Codebreaker - Kommentare
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Alle Kommentare von Codebreaker
"Seven" - Das kann sich doch sehen lassen!
"In this world, there's people like me, there's people like you. People like me eat people like you."
Manchmal ist ein Horrorfilm, ein Slasher, bei dem es darum geht zu zugucken, wie ein Killer sein Unwesen treibt und seine hoffnungslosen Opfer abschlachtet, genau das Richtige. Oftmals verfällt man dabei in Klischees, liefert unglaubwürdige Charaktere und allen voran auch einen Killer, der sich leider überhaupt nicht abhebt und oftmals so unspektakulär wie der Film selbst ist. Das trifft allerdings nicht auf "Wolf Creek" zu. Den ersten Teil mochte ich sehr gerne, aufgrund der düsteren, intensiven und ausweglosen Situation in die Mick Taylor seine Beute bringt. Und daran hat sich in der Fortsetzung nichts geändert.
Vor allem ist es eben dieser Mick Taylor, der diesen Film hervorhebt. Er ist das Herzstück, auf ihm baut sich alles auf, er ist das wahre Highlight. Einerseits hat er stets einen coolen Spruch auf Lager, andererseits ist er wohl einer der abgefucktesten, dreckigsten und miesesten Typen, die man so serviert bekommt. Das größte Problem ist aber, dass er auch schier unbesiegbar ist. Man kann ihn bezwingen, das geht, aber es ist verdammt schwer. Er kann zuschlagen, hat aber gleichermaßen Köpfchen, kennt das Outback wie seine Westentasche und hat einen Spaß daran, Menschen zu töten und zu quälen, was unglaublich pervers ist. Das Zusammenspiel all dieser Komponenten ergibt einen Bösewicht, der furchteinflößender kaum sein könnte. Weil einfach zu übermächtig und in allen Belangen einfach gefährlich. Alles aber dennoch auf einem Level, dass es, innerhalb der Logik eines solchen Films, dass es trotzdem nachvollziehbar erscheint.
Und da Hauptfigur eben Mittelpunkt des Films ist, ist dieser natürlich genauso wie Mick. Ebenfalls dreckig, ebenfalls mies und dennoch mit schwarzen Humor bestückt. Auch das jedoch auf einer Weise, dass der Witz nicht zu dominant ist. Recht schnell wird klar, dass Taylor der König des Outbacks ist, es ist sein Spielplatz, sein Wirkungsfeld und deshalb haben auch seine Opfer keine Chance ihm zu entkommen. Zu zusehen, wie die Touristen, die unglücklicherweise auf ihn treffen, versuchen zu fliehen, ist spannend und furchterregend zu gleich, da man als Zuschauer weiß, dass es kein Entrinnen gibt. Nebenbei sehen wir die Landschaft, gleichermaßen schön, wie auch endlos, sodass die Flucht noch aussichtsloser erscheint. Die Tatsache, dass alles verloren ist und die Frage nicht lautet ob die Beute entkommt, sondern wie lange wird sie durchhalten wird, ist beunruhigend und schafft ein unwohles Gefühl. Was wäre, wenn man selbst in eine solche Situation kommt?
Was wenn man selbst auf Mick Taylor trifft?
Das Ende unterstreicht den dreckigen und perversen Anstrich des Films noch mal, zeigt, dass Mick Taylor wahrhaftig ein übler Zeitgenosse ist. Er kann sich ohne Diskussion in die Riege kultiger Horrorikonen einreihen. John Jarratt der diesen Charakter verkörpert, kann sich auch gelobt fühlen, denn dessen Mimik und Gestik, dessen Präsenz, ist einfach super.
"Wolf Creek 2" mag vielleicht nicht der perfekte Film sein, mag vielleicht diverse Ecken und Kanten haben und wird wohl auch eher untergehen, ist aber dennoch ein guter Film, vor allem innerhalb des Genres. Dreckig, intensiv, pervers, mit der passenden Dosis Humor, wie auch einem hohen Grad an Härte. Ein Highlight in einer Zeit, in dem ein Horrorfilm dem Anderen ähnelt und es recht wenig Hoffnung gibt. Ich bin gespannt, was uns und Mick Taylor noch so erwartet.
Es entwickelt sich ja so langsam zum Trend, die Marvel Filme nicht zu mögen. Irgendwo auch verständlich, da es langsam aber sicher wirklich zu viel des Guten wird. Die Unterhaltung mag zwar stimmen und ich könnte mir sicherlich auch vorstellen, das speziell Comicfans bei dem Thema Feuer und Flamme sind, aber der Rest hat sich mittlerweile wohl schon satt gesehen, wenn man sich dann mal ansieht, was in den nächsten Jahren noch auf uns zukommen wird, dann wird einem doch sehr übel.
"Marvel's: The Avengers" hat mir ziemlich gut gefallen, der Unterhaltungswert war extrem hoch und das Zusammenschmeißen verschiedener Helden in einen ganz großen Film war auch sehr cool. Ausgeschmückt wurde alles mit erfrischenden, witzigen Sprüchen, einer tollen Chemie der Darsteller und einer runden, gelungenen Story, für das, was es ist. Auch wenn ich schon viel Kritik an dem Film gelesen habe, zähle ich ihn zu einen meiner Lieblinge aus dem MCU.
Nun, dementsprechend hoch waren die Erwartungen an den zweiten Teil. Gerade nach dem ersten Trailer, der sehr düster und hoffnungslos daher kam. Da war die Vorfreude schon auf einem Level, das man erstmal erreichen musste. Schade, dass es der Film dann im Endeffekt nicht geschafft hat. Wäre es nur dabei geblieben und wäre demzufolge trotzdem wieder gute Unterhaltung geboten worden, dann wäre das alles auch noch okay. Allerdings muss ich, überraschenderweise, sagen, dass ich doch "enttäuscht" von "Age of Ultron" bin.
Wo fängt man nun an?
Am besten erstmal beim Guten.
Entgegen aller Kritik, war es natürlich nicht so, dass ich den Film gesehen und mich dabei gelangweilt habe. Natürlich war es irgendwo unterhaltsam, natürlich hat der ein oder andere Spruch gesessen und manch ein Moment war auch gelungen.
Am besten war es dann immer noch, wenn es zu mal mehr, mal weniger entscheidenden Auseinandersetzungen innerhalb der Truppe kam, wobei sich direkt ein negativer Punkt anschließt: denn das war dann alles in allem einfach zu inkonsequent, vor allem und da lehne ich mich jetzt weit aus dem Fenster, weil ich eigentlich absolut keinen Plan von der Materie habe, in Hinsicht auf Civil War, bei dem die "Auseinandersetzungen" doch ihren Höhepunkt finden sollen?!
Auf der Gegenseite.
Alles geht hier schon da los, dass der eingebrachte Humor teilweise extrem nervig war.
Waren die coolen, lockeren Sprüche im Vorgänger noch witzig und frisch, wirkte das hier größtenteils so aufgesetzt, so erzwungen, dass ich mich hier und da wirklich gefragt habe, ob man mir nun mit Thors Hammer eindreschen will, wie lustig das doch ist. Als ob ich das lustig finden MUSS. Bestes Beispiel wohl dieser "Running Gag" mit den Schimpfworten - irgendwann war es zwar ganz nett, aber vor allem anfangs kam das weder glaubhaft, noch locker-flockig, sonder sehr gewollt und falsch. Das diesmal die ganzen Witze viel zu viel waren, das kommt noch dazu.
Weiter geht es mit Ultron.
Die größte Enttäuschung am Film.
Nach dem Trailer habe ich, endlich, mal einen wahrhaft ernstzunehmenden Gegenspieler erwartet, bei dem zumindest das Gefühl aufkommt, er könnte die Helden in die Schranken weisen. Und was war? Abgesehen davon, dass er ebenfalls mit unnötigen Sprüchen daherkommt, wurde er stellenweise, vor allem gegen Ende, zu einer Lachnummer degradiert. Macht wenig selber, wird unspektakulär abgefrühstückt. Verdammt schade, ich hatte mich auf einen Bösewicht gefreut, der sich von der Masse abhebt, so fügt er sich ein in eine Reihe voller "Gegner", die nach dem Auftritt schon wieder vergessen sind.
Und dann wäre da noch der gesamte Ablauf des Filmes.
Es wirkt einfach so, als ob hier Kampfsequenz und kurze Szene, in der man versucht sich um die große Masse an Figuren zu kümmern und ihnen allen etwas Tiefgang zu geben, einfach nacheinander geschmissen werden, wieder und wieder, ohne, dass das dabei irgendwie "flüssig" wirkt. Der generische Ablauf eines Marvelfilms wird kaum irgendwo deutlicher als hier und gerade hier wäre doch die Chance gewesen dagegen anzukämpfen.
Wahrscheinlich könnte ich jetzt auch noch mehr aufzählen, aber ich belasse es einfach mal dabei: man hat unglaublich viel Potential verschenkt, meiner Meinung nach. Was Ultron angeht, was diverse Storytwists angeht, was die Weiterführung bzw. den Aufbau von folgenden Ereignissen angeht (natürlich sollte der Film eigenständig funktionieren und nicht nur für den Aufbau da sein, aber gerade HIER hätte man doch so viel machen können). Es ist wirklich verdammt schade, denn eigentlich hatte ich mich im Vorfeld gefreut. Um es noch mal auf den Punkt zu bringen, sicher war der Film nicht langweilig, sicher war er unterhaltsam und sicher gibt es, vor allem was Blockbuster angeht, auch viel schlimmere Filme. Auch der schlechteste Marvelfilm war es nicht. Aber entgegen dem, was möglich gewesen wäre, ist das schon immens enttäuschend und sehr schade.
Ich würde ja auch Glurak sagen, wäre da nicht Sichlor.
Das fand ich schon immer am coolsten!
Auch wenn ich nicht so recht weiß, wieso eigentlich.
"If it's in a word or it's in a look, you can't get rid of the Babadook"
Inzwischen habe ich meine Abneigung gegenüber den modernen Horrorfilmen, mit ihren Jump-Scares und generischen Abläufen, ihren nicht immer nachvollziehbaren Handlungen der Hauptfiguren und den fast immer anwesenden Elementen wie dem "Familie zieht in ein neues Haus ein"-Punkt, oft genug kund getan. Allerdings ist es immer wieder schade, wenn ein Film naht, der diese Formeln da mal bricht und wirklich gut ist. Oft werden Filme, bei denen das ansatzweise der Fall ist ja hochgehyped, nur, damit ich dann im Endeffekt wieder enttäuscht werde (bestes Beispiel: "Sinister).
