt, das macht einen schlicht und ergreifend fertig.

    Das ist dann eben auch der große Vorteil der zweiten Staffel, die allerdings die undankbare Aufgabe hat zu großen Teilen auf Ben Mendelsohn verzichten zu müssen, der in der ersten Season allen die Show gestohlen und sich als Herzstück dieser Serie präsentiert hat. Er verkörpert Danny Rayburn grandios und eben genau diese Figur bleibt auch in der zweiten Staffel das Herz, nach dessen Versagen nun auch der restliche Körper abschaltet.
    Nachdem Mendelsohn die Bühne verlassen hat, hat er Platz für jemand anderen gemacht: Kyle Chandler, der nun selbst brilliert und seine Situation, das verzweifelte Klammern an jeden Strohhalm, das versuchen IRGENDWIE aus dieser Misere wieder heraus zu kommen, all das macht er super und ragt somit ebenfalls deutlich heraus.

    Ehrlicherweise muss ich einfach gestehen, dass "Bloodline" wohl nicht das ist, was man "gute Unterhaltung" nennen kann. Eher sperrig, deprimierend, negativ. Man muss sich schon teilweise von Folge quälen. Aber genau dieser Aspekt, zeichnet diese Serie für mich schon fast wieder aus. Ich würde keine großen Vergleiche anstellen wollen, zwischen Season 1 und 2. Die erste Staffel hatte Mendelsohn, dafür hatte die zweite mehr von dieser negativen Aura. Wie auch immer, sehr gute Serie, die man sich angucken sollte, wenn man sowas mag.

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    • 7
      über Sully

      Gesneaked.
      (Das wollte ich immer schon mal schreiben.)
      Mein erstes Mal, dass ich eine Sneak Preview besucht habe und direkt ein voller Erfolg. Von "Sully" habe ich im Vorfeld nämlich so gut wie gar nichts mitbekommen, außer, dass er von Clint Eastwood stammt und Tom Hanks mitspielt. Dieser Aspekt ging dann mit dem "Sneak"-Konzept Hand in Hand und so hatte ich eine sehr schöne Zeit im Kino, bei dem mich ein Film, über den ich nichts wusste, eben einfach überrascht und wunderbar unterhalten hat.
      Und das ist es auch fast schon: "Sully" hat mir viel Spaß gemacht, war sehr schön anzusehen, teilweise ziemlich intensiv, - trotz des bekannten Endes - spannend und hat mich super unterhalten. Ich unterlag dem Bann des Films, habe die Zeit genossen und war wiedereinmal vor allem von Tom Hanks' Schauspiel mächtig beeindruckt. Der hat die innere Zerrissenheit von Sullenberger, das "Nicht-weiter-Wissen", das "Verloren-Sein", der Unsicherheit, ob er denn richtig gehandelt habe, all das eben grandios herüber gebracht.
      Aber ansonsten? Ansonsten ist das leider kein Film, der notwendig gewesen wäre, nichts, was noch in Jahren rezitiert wird und auch nichts, was wohl viel länger im Gedächtnis bleibt. Zudem wirkt er gegen Ende dann doch etwas so, als wolle man zum Schluss kommen. Es bleibt die Frage, ob das hätte sein müssen.
      Was den Spaß, die Unterhaltung, die Zeit während des Schauens angeht - definitiv.
      Was den Wert des Films, als Film angeht, darüber kann man wohl streiten.
      Nichtsdestotrotz möchte ich den Film eben als Erlebnis werten, denn- wahrscheinlich wohl auch den Umständen geschuldet, unter denen ich ihn gesehen habe - ein Erlebnis war er definitiv.

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      • Als jemand der auch häufig auf Youtube unterwegs ist (und teilweise nicht unbedingt stolz drauf ist), habe ich mir die erste Staffel/den ersten Film damals auch angesehen. Und ich gebe dir auf jeden Fall recht, dass es absolut beeindruckend ist, wie viel Arbeit und Herzblut in dem Projekt steckt. Das muss man einfach honorieren und genauso ist es, finde ich, wofür Youtube die Plattform bietet.

        Ich muss aber ganz ehrlich sagen, dass ich finde man hätte die Interaktion der Kommentare/Zuschauer besser handhaben müssen. Ich bleibe mal im SPOILER und muss dir da auch hinsichtlich JuliensBlog zustimmen. Da hat man schon mal eine polarisierende, antagonistische, spaltende Figur, die nicht klar als "gut" oder "böse" zu bezeichnen ist und die fliegt dann auch direkt als erstes raus. Was natürlich absolut klar war, wenn man die Hauptzielgruppe Youtubes entscheiden lässt, wer gewinnt und wer rausfliegt. Ebenso fand ich oft die Kommentare die zur Weiterspinnung der Story genutzt wurden nicht sonderlich kreativ oder cool. Mir ist natürlich bewusst, dass die Interaktion gerade einer der Hauptpunkte ist, die Youtube mit sich bringt, aber irgendwie hätte ich es dann doch besser gefunden, wenn man sich zumindest grob an einen eigenen Plan orientiert hätte.

