Discostu - Kommentare

Alle Kommentare von Discostu

  • Habe offenbar keinen schlechten Film gesehen dieses Jahr :-)

    • Für mehr Jutetaschen in Fanpaketen!

      • Mit Partner(in) auf dem Sofa einkuscheln und sich gegenseitig vorlesen. Ich hätte ggf. gerne eine DVD.

        • Kenne "Die Jagd" bisher auch noch nicht, würde ihn aber sehr gerne mal sehen. Mein Lieblingsfilm mit Mads Mikkelsen ist "Adams Äpfel", weil es eine so wunderbar schwarze Komödie ist und er den naiven Pastor einfach wunderbar spielt. Falls ich gewinne hätte ich gerne eine DVD.

          • Mit dieser Bestenliste kann ich deutlich mehr anfangen als mit den erfolgreichsten Filmen des Jahres. Vor allem, dass Broken Circle auf Platz 3 ist, freut mich sehr. Die Moviepiloten haben halt einen guten Geschmack :-)

            • Hauptsache der neue Batman spricht auch mit einer TIEFEN STIMME!

              1
              • 6

                Schöne Bilder und ein paar interessante Einblicke in Städte und Natur an der deutschen Ostseeküste. Insgesamt etwas oberflächlich und an der Grenze zum Image-Film, der Sprecher lässt manchmal zu sehr den Klischee-Friesen raushängen und die Musik ist stellenweise etwas plump ausgewählt. Dennoch insgesamt ein netter Dokumentarfilm für jeden, der sich als Anwohner oder Urlauber mit der Ostsee verbunden fühlt.

                2
                • "Gruppenfoto?" Ich glaube der Autor braucht eine Brille.

                  • "Das Problem: VFX sind heutzutage billiger geworden als das gute, alte Filmhandwerk, was selbst ansonsten effektfreie Filmgenres, das Fernsehen oder die Lowbudgetszene mit einer verschwenderischen Masse unnötiger Visual Effects überschwemmt. Das lässt den Zemeckis’schen Virus besonders gut gedeihen und die Filmemacher zusehends fauler werden."

                    Ich weiß nicht, wie Leute immer wieder darauf kommen, dass VFX billiger wären als "das gute, alte Filmhandwerk", das ist einfach Quatsch. Wenn du schon Zemeckis nennst, mal so zum Vergleich (inflationsbereinigt): Der Polar-Express hat 205 Millionen Dollar gekostet, Beowulf 170 Millionen. Im Gegensatz dazu Cast Away 123 Millionen und Flight sogar nur 31 Millionen.

                    • Mit überhaupt keinem, weil ein "Executive Producer" kein Produzent ist.

                      • Ich gehöre auch zu den Blöden und hätte im Fall eines Gewinnes gerne die DVD.

                        • Nur damit es mal gesagt wurde: Der Raubkopierer-Spot befindet sich auf der DVD, damit du sie nicht raubkopierst! Er ist also an die Uploader gerichtet, nicht an eventuelle Downloader.

                          • 8

                            Diese Rezension enthält mittelmäßig bis starke Spoiler.

                            Woher kommen wir? Wurden wir von einem Gott geschaffen? Sind wir einfach durch Evolution entstanden? Oder sind wir, wie Douglas Adams uns weismachen will, die Nachfahren von außerirdischen Unternehmensberatern, Telefondesinfizierern und Frisören? Auch Ridley Scotts neuester Ausflug in das Alien-Universum beschäftigt sich mit dieser Frage.

                            Das Archäologen-Pärchen Elizabeth Shaw und Charlie Holloway machen eine bahnbrechende Entdeckung: In Jahrtausende alten Zeugnissen unterschiedlichster Kulturen findet sich immer die selbe Abbildung einer Sternenkonstellation, die von der Erde aus unmöglich zu beobachten ist, aber tatsächlich existiert. Die beiden Wissenschaftler vermuten, dass sich dort die Schöpfer der Menschheit befindet könnten und machen sich mit einem Team auf den Weg zu einem Mond in diesem System, auf dem Leben existieren könnte. Tatsächlich finden sie Bauwerke einer fremden Zivilisation, doch es scheint niemand mehr am Leben zu sein...

