cpt. chaos - Kommentare

Alle Kommentare von cpt. chaos

  • 5

    „F/X 2“ fällt zum Vorgänger aufgrund des schwachen und weitestgehend einfallslosen Scripts ein gutes Stück ab; also dagegen ist „Kevin allein zu Haus“ innovativ und geradezu spannend. Mit reichlich Wohlwollen rettet sich der Streifen gerade eben noch in die Mittelmäßigkeit. Dabei ist der Auftakt gelungen und auch die Geschichte geht zunächst ganz passabel an, aber die gezeigten „Tricks“ sind echt nicht der Rede wert, der finale Twist wirkt total aufgesetzt und die Auflösung recht billig zusammengeschustert.

    Den ersten Teil würde ich mir jederzeit wieder ansehen, während ich den Nachfolger als wenig kurzweilig und daher eher überflüssig finde.

    9
    • 5
      über Telefon

      Don Siegel drehte 1977 diesen Politthriller, der mit Charles Bronson und Lee Remick in den Hauptrollen ordentlich besetzt ist. Aufgegriffen wird die seinerzeit durch den Kalten Krieg hoch im Kurs stehende Schläfer-Thematik. Wie der Filmtitel bereits durchblicken lässt, werden die inaktiven Topspione mittels Telefonanruf scharf gemacht. Während der vielversprechende Auftakt die Hoffnung auf einen höchstinteressanten Filmbeitrag nährt, hält sich die Spannung über die fast die gesamte nachfolgende Laufzeit in Grenzen. Also wer auf ein Action-Feuerwerk hofft, ist hier definitiv an der falschen Adresse.

      „Telefon“ ist ein eher mittelprächtiger Poiltthriller, den man sich mal ansehen kann, ich aber dann doch eine Spur temporeicher in Erinnerung hatte.

      8
      • 5

        So, so, das war also der deutsche Beitrag für die diesjährige Oscar-Verleihung, um den begehrten Auslands-Oscar zu erhaschen…

        Das Lehrerdasein ist heutzutage gewiss kein Zuckerschlecken mehr. Also ich wollte nicht, wie meine Schwester, mich um unzählige missratene Panzen kümmern müssen, um mich am Ende des Tages zur absoluten Krönung auch noch mit deren Erzeugern herumzuplagen. Zu diesem Beruf ist ohnehin nicht jede oder jeder geeignet, was der Film u.a. auch so ganz nebenbei aufzeigt.

        Insgesamt macht „Das Lehrerzimmer“ wohl mehr richtig als falsch; angefangen mit dem korrekten Schauspiel der Kids, dem Leonie Benesch als neue Lehrerkraft, die mit einem ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn ausgestattet ist, in nichts nachsteht. Ebenfalls ist sicherlich auch das Drehbuch gut gemeint, nur war mir bspw. das Kreuzverhör der Schülerzeitung etwas drüber, vor allem aber hat mich das Ende unbefriedigt zurück gelassen. Gewiss kein schlechter deutscher Filmbeitrag, den ich mir aber nicht zwangsläufig nochmals ansehen müsste.

        11
        • 6

          Neukölln. Wer hier wohnt oder gar aufwächst, ist echt nicht zu beneiden, wohlwissend, dass er zum Bodensatz der Gesellschaft gehört. Weiter unten geht eigentlich fast gar nicht. Während sich 2003 die Hitzewelle über ganz Europa ausbreitet, versuchen sich vier Jugendliche inmitten der Berliner Betonwüste durch den harten Alltag zu schlagen. Gewalt ist an der Tagesordnung; sei es auf der Straße oder in den eigenen vier Wänden. Um der Trostlosigkeit zu entfliehen, stehen Kiffen, Saufen, Mädchen und Partys auf dem Programm – manches bleibt jedoch unerreicht. Und im Hintergrund dreht sich die Gewaltspirale unermüdlich weiter…