Nun, auch bei "The Babadook" hieß es vorher, er sei ein Film, der mal nicht den Klischees folgt und besagtes Schema mal über den Haufen wirft. Der also wirklich funktioniert und auch endlich mal wieder gruselig ist.
So ganz zustimmen kann ich leider nicht, allerdings gehe ich trotzdem da mit, dass der Film wesentlich besser ist, als der Großteil der Horrorfilme aus den letzten Jahren, wie bspw. "Insidious", "The Conjuring", "Sinister", "Mama", "The Woman in Black" oder wie sie nicht alle heißen.
Mittelpunkt des Geschehens sind Amelia und ihr Sohn Samuel. Beide haben diverse Probleme, allen voran die Tatsache, dass Samuels Vater verstorben ist und die Beiden somit allein klar kommen müssen. Als Samuel dann auch noch das Buch von "Mister Babadook" findet, eskaliert sie Situation schließlich komplett. Wir bekommen eine Wandlung des Mutter und Sohn Gespanns, wie sie mit dem mysteriösen Mister Babadook konfrontiert werden. Das ist alles sehr gut gemacht wurden, nie zu übertrieben, nie zu gewagt, sondern stets recht subtil und dabei auch äußerst effektiv gruselig. Der Babadook schleicht sich langsam in den Alltag von Mutter und Sohn, bald sehen sie, vor allem die Mutter, ihn überall und werden durch ihn an den Rande des Wahnsinns getrieben. Erneut wird sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, damit, dass sie es allein wohl sehr schwer hat mit ihrem Kind. Dieser wird nun auch zunehmends anstrengender, nicht, dass er vorher nicht schon schwierig genug war. Zu alle dem Stress, der sie sowieso schon begleitet, kommt nun also auch die Präsenz eines Geistes hinzu, der die Ängste fordert und sie herausfordert. Dabei kommt es zu wuchtigen emotionalen Szenen, die nochmal intensiver wirken, dadurch, dass die beiden Hauptfiguren eigentlich auch sehr sympathisch wirken und ich als Zuschauer recht schnell einen Zugang zu ihnen gefunden habe.
Was dabei aber fast durchweg ausbleibt und dafür danke ich dem Film immens: Jump-Scares oder sonstige Klischees. In dem Zusammenhang kann man den Film schon als "herausragend" aus der Masse beschreiben. Zudem wirkt er auch inszenatorisch sehr gut, seien es die gelungenen Kameraeinstellungen oder die Musik, die teilweise genau richtig eingefügt ist und dann abrupt unterbrochen wird, als die drohende Gefahr erst einmal überwältigt scheint. Das trägt alles ungemein zur Atmosphäre bei, die ebenfalls sehr stark ist. Das führt dann auch dazu, dass "The Babadook" tatsächlich Momente hat, in denen er schön schaurig und effektiv daher kommt, vor allem die Geschichte von Mister Babadook, insgesamt, hatte ich mir in diesem Punkt dann aber noch etwas mehr erhofft.
Was leider irgendwo einen faden Beigeschmack mit sich bringt, ist das Ende. Ein sehr schwieriger Punkt, bei dem sehr oft versagt wird. Leider wirkt das hier nicht so konsequent wie ich es gern gehabt hätte und irgendwo auch eher wie eine alternative Variante eines schockierenderen, polarisierenden Endes. Zudem wirkt es einfach auch etwas fraglich und nicht sehr überzeugend.
Im Endeffekt ändert das alles aber nichts daran, dass "The Babadook" wirklich ein richtig guter Gruselfim war, der zumindest in einigen, wichtigen, Punkten die Genrekonventionen bricht und etwas neues mit sich bringt. Die Schauspieler machen ihre Sache sehr gut, die Figuren sind überzeugend, die Grundstory und Ausgangslage funktioniert, eine Atmosphäre ist nicht nur spürbar, sondern wahrlich effektiv und intensiv und bis auf kleinere, aber irgendwo entscheidende Feinheiten, hat man vieles richtig gemacht. Kann man sich also durchaus angucken, sollte man sogar, wenn man derartige Filme mag!
Ich begebe mich mal auf dünnes Eis und gebe zu, dass ich mit dem "Fargo"-Film bisher noch nicht viel anfangen konnte. Ich kann verstehen weshalb man ihn mag, finde ihn auch generell nicht schlecht, konnte allerdings noch keine wirkliche Bindung aufbauen. Er hat mich im wahrsten Sinne des Wortes einfach kalt gelassen. Trotzdem wollte ich der Serie mal eine Chance geben, allein schon deshalb, weil man so viel gutes drüber gehört hat.
Der Film konnte mich also nicht wirklich fesseln (fairerweise muss ich aber auch sagen, ich habe ihn erst einmal gesehen), die Serie hingegen konnte es. Und wie!
Hier hat fast alles gestimmt. Wo fängt man am besten an? Keine Ahnung, denn so vieles wirkt hier zusammen und ergibt ein grandioses Ganzes.
Erstmal, was mir bei Serien generell immer wichtig ist, habe ich es genossen mich von Folge zu Folge zu hangeln. Regelmäßig in das Umfeld der Figuren einzutauchen und der Geschichte zu folgen. Es ist verdammt nervig sich durch eine Serie zu quälen (im Normalfall meidet man eine solche Serie dann ja, aber manchmal kommt man ja auch erst nach einigen guten Episoden an den Punkt) und hier war das definitiv nicht der Fall.
Ein Hauptargument, der die hohe Qualität begründet, sind vor allem die Figuren, denn hier hat man es geschafft ein riesiges Sammelsurium an teilweise bizarren, teilweise sympathischen und teilweise hinterlistig-genialen Charakteren zu schaffen, die im Prinzip alle so viel zu bieten haben, dass möglich wäre sie in eigenen Produktionen zu verarbeiten. Woher kommen sie? Wie geht es mit ihnen weiter? Wie sind sie so geworden wie sie sind? All diese Fragen kann man zu fast allen handelnden Personen stellen, selbst wenn es scheinbar weniger relevante Nebenfiguren sind. Ein gewisses Interesse besteht immer.
Vor allem ragen dabei für mich aber zwei Vertreter besonders hervor:
Einmal natürlich Billy Bob Thorntons "Lorne Malvo" - grandiose Ausstrahlung, toll geschrieben und durch und durch genial.
Ein Bösewicht wie ich ihn mir wünsche: kalt, kompromisslos, furchteinflößend und sobald sich die Situation für ihn zuspitzt und ausweglos erscheint, zieht er dennoch nicht den Schwanz ein, sondern steht dazu und bleibt so furchteinflößend.
Abgesehen davon hat er aber auch immer einen coolen Spruch drauf und kann auch wie der freundlichste Mensch überhaupt auftreten. Extrem beeindruckend.
Und dann ist da noch Martin Freeman als Lester Nygaard. Bisher hatte ich noch keine wirkliche Meinung über Freeman, nach "Fargo" allerdings bin ich komplett überwältigt. Diese kleinen minimalen Gesten die er immer wieder zeigt, dieses absolut nicht aufdringliche Spiel, diese Nuancen die er immer wieder herüberbringt, all das ist einfach so köstlich anzusehen, dass ich verdammt viel Spaß damit hatte.
Seine Figur ist dabei dann ebenso gelungen: anfangs noch der Langweiler, das Weichei, der sich von allem und jeden alles mögliche anhören muss und letztendlich dann nicht minder genial als Malvo.
Was zeichnet "Fargo" aber abgesehen von den Figuren aus?
Es ist diese Ideologie, dass bösen Menschen schlimme Dinge passieren werden. Und das wird nicht belehrend dargebracht. Es wird nicht mit dem Zeigefinger gedroht und Strafe angedeutet, sobald man die Seiten wechselt, es wird lediglich dargeboten, was passiert, wenn man sich für "die dunkle Seite der Macht" entscheidet. Irgendwie kommt alles zu einem zurück, so lange es auch gut gehen mag, so lange man davon kommt, irgendwann ist Schluss.
Ebenso bekommen wir aber auch tolle Unterhaltung, durch und durch interessante Ideen und ein Story, die perfekt in einer Staffel erzählt wurde. Man hat es nicht übertrieben und ebenso wenig hätte mehr erzählt werden müssen. Alles passt so wie es ist. Dazu kommen dann extremst sympathische Momente, Humor, Tragik, eben die oben angedeutete Bedrohlichkeit wird deutlich und die Schauspieler wirken auch von Freeman, über Thornton und Odenkirk, bis hin zu Colin Hanks und Allison Tolman genau richtig besetzt.
Nun will ich aber auch nicht alles schön reden: bspw. Odenkirks Figur, so sehr ich den Schauspieler auch mag, war ab und an echt nervig und überhaupt nicht nach zu vollziehen und manchmal wirkte Malvo dann schon fast ZU unbesiegbar. Ebenso gab es hier und da Momente bzw. Nebenhandlungsstränge, die vielleicht hätten eleganter gelöst werden können. Es war eben nicht perfekt, aber dennoch eine wunderbare erste Staffel, bei der es Spaß gemacht hat, sich einzuleben und bei der es geschmerzt hat, als alles vorbei war. Deshalb sind Serien auch so toll. Werde ich bestimmt nochmal sehen.
Die Prämisse mag keine Neue sein, etliche stereotype Eckpfeiler, Elemente die man in irgendeiner Form schon mal so oder ähnlich gesehen hat stecken auch zu Genüge drin und im Gesamtbild ist auch das grobe Gerüst nichts Revolutionäres. Und dennoch hat es "Edge of Tomorrow" geschafft zu überzeugen und zumindest ansatzweise für etwas frischen Wind zu sorgen. Und genau das ist die große Stärke des Films - er ist erfrischend.
Wirklich komplett neue Ideen bekommen wir im Blockbuster-Kino ja nun nicht mehr alle Tage, in sofern ist es erstmal schön, wenn man sich für etwas entscheidet, was es zwar schon mal gab, nun aber auch nicht all zu oft. Den Vergleich mit "Groundhogday" kann man nicht absprechen, aber letztendlich sind es dann trotzdem zwei komplett andere Filme, die auch komplett andere Herangehensweisen haben. Auf jeden Fall ist es erst einmal sehr interessant, wie hier an diese Ausgangslage herangetreten wurde. Man wird recht schnell in den Film hineingeworfen und bekommt recht lieblos diverse Fakten an den Kopf geklatscht (was dann doch ein größerer Kritikpunkt ist, hätte man sicher auch eleganter lösen können), dann jedoch entfaltet der Film seine Idee, präsentiert zahlreiche einfallsreiche und innovative Kniffe und Wendungen und arbeitet sich zum Finale vor, wobei es vermehrt natürlich dennoch zu fragwürdigen Momenten kommt und wie anfangs, wirkt es manchmal auch etwas gehetzt, als ob man seinen Plan einfach raushauen will und dabei auf Nummer sicher geht, das man auch wirklich alles drin hat, was man sich so überlegt hat, wobei der Feinschliff dann durchaus hätte etwas runder sein können. Dennoch: die Reise bis zum Finale ist unterhaltsam, kurzweilig und spaßig, da der Film eine gelungene Portion Humor beherbergt und sich sicherlich auch nicht all zu ernst, wenn auch ernst genug, nimmt.