                            In der Zukunft sind die Menschen selber zu Schöpfern geworden. Der an Bord befindliche Android David ist kaum von einem Menschen zu unterscheiden. Die Vorstellung, dass auch die Menschen von einer Außerirdischen Rasse erschaffen wurden, ist daher plötzlich gar nicht mehr so weit hergeholt. Doch warum wurden wir von ihnen erschaffen? Und welche Weisheiten können sie uns mitteilen? Einzelne Crewmitglieder erhoffen sich, in der Begegnung mit der fremden Zivilisation Antworten auf solche Fragen zu finden oder gar Unsterblichkeit zu erlangen, doch was ist, wenn die mysteriösen Aliens das alles nur gemacht haben, "weil sie es können"? Und was ist, wenn sie von unserem Besuch alles andere als begeistert sind?

                            Es stellt sich heraus, dass der fremde Mond viele Gefahren birgt, denn er ist eigentlich ein Hort biologischer Waffen, die zur Erde gesandt werden sollten, um die Menschheit wieder auszulöschen. Das Problem des Gottes mit zwei Gesichtern, der sowohl schöpfen als auch zerstören kann, dessen Werk sowohl Paradies als auch Apokalypse sind, wird bei Scott im übertragenen Sinne zum Thema. Doch Antworten kann der Zuschauer nicht erwarten denn auch wenn "Prometheus" kein echtes Prequel zur Alien-Filmreihe darstellt, ist das Prinzip im Endeffekt immer noch das selbe: Nach und nach werden die Crew-Mitglieder dezimiert bis nach einem bombastischen Finale nur noch 2 oder besser gesagt 1,5 Protagonisten übrig bleiben. Die Story von Prometheus ist also trotz seiner großen Themen im Endeffekt ziemlich flach und auch die Dialoge wirken häufig schrecklich gestelzt und konstruiert.

                            Doch das ist vermutlich nichts, das einen Fan von SciFi-Horror abschrecken kann und auf dieser Ebene funktioniert "Prometheus" einfach wunderbar. Vor allem optisch ist der Film ein Leckerbissen: Tolle Kameraarbeit, selbst mich als Skeptiker ziemlich überzeugende 3D-Effekte, makellose Special Effects und ein detailverliebtes Set-Design sind der reinste Augenschmaus. Manchmal wünschte man sich, die Kamera würde doch etwas länger auf manch grandioser Einstellung verweilen, doch seit 1979, dem Erscheinungsjahr des ersten Alien-Teils, ist der Trend der schnellen Schnitte leider auch an Altmeister Scott nicht vorbeigegangen. Durchgehende Spannung und gut dosierte Schock-Momente sorgen aber dennoch für gute Unterhaltung und die insgesamt doch etwas blasse Besetzung wird durch Michael Fassbender, der den besten Androiden der Filmgeschichte abliefert, deutlich aufgewertet.

                            Manche mögen sagen, dass Prometheus sich philosophischer gibt, als er tatsächlich ist, aber dennoch gibt er doch deutlich mehr Denkanstöße als die meisten Science-Fiction-Filme, die man in den letzten 10 Jahren sonst zu Gesicht bekommen hat. Und was viel wichtiger ist: Er macht einfach Spaß! Für alle, die diesem Genre nicht abgeneigt sind, ist Prometheus also Pflicht und er sollte unbedingt auf der großen Leinwand genossen werden.

                            2
                            • Eck doch mal damit an, einen generell schlecht bewerteten Film zu loben! Verrisse schreiben kann doch jeder.

                              4
                              • Bei dem Gespräch ist mir aufgefallen, dass man 2001 relativ gut mit "Stalker" vergleichen kann. Beide Filme sind gerade deswegen so stark, weil sie deutlich weniger erklären als die entsprechenden Bücher und die Phantasie des Zuschauers damit anregen. Und beide haben eine unerklärliche Grundspannung obwohl fast nichts passiert.

