Codebreaker - Kommentare
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Alle Kommentare von Codebreaker
Man könnte wohl sagen, dass LOVE seinem Genre nichts viel Neues mehr gibt. Wir bekommen ein Love-Story geboten, die nicht sonderlich innovativ daherkommt und irgendwie nach dem selbem Schema verläuft, nachdem so viele Storys verlaufen. Dazu kommt noch, dass beide etwas eigene Persönlichkeiten sind. Er, kleiner Nerd, potentieller Loser-Typ. Sie, verloren im Leben, diversen Süchten verfallen, nicht sicher, was sie eigentlich will. Die Beiden treffen nun aufeinander und es entwickelt sich ein ewiges Hin und Her, ob sie nun zusammenkommen oder einander ewig nachschmachten. Zahlreiche Klischees inbegriffen.
ABER, ein ganz großes Aber, es fühlt sich dennoch NICHT so an, als wäre es "eine von vielen Liebesgeschichten". Es fühlt sich an, wie etwas Glaubwürdiges, etwas Greifbares, etwas Authentisches. Dieses "Menschen mit Problemen die nicht perfekt/unfehlbar sind"-Ding meine ich damit nicht mal unbedingt. Gefühlt kommt das doch wesentlich häufiger vor, als es oft dargestellt wird. Hier ist vielmehr der Vorteil, dass man sich dessen bewusst ist WAS man ist/sein will und dementsprechend arbeitet. Es soll keine 0815 RomCom erzählt werden, sondern eine Liebesgeschichte. Und es fühlt sich so an, als ob die Macher auch wissen, dass man in diesem Genre recht schnell "verspielt" hat, dennoch treffen sie den richtigen Nerv, stehen dazu was sie sind und kommen wohl deshalb so sympathisch und authentisch herüber. Es hat sich wunderbar angefühlt diese Serie zu schauen, jede einzelne Folge war so liebenswürdig, so herzerwärmend, ohne je zu viel Kitsch zu präsentieren, ohne je ZU klischeehaft zu sein. Man lernt die beiden Charaktere recht schnell kennen, gewöhnt sich an sie und schließt sie ins Herz. Und eines sollte klar sein, mit diesen beiden Figuren - Mickey und Gus - steht und fällt die Serie. Aber wirklich nur mit ihnen BEIDEN.
Sobald nur einer der Beiden zu sehen ist, auf Arbeit, bei einer Party oder ähnliches, wirkt es unvollkommen, wirkt es, als würde irgendwas fehlen. Sobald der jeweils fehlende Part dann dazu kommt, scheint das Gleichgewicht hergestellt zu sein. Was jetzt nicht bedeuten soll, dass die Serie nur dann gut ist, dennoch hat man Spaß und genießt es der Figur zu folgen, mit Vorfreude darauf, dass man bald das Gegenstück wieder sieht. Die beiden Darsteller Gillian Jacobs und Paul Rust spielen ihren Part jeweils auch verdammt gut, wie gesagt, "sympathisch" trifft es wohl am besten. Und Frau Jacobs ist zudem auch äußerst bezaubernd.
Was ich auf jeden Fall anmerken will: man sollte aufpassen, dass das keine von diesen Serien wird, bei denen das Hauptpaar über alle Staffeln in einer ständigen "On/Off"-Beziehung existieren. Ich will nicht dieses typische Konstrukt einer solchen Story, bei der nach Staffel 10 die Liebenden endlich "endgültig" zueinander finden. Das wäre zu einfach und zu generisch. Ich weiß nicht, wie man dann jetzt weitermachen soll, aber genau das ist ja das Schöne dran. Ich jedenfalls hatte verdammt viel Spaß mit LOVE, eine Serie, die man genießen kann, die kurzweilige (leider viel zu kurzweilige) Unterhaltung bietet. Ich freue mich schon darauf, mehr von Mickey, Gus und deren LOVE zu sehen.
Kristen Wiig ist ein Traum.
Der Rest wohl eher ein Albtraum.
Gut, vielleicht, wenn es jetzt nicht GHOSTBUSTERS wäre, nicht ganz so schlimm, aber genau da liegt das Problem.
Ging also scheinbar nicht nur mir so, dass man da auf Gus gehofft hat. Andererseits, da kann ich mich nur wiederholen, sollte man bekannte Charaktere nur dann zurückbringen, wenn es auch wirklich eine Relevanz hat. Ein Comeback nur um des Comebacks Willen, das will ich nicht. Insofern geht das schon in Ordnung.
Ansonsten kann ich eigentlich nur wieder staunen, wie einem eine solche Entwicklung vom "Guten" zum "Bösen" Nahe gebracht wird. Man sieht Jimmy im Prinzip beim Scheitern zu, also, speziell im Falle "Kim", weiß also wie es ausgeht und so richtig passen tut es einem nicht. Dennoch muss man zuschauen. Wie bei Walt der sich zu Heisenberg wandelt, wird Jimmy immer mehr zu Saul (vor allem verdeutlicht durch die Werbeclips) - inzwischen finde ich den Vergleich sogar hochinteressant, war es anfangs noch tödlich die beiden Handlungen miteinander zu vergleichen. Bin sehr gespannt wie es weitergeht. Ich kann es nicht oft genug betonen wie sinnvoll das Spin-Off als solches hier funktioniert.
QUENTIN TARANTINO #10 - THE HATEFUL 8
Inzwischen hat Quentin Tarantino bei mir einen Stand erreicht, auf dem ich ihn blind vertraue. Dabei ist das mir auch eher egal, ob er nun den Drehbuchoscar zu "The Quentin" umbenennen will, er sich daran aufgeilt, dass ER Morricone zum Globe (u. eventuell Oscar?) verholfen hat oder er sich schlicht und ergreifend für den geilsten Typen aller Zeiten hält. Seine Filme rufen bei mir immer, selbst im großen Universum der Filme allgemein, ein ganz besonders Gefühl hervor. Ich sag es direkt so wie es ist: hier war das wohl mehr denn je der Fall.
Es mag abgedroschen klingen, aber ich würde jetzt mal sagen, dass ich wohl noch nie so dermaßen angespannt im Kinosessel saß. Ab der Szene mit Jackson und Dern, war es um mich geschehen und ich war so vertieft in THE HATEFUL 8 wie es kaum der Fall war bisher. Ich konnte nicht mal zum Getränk greifen um einen Schluck zu nehmen, da ich Angst hatte etwas zu verpassen. Ich war angespannt, von der Intensität gepackt und hatte das Gefühl das ich hier Teil von etwas ganz Großem bin. Und das bei einem Film, der an einem einzigen Schauplatz spielt, ohne viel Action, ohne sonstiges Spektakel. Einfach ein Geschäft und einige Menschen darin - Männer mit jeweils einem gewaltigen Ego, niemandem trauend und mit der Waffe stets parat und natürlich einer Frau, die einem gleichermaßen fast schon leid tun kann, wie wohl selbst unfassbar grausam ist. Und das sind die Zutaten für diesen herausragenden Film. Ein Film, der vor allem zeigt, wie herausragend Tarantino ist. Oft wird ja kritisiert (eigentlich von dem was ich gelesen/gehört habe IMMER und ÜBERALL), dass sich Tarantino hier zu oft selbst zitiert und mit Referenzen an seine Filme nur so um sich wirft - mag ja auch irgendwo stimmen, allerdings, für einen Mann der so ein Erbe hinterlassen wird, sich selbst so ein Denkmal gesetzt hat, ist es komplett legitim mit seinem Werk zu arbeiten und stets Elemente einzubauen. Von daher finde ich es etwas ermüdend, dass nun ausgerechnet DAS der Kritikpunkt Nummer 1 ist. Jedenfalls, es sind nicht mal die offensichtlichen Momente/Elemente/Szenen die so sehr "kopiert" oder augenzwinkernd gemein sind. Es wirkt als wäre THE HATEFUL 8 die Quintessenz von dem was Tarantino ausmacht.
