DerDude_ - Kommentare

Alle Kommentare von DerDude_

  • Bad Lieutenant ist wirklich ganz groß !

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    • Ich weiß das der Film der letzte Scheißdreck ist. Das reicht an wissen

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      • 8

        Wie schon in "American Beauty" zeigt uns Sam Mendes eine nach außen glückliche aber nach innen verhasste Familie. Doch hier geht er noch tiefer, bohrt noch mehr in dem zerstörten Familienglück. Lässt sie die "Revolutionary Road" entlang gehen - die Straße der zerstörten Träume.
        Diesmal gibt es keine tragikomischen Ereignisse die die Situation auflockern. Was in "Revolutionary Road" herrscht ist blanke Wut und pure Enttäuschung welche das Ehepaar aufeinander schmettern. Besonders die Streitgespräche sind immer ein Highlight. Ich sehe die Szenen und erkenne nichts gespieltes an ihnen. Für mich ist das einfach ein Ehepaar das sich streitet. Das es dem Film gelingt das der Zuschauer vergisst das es nur ein Film ist ist unglaublich.
        Mendes findet immer tolle Bilder um den Film zu beschreben. Wenn Frank Wheeler sich morgens auf den Weg zur Arbeit macht ist er umzingelt von Menschen die genauso wie er aussehen und genau daselbe tun. Mendes verdeutlicht die offensichtliche Zweitrangigkeit vor der sich das Ehepaar Wheeler so sehr fürchtet. Nur nach außen sind sie glücklich. Lediglich John Givings, der vermeindlich (?) physisch labilde Sohn der Vermieterin des Hauses der Wheelers, schafft es hinter die Fassade zu blicken.
        Zum einen ist "Zeiten des Aufruhrs" Schauspielkino. Großes Schauspielkino. So war es ein Geniestreich das Titanic Liebespaar wieder zu vereinen. Leonardo DiCaprio und Kate Winselet sind alleine stark aber in gemeinsamen Szenen sind sie einfach atemberaubend und lassen einen das zerstörte Glück an der Haut spühren. Aber auch von den Nebenrollen sind hier Höchstleistungen zu erwarten. Allen voran : Michael Shannon. Er schafft es in einem gemeinsamen Streitgespräch mit DiCaprio und Winslet gleich beide an die Wand zu spielen.
        Fazit : Sam Mendes seziert erneut die Kleibürgerfassade. Ein Film der unter die Haut geht !

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          Da sich der Hype bzw das Geflame inzwischen etwas gelegt haben wird es Zeit für einen neuen Kommentar meinerseits.
          Zunächst musste ich meine Wertung etwas senken, da mir klar geworden ist wie schwach das ist, was Nolan hier abgeliefert hat. Ich habe insgesamt nichts gegen ihn. Er kann gute Thriller wie Memento oder den tollen Prestige. Aber er hält seine Filme für intelligenter und größer als sie es sind. So etwas geht früher oder später in die Hose weil der Regisseur denkt er kann nun alles drehen und seine Fans schlucken es. Das Ergebnis ist "The Dark Knight Rises".
          Zunächt einmal : Was für ein bescheuerter Titel. Einfach ein "Rises" an den letzten Filmtitel drangehängt. Es ist zwar dumm einen Filmtitel zu kritisieren aber schon hier macht sich Nolans Unfähigkeit, seinen Filmen etwas neues hinzuzufügen, bemerkbar.
          HEFTIGE SPOILER
          Nolan bedient sich heftig beim Lehrbuch des Kitsches. Klar gehen wirklich ALLE Cops in der Stadt nach unten in den Tunnel um da gefangen zu werden und klar können sie 3 Monate da unten überleben. Natürlich wird Catwoman am Ende eine von den Guten obwohl ihre Rolle keine Wandlung durchmacht. Klar muss Bane (eine Lachfigur von einem Superschurken) am Ende rumheulen und wird knallhart ohne Erwähnung aus der Filmhandlung radiert. Die Enthüllung des Superschurken am Ende war dann der Gipfel. Den Namen des Schauspielers schätze ich zu sehr um ihn mit diesem Film und dieser Auflösung weiterhin in Verbindung zu bringen. Das war das letzte. Das war ein Nolan der geglaubt hat er könne jetzt einfach nur noch Kitsch liefern und die Fans halten es (wie Moviepilot es sagen würde) für einen "schwergewichtigen Philosophiekracher". Auch Erwähnung sollte der heftige Pathos finden. Mir kam bei dem singenden Kind im Staion etwas mein Popcorn hoch.
          SPOILER ENDE
          Dazu kommen noch andrere Schwächen wie die, in Blockbustern offenbar in Mode gekommenen, Plotholes. Die Action ist langweilig und öde. Bale zieht seine typische Batman Nummer ab. Hardy ist lächerlich, Hathaway schlecht, Gordon-Levitt und Cottillard völlig unterfordert. Einziger Lichtblick ist Gary Oldman. Der Film selbst mit fast 3 Stunden viel zu unnötig lange.
          Der Film ist aber nur im Kontext zur Batman Reihe eine Katastrophe. Alleinstehend ist er solide Actionkost aber als großes Finale der Trilogie eine herbe Enttäuschung.
          Schwach Nolan, schwach !

