cpt. chaos - Kommentare

Alle Kommentare von cpt. chaos

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    cpt. chaos 18.12.2023, 15:57 Geändert 24.12.2023, 16:08

    Ein Kinosaal, der gerade mal zu einem Viertel gefüllt ist, bei einem Film, der vor nicht einmal einem Monat angelaufen ist, finde ich schon recht bedenklich. Da fragt man sich unweigerlich, ob die Filmwahl denn tatsächlich die richtige war? Nachdem ohnehin schon allgemein bekannt ist, dass ein Streaming-Dienst in absehbarer Zeit den Director’s Cut verfügbar macht, der eineinhalb Stunden mehr Filmmaterial bietet, hatte aber natürlich auch mich bereits im Vorfeld zweifeln lassen, ob dieser Kinobesuch überhaupt lohnenswert sein wird, zumal die zahlreichen überaus extrem zurückhaltenden bzw. negativen Filmkritiken ihr Übriges tun…

    Ridley Scott, einer meiner Lieblingsregisseure, hat sich also nochmals im höchst fortgeschrittenen Alter dazu durchgerungen einen Historienfilm zu drehen, was eigentlich genau mein Ding ist. „Napoleon“ geht es zunächst auch ziemlich gut an. Handwerklich ist das Biopic ohnehin über jeden Zweifel erhaben. Ausstattung - allem voran die Kostüme -, die Settings und Kulissen, diverse Kamerafahrten – alles astrein, so wie es sich gehört! Allerdings geht es bereits mit der Besetzung los… Joaquin Phoenix, der seinerzeit aus seiner Rolle in „Gladiator“ das absolute Optimum herausholte, bleibt in der Darstellung als Napoleon Bonaparte, der für seine taktischen Fähigkeiten auf dem Schlachtfeld bekannt war und dafür von seinen Gegnern gefürchtet wurde, weit hinter seinen Möglichkeiten. Freunde von Historienfilmen, so wie eben meiner einer, werden leider recht zügig erkennen müssen, dass „Napoleon“ vielmehr ein Historiendrama ist. Nun ja, im Grunde vorrangig sogar eher ein Liebesdrama. Selbst als Biopic taugt das Ganze nur bedingt, denn dafür ist der Film thematisch nicht genügend ausbalanciert, und vor allem bleibt die Charakterzeichnung des legendären Feldherrn unglaublich blass, obwohl eigentlich mit Joaquin Phoenix genau der richtige Schauspieler zur Verfügung steht.

    Der Russlandfeldzug, insbesondere aber die Schlacht bei Austerlitz sowie die finale Niederlage bei Waterloo, liefern natürlich zweifelsohne die beeindruckendsten Bilder, welche mich auch von einer schlechteren Bewertung abhalten. Ob es der deutlich üppigere Director’s Cut zurechtrückt, wage ich gegenwärtig massiv zu bezweifeln, zumal die Rolle seine Frau Josephine (Vanessa Kirby) noch deutlich mehr Screentime erhalten soll. Mag der mangelnden Charaktertiefe womöglich zugutekommen, wird aber ganz gewiss nicht für ein kurzweiliges Filmvergnügen sorgen.

    Tja schade, aber die erhoffte Filmgranate ist „Napoleon“ keinesfalls!

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      Hübsch blutig und reichlich eklig geht es - wie eigentlich nicht anders zu erwarten - in diesem neuen Evil Dead-Beitrag zu. Blutfontänen, umherfliegende Gliedmaßen, geschredderte Köper, hektoliterweise rote Soße – wer drauf steht, ist hier natürlich goldrichtig!

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        Die besten Geschichten schreibt das Leben…

        Im vorliegenden Fall sagen wir mal besser, dass sich das Ganze möglicherweise so oder ähnlich zugetragen hat. In jedem Fall versteht die schwarzhumorige Komödie, die mit einigen derben Szenen versehen ist, insgesamt recht ordentlich zu unterhalten, auch wenn es rund eine halbe Stunde benötigt, bevor der „Cocaine Bear“ endlich anfängt sein blutiges Unwesen zu treiben.

