DerDude_ - Kommentare

Alle Kommentare von DerDude_

  • Cronenberg auf der 39
    Anderson auf der 34
    Die Coen Bros auf der 32(Regt mich besonders auf. Ja, ihre Meisterwerke fanden in den Neunzigern statt aber ihre neusten filme sind meistens immer noch überdurchschnittlich)
    P.T. Anderson auf der 31(bei Filmen wie Magnolia, Punch-Drunk Love und TWWB ist das ne verdammte Schande)
    David Lynch, Lars von Trier, Bela Tarr, Michael Haneke, Terrence Malick haben ihren Weg natürlich gar nicht erst in die Liste gefunden (Regt mich ebenfalls auf)

    Und dann der olle Nolan auf der 1. (Würde der Mann nicht immer so gehyped werden hätte ich ihn längst erfolgreich ignoriert).
    Sorry, aber für mich ist diese Liste ein Armutszeugnis. Ich erwarte Tomaten

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    • ?

      Der Titel schreit geradezu nach "Vormerken"

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      • Aufgrund des verteilens auf mehrere Seiten wird aus Prinzip nicht weiter geschaut !

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        • Schlegel ist einfach Meister darin falsche Magier zu entlarven.
          Zu dem Thema empfehle ich Claude Lanzmanns Dokumentation "Shoah"

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          • 9
            über Shoah

            „Es gibt in Shoah keine Sekunde mit Archivmaterial, weil dies nicht die Art ist, wie ich denke und arbeite, und, nebenbei gesagt, solches Material gibt es gar nicht. […] Wenn ich einen Film gefunden hätte – einen geheimen Film, weil das Filmen verboten war –, gedreht durch die SS, in dem gezeigt wird, wie 3000 Juden – Männer, Frauen und Kinder – zusammen sterben, in der Gaskammer des Krematoriums 2 in Auschwitz ersticken, so würde ich ihn nicht nur nicht gezeigt haben, ich hätte ihn sogar vernichtet. Ich kann nicht sagen, warum. Das passiert von selbst.“ - Claude Lanzmann

            Über einen Film wie "Shoah" zu schreiben ist ungefähr so als müsste man über den Holocaust schreiben. Selten erlebte ich eine bedrückendere und beklemmendere Atmosphäre die dafür sorgt das man die knapp 10 Stunden Laufzeit lang kaum seinen Blick vom Fernseher abwenden kann. Noch nie wurde das Thema Holocaust so präzise aufarbeitet.
            Obwohl der Film unglaublich niederschmetternd wirkt hat man nie das Gefühl das Claude Lanzmann mit seinem Film schocken oder berühren will. Lanzmann brauch falschen Emotionen genauso wenig wie einen Off Sprecher um seine Dokumentation zugänglicher zu machen. Doch für das was "Shoah" zeigt brauch man keinen Zugang weil man längst schon drin ist.
            Wie das Zitat oben schon erklärt benötigt Lanzmann kein Archivmaterial. Er will nicht zeigen wie es damals war sondern wie es jetzt ist (bzw. 1985) und welchen Eindruck der Holocaust auf sowohl Opfer, Täter und Zeugen aber auch auf Orte gemacht haben. Wo auf machen Orten Gedenkstätten zu finden sind, so ist an andren Orten buchstäblich einfach Gras über die Sache gewachsen.
            Nach "Shoah" sollte es eigentlich keine Dokumentationen über den Holocaust geben weil Lanzmann 10 Stunden lang schon alles gesagt hat. Ein Film den man uneingeschränkt empfehlen kann. Nur nicht zur Unterhaltung.

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            • Schlechte deutsche Komödien seit 2001 = Bodenloses Fach
              P:S. Das Aufteilen auf mehrere Seiten NERVT !

