Discostu - Kommentare

Alle Kommentare von Discostu

  • 8

    Die Truman-Show ist eine gelungene Tragikomödie und Mediensatire, die bereits vor "Big Brother" die Idee der diversen Reality-TV-Formate auf die Spitze treibt. Dabei ist der Film jedoch letztendlich, wie die in ihm porträtierte Sendung, vor allem auf Unterhaltung ausgerichtet, weshalb die philosophischen und sozialkritische Aspekte des Themas nur angekratzt werden.
    Die stärksten Momente sind für mich dann aber eben diese Momente des Ankratzens, wenn z.B. Christof am Ende zu Truman sagt, dass er auch außerhalb des Studios Lügen und Falschheit antreffen wird. Auch die augenzwinkernde Referenzen auf die eigene Filmhaftigkeit, etwa wenn Christof Trumans Leinwandabbild streichelt und die dabei spielende Klaviermusik sich für den aufmerksamen Zuschauer in der Totalen als diegetisch vom Studiopianisten eingespielt entpuppt, hätte es von mir aus gerne öfter geben können.
    Insgesamt ist für mich die Truman Show daher ein unterhaltsamer und ideenreicher Film, der aber stellenweise gerne noch etwas bissiger und tiefschürfender hätte sein können.

    • 5 .5

      Die bislang (ich habe Teile 5-7 noch nicht gesehen) schwächste Potter-Verfilmung. Während viele Auslassungen aufgrund des Buchumfangs wohl nicht zu vermeiden waren, ist eine ganze Reihe von Änderungen einfach nur ärgerlich. Es gibt völlig unsinnigen Szenen (warum muss Voldemort selbst auf einer Tätowierung des dunklen Mals nachgucken, dass seine Macht zunimmt?), für die Zaubererwelt unangemessene Modernisierungen (das Weltmeisterschaftsstadion, eine Rockband inkl. Crowdsurfing auf dem Ball), eine ganze Reihe von möchtegern-lustigen Hinzudichtungen (z.B. Rons Tanz mit McGonagall), einen nervigen Drang zu Übertreibungen (z.B. Harrys Kampf mit dem Drachen) und vieles mehr. Hinzu kommen noch unangemessene Darstellungen der Figuren (Dumbledore zu überfordert, Voldemort nicht erhaben genug), die völlige Aufgabe des Mystery-Aspekts (wir erfahren von Anfang an, wer Voldemorts zweiter Helfer ist) und vieles mehr.

      Insgesamt ein Film, der einfach nicht rund ist, sich zwischen Ernst und Albernheit nicht entscheiden kann und der Vorlage in keinster Weise gerecht wird. Ich hoffe sehr, dass sich das mit dem nächsten Teil wieder bessert.

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      • 7 .5

        Eine gut gemachte Komödie, die an keiner Stelle zu albern wird und einige tierisch komische Szenen enthält (z.B. das Tanzen in der Arbeitsamtschlange). Auch werden die Charaktere alle ernst genommen und sind keine flachen Gaglieferanten wie es in diesem Genere ja leider zu oft zu erleben ist. Insgesamt aber kein herausragendes Meisterwerk sondern einfach ein unterhaltsamer Außenseiterfilm, mit dem man nix falsch macht, den man aber auch nicht gesehen haben muss.

        • Could Chandler BE more funny?

          • 7

            The Killing ist ein gut gemachtes Heist-Movie, das zwar wie bei Kubrick gewohnt einen sehr akribischen Bildaufbau vorweist, ansonsten aber nur wenige typische Elemente seiner späteren Werke beinhaltet. Dennoch kann "The Killing" auf vielen Ebenen punkten, neben der Kameraarbeit vor allem bei den guten Schauspielern, besonders Sterling Hayden und Elisha Kook sind hier zu erwähnen. Dass der Zuschauer bis zum Finale weder den genauen Plan der Protagonisten weiß, noch wie der Widersacher Val Cannon versuchen wird, diesen zu vereiteln, hebt nicht nur die Spannung sondern lässt auch genug Zeit, die verschiedenen Charaktere, ihre Beziehungen zueinander und ihre Motive, den Coup zu begehen, kennenzulernen. Auch die Idee, das selbe Ereignis mehrmals hintereinander aus unterschiedlichen Perspektiven zu erzählen, wodurch sich die tatsächlichen Abläufe erst nach und nach erschließen, funktioniert sehr gut.

            Die Charaktere bleiben leider dennoch ziemlich eindimensional und die Dialoge wirken stellenweise, wie bei Filmen aus dieser Periode ja leider recht häufig, hölzern. Durch die zusätzliche (bei Kubrick typische) starke Distanz zur erzählten Geschichte, ist es außerdem schwierig, sich mit den Figuren zu identifizieren, was ein richtiges Mitfiebern deutlich erschwert. Zu guter Letzt ist der recht überflüssige und monotone Erzähler, der regelmäßig bei Zeitsprüngen auf Uhrzeit und Ort der nun folgenden Szene hinweist, ziemlich störend und der Atmosphäre nicht gerade zuträglich.

            Insgesamt ist "The Killing" ein unterhaltsamer, gut gemachter Kriminalfilm, in dem Kubricks Talente bereits aufblitzen, der aber insgesamt trotz einiger netter Ideen relativ austauschbar bleibt.