        Wenn man sich vergegenwärtigt, dass dies Ray Liottas vorletzter Film war, so ist sein filmischer Abgang schon recht deftig, passt aber ein wenig zu dem Kerl. R.I.P.

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          Mare Sheehan (Kate Winslet – einmal mehr mit extrem überzeugendem Schauspiel) ist Polizistin in einem trostlosen Kaff in Pennsylvania. Wie ein jeder, müht auch sie sich gegen die alltäglichen Probleme des Lebens zu bestehen. Doch dann geschieht ein Mord an einem Mädchen und reißt damit alte Wunden auf. Plötzlich wird ein Vermisstenfall, der bereits zu den Akten gelegt wurde, wieder neu aufgerollt.

          Die siebenteilige Serie – sehr überschaubar und für mich daher genau das richtige – ist bis in die Nebenrollen prima besetzt, glänzt mit einem ausgezeichneten Drehbuch und wirkt vor allem herrlich authentisch.

          Spannendes Rätselraten, das nur knapp an 8 Zähler vorbeirauscht. Aber was noch nicht ist, kann ja bekanntlich noch werden…

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            „Boston Streets“ ist ein mit Ethan Hawke, Mark Ruffalo und Amanda Peet korrekt besetztes Gangsterdrama, welches auf wahre Begebenheiten zurückgeht, was einem Film bekanntlich mitunter den entscheidenden Reiz verleiht. In diesem Fall hätte man sich aber gut und gerne den Hinweis darauf sparen können, denn dafür ist die vorgetragene Geschichte lange Zeit viel zu unspektakulär inszeniert. Lediglich die Atmosphäre und das Ende lassen sich als recht nett einstufen, was aber schlussendlich dem Streifen meinerseits nicht einmal ansatzweise eine Empfehlung einbringt, zumal selbst die Darsteller nicht sonderlich überzeugend agieren; da hat man vor allem von Ethan Hawke schon deutlich besseres gesehen. Schlussendlich so gerade eben noch Mittelmaß.

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              „Boston Streets“ ist ein mit Ethan Hawke, Mark Ruffalo und Amanda Peet korrekt besetztes Gangsterdrama, welches auf wahre Begebenheiten zurückgeht, was einem Film bekanntlich mitunter den entscheidenden Reiz verleiht. In diesem Fall hätte man sich aber gut und gerne den Hinweis darauf sparen können, denn dafür ist die vorgetragene Geschichte lange Zeit viel zu unspektakulär inszeniert. Lediglich die Atmosphäre und das Ende lassen sich als recht nett einstufen, was aber schlussendlich dem Streifen meinerseits nicht einmal ansatzweise eine Empfehlung einbringt, zumal selbst die Darsteller nicht sonderlich überzeugend agieren; da hat man vor allem von Ethan Hawke schon deutlich besseres gesehen. Schlussendlich so gerade eben noch Mittelmaß.

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                „Boston Streets“ ist ein mit Ethan Hawke, Mark Ruffalo und Amanda Peet korrekt besetztes Gangsterdrama, welches auf wahre Begebenheiten zurückgeht, was einem Film bekanntlich mitunter den entscheidenden Reiz verleiht. In diesem Fall hätte man sich aber gut und gerne den Hinweis darauf sparen können, denn dafür ist die vorgetragene Geschichte lange Zeit viel zu unspektakulär inszeniert. Lediglich die Atmosphäre und das Ende lassen sich als recht nett einstufen, was aber schlussendlich dem Streifen meinerseits nicht einmal ansatzweise eine Empfehlung einbringt, zumal selbst die Darsteller nicht sonderlich überzeugend agieren; da hat man vor allem von Ethan Hawke schon deutlich besseres gesehen. Schlussendlich so gerade eben noch Mittelmaß.