        Was die Insider/der Bezug zu Youtube bzw. den Youtubern und so weiter angeht, war das natürlich richtig gut. Aber auch da muss man sagen, wohl eher nur für die Leute die es mögen. Ich fand es am Ende des Tages nett, aber eben auch nicht mehr. Dennoch, schön beschrieben!

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        • Ich freue mich extrem, dass Ben Mendelsohn gewonnen hat, richtig richtig cool! Das gleicht sogar aus, das FARGO komplett leer ausgegangen ist. Naja, zumindest etwas.

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            "In all the years I chased Escobar, I could count on one hand the times we almost had him. And each time, we forgot the two most important things we already knew about him: Close doesn’t count. And Pablo is never more dangerous than when you almost have him."

            Die zweite Staffel von NARCOS ist nun für mich vorbei und etwas ratlos blicke ich zurück - ich habe jetzt 20 Folgen lang einen der wohl grausamsten und schonungslosesten Menschen begleitet, die es in der Weltgeschichte jemals gab und war größtenteils doch irgendwie auf seiner Seite. Und trotzdem war es letztendlich ein Fest zu sehen, wie Steve Murphy, unser Bezugspunkt in all dieser Zeit, ihn ENDLICH zur Strecke bringt und damit die Herrschaft des "King of Cocain" beendet hat.

            Einerseits habe ich wirklich gezweifelt, ob es "gut" ist, eine solche Person teilweise sympathisch darzustellen, andererseits ist mir aber auch klar geworden, dass ich - alleine mit dem Wissen, was ich mir durch NARCOS angeeignet habe - gesehen habe, was für ein Monster dieser Mensch ist. Und das ist einer der Punkt, der diese Serie meiner Meinung nach so großartig macht. Man hat es geschafft diese Figur so komplex zu präsentieren, dass man weder eine stark positiv, noch eine extrem negativ gefärbte Meinung aufgedrückt bekommt. Wir sehen ihn wie er für "seine" Menschen kämpft, sich rührend und herzerwärmend um seine Familie kümmert, wie er Freunden nachtrauert und dann sehen wir ihn als eiskalten Killer, der seinen Feinden ins Gesicht schießt oder in Auftrag gibt eine Bombe hochgehen zu lassen, die zahlreiche unschuldige Menschen in den Tod reißt. Er wird weder glorifiziert, noch als 100% "Böse" gezeigt.
            Und dann ist wohl der nächste Grund, warum man mit ihm mitfühlt, Wagner Moura.
            Da fehlen mir die Worte um zu beschreiben wie grandios er diese Rolle gespielt hat.
            Er strahlt die Macht, den Wahnsinn und die Intensität förmlich aus, betritt die Szenerie und reißt die komplette Aufmerksamkeit auf sich, dominiert jede Szene in der er ist und entpuppt sich wahrlich als Herzstück von NARCOS. Allein schon die kleinen Facetten wie wenn er sich die Hose richtet, all das wirkt so unfassbar stark, wie ich es selten gesehen habe. Man könnte meinen, er IST Pablo Escobar.

            NARCOS fühlt sich an wie eine Mix aus Spielfilm und Dokumentation, wie am Anfang jeder Folge der Hinweise kam, wurde hier und da natürlich herumgetrickst, dennoch fühlt es sich alles so echt an, was uns hier gezeigt wird. Nichts wird verschönigt, alles wird so gnadenlos erzählt, wie es auch verkauft wird. Und dennoch, auch wenn man denkt man weiß wie es abläuft, hat man es trotzdem immer und immer wieder geschafft die Story mit erfrischenden Ideen und kreativen Einfällen zu bereichern. Eine meiner Lieblingsszenen dürfte dabei folgendes sein - SPOILER: als Pablo - auf den eine absurde Menge an Kopfgeld ausgesetzt ist, den jeder Mensch in Kolumbien sucht - als wäre alles gut durch Medellin läuft und sich auf eine Bank setzt, mit dem Eis in der Hand und seinem Cousin neben sich. SPOILER ENDE.
            So auch das Finale, man weiß wie es ausgeht und hält es dennoch vor Spannung nicht aus.

            NARCOS fühlt sich durch und durch rund an. Die Geschichte und wie sie eindrucksvoll und wortgewandt von Steve Murphy erzählt wird, die Charaktere die in den wichtigen Rollen alle stark und präsent wirken, die Schnipsel an Dokumentaraufnahmen die eingefügt werden, der Härtegrad, die Szenerien, die Atmosphäre, der Mix aus Drogen, Gewalt und Dreck den man fast schon schmeckt. Ich habe keine Ahnung wie man in Staffel 3 und 4 weitermachen will, bin aber gespannt, denn vor allem eines hat diese Serie perfekt geschafft:
            den Mythos Pablo Escobar komplex, differenziert und ja, eben auch mythisch zu erzählen.