          Mal abgesehen davon, dass ich mitunter bestenfalls die Hälfte verstanden habe (ja, ja, das nicht enden wollende Tondesaster bei deutschen Produktionen…), ist die Milieustudie mit leichtem Doku-Touch ein gutes Stück besser, als ich ursprünglich erwartet habe. Im Übrigen besser als das französische Jugenddrama „Hass“, das allseits hohes Ansehen genießt. Gut gefallen haben mir vor allem die jugendlichen Darsteller. Auf Anhieb gibt es aufgrund besagter handwerklicher Mängel zwar von mir zunächst lediglich 6 Zähler, jedoch versehen mit einem fetten Ausrufezeichen. Was nicht ist, kann ja noch werden...

          9
          • 5

            Clark Kellogg (Matthew Broderick) kommt nach New York um Filmkunst zu studieren. Kaum angekommen im Big Apple, wird er ausgeraubt und kurze Zeit später ausgerechnet vom Räuber in die Mafia-Kreise eingeführt, um als gutgemeinte Gegenleistung einen lukrativen „Nebenjob“ auszuführen zu dürfen.

            „Du fährst ein Paket nach New Jersey, das ist alles!“

            Das Ganze für 500 Flocken… Da darf man schon mal ein wenig stutzig werden. Marlon Brando, wäre aber nicht Marlon Brando, wenn er in der Rolle des Clanchefs die Bedenken nicht mit allem Nachdruck zerstreuen würde.

            „Freshman“ ist eine toll besetzte Hommage an die alten Mafia-Klassiker, aus der Matthew Broderick und natürlich insbesondere Marlon Brando hervorstechen. Broderick erinnert dabei in einigen Szenen unweigerlich an seine erfolgreiche Rolle des legendären „Ferris Bueller“, während Brando „Don Vito Corleone“ neues Leben einhaucht. Insgesamt ist „Freshman“ eine recht gefällige Komödie, der zum Ende ein wenig die Luft ausgeht, weshalb ich schlussendlich auf fünf Zähler abgerundet habe.

            8
            • 6

              Es erinnert sich wohl jeder an die schrecklichen Ereignisse im November 2015 in Paris, die Frankreich in Schockstarre versetzten, ebenso wie sämtliche europäische Staaten.

              Genau das, was das terroristische Netzwerk damit letztendlich bezweckt.

              Die hektische Inszenierung mag zweifelsohne so gewollt sein, lässt bedauerlicherweise dadurch aber nur bedingt Raum für Einzelschicksale sowie die handelnden Personen. Die Befragungen der Opfer und der fehlgeschlagene Zugriff zeigen ansatzweise, was man aus diesem brisanten Stoff hätte machen können. Grundsätzlich ist „November“ interessant genug, um gesehen zu werden, ist aber dennoch im Grunde ein viel zu oberflächlich geratener Filmbeitrag, der meinerseits vermutlich recht zügig in Vergessenheit geraten wird und sich leider auch nicht unbedingt aufdrängt, um eines Tages erneut gesehen zu werden. Unterm Strich schiebt sich „November“ so gerade eben noch über den filmischen Durchschnitt, was, wie gesagt, wirklich ungemein schade ist!

              11
              • 5

                Dolph Lundgren besitzt nun einmal nicht die Ausstrahlung eines Sly oder Arnie, was diesem B-Movie womöglich auf ein anderes Level gehoben hätte. Auch fehlt es „Dark Angel“ an knackigen Sprüchen, der Bad Boy aus dem All ist eigentlich ziemlich lachhaft und irgendwie will die Chemie zwischen den beiden Cops auch nicht so recht funzen, um als gut funktionierender Buddy-Streifen durchzugehen. Trotz dessen war das Wiedersehen mit dem lange auf dem Index dahinschmorenden Actioner keine reine Zeitvergeudung.