                                Ich habe bei 2001 übrigens noch nie gespult, obwohl ich ehrlich gesagt die Sequenz mit den Farbspielereien am Ende dann doch auch ein bisschen zu lang geraten finde.

                                • 7 .5

                                  Meinen hohen Erwartungen konnte der Film leider nicht ganz gerecht werden. Die Story ist weder übermäßig einfallsreich noch sehr tiefgründig, die Inszenierung stellenweise kitschig, weshalb Casablanca vor allem durch seine gewitzten Dialoge, guten Schauspieler und die durchgehende Spannung unterhält. Auch wenn Casablanca von vielen als Propagandafilm wahrgenommen wird, fand ich diesen Aspekt dann doch überraschend subtil, abgesehen von der (starken) Szene, in denen die Besucher von Rick's Bar die singenden Nazis übertönen.
                                  Wer ein Meisterwerk der Filmgeschichte erwartet, wird von Casablanca wohl doch eher enttäuscht werden, aber einen durchgehend unterhaltsamen Hollywood-Klassiker bekommt man hier allemal geboten.

                                  • 8

                                    Ein sehenswerter Film über Leben und Werk des Schweizer Psychologen C. G. Jung. Der Schwerpunkt liegt auf seiner Mythenforschung die optisch ansprechend bebildert wird, aber auch Jungs zweifelhaften Aussagen zur Zeit des Dritten Reichs werden nicht verschwiegen.
                                    Wie bei einem so großen und komplexen Werk nicht zu vermeiden werden manche Themen nur angeschnitten oder ausgelassen, "Nachtmeerfahrten" vermittelt einem aber dafür sehr eingängig das spirituelle Gefühl, auf geheimnisvolle Weise mit den Mythen der Menschheit verbunden zu sein. Damit wird der Film seinem Thema auf einer emotionalen Ebene beeindruckend gerecht und hebt sich daher deutlich von anderen Vertretern seines Genres ab.

                                    1
                                    • 6 .5

                                      [VORSICHT: Wie alle meine Reviews hat auch dieses hier dicke fette Spoiler]

                                      Dieses Review hat in gewisser Weise eine psychologische Funktion. Seit ich den Film gestern Nachmittag gesehen habe, fallen mir immer mehr Dinge ein, die mich an Nolans Abschluss der Trilogie über den dunklen Ritter stören und ich muss sie einfach einmal niederschreiben. Sollte diese Kritik daher einer Aufzählung von (teilweise kleinlichen) Kritikpunkten gleichen, bitte ich dies zu entschuldigen.

                                      Wie ich in manch anderem Review schon angedeutet habe, bin ich generell kein Fan von Superheldenfilmen. Meist sind mir die Stories und Charaktere zu flach, die mögliche Fallhöhe des Helden zu gering und der Einsatz von CGI zu vordergründig. Christopher Nolans Interpretationen von Batman bilden hier eine Ausnahme: Durch den für eine Comic-Verfilmung relativ hohen Realismus, Ernst und natürlich auch Pathos konnten mich Batman Begins und The Dark Knight ausgezeichnet unterhalten. Während erster vor allem in der klassischen Entwicklung des Protagonisten zum Helden überzeugt ist es im zweiten vor allem der anarchistische Joker, der den Film am Laufen hält. Und außerdem hatten beide Filme einen recht logischen Aufbau, waren "rund" und hatten zwar einige Unglaubwürdigkeiten, aber keine größeren Logiklöcher.