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            • 9
              über Raum

              Von ROOM habe ich sehr viel im Vornherein gehört. Sehr viel, was mir vor allem etwas Angst gemacht hat, ob der Film mich nicht in meinen Grundfesten erschüttern wird. Aber egal, sehen wollte ich ihn unbedingt, das Stand für mich schon lange fest. Jetzt war es soweit und BÄM! Er hat mich tatsächlich auf eine - so abgedroschen das auch immer klingt - emotionale Berg- und Talfahrt mitgenommen, wie ich es bei Filmen liebe. Um genau zu sein, ist genau DAS einer der Gründe WARUM ich diese Leidenschaft für dieses Medium überhaupt hege.

              Man wird förmlich in von einer Emotion in die nächste gewuchtet, ohne, dass man nun genau weiß, was man empfinden soll. Im Prinzip wird die ganze Bandbreite an Gefühlen abgerufen, die es so gibt: Freude, Hass, Mitleid, Trauer, Verachtung, Verständnis, usw. usf. man wird zwischenzeitlich so vereinnahmt, dass man nicht mal die Zeit hat sich darüber klar zu werden, was man nun fühlen soll, weil man einfach von dem Gesehenen komplett überrumpelt wird. Vor allem gegen Ende, hat der innere Zwiespalt in mir zwischen HIRN, das den Film auf eine analytische Art versucht zu sehen und HERZ, der den Film einfach nimmt wie er ist, ganz klar ein Ende zugunsten letzterem gefunden. Mir war da komplett egal, ob man vielleicht noch eine dramaturgische Wendung bringt, ob das jetzt logisch ist, ob das vielleicht hätte besser gelöst werden können - ich war voll und ganz bei dieser unfassbar starken, bewundernswerten wie auch bemitleidenswerten und dennoch so beeindruckenden Mutter und ihrem ebenso beeindruckendem und starken Sohn.

              Viele lose Gedanken die ich da teile, aber so ging es mir ungefähr auch beim Sehen des Films. Man kann und sollte wohl nicht viel sagen, wenn man nicht in Gefahr laufen zu will, ZU viel zu sagen. Was man aber traurigerweise sagen muss, ist, dass es ähnliche Fälle ja im realen Leben viel zu oft gibt. Und nicht immer nimmt das den Verlauf, den es hier nimmt. Betrachtet man einen solchen Fall jetzt, finde ich es aber äußerst gelungen dargestellt, vor allem eben auch realistisch und authentisch, ohne zu sehr in Filmidealen oder künstlich aufgepushten Storyelementen zu versinken. Stellenweise gibt es auch Momente, in denen mich persönlich diverse Charakterentscheidungen bzw. Momente der Charaktere genervt haben, nur um im weiteren Verlauf zu verstehen, dass eben genau das so sein muss, wie es ist. Lässt sich schwer erklären. Was ich damit sagen will, ist, ohne mir dabei anmaßen zu wollen, eine solche Situation zu verstehen, dass man die Charaktere und Figuren psychisch einfach richtig gut gezeichnet hat, komplexer, als man es auf den ersten Blick vermuten kann. Zumindest, aus einer "Film-Sicht".

              Wie auch immer, ROOM ist ein fantastischer Film, der auf emotionaler Ebene wohl seines Gleichen sucht. Zumindest ich habe bisher kaum einen Film gesehen, der mich so sehr vereinnahmt hat und mich kaum losließ, während des Schauens oder auch danach. Besonders "schlimm", kann ich mir zumindest vorstellen, dürfte dieser Film aus der Sicht eines Elternteils sein.

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              • 3

                Ich war mutig und habe mich, trotz desaströsen und vernichtenden Kritiken, in den neusten Streich aus dem DC Universum getraut. Naja, mutig oder naiv zu glauben, das könnte was werden. Wobei, ich will da eigentlich gar nicht so negativ klingen, da ich dem Film ernsthaft eine Chance gegeben habe.

                Mal ein paar allgemeine Gedanken: ich habe schon viel, sehr viel, Müll im Kino gesehen. Keine leeren Popcornschachteln, sondern wirklich schlechte Filme. Liegt auch einfach daran, dass ich in jungen Jahren irgendwie zu allem ins Kino gerannt bin, wo sich die Möglichkeit ergab, da ich einfach nicht oft die Chance hat ins Kino zu gehen. Und immer, wirklich immer, war es dieses Feeling des Kinos, das jedem noch so schlechten Film eine besondere Note verliehen hat. Es ist nun mal nicht das Selbe wie daheim auf dem Sofa zu sitzen und in den Fernsehr zu schauen. Aber das ist ja nun eine Grundaussage, die man sicherlich nicht hier besprechen muss, weiß ja jeder von uns sowieso.

                Auch hier war ich von diesem Kinobonus geblendet und würde deshalb nicht sagen, dass SUICIDE SQUAD unbeschreiblich schlecht ist und mir körperliche Schmerzen zubereitet hat. Dennoch konnte ich recht wenig mit ihm anfangen, besser gesagt: so gut wie gar nichts.