                10
                • 6

                  Ich bin nicht besonders gut darin, das Ende eines Films vorherzusagen, aber „Malice“ war trotz seiner zahlreichen Wendungen recht einfach zu durchschauen; also jedenfalls was die Essenz anbelangt sowie Tobin „Jigsaw“ Bells Rolle, die im Übrigen einen ziemlich unbedeutenden Handlungsstrang darstellt, der ins bedeutungslose Nichts führt – sehr ärgerlich! Dennoch hat mir der mit Alec Baldwin, Bill Pullman, Nicole Kidman, Anne Bancroft (prima Rolle, wenn auch leider etwas zu kurz!) und der jungen Gwyneth Paltrow (kaum da, und schon wieder weg…) prominent besetzte Thriller recht gut gefallen, auch wenn einem die Twiste hier förmlich um die Ohren fliegen und das Ganze sicherlich problemlos ein wenig spannender hätte gestaltet werden können. Doch, der Streifen ist wirklich ganz anständig und wird sicherlich irgendwann nochmals von mir in Augenschein genommen werden.

                  10
                  • 7

                    Unterhaltsame Komödie im Stile von „Ein Fisch namens Wanda“. Okay, einige Szenen sind auch schon mal ein wenig albern geartet, aber der Film verfügt über zahlreiche Lacher und einen ausgesprochen netten Charme.

                    Die Rolle des vermeintlich liebestollen Zoodirektors - absolut genial von John Cleese gespielt – stellt wohl das eigentliche Highlight von „Wilde Kreaturen“ dar, obwohl Michael Palin und Kevin Kline ebenfalls etliche starke Momente haben und selbstverständlich auch Jamie Lee Curtis wieder einmal in allen Belangen eine gute Figur macht.

                    9
                    • 5

                      Der junge Rechtsanwalt Arthur Kirkland (Al Pacino), der nicht selten überaus impulsiv und unbeherrscht reagiert, soll ausgerechnet für seinen Erzfeind, den Richter Henry T. Fleming (John Forsythe mit einer hübsch-schmierigen Vorstellung), der wegen Körperverletzung und Vergewaltigung angeklagt wird, die Verteidigung übernehmen. Zwei Welten prallen aufeinander: Der eine jung, idealistisch und mit einem ausgeprägten Rechtsempfinden ausgestattet, was man bekanntermaßen bei Rechtsanwälten nicht selten vergeblich sucht; auf der anderen Seite der allglatte, selbstherrliche und mit allen Wassern gewaschene alte Sack, dem, wie er meint, keiner ans Zeug flicken kann.

                      Eigentlich würde das bereits reichen, um daraus einen anständigen Gerichtsfilmen zu machen, stattdessen verliert sich „Und Gerechtigkeit für alle“ in seinen zahlreichen Nebenschauplätzen (die Liebschaft mit einer Berufskollegin, der zunehmend senil werdende Opa im Pflegeheim, ein zu Unrecht verurteilter Häftling, ein Berufskollege mit Burnout, ein psychisch stark angeknackster Transvestit und die Freundschaft zu einem stark Suizid gefährdeten Richter – Jack Warden mit einer prima Vorstellung).

                      Das Justizdrama ist prominent besetzt und zweifellos mit sehenswertem Schauspiel versehen, hat mich aber leider zu keiner Zeit richtig abgeholt und hatte ich vor allem dann doch deutlich besser in Erinnerung.

                      11
                      • 5
                        über X

                        Da ich zunächst das Prequel gesehen habe, was sich im Nachhinein eigentlich als gar nicht mal so unsinnig herausgestellt hat, sollte es also jetzt in die Vollen gehen…
                        Nun ja, nach dem ausschweifenden Einstieg, der unnötigerweise eine satte Stunde in Anspruch nimmt und sich damit als deutlich zu lang erweist, färbt sich der Bildschirm dunkelrot. Zwischendurch sind auch obendrein diverse rosa Farbtöne auszumachen, da Mia Goth - ebenso wie ihre willigen Mitstreiterinnen - nicht nur ihr schauspielerisches Talent zur Schau stellt.