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              • 9 .5

                Als ich vor knapp einem Jahr "There will be Blood" zum ersten Mal wieder aus meinem DVD Player nahm habe ich es gesagt, sage es heute und meine es immer noch so "Was für ein Meisterwerk. Einfach unbeschreiblich. Das so etwas im modernen Hollywood das Licht der Welt erblickte ist ein Wunder". Andersons epische Parabel über das Verhängnis von Geld und Macht gehört ohne Zweifel zum besten was der Regisseur je erschaffen hat. Und bei dem Namen Anderson sind das unglaublich große Worte.
                VORSICHT SPOILER
                Es gibt in "There will be Blood" eins Szene die mich fasziniert. Kurz nachdem Daniel Plainview den Mann ,der vorgab sein Bruder zu sein, erschossen hat ließt er sich das Tagebuch seines lange toten Bruders durch und fängt an zu weinen. Zum ersten (und einzigsten Mal) zeigt Plainview eine menschliche Emotion die nicht Hass oder Misstrauen ist. Weil er dachte das er jemanden gefunden hat dem er vertrauen kann. Ansonsten ist in Plainviews Empfinden keine Spur wahre Menschlichkeit zu finden. Er ist viel mehr ein Monster. Sein größtes Ziel ist es irgendwann so viel Geld zu haben das er nie wider irgend jemanden sehen muss.
                Selbst die Adaption von H.W. war letztendlich nur um ihm selbst zu dienen. H.W war für ihn ein Spielzeug das er einfach wieder wegwerfen konnte wenn es kaputt geht. Alles in Plainviews Leben richtete sich nur nach seinem eigenen Profit. Er verführte die Menschen mit leeren Versprechungen. Sein Gegenspieler Eli Sunday ist vielleicht nicht ganz so emotional kalt wie Plainview aber er ist kein Stück besser als er. Auch er verspricht Erlösung aber ist nur auf den eigenen Profit aus. Am Ende fallen beide in den Abgrund und, der Titel sagt es bereits, dort unten wird Blut fließen.
                Es scheint also das in der Welt von "There will be Blood" nichts gut ist. Dadurch wird der Film zum nervösen Drahtseilakt den wahrlich nicht jeder meistert weil Anderson keine Identifikationsfigur einbaut wie z.b. John C. Reilly oder Phillip Seymour Hoffman in "Magnolia".
                In der Tat ist "There will be Blood" der wohl schwerste Film von Anderson (wobei ich "The Master" noch nicht gesehen habe). Was man hier 2,5 Stunden bekommt ist ein zerberstendes elektrisierendes Gefecht welches von zwei fantastischen Schauspielern getragen wird. Daniel Day-Lewis betreibt glasklares Overacting aber selten war es so passend wie hier. Plainview menschliche Züge zu geben wäre ein Fehler da es sich bei ihm, wie bereits gesagt, um keinen Menschen handelt. Day-Lewis Blick in ruhigen Momenten zeugt von puren Hass welchen er seinem Gegenüber entgegen schmettert und welcher sich in enorm wuchtigen Säzen entlädt (One night I'm gonna come to you, inside of your house, wherever you're sleeping, and I'm gonna cut your throat"). Paul Dano hat nicht ganz so viel Screentime wie Day-Lewis ist aber in seinen stärksten Momenten genauso stark wie er.
                Dazu sei gesagt das "There will be Blood" wie eine einzige große Hommage daher kommt. Die epischen Bilder der Wüste haben etwas von Terrence Malicks Bildern aus "In der Glut des Südens" oder von Sergio Leone. Besonders aber zitiert Anderson seinen ständigen Vergleich Stanley Kubrick. So nimmt das Verhalten von Plainview in der letzten Szene des Filmes Züge eines Jack Torrance aus "Shining" an. Ganz besonders aber wird dies in der Eröffnungsszene des Filmes klar welche auf Kubricks "2001: Odyssee im Weltraum" anlehnt : Beide Szenen laufen völlig ohne gesprochene Sätze ab aberin beiden findet die Geburt der Gewalt statt. In beiden Filmen repräsentiert durch die Farbe Schwarz. Nur eben in "There will be Blood" nicht in Form von einem schwarzen Monolithen sondern durch Öl.

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                • Recht hat er !
                  Den Oscar kümmert Qualität schon lange nicht mehr. Er kümmert sich nur noch um Beliebtheit beim Publikum. Der Oscar Gewinn ist so viel Wert wie das Finale von The Voice of Germany : Ein oberflächliches Tv Ereignis !