Das Kammerspiel, das er wirklich exzellent präsentiert - ein paar Menschen, die vom Schneesturm in den Laden gedrängt wurden, von dem Tod, in die scheinbare Sicherheit und dennoch in den nur noch sicheren Tod. Ein Spiel, von diversen eigenen Persönlichkeiten, die fabelhafte Spieler des Spiels sind. Es wird sich der Ball zugeschlagen und zurückgeworfen, es wird ein Netz gesponnen, wobei jeder seinen Teil dazu beiträgt. Die Spannung die hier entsteht, sich sogar immer steigert, baut sich auf der Chemie zwischen den Darstellern auf. Es ist unfassbar, wie explosiv die Atmosphäre ist. Ein Hin und Her. (Fast) jede Figur beeindruckt ungemein, da sie alle intelligent sind und das Spiel mit Bravur spielen. Und gerade dieser minimale Schauplatz treibt die Figuren nur dazu an, miteinander zu interagieren und verstärkt das Misstrauen bzw. die Empfindungen übereinander, da kein Freiraum besteht, der eventuelle Abkühlungen begünstigen würde.
Über Darsteller und Zitate muss man wohl nicht viel sagen, alles super wie immer. Vor allem, konnten mich hier viele Schauspieler überzeugen, mit denen ich bisher noch nicht so vertraut war (allen voran Walton Goggins).
Aber auch davon abgesehen, von Schauspielern/Zitaten/Offensichtlichkeiten, spürt man hier einfach den Tarantino bzw. das was ich an ihm liebe. Es ist SEINE Version einer solchen Geschichte, es ist SEINE Vorstellung, die uns hier präsentiert wird. Und ist das nicht irgendwo einer der wichtigsten Aspekte eines Regisseurs? Es sind die verspielten Namen, die alle irgendwie extravagant wie aber auch "auf den Punkt" geschrieben wirken, es ist die Kamera, die um die Hauptakteure fährt, es ist die Musik, die das Geschehen begleitet. Die Kapitel die Geschichte besser strukturieren, die unchronologische Reihenfolge, die für extra Verwirrung sorgen soll, die Witze, die es für Verschnaufpausen sorgen und einfach dazu gehören. Es sind diese eigenen Charaktere, bei denen es durchweg eigentlich vorstellbar wäre, selbst in einem Film porträtiert zu werden. Und schließlich auch die ganz eigene Aussage, die ein Tarantino machen will. Wieder wird dies hier deutlich an der Rassismus-Problematik, vielleicht sogar deutlicher als sonst wo, bisher.
Letztendlich ist es auch so, dass es keinen Gewinner und keinen Verlierer gibt und das ist auch richtig. Es wird deutlich, dass ein Mensch der größte Arsch sein kann, unabhängig davon ob er weiß oder schwarz, männlich oder weiblich, Brite oder Amerikaner ist. Alle bekommen ihr Fett weg, alle bekommen Erfolgsmomente. Ein Hin und Her nicht nur zwischen den Figuren, sondern auch mit der Verteilung von Sieg und Niederlage. Dazu bekommen wir auch wieder Gewalt, aber nicht nur um der Gewalt willen. Und wie gesagt, am laufenden Band eigentlich Spannung, die ab und an mit kurzen Verschnaufpausen unterbrochen wird, in Form von kleineren Witzchen, damit man mal durchatmen darf. Es ist wohl einer der, wenn nicht DER, kompletteste Film von Tarantino. Er liebt Kino, er ist Stolz darauf was er bisher erreicht hat und beides wird hier ganz klar deutlich.
Wie gesagt: selten habe ich so mitgefiebert, war so angespannt oder so versunken in der sprichwörtlichen "anderen Welt, in die man hineingesogen wird" - es war etwas ganz großes von dem ich da Teil geworden bin, es war einer der unvergesslichsten Kinobesuche die ich je hatte und wohl auch eine der besten Erstsichtungen.
Auch wenn ich es nicht durchhalten werde und nicht ernsthaft vorhabe, aber niemals zu vor habe ich mit dem Gedanken gespielt mir einen Film nie wieder anzugucken, da die Angst besteht eine erneute Sichtung könnte das grandiose Bild der Erstsichtung verfälschen. Natürlich werde ich THE HATEFUL 8 wieder sehen, dennoch bestand die Überlegung. Ein ganz ganz besonderer Film.
Sehr schöner Text, sympathisch geschrieben und deine Sichtweise auf das Medium auf den Punkt gebracht. :)
Das mit dem "Namen ausdenken" kenne ich nur zu gut, ich HASSE es mir einen Nickname auszudenken und bin da auch überhaupt nicht kreativ. Kann dich komplett nachvollziehen.
Was ich auf jeden Fall sehr bewundernswert finde, dass du scheinbar in JEDEM Film IRGENDWAS gutes siehst und auch fast alle Filme gut findest (soweit ich das jetzt mitbekommen habe) und vor allem dazu stehst. Mir geht es oft so, dass ich denke "Hmm, der war doch eigentlich ganz okay", dann lese ich aber diverse negative Meinungen und lasse mich unfreiwillig davon beeinflussen, du nicht, du machst dein Ding und wenn du damit auch alleine stehen solltest. Finde ich äußerst bemerkenswert und ist generell auch einer der Aspekte, den ich an Filmen so liebe: das jeder halt seine Meinung hat und jeder jeden Film anders sieht/wahrnimmt/mag.
"Ist das ein gut aussehender Mann! Dein Vater?"
"Das ist Hitler!"
"Nein, Hitler hatte einen Vollbart. Nein hast recht, hab ich mit dem Russen verwechselt."
Oft habe ich nun gehört/gelesen, dass ADAMS ÄPFEL wohl sehr gut sein soll, allerdings habe ich, aus mir im Nachhinein unerklärlichen Gründen, den Film unbewusst einige Zeit vor mir hergeschoben. Direkt muss ich dabei mal jeglicher Objektivität entsagen und kann dementsprechend nur behaupten, dass mich ADAMS ÄPFEL komplett für sich gewonnen hat. Ich hatte beim Anschauen dieses ganz gewisse Gefühl. Dieses Gefühl weshalb ich überhaupt angefangen habe mich intensiver mit Filmen zu beschäftigen. Dieses Gefühl das nur ganz besondere Filme hervorrufen. Persönlich hat mich dieser Film komplett in seinen Bann gezogen, was wohl mit das beste ist, was ein Film bei mir schaffen kann.
Nur, die Frage stellt sich mir dennoch, warum?
Kultige Zitate, ein Allerlei an interessanten, durchweg auch fehlgeleitete Charaktere bzw. Figuren, die vom Schicksal gebeutelt wurden, eine sehr spannende Symbolik und einen noch bizarreren Ton. Man kann hier wohl so einige Gedanken zusammengetragen, denn immer fühlt sich dieser Film doch recht komisch an. Komisch nicht im "lustigen" Sinne, wenn natürlich diverse Zitate auch für viele Lacher sorgen, sondern eher im im Sinne von "anders". Richtig erklären kann ich das gar nicht, am besten wird dies wohl durch den Charakter "Ivan" verdeutlicht, der eine sehr sonderbare Krankheit hat. Für ihn gibt es nichts Schlimmes, keine Behinderung, keine bösen Menschen und alles ist gut. Er sieht alles im wahrsten Sinne des Wortes mit der rosaroten Brille. Eigentlich wirkt das so absurd und dennoch wird zu jeder Zeit das Gleichgewicht mit der Glaubwürdigkeit gehalten, sodass man es dennoch nachvollziehen kann. Selbiges gilt auch für die titelgebenden Äpfel Adams, die symbolisch für den Werdegang und die Entwicklung eben jenen Adams stehen. Alles wirkt gleichermaßen "weird", ohne je albern zu sein, wie auch ernsthaft, ohne dabei zu langweilig oder seriös zu sein. Der schwarze Humor trifft dabei auch genau meinen Geschmack, wie gesagt, vor allem die Zitate und Sprüche die hier teilweise fallen, haben ein großes Kultpotential. Nicht zu vergessen die Schauspieler, bei denen mich vor allem ein Mads Mikkelsen mal wieder total überzeugt hat. Für mich wohl einer der charismatischsten Schauspieler die ich je gesehen habe und das sage ich, wenn ich auch erst drei Filme mit ihm so wirklich gesehen habe. Er bringt eine so besondere Ausstrahlung mit sich, bei der er gar nicht viel machen muss um die Szene für sich zu gewinnen.