                Bei den Rocket Beans haben sie einen ganz guten Vergleich angebracht, wie ich finde: man stelle sich vor, man sieht Avengers, ohne die Einzelfilme zu vor, sondern ähnlich mit Rückblenden um die Charaktere einzuführen. So ähnlich ist das hier. Für mich, als jemanden der mit Comics nie so viel zu tun hatte, außer diverse Zeichentrickserien in der Kindheit und eben die Welle an Superheldenfilmen in den letzten Jahren, waren ein Großteil der Figuren neue Charaktere. Dementsprechend wüst war eben auch die vielen Clips, die mir nun alle Charaktere vorstellen sollten. Zu viel und noch viel schlimmer - zu hastig, zu überladen, wie sie dann vorgestellt wurden. Hätte man jedem Clip noch mehr zeitgegeben, es atmosphärischer, intensiver und etwas detaillierter aufgezogen, wäre das vielleicht sogar schon in Ordnung gewesen. Hat man aber nicht, was, ich weiß schon, auch an der fehlenden Zeit liegt, aber sowas sollte man sich dann halt überlegen BEVOR man einen solchen Film macht. Dementsprechend fehlte mir dann auch zu allen Figuren die Bindung.

                Ein anderer Punkt. Wie gesagt, ich bin nicht drin in der Materie und will auch keine Grundsatzdiskussionen vom Stapel lassen, aber so richtig einleuchten will mir das Konzept der Suicide Squad irgendwie nicht. Da gibt es einen Bösen und um ihn zu bekämpfen, holt man... andere Böse? Waren Batman und Co. beschäftigt? Davon mal abgesehen, hätten die Scharlatane nicht immer mal wieder erwähnt, dass sie ja die Bösen sind, wäre mir das glaube ich gar nicht so richtig aufgefallen. Irgendwie wirkten die mir alle dafür noch zu zahm.
                Margot Robbie als Harley Quinn war zweifelsohne verdammt heiß und äußerlich damit äußerst entzückend, vom Charakter an sich hätte ich mir aber mehr erhofft, als ab und zu mal einen unpassenden One Liner zu liefern und hier und da mal versuchen lustig zu sein.
                Und der Joker natürlich, eine recht undankbare Aufgabe nach Ledger und Nicholson. Vielleicht wäre auch diese Darbietung gar nicht so, wie sie jetzt ist, wenn man ihr mehr Zeit gegeben hätte, aber so, wie es war, war es eben nicht viel. Mir war das zu übertrieben, zu aufgesetzt und zu unsicher darüber in welche Richtung man gehen will.

                Wenn ich ganz ehrlich bin, so gab es dann doch hier und da mal einen Moment, in dem ich relativ unterhalten wurde. Kann an der Magie des Kinos liegen, kann dann vielleicht auch einfach so gewesen sein. Alles in allem bin ich aber dann doch eher unzufrieden. Nicht enttäuscht, ich wusste ja was mich erwartet, aber eben unzufrieden. Hektische Schnitte, viel zu viele Charakter(einführungen), Geballer und Oneliner ohne Verstand und zahlreiche popkulturelle Songs, die die Stimmung ja ach so gut untermalen sollen. Nun.

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                • Dieser Moment, wenn man von einem Film vorher noch nichts gehört hat und dann im nächsten Moment direkt unglaublich heiß drauf ist.

                  "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri"

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                  • Ich drücke auf jeden Fall Fargo alle Daumen die ich habe.

                    Ansonsten finde ich vor allem aber "Best Supporting Actor in a Drama Series" sehr stark besetzt, im Prinzip könnte da jeder als Sieger durchgehen. Aber, vor allem bei aller Liebe zu Better Call Saul, würde ich es einfach Ben Mendelsohn so sehr gönnen. Hoffentlich nimmt er das Ding mit heim.

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                    • Ben Mendelsohn - deshalb lohnt sich der Einstieg in die Serie.

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                      • Voting um Platz 3: The Walking Dead vs Pro 7.

                        Im Endeffekt läuft es für mich auf Barney vs Homer hinaus. Schwere Entscheidung.
                        So sehr ich HIMYM & Barney auch mag, aber ich muss mich einfach für den biertrinkenden, (leicht) dämlichen, dennoch aber total sympatischen und herzallerliebsten Familienvater aus Springfield entscheiden.

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                        • Sheldon mag irgendwie kultig sein, ist für mich aber dennoch nicht "die beste Serienfigur aller Zeiten", Penny erst recht nicht. Wieso sie es soweit geschafft hat ist mir ein Rätsel.
                          Ich finde den Hausmeister GRANDIOS und irgendwie freut es mich auch, dass er es hier ins Halbfinale geschafft hat, wenn man auch diese Entscheidung sicherlich hinterfragen kann. Wie dem auch sei, so großartig er auch ist... hier ist leider schluss.
                          Rick hingegen finde ich, vor allem in den späteren Staffeln, echt ganz cool. Er macht wohl mit einer der interessantesten Entwicklungen bei TWD mit und ist nach wie vor ein Lichtblick in der Serie, aber, auch er hat keine Chance gegen...

                          Walter White. Da muss ich gar nicht lange überlegen.

