corinna.freiburg - Kommentare
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Alle Kommentare von corinna.freiburg
Langes Star Trek-Erinnerungswochenende, die Erste... Film ab!
Als ich mir den Film in der Videothek auslieh, war Raumschiff Enterprise noch nicht der allzeitige Wiederholungsliebling in der Glotze, zumal gerade eben erst auf dem ZDF Next Generation gestartet war. Idealer Zeitpunkt, sich einen Film anzuschauen, von dem man nicht einmal wusste, daß er existiert (sogar eine ganze Reihe von I bis V).
Aber irgendwie fühlte sich das alles nicht so wirklich richtig an, was ich da sah... alles war so düster und mit der Handlung selber konnte ich noch weniger anfangen als mit der Fernsehserie (obwohl ich mit 12 der FSK entsprach)... der schlechte erste Eindruck dieses Films wollte irgendwie nie wieder so wirklich verschwinden, egal wie alt ich darüber wurde. Auch heute noch ist er mir zu düster, sowohl von der Beleuchtung als auch von den Charakteren. Kirk spielt ständig seine Machtspiele mit Decker, Spock ist noch verschlossener und um ein vielfaches ernster als früher... und zwischen ihm und McCoy will es einfach nicht mehr so knallen wie früher. McCoy ist ein mürrischer, grantelnder Stinkstiefel geworden und unsere alte Brückenbesatzung wird megamäßig ins Nebenrollenabseits geschoben, wo sie leere Texthülsen von sich gibt. Dazu noch überlange Einstellungen von der Enterprise (aus allen möglichen Winkeln, wenn schon, denn schon) und eine meist düstere und dumpfe Musik... Star Trek - The Motion Picture heißt unter den Trekkies nicht umsonst The Slow Motion Picture. Zudem ist die Grundgeschichte des Films um eine Sonde, die ihren Schöpfer sucht, so dermaßen offensichtlich an eine Folge der alten Serie angelehnt (nämlich Ich heiße Nomad, die nicht mal besonders gut gewesen wäre), daß es eigentlich eine Vergeudung von Geld und Zelluloid gewesen ist.
Nun habe ich hier gerade gelesen, daß es inzwischen einen DC von diesem Film geben soll. Ich hoffe mal, er ist dadurch besser geworden. Muss die Sichtung noch nachgeholt werden. Bis dahin bekommt dieser Film jedoch erstmal eine absolute Negativwertung von mir, denn ich bin von diesem Machwerk immer noch megaenttäuscht.
Supi Soundtracks, kobbi! Macht voll Spaß, sich da durch zu lauschen...
hab hier die Eröffnungsthemen meiner zwei liebsten klassischen Horrorfilme...
vielleicht sind sie eine Aufnahme in Deiner tollen Liste würdig.
Lieben Gruß!
Dracula (1958): https://www.youtube.com/watch?v=3bNnMYeEZPA
The Mummy (1959): https://www.youtube.com/watch?v=Mc4qa1DKI-g
Disneys Schneewittchen war der Lieblingsfilm von Adolf? Und Don Camillo von Ratzinger? Alter Schwede, die beiden möchte ich ja nun beim Filmabend überhaupt nicht dabei haben... xD
Die Helden meiner Kindheit... und was war ich verknallt in Mr. Spock, heiligs Blechle... Sicher, billige Effekte und textlastige Stories, aber dennoch etwas absolut Neues und Revolutionäres in seiner Zeit.
Mein Dank gilt Roddenberry noch heute für seinen sturen Dickschädel, den Vulkanier nicht aus der Serie zu werfen und in der zweiten Staffel sogar noch einen Russen in die Mannschaft zu holen, zusätzlich zum japanischen Steuermann und der afrikanischen Frau an der Kommunikation.
Überhaupt flammte in der Besatzung immer wieder durch, wie international sie war... Kirk und McCoy Amerikaner, Scotty Schotte, Chekov Russe, Sulu Japaner, Uhura eine Bantu und Mr Spock, der vom Vulkan kam, aber eine irdische Mutter hatte. Dann gab es auch mal einen Franzosen namens DeSalle, einen weiteren Afrikaner mit Dr. M'Benga und diverse andere Gastcharaktere mehr... wenn man dann irgendwann mal erwachsen geworden ist erkennt man erst, wie sehr die Serie ihrer Zeit zum Thema Völkerverständigung voraus war. Zweiter Weltkrieg (Japan), kalter Krieg (Sowjetunion), Rassentrennung (schwarz und weiß)... was ist das denn? Das kennen wir in der Zukunft nicht mehr... wie idealistisch und wie schön. Selbst Nazideutschland versucht man noch positive Züge abzugewinnen (die Ziele von Prof. Gill in Schablonen der Gewalt waren durchaus hehre Ziele), gerade mal zwanzig Jahre nach Kriegsende... Aber den kalten Krieg vergessen wir dennoch nicht, wir bauen uns mit den kriegerischen Klingonen einfach mal nen Ersatzrussen... zumindest wird er immer als solcher interpretiert. Jedoch frage ich mich dann, wofür das andere kriegerische Volk, die Romulaner, stehen soll? Fakt ist, wir brauchen auch mal nen Bösewicht, sonst macht es doch keinen Spaß, jede Woche neu durchs All zu jetten...