Kritik besteht natürlich trotzdem, neben den bereits angesprochenen Punkten, ist der Film teilweise eben dennoch in erster Linie ein "gewöhnlicher" Blockbuster. Zudem wurden teilweise diverse Ansätze nicht angesprochen, wobei es sich bestimmt auch angeboten hätte, wie in etwa die Tatsache, dass dieses ständige "resetten" ja irgendwie auch auf die Psyche des Hauptcharakters ausschlagen sollte. Vielleicht erwarte ich hier zu viel, vielleicht hätte es sich dann auch doch nicht so angeboten, aber wenn man sich bedenkt, dass er eben ALLES Tag für Tag wieder erlebt, auch, dass was wir als Zuschauer nicht immer wieder sehen müssen, dann stelle ich mir das schon immens anstrengend und nervig vor.
Abschließend möchte ich noch anmerken, dass mich vor allem ein Aspekt überrascht hat: Tom Cruise. Oft stand/stehe ich ihm mit Vorurteilen gegenüber, habe das Interesse verloren, als ich seinen Namen nur gelesen habe, aber hier, hat er doch ziemlich gut hineingepasst. Zumal er anfangs ja auch alles andere als diese typische Rolle war, die ein solcher Schauspieler ja üblicherweise einnimmt. Er hat gepasst, hat die Rolle gut verkörpert und das wiederum hat mir ziemlich gut gefallen.
"Edge of Tomorrow" ist also ein guter Film, der Spaß macht, unterhält und sehr erfrischend und innovativ daherkommt, auch wenn er das im Gesamtbild vielleicht nicht durch und durch ist. Tom Cruise ist cool, die Prämisse war super und deren Umsetzung ebenso. Alles in allem also ein wirklich guter Film.
Übrigens: Emily Blunt ist wundervoll!
Nun, wenn man das "Pirates of the Caribbean" mal streicht, den vierten Teil als separaten, eigenständigen Film sieht, so bleibt ein durchschnittlicher Blockbuster, der sich vom Rest nicht wirklich abhebt. Allein das ist schon mal etwas, was bei den anderen drei Teilen, meiner Meinung nach, anders war.
Wirklich "schlecht" ist der Film dann wohl trotzdem nicht, die Unterhaltung stimmt, die Kulissen sind ganz cool und hier und da funktioniert auch mal ein Spruch. Abgesehen davon ist es nichts besonders.
Problem ist nur, man kann das "Pirates of the Caribbean" nicht streichen, denn es handelt sich hierbei trotzdem um eine Fortsetzung innerhalb einer so großartigen Filmreihe. Und als das muss es demzufolge auch gesehen werden.
Was dann bleibt ist leider eine aufgesetzte und erzwungene, viel zu krampfhafte, Nachahmung des Originals. Fast in allen Belangen bekommen wir mehr von dem Geboten, was wir bisher aus den Vorgängern kennen, nur in einer schlechteren, klischeehafteren Variation. Sei es der Gegenspieler, der weder bedrohlich, cool oder auch nur annähernd so furchteinflößend ist, wie es hier verkauft wird. Der, da es schließlich Blackbeard ist, zwar viel Potential hat, aber eindeutig gegen Barbossa oder Davy Jones verliert. Dann wäre da noch Jack Sparrow, dessen Sprüche leider auch nicht mehr wirklich das Gleiche sind, es wirkt einfach viel zu konstruiert, als ob man denkt, egal was Jack Sparrow sagt, allein weil es Jack Sparrow ist der es sagt, ist es gut. Das stimmt nur leider nicht. Von Barbossa will ich gar nicht erst anfangen, das war einfach nur peinlich, was uns da geboten wurde.
Nicht zu vergessen: die Liebesgeschichte zwischen einem ziemlich nervigen, austauschbaren Charakter und einer Meerjungfrau, was mein Interesse und Mitgefühl absolut nicht geweckt hat. Und Angelica haben wir ja auch noch, deren Bedeutung und Stellenwert im Film war dann allerdings auch nicht sonderlich groß. Natürlich, für die Geschichte war es wichtig, aber was nehmen wir nach dem Film daraus mit? Nichts. Was nur noch deutlicher macht, wie belanglos die Geschichte eigentlich ist, die uns hier aufgetischt wurde.
So sehr wie ich die ersten drei Teile loben könnte, so viel könnte ich hier wohl kritisieren. Es schmerzt wirklich sehr, was aus "Fluch der Karibik" gemacht wurde, nicht mal die Musik, die sonst so herausragend war, bleibt hier länger im Gedächtnis. Generell wurde dem Film schon genug Unmut entgegengebracht, sodass es eigentlich auch nicht meine Absicht ist, da noch mehr drauf herumzuhacken, es schmerzt aber wie gesagt dennoch sehr, wenn man das hier sieht.
Dabei ist es im Großen und Ganzen auch gar nicht ganz so schlecht wie das hier klingen mag, wie gesagt, man kann sich den Film wohl durchaus auch angucken, aber ich für meinen Teil, werde, wenn ich die "Fluch der Karibik"-Reihe immer wieder sehen werde, in Zukunft bei einigen Sichtungen den vierten Teil auslassen.
Abschließend also nochmal kurz zusammengefasst: wirklich schlecht sieht nochmal anders aus, als Fortsetzung einer solchen Reihe, dann aber, gelinde gesagt, eine Enttäuschung.
Was ich da von dem angekündigten fünften Teil halten soll, weiß ich auch nicht.
Nachdem mich das Ende von "Dead Man's Chest" damals als junger Bursche total traurig zurückgelassen hat, war es "At World's End" auf den ich mich gefreut hatte wie wahrscheinlich noch nie auf irgendeinen Film zuvor. Ich habe den Trailer in der Endlosschleife laufen lassen und alle damit genervt, wie sehr ich mich doch auf den Film freue. Ist alles natürlich ein paar Jährchen her, irgendwann habe ich dann auch eingesehen, dass die Fortsetzungen zu "The Curse of the Black Pearl" wohl insgesamt nicht ganz an diesen heranreichen, aber letztendlich ist es trotzdem ein toller und gelungener Abschluss dieser Filmreihe.
Wie im zweiten Teil schon, spürt man auch hier diese Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung. Es ist keine 0815-Geschichte die uns hier aufgetischt wird oder besser gesagt, selbst wenn es eine ist, so hat diese dennoch wesentlich mehr Herz als Davy Jones. Und gerade was diesen angeht, so setzt dieser dritte Teil sogar in den genannten Punkten einen drauf, insofern, dass diesmal sogar der scheinbar unbesiegbare Kapitän der Flying Dutchman gezähmt wurde, von einem noch dominanteren Feind. Alles in allem wird hier das Konzept und die Story vom Vorgänger weitergesponnen, im Prinzip sind Teil 2 und 3 ja auch eher ein großer Film, der eben aufgesplittet wurde. Und demzufolge kann man auch zusätzlich nicht mehr wirklich viel sagen, es ist nach wie vor episch, gut animiert, besetzt mit vielen schillernden Figuren, einer fantasiereichen und abgefahrenen Story, ausgeschmückt mit Spannung, Unterhaltung und wiedermal einem tollen Score. Wer drauf steht der wird zufrieden gestellt, wer nicht, der wird hier logischerweise nicht auf seine Kosten kommen. Und zu zweiterer Kategorie scheinen ja ziemlich viele Menschen zu zählen, weshalb ich versuche das Ganze mal etwas "objektiver", also ohne den Fanboy-Bonus, zu sehen.
Ein Punkt, der vielen etwas bitter aufstoßen könnte, ist wohl die Langwierigkeit bzw. die Überfüllung an Content, die wir hier haben. Wahrscheinlich wird hier ZU viel geboten, was ja alles auch im Zusammenhang miteinander steht, eine Intrige jagt die nächste, Information über Information, Krieg hier, Piratenkönig da, dann ist da noch Calypso und so weiter. Auch wenn ich mich zu keiner Zeit gelangweilt habe und ich wahrscheinlich hätte noch mehrere Stunden zusehen können, ich kann irgendwo verstehen, wenn es einem "zu viel" wird, denn man merkt irgendwo schon an, dass man versucht hat alles künstlich aufzuplustern um einen ach so tollen "Epic"-Stempel aufzudrücken, aber wie gesagt, ich fand das dennoch okay.
Ich bin mir bis heute nicht sicher, was genau ich davon halten soll, aber Szenen wie bspw. Jacks erster Auftritt in diesem Film, also, allein auf der Black Pearl am Ende der Welt, wirkt einerseits komplett abgedreht und eigentlich auch sinnlos, wie ganz großer Quatsch, andererseits ist es irgendwie auch schon wieder so abgedreht, dass es ganz witzig ist und unbegründet ist das schließlich auch nicht, wer würde schon "normal" bleiben, wenn er ganz allein und noch dazu Jack Sparrow ist.
Sowas gab es häufiger und wie gesagt, ich weiß nicht wirklich, wie ich das finde, aber so richtig "gestört" hat mich das auch noch nie, wobei ich aber auch hier, durchaus nachvollziehen kann, dass man das zu albern findet.
Mehr gibt es nicht zu sagen. Ich könnte jetzt noch stundenlang rumschwärmen oder versuchen das aus einer anderen Sichtweise zu betrachten um etliche Kritikpunkte herauszusuchen, letztenendes ist es aber eh so, dass ich keine "objektive, neutrale" Wertung abgeben kann und werde, dafür verbinde ich mit den Filmen einfach zu viel. In dem Sinne belasse ich es einfach dabei und sage abschließend: baut noch etwas mehr ab, als sein Vorgänger, kommt nicht an den ersten Teil ran, gehört aber dennoch mit zu den für mich persönlich wichtigsten Filmen überhaupt.