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                  Anfangs geht's gleich ordentlich zur Sache, gefolgt von einer in sich stimmigen Story, die sich im Mittelteil etwas zurücknimmt, aber dennoch unterhaltend bleibt, da Charley Varrick (Walter Matthau) als sympathischer und zugleich gerissener Bankräuber, der sich plötzlich mit erbeuteten Mafiageld konfrontiert sieht, prima funktioniert. Gleiches gilt selbstverständlich für Joe Don Baker als „Molly“ (manchem womöglich aus einigen 007-Streifen bekannt), der im Auftrag der Mafia dem Zaster hinterherjagt und damit Varrick und seinem nach einem Feuergefecht letzten verbliebenen Komplizen, mächtig die Hölle heiß macht. Hervorzuheben wären noch die erstklassige Kameraarbeit und die schrullig-drollige Omi.

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                    Bjarne Mädels zweiter Einsatz als psychisch labiler Kriminalhauptkommissar, der in der ostfriesischen Provinz inmitten einer Sekte wegen Mordes ermittelt, stellt leider überhaupt keinen Vergleich zum überaus unterhaltsamen Vorgänger „Sörensen hat Angst“ dar.

                    Im Grunde schrammt diese Fernsehfilmproduktion haarscharf an einem mäßigen Filmerlebnis vorbei. Lediglich Bjarne Mädels Mitwirken und das finale Speed-Dating, das ein wenig Boden gutmacht, retten den Streifen so gerade eben noch ins Mittelmaß.

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                      Der verheiratete Tom Sanders (Michael Douglas) ist Leiter einer Produktionsabteilung in einem Hochtechnologie-Unternehmen. Im Zuge einer anstehenden Fusion strebt er den Posten des Vizepräsidenten an, doch die Firma hat andere Pläne und bevorzugt eine externe Lösung. Man setzt ihm die attraktive Meredith Johnson (Demi Moore) vor die Nase. Vor Jahren hatten beide eine innige Affäre miteinander, welche die neue Chefin neu aufleben lassen will…

                      Entgegen den sonst eher üblichen Gepflogenheiten, ist es also in diesem Fall die Frau, die ihre Macht missbraucht, um all das zu bekommen, was sie begehrt. Als sonderlich raffinierter Erotikthriller entpuppt sich „Enthüllungen“, vor dem ich mich seitjeher erfolgreich gedrückt habe, allerdings nicht gerade. Und was die sexuelle Nötigung anbelangt, so rutscht der arme Kerl ja nun auch nicht so ganz ungewollt ins Verderben. Zudem wirkt das Ende doch mächtig konstruiert und wird auch noch zu allem Überfluss mit zu viel Zuckerguss abgerundet.

                      Im Nachhinein betrachtet, war das also ursprünglich eine weise Entscheidung, mir den Film eigentlich nicht ansehen zu wollen…

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                        Mexiko, 1909: Emiliano Zapata (Marlon Brando), ein einfacher Bauernsohn ohne jegliche Bildung, fordert vom Präsidenten Diaz die Rückgabe der Ländereien an die Bauern, woraufhin diese gewaltsam von den Feldern vertrieben werden. Gemeinsam mit seinem Bruder Eufemio (Anthony Quinn), verbündet sich Zapata daraufhin mit dem Revolutionär Francisco Madero gegen den Diktator und wird damit zum Hoffnungsträger des unterjochen Volkes.

                        Nach einem Drehbuch von John Steinbeck („Früchte des Zorns“, „Jenseits von Eden“, „Von Mäusen und Menschen“) und unter der Regie von Elia Kazan („Endstation Sehnsucht“, „Die Faust im Nacken“, „Jenseits von Eden“) sowie den beiden Schauspielgrößen Marlon Brando & Anthony Quinn – somit also unter den allerbesten Voraussetzungen -, entstand 1952 dieses Historiendrama.

                        Die Bildsprache ist wirklich klasse und sicherlich sind die schauspielerischen Darbietungen nicht zu verachten – Quinn erhielt einen Oscar, während es für Brando bei einer Nominierung blieb. Allerdings hat mich die vorgetragene Geschichte nicht so recht packen können, obwohl ich bekanntermaßen vor Historienfilmen gerne mal auf die ramponierten Knie falle. Allem voran die erste Filmhälfte ist nicht sonderlich flüssig erzählt, was sich zwar im weiteren Verlauf bessert, aber so recht überzeugt hat mich „Viva Zapata“ nicht. Schade, denn damit bleibt dieses Historiendrama für mich ein Film der vergebenen Möglichkeiten.