ADAMS ÄPFEL ist wahrhaftig ein ganz toller Film, den ich wohl noch oft sehen werde. Ein ganz besonderer Streifen, der mich auf anhieb, ich muss es nochmal betonen, persönlich erreicht hat. Und das ist mir, wie gesagt, mit das Wichtigste. Ein Film kann objektiv noch so gut sein, finde ich keinen Zugang zu ihm, dann bin ich in erster Linie enttäuscht. Und dieser Zugang war hier definitiv, in einem riesigen Maße, vorhanden.
Sehr interessante Einteilung. Ich persönlich finde das aber noch komplizierter als die 10er Beurteilungsskala, wenn du nun auch noch mit halben Punkten arbeitest. Ich würde sagen, dass mir 10 schon fast zu viel sind. Warum? Keine Ahnung, irgendwie ist mir diese differenzierte Aufteilung des "Guten" und "Schlechten" wohl einfach zu breit. Andererseits sehe ich es eigentlich auch so, dass ein guter Film / ein sehr guter / ein herausragender / ein nahezu perfekter auch so unterschiedlich beurteilt werden müssen. Schwierige Sache. :D
Aber wie auch immer, schön ist es auf jeden Fall, dass da jeder eigene Maßstäbe setzt. Ich sollte vielleicht auch mal endgültig sowas machen. :D
Wahnsinn wie der Hype bzw. Alles um DEADPOOL herum ausgeartet ist. Ob nun das enorme Einspielergebnis, der Unterschied zwischen Kritiker- und Communitywertung hier auf MP oder die sonstigen Beurteilungen von der neusten Superheldenverfilmung. Das allein ist ja schon mal etwas, was wohl nicht jeder Film schafft.
Zu meiner Vorgeschichte mit Mr. Pool: da gibt es keine. Als ich zum ersten Mal von diesem Helden erfahren habe, direkt dabei die Information der Metaebene und dass Deadpool mit dem Zuschauer spricht und sich dessen bewusst ist, dass er in einem Comic existiert, war ein gewisses Interesse natürlich geweckt. Und auch die Trailer bzw. Promotion waren äußerst ansprechend. Erwartet habe ich dennoch nicht viel, da, wie gesagt, ich ansonsten nicht viel von ihm weiß und auch kein Comic gelesen habe. Dennoch hatte ich Lust auf dem Film, sodass ich den Weg ins Kino gefunden habe.
Nun, so recht sicher bin ich mir eigentlich nicht, wie genau ich DEADPOOL fand. Was ich einerseits, zweifellos, sagen kann, dass ich verdammt viel Spaß im Kino hatte. Oft konnte ich, laut, lachen, oft hat es einfach total gut getan dem, was da gerade auf der Kinoleinwand passiert, zu zuschauen und das zu genießen. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich wohl bei weitem nicht so viel gelacht habe, wie der Rest im Kino. Ob es nun daran lag, dass viele Witze bei mir einfach nicht funktioniert haben oder dass die restlichen Kinobesucher leichter zum Lachen zu bringen sind, das weiß ich nicht. Hier und da hab ich wohl auch den ein oder anderen Gag nicht verstanden, sodass eine Zweitsichtung definitiv erfolgen muss. Was ich hiermit jedenfalls sagen will, dass der Film auf jeden Fall Spaß gemacht hat, sehr unterhaltsam war und ein gelungenes (Kino)erlebnis.
Weiter zur Unsicherheit. Ich bin mir dessen bewusst, dass diese Metaebene dazu gehört, auch die selbstreferenziellen, selbstironischen Gags, womit sich der Film überhaupt nicht ernst nimmt, sind wohl ein essentieller Bestandteil. Und oft hat das auch bei mir funktioniert. Seitenhiebe gegen Alles und Jeden, Witze über die Comicfilmwelle, über Studios, Schauspieler, Filme... Doch irgendwie war es mir dann teilweise doch wieder zu viel. Ich weiß nicht, ob ich es gut finde, wenn sich ein Film so wenig selbst ernst nimmt. So nach dem Motto "Wir trauen uns nicht zu, dass wir gut sind, weshalb wir uns selbst über uns lustig machen, damit wir cool und selbstironisch und mutig wirken, sodass uns dadurch jeder mag" - ich glaube ich fang langsam an eine Abneigung gegenüber dieser Meta-Schiene zu entwickeln, wenn ich es anderswo auch mitunter richtig mag (CABIN IN THE WOODS, JUMP STREET-Filme). Aber wie gesagt, ich bin mir nicht sicher, da es mir teilweise auch richtig gut gefallen hat bei DEADPOOL.
Und ansonsten, Geschichte gibt es kein, typische Elemente/Ablauf des Genres ist auch irgendwo das Selbe wie immer. Natürlich kann man das alles damit entschuldigen, dass der Film Spaß macht, ignorieren kann ich das dann aber dennoch nicht. Ich weiß es natürlich nicht, da ich die Comics nicht kenne, aber ich bild mir einfach mal ein, da man ja das mit der 4. Wand durchbrechen und der Selbstironie, den coolen Sprüchen, etc. pp. gemacht hat, dass man auch an die Handlung hätte innovativer erstellen können bzw. den Film NOCH mutiger machen können. Nicht dieser überepische Endkampf z.B., nicht diese Lovestory (wobei die mich jetzt auch nicht so gestört hat).
Es ist schwer. Einerseits hat mir der Film viel Spaß gemacht, was natürlich auch daran liegt, dass man sieht, dass z.B. ein Ryan Reynolds richtig viel Bock drauf hat, andererseits gibt es viele Punkte die mir im Kopf rumschwirren und mir zu Denken geben. Trotzdem ist DEADPOOL ein guter Film, trotzdem werde ich ihn mir auch dennoch noch mal anschauen und wer weiß, vielleicht steigt er in der Wertung sogar. Ich sag auch definitiv, dass er mir wesentlich besser gefallen hat, als diverse Superheldenfilme aus den letzten Jahren. Also alles in allem, bin ich doch recht zufrieden.
Wohl das größte Problem an MORGEN HÖR ICH AUF ist die Tatsache, dass es als "deutsches BREAKING BAD" angekündigt wurde, tja, damit hat man die Erwartungen natürlich in unerreichbare Höhen schießen lassen. So hoch, dass die Enttäuschung eigentlich unausweichlich war. Dennoch und darüber bin ich sehr froh, habe ich es geschafft, an diese Serie ohne einen Vergleich heran zu treten. Ich verstehe aber alle, die den Vergleich nicht ausblenden konnten, ist wie gesagt schwer, wenn im Vornherein schon damit geworben wird.