                        Wer’s blutig mag, und da zähle ich mich nicht selten gerne dazu, kommt während des zweiten Filmabschnitts auf seine Kosten. Allerdings muss man im vorliegenden Fall eben auch gleich ein einschränkendes Aber hinterherschieben, denn die erste Filmhälfte zieht sich wirklich verdammt in die Länge, sodass mir „Pearl“ letztendlich sogar einen Tick besser gefallen hat.

                        14
                        • ?

                          Fängt stark an (na ja, sofern man sich erhofft, hier zumindest einen mittelprächtigen Film anzutreffen…), um dann verdammt stark nachzulassen.

                          Den Rest hat dann auf wundersame Weise die Fernbedienung erledigt…

                          9
                          • 3

                            Der Ärger darüber, dass die mit einer effektiven Laufzeit von gerade einmal 72 Minuten vorliegende 18er-Fassung völlig zerstückelt ist, wird sogar noch von dem total hirnrissigen Script getoppt! Während der Vorgänger spannend und mit reichlich Splatter-Material der teils innovativen Sorte versehen ist, setzt diese erbärmliche und damit völlig überflüssige Fortsetzung einzig und allein auf einfallslose Brutalität.

                            Das war wirklich das Schlechteste, was ich seit Langem gesehen hab, und dabei hatte ich richtig Bock einen rot gefärbten Bildschirm. Nee, das war echt rein gar nichts!

                            9
                            • 5
                              cpt. chaos 09.04.2024, 17:11 Geändert 10.04.2024, 16:20
                              über Pitfall

                              Johnny Forbes (Dick Powell) hat die Faxen dicke. Tagein tagaus knechten; stets der gleiche Trott; er will mit den monotonen Alltagsgewohnheiten brechen. Nein, es handelt sich nicht um eine zeitgenössische Filmproduktion bei der das trendige Work-Life-Balance thematisiert wird, sondern „Pitfall“ ist Film Noir aus dem Jahr 1948.

                              Als Mitarbeiter einer Versicherungsgesellschaft begegnet er berufsbedingt dem hübschen Model Mona Stevens (Lizabeth Scott). Und ehe er sich versieht, ist es auch schon um ihn geschehen, was den zwielichtigen Privatdetektiv MacDonald (Raymond „Perry Mason“ Burr) auf den Plan ruft, dem das blonde Gift ungewollt ebenfalls den Kopf verdreht hat…

                              In einigen Szenen ist diesem Film, den ich leider nur als OmU gesehen habe, deutlich anzumerken, dass er seiner Zeit voraus ist. Alles andere als naiv – ganz im Gegensatz zu diversen Filmen dieser Dekade – wird die Geschichte durchaus interessant und in sich stimmig vorgetragen. Zudem sind die von der Kamera eingefangenen Stadtbilder und Settings wirklich sehenswert. Wer auf Spannungsmomente verzichten kann, die in diesem Fall doch recht rar gesät sind, wird womöglich mit „Pitfall“ seine wahre Freude haben. Gewiss kein schlechter Film, aber mir hat da insgesamt dann eben doch eine Kleinigkeit gefehlt.

                              8
                              • 9

                                Nachdem ich mir tags zuvor nochmals das Prequel zu Gemüte geführt habe, war nach jahrelanger Abstinenz endlich mal wieder John Carpenters „Das Ding“ dran, dem ich daher verdientermaßen einen weiteren Zähler spendiere.

                                Neben tollen Settings, einer maskenbildnerischen Abteilung, die auf Hochtouren läuft sowie einer Tricktechnik, die für damalige Verhältnisse schlichtweg als grandios bezeichnet werden darf, liefert Ennio Morricone einen Unheil ankündigenden Score, der dem Remake den atmosphärischen Rahmen verleiht. Aber damit nicht genug, denn neben den durchweg interessanten Charakteren, aus denen natürlich Kurt Russell als R.J. MacReady heraussticht, gelingt es John Carpenter dem Original aus dem Jahr 1951 eine regelrechte Frischzellenkur zu verpassen. Und so ganz nebenbei lieferte Carpenter anno 1981 seinen mit deutlichem Abstand besten Filmbeitrag ab.