Nachdem ich gestern die Geschichte zwischen "Fluch der Karibik" und mir offenbart habe, folgt heute natürlich eine detailliertere Meinung zu "Pirates of the Caribbean: Dead Man's Chest"
Vorab: im Prinzip gilt eigentlich generell erstmal das Gleiche wie auch zum ersten Teil, also auch diese Fortsetzung kenne ich schon ewig, habe ich in mein Herz geschlossen und war, wie schon geschrieben, sogar zwei Mal im Kino, was bisher echt selten der Fall war. Damals, als 11 Jähriger, das muss ich ehrlich gestehen, hat mich das Ende sogar aus allen Wolken gerissen, da ich zu dieser Zeit noch weit davon entfernt war mich im Internet zu informieren und all dieses ganze Zeug, dass ein dritter Teil kommen sollte habe ich erst einige Zeit später in einer Zeitschrift gelesen.
Wie dem auch sei, der zweite "Fluch der Karibik" hat also einen ähnlich großen Stellenwert wie der erste Teil und wird demzufolge auch mit einem großen subjektiven Bonus bewertet. "Objektiv" gesehen, stimme ich aber generell erstmal dem zu, dass er qualitativ etwas abfällt. Er wirkt teilweise etwas arg überladen, hat hier und da nicht wirklich stimmige Momente und hätte im Endeffekt auch nicht sein müssen, der erste Teil hat einfach keine Fortsetzung nötig gehabt und hätte heute wahrscheinlich auch einen besseren Status, wären die Fortsetzungen nicht gewesen.
Trotzdem: gerade nach einer neueren Sichtung muss ich sagen, bietet der Film vor allem eines, was ich bisher sehr selten in derartigen Blockbustern gesehen habe, was ihn dann vom Einheitsbrei noch einmal abhebt und zwar eine hoffnungslose, trostlose und schier unausweichliche Stimmung.
Man weiß natürlich immer so ungefähr, wie ein solcher Film ablaufen wird und das am Ende eh alles gut wird, hier jedoch, wird man direkt ins kalte Wasser geworfen. Die erste Szene zeigt schon, dass von der heiteren, lockeren und entspannten "Alles-ist-cool" Stimmung nicht mehr viel übrig geblieben ist.
Elizabeth und Will wurden vorgeführt und erniedrigt, werden nun bestraft dafür, dass sie ihrem Freund einst geholfen haben und bei all dem spürt man das als Zuschauer auch tatsächlich. Für diesen Moment glaubt man wirklich, dass es hier keinen Ausweg gibt und alles verloren scheint.
Und das geht so weiter, als wir dann auch Captain Jack sehen, der neben der Spur ist, nicht mehr weiß was er tun soll und sichtlich verwirrt ist.
Der neue Bösewicht Davy Jones mit seinem unbezwingbaren Kraken setzt dem Ganzen dabei nur die Krone auf, denn die zu besiegen ist wohl auch nur sehr schwer möglich.
Diese Verzweiflung und Aussichtslosigkeit dominiert den Film und zeichnet ihn dann gewissermaßen auch etwas aus, ich würde schon sagen, dass der zweite Teil damit etwas bedrohlicher und ernstzunehmender wirkt als im Vorgänger, dem man einen derartigen Grad an Intensität nicht unbedingt angemerkt hat.
Abgesehen davon bekommen wir hier erneut einen grandiosen Soundtrack geboten, wieder tolle Fantasyelemente und insgesamt auch eine Geschichte, die wie gesagt, etwas lückenhaft ist, alles in allem aber dennoch rund, bedacht und "episch" genug für einen Blockbuster wirkt.
Oft wird hierbei ja vor allem die Länge kritisiert, dass der Film sich desöfteren zieht und langweilig ist. Nun, ich für meinen Teil könnte mir das wohl stundenlang ansehen, da kommt dann eben einfach ein gewisser "Fanboy"-Bonus hinzu, sodass ich diesen Punkt nicht objektiv bewerten kann. Wer nicht drauf steht, das ist klar, der wird sich langweilen, das ist aber überall so.
"Pirates of the Carribean 2" mag, wie schon der erste Teil zuvor, insgesamt kein Überfilm sein. Was das Gesamtbild angeht, so bleibt diese Fortsetzung wohl auch hinter seinem Vorgänger zurück und durch und durch notwendig war sie wohl auch nicht. Es ist natürlich auch ein "Übergangsfilm", das merkt man ebenfalls deutlich an, also das Ende ist im Prinzip kein finales, abschließendes Ende, sondern eher der Abschluss des ersten Akts. Aber gerade dafür macht eben "Fluch der Karibik 2" auch so viel richtig, wirkt in seiner gesamten Erscheinung gewaltig und pompös wie es sich für einen Blockbuster gehört, mit einer überraschend verzweifelten und niederschmetternden Art, wie auch altbekanntem Witz, Charme und toller Action, einfallsreichen Ideen und eben coolen Figuren. In dem Sinne ist der Film also eine gelungene Fortsetzung.
Jeder hat wohl diesen Film.
Zu dem man den stärksten Bezug hat, was Filme angeht.
Der, ungeachtet dessen, ob er denn nun auch allgemeingültig als "der Beste" bezeichnet werden würde, besser als alle Anderen sind.
Ein Film, der aus den Massen an grandiosen und genialen Werken der Filmgeschichte heraussticht.
Ein Film den man immer und immer wieder sehen kann.
Ein Film, mit dem man so viel verbindet, wie mit keinem Anderen.
Ein Film, der über allem steht.
Ein Lieblingsfilm.
Wenn man sich mit Filmen mehr beschäftigt, als es der "normale" Kinogänger wohl tut, dann ist die Antwort auf die Frage nach dem Lieblingsfilm wohl fast nicht zu beantworten. Es gibt so viele tolle Filme, die man größtenteils ja gar nicht miteinander vergleichen kann. Wie soll man da den "besten" ausmachen?
Ich möchte es direkt hier anmerken: ich halte "Fluch der Karibik" für einen nahezu perfekten Blockbuster, ein Unterhaltungsfilm wie er sein sollte und wie ich ihn mir vorstelle, vergleicht man ihn nun aber mit anderen großen Filmen, dann würde er wohl weit hinter anderen großen Filmen zurückbleiben.
Objektiv gesehen also: das ist natürlich nicht der beste Film aller Zeiten.
Aber darum geht es mir jetzt auch nicht.
Es geht nur um die rein subjektive und persönliche Meinung.
Und auch wenn ich viele andere Filme als "Lieblingsfilm" bezeichnen würde, so ist es dennoch "Fluch der Karibik" der wohl immer als unangefochtener König an der ersten Stelle stehen wird.
Wenn ich so zurückdenke, dann ist dieser Film der Erste, den ich so richtig als "Lieblingsfilm" bezeichnen würde, also, nachdem ich das Alter in dem man eher Kinderfilme, Disney und derartiges Zeug sieht, verlassen habe.
Ich weiß nicht ob man es so vergleichen kann, aber für mich ist "Fluch der Karibik" so in etwa das, was für viele "Star Wars" oder vielleicht auch "Herr der Ringe" ist.
Eine komplett andere Welt in die man als Kind (ich muss wohl so ungefähr 9 gewesen sein, als ich diesen ersten Teil zum ersten Mal gesehen habe) hereingeholt wird, in denen es die bewundernswerten Heldenfiguren, wie auch die furchteinflößenden Bösewichte gibt. In denen Fantasy, Drama, Humor und diverse coole Figuren miteinander verbunden werden. Coole Sprüche, tolle Landschaften, gelungene Effekte oder ein überragender Score. "Fluch der Karibik" verbindet wohl alles was ein Film dieser Preisklasse benötigt. Ist im Endeffekt also einer der besten Blockbuster, dieser Form, überhaupt. Und für mich als Kind war das damals sowieso schon mehr als ich hätte gebraucht um diesen Film gut zu finden.
Gleich bei der ersten Sichtung ist der Funken noch nicht übergesprungen, allerdings hat es dann nicht lange gedauert bis ich zum riesigen Fan des Filmes und schließlich auch der Reihe wurde und das meine ich tatsächlich so, wie ich es sage:
ich habe damals einen Kumpel gehabt mit dem ich eigentlich fast ausschließlich über die Filme gesprochen habe, ich habe mir einen Hefter angelegt und alles mögliche gesammelt, was mit "Fluch der Karibik" zu tun gehabt hat und zu einem Weihnachtsfest habe ich sogar die Black Pearl und diverse Figuren geschenkt bekommen, von unzähligen Postern an meiner Wand oder Gameboy-Spielen fang ich gar nicht erst an. Beim zweiten Teil war ich und das kam bisher vielleicht erst zwei oder drei Mal vor, sogar zwei Mal im Kino und so sehr wie auf den dritten Teil habe ich mich wohl auch sehr selten auf einen Film gefreut.
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wo ich nun groß anfangen soll, direkt über den Film zu sprechen, jeder weiß ja eigentlich, was ihn so genial macht und jeder der es nicht weiß, der scheint wohl nicht besonders viel anfangen zu können mit dieser Filmreihe.
Herzstück ist natürlich Johnny Depp als CAPTAIN Jack Sparrow, da wurde schon so viel zu gesagt, dass ich eigentlich nichts Neues mehr beitragen kann. Er war eben damals sozusagen mein Held, wenn er auch ein recht undurchsichtiger und komplizierter Charakter ist. Das ist im Übrigen auch ziemlich interessant: ein Held, der nie so wirklich gut war, bei dem man nie wirklich wusste, was er vor hat.
Aber natürlich sind auch Orlando Bloom (William Turner > Legolas), Keira Knightley (die mich nie so genervt hat wie andere, wenn ich auch durchaus verstehen kann, was besagte Nörgler meinen) oder unzählige Sidekicks, die allesamt so einzigartig und passend sind und einfach dazu gehören (Gibbs, Pintel, Ragetti, Norrington, usw. usf.).
Nicht zu vergessen: Geoffrey Rush, der wohl einen der coolsten, beeindruckensten und ebenso herausragendsten Bösewichten aller Zeiten gibt! Auch wenn er so richtig fies daherkommt, kann man ihn nie wirklich "hassen".
Und wie schon beschrieben hat der Film alles was ein Blockbuster aus dieser Riege so benötigt: eine mitreißende Story, tolle Figuren, wunderbare Aufnahmen, der Soundtrack ist einfach klasse und auch die Effekte sind nicht wirklich schlecht - zudem werden Drama, Witz, Action miteinander verbunden und der Film ist selbstbewusst, nimmt sich selbst ernst ohne je albern zu sein.
Hier stimmt, für mich, Alles.
Auch wenn es, objektiv gesehen, natürlich wesentlich bessere und anspruchsvollere Filme gibt.