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                          „Willkommen zu eurem miesesten Weihnachten aller Zeiten!“

                          Der etwas andere Weihnachtsfilm: Schwarzhumorige Actionkost mit reichlich brutalen Einlagen im dunkelroten Anstrich. An der Spaßgarantie ändert selbst die reichlich zerknautscht dreinblickende Beverly D’Angelo nichts (Ellen Griswold aus „Schöne Bescherung“). Tja, die vermeintlichen Schönheitsoperationen gehen doch leider allzu oft nach hinten los…

                          Richtig klasse hat mir die Anlehnung an „Kevin allein zu Haus“ gefallen; das Ganze eben nur für den fortgeschrittenen Heimhandwerker. Na gut, sicherlich nicht übermäßig innovativ und stellenweise auch ein wenig stumpf, aber das juckt mich natürlich nicht weiter, so lange ich mich prächtig unterhalten fühle.

                          „Santa Claus is coming to town!“

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                            Die Geschichte, die sich um den mysteriösen Würfel dreht, ist eigentlich ziemlich mäßig erzählt. Ebenso verhält es sich mit dem Finale, das dann doch ein wenig arg enttäuschend ausfällt. Geradezu genial sind hingegen die extrem blutigen Einlagen, von dem diese Splatter-Orgie zerrt, vor allem wenn man sich den Entstehungszeitpunkt vergegenwärtigt. Wenn man sieht, mit wie viel Herzblut die Angelegenheit angegangen wurde, hatte die maskenbildnerische Abteilung seinerzeit ganz offensichtlich eine Menge Spaß bei der Realisierung. „Hellraiser“ ist sicherlich nichts für schwache Gemüter; da ist es schon hilfreich, wenn man, was die Sehgewohnheiten anbelangt, ein wenig krankhaft veranlagt ist.

                            Nach erfolgtem Rewatch musste ich allerdings meine zuvor gutgemeinte Bewertung von 7 Zählern ein wenig nach unten korrigieren, denn dafür sind die schauspielerischen Darbietungen einfach zu mies – geradezu eine Bankrotterklärung. Und seien wir mal ehrlich, abgesehen von den maskenbildnerischen Verdiensten, ist der ohnehin schon recht dürftige Plot, obendrein auch noch ziemlich schwach erzählt.

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                              Als „Häftling 2675“ wird Ray Liotta in dem 1994 abgedrehten SciFi-Actioner auf einer gottverdammte Insel entsorgt, die mit verurteiltem Ausschuss der Gesellschaft übersät ist. Bereits kurz nach seiner Ankunft, legt sich der ehemals hochdekorierte Elite-Soldat als nunmehr neuer Insulaner mit dem Alphatier einer wilden Meute an, woraufhin er schleunigst das Weite suchen muss. Er landet schließlich bei einer zivilisierteren straffälligen Sippe, die ihn bei sich aufnimmt und seine Fähigkeiten als Leader of the Pack, der er gar nicht sein möchte, zu schätzen lernt…

                              Angereichert mit einigen Gewaltspitzen, die der FSK 18-Einstufung aller Ehre macht, geht es zuweilen recht unterhaltsam zu. Zwar ganz sicherlich nicht auf allerhöchstem Niveau, aber als Streifen für zwischendurch reicht es allemal.