Das ist vermutlich auch der Hauptgrund für mich, dieser Serie die Höchstwertung und mein Herz zu schenken, gerade und besonders in der heutigen Zeit, wo wir den ganzen Tag in den Nachrichten von Konflikten, Bürgerkriegen und Kriegen zugeschüttet werden. Da lohnt sich die knappe Stunde heile Welt, in die man hier in jeder Folge entkommen kann, doch durchaus. Hier gibt es Völkerverständigung und man weiß zudem auch ganz genau, wer denn der Bösewicht ist (die viele Jahre später bei Next Generation auch alle endlich zu Freunden werden).
Das Leben ist kein Ponyhof... für unsere titelgebende Heldin schonmal erst recht nicht. Sie ist verliebt in den Jungen, mit dem sie schon als Kind im Café seines Vaters auf dem Boden gespielt hat. Dieser liebt sie auch, aber er hat den Traum von der See, den ihm sein Freund, der Admiral, als Floh schon vor Jahren ins Ohr gesetzt hat. Dennoch ist seine Liebe zu Fanny beinahe groß genug, um bei ihr zu bleiben... zumal und besonders nachdem er die Nacht mit ihr verbracht hat und von ihrer Mutter erwischt wurde. Die Ehre würde es verlangen, daß er sie nun heiratet... doch Fanny ist sich bewußt, daß er sie ein Leben lang hassen würde, wenn sie ihn von seinem Traum abhielte und hilft ihm, kurz vor dem Ablegen auf sein Schiff zu kommen und es vor seinem Vater zu verheimlichen. Sie liebt ihren Marius, er liebt sie, die Zeit wird vergehen und er wird wieder zu ihr zurück kommen... dann kann man ja immer noch heiraten.
Leider ist die einzige gemeinsame Nacht aber nicht ohne Folgen geblieben und Fanny droht eine ledige Mutter zu werden... zur damaligen Zeit eine absolute Schande. Aber Mama weiß nach dem ersten Schock durchaus Rat, nämlich eine Heirat mit dem wohlsituierten, aber doch doppelt so alten Panisse, der schon länger an Fanny interessiert ist... dann aber bekommt Marius Vater von der Sache Wind und erschwerend kommt Marius früher als erwartet zurück nach Hause... erschwerend, weil Fanny ihn noch immer liebt...
Jetzt hab ich genug Handlung gespoilert um jedem zu überlassen, ob der Film vormerkenswert ist oder nicht. Sehenswert sind auf jeden Fall ein sehr junger Horst Buchholz, eine wunderbar ernste Leslie Caron, die nicht tanzt und nicht singt sowie die wunderbaren Nebenfiguren in Gestalt von Charles Boyer (Marius Vater César), Maurice Chevalier (Fannys Verehrer Panisse) und ihren beiden Freunden Salvatore Baccaloni (Escartifigue) und Lionel Jeffries (Monsieur Brun). Allein die Chemie zwischen den vier älteren Herren, besonders zwischen César und Panisse, ist manchmal förmlich zum schreien komisch, besonders wenn sie Karten spielen oder sich an dem Hutspiel erfeuen. In der anderen Wagschale finden wir die große Portion Drama um Fanny, Panisse und Marius, welche manchmal sehr danach verlangt, zum Taschentuch greifen und sich ein Tränchen verdrücken zu müssen.
Mag heute vielleicht etwas altbacken und dick aufgetragen daher kommen, aber ist dennoch ein Film für das große Herz. Vielleicht sogar heute noch dafür geeignet, ihn sich mit der Freundin anzusehen und sie bei den ersten zarten Schnüffgeräuschen liebevoll in den Arm zu nehmen. Das mögen wir gerne, Jungs ;)
Definitiv einer meiner liebsten Heulklassiker... :)
Einige haben mich durchaus überrascht, weil ich doch andere Filme als erfolgreicher vermutet hatte, aber bei einigen freue ich mich, daß ich da beim Raten komplett richtig gelegen habe.
Klasse Liste, Hut ab vor der vielen Mühe, die Du Dir damit eindeutig gemacht hast.
Der Film beginnt wie eine typische Geschichte um eine Außenseiterin, die aus dem Knast in eine Kleinstadt kommt und einfach nur ihr Leben wieder auf Kette bekommen möchte. Wir erfahren recht früh, daß sie fünf Jahre wegen Totschlag eingesessen hat, mehr erfahren wir darüber erstmal nicht. Der Anfang ist durchaus stark, denn es wird nicht versucht, uns Percy (so heißt die junge Dame) als arme, bemitleidenswerte Frau vorzustellen. Sie hat durchaus ihre innere Stärke und weiß auch, sie zu benutzen... dennoch scheint da etwas unter der Oberfläche zu stecken, da sie einen sehr emotionalen Ausbruch bekommt, als ihr neuer Freund sie in eine Bar mitnimmt.... doch auch hier gehen wir erstmal nicht weiter drauf ein... wir lassen Percy ihre Geheimnisse.
Leider werden dann auch sehr schnell die sehr klischeehaften weiteren Figuren eingeführt, wie etwa das unterdrückte blonde Frauchen, die sich durch die Freundschaft mit Percy zu emanzipieren beginnt, ihr unsympathischer Ehemann, der auf Teufel komm raus in Percys Knastzeit rumgräbt und der felsenfesten Überzeugung ist, daß Percy seine Tante, der der namensgebende Grill gehört, bei nächster Gelegenheit ausrauben oder schlimmeres wird sowie diverse andere Gestalten mehr.