Jedenfalls würde ich, bis auf einige Ausnahmen die nicht mal hätten sein müssen, weniger von einer Kopie/Übertragung in eine deutsche Version, sondern vielmehr von eine anderen Interpretation einer ähnlichen Ausgangslage sprechen. Ja, im Grunde ist die Story der von BREAKING BAD schon recht ähnlich, allerdings fehlen auch essentielle Aspekte wie Jesse, die Unwissenheit der Frau/Familie über einen längeren Zeitraum oder natürlich... der Krebs. Und deshalb finde ich den Vergleich auch nicht ganz so passend, wie gesagt, er ist da, natürlich, aber recht schnell sollte eigentlich klar werden, dass man nur bei der Grundidee abgekupfert hat. Und ich würde mal sagen, dass BREAKING BAD da kein Patent drauf hat.
Wie dem auch sei, MORGEN HÖR ICH AUF hat mir ziemlich gut gefallen, vor allem die ersten 4 Folgen, was im Prinzip 80 % der Staffel ist. Die Präsentation der Ausgangslage war gut, die missliche Situation der Familie ebenso toll dargestellt, die fast schon absurden und bizarren Situationen waren teilweise so weird, dass sie eben schon wieder funktionierten. Auch die Schauspieler, vor allem Pastewka, haben mir gefallen. Es gab Spannung, es gab diese negative Aura, die sich auf den Zuschauer überträgt, es gab Ideen. Und vor allem gegen Ende wird klar, dass jeder innerhalb dieser Familie irgendwie Dreck am Stecken hat, jeder sein Koffer zu tragen, jeder eine Leiche im Keller. Nichts läuft so wie es laufen soll, wichtig nur, dass es zusammenläuft. Ob der Zusammenhalt innerhalb einer Familie nun unbedingt die Message ist, die ein solcher Stoff herüberbringen sollte, weiß ich nicht. Jedenfalls wurde es meiner Meinung nach recht gut herübergebracht.
Dennoch hat mir die letzte Folge nicht so gut gefallen. Zu vieles wirkte hier ZU klischeehaft. Zu vieles wirkte so unnötig zu Ende gebracht, als ob man dann mit den guten Ideen und Handlungssträngen nicht klar gekommen ist und deshalb halt irgendein Ende gewählt hat, anstatt sich noch etwas mehr Gedanken zu machen. Viel zu viele WTF?!-Momente, im negativen Sinne. Und ein weitere Kritikpunkt wären diese STÄNDIGEN Flash Fowards, in jeder Episode, 3 - 4 Mal (wenn es reicht). Das hat unglaublich genervt.
Definitiv ist MORGEN HÖR ICH AUF aber ein tolles Projekt aus Deutschland, dass hier und da sogar wirklich überrascht, viele viele tolle Ansätze liefert und tatsächlich "frisch" und "innovativ" wirkt. Der Vergleich mit dem Vorbild hätte nicht sein müssen, die Inspiration an eben Jenem reicht vollkommen aus und hat uns eine sehr schöne Serienstaffel beschert, die halt nur gegen Ende deutlich abbaut. Da hatte man dann scheinbar keine Lust mehr oder wollte halt einfach fertig werden. Nichtsdestotrotz eine Empfehlung. Solange man nicht DAS "deutsche BREAKING BAD" erwartet.
Ich konnte mir nur schwer vorstellen, dass die grandiose erste Staffel, von einem Film mit dem ich gar nicht so viel anfangen konnte, nochmal getoppt werden kann. Und dann sah ich die zweite Staffel von FARGO. Tatsächlich, eine Steigerung zu etwas schon sehr gutem.
Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass diese zweite Season sehr nah an der "perfekten" Serie dran ist bzw. an der perfekten Staffel, da aber eine Geschichte erzählt wird, würde ich schon sagen, trifft es "Serie" recht gut. Hier wirkt alles super stimmig, alles scheint bedacht, alles wirkt, als müsste es genau SO sein. Die Geschichte ist mal wieder ganz ganz toll, der Ansatz zwei schier normale Menschen in die Kriminalität zu treiben und das Netz aus tatsächlichen Verbrechern, Morden, kuriosen Vögeln und Situationen, welches sich darum spinnt. Dabei liegt in jeder Folge gleichermaßen unglaubliche Anspannung, wie abgedreht aber lustiger Witz, mitreißendes Drama und mitunter auch fast schon furchteinflößende Bedrohungen, in Form von knallharten Gangstern. Die zahlreichen exzellenten Charaktere will ich dabei nicht vergessen, bis in die kleinste Nebenrolle wirkt jede Figur so interessant, dass man wahrscheinlich eine eigene Geschichte um sie herum erzählen könnte, jede Figur ragt auf ihre eigene Art und Weise heraus und jede Figur bekommt auch ihr Spotlight bzw. ihre Momente - ein großer Vorteil von Serien, mit vielen Figuren zu arbeiten und ihnen auch Entwicklung und Platz zu geben, wurde hier tadellos gemeistert. Oft gehen in Serien Figuren unter, oft scheint man nicht allen Figuren gerecht zu werden, hier wurde man es. Wo es mehr zu erzählen gab wurde das getan, wo nicht, reichten auch mal nur wenige Auftritte aus. Und die Schauspieler waren dabei ebenso großartig, ich habe keine Ahnung, wo ich mit dem loben anfangen und wo aufhören soll, im Prinzip war hier JEDER klasse.
Ich belasse es daher mal bei denen: Patrick Wilson fand ich sehr cool, berechnend, immer einen kühlen Kopf bewahrend und dennoch auch menschlich, wenn er Angst um seine Frau hat und sich in jeder Situation einer möglichen Niederlage bewusst ist; Jesse Plemons, den ich bei BREAKING BAD noch nicht so wirklich leiden konnte, der hier aber bewiesen hat, dass er definitiv ein guter Schauspieler ist - irgendwie etwas weird, irgendwie fast etwas "schwach", wenn es aber drauf ankommt einer der weiß was zu tun ist und das auch tut; Kirsten Dunst - der Martin Freeman der zweiten Staffel, wie dieser scheint sie für dieses Leben fast schon geboren bzw. setzt sie sich überraschend gut durch und nebenbei wohl genauso eiskalt/konsequent/hart/brutal/gewaltig/etc. wie die ganzen Gangster.
Abgesehen davon wurde es auch tatsächlich geschafft, dass jede Folge für sich schon großartig ist. Es gibt keine Filler, keine Episoden die die Handlung strecken sollen, alles wirkt perfekt getimed, als ob man es im Vornherein so berechnet hätte. Es kommt bei jeder Folge das Feeling auf, was sonst nur bei den Finalepisoden einer Serie aufkommt. Man muss sich nicht durchquälen, man genießt jede Sekunde und hofft, dass es noch lange so weitergeht. Für mich ein sehr wichtiger Punkt bei Serien. Ich kann mich nur wiederholen, man hat das Konzept Serie hier so effektiv ausgenutzt, wie ICH persönlich es bisher selten gesehen habe.
1.) Inglourious Bastards
2.) Reservoir Dogs
3.) Django Unchained
4.) Pulp Fiction
5.) Kill Bill Vol. 2
6.) Jackie Brown
7.) Kill Bill Vol. 1
8.) Death Proof
Wo soll man damit beginnen zu loben? Wo damit aufhören?
Keine Ahnung.
Wahrscheinlich kann man endlose Texte darüber schreiben wie großartig "The Revenant" ist, haben hier ja auch schon etliche User getan. Ob nun über die tollen Bilder, die beeindruckende schauspielerische Leistung von DiCaprio und Hardy, (mal wieder) Lubezki, (mal wieder) Inarritu, usw. usf.