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          • Being John Malkovich. Da war sie genial.
            Ansonsten fällt mir kein einzig guter Film mit ihr ein. Außer natürlich Fear and Lothing in Las Vegas aber das war nur ein Cameo.

            • Ganz ganz großer Film. Unbedingt schauen !

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              • 9 .5

                "Nach seiner eigenen Einschätzung ermordete Bob Jesse James über 800 mal"

                "Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford"
                Allein schon der Titel ist pure Ironie. Jesse James war kein Held und Robert Ford war kein Feigling. Und zu einer Ermordung ist es nie gekommen.
                Eine Geschichte.
                Eine kleine Geschichte, ganz groß erzählt.
                Ein Kammerspiel mit epischer Bildgewalt. Die enormen Feldaufnahmen. Die Verzerrung der Bilder. Die gewaltige Kamera. Jeder Shot ist episch. Doch was wirklich beeindruckt, was wirklich berührt ist die Geschichte.
                Was hier erzählt wird ist von tiefer Trauer geprägt, mit harter Realtät durchzogen. Die Figuren wachsen mit jeder neuen Minute. Am Ende sind sie so nahe, das sie fast aus dem Bildschirm springen könnten. Jeder Augenblick. Jeder Satz. Es raubt einem den Atem und lässt das Herz pochen.
                Große Szenen ganz klein erzählt. Wenn Jesse James und sein Bruder Frank sich nach dem Zugüberfall in die Augen sehen, sagt das mehr als alles andere. In ihren Blicken findet sich Furcht, Respekt, Enttäuschung. Wenn Robert Ford verbittert in seiner Wohnung sitzt und auf die Karten in seiner Hand schaut ist das so viel mehr wert als irgendein Schussduell oder lange Actionsequenzen. Dieser Film brauch das nicht. Hier zählen Blicke, Gesten, Haltungen.
                Zwei Mega Schauspieler. Der eine immer im Rampenlicht zeigt sich ganz ruhig und enorm emotional, und der andere, noch viel größere, immer im Schatten seines Bruders, zeigt alles was einen guten Schauspieler ausmacht. Wie so etwas von der Acadamy übersehen wurde bleibt ein Skandal.
                Dieser verdammte Soundtrack. Ich komme von ihm nicht los. Das ist nicht perfekt. Das ist viel mehr als das. Das ist, ach hört selbst https://www.youtube.com/watch?v=andd1eYucx0&feature=related
                Und dann wäre da noch die Geschichte. Was als epische Legende beginnt endet verdammt und verloren, ganz klein, ganz armselig und keinen kümmerts mehr. Der Western ist vorbei. Es gibt keine Helden mehr. Es hat sie nie gegeben. Es ist vorbei.
                Und obwohl das wohl einer der traurigsten Filme aller Zeiten ist, ist es ein Film der Hoffnung. Er schenkt uns Mut auf das moderne Kino, auf moderne Western, auf ganz großes Kino das nicht gestorben ist. Das überdauert. Das bleibt.
                "Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford" war ein typischer Fall von erst-mit-der-Zeit 10 Punkte Film. Am Anfang strengte mich der Film mit seiner 3 Stunden Laufzeit an. Doch mit der Zeit erkannte ich das das hier der Inbegriff eines perfekten modernen Filmes ist.

