DerDude_ - Kommentare

Alle Kommentare von DerDude_

  • So sehr ich es auch verstehen kann bei diesem Machwerk vorzeitig aus dem Kino gegangen zu sein, so kann man einen Film danach nicht analysieren und bewerten.

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      Es geht nicht anders. Auch wenn mich jetzt halb Moviepilot hassen wird aber ich kann nicht anders.
      CLOUD ATLAS ist endgültig einer meiner Hassfilme. Möglicherweise allein als Gegenbewegung für die überwiegend positiven Wellen die dieses Machwerk hier schlägt.
      Meine Toleranz in Sachen Kitsch ist durchaus hoch und manchmal tut etwas Pathos auch mal ganz gut. Was ich jedoch nicht akzeptieren kann ist wenn mir ein Film etwas als episch und groß andrehen will, was ich bereits hundertmal in anderen Filmen gesehen habe. Nur weil man alte Zutaten zusammen würfelt wird daraus nichts neues, aber verpackt man das ganze in bildgewaltige Aufnahmen, Superstars die im Make-up mehrere Rollen spielen fährt offenbar der Rest der Welt darauf ab.
      Angefangen in Episode welche im 19 Jahrhundert angesiedelt ist. Hier bekommen wir die entstehende Freundschaft zwischen einem herzensguten Anwalt und einem schwarzen Sklaven, der natürlich jeden Satz gebrochen spricht, geschildert. Quasi ZIEMLICH BESTE FREUNDE auf die harte Tour. Oder in der Episode welche 2012 spielt. Alte Greise versuchen aus einer Irrenanstalt auszubrechen welche alle halb dement sind und nur noch Schwachsinn von sich geben aber natürlich voll liebenswert sind und so. Dann natürlich das heftigste Klischee von allen : In der Zukunft werden wir alle zu Klonen die keine Gefühle haben dürfen aber natürlich von Rebellen gerettet werde. In dieser Zukunft ist natürlich alles hochgestylt., alles mit Technologie vollgepackt und Autos können fliegen. Spätestens seit BLADE RUNNER haut so etwas wohl niemanden mehr vom Hocker. In der 2012er Episode wird sich gepflegt über SOYLENT GREEN lustig gemacht VORSICHT SPOILER und in der Zukunftsepisode bekommen wir eben jedes Ende von gleichnamigen Film als hoch komplexer Twist präsentiert.SPOILER ENDE Zum Abschluss eine Episode die noch weiter in der Zukunft spielt. Hier präsentiert man uns Tom Hanks und Halle Berry als AVATAR Eingeborene die gegen weitere, glatzköpfige, bemalte Eingeborene kämpfen um ihren Stamm zu schützen. VORSICHT SPOILER Und zum krönenden Abschluss ist der ganze Film eine Erzählung von Papa Tom Hanks die er seinen zwanzig (!) Kindern am Lagerfeuer näher bringt SPOILER ENDE.