Im Prinzip kann man das alles auch so für die beiden Fortsetzungen so stehen lassne (also Teil zwei und drei, aber darauf komme ich eh nochmal in einzelnen Kommentaren zu sprechen), was den vierten Teil angeht, den habe ich bisher zwar auch zwei Mal gesehen, muss ihn aber nochmal sichten bevor ich ein Statement abgebe, momentan graut es mich eher davor.
Worauf ich aber eigentlich hinaus wollte: im Prinzip hätte man keine Fortsetzung gebraucht - die Geschichte war abgeschlossen, auch zufriedenstellend "offen" und hat alles gehabt, was man gebraucht hat, durch die Fortsetzung wird schon ein gewisses Licht auf den ersten Teil geworfen, was etwas schade ist, dennoch finde ich Teil 2 und 3 auch erstmal ziemlich gut.
Ich könnte wohl noch endlos weiter schreiben, wie gesagt, es gibt so viele tolle Filme, aber für mich, ganz persönlich, ist "Fluch der Karibik" eben etwas ganz Besonderes, fast schon mehr als nur ein "Film". Hiermit verbinde ich so viel, ich habe wohl keinen Film so oft gesehen wie diesen hier (abgesehen von diversen Disney-Klassikern), da ich den damals direkt nach dem Abspann von vorne angemacht habe. Es ist eben das, was man als "Lieblingsfilm" bezeichnet.
Wenn man nichts bzw. wenig erwartet und dann überrascht wird, so ist das beim Filme schauen natürlich sehr dankbar und toll.
Wenn man nun aber schon eine gewisse Erwartungshaltung hat, die auch recht hoch angesiedelt ist, diese dann aber immer noch übertroffen wird, so ist das wohl ein riesiges Highlight.
Und so war es.
Nicht nur, dass ich einen Film bekommen habe, der einfach nur sehr gut war, so nach dem Motto "Besser als gedacht", es war ein Film, bei dem sich hinterher herausstellt, dass es quasi all das zusammenbringt, was ich persönlich für einen Film brauche. Sowohl inhaltlich, als auch thematisch.
"Nightcrawler" hat mich umgehauen, wie es lange kein Film mehr geschafft hat. Er gehört zu dieser Kategorie von Filmen, auf die man gewartet hat, ohne es zu wissen. Hier ist im Prinzip alles zusammengekommen, was ein Film so braucht, um mich vollends glücklich zu stimmen.
Ob es nun die Nacht bzw. die Dunkelheit ist, die im Film eigentlich omnipräsent ist und wohl die Abgründe der Menschlichkeit, die hier dargestellt werden, verdeutlicht oder die Gesellschaftskritik, die subtil eingearbeitet und weit davon entfernt ist nervig, aufdringlich oder belehrend zu sein, ist, nicht zu vergessen die grandiose Leistung von Hauptdarsteller Jake Gyllenhaal - man hat hier eigentlich ziemlich viel richtig gemacht.
Bei all den schrecklichen Dingen die so passieren, verteufelt man ja eigentlich immer die Verbrecher oder die Umstände, die zu einem Unfall führen. Die Täter, die andere Menschen umbringen, die Säufer die sich hinters Steuer setzen, die Vergewaltiger, die Mörder oder eben einfach die, die nicht genug aufpassen, was schließlich zum schlimmst möglichen führt.
Hier in "Nightcrawler" geht es aber nicht um diese Menschen.
Hier geht es um die, die sich wie die Geier darauf stürzen, mit ihren Kameras. Sie sind teilweise sogar eher da, als die Polizei, suchen die beste Einstellung, den besten Winkel, um die bestmöglichen Bilder zu bekommen.
Weshalb?
Natürlich um es so teuer wie möglich an das Fernsehen zu verkaufen.
Sie bauen ihren Erfolg auf dem Schicksal und Leid verunglückter Menschen auf. Auf tragischen Unfällen, auf blutigen Morden.
Die Abnehmer sind dabei natürlich auch ein entscheidender Grund. Die wollen das, so blutig, so brutal wie es nur geht, schließlich bringt das die meiste Quote.
Sicherlich etwas überspitzt, dennoch wirkungsvoll wird hier wohl effektive Kritik geübt, ohne dabei jedoch zu werten.
Es wirkt eher so, als ob verdeutlicht wird, wie die Situation ist und uns dabei überlassen wird, was wir nun davon halten. Letztendlich sticht vor allem eines hervor: Karma, gibt es zwar, aber am Ende des Tages bekommt Hauptfigur Lou Bloom dennoch sein Geld, er wird trotzdem erfolgreich, seinen Namen kennt dann jeder, sein Geschäft kann er vergrößern. So unmoralisch und fragwürdig sein Handeln auch sein mag, es funktioniert. Dabei wird nichts glorifiziert, nichts wird belehrend dargeboten, es wird einfach präsentiert, wir als Zuschauer können selbst überlegen, ob das nun Realität ist oder übertrieben und frei erfunden.
Wenn wir schon bei Lou Bloom sind: ein wohl sehr faszinierende, wie auch abscheuliche Hauptfigur. Einerseits smart, alles durchdenkend, stets mit einem breiten Grinsen und lockeren Spruch, andererseits kompromisslos, kaltherzig und emotionslos. Er strebt nach Macht, weiß wie er dahin kommt, tut auch alles dafür und als er sie dann hat, nutzt er sie auch direkt für eigene Zwecke. Er ist zielstrebig, ehrgeizig und eigentlich sogar ziemlich bewundernswert, andererseits aber eben auch ein Monster.
Jake Gyllenhaal spielt diesen Charakter wirklich überragend. "Brutal" bringt es wohl mit am besten auf den Punkt. Er verkörpert den puren Wahnsinn so erschreckend glaubhaft und authentisch, das man beim Zusehen teilweise wirklich Angst bekommt. Bisher ist er mir, vor allem in den letzten Jahren, schon öfters positiv aufgefallen ("End of Watch", "Prisoners"), was er hier aber zeigt, ist beeindruckend und nicht mit Worten zu beschreiben.
Wie schon gesagt, vor allem die Nacht ist auch ein signifikanter Aspekt des Filmes.
Der Großteil des Films spielt in der Nacht, die Dunkelheit ist also allgegenwärtig. Ich denke schon, man kann das auch bezeichnen dafür sehen, wie hier die Menschen agieren, die uns präsentiert werden, wie eben beispielsweise Lou Bloom oder Nina Romina, deren Absicht eben auch die ist, das schlimmste und erschreckendste Material zu bekommen.
In "Nightcrawler" steckt so viel drin, zum Nachdenken oder zum Diskutieren. Sicherlich ist der Film nicht perfekt, einige Ecken und Kanten hat er dann sicherlich, aber im Großen und Ganzen bietet er so viel und unterhält gleichermaßen wie er schockiert. Jake Gyllenhaal ist dann noch ein zusätzliches Highlight, was den Film aufwertet und wie ich es schon gesagt habe, ist was die Geschichte, die Hauptfigur und die Atmosphäre angeht, eigentlich alles gegeben, dass es gar nicht anders geht und ich diesen Film mögen MUSS. Auch wenn ich derartige Bezeichnungen weniger mag, aber das ist wohl ganz sicher "einer der besten Filme, des letzten Jahres".
Ein großes Problem, was die fünfte Staffel von "The Walking Dead" hatte, war eine eher unkoordinierte und chaotische Ausgangslage. Es wirkte so, als ob man sich verschätzt hätte und nicht mehr so recht weiß, wie es nun weitergehen soll. In der ersten Hälfte merkt man dann auch an, dass man sich alles eher zurecht biegen möchte, um dann vielleicht von einem neuen Punkt richtig durchstarten zu können, was dann im zweiten Part der Fall war.
Die ersten beiden Seasons waren klasse, 3 und 4 wirkten eher ernüchternd und weniger gut und die aktuellste Staffel war dann auch eher so ein Mittelding. Augenscheinlich wirkte das anfangs recht gut, verlief sich dann aber in belanglosen und stets gleichen Abläufen. Von Folge zu Folge ist irgendwie nichts wirklich relevantes passiert, die Gruppe ist eben rumgelaufen und immer hat Person A mit Person B geredet, bevor Person A zu C geht um ein weiteres Gespräch zu beginnen, darüber das doch alles gut wird, wie schlecht die Situation aber im Moment sei. Mein Interesse an der Serie schwand dahin, es schien erstmal nicht besser zu werden.
Es war auch einfach so, dass von diesen vielen Figuren nur wenige wirklich beleuchtet wurden, alle anderen wurden immer uninteressanter und den Zugang zu ihnen, sofern er denn überhaupt vorhanden war, verschwand ebenfalls. Das einige Charaktere teilweise sogar richtig nervig wurden, davon will ich gar nicht erst anfangen. Kurz und knapp gesagt: diese Staffel war insgesamt dann eher schlecht als recht, viele Probleme, wenig Interesse, es war eben einfach nicht gut.
Doch die letzten Episoden haben es dann noch etwas herausgerissen: da hat man es geschafft irgendwie allen Personen etwas Wichtigkeit und Präsenz einzuräumen, emotionale und packende Momente einzubringen, eine Story zu liefern die interessant ist und eben auch für Spannung zu sorgen. Rick und Carol stechen dabei noch einmal besonders hervor, denen man beiden wirklich eine Charakterentwicklung anmerkt. Das Finale war dann ebenfalls sehr gelungen und hat es doch tatsächlich geschafft, mein Interesse an der Serie erstmal zu halten.
Ich könnte jetzt wahrscheinlich noch sehr viele Dinge aufzählen, die mich neuerdings an "The Walking Dead" stören, wie etwa das oben genannte, Daryl, der langsam zum Schoßhund verkommt, die Terminus-Problematik oder oder oder.
Aber ich belasse es einfach mal dabei, dass man es gegen Ende hinbekommen hat, das Ding nicht komplett gegen die Wand zu fahren und das ich erstmal weiter dran bleibe. Insgesamt also eine durchschnittliche Staffel, mit vielen Tiefen, aber ausreichend Höhen.
Freut mich unglaublich, das Colin Farrell hier dabei ist. Ist einfach ein Schauspieler, den ich immer wieder gerne sehe.
Und ich kann es nicht oft genug wiederholen, aber auf Vince Vaughn bin ich ebenso gespannt. Ich mag es, wenn derartige Schauspieler gegen ihren normalen Rollen-Typ besetzt werden.
Vorfreude auf Staffel 2 ist, nach wie vor, extrem hoch!