                "Das Licht verschwand aus seinen Augen, bevor er irgendetwas sagen konnte"

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                • 1

                  "Möge der Pathos stets mit euch sein !"

                  Ich denke was "The Hunger Games" das Prädikat Ärgerlich verleiht, ist die Tatsache das der Film keine schlechte Handlung hat. Wer weiß was Terry Gilliam mit so einem Stoff hätte machen können. Eine bitterböse Satire hätte das werden können. Doch leider interessiert sich Regisseur Gary Ross nicht dafür und macht den Film zu einem hoch nervigen, massenkompatiblem Fantasy Abenteuer um sich bei den Twilight Fans anzubiedern. Aber der Film hat noch mehr Schwächen.
                  Anstatt das Zukunftsszenario als übertechnologische Metropole darzustellen, wie Gilliam mit "Brazil", ist das hier fast ausschliesslich eine Fantasy Welt. Schließlich wäre die erste Variante für die Twilight Fans nicht geeignet genug gewesen. Ross biedert sich bei der Masse an wo er nur kann. Für eine Satire ein Todesurteil. Die Gewalt ist nur in Ansätzen brutal, aber nie in der Lage die Grausamkeit des Systems darzustellen. Anstatt echte Figuren mit Fehlern und Schwächen zu zeigen sind die Figuren hochtrainierte Milchbubis mit Teenie Gefühlen, wie Team Edward und Konsorten, wie es die Masse eben will. Klischee Szenen und Klischee Dialoge schön ohne Mut oder gar Innovation inklusive. Dazu kommt noch die obligatorische Liebesgeschichte und die Masse hat ihr Brot und ihre Spiele.
                  Aber auch dramaturgische Schwächen hat der Film. Unglaublich in die Länge gezogen nervt der Film von der ersten Sekunde. Die Kameraführung ist einfach unter aller Sau. Was man sich dabei gedacht hat bleibt ein Rätsel. Da wackelt es hin und her, da schwenkts wild und ach es nervt ! Die Action ist lahmarschig und aufgrund der Kamera zu verwackelt. Jennifer Lawerance ist nicht in der Lage ihre Figur über eine 0815 Heldin zu heben. Josh Hutcherson, Liam Hemsworth und die andernen Jugendlichen spielen schlicht Schlecht und Unglaubwürdig. Stanley Tucci, Elizabeth Banks, Toby "Percy Alleline" Jones und Woody Harrelson machen sich in übertriebenen Maske, die die Grenze zur Satire längst überschritten hat und die Grenze zur Albernheit betreten hat, grandios zum Affen.
                  Ach und das Ende ist einfach furchtbar. So viel Pathos auf einem Haufen. SPOILER Anstatt gegen das kranke System zu rebellieren gehen unsere zwei "Helden" sogar mit dem System das sie umbringen wollte konform und bei dem Oberschurken wird sich auch noch bedankt SPOILER ENDE
                  Fazit : Eine Katastrophe von einer Satire und ein schlechter Blockbuster. Bei "The Hunger Games" funktioniert nichts. Ich muss den Film aber soweit in Schutz nehmen und sagen das ich seeeehr voreingenommen war, aber es fällt mir trotzdem sehr schwer den Film aus IRGENDEINE Standpunkt positiv zu sehen.

                  Mit anderen Worten : Das Twilight Kapitol siegt, die Tribute der guten Filmen sind alle Tod.

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                  • Es ist Paul Thomas Anderson. Es ist physikalisch unmöglich das er einen schlechten Film macht.

                    • Ich Wambo
                      Du Wambo
                      Er Sie Es Wambo
                      Na, die Lehre des Wambos !
                      SpongeBob, das ist doch wirklich für Erstklässler !