                                      Bei The Dark Knight Rises sieht das ganze schon anders aus. Es beginnt schon damit, das Batman acht Jahre im Ruhestand war. Das heroische Ende vom zweiten Teil, dass Batman als dunkler Ritter die Stadt bewachen wird, während die Polizei ihn jagt, wird hiermit völlig ausgehebelt. Die Stadt brauchte keinen dunklen Ritter - denn die Verbrechensrate ist durch das neue Dent-Gesetz rapide gesunken (als wäre Batmans Hauptaufgabe je das organisierte Verbrechen gewesen) und so hängt Bruce Wayne nur noch humpelnd und seine Ex betrauernd in seinem Anwesen herum. Doch die Ankunft des Superbösewichts Bane (bei dem Tom Hardy zeigen darf, dass man auch nur mit den Augen schauspielern kann) ruft Batman wieder auf den Plan - doch auch die Meisterdiebin Catwoman (mit Witz gespielt von Anne Hathaway), die bis kurz vor Schluss nicht durchblicken lässt, auf wessen Seite sie steht, mischt mit. Zu allem Überfluss verlässt auch noch Butler Alfred Bruce Wayne, weil er ihm nicht beim Sterben zusehen möchte (eine der wenigen wirklich eindrucksvollen Szenen des Films). Ach ja und dann haben wir da noch ein Techtelmechtel mit Miranda Tate (Marion Cotillard) die ein völlig überflüssiger Charakter wäre, wenn Nolan nicht so scharf auf ein paar Twists am Ende wäre...

                                      Doch dann beginnt die Logik der Handlung langsam zu bröckeln. Denn aus welchem Grund auch immer hat sich Bruce Wayne entschieden, einen als Atomwaffe einsetzbaren Fusionsreaktor zu bauen, auf den es Bane natürlich abgesehen hat. Batman begibt sich mit Catwoman in Banes Versteck um ihn zu stellen - doch Catwoman verrät ihn und Bane besiegt Batman in einem brutalen Nahkampf. Warum dieser nicht, wie sonst auch, sich auf Intelligenz und Gadgets statt auf pure Körperkraft verlässt, wird natürlich nicht wirklich klar.

                                      Doch dieser Kampf soll natürlich noch nicht der Höhepunkt gewesen sein, denn es ist ja grad erst die Hälfte der zu langen Spielzeit rum und der Film heißt ja auch nicht "Knightfall und was danach geschah". Deshalb ist natürlich auch nicht, wie in der Comic-Vorlage, Batmans Rückrad gebrochen sondern nur ein Wirbel ausgerenkt (albern!). In einem Gefängnis in der Wüste eingeschlossen, ist es nun für die nächsten 45 Minuten Batmans Aufgabe (der bis zu diesem Zeitpunkt in diesem Film übrigens noch nix gerissen hat), es zu schaffen, den einzigen Ausgang, einen Brunnen, hochzuklettern. Das ist weder besonders spannend, noch wird es besser durch den klischeehaften Mentor, der die ganze Zeit russisch spricht und am Ende doch Englisch kann (hatten wir das nicht schon in Batman Begins?)

                                      Währenddessen stiehlt Bane den Reaktor, und schließt die Stadt durch Brückensprengungen und seine Bombendrohung von der Außenwelt ab (kreativ, die unpassierbaren Brücken hatten wir ja auch nur schon in Teil 1 und 2, passt aber zur Filmmusik, die ist nämlich auch zu 90 % aus den Vorgängern recycled). Die Bombe explodiert von selbst in 5 Monaten oder mit einem Zeitzünder. Bane hat natürlich vor, die 5 Monate zu warten, was völlig out-of-character ist, weil er, wie wir erfahren, aus der Gesellschaft der Schatten stammt und deshalb doch eigentlich etwas zielgerichteter handeln sollte, anstatt ein bisschen Revolutionsstimmung zu verbreiten, von der er keinerlei Vorteile hat. Scarecrow darf dann noch auf einem albernen Haufen Schreibtische den Richter spielen und Leute dazu zu verurteilen, auf den nicht ganz zugefrorenen Fluss zu laufen.