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                          • Harper fällt für mich raus, abgesehen vom Kult-Status, hat die Figur nichts zu bieten.
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                            Daryl war am Anfang extrem cool, hat sich, meiner Meinung nach, über die Serie aber etwas abgenutzt und da dieses Halbfinale relativ schwer ist, ist das Grund genug auch ihm meine Stimme nicht zu geben.

                            Bleiben Homer und Tyrion. Schwierig.
                            Homer ist eine Kultfigur, ohne Frage. Allerdings macht er weder eine Wandlung durch, noch ist er besonders tiefgründig gezeichnet.
                            Tyrion ist ein verdammt toller Charakter, der durchaus Tiefe und Tragik besitzt.

                            Was solls, ich kann nicht anders. Stimme geht an Homer.

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                            • American Horror Story.
                              Allerdings nicht mal unter böser Absicht.
                              Die ersten beiden Staffeln fand ich eigentlich echt ganz gut, haben schön mit diversen Horrorklischees gespielt. Die dritte Staffel war dann ganz großer Käse und hätte theoretisch Grund genug sein können um die Serie zu beenden, wenn da nicht die höchst interessante Thematik von Staffel 4 gewesen wäre. Leider habe ich da mittendrin aufgehört, weil es so viel zu sehen gab, worauf ich mehr Lust hatte.
                              Soll nicht heißen ich werde AHS nie wieder weitersehen, allein schon weil ein gewisses Interesse meinerseits auch an der 5. Season besteht, aber bis dato dürfte das die namenhafteste Serie sein, die ich wirklich "abgebrochen" habe.

                              • Irgendwie lese ich jetzt immer wieder gewisse Antipathien gegenüber Breaking Bad/Game of Thrones/HIMYM/TBBT etc. Figuren.
                                Wieso? Wird eine Figur schlechter, nur weil sie von vielen gewählt wird?
                                Wird eine Figur schlechter, nur weil es offensichtlicher ist, dass viele sie wählen?
                                Ist es nicht gerade dann eine gute Figur, wenn sie so viele Leute erreicht/beeindruckt/dazu bringt, sie zu wählen?
                                Verstehe ich nicht so ganz.

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                                • Mein Tipp: Walter White.

                                  (Und ist auch richtig so.)

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                                  • Trotz der sicherlich nicht unberechtigten Kritik: freut mich total, dass Barney weitergekommen ist. Er muss das Ding nicht unbedingt gewinnen, aber unter allen Sitcomfiguren, finde ich, sticht er definitiv heraus.

                                    • Alter Falter, Saul vs Francis, was für eine schwierige Entscheidung.
                                      Diesen Wahlkampf gewinnt Frank dann leider nicht, meine Stimme geht an Jimmy! :(

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                                        Nachdem mich die vergangenen Staffeln doch mehr und mehr abgeschreckt haben und ich kurz davor war, für mich persönlich, THE WALKING DEAD abzusetzen, bin ich nun froh, dass ich der Serie noch mal eine Chance gegeben habe, wenn ich auch die Befürchtung habe, die kommende Staffel könnte wieder etwas abflachen, aber darüber reden wir dann, wenn es soweit ist.

                                        Ohne groß drum herum zu reden, ich habe diese Serie selbst oft genug kritisiert, kann die Kritik an der sechsten Staffel aber nicht so teilen. Die erste Hälfte wirkt zwar nach wie vor etwas öde und wenig innovativ, im Nachhinein erscheint mir das aber, wiedermal, als eine Art "Ausbessern der Fehler, der vergangenen Season".
                                        Was ich mir bei Interpretationen der Zombieapokalypse schon immer gewünscht habe, ist der eine Schritt, den man mal weitergehen sollte, als die Ausgangslage zu präsentieren und wie eine kleiner Gruppe von Menschen ein sicheres Ziel erreicht. Im Prinzip hat THE WALKING DEAD genau das seit der ersten Staffel gemacht.
                                        Es wurde ein sicherer Ort geliefert, der irgendwann nicht mehr sicher war, sodass die Gruppe diesen verlassen musste um einen Anderen zu finden. Und so hat sich die Story wieder und wieder im Kreis gedreht. Jetzt fühlt es sich so an, als sei man diesen "Schritt weiter" gegangen. Dabei will ich mich hauptsächlich auf den zweiten Part der sechsten Staffel beziehen.