Die Erwartungen waren groß, die Vorfreude war riesig, als es damals die ersten Ankündigungen bezüglich "Better Call Saul" gab. Es wuchs natürlich auch die Skepsis, ob es denn eine gute Idee sei, dass die Lieblingsserie "Breaking Bad" nun ein Spin-Off bekommt und die Gefahr damit aufkam, dass besagte Originalserie eventuell verwurstet werden könnte. Schließlich ging es los, die ersten beiden Folgen liefen und es wurde klar, dass da wohl etwas großes auf uns zu kommt.
Wird es besser als "Breaking Bad"? Wird es schlechter? Kommt es ran, kann es wenigstens das Niveau halten? Fragen über Fragen. Vergleiche zwischen BCS und BB. Das ist wohl das Schlimmste was man machen kann. Erwartet man ein Meisterwerk und Kunststück wie "Breaking Bad", das Non plus ultra überhaupt, dann kann man ja quasi nur enttäuscht werden. Deshalb gehe ich eigentlich allem aus dem Weg, ich will die beiden Serien nicht vergleichen, will nicht sagen welche besser oder schlechter ist, denn so werde ich wohl nicht glücklich. Thematisch und inszenatorisch geht das bestimmt, aber qualitativ umgehe ich das einfach mal.
Was nun aber ganz sicher ist: "Better Call Saul" ist bisher ein voller Erfolg. Um nicht direkt in endlose Lobeshymnen zu verfallen, muss man natürlich anerkennen, dass noch nicht alles perfekt ist, der Fokus bisher eventuell zu sehr auf Jimmy lag und hier und da bestimmt Dinge hätten noch besser gemacht werden können, aber im Endeffekt ist es auch erst die erste Staffel, wäre ja schade, wenn man da bereits sein ganzes Pulver verschießt.
So haben wir nun eine Staffel bekommen, die weitestgehenst eher ruhig verläuft, in der große Action und die vor Spannung nur so triefenden Momente eher in der Unterzahl sind, in der aber vor allem die Entwicklung von Jimmy, dessen Charakterzeichnung und Wandel, toll beleuchtet wurden, bis sie schließlich im Finale ihren Hochpunkt erreichen, mit einem wahrhaft würdigen ersten Schritt in der Entwicklung. Besser gesagt, den bis dato gewaltigsten Schritt.
Wir begleiten über diese 10 Folgen Jimmy dabei wie er versucht sich auf ganz legalem Wege eine Existenz aufzubauen, wie er oft mit der "falschen" Seite des Gesetzes konfrontiert wird, sich aber stets für das "Richtige" entscheidet, bis er letztendlich gar nicht mehr weiß, was das bedeutet. Man hat es bisher geschafft, diesem Spin-Off eine wahrhaftige Daseinsberechtigung zu verschaffen. Ob es nun genau dieser Aufbau der Figur "Jimmy McGill" ist, bei dem man inzwischen schon verstehen kann, wieso er zu Saul wurde oder ob es auch diverse Informationen zu Mike sind, die uns dessen Handeln und Agieren in "Breaking Bad" nachvollziehen lassen. Egal wie man nun zu diesem Spin-Off allgemein steht, es ist sicher, dass das nicht belanglos, nicht überflüssig und nicht notwendig ist. Mit dem was wir hier erfahren, werden wir wohl in Zukunft auch "Breaking Bad" mit anderen Augen sehen. Und das allein zeigt schon, dass diese Serie ein voller Erfolg ist, dass das Konzept "Spin-Off" erfolgreich ausgeschöpft wurde.
Noch einige Worte zum Cast, da die beiden hier am meisten im Mittelpunkt standen, besser gesagt nur Bob Odenkirk und Jonathan Banks.
Banks hat hier vor allem mit der sechsten Episode eine Meisterleistung abgeliefert, die man so schnell nicht vergessen wird. Wenn da keine Emmy-Nominierung drin ist, dann weiß ich auch nicht. Wenn es schon ein Schauspieler schafft mich derartig emotional mitzunehmen, wie Banks es in dieser einen Episode geschafft hat, dann ist das sagenhaft.
Und natürlich Bob Odenkirk, der ebenfalls grandios aufspielt und es tatsächlich schafft in die Fußstapfen von Bryan Cranston zu treten. Nicht falsch verstehen! Wieder soll das kein Vergleich werden, ich will nicht behaupten, der eine sei besser und so weiter und so fort, lediglich die Tatsache, dass es eben auch Odenkirk geschafft hat, als Hauptfigur so stark zu wirken, positive wie auch negative Momente so toll zu verkörpern und vor allem herauszuragen, will ich verdeutlichen.
"Better Call Saul" ist ein weiterer Exkurs in die Welt von "Breaking Bad". Es fühlt sich auch teilweise deutlich nach eben jener Mutterserie an, gleichermaßen ist es aber auch etwas komplett anderes. Ich will nicht voreilig klingen, aber wenn sich derartig viel Mühe gibt, hätte ich auch nichts dagegen, weitere ergänzende Serien innerhalb dieses Universums zu sehen. Ist jetzt natürlich erstmal eine gewagte Behauptung, sicherlich auch eher überzogen, als wirklich "ernst" gemeint, aber momentan bin ich so froh darüber, dass man in "Better Call Saul" das selbe Herzblut erkennt bzw. das selbe geniale Gesamtkonzept wie in "Breaking Bad"!
Bisher wurde alles richtig gemacht und die hohen Erwartungen, wie auch die gewaltige Vorfreude, bleibt nun weiter bestehen. Auf eine tolle zweite Staffel!
Absolute Zustimmung zum Artikel, ein tolles Finale! Ruhig, wahrscheinlich auch eher "ereignislos", aber wohl gerade deshalb so gut, weil es zu dem Rest der Staffel passt.
Ob es nun die Referenzen und Anspielungen auf "Breaking Bad" sind, die hier gekonnt eingefügt wurden ohne dabei aufdringlich zu sein oder eben und wie gesagt, das sehe ich genauso wie du, Marco, der als Katalysator in der Entwicklung von Jimmy zu Saul fungiert - man hat hier alles richtig gemacht.
Alles kommt hier zusammen, gegipfelt im Tod seines Freundes, sodass der erste wesentliche und große Schritt in Richtung Saul Goodman gemacht wurde, ich bin wahnsinnig gespannt auf Staffel zwei, denn man könnte vermuten, dass es da dann langsam "richtig" zu Sache gehen wird.
In den vergangenen Wochen und Monaten habe ich zunehmend über das "Erwachsen werden" nachgedacht, über das Ende meiner Kindheit, über den Beginn eines neuen Kapitels.
Die Schule ist nun bald ein Jahr vorbei, was bedeutet, dass der Ernst des Lebens nun so langsam wirklich losgeht. Viele Freunde und Bekannte, die man in den letzten Jahren täglich gesehen hat, wird man nun, mit Glück, in einem Abstand von mehreren Jahren mal wieder sehen, aber ansonsten war es das wohl. Neue Leute kommen, neue Geschichten werden vom Leben geschrieben, ein neuer Abschnitt beginnt.
Ich selbst habe inzwischen festgestellt, dass ich mich schwer damit tue, eben solche "Abschnitte" einfach zu beenden, gerade so etwas wie die Kindheit, wie das Aufwachsen.
Und damit sind wir nun bei "Boyhood".
Was für ein Film.
Also in erster Linie: was für einen Hintergrund dieser Film hat.
Über 12 Jahre wurde er gedreht, einerseits wird er euphorisch aufgenommen, andererseits, bis auf den besagten Aufwand, niedergemacht. Größtenteils scheint er, mal abgesehen von der Idee, nur ein gewöhnlicher Film zu sein.
Ich habe mir einige Kommentare von Moviepiloten, aus der Freundesliste und auch so, durchgelesen und festgestellt, dass da oftmals stark persönliche Einflüsse mit drin stecken. Und das wiederum ist wohl schon den größten Pluspunkt, den "Boyhood" bei mir inne hat.
Er hat es tatsächlich geschafft, das Leben in einer Weise zu porträtieren, dass man wiederum das eigene Leben noch einmal Revue passieren lässt.
Er hat das Erwachsen werden eines Jungen wie eine Reise präsentiert, mit positiven, wie auch negativen Momenten. Ein stetiges Suchen nach dem Zu Hause, wieder und wieder mussten Dinge (wie den besten Freund oder saufende Stiefväter) hinter sich gelassen werden und es wurde wieder nach vorn geschaut.
"Boyhood" ist es also gelungen, authentisch zu sein, ein Leben zu zeigen, mit den man sich in gewisser Weise schon identifizieren kann.
Hier und da habe ich mich selber wieder erkannt, ab und an war aber zugegebenermaßen auch etwas dick aufgetragen, sodass sich das ein oder andere Klischee schon wiederfand.
Aber trotzdem, "Boyhood" fühlte sich an, wie das was es ist: ein Film über das Leben, über das Aufwachsen eines 6 Jährigen.
Oft wird ja kritisiert, dass der Inhalt des Filmes etwas dünn ist.
Nur stimmt es schon, was ich hin und wieder auch gelesen habe, es ist im Leben nicht so, dass es große Höhepunkte gibt. Also, nicht falsch verstehen, natürlich gibt es die. Aber letztenendes ist es doch der gesamte Weg, der einen zum Ziel bringt. Die Summe aus allem, lässt einen schließlich zu dem werden, was man ist und genau das hat "Boyhood" definitiv gut eingefangen.
Nun, dennoch bin ich aber nicht vollends zufrieden mit dem Film.
Ich kann es nicht genau erklären, wahrscheinlich ist das auch ein Punkt, der nie wirklich absolut befriedigend gelöst werden kann.
Aber es ist ein Film ÜBER das Leben, der das Leben zeigt und dennoch fühlt es sich am Ende so an, als ob das was ich gerade gesehen habe nichts mehr als das ist, was ich selbst über die vergangenen 13 Jahre erlebt habe. Wieso also muss es das als Film geben, was jeder einzelne selbst erlebt?
Wo ist da das, was diesem Film die Daseinsberechtigung gibt?
Wo ist das, was den Film abrundet und ihn als Geschichte darstellt, die unbedingt hat verfilmt werden müssen.
Natürlich kann man das über viele Filme sagen und ich will "Boyhood" auch nicht absprechen, dass er überflüssig oder belanglos ist, ich weiß eben wirklich nicht wie ich es erklären soll.
Es ist ein komplexes Thema, im Endeffekt fühlt es sich aber so an, als ob da hätte noch mehr herausgeholt werden können.
Es fehlt mir eine Art "Quintessenz".