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                  • 7

                    Ach Gus, was hast du denn da gemacht ?
                    Vorneweg : Vielleicht lag meine eingeschränkte Begeisterung für dieses Werk darin das ich über den Höhepunkt des Filmes bescheid wusste. Da dieser in fast jeder Kritik und Inhaltsangabe verraten wird empfehle ich rein gar nichts über diesen film zu lesen und daher gilt auch hier
                    VORSICHT SPOILER !!!
                    "Elephant" würde gerne Wertungsfrei ein sehr heikles Thema angehen doch das tut Van Sant mitnichten. Seine Schüler sind für ihn Stereotypen, es gibt die Streber, die von den sportlern gemobbt werden, es gibt die Mädchen die an Bulimie leiden und auch die Amokläufer selbst spielen NATÜRLICH Killerspiele (ein größeres Klischee gibt es glaub ich nicht). Was die Homosexuelle Andeutung sollte bleibt auch im Dunkeln.
                    Doch mit Mühe kann ich über Klischees hinwegsehen (schließlich steckt in jedem Klischee immer ein bisschen Wahrheit) wenn der Film nicht so unerträglich langweilig wäre. Warum muss ich eine Stunde Schüler beim Wandern durch die Schule beobachten ? Wenn Van Sant uns seine Figuren näher bringen will, wieso liefert er dann letztendlich nur Stereotypen ? Hier liegt vielleicht mein subjektives Versagen vor da ich von dem Ende wusste und endlich wollte das der große Knall losgeht weil mich die Schüler einfach nicht interessiert haben. Selbst im Finale opfert der gute Gus seine Figuren dann ihrer Dummheit und macht aus ihnen endgültig Kanonenfutter.
                    Fazit : Vielleicht lag es an mir aber ich konnte mit diesem Film wenig anfangen. Irgendwie zu viele Klischees, zu viel Langeweile und irgendwie einfach nicht mein Fall.
                    Ach, noch zum Titel : Ich interpretiere ihn so das es auf die Redewendung "Der Elefant im Raum" anspielt, also wenn etwas völlig unübersehbar ist aber alle so tun als sei es nicht da. Lag das Massaker auf der Hand und alle wollten es nicht wahrhaben ? Hätte es verhindert werden können aber alle haben weggesehen ? Vielleicht. Ich aber konnte selbst das nicht aus dem Film rauslesen.

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                    • 2
                      • 9

                        Obwohl es mittlerweile auf der Hand liegt so bin ich immer wieder aufs neue von dem unsagbaren Talent von Paul Thomas Anderson gepackt. Seine Themen sind meist allumfassend, seine Geschichten komplex und die seelischen Abgründe von so machen seiner Figuren bodenlos.
                        Mit "Punch-Drunk Love" aber zeigt er das er es auch ganz anders kann. Anders als Magnolia (180min) oder Boogie Nights (150min) geht Punch-Drunk Love gerade einmal 90 Minuten, erzählt eine völlig simple Liebesgeschichte und liegt sowieso (anders als der Rest seiner Filme) nicht schwer im Magen.
                        Sein "Punch-Drunk Love" erzählt die Geschichte von Barry Egan einem in sich gekehrtem, schüchternem, schrägen Typen der oftmals zu Agressionsausbrüchen neigt und sich selbst "manchmal nicht leiden kann". Insgesamt läuft im Leben des komischen Kauzes nichts wirklich rund : Seine Schwestern schubsen ihn rum und er hat Ärger mit einer Telefon-Sex Hotline. Doch eines Tages tritt Lena in sein Leben. Wir wissen nicht genau wer sie ist, wo sie her kommt, aber sie liebt Barry. Sie verliebt sich nicht erst im Laufe des Filmes in ihn, sie liebt ihn von Anfang an. Warum liebt sie diesen, unter seelischen Problemen leidenden Mann ? Weil er es verdient. Weil jeder Mensch,egal wie kaputt, egal wie verloren, es verdient geliebt zu werden. Und wenn beide zusammen sind verschwindet der ganze Ärger aus Barrys Leben. Liebe ist seine Heilung, seine Medizin.
                        Das mit mir und "Punch-Drunk Love" ist, genau wie bei "Eternal Sunshine", eine sehr persönliche Bewertung. Objektiv kann ich verstehen das der Film bei vielen keinen bleibenden Eindruck hinterlässt aber persönlich fühlte ich mich selten einem Film so verbunden. Irgendwie ist etwas an dem Film das mich verzaubert weil es mich auf so vielen Ebenen bewegt. Weil er zeigt das Liebe einem das Leben retten kann, egal wie hoffnungslos man ist. Weil es nicht nur die hochgestylten Milchbubis und die Barbie Püppchen aus Hollywood sie verdienen, sondern auch die innerlich verletzten, überforderten Leute. Weil er mir zeigt das auch ich Liebe verdiene und hoffentlich eines Tages finden werde. Aber auch weil Anderson zeigt das er sogar die einfachsten Geschichten zum Meisterwerk machen kann.
                        Und Adam Sandler ist einfach der Wahnsinn. Traurig, man mag kaum glauben das der Typ auf dem Poster zu "Der Chaos Dad"und "Jack & Jill" er ist. Aber hier ist er grandios, herrlich schrullig und unfassbar menschlich. Und Emily Watson und Phillip Seymour Hoffman sind sowieso immer gut.
                        Wie bereits gesagt : Ich bin mir bewusst das "Punch-Drunk Love" kein großer Film ist aber dennoch muss ich von mir aus sagen das ich mich auch Heute noch, nach der ersten Sichtung seit Monaten, unendlich zu ihm verbunden fühle und ohne ihn nicht derselbe wäre.