                                        Der Zufluchtsort ist gesichert, das Leben scheint sich langsam zu regulieren und es wirkt alles so, als ob man damit arbeiten könnte bzw. als ob man jetzt wieder "aufbauen" kann. Natürlich wäre es langweilig, würde sich die Serie damit allein beschäftigen. Deshalb muss natürlich etwas passieren und anders als in den vorherigen Staffeln, ist es diesmal nicht so, dass die Gruppe einer aufkommenden Gefahr entgegenhalten müssen, diesmal, sind sie selber die aufkommende Gefahr. Und das finde ich wahnsinnig interessant. Zum ersten Mal seid langer Zeit habe ich das Gefühl, mit den Charakteren sei wirklich etwas passiert. Sie bieten einer anderen Gruppe an, den gefährlichen Negan zu killen, als ob es das leichteste wäre und begehen Taten, an die sie wohl selbst vor einiger Zeit nie gedacht hätten. Sie werden zu kaltblütigen Killern, ohne auch nur daran zu denken, den Konflikt vielleicht anders zu klären.
                                        Die Frage ob man in diesen Zeiten nun "gut" sein kann bzw. was es überhaupt heißt "gut" zu sein, wird behandelt und hinterfragt, vor allem verdeutlicht durch die Extreme Rick, Morgan und Carol. Es wird der Serie und den Figuren eine Tiefe verliehen, die ich persönlich schon lange vermisst habe.
                                        Gleichermaßen wird sich jetzt auch mit Themen beschäftigt, für die bisher wenig Zeit war, die aber langsam - durch die gewonnene Freiheit/-zeit - wieder relevant werden, Themen wie Liebe, Familien-/Existenzgründung oder ab und an mal das Verlangen nach einer Limo. Alles sehr interessante Punkte, die im ersten Moment vielleicht komisch wirken, im nächsten aber Sinn ergeben. Die Zombies sind erstmal besiegt bzw. können fern gehalten werden, von feindlichen Menschen ist erstmal keine Spur, und das Leben kann hier und jetzt scheinbar funktionieren - also kann ich mich auch mal wieder verlieben.

                                        Ebenso, war das Finale wirklich richtig klasse. Vor allem die "Negan"-Szene. Dazu wird etwas gespoilert.
                                        In der Staffel kommt es vermehrt zu "No Way Out"-Szenarien, in denen scheinbar die Inkonsequenz der Macher deutlich wird, im Nachhinein ergibt es aber Sinn, dass die Hauptfiguren bis zum Finale, jeder noch so ausweglosen Situation sicher entkommen können. Denn wie oben schon angedeutet wird die Gruppe immer selbstbewusster, sicherer und vor allem auch leichtsinniger, wie gefährlicher. Sie erreichen einen Punkt, an dem sie denken, sie könne nichts aufhalten, weder Zombie noch Mensch, sie meistern jede Situation. Die "Guten" sind Rick und Co. schon lange nicht mehr, wird in einer Szene sogar ganz toll ausgedrückt ("So übel Negans Leute auch sind, sie sind ein Scheiß gegen euch." So oder so ähnlich wurde es mal gesagt).
                                        Und im Finale wird die Überlegenheit der Gruppe Schritt für Schritt auseinander genommen, dargestellt durch die Suche nach einem Weg zur nächsten Siedlung, die immer wieder blockiert sind. Irgendwann ist auch ein Rick mit seinem Latein am Ende und genau dann, sitzen sie komplett in der Falle. Jetzt werden sie nicht mehr aus der "No Way Out"-Situation herauskommen. Jetzt müssen sie dafür büßen, dass sie bis dahin meinten sie seien unbesiegbar. Vor allem grandios rübergebracht durch die Mimik von Rick, in dem alles zusammen zu fallen droht, was aufgebaut wurde. Man sieht ihm förmlich an, wie er innerlich total am Ende ist.
                                        Negan ist im Übrigen ein wirklich bedrohlicher Bösewicht. Wie auch die Szene es war - bedrohlich. Ein weiteres Merkmal, was mir bei TWD seit langem gefehlt hat, die spürbare Bedrohung. Ein fantastisches Finale, einer sehr guten Staffel.

                                        Es bleibt mir nur zu sagen, nach wie vor SPOILER, wenn der, den Negan umbringt, nur eine Eugene oder sowas ist, dann fühle ich mich total verarscht von der Serie und würde wohl auch sehr sehr ungern weiterschauen. Sollten die Macher aber konsequent genug sein um eine relevante Figur sterben zu lassen (und sind wir mal ehrlich, gibt es einen gelungeneren Moment als diesen?), dann könnte TWD auf dem besten Wege sein, wieder richtig richtig gut zu werden (wie in Anfangstagen).

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                                          • So leicht ist mir hier noch keine Auswahl gefallen - Gustavo Fring MUSS einfach weiterkommen!

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                                            • 7 .5

                                              Nachdem ich die erste Staffel von BATES MOTEL so gar nicht überzeugen konnte, die zweite Staffel mich dann schon eher für sich gewonnen hat, habe ich nun die dritte Staffel, binnen weniger Tage, durchgeschaut. Allein das ist schon ein großer Pluspunkt, ich konnte gar nicht genug bekommen und bin leider viel zu schnell durch gewesen. Aber naja, so ist das nun mal mit den Serien.

                                              Der Aufschrei bei Prequels/Remakes/Reboots/etc. von Klassikern oder gestandenen/beliebten Filmen ist ja, verständlicherweise, immer recht groß. Damals konnte ich mir auch nicht vorstellen, wie genau das besonderes bei einem filmhistorisch so wichtigen Werk wie PSYCHO funktionieren soll. Dementsprechend "enttäuscht" war ich dann auch von der ersten Season. Ab der zweiten war dann allerdings alles anderes, vor allem, weil sich ein grandioser Aspekt herauskristallisiert hat - die Charakterentwicklung von Norman Bates.