Nachdem Percy dann den Tod gefunden hat gleitet der Film so sehr in den melodramatischen Kitsch ab, daß es eigentlich beinahe schon körperlich zu schmerzen beginnt. Plötzlich ist unser unsympathisches Makler-A*****och so sehr von seinem schlechten Gewissen geschüttelt, daß er sich der gesamten Dorfgemeinschaft erklärt, was er warum getan hat und überhaupt (heul... es tut mir ja soooo leid... schluchz). Und wenn dann noch die junge Dame mit dem Kind, welches später mal eine Chance haben soll, den Zuschlag für den Grill gewinnt, dann ist echt alles zu spät... Der Zug ist doch in dem Dorf schon längst abgefahren... keiner kann mir erzählen, daß da jetzt plötzlich alle bessere Menschen geworden sind, nur weil die Geschichte mit Percy passiert ist... nee, ganz ehrlich, da wäre mir ein Happy End um Percy und den Einsiedler Eli schon lieber gewesen als das...
Lehrer krempelt Schule um, die 328ste... Action!
Wir schnappen uns eine wahre Begebenheit um die East Side High in Paterson, New Jersey, geben ihr einen jungen Morgan Freeman in seiner ersten Hauptrolle, würzen das ganze mit Schülern, die noch nicht mal im realen Leben so komplette Hohlnieten und Vollpfosten sein können, Vorurteilen und Klischees, die schon den achthundertsiebenundzwanzigsten Aufguss hinter sich haben, und der ewigen Message, daß du was werden kannst, solange du in der Schule emsig mitarbeitest.
Die Voraussetzungen lassen es bereits erahnen, da kommt ein Film auf uns zu, der kaum neue Duftmärkchen setzen wird... außer vielleicht den farbigen Schulleiter, der erstmal in seinem eigenen Kollegium aufräumt, getreu dem Motto, was ihr die letzten Jahre hier in den Sand gesetzt habt, daß werden wir jetzt in einem Jahr reißen. Das und die Nummer, daß er erstmal ein Zehntel der Schüler wegen Dealen und anderer Delikte aus der Schule schmeißt, vermag durchaus einen starken Eindruck zu hinterlassen. Leider kann der Film nicht bei diesem starken Start bleiben... zu sehr verbeißt man sich in die Rolle des ständig keifenden CNVD (Chefneger vom Dienst, wie Freeman sich selbst beschreibt)... wie seine Schüler ihn dabei so lieb gewinnen können, bleibt mir nach wie vor schleierhaft. Und wenn diese Schüler dann zum Ende skandierend auf der Straße stehen derweil bereits bewaffnete weiße Polizisten, die einen Aufstand von Farbigen und Latinos fürchten, in Stellung gehen und dann noch Freemans Stellvertreterin mit dem erlösenden Testergebnis um die Ecke kommt, dann sind wir endlich am vollendeten Hollywood-Kitschende angekommen.
Der Film hat starke Momente, aber er verliert sich doch leider zu sehr in seinen Klischees, aus denen er einfach nicht herauswachsen will. Schade eigentlich...
Biopic alter Schule, welches sich aber für die damalige Zeit die Mühe und die Kosten macht, den Film einerseits halbwegs an Originalschauplätzen zu drehen (ich denke mal, es beschränkt sich auf diverse Außenaufnahmen) und sich andererseits das Ensemble der Münchner Oper zu schnappen, um einige Ausschnitte von Wagner-Opern im deutschen O-Ton auf Film zu bannen. Was ich so über Wagner weiß deckte sich ziemlich gut mit der Handlung des Films, eingefleischte Wagner-Fans werden meine Meinung vielleicht teilen, vielleicht auch nicht, dazu weiß ich nicht genug über diesen Berserker der deutschen Oper.
Wer noch nie etwas von Wagner gehört hat, der sollte sich dieses Schätzchen vielleicht einmal zu Gemüte führen, denn die kurzen Opernpassagen bieten eigentlich einen netten kleinen Rundumschlag durch sein gesamtes Werk. Da der Titel Frauen um Richard Wagner lautet (inzwischen auch Die Richard Wagner Story), liegt hier natürlich auch ein wenig Hauptaugenmerk, denn durch einige Passagen seines Lebens jagt der Film dann doch verdammt schnell durch, aber für einen groben Umriss seines Lebens und Schaffens genügt es durchaus.
Ich hab bei diesem Film durchaus Lust bekommen, vielleicht doch in meinem Leben irgendwann mal die Wagner-Festspiele in Bayreuth zu besuchen. Mal sehen, ob ich Glück habe... ;)
Danke nochmal für den Tip, Filmkenner. Alter Schwede, der Streifen war so tief begraben, daß ich mich eigentlich an so gut wie nichts mehr erinnern konnte... vielleicht ist es auch besser so.
Eine richtige Bond-Persiflage trifft es noch nicht mal, was dieser Film ist. Irgendwie ist es ein bunter Mix aus Die 2, Drei Engel für Charlie, James Bond und Mit Schirm, Charme und Melone. Und obwohl die Mischung durchaus in sich stimmig an den Haaren herbeigezogen ist, unterhält dieses Machwerk doch ziemlich kurzweilig.