Es wird der Überlebenskampf im natürlichsten Schauplatz zelebriert, den man sich nur vorstellen kann - der Natur selbst. Die Natur in Form von den Landschaften, den Wäldern, dem Wasser, den Bergen, dem Schnee. Die Natur in Form von Tieren, einer Bärenmutter die instinktiv ihre Nachkommen verteidigt. Die Natur in Form von Menschen(gruppen) die alles für sich selbst tun, die kämpfen, rauben, töten. Und natürlich die Natur in Form von einem Mann, der bis aufs Äußerste geht um nicht zu sterben. Wahrscheinlich sogar soweit, dass die Grenze zwischen Tod und Leben verschwimmt. Das es egal ist ob man lebt oder tot ist.
Diese Bilder, die Kameraarbeit, all das ist mit Worten nicht zu beschreiben. Ich habe mich stets in dieser Welt gefühlt, habe die frische Luft gespürt, fast schon schmecken können. Man sah nicht einfach das, was dort gezeigt wurde, man lebte es. Ich würde fast behaupten, dass wohl das Umfeld, die Bäume, die Flüsse, die Tiere, die Pflanzen, die Natur der eigentliche Hauptdarsteller des Films war. Hauptfigur, Protagonist, wie Antagonist, Schurke wie Held, Himmel, wie Hölle. Und das ohne zu übertreiben, ohne apokalyptische Katastrophen, ohne überdimensionale Zerstörung. Die Natur war einfach da, hat einfach das gemacht, was sie immer macht und damit bewiesen, wie gewaltig sie ist. Ob Kälte, Instinkt, unbezwingbare Berge oder unüberwindbare Strömungen. Alles wurde von ihr gelenkt, alles beeinflusst.
Und in der anderen Ecke: Leonardo DiCaprio, der mit Bravour gegenhalten konnte. Er hat sich den Regeln gebeugt, konnte nichts dagegen unternehmen. Er hat im Endeffekt auch nicht gewonnen, zumindest nicht zu seiner Zufriedenstellung, aber er hat nicht aufgegeben, hat gemacht was nötig war, hat, man kann es nicht anders sagen, geKÄMPFT. Und das allein ist schon sein persönlicher Sieg. Und diesen Kampf hat man auch zu jeder Zeit gespürt. Man hat mit ihm mit Leiden können, die wachsende Frustration und die Wut nachvollziehen können und war am Ende ebenso, einerseits "zufrieden", wie auch ratlos, ob das Gefühl das ist, was man sich die ganze Zeit erhofft hat.
Um ehrlich zu sein weiß ich noch nicht so ganz, was genau ich von "The Revenant" halte, ich weiß nur, dass mich selten ein Film so überkommen hat. Eine (Natur)gewalt von Film, eine (Natur)gewalt von Schauspiel (nicht zu vergessen, ganz ganz groß: Tom Hardy) und definitiv, ohne Wenn und aber eine Bildgewalt. Ich kann jetzt schon kaum erwarten ihn wieder zu sehen.
Und mal wieder hoffe ich darauf, dass Leo den Oscar bekommt. Zum einen weil er es verdient hat, zum anderen, dass dies endlich vom Tisch ist und das Leben weitergehen kann. Aber unabhängig davon freut es mich, ohne TRUMBO gesehen zu haben, EXTREM, dass Cranston für einen Oscar nominiert ist. Grandios.
Wenn Amber dabei ist, bin ich es auch. <3
Es gibt Filme, die begleiten mich schon sehr lange oder um es anders auszudrücken: die habe ich inzwischen so oft gesehen, dass ich sie gar nicht mehr objektiv bewerten kann. "Die Mumie" gehört da definitiv dazu. Zumindest die ersten beiden Teile. Ich weiß nicht mehr wie alt ich war, als ich die Filme zum ersten Mal gesehen habe, ich weiß nur noch, dass ich damals sogar etwas Angst vor der Mumie selbst hatte (jaja, "etwas"). Deshalb ist es schwer das irgendwie ohne nostalgischen Bezug zu beurteilen. Aber andererseits ist ja gerade das ein Aspekt, den ich an Filmen so sehr liebe - sie nicht nur zu analysieren, sondern sie einfach auch mal mit dem Herzen zu bewerten.
Nun, ich muss dennoch sagen - es ist jetzt eine Weile her, seitdem ich die Reihe zum letzten Mal gesehen habe - es fallen mir doch diverse Kritikpunkte auf. Sei es die, scheinbar, fehlende Zielgruppe, da es teilweise zu "witzig" und "unterhaltsam" wirkt um wirklich als Horror/Mysteryfilm durchzugehen, es aber genug mysteriöse und unheimliche Momente gibt um für ein junges Publikum geeignet zu sein. Sei es die damit verbundene Tatsache, dass es oft so wirkt, als ob er Film selbst nicht so wirklich weiß, was es nun für ein Film sein will. Seien es diverse andere Kleinigkeiten die auffallen.
Mir egal. Ich fand schon immer die Präsentation der ägyptischen Mythologie sehr cool, wie die Vorgeschichte erzählt wird, wie die Mumie als solche in Szene gesetzt wird und vor allem aber ist der Cast wohl, in seiner Gesamtheit, einfach total stimmig und super sympatisch. Ob nun Brendan Fraser, der, tut mir leid aber es ist einfach so, immer das für mich ist, was für viele Andere Indiana Jones war, die bezaubernde Rachel Weisz, der quirlige, funktionierende Sidekick-Jonathan oder natürlich Arnold Vosloo, als Mumie. Alle schienen viel Spaß gehabt zu haben und das hat sich schon immer auf mich als Zuschauer übertragen.
Ich würde mit keinem streiten, der den Film kritisiert und diverse Problemchen aufzeigt, aber wie gesagt, aufgrund von einer langen Vergangenheit kann ich gar nicht anders.
"Apparently people don't like the truth, but I do like it; I like it because it upsets a lot of people. If you show them enough times that their arguments are bullshit, then maybe just once, one of them will say, 'Oh! Wait a minute — I was wrong.' I live for that happening. Rare, I assure you."
Ich weiß nicht ob es sinnvoll ist, einen Post zu verfassen, der ausschließlich aus Zitaten besteht. Aber, verdammt, es gibt einfach so viele geniale von ihm.
In diesem Sinne will ich gar nicht viele Worte verlieren, er hat den Nagel wohl selbst am besten auf den Kopf getroffen.
"Death is an inevitability, isn't it? You become more aware of that when you get to my age. I don't worry about it. I'm ready for it. When I go, I want to go doing what I do best. If I died tomorrow, I couldn't complain. It's been good."
Mir bleibt nur noch zu sagen: ich hoffe, dass es, da wo du jetzt bist, genug Whiskey gibt. Oder Wodka. Oder was auch immer.
RIP Lemmy
Hach, die gute Frau hat es mir angetan.
Ist für mich immer ein weiterer, teilweise ausschlaggebender, Grund einen Film zu schauen, in dem sie involviert ist. Natürlich sind die Filme dabei nicht immer gut, aber zumindest größtenteils und wenn schon.. Kristen Wiig. <3
Ganz tolle Frau! Am tollsten bisher in "The Skeleton Twins"!
Selten schafft es eine Szene aus einem Film, eben diesen perfekt zu repräsentieren. Das zu verdeutlichen, was ihn so gut macht, was ihn auszeichnet, was das Besondere an ihm ist. Bei "The Skeleton Twins" gibt es eine solche Szene. Damit hat der Film mich dann komplett für sich gewonnen. Damit war alles besiegelt.