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                                über Gehetzt

                                Nach einem mehrjährigen Haftaufenthalt wartet auf Eddie Taylor (Henry Fonda) seine Geliebte in Freiheit auf ihn, mit der er gemeinsam ein unbeschwertes Leben plant. Doch bereits die anschließende Eingliederung ins Berufsleben schlägt fehl, und zu allem Überfluss holt ihn auch noch seine kriminelle Vergangenheit ein, sodass er zu Unrecht beschuldigt wird, weshalb der elektrische Stuhl auf ihn wartet…

                                Fritz Lang drehte 1937 diesen Kriminalfilm, der mit Henry Fonda und der seinerzeit extrem angesagten Sylvia Sidney („Sabotage“, „Sackgasse“ sowie ebenfalls dem von Fritz Lang stammenden „Blinde Wut“) prima besetzt ist. Lange Zeit gestaltet sich „Gehetzt“ recht ansprechend, woran die eingefangenen Bilder einen gehörigen Anteil haben. Zum Ende hin gestaltet sich das Ganze aber leider dann doch recht durchschnittlich. Kann man sich mal ansehen; für eine Empfehlung meinerseits reicht es hingegen nicht.

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                                  Drei Jugendliche entdecken nach einer Party auf ihrem nächtlichen Streifzug durch die nähere Umgebung der heimischen Gemeinde einen erleuchteten Tunnel, den sie voller Neugier betreten. Am Morgen drauf sind sie mit telekinetischen Fähigkeiten ausgestattet. Mit dieser Gabe, die sie überlegen gegenüber ihre Umwelt macht, reizen sie gemeinsam die Möglichkeiten auf unterschiedlichste Weise aus.

                                  „Chronicles“ ist simpel gestrickt, hält aber zumindest einige nette Ideen parat. Grundsätzlich mag ich allerdings dieses hektische Kameragefuchtel im Found Footage-Style nicht, weshalb mir die kurze Laufzeit von effektiven 75 Minuten in die Karten spielt und es für mich somit erträglich macht, was den Streifen letztendlich so gerade noch ins Mittelmaß rettet.

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                                    über Shining

                                    Jack Nicholson spielt den personifizierten Wahnsinn erschreckend gut, sodass man es schon beim Zusehen mit der Angst bekommt. Und damit nicht genug: Die beiden Mädels erzeugen kindliche Urängste, die sich nicht nur auf den Kleinen beschränken, der seine Sache übrigens ebenfalls hervorragend macht. Angst und Bange wurde mir übrigens auch beim Anblick von Jacks Filmgattin. Sorry, aber die Lady gehört ins Gruselkabinett! Anthony Quinn musste man für die Rolle des „Quasimodo“ entsprechend herrichten... Hervorzuheben ist zudem beim King/Kubrick-Psychotrip, die wirklich erstklassige Kameraführung!

                                    Besonders ungewöhnlich ist zwar nicht, dass ein Film von der Literaturvorlage abweicht, aber im vorliegenden Fall hat sich Kubrick wirklich so manch künstlerische Freiheit herausgenommen, das im Übrigen Stephen King überaus missfallen hat, was ich ehrlich gestanden absolut verständlich finde, da das Böse, welches vom Hotel ausgeht, überhaupt nicht spürbar wird. So richtig überdeutlich wurde das für mich vor allem, nachdem ich mir das Buch unmittelbar vor dem erneuten Rewatch zur Gemüte geführt habe.

                                    Aber okay, von alldem mal losgelöst, ist Kubrick ein fantastischer Psycho-Trip gelungen, wenn halt auch ein wenig arg eigenwillig…

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                                    • 7

                                      Herrlich durchgeknallte Komödie mit völlig abgedrehten Charakteren: Matt Dillon spielt den gebeutelten Liebhaber, der an den Rand des Wahnsinns getrieben wird; eine weitere Paraderolle für John Goodman als Streifenpolizist, der den Liebesmächten hoffnungslos erlegen ist; kein geringerer als Michael Douglas in der Rolle des notgeilen Auftragskillers; schließlich wären dann da noch der völlig sexbesessene Cousin (Paul Reiser), ein geifernder Pastor (Richard Jenkins), der obendrein dem Alkohol nicht abgeneigt ist und zu guter Letzt die kurvige Liv Tyler als materialistisch veranlagter Vamp.

                                      Eine schwarzhumorige Komödie, die den Weg in meinen Bluray-Player in regelmäßigen Abständen findet und mich stets aufs Neue gut unterhält.