Ein sehr junger Ted Danson tritt an, um nach einer Geschichte und dem Drehbuch von Jimmy Sangster (ich wollt meinen Augen nicht trauen) die Welt vor dem wilden Einschrumpfen des Hoover Damms, Fort Knox und diverser anderer Ziele durch Christopher Lee zu retten...
Wenn das in oben erwähnter Mischung nicht abgedreht genug ist um sehenswert zu sein, dann weiß ich es auch nicht. Aber wenn der Film eines ist, dann ganz fürchterlich Achtziger! Geil ;)
Einer der ersten Disneyfilme, an die ich mich erinnern kann. Damals schon eine sehr zu Tränen rührende Geschichte sind heute bergeweise Taschentücher für mich unumgänglich, wenn ich diesen Film sehe, spätestens, wenn der kleine Kerl seine Mutter in ihrem Gefängniswagen besuchen kommt und sie ihm ihr Lied singt. Wessen Augen da noch trocken bleibt, der muss ein trauriges Verhältnis zu seiner Mutter gehabt haben.
Gerade nach einer so herzzerreißenden Szene macht die Rosa Elefanten-Sequenz nur umso mehr Sinn, da die so jenseits von Gut und Böse ist (zumal ein Kind sie nicht unbedingt verstehen wird), daß man komplett wieder von der traurigen Szene zuvor abgebracht wird und auch nicht im Entferntesten mehr daran denkt.
Diese Mischung ist nicht nur bei Disney sondern generell bei Filmen für Kinder sehr wichtig... die negativen Emotionen (Zorn, Trauer, Angst, etc.) müssen wieder aufgefangen und, zum Beispiel, mit einem erholsamen und befreienden Lachen aufgelöst werden. Dieses Rezept funktioniert selbst bei den heutigen Disneyfilmen noch vorzüglich. Und dieser Disneyfilm ist für mich das, was Vom Winde verweht für mich im Realfilm ist... er geht mir jedesmal so zu Herzen, daß die salzige Sintflut nicht mehr aufzuhalten ist... ;)
Da ich nicht so wirklich viel mit dem französischen Film anfangen kann und mir das Thema auch viel zu sehr nach Melodram klang, hab ich diesen Film ziemlich lange links liegen lassen... vielleicht auch, weil wir gerade in der Familie einen Pflegefall verloren hatten. Inzwischen wurde dieses, wie ich es nennen muss, Versäumnis allerdings bereinigt.
Wenn dieser Film irgendwas nicht ist, dann ist das ein Melodram. Falls es doch eines sein sollte, dann habe ich bei einem Melodram halt noch nie soviel gelacht wie bei diesem. Das liegt vor allem an dem herrlich unverblümten und unverschämten Humor von Driss, der so garnicht in das Umfeld passen will, in welchem er arbeitet. Dabei ist Driss durchaus keine komische Figur, sondern eigentlich eine sehr traurige. Aber für ihn scheint das Motto zu gelten: Wenn man keinen Spaß im Leben hat, dann ist man besser tot.
Ohne den passenden Gegenpart in Gestalt von Philippe würde die gesamte Geschichte jedoch nicht funktionieren. Wäre er auch nur ein bisschen intoleranter oder würde er sich in Selbstmitleid ergießen, so wäre die Geschichte in der Versenkung verschwunden.
Und Driss wirbelt sein Leben gehörig durcheinander (Musik, Erziehung, neue Liebe) und es macht ernorm Spaß, ihm dabei zuzusehen. Ebenso wie es Spaß macht, die Saat bei Philippe aufgehen zu sehen (Driss zu Philippe: "Erlauben sie mir, ihre Tochter zu schelten. Ich hab Arme und Beine. Was wollen sie denn tun? Sie überfahren?" Wenig später Philippe zu seiner Tochter: "Muss ich dich erst überfahren, damit du mir gehorchst?" Köstlich!).
Der Film kennt zwar auch die melancholischeren Töne, besonders während wir Driss kennen lernen oder nachdem Driss bei Philippe aufgehört hat und man merkt, wie sehr Philippe ihn vermisst, aber die fröhlichen Töne überwiegen sehr. Der Film hat seinen Ruf als Überraschungserfolg wirklich verdient.
Ben Hur? Wonderful Life?
PFOTEN WEG!!!
Das muss jetzt an die 25 Jahre her sein, daß ich das Schätzchen das letzte Mal gesehen hatte und ich muss mich bei Filmkenner für die Erinnerung an dieses Schätzchen sehr bedanken. Alter Schwede, das sind Disneyfilme, die noch richtig Spaß machen, sowohl den Kiddies wie mir damals als auch meinen Eltern damals oder mir heute. Man mag es als Trash, Bondparodie oder als Family Action betrachten, der Spaß ist auf jeden Fall gewährleistet (okay, die Grundlagenkenntnisse der Physik müssen wir mal ganz ganz weit in die Ecke schieben...).
Worum geht es in dem Film? Ein Comiczeichner wird von seinem besten Freund, einem CIA-Mitarbeiter, dazu angeheuert, geheime Papiere in die Türkei zu bringen und dort einem russischen Kollegen zu übergeben (sei gegrüßt, kalter Krieg). Das muss sein, damit die Kommunisten nicht merken, daß sich in der Türkei westliche Spione tummeln. In Istanbul angekommen lernt unser Freund eine wunderschöne Russin kennen, verliebt sich vom Fleck weg in sie und gibt dann natürlich an wie Bolle, was für ein genialer Agent er doch ist, Codename Condorman. Als eben diese Russin sich dazu entschließt, in den Westen überzulaufen, verlangt sie vom CIA genau diesen Agenten, da sie nicht weiß, daß er nur ein Zivilist ist. Und das Abenteuer nimmt seinen Anfang...