"Nothing's Gonna Stop Us Now"
Sei es nun das Drama rund um die Geschwister Maggie und Milo, die Tatsache, dass derzeit vieles schief läuft in deren Leben, das alles eigentlich nur zum Heulen ist oder sei es die Folgereaktion, dass die Beiden nur zusammenhalten müssen, dass sie sich gegenseitig Halt geben müssen, damit sie über all ihre Probleme hinwegkommen können. Eventuell ist es sogar ein weiterer Beweis, wie toll Bill Hader (der wirklich großartig ist) und Kristen Wiig (in die ich mich seit längerem schon etwas verguckt habe) miteinander harmonieren. Und schlussendlich könnte es auch die Stimmung die übermittelt wird sein, dass man selbst in den dunkelsten Stunden das beste draus machen sollte, dass immer irgendwas schief laufen könnte, man den Kopf aber trotzdem nicht in den Sand stecken darf. Oder es ist die Gesamtheit von dem allen. Jedenfalls wird jeder einzelne Punkt in dieser Szene deutlich. Wenn Bruder und Schwester zu diesem Lied tanzen, jegliche Sorgen vergessen und einfach nur den Moment vollkommenen Glücks genießen. Dieses wunderbare Gefühl überträgt sich sofort auf mich als Zuschauer und wenigstens in diesem Moment kann auch ich all meine Sorgen vergessen und kurzzeitig mit Kristen Wiig, Bill Hader und "Nothing's Gonna Stop Us No" mal abschalten.
Und wie gesagt, repräsentativ steht diese Szene für den kompletten Film. Zwei gescheiterte Persönlichkeiten sehen nur noch einen letzten Ausweg, den Selbstmord. Sie haben unzählige Probleme, kommen mit sich und der Welt nicht mehr klar und finden letzten Endes im jeweils anderen neue Lebensfreude. Das mag alles auf dem Papier recht unspektakulär klingen, ist dafür aber mit unglaublich viel Herz umgesetzt. Hader und Wiig harmonieren wie bereits geschrieben grandios miteinander und verkörpern ihre Rollen tadellos. Sie tragen den Film, aber schließlich sind sie auch das Herzstück, rund herum wird eine nicht unbedingt unkonventionelle Geschichte erklärt, ich will auch nicht sagen, dass hier besonders viel innovatives drin steckt, aber es geht hierbei für mich auch mehr oder weniger ausschließlich um die Emotionen die sich abspielen und die bei mir hervorgerufen werden. Und das hat wunderbar geklappt. "The Skeleton Twins" hat mich direkt gepackt, mich manchmal freudig und traurig an anderer Stelle zurückgelassen. Es ist kein Schönreden, es wird kein Hollywood-Ending präsentiert. Es ist echt. Wobei, man könnte durchaus als Kritikpunkt anbringen, dass es manchmal vielleicht etwas zu arg konstruiert wirkt, zu sehr wird der Teufel an die Wand gemalt, sodass es hier und da etwas unglaubwürdig erscheinen kann. Aber letztendlich ist mir das auch alles egal. Denn dieser Film ist besonders und bewirkt in mir ein wunderbares Gefühl, wenn ich an ihn zurück denke, auch wenn die Sichtung nun schon einige Wochen zurück liegt. Und wenn das ein Film schafft, dann hat er schon gewonnen.
horrorctober #2 - The People Under the Stairs
"May they burn in hell."
"Forever and ever in hell."
Wes Craven hat es wieder einmal geschafft. Er hat uns einen weiteren Horrorfilm beschert, den man wohl als "gelungen" beschimpfen kann, keiner, der jedem geläufig ist, aber dennoch einen, den man ruhig mal gesehen haben kann. Vor allem, weil Craven es in dem Film geschafft hat eine Brücke von bitterböse bis zu herzerwärmend versöhnlich zu schlagen, ohne, dass der Film untypisch für sein Genre wirkt. Im Gegenteil, ich würde es fast als eine weitere Facette bezeichnen. Zugegeben: man sollte nicht den furchteinflößendsten Horror aller Zeiten erwarten, dafür hat der Film zu viele witzige, fast schon trashig/selbstironisch/augenzwinkernde Momente, gleichermaßen darf man aber auch keine Parodie oder etwas vergleichbares erwarten. "The People under the Stairs" nimmt sich vollkommen ernst, wirkt einerseits bedrohlich, sogar etwas schockierend und andererseits fast schon liebenswürdig, witzig, wie eine Art "Horrorfamilienfilm". Zwischen diesen beiden Extremen schafft es der Film wunderbar hin und her zupendeln. Jeder Moment wirkt so, wie er wirken soll und stets ist man in der vorgegebenen Stimmung. Am Ende bleibt dann definitiv ein rundes Bild, eine Geschichte, die keinen besonders unkonventionellen Ablauf hat, aber trotzdem recht gut funktioniert. Es ist schon klar, das Rad wird nicht neu erfunden, aber Hauptaugenmerk liegt hierbei ja eh auf etwas anderem. Sei es nun das irre, abgedrehte und wahnsinnige Geschwisterpaar, der kleine Fool, die gut pointierten One Liner oder die gelungene emotionale Einbindung des Zuschauers, es gibt wenig, was hier seinen Zweck nicht erfüllt. Was es gibt, sind natürlich Kritikpunkte. Einige "unglaubwürdige" Momente (die zwar innerhalb des Films Sinn ergeben, dennoch aber etwas komisch/unglaubwürdig wirken) oder Situationen, die etwas "cheesy" erscheinen, nicht immer stimmt alles und wahrscheinlich hätte dem Film dann letztendlich auch noch eine Portion Biss gefehlt. Trotzdem bin ich sehr zufrieden mit "The People under the Stairs". Ein stetiger Abschlag zwischen dem Unheimlichen, Gefährlichen und Ernstzunehmenden, mit dem Hoffnungsschimmer, mit einer lockeren, witzigen und kultigen Art. Nichts zum unter der Decke verstecken, unterhaltsam aber alle Male.
"I'm tired of fucking around! So either put the gun down now, or kiss your ass goodbye, boy!"
horrorctober #1 - Eden Lake
Ich habe mich dazu entschlossen den Monat des Horrors mit einem der wohl, für mich, schlimmsten, furchterregendsten und durch und durch zermürbendsten Filmen des Genres zu beginnen. Drei Mal dürfte ich ihn nun schon gesehen haben, vielleicht sogar schon öfters, ist alles etwas her, sodass ich das nicht mehr genau sagen kann. "Eden Lake" war einer der ersten Filme, die ich damals gesehen habe, als ich, in jüngeren Jahren, mit aller Macht die brutalsten Horrorfilme sehen wollte.
Eines kann ich jedoch sagen, selten hat mich ein Film so fertig gemacht, wie er hier.
Warum?
Erstmal sollte klar gestellt werden, dass das nicht an der dargestellten Gewalt liegt, denn in diesem Punkt gibt es wohl diverse Genrevertreter, die deutlich schlimmer sind.
Einererseits ist es die Story allgemein. Die schonungslose Konfrontation einer scheinbar "normalen" Welt, mit den unvorstellbarsten Abgründen der Menschlichkeit. Jugendliche, die grundlosen Hass auf ein Ehepaar haben und diese fertig machen, foltern, psychisch und physisch brechen. Dabei sind die Momente, in denen noch gar nicht so viel passiert, wie das erste Aufeinandertreffen, sogar die schlimmsten, da es vor allem authentisch, vorstellbar und naheliegend ist. Heute sind Menschen so, vielleicht wird hier teilweise etwas übertrieben, aber es ist nun mal kein fiktionales Szenario.
Was allerdings wohl das schlimmste und erschreckendste am Film ist, könnte gleichermaßen als Kritikpunkt gesehen werden: die fehlende Motivation.
Ich kann durchaus verstehen, dass man sich fragt, wieso die Jugendlichen/Kinder denn nun gerade so böse sind, so durchtrieben und psychopathisch.
Aber genau DAS ist es, was "Eden Lake" so unsagbar fies macht.
Man weiß nicht, woher der Hass kommt, wieso sie so böse sind, was der Auslöser für diese Folter ist.