      Im Ernst : Niemand kann mir ernsthaft erzählen das CLOUD ATLAS etwas neues oder wenigstens irgendetwas eigenständiges vorzuweisen hat. Alles was der Film erzählt hat man bereits gesehen und nur weil ich viele geklaute Sachen zu einem schmelzen lasse erschaffe ich damit nichts neues. Ich kann sie höchstens so gut verschmelzen lassen das die Ideenlosigkeit nicht sichtbar wird.
      CLOUD ATLAS aber gelingt auch das nicht. Die hoch gelobten Montagen zwischen den einzelnen Episoden konnte ich nicht entdecken. Tykwer und die Wachowski Brüder äh Geschwister aber hängen Szene für Szene aneinander ohne das sich in den Bildern der Episoden ein Zusammenhang finden lässt. Insgesamt sind die hoch angepriesenen Bilder selten schön und wirken höchst plastisch. Ganz anders als Terrence Malick mit seinen Bildepen seine Bilder mit Herzblut füllte und sogar die Weltraumbilder in THE TREE OF LIFE wurden durch das mischen von Chemikalien erzeugt. Die Bilder in CLOUD ATLAS aber sind durch und durch seelenlose CGI Computer Bilder. Sie wirken zudem in ihrem Detailreichtum irgendwie Ideenlos. Bestes Beispiel ist wohl die 0815 Zukunftsvision.
      Das größte Manko des Filmes aber ist seine fehlende Emotionalität. Die Emotionen bauen hier auf drei Dingen auf : den Bildern, den Darsteller und penetrantem Voice-Over. Leider scheitern alle dieser drei Dinge : Die Bilder sind, wie beschrieben, kühl und seelenlos, die Darsteller sind enorm schwach und pendeln zwischen Lustlosigkeit und Over-Acting, zudem werden sie von einen furchtbaren Make-up beeinflusst, welches so wirkt als hätte man Tom Hanks und co. beim Karneval gefilmt und das Voice-Over ist dasselbe was man Terrence Malicks THE TREE OF LIFE (zu unrecht) vorgeworfen hat : Sinnlos und anstatt Informationen zu liefern reden die Darsteller nur leere Phrasen in sich hinein die sich nett anhören aber nichts zum Film beisteuern.
      Was den Film letztendlich das Herz vermissen lässt ist wohl am ehesten Inszenierung Tykwers und der Wachowski Geschwistern. Die ist so dermaßen auf "Hau drauf" ausgerichtet und kann das Wort "Subtil" wohl nicht eimal buchstabieren. Keine leise Magie wie die eines Tarkovskys, keine meditative Ruhe eines Malicks, Nein, hier muss es ja groß und episch zur Sache gehen, bei dem Team Tykwer/Wachowski muss es laut zur Sache gehen.
      Abschließend sei noch gesagt das für mich an diesem Film rein gar nichts funktioniert. es mag hart klingen und vielleicht sind die folgenden Worte nur Ausdruck meines momentanen Zustandes aber dieselben Leute die INCEPTION für ein philosophisches Meisterwerk und TRANSFORMERS für geile Action halten wollen mir CLOUD ATLAS jetzt als wunderschönes Bildepos anpreisen. Für mich der seelenloseste Film seit einer Ewigkeit.