                                      Da alle (!) Polizisten der Stadt in der Kanalisation eingeschlossen werden, versuchen nur noch die Sidekicks Lucius Fox, Jim Gordon, Miranda Tate und John Blake dagegen anzukämpfen. Wer jetzt plötzlich John Blake ist? Eigentlich noch eine überflüssige Nebenfigur, wenn Nolan nicht so auf Twists stehen würde. Apropos überflüssig: Irgendwie ist da auch noch der Arschloch-Bulle Foley, der irgendwann geläutert ist und dann aber stirbt, aber wenigstens nicht auch noch zum Pinguin wird oder sowas.

                                      Wo war ich? Ach ja, Batman schafft es nach 5 Monaten "überraschend" aus dem Gefängnis und erfährt, dass das Kind von Ra's al Ghul dort aufgewachsen sein soll (Batman folgert: Bane). Er zeigt, dass er auf dem Eis laufen kann ohne einzubrechen, befreit dann die Polizisten, die darauf das besetzte Rathaus stürmen. Naja, nicht wirklich stürmen, denn sie lassen Maschinengewehre, Schutzschilder. SWAT-Teams und jedes Gefühl von taktischem Vorgehen anscheinend in der Kanalisation zurück und laufen lieber mit Pistolen in der Hand schreiend auf den Feind zu (SPAARTAAA!). Und was macht Batman? Statt sich auf seine Intelligenz und Gadgets zu verlassen...

                                      ....richtig, begibt er sich wieder in den direkten Nahkampf mit Bane. Wir bekommen noch ein zweites mal exakt den selben Höhepunkt geliefert. Und da Batman ist, wie der Affe mit der Schlange, hat er anscheinend nix daraus gelernt. Aber natürlich ist er jetzt völlig grundlos plötzlich körperlich überlegen und hat Bane auch noch fast die Maske kaputt. Doch dann - vorsicht Twist - kommt Miranda Tate, alias Talia al Ghul, und steckt Batman ein Messer in die Seite: Sie ist die Tochter von Ra's und hat zu Bane gehalten, als dieser aus der Gesellschaft geschmissen wurde. Doch bevor sich Batman noch nen Wirbel ausrenkt kommt Catwoman und ballert Bane kaputt, während Talia flieht und versucht die Bombe bis zu ihrer Explosion zu schützen.

                                      Batman vergisst plötzlich, dass er ja ein Messer in der Seite hatte, verfolgt Talia und tötet sie mit seinem tollen neuen Bat-Flugzeug (sein Abweichen von seinen Grundsätzen wird nicht thematisiert) und hat dann noch 90 Sekunden, die Bombe in Sicherheit zu bringen. Also knutscht er erst mit Catwoman, quatscht noch kurz mit Gordon und hat dann trotzdem noch genug Zeit, die Bombe aufs offene Meer herauszufliegen, wo die 5-Megatonnen-Explosion natürlich keinen Tsunami auslöst.

                                      Es folgt eine rührende Szene mit Alfred am Grab der Familie Wayne und John Blake beschließt, in Batmans Fußstapfen zu treten. Das wäre ja wenigstens ein ganz gutes Ende, wenn wir nicht vorher erfahren würden, dass John eigentlich Robin heißt. Was soll das? Robin ist nur ein Sidekick, wie soll der in Batmans Fußstapfen treten? Naja wenigstens haben wir den heroischen Tod von Batman - ach nein, der hat übrigens doch überlebt, was die rührende Szene am Grab im Nachhinein auch wieder zerstört.

                                      Es hätte so einfach sein können. Einfach mal wieder etwas tiefer stapeln, einen logisch aber simpel aufgebauten, runden Batman-Film machen, so wie Batman Begins einer war, aber stattdessen darf man sich angucken, wie Nolan verbissen daran scheitert, TDK zu toppen. Naja, unterhalten tun die 2,75 Stunden dennoch ganz ordentlich, die schauspielerischen Leistungen sind toll und The Dark Knight Rises ist auch technisch durchaus gut. Hängen bleiben tut aber leider so gut wie nichts, es gibt keine wirklich beeindruckenden Action-Szenen, keine Gänsehaut-Momente und nichtmal ausreichend Pathos. Nur die Abschieds-Szene zwischen Alfred und Bruce, die hängt mir irgendwie noch nach, denn dass Christopher Nolan mich mal zu Tränen rührt, das hätte ich irgendwie nicht erwartet.