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                                        Barbara Covett (Judi „M“ Dench) ist eine verbitterte Jungfer und desillusionierte Lehrerin, die ihr Umfeld mit ihrer direkten, verletzenden und zynischen Art auf Trab hält. Sie ist es leid, die „kleinen Testosterongeschosse“ tagein, tagaus zu bändigen. Für sie ist die Schule „ein Ableger der Sozialeinrichtungen“. Oh, wie wahr, wie wahr!

                                        Dann betritt die neue Kunstlehrerin Sheba Hart (Cate Blanchett) die Szenerie und erhellt damit den tristen Schulalltag für so manch einen an der Lehranstalt; so auch für Barbara, die sich zu der neuen Kollegin in vielfacher Hinsicht hingezogen fühlt. Sie ist sogar bereit ein dunkles Geheimnis für sich zu behalten, in der Annahme, auf diese Weise ihre Zuneigung zu erlangen. Als dies nicht wie erhofft klappt, fängt sie an, ihre Trümpfe auszuspielen, welches verehrende Folgen hat…

                                        Ich muss sagen, dass ich von diesem klasse besetzten Familiendrama angenehm überrascht gewesen bin, auch wenn das Potenzial der Geschichte nicht vollends ausgereizt wird. So hatte ich mir insbesondere vom Schlussakt doch etwas mehr erhofft. In einer Nebenrolle findet sich übrigens Bill Nighy wieder („Wir sind professionelle Hobbytrinker!“ – und hoch die Tassen!), der mit seiner bloßen Anwesenheit jeden Film spielend aufwertet, wie eben auch in diesem Fall.

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                                          Während des Zweiten Weltkriegs befindet sich im von der Deutschen Wehrmacht besetzten Norwegen innerhalb eines engen Fjordes eine Treibstofffabrik für V2-Raketen, welche von der Royal Air Force dem Erdboden gleichgemacht werden soll. Für die schwierige Aufgabe wird das „Kampfgeschwader 633“ ausgewählt, welches mit ihren Mosquito-Bombern den heiklen Angriffsflug probt, um sich schließlich in die verlustreiche Mission zu stürzen.

                                          Einige bekannte Gesichter tummeln sich vor der Kamera, jedoch kein prominentes Zugpferd – Harry Andrews dürfte sicherlich noch am ehesten diese Rolle zufallen -, welches diesem hübsch bebilderten Kriegsfilm zweifelsfrei ganz gutgetan hätte, zumal neben dem limitierten Schauspiel sowohl die vorgetragene und reichlich spannungsarme Geschichte, als auch die leicht heroisch angehauchte Inszenierung qualitativ reichlich überschaubar ausfallen. So bleibt unterm Strich ein Kriegsfilm, der nicht ohne Grund keinen sonderlich hohen Bekanntheitsgrad erlangt hat.

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                                            cpt. chaos 01.11.2023, 14:36 Geändert 28.11.2023, 10:39

                                            „Ich sag dir, wie wir das machen: Ich kriege wöchentlich 20 Prozent. Hey, wir alle haben nen Boss; selbst ich muss mich unterordnen! Und im Gegenzug beschütze ich dich vor den Gangs.“
                                            „Welche Gangs?“
                                            „Und vor dem Gesetz!“
                                            „Das hier ist legal!“
                                            „Und wenn Heuschrecken kommen, sprüh ich was aus. Bitte zwing mich jetzt bloß nicht dazu, ein Arschloch zu sein!“

                                            Dwight „The General“ Manfredi (Sylvester Stallone) ist ein Mafiosi, der die letzten 25 Jahre in diversen Strafanstalten eingesessen hat, um sich gegenüber der Familie loyal zu verhalten, indem er hübsch die Fresse gehalten hat. Gerade wieder auf freiem Fuß, wird ihm unmissverständlich klargemacht, dass er sich gefälligst zu verpissen hat. Am besten nach Tulsa, wo aus der kriminellen Warte betrachtet, der Hund begraben ist; aber sowas von! So einfach lässt er sich jedoch nicht aufs Abstellgleis schieben und baut in Windeseile ein kleines kriminelles Imperium auf.