Es mag bessere Bond-Parodien geben als diese hier, aber dafür merkt man hier auch schon beim Vorspann, daß der Film sich selbst nicht so ganz ernst nimmt. Ein gezeichneter Condorman bringt uns hier bereits gehörig zum Schmunzeln. Auch die Blenden sind sehr im Comicstil gehalten, was dem Film, neben der persönlichen Katastrophe unserer Hauptfigur zu Beginn und in Istanbul, nochmal mehr den Ernst etwas rausnimmt. Jedoch ist die Action, die dosiert eingesetzt wird, gerade unter dem Vorzeichen Disney, absolut über jeden Zweifel erhaben und unterhält wunderbar mit Auto- und Bootsverfolgungen. Und wenn Barbara Carrera dann noch auf der Flucht eine italienische Hochzeit crasht, bleibt garantiert kein Auge mehr trocken. Wunderbar gibt sie hier eine verzweifelte und betrogene Ehefrau, damit sie den KGB-Agenten auf ihren Fersen entkommen können (die natürlich erstmal von Bräutigam und Co verdroschen werden). Es ist einfach zu schön.
Wie man sieht, der Streifen begeistert mich heute noch. Ansehen!
Meine Robin Hood-Woche hatte ich zwar vor 14 Tagen, aber inzwischen bin ich noch über ein weiteres altes Schätzchen gestolpert, der die Geschichte um Robin Hood fortspinnt, nämlich diesen aus dem Hause Hammer Productions.
Hammer versucht wieder das, was ihnen den Start in den Horror-Olymp geebnet hat... sie verfilmen eine erfolgreiche Fernsehproduktion (wie auch schon Quatermass und Yeti zuvor) und holen sich dafür mit Richard Greene den entsprechenden Hauptdarsteller ins Boot. Dazu packen wir noch ein paar Stammspieler (Peter Cushing, Niall MacGinnis, Richard Pasco, Oliver Reed) und starten das Abenteuer um die Ränkeschmiede, den Sheriff von Nottingham und Lord Edward von Newark, deren Bestreben es ist, den Erzbischof von Canterbury umzubringen. Denn dieser ist nicht nur Kirchenoberhaupt, sondern in Abwesenheit des Königs auch noch sein Regierungsvertreter. Und in dieser Eigenschaft gefällt es ihm überhaupt nicht, daß der Adel der Gegend mit dem Sheriff konspiriert, um sich Ländereien gefallener Kreuzritter anzueignen und so eine Vormachtstellung zu erringen. Jetzt können nur noch Robin Hood und seine Mannen den Erzbischof retten und die Konspiration damit zerschlagen...
Der ganze Spaß klingt verworren? In der Tat, das ist er auch... Der heimliche Star des Films ist ohne Zweifel die irische Landschaft, durch die unsere Darstellerriege hier reitet, haut und sticht. Die mittelalterlichen Kulissen überzeugen genauso wie die Kostüme. Robin Hoods Mannen hingegen verkommen leider sehr zu Randfiguren, da unser Held hier meistens solo unterwegs ist.
Leider vermag Richard Greene nicht so wirklich, mich als Robin Hood zu überzeugen, zumindest nicht, wenn man Errol Flynn schon einmal in dieser Rolle gesehen hat (aber wer kann es schon mit Errol Flynn aufnehmen ;) ).
Hingegen überzeugen unsere Bösewichte aus dem Hause Hammer dafür um so mehr. Richard Pasco als Haupt der Verschwörer überzeugt mit seiner autoritären Art ebenso wie der junge Oliver Reed (hier erst das zweite Mal für Hammer im Einsatz), der einen furchtbar versnobbten normannischen Adeligen gibt, der stets auf Streit aus ist. Schon diese kleine Rolle wirft ihre Schatten auf eine große Karriere voraus.
In die ziemlich großen Fußstapfen von Basil Rathbone als Robin Hood-Widersacher tritt, ziemlich erfolgreich, Hammer-Urgestein Peter Cushing und ist als Sheriff mindestens so hassenswert und verschlagen wie Rathbone als Guy von Gisborne.
Der wunderbare Niall MacGinnis verkommt in einer Winzrolle als Bruder Tuck zur komischen Nebenfigur, die sich nur mit ihrem Esel streitet (ach wie enttäuschend).
Tja, Bewertung... schwierig, schwierig... für eine Hammer Produktion durchaus ein solider Exkurs ins Abenteuermetier. Unter dieser Voraussetzung wäre es mir vielleicht sogar ne passable 7 wert... jedoch für eine Robin Hood-Verfilmung zwar ganz passables Tempo, aber etwas verworren und Spaß und Charme bleiben auch ein wenig auf der Strecke...
Die Sünde beim Filmeschauen unterschreib ich Dir sofort! Coole 7 Fragen, haben mir ein paar Filmanregungen gegeben, die ich schon länger mal sehen wollte. Schönen Sonntag, Big Kahuna!