                                      7
                                      • 6

                                        Dieser Film besticht vor allem durch eine unaufgeragte Erzählweise, einen sehr ökonomischen Umgang mit Dialogen und schönen Bildern. Die philosophische Tiefe, die andere Kommentatoren in "Frühling, Sommer, Herbst, Winter und ... Frühling" anscheinend gefunden haben, ist mir aber irgendwie verborgen geblieben.

                                        Ein kleiner Junge wird von einem älteren Mann in einem auf einem Bergsee schwimmenden Tempel erzogen und ausgebildet. Nachdem der Junge sich als Teenager in eine junge Frau verliebt hat, die zum Tempel kam, um geheilt zu werden, entscheidet er sich jedoch, den idyllischen Ort zu verlassen...

                                        Der Clou der Geschichte wird einem relativ schnell klar: Die Jahreszeiten des Titels sind als Abschnitte eines Menschenlebens gedacht und beschreiben gleichzeitig einen Kreislauf. Dass der junge Protagonist am Ende also doch noch in die Rolle des ausbildenden Priesters schlüpft (und ihm auch wieder ein Kind anvertraut wird), konnte mich jetzt nicht besonders überraschen. Dazwischen gibt der Film durch sein gemächliches Erzähltempo viel Zeit zum Nachdenken, schade nur, dass es nur so wenig Anlass zum Nachdenken gibt, bzw. man dabei nur darauf kommt, was für fragwürdige Aussagen dieser Film anscheinend transportieren will.

                                        Der Alte, der als weise und mit übersinnlichen Kräften ausgestattet dargestellt wird, hat auf die Gewalttaten des Sprösslings keine andere Antwort, als selber Gewalt auszuüben: Als der kleine Junge Tiere quält, quält ihn der Alte, und wenn er als erwachsener Mann Selbstmord begehen will, schlägt ihn der Alte mit einen Rohrstock bewusstlos. Doch anscheinend will der Film uns das als sinnvolle Methoden darstellen, denn warum sonst wird dieser fragwürdigen Mentor-Figur von der Story recht gegeben, wenn er die (blödsinnige) Aussage trifft, dass Liebe zwangsläufig zu Mord führt? Die weltliche Zivilisation kommt nur als Ort vor, an dem man Menschen ermordet, die religiöse Versenkung führt, trotz der eigentlichen Gewaltlosigkeit des Buddhismus, nur dazu, dass man das einem anvertraute Kind misshandelt, das wiederum (auch in der am Ende des Filmes gezeigten nächsten Generation) Tiere quält. Vielleicht ist die Aussage des Filmes ja einfach "Der Mensch ist schlecht, egal ob zu zweit auf einem schwimmenden Tempel oder draußen in der weiten Welt". Besonders tiefsinnig ist das dann aber irgendwie auch nicht.

                                        Auch wenn es so klingen mag, der Film ist deswegen natürlich nicht schlecht, aber eben nur, wenn man eben NICHT anfängt über die gezeigten Dinge nachzudenken, sondern einfach die ruhige, melancholische und schön eingefangene Erzählung genießt und einfach so hinnimmt. Herausragendes Kino mit philosophischer Tiefe habe ich hier aber wie gesagt nicht gefunden.

                                        4
                                        • 5 .5

                                          Nach dem Tod von Armillas Mann Joe setzt dessen Tochter Francine die Beisetzung im Familiengrab durch, obwohl Joe sich immer gewünscht hatte, dass seine Asche verstreut wird. Als sich Armilla daraufhin mit ihren beiden Freundinnen Margene und Carol in einem alten Bonneville auf den Weg macht, um die Urne an seinen Bestimmungsort zu bringen, verläuft alles anders als geplant.