                                Ganz großes Kino!

                                13
                                • 7

                                  Obwohl Ethan Hunts Auftakt zu seiner inzwischen siebten Mission inhaltlich nicht sonderlich viel zu bieten hat und sich der Plot um den goldenen Schlüssel, welcher dem Besitzer die Weltherrschaft verheißt, eigentlich wichtiger nimmt, als er in Wirklichkeit ist, muss ich gestehen, dass ich mich ziemlich gut unterhalten gefühlt habe. Also viel Zeit zum Luft holen gibt es nicht, so rasant wie es hier mitunter zugeht. Und erfreulicherweise hat die im Grunde doch recht ärgerliche Tatsache, dass man fast zwei Jahre auf den finalen Teil warten muss, sich für mich nicht als der befürchtete Abturner erwiesen.

                                  Im Mittelteil schleichen sich zwar auch schon mal geringfügige Längen ein, was aber angesichts einer fast dreistündigen Laufzeit nicht weiter verwundert, und nach dem zuvor ausgiebig servierten Action-Gewitter auch nicht weiter dramatisch ist, wenn ein Streifen mal zwischendurch sich und dem Zuschauer eine kleine Verschnaufpause gönnt.

                                  In jedem Fall deutlich besser als ursprünglich befürchtet. Und sobald dann der zweite Teil am Start ist, steht ein regelrechter Action-Marathon an, denn dann werde ich mir unweigerlich beide Teil hintereinander reinzwirbeln.

                                  11
                                  • 5
                                    cpt. chaos 21.03.2024, 14:17 Geändert 26.03.2024, 14:28

                                    „The Creator“ ist handwerklich gut aufgestellt, serviert korrektes CGI und macht zunächst Hoffnung auf einen interessanten SciFi-Streifen, entpuppt sich aber letztendlich als seelenloses Filmmonster. Sowohl die Handlung als auch die Figurenzeichnungen sind genauso leblos vorgetragen wie die KI-Thematik. Schade, hätte echt was werden können. So gerade eben noch Mittelmaß…

                                    13
                                    • 7

                                      Henry (Tim Blake Nelson) ist ein abgeranzter Farmer, der eindeutig schon bessere Tage gesehen hat. Gemeinsam mit seinem Sohn bewirtschaftet der alleinerziehende Vater im Jahr 1906 eine abgelegene Farm in den Weiten Oklahomas. Das triste Alltagsgeschehen ändert sich abrupt, als er einen angeschossenen Mann bei sich aufnimmt. Dass sich anbahnende Unheil erahnt bereits, nur lässt es sich nicht mehr aufhalten, womit ihn zugleich seine eigene dunkle Vergangenheit wieder einholt…

                                      „Old Henry“ ist ein atmosphärischer, rauer und dreckiger Western, der zunächst ganz behutsam erzählt wird, um sich im bleihaltigen Finale ordentlich auszutoben.

                                      Ich wusste doch immer schon, dass die Geschichte um Billy the Kid umgeschrieben werden muss…

                                      12
                                      • 7

                                        Paula (Marsha Mason) wird von ihrem Partner ohne jegliche Vorwarnung verlassen und steht nun mit ihrer Tochter Lucy (Quinn Cummings mit einer tollen Vorstellung!) alleine da. Schlimmer noch, denn sie steht auch ohne Wohnung da, denn ihr Ex hat die Butze kurzerhand an einen früheren Bekannten untervermietet. Elliot (Richard Dreyfuss erneut mit astreinem Schauspiel, wofür er verdientermaßen die goldene Trophäe emporstrecken durfte!) heißt der nicht sonderlich beneidenswerte Kerl.