Aber ändert das was?
Wäre der Film schlimmer/weniger schlimm, wenn es einen Grund gäbe?
Würden das, was hier gezeigt wird, anders wirken, wenn es irgendwie gerechtfertigt werden würde?
Nein, dann könnte man sich auf dem Grund ausruhen, dann hätte man etwas, woran man sich halten kann und womit man es entschuldigt bzw. wobei man denkt, dass einem sowas eh nicht passieren wird, weil Grund XY nicht zutrifft.
So kann man das nicht. Hier wird das Böse zelebriert, grund- und gnadenlos. Man weiß nicht wieso und genau das macht es so schlimm, wie es ist.
Ein weiterer Kritikpunkt könnte durchaus sein, dass der Film teilweise nicht unbedingt logisch, fast schon etwas arg übertrieben ist und die handelnden Figuren nicht gerade nachvollziehbar handeln. Als Steve beispielsweise das Haus der Quälgeister stürmt um sie bei den Eltern zu verpetzen. Ehrlich. Wer würde das tun?
Oder allgemein, dass sie nicht einfach abhauen und die Sache sein lassen.
Es gibt diverse Momente, bei denen mal als Zuschauer denkt, dass man anders gehandelt hätte. Aber abgesehen von weniger Ausnahmen, unterstützen genau diese Momente die Authentizität des Films. Wenn man sich nämlich WIRKLICH in die Situation reinversetzt, muss man feststellen, dass man oft gar nicht weiter weiß. Man ist erstmal geplättet, muss es sacken lassen und kann in dem Moment gar keine "richtige" Entscheidung treffen.
Ich will damit eigentlich nur sagen, dass "Eden Lake" nicht fehlerfrei ist. Aber dennoch, dieser Film ist eine Torture. Von Anfang bis Ende fühlt man als Zuschauer mit und bekommt einen Schlag in die Magengrube nach dem Anderen. Man erhofft sehnlichst, dass irgendwann alles gut wird, dass es den "Turning Point" gibt, bei dem sich alles zum Besseren bekehrt. Es wird aber recht schnell im Film deutlich, dass das "Gute" in diesem Film sehr wenig Screentime hat.
Wie gesagt, es mag hier und da so wirken, als würde etwas viel Schwarzmalerei betrieben werden, als würde viel dunklere und böser dargestellt werden, als es in Wirklichkeit ist. Aber vielleicht braucht man auch mal einen solch dunklen Einblick in die menschliche Psyche, um zu sehen, wie verkorkst die Welt eigentlich ist.
Womit ich jetzt natürlich nicht sagen will, dass das Ziel des Films die Offenbarung, wie schlecht die Menschen doch sind, ist. Dafür funktioniert der Film als "einfacher Horrorfilm" auch viel zu gut und hat eben auch einige fragwürdige Momente.
Dennoch ist "Eden Lake", meiner Meinung nach, eine wahre Perle, hinter der wesentlich mehr steckt, als man auf dem ersten Blick erkennen mag. Allen voran einer sehr niederschmetternder Film.
SPOILER
Und das Ende gehört definitiv auf die Liste der ungerechtesten und schlimmsten überhaupt und setzt in Sachen "niederschmetternd" dem ganzen nochmal die Krone auf. Weil es so grausam und schmerzhaft ist, ist es verdammt gut und schließt den Film und dessen Aussage konsequent ab.
Ich mach auch noch mit! Horror klingt immer gut.
http://www.moviepilot.de/liste/horrorctober-2015-codebreaker
Einige Tage habe ich nun über diesen Film nachgedacht.
Darüber, was er mir wohl sagen will, was er zu bedeuten hat.
Ich habe diverse Interpretationsansätze, Analysen und Kommentare hier auf Moviepilot gelesen, weil es mich beschäftigt hat.
Eine klare Antwort habe ich allerdings noch nicht gefunden.
Eines mag aber sicher sein - "Lost Highway" ist, für mich, Kunst.
Es wird eine Geschichte erzählt, die man auf den ersten Blick nicht klar zusammenfassen kann, dazu kommen surreale und düstere Bilder und allgemein eine sehr gelungene Inszenierung. Der Film verändert sich optisch mit seiner Handlung, ist düster, wenn es dem Verlauf und den Charakteren entspricht, ist hell, wenn sich daran allerdings etwas ändert. Den abwechslungsreichen, aber dennoch stets treffenden Soundtrack sollte man dabei auch nicht vergessen. Es war unglaublich cool, als auf einmal Rammstein ertönte.
Auf den ersten Blick ist "Lost Highway" bereits ein Film, bei dem man sich sicher sein kann, dass sich so viel mehr dahinter verbirgt, der aber auch so, schlicht und ergreifend bei dem was man sieht/hört, ohne schon zu deuten, super funktioniert.
Aber wie gesagt: da ist noch mehr. Man kann interpretieren, man kann deuten, man kann die gewagtesten Hypothesen aufstellen. Ohne, dass es dabei ein "richtig" und ein "falsch" gibt. Letztendlich kommt es für mich nicht mal richtig darauf an WAS man denn nun darin sieht, alleine DASS es möglich ist, seine eigene Deutung aufzustellen, ist für mich ganz groß. Natürlich, das mag oft so sein, selten ist es mir aber so klar geworden wie bei "Lost Highway". Und um es nochmal zu betonen: allein das was man sieht, ohne jegliche Bedeutung, weiß zu gefallen.
Nimmt man beispielsweise den "Mystery Man". Man kann in ihm den Teufel sehen, sogar Mephisto aus "Faust" oder man sieht ihn einfach als dunkele, allwissende Instanz, die unseren Hauptcharakter begleitet. Ich bin auch nicht abgeneigt zu sagen, dass er ein Teil der Hauptfigur ist, dessen böse Seite, dessen Schatten, indem sich aller Hass, alle Bösartigkeit, alle Wut manifestiert. Schließlich sieht und kommuniziert lediglich die Hauptfigur wirklich mit ihm. Was auch immer man nun meint, für das der Mystery Man steht - allein, dass er da ist, dass er alles weiß, dass er diese allwissende, diabolische und geheimnissvolle Instanz ist, ist so mysteriös, fast schon furchteinflößend.
Und so verhält es sich mit vielen Aspekten des Films, wie zum Beispiel auch der Verwandlung. Ob nun alles was danach passiert ein Traum ist, die Verwandlung tatsächlich stattfindet und anhand des wiederkehrenden Dialogs mit dem Mystery Man vielleicht auch nicht die erste ist, es also wirklich magisch ist oder eben doch nur eine Fantasie, ist alles sehr interessant und auch nicht klar definierbar, aber allein, dass es passiert, verleiht dem Film einen gewissen Reiz, des Fantastischem, des Rätselhaften, des Besonderem.
Aber natürlich macht es auch Spaß Dinge hineinzuinterpretieren und sich selbst eine richtige Lösung zurecht zu legen. "Lost Highway" bietet viel, was auf der Bildebene funktioniert, auf der Sachebene aber einen großen Raum schafft, in dem man sich austoben kann. Ich persönlich sehe die gesamte Geschichte, die Verwandlung, den Mystery Man, Renée/Alice, als einen Mix aus Realität und Traum, bei dem man nie so recht sicher sein kann, was nun wirklich passiert und was nun fiktive Elemente sind. Vielleicht mag diese Story nur ganz simpel und inspirationslos sein, durch die übernatürlichen Aspekte, wird es aber zu einer wahrhaftig mystischen Geschichte.
Und am Ende?
Am Ende fährt Fred/Pete die endlose Straße, wie auch schon zu Beginn. Eine Reise ohne Ende. Ein Bogen der geschlossen wird. Was auch immer uns hier erzählt wird, es hört nicht auf, wiederholt sich und lässt auf ein düsteres Kapitel schließen.