                                              Das Medium Serie ist doch für eine "Charakterentwicklung" super geeignet und genau das macht sich BATES MOTEL zu nutze: Stück für Stück verfolgen wir hier die Wandlung vom unschuldigen, schüchternen Norman Bates, der eher wie ein halbes Hemd wirkt, als sonst etwas anderes, hin zum unberechenbaren Psychokiller. Stets wirkt diese Wandlung glaubhaft, stets kann man ihr Folgen. Nie zu schnell, nie zu übertrieben, immer genau richtig. Einen großen Teil trägt dazu natürlich der sensationell aufspielende Freddie Highmore bei. Was der hier abliefert ist mit Worten nicht zu beschreiben. Er spielt so pointiert, dass er die ganze Zeit den heiligen, harmlosen Jungen herüberbringt und dann vom einen Moment auf den nächsten der Horror in Person ist. Und das ist er, er schafft es mir als Zuschauer, allein durch seine Mimik/Gestik/Gemütsänderung eine Angst einzujagen, wie es selten ein "Killer" schafft. Er bringt diesen "Psycho" grandios rüber und schafft es, trotz seines weniger stämmigen Äußeres, eine derart bedrohliche Ausstrahlung herüber zu bringen. Das ist der Wahnsinn. Genau so muss ein Norman Bates dargestellt werden. Genau so.

                                              Die Beziehung zu seiner Mutter und vor allem diese Figur, ebenso grandios dargestellt von Vera Farmiga, ist ebenso großartig inszeniert. Hier spürt man wirklich, wie sich die Beiden lieben und zum Leben brauchen. Das ist kein Vorwissen, was wir haben und dementsprechend bestätigt wird, dass IST diese unzertrennliche und unzerstörbare Mutter-Sohn Beziehung, von der uns Norman in PSYCHO erzählt hat. Und auch diese Beziehung macht eine Wandlung durch, was man ja selten so in der Form sieht. Sie brauchen einander, sie lieben sich, sie sind das Wertvollste was der Andere besitzt, aber ebenso schaden sie sich, zerstören sie das Leben des Anderen und eigentlich sollte diese Beziehung nicht so sein, wie sie ist.

                                              Diese beiden Punkte zeichnen die Serie aus. Und vor allem der selbstzerstörerische, explosive Aspekt wird in der dritten Staffel deutlich. Was nach wie vor ein größerer Kritikpunkt ist, das muss man einfach sagen, sind die Gangster-Einflüsse und die Übertragung in die moderne Zeit. Ersteres ist offensichtlich nur ein Aufhänger, damit man der Serie auch eine Story mitgeben kann (was dementsprechend auch hätte geschickert gelöst werden könne) und zweiteres ist auch mehrfach eher zweckdienlich, als wirklich sinnvoll. Irgendwie geht da auch etwas das Feeling verloren, PSYCHO würde direkt nach BATES MOTEL ansetzen.

                                              Ansonsten ist vor allem die Figur von Dylan ein geschickter Geniestreich, den man eingebunden hat. Es wird immer deutlicher, dass dieser als "Bindeglied" zwischen der Entwicklung vom "normalen" Norman, zum "Psycho"-Norman fungiert. Er steht zwischen Norman und Norma, erklärt dieser, dass Norman ein Problem hat, macht sich immer wieder an dessen Weiber ran und am ausschlaggebendsten steht er direkt zwischen Norma und Normen - meiner Vermutung, er wird die "finale" Stufe darstellen, bis Norman sich "endgültig" entwickelt hat.

                                              Nicht zu vergessen: diverse Nebenfiguren machen ihren Job echt gut, gehören irgendwie zur Serie dazu, wenn sie im Endeffekt auch nicht wirklich von Bedeutung, für die Entwicklung, sind. Aber alle sind irgendwie sympathisch und man sieht sie gern. Aber wie gesagt, vor allem stehen halt Norman, seine Mutter, deren Beziehung und etwas auch Dylan im Vordergrund. Eine wirklich richtig gute Staffel war das also, die mir besser gefallen hat als deren Vorgänger, dennoch muss ich sagen, sollte man nach der 5. (die ja schon angekündigt wurde), dann auch wirklich Schluss machen. Denn im Prinzip kann man schon nach Staffel 3 nur vermuten, was man jetzt alles noch bringen will. Eigentlich ist man, was die Entwicklung angeht, ja schon, fast, am Ende.

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                                              • Staffel 1 war richtig klasse, Staffel 2 hat mir auch noch ziemlich gut gefallen, die dritte war auch ok.
                                                Danach habe ich dann immer und immer mehr das Interesse verloren, jetzt muss ich mich schon fast dazu zwingen die nächste Folge zu gucken. (Von der 6. Staffel habe ich sowieso erst 5 Folgen gesehen)
                                                Auch wenn es abgedroschen klingt, aber THE WALKING DEAD hat leider ab der dritten Staffel, vor mich, komplett den Reiz verloren.
                                                Alles hat sich so eingespielt, dass man das Gefühl hatte es würde eh nichts relevantes mehr passieren. Mal wird der Schauplatz gewechselt, mal stirbt eine wenig relevante Nebenfigur, aber am Ende des Tages lebt unsere Gruppe tollkühner Zombieschlächter dennoch und das wird wohl auch immer und ewig so bleiben.
                                                ... Schade.