Es hat Lee... es hat Fisher... es hat Walters... es müsste ein Hammerfilm sein... aber was tun dann bitte die vielen deutsche Darsteller da drin? Senta Berger, Hans Söhnker, Hans Nielsen... ich bin verwirrt... und warum kommen wir über den Spannungsbogen einer Edgar Wallace-Verfilmung nicht hinaus?
Ach, wir schauen hier eine Coproduktion unter deutscher Fahne... na das erklärt ja einiges... unter anderem die verwirrende und unlogische Handlung und einen sehr unmotivierten Christopher Lee... der doch eigentlich vor drei Jahren unter der Regie von Fisher miterleben durfte, wie sein bester Freund einen dreimal besseren Sherlock abgibt... schade eigentlich...
Schaut man jedoch den Film unter dem erwähnten Edgar Wallace-Vorzeichen, so erhält man eigentlich solide deutsche Standardkost die immer nur so gut ist wie eine niedrige Erwatungshaltung es zulässt. Wer mich hier eigentlich am meisten beeindruckt hat ist Hans Söhnker als Moriarty. Gerissen, skrupellos, aber ganz englischer Gentleman. Eigentlich war er im gesamten Ensemble so gut, daß Holmes nie als Gewinner hätte hervorgehen dürfen (meine Meinung).
Was bewerte ich denn nun? Die Holmesumsetzung oder einen deutschen 60er Jahre-Krimi? Letzteres würde von mir vermutlich eine 7 bis 8 bekommen, ersteres kommt leider bedeutend schlechter weg. Sorry, Christopher, auch wenn ich Dir alles verzeihe, dem Film verzeihe ich es nicht!
So hört denn ihr Leute die Sage von dem Hund von Baskerville.
Vernehmt, daß dieses Schloss dereinst von Sir Hugo aus dem Geschlecht der Baskerville bewohnt wurde... einem gewaltätigen, gottlosen Manne, der von Übel besessen war und der einen gewissen bösen und grausamen Humor hatte, der ihn in weitem Kreis berüchtigt machte...
Zack, es fliegt jemand aus dem Fenster und wir steigen in die Vorgeschichte um Sir Hugo Baskerville, ein ermordetes Bauernmädchen und den Ursprung des verfluchten Höllenhundes ein.
Die Kollegen bei Hammer klotzen in die ersten zehn Minuten eine Handlung, die in der gesamten Geschichte gerade mal am Rande Erwähnung findet und zieht hier bereits soviele Register, dass man als Zuschauer eine gewisse Erwartungshaltung bekommt. Damit das Rezept auch garantiert aufgeht legen wir unter die Verfolgungssequenz die Musikspur, mit der Van Helsing ein Jahr vorher bereits Dracula durch sein Schloss gejagt hat. Außerdem zeigen wir die Bestie nicht... wir hören sie nur, ihr Jaulen und ihr Knurren... das startet das Kopfkino und wir malen uns eine furchterregende Bestie aus... Gute Arbeit, Mr. Fisher, es soll Leute geben, die aus diesen 10 Minuten einen eigenen Film hätten basteln können... großes Gruselkino, definitiv.
Dann dürfen wir bereits drei der wichtigen Charaktere nahtlos kennenlernen: Dr Mortimer, der die eben gezeigte Legende vorgelesen hat sowie Watson und Holmes, die mehr oder weniger aufmerksam zugehört haben (Holmes hat nach der Legende einen Geistesblitz für einen Schachzug... sehr höflich, echt). Leider wird jetzt mächtig viel Tempo ausgebremst und einige Zeit über den Tod von Sir Charles Baskerville diskutiert. Nach dem starken Start keine glückliche Entscheidung, jedoch müssen wir ja unsere beiden Hauptcharaktere einführen... okay, sind ja nur fünf Minuten, jetzt kanns weitergehen...
Nein, kann es nicht, wir müssen ja noch unseren jungen Adeligen in Nöten kennen lernen, Sir Henry, den Neffen und einzigen Erben des verstorbenen Sir Charles... und nochmal laufen fünf Minuten auf der Uhr, doch wir belohnen die Geduld unseres Publikums mit dem ersten Anschlag auf Sir Henrys Leben... jeder Hammer-Fan freut sich spätestens hier, daß Cushing Lee nicht immer nur umbringen, sondern ihm auch den Hals retten kann. Leider wird das bis einmal in der Mitte und dann zum Schluss hin die größte Spannungsspitze bleiben.
Nun ist Conan Doyles Hund der Baskervilles nicht unbedingt eine Geschichte, die vor Spannung und Suspense strotzen würde... im Gegenteil, sie plätschert sehr lange vor sich hin und führt diverse Figuren ein, von denen wir erst gegen Ende erfahren, wofür sie denn eigentlich wichtig sind. Wenn er dann den erschreckenden Höllenhund riesig und mit flammender Schnauze beschreibt, ruft das natürlich einen massiven Gruseleffekt auf den Plan. Daher ist gerade dieser Roman garnicht schlecht von Hammer ausgewählt, um einen Goth-Gruselstreifen daraus zu machen. Klar auch, daß dafür ein wenig mehr an der Handlung herumgeschraubt werden muss... das kennen wir bereits von Frankenstein und Dracula.