"Lost Highway" - ein Film, der sicher viel zu bedeuten hat, aber auch viel bietet, was nicht mal unbedingt gedeutet werden muss.
Ich habe mich bisher immer noch nicht so recht mit dem Finale anfreunden können.
Ich kann zwar die Argumentation, dass Ted & Robin zusammengehören und dass das Finale im Prinzip das Konsequenteste gemacht hat, was es hätte machen können, durchaus verstehen, will das aber nicht so wirklich.
Man hat quasi seit der vierten Staffel Barney & Robin aufgebaut, was ein sehr problematischer Weg war. Das größte Problem dabei war dann wohl Ted. Trotzdem hat man an dieser Beziehung festgehalten und letztenendes sogar das größte Problem gelöst, wieder und wieder.
Rückblickend hätte man dann auch deuten können, dass Ted erst richtig bereit für die Mutter gewesen wäre, wenn er mit Robin, komplett abgeschlossen hat, was im bei der Hochzeit von Barney und Robin der Fall gewesen wäre.
Ted hätte im Finale die Mutter treffen können und so hätten wir dann alle Charaktere in einer Beziehung gehabt, die Story hätte sind gemacht, T&R als Aufhänger wäre nach wie vor konsequent gewesen und wir hätten einen runden Abschluss gehabt.
So, da wiederhole ich mich gern, hat man aber die Storyline rund um Barney und Robin, der vergangenen Staffeln komplett zu Nichte gemacht. Da man dieses Kaptiel in 10 Minuten des Finales einfach so begräbt. Barney, der eine Charakterentwicklung sondergleichen durchgemacht hat, wird eben auch mal kurz und knapp zurückdegradiert. Sicher, er hat sein Baby, die Liebe seines Lebens, aber er wird trotzdem irgendwann alleine sterben, ohne Frau an seiner Seite, denn die Tochter wird nicht ewig da sein und eine neue Liebe wird er nicht finden, wie er selbst schon sagte, wenn es nicht Robin ist, dann ist es keine.
Ted holt sich Erlaubnis seiner Kinder ab, sich Tante Robin zu holen. Eine sinnvolle Begründung der Geschichte. Aber so richtig zufrieden stellt es mich nicht, dass aus der Geschichte für die Kinder am deutlichsten wird, dass Ted Robin liebt. Wird dann nicht auch klar, dass die Mutter nie den selben Stellenwert wie Robin hatte? Was, wenn die Mutter nicht gestorben wäre und Ted hätte die Geschichte auf die selber Art und Weise erzählt? Die Kinder hätten genauso reagiert und dann? Ich weiß, eine gewagte Hypothese, aber ich mein ja nur.
Was ich eigentlich sagen will: je öfter ich lese, dass Ted und Robin zueinander gehören und es von Anfang an nur um diese Beiden ging und nicht um die Mutter, desto mehr glaube ich das auch. Allerdings bin ich momentan leider noch nicht wirklich überzeugt davon. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass sich diese Meinung irgendwann noch ändern wird.
Ich bin mir bei diversen Kategorien unsicher, für wen ich nun sein soll.
Eins ist allerdings ganz sicher: Jonathan Banks MUSS einfach gewinnen.
(Auch wenn er mit Dinklage, Kelly und Mendelsohn starke Konkurrenz in seiner Kategorie hat.)
Womit fängt man hier am besten an?
Damit, dass "Sieben verdammt lange Tage" ein Film ist, der sich einem gewissen Ablauf wie auch diversen Klischees bedient, die man schon aus ähnlichen Filmen zu Genüge kennt?
Damit, dass er am Ende viele Handlungsstränge nicht konsequent genug abhandelt und man irgendwie genauso schlau ist, wie vorher?
Damit, dass der Film wohl so einige Kritikpunkte hat, die man nicht übersehen kann?
Ja, wenn man damit anfängt, dann hat man wohl schon mal deutlich gemacht, dass es sich hier um keinen außergewöhnlich guten Film bzw. um ein Meisterwerk handelt.
Auf "Sieben verdammt lange Tage" muss man sich einlassen. Es wird nicht viel anders gemacht, es werden keine Gesetzmäßigkeiten gebrochen. Wenn man das akzeptiert und vielleicht schon vonherein mit dieser Erwartung herantritt, kann man nur überrascht werden. Man sollte kurzzeitig ein Familienmitglied der Altmans werden und dieses Chaos teilen. Dann wirkt der Film und da funktioniert er auch richtig gut.
Man muss natürlich irgendwo auch anmerken, dass hier wirklich viel zusammenkommt.
Eine "Pechsträhne" wäre wohl viel zu untertrieben, bei dem was Judd Altman alles passiert. Erst erwischt er seine Frau beim Fremdgehen, dann stirbt auch noch sein Vater und als wäre das nicht schon schlimm genug, kommen noch einige andere Überraschungen zum Vorschein, mit denen er wohl auch nicht gerechnet hätte.
Und das ist nur ein Viertel der Kinder von Hillary Altman, die anderen drei bringen ebenfalls ihre Päckchen mit, die sie bedauerlicherweise zu tragen haben. Aber, dabei ist es doch ihr Mann, der gestorben ist, die Gute hat es also auch nicht leicht. Hinzu kommen noch Nachbarn die vom Schicksal gebeutelt wurden und natürlich die (Ehe)partner ihrer Kinder. Es kommt ganz schön was zusammen bei den Altmans.
Und das dürfte gleichermaßen notwendig, wie auch etwas übertrieben sein.
Es wirkt doch etwas konstruiert, dass es ja allen ach so schlecht geht und dass hier noch was passiert und sich da noch etwas offenbart, was natürlich einen bitteren Beigeschmack hat.
Andererseits entfaltet sich nur dann die Wirkung des Films.
Es kommt nicht darauf an WAS hier passiert, sondern WIE damit umgegangen wird.
Darum geht es für mich in diesem Film. Genau das ist es auch, was ich an ihm mag.
Weder wird hier vorgegaukelt, dass Zusammenhalt das Wichtigste ist und man nur innerhalb der Familie wieder auf den rechten Weg zurück findet, noch wird die Familie zu unbedeutsam dargestellt bzw. unnötige, übertriebene Konflikte eingebracht.
Natürlich ist die Familie das Wichtigste, aber auch innerhalb der Familie gibt es Probleme. Es ist nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen, da eben jeder seine Fehler und Schwierigkeiten hat. Wenn es dann aber darauf ankommt, sind dennoch alle füreinander da. Wenn vielleicht auf eine andere Art und Weise, als man erwartet.
"Sieben verdammt lange Tage" romantisiert nicht, redet nicht alles gut, bekommt aber irgendwo dann doch wieder die Kurve in einen mainstreamigen Film dieser Preisklasse. Wirkt allerdings nicht zu sehr aufs Auge gedrückt, dass man genervt oder gar angewiedert von übertriebener Sentimentalität bzw. aufgesetztem Kitsch ist. Er schafft es einen Ton zu treffen, der mich als Zuschauer auch tatsächlich erreicht hat, es gab tatsächlich Momente, die mir richtig Nahe gingen. Und das waren keine Momente, die traurig waren, weil man einfach Drama erzeugen wollte. Kein Mittel zum Zweck. Sondern wirklich tragische Momente. Sicher gab es die, bereits oben angesprochenen, Kritikpunkte. Es gab auch einige "Punchlines" die so gar nicht funken wollten. Und hier und da gibt es auch Stellen, die weniger zünden. Aber die Schauspieler, die Message und die zahlreichen wirklich emotionalen Momente, machen diesen Film dann doch zu einem schönen Film, denn man sich sicherlich auch öfters geben kann.