                        Dieser Kommentar ist dem ehemaligem Moviepilot User "KlapTrap" gewidmet welcher mich damals auf den Film aufmerksam machte und der meinen Filmgeschmack stark prägte. Sein Verschwinden von dieser Seite ist nun auch schon einige Monate her aber dennoch fehlt er mir heute mehr als je zuvor.

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                        • 100 % Zustimmung bei Tarantino.
                          Ich mag seine Filme aber als Person ist er unerträglich. Furchtbar selbstverliebt, widerwärtig arrogant behauptet er das David Fincher kein guter Regisseur sei weil dieser nur adaptierte Drehbücher benutzt und Tarantinos Filme sind ja alle (außer Jackie Brown) von ihm selbst geschrieben. Aber selbst klaut er dann einfach alles nur bei anderen Regisseuren und nennt es dann Hommage. Ekelhafter Typ.
                          Und die Sache mit Leone und Frauenhass stimmt auch. Besonders in seinem letzten Film wird das mehr als deutlich. Dennoch bleibt "The Good, the Bad and the Ugly" einfach der Inbegriff des coolen Western.
                          Zum Rest : Meine Meinung über Gilliam, Anderson, Jackson, Scorsese, Fincher und vor allem Malick kennst du ja aber. Mag die alle sehr aber was solls ;)

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                          • Tja, Herr Stone. Sie sind entlarvt !

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                            • 6
                              über Looper

                              Im Gegensatz zu vielen anderen Filmen seines Genres nutzt "Looper" sein Potenzial für einen packenden und faszinierenden Action Thriller mit lediglich kleinen Schönheitsfehlern.
                              Die Story wird von Anfang an sehr dynamisch erzählt. Lediglich in der zweiten Hälfte erlaubt sich der Film kleinere Längen aber ansonsten ist der Film voller Dynamik ohne gehetzt zu wirken. In der ersten halben Stunde lässt er sich kurz Zeit um sein System des Zeitreisens zu erklären aber danach startet er voll durch. Die Action ist packend und höchst genial inszeniert und vor allem übernimmt sich der Film nicht an ihr. Wenn es aber mal zur Sache kommt fliegen die Fetzten und auch Blut darf fließen. Sehr schön das es noch Blockbuster gibt die sich trauen den roten Lebenssaft zu zeigen. Darstellerisch sowieso Top von Bruce Willis und Joseph Gordon-Levitt gespielt aber auch in die Nebenrollen werden von Jeff Daniels, Emily Blunt oder Paul "Eli Sunday" Dano verkörpert. Was "Looper" aber die Bezeichnung als perfekten Film verhindert sind die vorhandenen Logikfehler. Zudem hätte der Film ein etwas besseres Ende verdient.
                              Fazit : Diese Kritikpunkte aber tun der Faszination dieses Filmes einen Abbruch. "Looper" ist ein gelungener Sci Fi Thriller der vieles richtig macht, wo andere versagen.

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                              • Ein Mittwoch ohne Mr Vincent Vega.
                                Ich hab mich doch schon so gefreut :(

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                                • 1

                                  Man hat das Gefühl als würde Paul Haggis hinter jeder Ecke lauern um hervor zu springen, mit dem Zeigefinger auf einen zu deuten und laut zu schreien "Erwischt ! Du Rassist !"
                                  "Crash" ist ein ekelhaft kitschiger Moralfilm der uns gern was von Rassismus und fehlender Kommunikation erzählen würde aber nur Klischees und Kitsch liefert. Episch schlecht gespielt und grausam geschrieben versucht Haggis sein Publikum für sich zu gewinnen. Geklappt hat es ja. Traurig das die Academy dieses Pathos Werk einem so wichtigen Film wie "Brokeback Mountain" vorgezogen hat.
                                  "Crash" ist ein Film für Leute die sich mit Kitsch und Pathos berieseln lassen, tränen heulen und von einem Meisterwerk reden. Alle anderen schauen "Magnolia".