Alles, was auch nur im Ansatz Gruselatmosphäre hervorrufen könnte, wurde dafür aufgefahren: Hundejaulen in der Dunkelheit, Nebel im Moor, eine alte Ruine (damit wir einen Vorwand haben, öfter mal ins Moor zu tigern), Blitz und Donner (zumindest zu Beginn), Frauenjammern in der Nacht, unmittelbar auftauchende Menschen... leider wurden aber auch ziemlich viele langstielige Passagen in den Film genommen (die Sequenz in der Mine will nicht zuende gehen... wie oft soll Lee noch stundenlang an Marla Landi rumflirten und knabbern und küssen... wie lange soll Watson noch durch die Landschaft wandern...).
Und der titelgebende Hund ist ja nun überhauptnicht das, was man seit Beginn des Films erwartet, jedoch muss man zur Ehrenrettung sagen, daß noch keine Darstellung des Hundes, die mir unter die Augen gekommen ist, auch nur annähernd adäquat gewesen wäre.
Würde ich den Film als reine Holmesverfilmung bewerten, würde er bei mir wahrscheinlich nicht über ne 5 hinauskommen. Hinzurechnen muss ich jedoch noch meine persönlichen Boni, die da heißen:
Kindheitsnostalgie (Totschlagargument *grins*),
Hammer Horror mit seiner Liebe zum Detail (Holmes Hütte ist sowas von massiv mit Kram, Karten, Bildern und Andenken überfüllt, Notizen stecken auf einem Dolch im Kaminsims) und
Cushing/Lee/Morell (die allesamt ihren jeweiligen Charakter wunderbar und sehr werksgetreu ausspielen, selbst die obligatorische Notiz auf der weißen Manschette fehlt nicht).
Also doch noch ne 9 ;)
Geil... total anderer Film... Disney, haut rein, den will ich sehen! :)
Es ist Staffelauftakt, wir schnappen uns also wieder eine Originalgeschichte von Conan Doyle (Ein Skandal in Böhmen) und wurschteln sie in Modern, wie wir das auch schon in Staffel 1 getan haben (Studie in Pink - Studie in Scharlachrot). Muster konsequent fortgesetzt, gefällt mir auf jeden Fall, da es all diejenigen ins Boot holt, die den "alten" Sherlock kennen, aber, wie sagt man beim Fernsehen, jetzt erst zugeschaltet haben.
Von der Auflösung des Cliffhangers war ich doch etwas enttäuscht, da ja eine nicht gerade geringe Spannung aufgebaut worden war, die dann mehr oder weniger beim Ertönen des Klingeltons in Moriartys Tasche schlagartig verpufft (also echt jetzt mal, Bee Gees mit Staying Alive?... ich roll mich ab).
Irene Adler als Domina... okay, an den Gedanken musste ich mich auch erst gewöhnen, aber es macht für die heutige Zeit durchaus Sinn, denn als simple Lebedame wie zu Conan Doyles Zeiten kommt man heutzutage einfach nicht mehr an brisante Daten dran. Wieder behalten wir ein paar süße Kleinigkeiten aus der Vorlage wie die Schlägerei, die Verkleidung als Priester und den Feueralarm (freu ich mich immer noch drüber), aber "Die Frau" geht mal richtig in die Vollen und sofort massiv zum Angriff über. Hammer... so dermaßen hat sie den guten alten Holmes in der Geschichte nicht überfahren können, aber ihre Intelligenz und Verschlagenheit hat sowohl hier wie dort ziemlich schnell massiven Eindruck bei unserem Lieblingsdetektiv hinterlassen. Alles ist sehr straff erzählt, Conan Doyles Grundgeschichte ist bereits nach einer guten Stunde mit ihrem Verschwinden durch.
Jetzt bauen wir noch ein wenig 'ne Terroristengeschichte ein (okay, meinetwegen), Holmes darf endlich mal zeigen, daß er doch Benimm hat (Es tut mir Leid, Molly. Frohe Weihnachten. *Bussi*... Alter, yes, daß ich das noch erleben darf!), Mycroft bekommt ein paar Flecken auf seine weiße Weste (warten wir nochmal ab, wo uns der Umstand, daß Moriarty auch seine Handynummer hat, noch hinführen mag), wir schieben Watson noch ein wenig mehr in die Ecke "mehr als nur Freund und WG-Partner" (eigentlich sollte er doch langsam mal seine Zukünftige kennen lernen... ich gehe davon aus, daß er das in naher Zukunft endlich darf, in der Vorlage war er hier bereits frisch verheiratet) und zu guter Letzt, ACHTUNG SPOILER, darf Holmes selbstpersönlich als verkleideter Henker seine Irene in Karachi vor der Enthauptung bewahren... sorry, der war mir ein wenig TOO MUCH!
Ich bin ungezogen, auch hier hab ich wieder soviel zu meckern, daß wir an der Höchstwertung knapp vorbeischrammen.
Ich will sie auf diesem Tisch, sofort, bis sie zweimal um Gnade flehen. - Ich flehe nicht um Gnade. - Sie werden... zweimal...
Der Dialog hatte Rasse und Klasse! Zwischen den Beiden scheppert und knallt es äußerst munter. Mehr davon!
Da hab ich ja gestern die volle Dröhnung Holmes bekommen... erst Sherlock auf der ARD und als wäre es geplant gewesen stolpere ich beim zappen danach bei Kabel 1 hier in die erste Folge.