                                            Die Geschichte ist hübsch flüssig erzählt, auch wenn es hier und da die für das Serienformat üblichen kleinen Hänger gibt. Angenehm finde ich vor allem, dass Sly einen dem tatsächlichen Lebensalter entsprechend alten Sack mimt, und nicht krampfhaft in die Rolle eines 50-jährigen gezwängt wird. Gut so! Denn das verleiht „Tulsa King“ eine gewisse Bodenständigkeit. Die Action ist mitunter recht deftig, und die kernigen Sprüche sind ebenfalls nicht zu verachten.

                                            Für mich daher Grund genug, um sich auf die zweite Staffel zu freuen, die sich bereits in der Vorbereitung befindet. Zudem gut vorstellbar, dass ich die erste Staffel nach einer erneuten Sichtung bewertungsmäßig aufbessern werde, da die 6 Zähler schon jetzt von einem dicken Plus begleitet werden.

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                                              Allein schon die Einleitung bis zum Einsetzen des eigentlichen Vorspanns hat mir vollkommen gereicht, um die Fernbedienung gnadenlos walten zu lassen. Ja, kommt gleich zur Sache und hübsch blutig geht’s auch zu, aber bereits in diesen wenigen Minuten verkackt es der Streifen, indem er so dermaßen hirnrissig um die Ecke kommt. Nö danke, dafür ist mir meine Zeit dann doch zu schade!

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                                                  „Die rote Flut“ ist ein filmisches Relikt aus der Zeit, als der Kalte Krieg Einzug in die Kinosäle hielt. Und so ist es natürlich nicht weiter verwunderlich, dass das vorgetragene Szenario äußerst einseitig erzählt wird und die russischen Invasoren diffamiert werden, wo es nur geht – also eigentlich ein Film, den man mit Leichtigkeit in Stücke reißen kann. Wenn man sich jedoch lediglich auf den Unterhaltungswert beschränkt, geht der mit etlichen Jungdarstellern besetzte Streifen soweit okay.

                                                  Wenngleich Patrick Swayze während des Drehs bereits 31 Lenze zählte, so ist dies doch eine seiner ersten größeren Rollen, weshalb ich ihn hier einfach mal mit anführe. Zu den eigentlichen schauspielerischen Jungspunden zählen die hübsche Lea Thompson („Zurück in die Zukunft“), die nicht weniger gutaussehende Jennifer Grey („Dirty Dancing“), Charlie Sheen sowie Thomas Howell („Die Outsider“). Kein Film, den man unbedingt gesehen haben sollte oder gar muss; wer jedoch während des Videozeitalters das Medium Film bereits für sich liebgewonnen haben sollte, wird hier möglicherweise nochmal einen Blick riskieren.

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                                                    Während der desaströse Vietnamkrieg 1973 auf seine finale Phase zusteuert, findet sich ein neunköpfiger Haufen Reservisten der Nationalgarde in den Sümpfen von Louisiana zu einer Wochenendübung zusammen. Den dort lebenden Cajus begegnen sie mit Hochmut und Verachtung und vergessen dabei völlig, dass sie fast ausschließlich lediglich mit Übungsmunition ausgestattet sind. Und so rächt sich schon kurz darauf ihr verächtliches Verhalten; denn die Einheimischen schlagen schonungslos zurück.

                                                    Die Settings sind atmosphärisch hergerichtet und lassen den Zuschauer gemeinsam mit den Protagonisten in die Sumpflandschaft eintauchen. Der Plot ist durchgehend spannend gestaltet und mit einem passenden Score unterlegt, und wie es sich für einen Film von Walter Hill ziemt, wird die menschliche Treibjagd mit einigen schonungslosen Gewaltdarstellungen versehen. Zwar gefällt mir der vergleichbare „Beim Sterben ist jeder der Erste“ insbesondere schauspielerisch nach wie vor ein gutes Stück besser, jedoch muss ich fairerweise einräumen, dass ich „Die letzten Amerikaner“ schwächer in Erinnerung hatte, weshalb sich die Auffrischung absolut bezahlt gemacht hat.

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