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                                                • Kommt wenig überraschend, dennoch freut es mich.
                                                  Ich hoffe allerdings, dass man die 5 Staffeln von Breaking Bad nicht überschreitet, würden es genau wieder 5 werden, wäre ich eigentlich echt zufrieden. Hat bei BB gut gepasst, würde es also denke ich auch hier.
                                                  Zu lang ist immer doof, zu kurz allerdings auch, 5 Staffeln wären denke ich ideal.(vorausgesetzt die 3.&4. wären ordentlich, aber davon ist ja wohl auszugehen)

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                                                    Ich muss ganz ehrlich sagen, dass FULLER HOUSE in den Kommentaren doch deutlich positiver wegkommt, als ich es erwartet habe. Aber irgendwie kann ich es dann auch wieder verstehen. Man kann dieser Serie nämlich gar nicht wirklich böse sein, dafür ist sie einfach viel zu lieb/kitschig/wohlwollend. Sie tut alles dafür, dass man sich wohlfühlt und eine gute Zeit hat, warum sollte man sie also in Kommentarform zerstören?

                                                    Nun, das ändert leider trotzdem nicht daran, dass FULLER HOUSE, theoretisch, durch und durch richtig mies ist. Es tut mir sehr leid, aber mir ist das hier einfach VIEL ZU zahm, viel zu kitschig, viel zu sehr "Friede, Freude, Eierkuchen". Aber das wäre ja nicht mal so schlimm, würden wengistens die Gags zünden, aber auch da, Fehlanzeige. Ich kann mich spontan nicht daran erinnern, in 13 Folgen, auch nur ein Mal gelacht zu haben (!), höchstens hier und da mal geschmunzelt. Und das ist für mich halt schon irgendwo ein Kriterium bei einer COMEDY-Serie. Und noch nie zuvor ist es mir bei einer Sitcom so aufgefallen, dass die Darsteller manchmal richtig darauf warten bis das "Publikum" aufhört zu lachen, damit sie den nächsten urkomischen Witz bringen können. Von diesen ganzen selbstreferenziellen Anspielungen will ich gar nicht erst anfangen, ich fand das mal echt cool - Selbstironie, Witze auf die eigenen Kosten, Gags auf einer Metaebene - aber hier wirkte es so gewollt, gekünstelt und billig. Ein oder zwei Mal wäre witzig gewesen, aber hier hat man es leider total übertrieben.

                                                    Über die Story und diverse Handlungsstränge (die teilweise irgendwie auch auf der Strecke geblieben sind - SPOILER - Stephanie kann keine Kinder bekommen? Unerwartete Tiefe für eine solche Sitcom, da kann man was draus machen! Aber nö, gehen wir doch einfach nie wieder drauf ein! - SPOILER ENDE - will ich gar nicht erst reden, aber um fair zu sein, das war noch nie der ausschlaggebende Punkt bei einer Sitcom dieser Art.

                                                    Aber es ist leicht sich über FULLER HOUSE zu beschweren, kommen wir also lieber zu dem Grund, warum ich es nicht all zu sehr verdammen will und vor allem, warum ich alle 13 Folgen gesehen habe. Herzstück der Serie und immer noch am ehesten das, was die Daseinsberechtigung irgendwie rechtfertigt - die Nostalgie.
                                                    Ich habe FULL HOUSE als Kind geLIEBT. Das war die erste Sitcom die ich je gesehen habe, wahrscheinlich sogar die erste Serie, in der niemand kleine Monster in Bällen gefangen hat, übertrieben-realistische Kartenspiele gespielt hat oder Superkräfte bekommen hat, weil er von einer exotischen Frucht genascht hat. Hier war niemand animiert, hier wurde niemand gezeichnet. Und dennoch war der kleine Codebreaker gefesselt und fühlte sich als Teil dieser riesigen Familie. Ich weiß noch wie Jesse damals der coolste Mensch des Planeten für mich war und Joey mich immer und immer wieder zum Lachen bringen konnte. In dieser Zeit hat FULL HOUSE mich wohl tatsächlich etwas geprägt. Und jetzt auf einmal alle Darsteller wieder zu sehen, die Kinder, die damals fast so alt waren wie ich selbst, die jetzt erwachsen sind und schon selber Kinder haben, das ist irgendwie doch ziemlich cool. Umso schöner war auch jeder Moment in dem die alte Besetzung zu sehen war, jeder Cameo, jeder Wink mit dem Zaunspfahl in Richtung Original.

                                                    Das rechtfertigt keine gigantische Wertung, ich will auch nicht sagen, dass ich FULLER HOUSE wirklich genossen habe, wie gesagt, es ist auch weit davon entfernt wirklich "Gut" zu sein. Aber es hat mich dennoch irgendwo unterhalten und mir etwas gegeben, was halt auch nicht so häufig vorkommt - einen Blick in die Vergangenheit .

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