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                      • 8 .5

                        Genauso gut wie "Synecdoche, New York" !
                        Eine Aussage vor der ich mich lange gedrückt, vor der ich mich sogar gefürchtet habe. Aber es geht nicht anders. Denn manchmal erwischen einen Filme nicht so wie bei "Synecdoche, New York". Es wird einem nicht erst bei der dritten Sichtung klar, mit was man es hier zu tun hat. Manchmal erwischt es einen gleich vom ersten Moment an. Das erste Frame, der erste Klang des Filmes und schon ist man verliebt. Und, ironischerweise, bin ich erst heute, nach der zweiten Sichtung, zu dieser Erkenntnis gekommen.
                        Was Andrei Tarkowski dreht sind nicht einfach nur Filme. Es sind filmische Gedichte. Und wenn "Andrej Rubljow" sein Gedicht ist, ist jede Einstellung ein Vers voll Poesie. Und doch entfremden sich seine Filme nie von ihrem Medium. Denn solch pures, großes Kino wie das von Tarkowski können nur ganz wenige. Und solch pures Kino findet man heutzutage fast nirgendwo mehr.
                        Dabei sind es nicht mal die bombastischen Momente, wie die Schlacht auf der Burg oder die Gießung der Glocke am Ende, sondern auch die ruhigen Momente des Filmes, etwa wenn Andrej auf dem Feld erklärt warum er den Auftrag nicht erfüllen kann. Gerade solch ruhige Momente zeugen zum einen von Tarkowskis Magie und und zum anderen sind sie die Ruhepole die die gigantischen Momente umso größer wirken lassen. Was nicht bedeutet das die großen Momente nicht umso mehr reinhauen. Zum Beispiel die Schlachtszene bei der ich mich frage warum Filme wie "300" überhaupt noch gedreht werden.
                        Tarkowskis Film geht 3 Stunden und wird nicht jeden ansprechen. Aber wer wäre ich wenn ich Filme schauen würde, die jedem gefallen. Denn gerade in Filmen wie "Andrej Rubljow" finde ich den Himmel auf erden.
                        Wie bereits gesagt : Genauso gut wie "Synecdoche, New York" !
                        Etwas besseres kann ich über einen Film nicht sagen.

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                          • In der großen, weiten Welt des Filmgeschäfts, in den 100 Jahren Filmgeschichte, wird es nie einen besseren geben.

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                            • 5

                              Cronenberg auf Sparflamme
                              Im Gegensatz zu den bisher gesichteten Cronenbergs (Videodrome, eXistenZ, Cosmopolis) ist Eastern Promises ein erschreckend konventioneller und leider auch erschreckend langweiliger Film. Ohne jegliche ideenreiche Inszenierung präsentiert uns Cronenberg einen völlig austauschbaren Thriller bei dem ordentlich zu Klischees gegriffen wird. Schade, Mortinson und Watts sind stark, Cassel sogar grandios aber Cronenberg inszeniert ohne seine kranken Ideen, ohne seine brillianten Einfälle.
                              Würde der Name Cronenberg nicht drauf stehen hätte ich den Film jetzt schon vergessen, so ärgert er mich immer noch.
                              Hoffe David enttäuscht mich nie wieder so.

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                                über Opfer

                                "Der Tod existiert nicht"
                                -Arseny Tarkowski, Tarkowskis Vater, in Der Spiegel.

                                Es geht los.
                                Epische Musik strömt aus dem Fernseher. Der Vorspann setzt ein. Tarkowskis letzter Film hat begonnen. Zum letzten Mal Tarkowski. Zum letzten mal richtig großes Kino. Schon ab der ersten Einstellung hatte mich sein letzter Film. Ruhige Landschaften bilden das Zentrum der Bilder und doch steht ein Dialog in Mittelpunkt. Tarkowski gelingt es seinen Dialogen unglaubliche Wucht mitzugeben und doch beindrucken die Bilder gleichermaßen.
                                Opfer ist sein anstrengenster Film. Ewig lange Dialoge und ein kleiner Handlungsort machen diesen Film zu einem intensiven, apokalyptischem Erlebnis. Nicht selten errinerte mich der Film an die Werke Ingmar Bergmanns oder an den deutlich später erschienenen Melancholia. Auch die enorm langen Einstellungen (der Anfangsshot geht 10 Minuten. Das ist die längste Einstellung die je in einem Tarkowski verwendet wurde) errinerte mich an die Filme von Bela Tarr. Aber das hier ist ein glasklarer Tarkowski. Es ist sein seltsamster und rätselhaftester Film.
                                Manchmal muss der Mensch Opfer bringen. Tarkowski hat seine Opfer gebracht. Seine Filme. Doch die Welt kann dieses Geschenk niemals zurückzahlen.