                                          Im Endeffekt ist alles, was Bonneville zu bieten hat, das Trio der gut aufgelegten Hauptdarstellerinnen (Jessica Lange, Kathy Bates und Joan Allen), das es problemlos schafft, die drei relativ klischeehaft angelegten Protagonistinnen sympathisch zu machen. Ansonsten "glänzt" die Story mit einem überflüssigen Voice Over, relativer Ereignislosigkeit und wenig Logik, ist weder wirklich rührend noch wirklich witzig, aber immerhin eher langweilig als doof (ist ja auch schon was wert). Wenn die Desperate Housewives 10 Jahre älter wären und in einer unterdurchschnittlichen Folge durch den mittleren Westen der USA gurken würden, würde vermutlich ein ähnlicher Film herauskommen.

                                          Kurz gesagt: Bonneville ist nicht richtig schlecht, aber hochgradig einfallslos und wäre höchstens zu empfehlen, wenn man gerade nichts anderes da hat oder ein ausgesprochener Fan einer der drei Hauptdarstellerinnen ist.

                                          • Also dass in der Community Zurück in die Zukunft 2 besser abschneidet als der erste Teil, lässt mich erschaudern. Als Kind fand ich den zweiten zwar auch besser ("voll cool, Hoverboards!") aber das Original ist objektiv der stimmigere Film.

                                            • "ein kreativer Nachwuchsregisseur"... Muss man einer Filmredaktion jetzt eigentlich wirklich den Unterschied zwischen Regie und Schnitt erklären?

                                              • Ziemlich gute Liste, die meisten meiner Favoriten sind vertreten. Trotzdem als Ergänzung meine Top 10 von Filmen der 90er, die nicht in eurer Liste sind:

                                                1. Jurassic Park
                                                2. Terminator 2 - Tag der Abrechnung
                                                3. The Big Lebowksi
                                                4. Before Sunrise
                                                5. Das Fest
                                                6. Good Will Hunting
                                                7. Truman Show
                                                8. Das Piano
                                                9. John F. Kennedy - Tatort Dallas
                                                10. Drei Farben - Rot

                                                1
                                                • 7

                                                  Der Ausgangskonflikt von Gladiator hätte aus Shakespeares Feder stammen können: Der scheidende Kaiser Markus Aurelius möchte den römischen Feldherren Maximus als seinen Nachfolger bestimmen, da er ihn für tugendhafter hält als seinen eigenen Sohn Commodus. Als jener davon erfährt, tötet er kurzerhand seinen Vater, reißt die Macht an sich und lässt Maximus zur Exekution in den Wald bringen. Da dieser nicht die junge Unschuld eines Schneewittchen zum Einsatz bringen kann, um seine Henker vom Gegenteil zu überzeugen, bringt er diese kurzerhand um, kann jedoch nicht rechtzeitig zu Hause eintreffen, um die Ermordung seiner Familie zu verhindern. Als er in die Gladiatoren-Schule des Proximo verschleppt wird und dort immer erfolgreicher wird, bietet sich ihm in Rom die Chance, mit Hilfe von Commodus Schwester Lucilla den Sturz des unrechtmäßigen Herrschers herbeizuführen.

                                                  Wenn der Protagonist des Filmes am Anfang in der germanischen Kälte steht und sich vorstellt, durch die heimischen Kornfelder zu streifen, wird schnell klar, dass das hauptsächliche Ziel unseres Helden nicht Ruhm und Ehre ist, sondern bei seiner Familie zu sein. Ein geschickter Kniff, der der Hauptfigur nicht nur mehr Tiefe verleiht, sondern es schafft, den eigentlich tragischen Ausgang der Geschichte in ein Happy End zu verwandeln. Die Vorstellung, im Jenseits wieder mit der verstorbenen Familie vereint zu sein, wird in Gesprächen mit anderen Gladiatoren immer wieder thematisiert und so ist der Heldentot des Maximus und die Wiedervereinigung mit Sohn und Frau im Jenseits fast der größere Sieg, als die schlussendliche Ermordung des tyrannischen Herrschers.