      Man möge mir verzeihen…

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          Ein Film wie ein hauchdünnes Stück Glas...
          Unfassbar zart und unbeschreiblich sensibel und genauso muss der Zuschauer mit ihm umgehen da das Glas sonst zerbrechen würde. Schon bei der Handlung werden viele es zerbrechen lassen. Viele werden sagen das das keine Liebe ist die Tomek empfindet sondern Perversion. Aber so ist es nicht. Tomek liebt diese Frau die er jeder Nacht beobachtet. Er liebt sie bedingungslos und nicht auf einer sexueller Ebene. Aber ist seine Auffassung von Liebe die richtige ?
          Selten erlebt man Figuren die so entwaffnend menschlich sind. Selten erlebt man ein solches Feingefühl. Fast scheint es als würde der Film nur in den Zwischentönen spielen. Sein Psychogramm von zwei Menschen und ihren Umgang mit der Liebe ist meisterlich.
          Der eine entdeckt die Liebe erst, die andere hat mit ihr abgeschlossen aber am Ende suchen beide nach ihr.
          Ich denke das ich jetzt sagen kann das ich Kieslowski für einen Meister Regisseur halte.

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              Das sechste Gebot ...

              "Du sollst nicht töten !"

              Kieslowskis Film macht keine Kompromisse. Er stellt keine Fragen und somit auch keine Antworten. Was er liefert ist viel wichtiger. Eine Aussage, eine Klarstellung : "Du sollst nicht töten !". Außer Notwehr existiert kein Grund der den Tod eines Menschen rechtfertigt. Keine finanzielle Armut kann so groß sein und kein Urteil so gerecht sein.
              Bei Kieslowski gibt es keine Opfer und keine Täter, nein hier ist jeder Mensch (außer dem Taxi Fahrer, er ist nur Opfer) Opfer und Täter zugleich. Zum einen handelt sein Film von einem viel zu kurzem Tag in dem sich das Schicksal von drei Menschen kreuzt, zum anderen von der Sinnlosigkeit der Todesstrafe. Kaum ein anderer Film bringt das furchteinflößende Gefühl der Todeskammer näher und macht es spürbar. Spätestens dann ist alles klar : Mord rechtfertigt keinen Mord, Gewalt darf nicht auf Gewalt folgen.
              Zudem erlebt man selten eine bessere Darstellung von Gewalt in einem Film. Sowohl die Todesstrafe aber noch mehr der Mord in der Mitte des Filmes verharmlosen die Gewalt niemals und fühlen sich jederzeit schmerzhaft an, aber dennoch schlachtet Kieslowski die Gewalt nie aus und macht einen auf Voyeur.