                                        „Ich koch vor Wut und will mich an ihr wärmen!“

                                        „Der Untermieter“ ist eine dialogreiche Komödie, die eindeutig zu den besseren Filmen gehört, die die 1970er hergeben. Leider zugleich einer dieser Filme, die hierzulande bislang nicht erhältlich sind – echt eine Schande!

                                        „Was ist mit Ihren Augen passiert?“
                                        „Jemand wollte mit seiner Faust durch mein Gesicht und ich hab ihn damit aufgehalten!“

                                        Einige wirklich denkwürdige Momente werden spendiert, so wie etwa das klitschnasse Telefonat, die Liebeserklärung auf offener Straße, das Candle-Light-Dinner auf dem Dach beim einsetzenden Platzregen oder auch das wirklich wunderschöne Ende, welches vom tollen Titelsong abgerundet wird.

                                        Ich sag es nur ungern, aber solche Filme werden heutzutage echt nicht mehr gedreht!

                                        8
                                        • 6

                                          Zwei alte Haudegen (Joel McCrea und Randolph Scott in seiner letzten Rolle) sowie ein Heißsporn machen sich gemeinsam auf zu einer entlegenen Goldgräbersiedlung, um im Auftrag einer Bank einen Goldtransport abzuwickeln. Doch der verlockende Reichtum bringt die Mission in Gefahr…

                                          Unter der Regie von Sam Peckinpah gibt es statt der üblichen zahlreichen Shootouts zur Abwechslung korrekte Dialoge, ordentliche Charakterzeichnungen und einige hübsche Landschaftsaufnahmen. Aber natürlich lässt sich Peckinpah bei seinem Frühwerk nicht gänzlich lumpen, und so gibt es dann noch ein bleihaltiges Finale serviert, damit ein jeder Western-Liebhaber auf seine Kosten kommt.

                                          8
                                          • 6

                                            Jack Arnold – eigentlich eher bekannt für sein SciFi-Faible und Tierhorror-Streifen („Gefahr aus dem Weltall“, „Die unglaubliche Geschichte des Mr. C“, „Taranatula“, „Der Schrecken vom Amazonas“) beweist mit diesem eher reichlich unbekannten Film sein feines Händchen. Schauspielerisch ist „Des Teufels Lohn“ mit Jeff Chandler und Orson Welles in den Hauptrollen richtig prima aufgestellt. Eigentlich als Western eingestuft, handelt es sich eher um einen Krimi, der im meinerseits beliebten Film Noir-Style daherkommt und mit tollen Settings glänzt, die von einer erstklassig geführten Kamera eingefangen werden. Auch wenn sich die Geschichte um Korruption, Zivilcourage und Rechtschaffenheit zunächst ein wenig behäbig in Gang setzt, nimmt der Plot während der zweiten Filmhälfte zunehmend Fahrt auf, weshalb ich mit mir gerungen habe, ob ich auf Anhieb sieben Zähler vergebe. Da ich aber nun einmal gerne etwas rumgeize, werde ich mir das wohl für die Zweitsichtung aufsparen.

                                            In jedem Fall aber eine Empfehlung wert, sofern sich mal die Möglichkeit auftun sollte!

                                            11
                                            • 6
                                              cpt. chaos 23.02.2024, 18:39 Geändert 11.03.2024, 16:21

                                              Gerard Butler darf sich in diesem teils knüppelharten Action-Thriller austoben, der mit einer brisanten Thematik kombiniert ist, für dessen Plot ich mir ehrlich gestanden einen anderen Verlauf gewünscht hätte. Mal abgesehen davon, dass sich solch Selbstjustiz-Streifen generell auf sehr dünnem Eis bewegen, und eben auch dieser Rachefeldzug den moralischen Aspekt zuweilen schon arg heftig auf die Probe stellt, funktioniert der Streifen, den ich übrigens nun endlich erstmals in der FSK 18-Fassung gesehen hab, als reiner No-Brainer absolut korrekt.