                                                  Insgesamt ist Gladiator dennoch alles andere als perfekt. Wie der Shakespeare-Vergleich schon nahelegt, ist die Story nicht gerade besonders neu, sondern bedient sich ausgiebig klassischer Archetypen (Mentor [Aurelius, Proximo], Schatten [Commodus], Gestaltwandlerin [Lucilla, bei der am Anfang unklar ist, auf wessen Seite sie steht]) und dem Story-Schema der Reise des Helden (Protagonist muss sich in neuer Welt bewähren und eine steigende Anzahl an Prüfungen bewältigen, bis er am Ende dem größten Widersacher gegenüber steht). Während die Geschichte natürlich an die tatsächlichen historischen Ereignissen nur angelehnt ist (das hat Shakespeare ja nicht anders gemacht), ist es besonders fragwürdig, warum in Kostümdesign, Schlachten und der Darstellung Roms kein Versuch unternommen wurde, einigermaßen historisch korrekt zu sein. Dass sich bei einem Fantasy-Film wie "Der Herr der Ringe" die Mühe gemacht wurde, selbst im kleinsten Detail den pseudohistorischen Beschreibungen der Geschichte Mittelerdes treu zu bleiben, während bei Gladiator im Design von Kostümen, Waffen und Architektur alle geschichtlichen Zeitalter einfach bunt durcheinandergewürfelt wurden, ist schon bezeichnend.

                                                  Dass Kostümdesigner Janty Yates dennoch einen Oscar bekommen hat, ist aber nachvollziehbar, denn schön anzusehen ist die Garderobe auf jeden Fall, was insgesamt auf den ganzen Film zutrifft. Wenn in gekonnt komponierten Bildern (bis auf die in ihrer geringen Bildwechselfrequenz störend stockenden Zeitlupen) in prachtvollen Kostümen durch das größtenteils computeranimierte Rom stolziert wird, ist das durchaus eine sehenswerte Angelegenheit und die ordentliche Dosis Pathos, die die Dialoge der gut aufgelegten Schauspieler versprühen, macht die ganze Geschichte doch recht unterhaltsam, wenn man sich darauf einlässt. Dass Komponist Hans Zimmer hier seine immer gleich klingenden Streicherthemen raushaut (ich dachte manchmal echt, gleich kommt Batman in die Arena) passt da eher schlecht in das Gesamtbild. Warum hier nicht jemand wie Howard Shore an den Taktstock gelassen wurde, ist schwer nachvollziehbar, aber auf der technischen Seite wirklich das einzige Manko.

                                                  Insgesamt ist Galdiator ein gelungener moderner Sandalenfilm, den man zwar nicht unbedingt gesehen werden muss, der sich aber neben Klassikern des Genres wie Ben Hur (der ja, wenn man ehrlich ist, auch eher platt war) keineswegs verstecken muss.

                                                  2
                                                  • Für diejenigen, die alle aufgelisteten Filme schon gesehen haben:

                                                    Die 25 besten Filme des Jahrzehnts, die nicht in obiger Liste auftauchen:

                                                    1. Vergiss mein nicht!
                                                    2. American Beauty
                                                    3. Shaun of the Dead
                                                    4. Die fabelhafte Welt der Amélie
                                                    5. Brokeback Mountain
                                                    6. Lost in Translation
                                                    7. Findet Nemo
                                                    8. Batman Begins
                                                    9. Der Vorleser
                                                    10. Brügge sehen... und sterben?
                                                    11. Die Unglaublichen - The Incredibles
                                                    12. Mystic River
                                                    13. Dancer in the Dark
                                                    14. Mulholland Drive
                                                    15. Children of Men
                                                    16. Thank You for Smoking
                                                    17. Milk
                                                    18. Das weiße Band - Eine deutsche Kindergeschichte
                                                    19. Once
                                                    20. Schmetterling und Taucherglocke
                                                    21. Waltz with Bashir
                                                    22. So finster die Nacht
                                                    23. Das Leben der Anderen
                                                    24. Babel
                                                    25. Adams Äpfel

                                                    6