Aber das soll keinesfalls bedeuten, dass "Boyhood" ein schlechter Film ist.
Er ist gut, ziemlich gut sogar. Nach dem Schreiben dieses Kommentars, wobei ich ja nun auch noch mal viel nachgedacht habe über diesen Film, finde ich ihn sogar noch etwas besser, als direkt nach der Sichtung, aber irgendwas hat dann doch gefehlt.
Trotzdem: emotional ansprechend, unterhaltsam und natürlich auch die Abhandlung mit dem Leben, all das sind Punkte, die ihn dann doch zu einem guten Film machen.
Lediglich die Tatsache, dass ich zum Großteil der Figuren nicht wirklich einen Draht finden konnte oder eben das oben beschriebene Problem, halten ihn jetzt davon hab, das "große" Ding zu sein.
Ein guter Film, mit hervorragender Idee, den man definitiv mal gesehen haben kann, bleibt er trotz alle dem.
Nach "The House of the Devil", den ich ziemlich gut fand, habe ich nun mit "The Sacrament" einen weiteren Film von Ti West gesehen, der ja desöfteren als Hoffnungsschimmer im Horror-Genre bezeichnet wird.
"The Sacrament" ist nun sogar noch ein Stück besser als der genannte Film, den ich bereits von West gesehen habe. Die Story ist überschaubar, im Found Footage-Stil gedreht und einer wahren Begebenheit nachempfunden. Dabei ist zu erwähnen, dass mich eine derartige Geschichte schon allgemein ziemlich interessiert. Hier begleiten wir nun drei Männer, die dieser dubiosen Sekte auf den Grund gehen und einen Bericht dazu anfertigen wollen.
Das ist wahrhaft ein "Horrorfilm" nach meinem Geschmack! Sicherlich nicht all zu gruselig, bestimmt auch etwas weiter entfernt von den Horrorfilmen im eigentlichen Sinne, aber dennoch sehr effektiv in seiner Wirkung. Der Horror generiert sich hier nicht aus einem Monster oder Serienkillern, es sind keine Geister oder sonstigen übernatürlichen Phänomene die hier ihr Unwesen treiben, es ist der Fanatismus und die blinde Gehorsamkeit gegenüber eines Mannes, der wiederum sehr fragwürdige Ansichten übermittelt. Er, der "Father", hat diese Gemeinschaft gegründet, diese Sekte und schafft es die Leute in seinen Bann zu ziehen und sie dort auch zu halten. Die Überzeugung der Menschen, die dort leben und alles auch als wahrhaft gut ansehen, die scheinbar wirklich glücklich sind, lässt in mir die Frage aufkommen, wer denn nun der "Böse" in der Situation ist, wie es im Endeffekt auch durch den Verlauf der Geschichte bestätigt wird: der "Father" und seine Sekte oder doch die Reporter, die Medien, die den grausamen Verlauf überhaupt erst ins Rollen bringen? Schließlich, wenn es vielleicht auch eher eine fanatische Überzeugung ist, sind die Menschen dort zufrieden. Wieso soll man sie also retten, wenn sie das, was sie tun, tun, weil sie es wollen? Klingt verwirrend, ist dann letztendlich aber dennoch ein Punkt über den man wirklich mal nachdenken kann.
Und genau dieser Punkt ist es, was den Film so unheimlich macht. Die Überzeugung der Menschen, diese Manipulation, die auch tatsächlich funktioniert. Der "Father" ist in gewisser Weise schon ein faszinierender Charakter. Nicht weil ich seine Ansichten als für "gut" halte, sondern weil er ein charismatischer Mensch ist, ein guter Redner, der weiß wie er mit Worten umzugehen hat, damit er die Menschen auf seine Seite holt.
"The Sacrament" hat von Beginn an eine Atmosphäre bzw. einen Ton, die/den ich sehr mag. Dieses mysteriöse, unheimliche und dennoch nicht klar definierbare. Es ist kein Horror im eigentlichen Sinne, sondern übergeordneter, undeutlicher, es ist nicht sicher weshalb das überhaupt alles so "creepy" ist, aber es ist es dennoch.
Zudem wird der Film ruhig aufgebaut, es beginnt alles eher authentisch und ohne große Geschehnisse, bis es dann intensiver wird und der Film beginnt spannender, hoffnungsloser und eben auch fürchterlicher zu werden.
Man selbst kann die Haltung der Sekte nicht nachvollziehen, wir man wohl auch nie können. Man kann es nicht verstehen und genau das ist es, was diesen Film so stark in seiner Wirkung und so unheimlich macht. Das man es selbst nicht erfassen kann, dass man selbst nicht weiß wieso und warum. "The Sacrament" ist demzufolge also ein sehr guter Film, der sehr interessante Ansatzpunkte bringt, eine gelungene Geschichte darbietet, eine tolle Atmosphäre hat und allgemein einfach super funktioniert.
Was gibt es wohl schlimmeres, als wenn dein Kind entführt wird?
Viel wichtiger aber: wenn dieser Fall eintritt, was ich niemandem wünsche,
Was macht man dann?
"Prisoners" wurde ja von allen Seiten hochgelobt. Man hat fast durchweg Positives zum Film gehört, was das Interesse natürlich schon weckt. Was dann den Trailer anging so muss ich sagen, hat der dieses Interesse nochmal bestätigt, sodass ich wirklich gespannt war. Dazu sei gesagt, dass ich zur Zeit merke, dass ich doch etwas "wählerischer" werde, was Filme angeht. Vor allem im Genre "Thriller" muss mich die Story schon packen und interessieren, ansonsten bin ich eher abgeneigt. Ich weiß gar nicht wieso, vielleicht wirkt das für mich einfach zu oft gleich, sodass ich derartige Filme (vor allem aber Bücher) einfach ignoriere.
Kommen wir zu "Prisoners" - war der Film wirklich so gut, wie alle Welt behauptet?
Nun, gut war er definitiv, ziemlich gut sogar. Durchweg spannend, extrem atmosphärisch, bedrückend, emotional packend und was die Darsteller angeht, die haben sowieso, allesamt, eine hervorragende Performance abgeliefert. Vor allem natürlich Hugh Jackman und Jake Gyllenhaal, der in den vergangenen Jahren und scheinbar auch in den kommenden, reihenweise interessante Filme gemacht hat/macht.
Es ist eben vor allem das Feeling, was "Prisoners" auszeichnet. Diese düstere, hoffnungslose, dreckige Atmosphäre. Es scheint keinen Ausweg zu geben, keinen Lichtblick, nichts woran man sich halten und aufziehen kann. Als Zuschauer wird man direkt hineingeworfen und fühlt mit den Eltern mit, wie sie um ihre Kinder bangen und hoffen, dass diese noch Leben. Gleichermaßen versetzt man sich aber auch in die Rolle des Detective Loki herein, der gar nicht weiß wo er anfangen soll, andererseits aber direkt unter Druck gesetzt wird. Es ist eine verdammt schwierige Ausgangslage, allein schon dieser Konflikt. Man versucht stets irgendwo, für sich selbst, einen Kompromiss zu finden. Wie beide Seiten aufeinander zugehen könnten, andererseits versteht man aber auch, dass das wohl nicht geht.
Spannung, Atmosphäre, Darsteller, Optik... das alles stimmt und dennoch gibt es ein Aber.
Ich fand es teilweise alles etwas zu abrupt dargestellt, von Beginn an mit der Entführung der Kinder bis hin zum *Spoiler* Foltern des vermeintlichen Täters durch Hugh Jackmans Charakter. Allein dieser Schritt wirkte mir nicht nachvollziehbar genug, wie ein, eigentlich ja "normaler" Mensch so schnell und ohne dabei Gewissensbisse zu haben, einen anderen Menschen foltern kann. Natürlich muss man seine Situation betrachten und wie diese einen verändern kann, aber trotzdem war das nicht so recht glaubhaft. *Spoiler*
Glaubhaft. Authentisch. Realistisch.
Alles Bezeichnungen die hier nur bedingt zutreffen. War aber sicherlich auch nicht wirklich das Ziel und die Absicht. Natürlich gab es auch Klischees, natürlich war das hier keine komplett neue Geschichte. Was "Prisoners" für mich dann dennoch aufwertet, ist, wie oben beschrieben, dass er mich nicht kalt gelassen hat, dass die Geschichte interessant und auch gut umgesetzt war. Man hätte sicherlich hier und da etwas besser machen können, aber alles in allem bin ich schon sehr zufrieden mit dem Film. Vieles wurde richtig gemacht, weniges falsch, ergibt für mich einen ziemlich guten Film, den man definitiv mal gesehen haben sollte/kann, wenn vielleicht auch noch etwas zu dem "Überfilm" fehlt, zu dem er oft gemacht wird.
Ob nun in "Harry Potter", "Gangs of New York", "28 Days later" oder "The Guard", der Mann ist IMMER eine Bereicherung (selbst für so etwas wie "Die Schlümpfe 2"). Ich sehe ihn unglaublich gerne und freue mich immer wenn er irgendwo dabei ist!
Auf die Frage, in welchem Film er mir dann aber am besten gefallen hat, kann es nur eine Antwort geben: "Brügge sehen... und sterben?"
Der perfekte Gegenpol zu Farrell und wie auch er, spielt Gleeson einfach fantastisch!
Ein ganz, ganz großer, der hoffentlich noch in vielen Filmen mitwirken wird!
Was "Paranormal Activity" noch ausgezeichnet hat, was die Fortsetzungen, allen voran Teil 4, auch noch minimal bestätigt haben, war die Grundidee und die damit verbundene Gegenüberstellung paranormaler, übernatürlicher und ungewöhnlicher Phänomenen mit dem alltäglichen Leben. All das geschah auf einer, zumindest ansatzweise, vorstellbaren und "realistischen" Ebene. Falls so etwas möglich wäre, dann kämen die Filme dem wohl recht nah, wenn ich auch diverse Logiklöcher nicht absprechen will. Man mag von den Filmen halten was man will, aber den richtigen Ansatz bringen sie auf jeden Fall mit.
Was macht "Paranormal Activity: The Marked Ones" nun mit dieser tollen Grundidee? Sie nimmt sie, wirft sie zu Boden und trampelt dann wie wild darauf rum, denn wirklich viel zu tun mit dem Original hat dieser Ableger nicht. Abgesehen vom Namen natürlich, ach und gegen Ende fließt das dann auch noch etwas, ziemlich an den Haaren herbeigezogen, mit dem ersten Teil überein. An sich wohl eine der besten Stellen des Films, dennoch aber komplett unlogisch und belanglos, hätte man nicht gebraucht.