Ist jetzt erstmal hart für Elementary, denn den direkten Vergleich mit Freeman und Cumberbatch haben Liu und Miller mit Pauken und Trompeten verloren.
Allerdings muss ich auch sagen, um mir ein weiterreichendes Urteil erlauben zu können, muss ich auch hier erst ein paar Folgen mehr sehen. Auf jeden Fall ist der Denkansatz Holmes nach New York zu verfrachten gar nicht so schlecht. Die Menschen dort sind so neurotisch, daß er kaum auffallen und es ihm zudem nicht unbedingt langweilig werden wird. Gute Voraussetzung, um clean zu bleiben.
Werde nach ein paar mehr Folgen meinen Kommi hier nochmal reviewen, deshalb erstmal als Start die goldene Mitten-5.
Was mich heute an diesem Film noch so massiv beeindruckt ist weniger die Geschichte selbst, die riesige Tarantel oder die wunderbaren Darsteller als vielmehr die ungeheure Voraussicht, die Professor Deemer dazu bewegt hat, sich um das Welthungerproblem zu sorgen und eine Lösung dafür zu erarbeiten. Vor 60 Jahren stellt er eine These zur Bevölkerungsentwicklung und des damit verbundenen Nahrungsmittelproblems auf, die einfach nur nach utopisch hohen Zahlen klingt... und hat damit nur an der Spitze des Eisbergs gekratzt, denn man hatte damals für das neue Jahrtausend knapp 3,5 Milliarden Menschen vorhergesagt... tatsächlich sollten es doppelt soviele Menschen sein. Die Realität hat die Fantasie eingeholt und übertroffen. Heute könnte man gewiss das vollsynthetische Nahrungskonzentrat gut gebrauchen... dann sind Kaninchen halt groß wie Bären, was solls? Wenigstens wäre unsere Nahrung dann nicht gentechnisch verändert. Radioaktive Ammoniakisotope? Kunststück, daß Deemer nicht vorankommt... ich hab kein einziges Ammoniakisotop recherchieren können. xD
Und selbst wenn, so würde er gewiß darauf bedacht gewesen sein, daß die Strahlung für Menschen ungefährlich bleibt. Wäre ich intelligent genug für ein solches Studium, so hätte ich mich an diesem idealistischen Ziel auch gern versucht.
Deemer for Nobelpreis!
Ach, ich bin vom Thema abgekommen. Klasse B-Movie, sogar für Arachnophoben wie mich noch im erträglichen Rahmen (wo dieser Film allerdings nicht ganz unschuldig dran ist).
Der gute alte B-Monsterfilm von unseren Freunden jenseits des großen Teiches. Während man sich in Europa anschickte, langsam den victorianischen Goth-Grusel wieder zu beleben, der in Amiland schon seit 10 Jahren tot war, begann man dort langsam wieder mit Tiermonsterfilmen. Und damit nicht genug, zum einfachen simplen Tierhorror gesellt sich die Parabel auf die rote Bedrohung des Kalten Krieges, die nur besiegt werden kann, wenn alle, also Polizei, Wissenschaft, Militär und Bevölkerung, an einem Strang ziehen, sowie die moralische Warnung vor der Macht der Atomkraft, die besonders vor dem Hintergrund des besagten Kalten Krieges nicht von ungefähr kommt, denn langsam wusste man auch in den USA, was die Atombomben von Japan und die Atomtests vor der eigenen Haustür für Spätfolgen angerichtet hatten.
Was ich dem Film vielleicht etwas negativ ankreide ist der Umstand, daß man sich einfach nicht auf eine Hauptfigur einigen kann. Werden zu Beginn noch Polizeiseargent Peterson und sein Partner Blackburn eingeführt, so wird eben jener Partner nach einer knappen Viertelstunde eliminiert. Der Zuschauer schießt sich also auf Peterson als Sympathieträger ein. Zwei Minuten später bekommen wir dann den FBI-Mann Bob Graham dazu, der der neue Partner von Peterson wird (öhm... klar... FBI-Mann mit Countypolizist... das ist ja total logo). Noch drei Minuten später bekommen wir Papa und Tochter Dr. Medford dazu, beide die Vollspezies für Insekten, die Peterson und Graham auf Schritt und Tritt begleiten werden (auch voll der logische Schritt... sicher). Wer ist denn jetzt unser Sympathieträger? Da fühlt man sich zum Schluß auch nicht mehr betroffen, als dann doch noch einer von den Vieren ins Gras beißen muss (jetzt ist es auch nicht mehr erforderlich einen von unseren Hauptdarstellern zu killen, oder?).
Ansonsten ist der Film recht solide, von den sehr liebevoll gebauten Riesenameisen bis zur menschenfeindlichen und stürmischen Wüste. Die Musik ist relativ rar gesät, aber sie würde gerade zu Beginn in den Sturmszenen ohnehin nur stören, da der heulende Wind und das Ameisenzirpen mehr Stimmung und Spannung erzeugen kann, als es Musik hier könnte.
Vielleicht nicht mehr unbedingt "zeitgemäßer" Horror, aber für einen gemütlichen Videoabend mit Bier, Popcorn und Freunden durchaus empfehlenswert und kurzweilig.
18 Stunden bis zur Ewigkeit fehlt noch ;)
Jackie Chan?! Das hat mich jetzt aber echt überrascht... o.O