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                                  • Habe mir keine dieser Serien jemals angetan. Irgendwie bereue ich es nicht.

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                                    • Ne den werd ich mir eher net antun weil ich schon beim ersten mal voll nix geblickt hab. Viel zu kompliziert und voll philosofisch aber dafür geile Äcktschen.
                                      Werde eher was einfaches wie "Stalker" oder "Satanstango" schauen ;)

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                                      • Schöner Text aber der Film bleibt ein mittelmäßiges Biopic da es sich nur mit der Gegenwart Thatchers befasst und ihre Ereignisreiche Vergangenheit in kurzen Rückblenden abhandelt. Zudem wird stellenweise zu viel Holzhammer geschwungen. Meryl Streep bleibt ein Lichtblick wobei es in dem Jahr auch Schauspieler gab die es mehr verdient hätten ausgezeichnet zu werden.

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                                        • 3 .5

                                          Traurig, Traurig. Nach dem Meisterwerk "Broken Flowers" liefert mir Jarmusch einen dermaßen sinnfreien und langweiligen Film.
                                          Gegen sich ständig wiederholenden Szenen und Sätze hab ich eigentlich nichts aber selten wirkte es so sinnlos und nervend wie hier. Dazu ist der Film so belanglos inszeniert das ich am liebsten selbst in die Wüste gefahren wäre, mir zwei Espressos bestellt hätte und mit mal mehr, mal weniger schrägen Leutchen geredet ohne dabei zwei Stunden meines Lebens durch den Kamin zu jagen.
                                          Einzig und allein Tilda Swinton hat mich fasziniert. Ihre Kleidung und ihre Ausstrahlung wirken so als sei sie selbst einem Hichtcock Film entsprungen und selten erlebte ich eine gelungenere Tarkovsky / Stalker Anspielung. Doch retten kann sie in ihrer 4 Minuten Präsenz den Film auch nicht mehr.

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                                          • 7
                                            über Baraka

                                            Bildgewaltiger Bilderrausch mit Schwächen. Anders als zum Beispiel "Koyaanisqatsi", hinter dessen Bildern eine durchgehend kritische Botschaft steckt, reißt Fricke in "Baraka" die Themen nur an, vertieft sie kurz, nur um sich im nächsten Bild mit etwas anderem zu widmen. Dennoch, allein wegen der traumhaften Aufnahmen, sehenswert.

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                                            • Sehr schöner Text zu einem enorm unterbewerteten Schauspieler.Was mich jedoch noch mehr aufregt als seine Unterbewertung ist das Carrey nicht weiterhin in Filmen wie "Eternal Sunshine of the spotless Mind" (<3) mitspielt und stadtessen Mist wie "Der Ja Sager" oder "Mr Poppers Pinguine" dreht.
                                              Talent hat er jetzt brauch er nur noch gute Filme.

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                                              • 9