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                                  Vorneweg : Ich hasse Found Footage. Ich hasse alles daran. Das nervige Gewackel. Die schlechten Storys. Die schlechten Darsteller. Die Tatsache das dahinter nur ekelhafte Geldmacherei steckt und der Zuschauer mit Behauptungen wie "es ist alles echt" verarscht wird.
                                  Doch es war nur eine Frage der Zeit bis diese Filmart auch mal einen Film zur Welt bringt der mir gefällt. Mit Chronicle hab ich diese heute entdeckt. Zwar harpert der Film in seiner Inszenierung immer noch etwas aber im Großen und Ganzen umgeht dieser Film alles was ich an Found Footage hasse.
                                  Es gibt kein nerviges Gewackel da der Protagonist die Kamera oftmals "schweben" lässt. Die Handlung ist wirklich beeindruckend. Interessant wie man aus einer so dünnen Handlung so viele Wendungen herrausheben konnte. Am Ende hat Chronicle fast weniger mit Cloverfield und co zu tun und errinert streckenweise sehr an Stephen Kings Carrie. Am Ende handelt der Film sogar sehr vom Verhängnis zu größerer Macht und trägt sogar Elemente von Sozialkritik in sich. Auch die eher unbekannten Darsteller machen einen guten Job. Dazu tut der Film auch nicht so als sei alles echt.
                                  Dennoch ist Chronicle bei weitem nicht perfekt. Da alle Schwächen des Found Footage umgagen wurde begann ich mich zu Frage warum der Film dann trotzdem ein Found Footage Film ist. Eine normale Kameraführung hätte Dynamik in den Film gebracht und somit aufgewertet. Besonders im fulminanten Finale des Filmes wird ihm seine miteinbezogene Kamera zum Verhängnis. Das ständige Wechseln der Perspektive nervt.
                                  Fazit : Chronicle ist ein absolut gelungener Superhelden-, Jugend- Film geworden der die Chance hatte perfekt zu sein hätte er dann doch auf Found Footage verzichtet.

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                                    Einer der Highways auf denen man sich gerne verliert...

                                    David Lynch hat ein wenig die Rolle des Christopher Nolan für den eingefleischten Filmfan übernommen. Alle lieben ihn, beten seine Werke an und würden für einen neuen Film von ihm morden. Doch was ist es was Davie so faszinierend macht ? Seine Filme ? Die Person ?
                                    Nunja, ich interpretiere den Hype um diese Person darin das Lynchs Filme in jeder Hinsicht anders sind. Sie wirken wie eine Zuflucht aus einer Welt in der alles konventionell und langweilig ist in eine Welt in der es keine Grenzen gibt. Wo Männer an zwei Orten gleichzeitig sein können, sich verwandeln, wo auchmal die ein oder andere Szene wiederholt wird, wo einfach alles frei ist.
                                    Die Fesseln der Konventionen gesprengt, der Käfig der Normalität aufgebrochen und willkommen im Lynch Universum. Unter all den großartigen Filmen von ihm ist mein liebster "Lost Highway". In diesem Film perfektioniert Lynch für mich was ihn so ausmacht.
                                    Selten gelingt der Tanz zwischen Musik, Geräuschen und Bildern so famos. Schon der Vorspann bereitet Gänsehaut, fasziniert, zieht in den Bann. Sequenzen werden zu einzigartigen Erlebnissen die einen förmlich an den Fernseher fesseln, die so unglaublich morbid sind das man will das sie endlich aufhören und dann am Ende traurig ist weil man erkennt wie brilliant sie doch sind. Bestes Beispiel wenn Bill Pullman dem mysteriösen Mann zum ersten Mal begegnet. Zuerst ist alles total entspannt doch als plötzlich der bleiche Mann ins Zentrum fällt, fällt man als Zuschauer in einen hypnotischen Zustand der Angst und der Faszination. Lynch wurde immer ergänzt durch seine tollen Darsteller wie Jack Nance, Naomi Watts, Laura Dern und vielen anderen. Auch im Falle Lost Highway hat er voll ins Schwarze getroffen. Am beeindruckensten finde ich bis heute Robert Blake als besagter mysteriöser Mann. Ist euch eigentlich schonmal aufgefallen das er NIE blinzelt ? Auch zu erwähnen wäre der Soundtrack von David Bowie bis Rammstein bei der jeder Song zur Szene wie die Faust aufs Auge passt.
                                    Lynchs Filme waren immer das Pendat zu einem richtig durchgeknalltem Gemälde. Meisterhaft gemalt und jeder sieht etwas anderes auf ihnen. Jeder bildet sich seine Meinung. Jeder sieht dort was anderes und dort dasselbe wie der andre. Ein Element das besonders in den letzten Filmen von Lynch zeigte.
                                    Ich bezeichne Lost Highway nicht als Lynchs besten Film. Die anderen sind mindestens genauso gut. Wie sein verstörendes Erstlingswerk Eraserhead, sein Opus Magnum Mulholland Drive oder auch der gnadenlos unterschätzte Inland Empire.
                                    Aber für mich ist Lost Highway der beste, da für mich hier einfach alles stimmt. Ein Highway der ganz abgelegen und dunkel ist, auf den man aber gerne fährt um die Autobahn des Mainstreams zu verlassen. Nur für ein paar Momente.