              "Du sollst nicht töten !" Mehr will Kieslowski uns nicht sagen.

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              • Es gibt einen Gott !
                Der einzig wahre auf der 1
                :)

                • PERFEKT !

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                  • Wenn man einen auf Philosoph macht und man es sich zur Ambition gemacht hat alles zu erforschen muss man viel berücksichtigen. Die Geschichte unserer Erde (Wo waren unsere Fehler ? Was ging schief ?), die Gefühle der Menschen erforscht (Warum denken wir so ? Warum tun wir Dinge von denen wir wissen das sie falsch sind ?) oder auch einfach wissen will was die Welt im Innersten zusammen hält, so gelangt man am ende immer an einen Punkt : Zu sich selbst !
                    Die Frage "Warum ist das so ?" könnte auch "Warum sehe ich das so ?" lauten. Objektivität ist Subjektivität. So heißt es in SYNECDOCHE, NEW YORK :
                    "Das Ende hat immer mit dem Anfang zu tun"
                    Charlie Kaufman hat mit seinen Drehbüchern die Überlegung, dass man sich überall selbst begegnet, perfektioniert. Die Kreativität die er dabei beweist übertrifft sich in jeder Szene selbst. Es wäre sinnlos jetzt ein Beispiel dafür zu erwähnen denn sie ergeben oftmals nur im Kontext des Filmes sinn und entfalten nur dann ihre Genialität. Was ich an Kaufmans Büchern aber am meisten verehre ist seine Ehrlichkeit mit der er jeden Panzer entwaffnen könnte. Sein Blick ist kein Blick durch die rosarote Hollywood Brille in der Mann und Frau nur gut aussehen und wandelnde Klischees verkörpern, aber auch kein Blick durch die schwarze Emo Brille in der es nur Schmerz und Leid gibt. Sein Blick ist ehrlich, nichts ist in seiner welt verlogen. Nicht falsch verstehen : Wenn es eines gibt an das sich Kaufman nicht klammert dann Realismus. In seinen Büchern ist es eine Kleinigkeit einen Menschen aus seinem Gedächnis zu entfernen und manche Türen führen in den Kopf eines anderen Menschen, aber das ist völlig egal. Denn sein Fokus liegt nicht auf diesen Dingen, sein Fokus liegt auf Menschen.
                    Kaufmans Bücher sind Charakterkino. Es geht immer darum wie der Mensch auf Ereignisse und Gefühle reagiert. Oft bezieht sich Kaufman dabei auf keinen anderen als sich selbst (siehe ADAPTATION). Anders als andere Drehbuchautoren verschwindet er nach Ablieferung des Drehbuchs nicht einfach, er ist selbst am Dreh anwesend und ist über jede Veränderung in de Besetzung, Set etc. eingeweiht. Egal ob nun Michel Gondry oder Spike Jonze Regie führen, es sind Kaufmans Filme.
                    Mal geht es um Kunst, so wie er es in ADAPTATION macht, und die verschiedenen Auffassungen von ihr. Der eine verzweifelt an einem Script weil er glaubt sich selbst nicht gerecht zu werden, der andere hat riesigen Erfolg mit einem Drehbuch voller Autoverfolgungen und klischeehaften Schizophren Serienkillern und ist, ganz nebenbei, der Zwillingsbruder des ersten. Beide haben andere Auffassungen und beide stimmen in einer Form. Kaufmans Figuren, in diesem Fall die beiden Brüder, sind keine Helden und auch keine Schurken. Es gibt solche Verteilungen in seinen Filmen nicht.
                    Ein anderes mal geht es um etwas universelleres, etwas größeres, nämlich die Liebe, der vielleicht stärksten Emotion die es gibt. Darum geht es in seinem ETERNAL SUNSHINE OF THE SPOTLESS MIND. Im Film geht es um eine Liebe, die längst Schicksal geworden ist. Kaufman romantisiert seinen Film nicht und opfert ihn nie dem Kitsch (dann wäre er ja nicht er). In seinem Film geht es um die Verwirrung der Gefühle der beiden Liebenden. Beide sind keine Helden, beide haben nervige Angewohnheiten und beide ertragen den anderen oft nicht aber am Ende können sie ohne den anderen nicht leben. Das Gefühl des Moments ist manchmal nicht halb so stark wie es Rückblickend ist. So wie selbst die schmerzhafteste Erinnerung ein fester Teil von einem selbst ist.
                    Aber wenn wir durch Kunst und Liebe wandern kommen wir am Ende immer bei uns selbst an. Und in Kaufmans ersten Regie Arbeit SYNECDOCHE, NEW YORK geht es nicht nur um Kunst und Liebe, sondern um einen gebrochenen Mann der in seiner Angst vor dem Tod so verzweifelt ist das es sich durch ein alles überragendes Kunstwerk verewigen will weil der Schmerz seines Lebens so groß ist das er ihn der ganzen Welt zeigen will. Was er dabei nicht bemerkt ist das er nur ein Teil eine unendlich großen Ganzen ist. ("Ich habe dich dein ganzes Leben beobachtet aber du hast immer nur dich selbst gesehen") Erlösung findet er nicht in der Vollendung des großen Kunstwerkes sondern in dem Armen der Frau, die ihn immer geliebt hat, aber er zu sehr mit seinem eigenen Schmerz beschäftigt um das zu merken.
                    50 Jahre vergehen in diesem Film aber am Ende ist es, wie am Anfang, 7:45 Uhr.
                    Beim schreiben dieses Kommentars weiß ich nun gar nicht mehr was ich am Ende schreiben wollte. Außer das Kaufman so ziemlich jedem anderen Drehbuchautor der Welt voraus ist. Weil es in seinen Filmen bzw. seinen Büchern nicht darum geht die Welt zu erfassen sondern sich selbst zu erfassen weil alles andere nicht wichtig ist. Weil seine kreativen und abstrakten Elemente seinen Film der Realität noch näher kommen lassen. Weil seine Filme von uns handeln, weil sie von mir handeln.