                                                Geburtstags Kommentar # 2

                                                Wenn man in den Spiegel blick, sieht man zwei Personen. Zum einen sieht man sich selbst, zum anderen eine Person die man so gut wie nie sieht und die einem irgendwie fremd erscheint.
                                                Heute an meinem 17 Geburtstages sehe ich in den Spiegel und sehe jemanden der in dem vergangenen Jahr viel entdeckt hat. Ich habe mich etlichen, unterschiedlichen Regisseuren wie Lars von Trier, Wes Anderson, Michael Haneke, Bela Tarr, Terrence Malick und vielen mehr genähert hat. Besonders die letzten beiden sind inzwischen aus meiner Filmsammlung nicht mehr wegzudenken. Doch es gab einen Regisseur den ich in diesem Jahr ganz besonders kennen lernen sollte. einer dessen Schatten alle anderen verdeckte. Sein Name war Andrei Tarkovsky.
                                                Seine Filme berühren mich auf so vielen Ebenen. Die epochalen Bilder die wie sich bewegende Gemälde anfühlen, natürliche Geräusche wie der Wind der über ein Feld rauscht. Sie sind in ihrer Wucht so epochal poetisch das es einem die Sprache verschlägt. Tarkovsky fängt in "Zerkalo" ein ganzes Leben ein und das in einem wunderschönen Sog das man einfach nicht anders kann als sich in dem Bilder Labyrinth zu verlieren.
                                                Selbst, uns im Realen Leben völlig bedeutungslose Dinge, sind von einer magischen Aura geprägt und wirken lange nach. Georgi Rehbergs Kamera ist dabei eine große Hilfe dabei diese Aura zu kreieren. Nichts bleibt verdeckt. Alles ist so klar wie ein Spiegel. Alles ist so tief wie ein Spiegel.
                                                An meinem 16 Geburtstag (also heute vor einem Jahr) hab ich zum ersten Mal "Stalker" gesehen welcher meine Odyssee durch Tarkovskys Universum eröffnete. Vor kurzem habe ich sie mit "Offret" beendet. Und wenn ich heute zurück blicke denke das ich in diesem Jahr um ein vielfaches reicher geworden bin.
                                                "Zerkalo" ist zusammen mit "Synecdoche New York" und "The Tree of Life" einer dieser Filme nach denen ich das Gefühl habe einfach alles zu verstehen und doch völlig ahnungslos bin.
                                                "Zerkalo" ist zusammen mit "Andrej Rubljow" das größte Highlight in Tarkovskys Filmografie.

                                                "Ich kann sprechen"

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                                                • 7 .5

                                                  Mein zweiter Kelly Reichardt stellt ein noch härteres Filmerlebnis dar als der erste. War "Wendy and Lucy" zwar ein bitterer und trauriger Film so hatte er im Kern ein Herz voller Wärme. "Meeks Cutoff" hat das nicht. Die Figuren in "Meeks Cutoff" wirken über weite strecken wie Spielzeuge die Reichardt durch die Wüste wandern lässt.
                                                  Es mag komisch und negativ klingen aber so ziemlich alles an dem Film ist leer. Die Figuren, der Inhalt und auch das Setting. Der Film spielt mitten in der Wüste, in der totalen Isolation. Nichts zu sehen. Wenn es Nacht ist scheint die Dunkelheit alles zu verschlingen. Über weite Strecken erleben wir fast nichts, genau wie die Figuren. Der Zuschauer wandert selbst durch eine inhaltliche Ödnis.
                                                  Trotz dieser inhaltlichen Leere ist etwas an "Meeks Cutoff" das ich trotzdem bewundere was ihm zu der hohen wertung verhilft, etwas das mich fasziniert, etwas das ich nicht greifen kann. Vielleicht ist es aber auch nur Michelle Williams mit Haube.

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                                                  • 9
                                                    über Liebe

                                                    Es war ein schöner Abend. Sehr nette Leute, nette Unterhaltungen mit meinem Vater, auch die Autofahrt verlief einfacher als gedacht. Es war ein kleines gemütliches Kino. Und doch war es ein Ort des Unbehagens. Das was Haneke hier erschaffen hat ist einfach zu real. So real das mir die Heimfahrt plötzlich völlig irreal erschien.
                                                    Haneke konfrontiert den Zuschauer ununterbrochen mit Dingen die er niemals sehen will. Dinge die wir oft verdrängen die aber leider jeden Tag passieren und das näher als wir denken. Dinge bei dem das Rationale, die Gesellschaft, Geld, einfach alles Rationale keinen Wert mehr hat weil irgendwann der Punkt erreicht ist wo es nicht mehr weiter geht. Wenn alles nur schlimmer wird.
                                                    Die Kameraführung ist beeindruckend. Ewig ruht die Kamera auf dem Geschehen, fängt jede alte Hautfalte. Die Dialoge sind kraftvoll, schmerzhaft real und manchmal unerträglich zärtlich. Insgesamt ist "Amour" ein Film der Zärtlichkeit, ein Film der mehr von wahre Liebe erzählt als jede Hollywood Schmonzette. Und das alles ohne Tränendrüse weil Haneke seine Distanz beibehält aber dennoch seinen Figuren ( Figuren ? Echt ? Das war gespielt ?) näher gar nicht sein könnte.
                                                    "Amour" ist ein Film der weh tut, den man nicht leicht verkraftet. Den ich niemandem zumuten kann und den ich wohl nie wieder sehen will. Und noch weniger will ich diesen Film kategorisieren da es mir irgendwie ,naja, respektlos erscheint. Es wäre zynisch so etwas zu bewerten.

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