Ansonsten wird hier das Found Footage-Format komplett überstrapaziert und noch unlogischer eingesetzt, als es so oft der Fall ist (in einer Szene hält man es dann tatsächlich für logischer die Kamera auf seinen Freund zu halten, der gerade verprügelt wird, als ihm zu helfen oder wegzurennen) und zu allem Überfluss gleicht das hier eher "Chronicle" als einem "Paranormal Activity": viel zu unrealistisch (wie gesagt, innerhalb dieses Universums), viel zu übertrieben, viel zu "Hau drauf"-mäßig. Es ist hier eben keine ruhige, alles entwickelt sich langsam und bleibt authentisch/vorstellbar, Atmosphäre, hier scheint man dann doch eher Action gewollt zu haben. Während man im Original wirklich nur minimale Ereignisse hatte, die in einem, dementsprechend explosiven Finale endeten, hat man hier recht schnell mit übertriebenen Momenten zu glänzen versucht. Vergeblich.
Was man vielleicht als einzigen Punkt positiv erwähnen könnte: dadurch, dass man hier die Sache etwas anders angegangen ist, hebt sich der Film natürlich etwas vom Rest der Reihe ab, aber, leider schafft er es damit auch nicht, irgendwie gut zu sein. Bedeutungslos, weder gruselig, noch atmosphärisch, austauschbare Hauptcharaktere (zudem: im Film wird öfters mal die Konstellation untereinander getauscht - mal ist die Figur dabei, mal eine andere) und absolut keine erinnerungswürdigen oder herausragenden Momente. Es ist ein Film den man sieht und wieder vergisst oder den man gar nicht hätte sehen müssen. Für mich, mit Abstand, der schlechteste "Paranormal Activity"-Film bisher.
Bin auch wieder absolut zufrieden mit der Folge! Es wird, wie es werden soll.
Sie hat sich einfach teilweise so gut angefühlt, wie kaum etwas zuvor in der Serie, ob es nun Mike war, der zu seiner Enkelin konnte oder Jimmy für den es auch endlich bergauf geht. Auch wenn das alles wohl eher nur kurzzeitig ist, für den Moment fühlt es sich toll an, dass den beiden positive Dinge geschehen.
Bisher macht "Better Call Saul" eigentlich verdammt viel richtig und ebenso viel Spaß. Es wirkte zwar erstmal so, als würde man uns diverse Fakten, Personen und Situationen offenbaren, ohne, dass ein System dahintersteckt, aber so langsam wird alles geordnet. So sollte eine erste Staffel sein. Freut mich extrem, dass bisher alles glatt läuft!
Wie wohl der Großteil aller erfolgreichen (Horror)filme hat auch "Paranormal Activity" nun bereits drei Fortsetzungen, ein Spin-Off und Remakes mit sich gebracht, wobei ein weiteres Sequel bereits angekündigt ist (was wohl sicher auch nicht das letzte sein wird). Abgesehen davon kann man denke ich auch durchaus sagen, dass diverse, ach so tolle, Horrorfilme aus der vergangenen Zeit ebenso im Nachklang von "Paranormal Activity" entstanden sind.
Dennoch war der erste Teil dieser Reihe einer der besten Horrorfilme in den letzten Jahren. Warum? Weil er es geschafft hat den Horror in das alltäglichste Szenario zu transferieren, was es denn da gibt: den Alltag selbst. Er hat den Spukhaus-Horror dem normalen Leben einer normalen Familie gegenübergestellt und war, innerhalb eines solchen Gedankenspiels, wohl auch so authentisch und realistisch wie kaum ein anderer Film des Genres. Es war der Kampf gegen das Böse, schier aussichtslos und ohne Chance auf den Sieg. Den Kampf eines, um es nochmal zu betonen, normalen Paares. Wie auch wir es sind, normal.
Und was man nun auch immer von den Fortsetzungen halten mag, "Paranormal Activity 4" schafft es diese Grundidee gelungen weiterzuspinnen. Diesmal ist es eben wirklich eine Familie, die nichtsahnend ihr leben lebt, bis plötzlich eine Mutter mit ihrem suspekten Kind nebenan einzieht und sich dann darauf alles aufbaut. Wieder beginnt der Kampf gegen das Böse, was nun besonders hervorragt, dass es eben ein Kampf ist, den die Familie nicht gewinnen kann. Und das weiß der Zuschauer. Und genau das ist es, was positiv auffällt bei der "Paranormal Activity"-Reihe, es ist ein vorstellbares Szenario - das Leben selbst - in das nun das Übernatürliche eindringt, ohne dass man etwas dagegen tun kann. Wäre es nun ein Einbrecher, dann wäre die Chance zwar klein, aber dennoch vorhanden, dass die Familie es schaffen kann. Ohne spoilern zu wollen: aber gegen das Übernatürliche, das Paranormale, ist diese Chance eigentlich gar nicht vorhanden.
Diese aussichtslose Ausgangslage, die Familie, deren Schicksal dem Zuschauer bewusst ist, die Übermacht des Bösen, innerhalb eines solch realistischen Szenarios, das ist wahrhaft gut an dem Film. Auch wenn er nie wirklich gruselig ist, ist das dennoch etwas, was ihn aus der Masse hervorhebt.
Nur steht dem dann gegenüber, dass es sich ansonsten um einen viel zu klischeehaften Film handelt, der nach Schema F abgedreht ist. Auch wenn es leicht im Gegensatz zu dem steht, was ich oben geschrieben habe, so ist "Paranormal Activity" viel zu vorhersehbar und folgt dem Muster, nach dem solche Filme oft gedreht werden. Und das wiederum ist schade. Auch die EInbindung des Found Footage-Formats ist oft nicht wirklich glaubhaft und etwas neues wurde zum Thema auch nicht beigetragen. So gut die Grundidee auch ist und so schön stets weiter daran herumgebastelt wird: jeder "Paranormal Activity"-Film verläuft gleich, fängt gleich an und hört auch gleich auf und das wiederum ist dann doch ziemlich schade.
Also: etwas überrascht hat mich dieser vierte Teil definitiv, ein sehr guter Ansatz steckt drin, alles wurde nicht falsch gemacht und die Hauptdarstellerin war schon niedlich, reicht aber alles im Allem nur für eine durchschnittliche Wertung.
Ein wirklich, wirklich wundervoller Film, voller Details, dazu noch so unglaublich liebevoll, einerseits dann witzig, andererseits eben sehr dramatisch. Gehörte neben Disney definitiv zu meinen Favoriten damals, obwohl, auch heute würde ich den wahrscheinlich noch lieben. Dafür bietet der einfach so viel: Drama, Witz, eine geniale Chemie zwischen den verschiedenen Dinos und auch eine beachtenswerte düstere Ader, also, wenn man ihn mit diversen anderen "Kinderfilmen" vergleicht.
Und allein schon die Tatsache, dass es eben Dinos sind. <3
Ich habe mich in den letzten Wochen und Monaten durchaus zu einem Seth Rogen(/James Franco)-Fan gemausert, auch wenn ich nicht immer lachen muss, gefallen mir einfach die Art von Filmen, die er/die Beiden machen und das Zusammenspiel miteinander ist sowieso klasse. Filme wie "Superbad", "Ananas Express" oder "Das ist das Ende" machen einfach Spaß und funktionieren. Fäkalhumor, manchmal mehr, manchmal weniger übertrieben, ist zwar definitiv nicht meins, aber politisch unkorrekte Sprüche und andersweitig derber Humor gleichen das wieder aus.
Nun, um den neusten Film der beiden, "The Interview", wurde ja ein riesiges Theater gemacht. Ich bin ganz ehrlich, auch wenn ich nicht sonderlich stolz drauf bin, mit Politik habe ich nicht viel am Hut und auch so habe ich mich eher herausgehalten aus dieser Debatte, hat mich einfach nicht wirklich interessiert. Das vermehrt negative Feedback konnte ich natürlich dennoch nicht ausklammern und so ging ich dann eher mit einer sehr niedrigen Erwartungshaltung an den Film heran, was ihm, wie zu erwarten war, auch nicht sonderlich gut tat. Aber nun genug der Vorrede, kommen wir zum Film.
Bei der Thematik sollte man ja gewissermaßen davon ausgehen, dass der Film durchaus eine scharfe Satire ist. Das er sich etwas traut, dass er sehr viel riskiert, dass er Geschichte schreiben wird. Wenn man dann genau das erwartet, dann wird man, was man eigentlich hätte wissen müssen, enttäuscht. Denn der Film ist zu keiner Zeit wirklich bissig, großartig Satire steckt, bis auf einige Ausnahmen, auch nicht drin und im Gesamtbild wirkt der Film einfach zu sehr wie ein typisches Grundgerüst eines solchen Streifens, dass man schon oft genug gesehen hat, eingekleidet in ein real existentes Umfeld, in Form von Kim Jong-un. An sich mag das vielleicht, wenn auch nicht unbedingt neu, recht gut funktionieren, wenn man dann aber den Aufschrei drum herum beachtet, ist das nicht der Rede wert.
Sieht man den Film nun aber als reinen Klamauk, als Blödel-Komödie im Stil der oben genannten Beispiele, mit dem gewohnt derben und abgefuckten Humor von Rogen und Franco, tja dann kann man denke ich durchaus Spaß am Film haben. Er unterhält, ist kurzweilig und die Chemie zwischen den beiden Buddys stimmt auch wieder. Ich muss dennoch sagen, dass ich wenig wirklich richtig lustig fand, die Gagdichte demzufolge recht klein war bzw. mein Geschmack einfach häufig nicht getroffen hat. Das wiederum war weniger erfreulich, dass der Film auch als Komödie nicht all zu gut funktioniert hat, für mich.
So leid es mir auch tut, aber so richtig zufrieden bin ich nicht mit "The Interview". Ich mag Rogen ja wirklich und auch Franco, habe ich nun oft genug in diesem Kommentar angemerkt, aber letztendlich hat der Film mich dann nicht wirklich überzeugt. Ich gebe durchaus zu, weil ich leider so einer bin, dass mich der Hype bzw. die negativen Stimmen schon im Voraus geprägt und beeinflusst haben, vielleicht hätte ich "objektiver" herangehen müssen. Ich habe mir einige Kommentar meiner Freunde durchgelesen, irgendwo kann ich auch verstehen, wenn man mit dem Film mehr anfangen kann als ich, aber im Endeffekt, ist der Film dann nicht mehr als ambitioniertes Projekt, mit einer sehr interessanten Idee und einer dementsprechend enttäuschenden Umsetzung. Schade!