                                              9
                                              • 6

                                                HBO ist die filmische Aufbereitung der schockierenden Ereignisse um den Reaktor-Super-GAU von Tschernobyl auf abscheuliche Weise gut gelungen. Erschreckend vor allem, wie viele ahnungslose Menschen wissentlich in den qualvollen Tod geschickt wurden. Wenngleich es aus heutiger Sicht schon beängstigend und zugleich verwunderlich ist, wie leichtgläubig die Menschen offenbar gewesen sind. Wobei wir da mal wieder bei einem Paradebeispiel eines totalitären Staates angelangt sind, der seine geschätzten Bürger nach Strich und Faden verarscht – klappt ja auch nach wie vor echt prima…

                                                Nun ja, da ich jedenfalls die damaligen Ereignisse aus einer weitestgehend sicheren Entfernung miterlebt habe - ich kann mich noch allzu gut an einen Platzregen erinnern, der mich überrascht hat, als ich mit meinem Fahrrad unterwegs war, und daraufhin meine Haut gejuckt hat -, hat mich „Chernobyl“ natürlich thematisch von der ersten Minute an gehabt. Allerdings muss ich schon einschränken, dass mich die Mini-Serie nicht so gepackt hat, wie ich es ursprünglich erwartet hatte, was wohl daran liegt, dass die Geschichte zwischendrin ein wenig ins Stocken gerät. So wäre sicherlich der Handlungsstrang um die Bergarbeiter noch etwas erzählenswerter gewesen, während das Eliminieren der streunenden Hunde für meinen Geschmack zu ausufernd geschildert wird, ohne dabei die Geschichte weiter voranzutreiben.

                                                Also für die handwerklich sicherlich nicht unverdienten 7 Punkte, reicht es unterm Strich daher meinerseits noch nicht so ganz, was sich aber ja möglicherweise bereits nach der nächsten Sichtung beheben lässt.

                                                8
                                                • 4
                                                  über Willard

                                                  Als Tierhorror lässt sich „Willard“ ganz sicherlich nicht bezeichnen, denn dafür kommen die Ratten viel zu putzig rüber. Daher wäre es wohl auch ganz ratsam, um am Ende nicht allzu enttäuscht zu sein, sich von vornherein auf ein Drama einzustellen. Was den Plot angeht, ist das eigentlich im Grunde ganz ordentlich, aber so richtig überzeugen konnte mich das dennoch nicht, was sich auch auf die Darstellertruppe bezieht; lediglich Ernest Borgnine tanzt da etwas aus der Reihe und peppt das Treiben mit seiner schauspielerischen Routine ein wenig auf.

                                                  8
                                                  • 5

                                                    Das Grauen, das aus der Tiefe kam...

                                                    Eigentlich hatte ich den Streifen als ganz brauchbar in Erinnerung - jedenfalls für die damalige Zeit –, weshalb ich überglücklich war, dass sich nach all den Jahren für mich mal wieder eine Möglichkeit auftat.
                                                    Also zunächst einmal bleibt festzuhalten, dass sich das Unterwasserabenteuer, zu Zeiten, als der Videorecorder in regelmäßigen Abständen glühte, doch deutlich spannender präsentierte. Dem Treiben fehlt ganz klar der nötige Drive, und die Umsetzung sieht mitunter arg billig aus, teilweise geradezu trashig. Dafür sind die dunkelrot eingefärbten Effekte mit viel Herzblut gemacht; davon kann sich heutzutage so manch sündhaft teure Produktion eine riesengroße Scheibe abschneiden!

                                                    Der Abstecher in das Videozeitalter hat sich ansonsten aber leider nur bedingt gelohnt, denn dafür war die Vorstellung insgesamt dann doch eine Spur zu mau.

                                                    9