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                    • Wo ich zustimme :
                      Das mit Nolan ist pure Wahrheit. Seine Filme haben weder Herz noch Seele und versuchen durch Verwirrung Tiefe vortäuschen.
                      Ebenfalls muss ich ihm bei Kubrick zustimmen. Seine Filme sind ohne Herz und ohne wahre Emotionen. Nicht halb so schlimm wie bei Nolan fehlt auch seinen Filmen das Herz. Die Menschen in seinen Filmen sind z.b. alles Stereotypen ohne tiefere Charaktereigenschaften.

                      Wo ich nicht zustimme :
                      Kevin Smiths Filme sind ein Appell an das Kind in uns, das jeder Mensch hat und bei jedem in irgend einer Form noch vorhanden ist. Das man immer man selbst sein soll und es manchmal einfach ganz gut ist, den Rest der Welt und all den Dingen denen man sich anpassen muss den Mittelfinger zu zeigen.

                      Und das mit Tarkovsky ist nichts als Provokation. Das meint er nicht ernst. Also bitte ;)

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                        Blau wie das Meer, blau wie der Himmel.

                        Blau wie Narben tief unter der Haut, augenscheinlich kaum bemerkbar, aber so tief und so schmerzhaft wie möglich.
                        Zerbrochenes Glas als letzter Funken Wut, ausgespuckte Tabletten als Kapitulation vor dem was wir wollen aber nie tun können.
                        Eine schöne Frau, verletzt, verloren, unfähig eine Emotion zu zeigen weil der Schmerz viel zu tief sitzt. Eine Flucht, eine Verirrung vor der Menschlichkeit, welche man gern aussperrt um nie wieder rein zu lassen. Als Aufgabe von allem das Emotionen wecken könnte...
                        Doch der Weg ist versperrt, die Tür lässt sich nicht schließen. Die Reise durch das dunkle Blau ist noch nicht zu Ende. Am Ende mündet es in einer Erkenntnis, eine Lektion, eine Katharsis, nämlich das man nichts an sich ran lassen kann, materiellen Erinnerungen
                        und allerlei Emotionen aussperren kann aber man niemals vor sich selbst fliehen kann. Denn selbst in der dunkelsten Ecke und der dreckigsten Gosse muss man sich vielleicht nur umdrehen um sich selbst direkt ins Auge zu starren.

                        In Anbetracht meiner wirren Schreibweise kann man erkennen das dies mein erster Kieslowski war. Mein Eindruck : Ich bin beeindruckt...

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                        • Ich weiß nicht genau was es ist aber es tut weh !

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                          • Das Gilliam und Malick viele hinter sich lassen ist erfreulich aber in Anbetracht der Größe ihrer Filme sind sie (besonders Malick) immer noch zu weit hinten.
                            Freu mich auf Nolan auf der 1 !

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                            • über Dekalog

                              Ich hatte schon viele 10er Vorhersagen aber noch nie bei einer Serie.
                              Prädikat : SEHEN MUSS !

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                              • Zack Snyder auf Platz 120 ?
                                Wollt ihr mich eigentlich verarschen ? Dieser Style-over-substance at its best Nixkönner Regisseur vor so vielen fähigen Regisseuren ?

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                                    Vielleicht bin ich, was Geschichte angeht, nicht interessiert genug aber "Die Königin und der Leibarzt" bleibt für mich ein typisches Kostümfilmchen mit opulenter Kulisse aber mit schwachem Inhalt.
                                    Zu erst einmal stoß es mir negativ hervor das der Film die Rolle von Christian VII derartig überzogen darstellt sodass der Film mir über weite Strecken wie eine Satire vorkam.
                                    Zugegeben : Die Bilder sind recht ansehnlich und die Ausstattung und Kostüme sehen blendend aus. Doch die Geschichte verfügt über nahezu keinerlei Höhepunkte und die Leistungen der Darsteller würde ich als durchschnittlich bezeichnen (von dem brillianten Mads Mikkelsen einmal abgesehen).
                                    Insgesamt ein typischer Film wie man ihn in der Schule zeigt. Irgendwie lehrreich aber so lang das er mehrere Unterrichtsstunden beansprucht. Naja, besser als Unterricht ist er allemal.

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                                    • Herr DiCaprio wird heute stolze 38 Jahre jung. Ich sage : Herzlichsten Glückwunsch !
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                                      Zudem ist er das worauf ich bei "Django Unchained" am meisten freue und auch "Der große Gatsby" steht wegen ihm weit oben auf meiner Vormerk Liste !

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                                          Je länger "Die Stunde des Wolfs" dauert desto mehr wirkt es als würde man immer tiefer in die verschiedenen Ebenen der versteckten Geheimnisse, Ängste und Dämonen hinab steigen.
                                          Der Film erschafft Horror da wo man ihn nicht erwartet : Die wohl beängstigenste Szene war für mich die Beschreibung von Johan wie man ihn als Kind in einen Schrank gesperrt hat. Obwohl es sich bei dieser Szene um erdachten Horror handelt und man diese Szene nicht sieht so ist das eine Szene die haften bleibt und gestandene Männer zum kleinen Kind machen kann.
                                          Und weiter will ich nicht denken/schreiben etc. In meinen Augen die Definition von wahrem Horror. Ein Film der einen eine verstörte Seele nicht nur zeigt sondern in sie hinein führt. Am Ende liegt es am Zuschauer ob er da wieder raus findet.