                                    Und so sinnlos es auch ist :
                                    Bitte David, mach wieder einen Film ! Wir brauchen dich !

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                                    • 5
                                      über Jonas

                                      "Jonas" ist deswegen ein recht schöner Film da jeder irgendwie etwas mit seinem Thema etwas anfangen kann. Schließlich waren wir alle mal in der Schule oder (wie in meinem Fall) besuchen diese immer noch. Daher war ist es einfach ein Vergnügen diesem echten Schulleben zuzusehen und sich selbst in den einzelnen Szenen wieder zu erkennen. Ulmen und seine Kunstfigur sind da eigentlich nebensächlich. Was Spaß macht sind all die Schüler und Lehrer. Somit fallen leider die zahlreichen Subplots, die einem der Film um die Ohren haut, leider etwas nervig aus. Insgesamt hätte man "Jonas" um mindestens 20 Minuten kürzen können. Denn Schule ist auf den ersten Blick interessant doch je länger sie dauert umso nerviger wird sie.
                                      Fazit : "Jonas" ist ein interessantes Experiment das leider zu lang geraten ist.
                                      Sechs, setzten !

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                                        Schön ruhig beklemmend, fesselnder Thriller genau wie ich sie mag.
                                        Sicherlich nicht jedermanns Fall aufgrund der sehr stillen Atmosphäre und einem sehr seltsamen Ende. Mich zog dieses Werk von anfang an in seinen einzigartigen Bann. Irgendwo in der Nähe von Eyes Wide Shut bewegt sich dieser intensive Film. Zudem liefert Hauptdarstellerin Emily Browning eine mutige und nahe gehende Darstellung ab. Ich kann allerdings auch verstehen wenn dieser Film verhasst wird.
                                        Sehr eigen aber faszínierend und auf jeden Fall eine Blick wert !

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                                        • Eternal Sunshine of the Spotless Mind muss da rein !

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                                          • Lubezki ist der aller größte !

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                                              über Michael

                                              "Michael" ist ein unglaubliche mutiger Film da er sich zum einen an ein so schwieriges Thema rantraut und zum anderen seinen Täter nicht verurteilt. Denn so schmerzhaft es auch ist : Pädophilie ist etwas menschliches.
                                              Insgesamt liegt es dem Film nicht daran zu bewerten sondern zu zeigen. Die Bilder sind nüchtern und ohne emotionen. Auch die Darsteller sind rundum gelungen besetzt und machen diese, fast dokumentarisch anmutende, Werk noch sehenswerter.
                                              Wenn man den Film jedoch aus dramaturgischer Sicht betrachtet hinkt er. Es gelingt ihm nicht seine Spannung aufrecht zu erhalten. Zudem greift der Film manchmal dann doch in die Klischee Kiste (Stichwort : Messer oder Schwanz).
                                              Dennoch ist der Film durchaus sehenswert allein schon wegen des Themas.