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                                            Was ich am Bergmans Filmen immer großartig fand war das sie so kurz sind. "Szenen einer Ehe" stellt dabei einen Kontrast dar. Hier werden 170 Minuten verschlungen (in der Langfassung sind es sogar 270 !) welche ausschließlich aus Dialogen bestehen. Dennoch würde ich den Film nicht als anstrengend oder schwer bezeichnen denn die Dialoge des Filmes sind von dieser Welt und jeder kennt sie, wenn auch nur vom hören und nicht selbst erlebend. Dabei vergeht die Laufzeit enorm schnell da einen jeder Dialog unglaublich mitreißt und die Darsteller ihren Job unglaublich gut meistern.
                                            Dieser Bergman interessiert sich mehr für ein Porträt einer gescheiterten Ehe als um eine Atmosphäre und eine filmische Dramaturgie wird nur angedeutet, was jedoch daraus resultiert das "Szenen einer Ehe" in seiner Langfassung ursprünglich eine 6teilige Fernsehserie war.
                                            Der einzige Kritikpunkt meinerseits ist das sich Bergman nur an Szenen bedient die das Paar an ihrem Ende zeigt anstatt den Fokus auf die komplette Beziehung zu werfen welche die glücklichen Tage der beiden zeigt.
                                            Aber das ist eigentlich meckern auf hohem Niveau...

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                                            • Casey. Seine Verkörperung des Robert Ford gehört zu den besten Schauspieler Leistungen der vergangenen Dekade !

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                                              • Mit der Liste kann ich so was von Leben ! Besonders freu mich wegen Ellen Page und Emily Watson !

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                                                • Wunderschöner Film. Tipp des Tages zu recht !

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                                                    "Gott ist die Stille"

                                                    Am Anfang ein Gottesdienst : Die Kamera fängt sowohl den Pastor als auch die Gäste des Gottesdienst ein. Der eine aufmerksam, der eine weniger. Eine umspektakulär spektakuläre 10 Minuten Eröffnungssequenz.
                                                    "Licht im Winter" handelt von dem Pastor Tomas. Er erkennt das er nicht an Gott glaubt. Er wurde Pastor weil er sich selbst und sein Wesen nicht verarbeiten konnte und ihn der Tod seiner Frau schwer getroffen hat. Er hat sich seinen eigenen Gott erschaffen weil er von der Realität flüchten wollte.
                                                    Auch wenn man es so verstehen kann so habe ich nicht den Eindruck das Ingmar Bergmans Film gegen Religion ist. Vielmehr glaube ich analysiert Bergman die subjektive Ansicht des Menschen von Gott und Religion. So ist es selbstverständlich das Bergmans Film am Ende kaum Fragen beantwortet und viel mehr (so wie es Bergman immer getan hat) tief in seine Figuren blickt.
                                                    Eine unglaublich brillante Sequenz ist als Tomas den Brief von seiner Geliebten Märta ließt. Anstatt Märtas Stimme aus dem Off den Brief vorlesen zu lassen setzt er den Zuschauer gegenüber von Märt bzw. lässt sie direkt in die Kamera schauen. So verleiht Bergman den gesprochenen Zeilen eine deutlich höhere Emotionalität als es ein nüchterner Voice-Over getan hätte. Er blickt sowohl in die Seele von Schreiberin und Leser und das zu selben Zeit.
                                                    "Licht im Winter" ist wie gewohnt perfekt inszeniert. Sven Nykvist fängt selbst in einem Szenario, welches auf höchst begrenztem Raum spielt, wunderbare Bilder ein. Die s/w Ästhetik unterstützt die Kälte des Filmes die sowohl die Atmosphäre dominiert als auch zwischen den Figuren herrscht. Die Leistungen der Darsteller sind wohl dosiert zurückhaltend.
                                                    All das ergibt am Ende ein beklemmendes Kammerspiel das in nur 78 Minuten tief in die menschliche Seele blickt. Die Ästhetik des Filmes ist einzigartig und erlebe ich in ihrer Qualität sonst nur von Tarkovsky. Kein Wunder : "Licht im Winter" war einer der absoluten Lieblingsfilmen von ihm.

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