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                                              • Scheiße, kam das unerwartet.
                                                R.I.P

                                                • 9 .5
                                                  über Persona

                                                  Möglicherweise Spoiler

                                                  Der Film und du

                                                  Die Lichter erlöschen, der Vorhang zieht auf.
                                                  VORSICHT-DANGER-WARNING
                                                  erscheint auf der Leinwand aber ohne Worte sondern in Form von Bildern. Was sie erwartet ist nur ein Film, kein echtes Leben. Es ist irreal, nicht echt. Nehmen sie es auch so wahr. Doch dann fängt er an, er läuft. Sein permanentes Schweigen und seine scheinbare Emotionslosigkeit ziehen in den Bann, üben Faszination aus. Es ist großartig. Öffne dich dem Film, vertrau ihm deine Geheimnisse an, lass ihn dorthin blicken wo keiner zuvor geblickt hat. Es wäre fatal. Der Film führt dich an einen bösen Ort, verrät dich, macht dich wahnsinnig. Was ist aus dem Film geworden mit dem man sich doch so identifizieren konnte ? Es war ein Fehler. Denn noch bevor du irgendwas kapierst oder fassen kannst ist es vorbei und du stehst da und machst dich auf den Heimweg. Erniedrigt und emotional gefoltert.
                                                  Der Film und du - Darum geht es in PERSONA !

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                                                    Kurz nachdem ich mir Hugo Cabret vorbestellt habe warf ich einen Blick auf das IMDB Kommentare Board und war erschrocken wie stark der Film dort doch verissen wurde. Dem Film wurde fehlende Magie, ein schwacher Hauptdarsteller und vorallem Langeweile vorgeworfen. Ich zweifelte an meiner Entscheidung ob der Blindkauf eine gute Entscheidung war. Doch heute Abend wurde ich eines besseren belehrt. Schon die ersten Sekunden, wenn die Kamera durch den Bahnhof rast, haben mich umgehauen. Gut, das der Film visuelle eine Meisterleistung ist hab ich auch nicht bestritten aber die Bilder die Scorsese auf die Leinwand bannt haben nichts mehr mit seelenlosen Holywood Produktionen zu tun. Sie sind voller Magie und Liebe. Dem Film ist seine bodenlose Verehrung für das Kino zu jeder Sekunde anzumerken, was mich unfassbar verzaubert hat. Tragisch das "The Artist" den Oscar als besten Film gewann. "Hugo" bietet so viel mehr (wobei ich immer noch "The Tree of Life" hätte gewinnen lassen). Am Ende kamen mir fast ein bisschen die Tränen, da mr endlich wieder bewusst wurde wie sehr ich dieses Medium liebe. Sicherlich bringt Scorsese seine Liebe zum Kino alles andere als subtil rüber aber dafür ist es umso ehrlicher und umso magischer.
                                                    Ein wenig konnte ich die negativen Rezensionen auf IMDB verstehen. Der Trailer verspricht ein bombastisches Effekte Abenteuer und der Film ist dann doch irgendwie ganz anders. Sicherlich bietet "Hugo" unglaubliche Effekte aber der Film ist eigentlich ein wunderschönes Märchen das ruhig und sensibel inszeniert wurde.
                                                    Asa Butterfield ist in der Titelrolle mehr als solide besetzt und seine tiefblauen Kulleräuglein ziehen einen einfach in den Bann. Chloe Grace Moretz ist zauberhaft und einfach zum verlieben. Sicherlich wird der naive, kindliche Chame des Filmes von vielen als nervig empfunden werden aber irgendwie erkannte ich mich in den Kindern und ihrer Faszination von dem Kino wieder. In den Nebenrollen beeindruckt Ben Kingsley mit enormer emotionaler Wucht und Sacha Baron Cohen brachte mich nach langer Zeit endlich wieder zum lachen.
                                                    Fazit : "Hugo" ist doch das versprochene Meisterwerk geworden. Die famose Optik ist immer noch das am wenigsten Beeindruckende. Was wirklich beeindruckt ist Scorseses Leidenschaft und Euphorie an das Kino welche sich sofort auf den Zuschauer überträgt. Ein kleines Wunder.

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