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            • 7 .5

              The Bridges of Madison County ist eine gelungene Romanze, bei der nicht nur die Schauspieler zu überzeugen wissen. Von Regie über Kamera bis zu Setdesign kann der Film auf allen Fronten als gelungen bezeichnet werden. Einige Szenen haben für meinen Geschmack dann aber doch ein wenig zu viel Kitsch und Rührseligkeit, was den Gesamteindruck ein wenig trübt. Wer sich davon aber nicht stören lässt und wer zudem Eastwood mal nicht als harten Cowboy oder Bullen, sondern als einen sensiblen Fotografen erleben möchte, für den ist dieser Film wärmstens zu empfehlen.

              • 6

                Solider Western in schönen Bildern, aber doch recht langatmig und mit wenig Überraschungen.

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                • 9

                  Dass man über diesen Sketch jedes Jahr wieder lachen kann, liegt vor allem am grandiosen Freddie Frinton. Niemand könnte die Figur des betrunkenen Butlers so herrlich spielen wie er. Eigentlich ist das Ganze ja ziemlich albern, aber dass dieser Kurzfilm auch nach dem zehnten Mal nicht langweilig wird, ist schon etwas besonderes.

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                  • 7

                    Die teilweise sehr amüsanten Slapstick-Einlagen sind leider mit einer ziemlich uninteressanten Story verbunden und so hat sich bei mir doch ein wenig Langeweilge eingestellt. Positiv hervorzuheben sind aber auf jeden Fall Chaplins Schauspiel und Timing, die grandiosen tanzenden Brötchen und die Klavierbegleitung von Neil Brand in der restaurierten Stummfilmversion.

                    • 4

                      Diese Parodie (oder sowas ähnliches) auf die Sexfilme der 70er Jahre hat durchaus ein paar nette Einfälle. Dazu gehören z.B. die wunderbar übertrieben dargestellten Masochisten oder auch den in einer Lachsackfabrik arbeitenden Mann der nur dann lächelt, wenn ein Lachsack nicht funktioniert. Die Grundidee des Filmes, sowohl die schon genannten Filme als auch allgemein die neue sexuelle Freizügigkeit der damaligen Zeit satirisch zu hinterfragen ist zwar ganz nett, aber durch die völlig sinnentleerte und langweilige Story, unglaublich schlechte Schauspieler und einen Haufen alberner Szenen mit Fremdschämpotenzial hat man eigentlich schon nach 15 Minuten keine besonders große Lust mehr weiterzugucken. Dorotheas Rache ist weder witzig noch dramatisch, weder spannend noch tiefgründig, er plätschert einfach nur blödsinnig vor sich hin. Die durch den Titel genährte Hoffnung, Dorothea könnte sich wenigstens am Ende an den ganzen ekligen, Mädchen ausnutzenden Typen rächen, die im Film auftauchen, wird leider auch nicht erfüllt und so bleibt ein typisches Beispiel für einen Film, der zwar irgendwie gut gemeint ist, aber einfach nicht funktioniert.

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                      • Dank technischen Hilfsmitteln ziemlich einfach

                        • 7

                          Herzog ist vermutlich der letzte, der eine objektive Dokumentation über Kinski machen könnte, dennoch ein interessanter Einblick in die gemeinsame Arbeit dieser beiden außergewöhnlichen Menschen.

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                          • 6

                            Einen "bildgewaltigen Epos" kann man es schon nennen, einen Dampfer über einen Berg ziehen zu lassen und dies mit Opernmusik zu unterlegen, aber macht das auch einen guten Film? Denn mehr als dies hat er kaum zu bieten, die Charaktere bleiben platt, die Story bewegt sich so schleppend voran wie das Schiff den Berg hinauf und ein tieferer Gehalt ist mir auch nicht aufgefallen. Bis auf gute Darsteller und ausgezeichnete Kameraarbeit ein eher enttäuschender Film.

                            • 4 .5
                              über Dracula

                              Der erste Dracula-Tonfilm wird nicht nur in keinster Weise der Vorlage gerecht, er ist auch ein deutlicher Rückschritt von der ersten (inoffiziellen) Verfilmung Nosferatu. Auf Spannungsaufbau wird völlig verzichtet, indem bereits nach wenigen Minuten Dracula zu sehen ist, wie er aus seinem Grab steigt. Statt Beleuchtung für Atmosphäre zu nutzen, ist das Licht immer gleichmäßig. Dass es sich hierbei eigentlich um die Verfilmung eines Dracula-Theaterstückes handelt, wird durch die wenigen Schauplatzwechsel und hölzernen, den Film dominierenden Dialoge überdeutlich (mit anderen Worten: 65 Minuten Gerede, 10 Minuten Szenen in denen was passiert). Die Schauspieler schwanken hierbei zwischen Langeweile und over-acting. Dracula geht auch noch bei den Protagonisten ein und aus und unterhält sich mit ihnen, ist nicht der geheimnisvolle, schwer auffindbare Schatten der Vorlage. Die Abwesenheit von Filmmusik und die unnötigen, billigen Fledermaus-Special-Effects sind das Sahnehäubchen für einen Film, der auf jeder Ebene scheitert.

                              • 7

                                Ein guter Film, mir hat die erste Hälfte aber deutlich besser gefallen als die zweite. Die Zeitlupen-Ouvertüre zu Beginn ist für sich genommen schon ein kleines Kunstwerk. Die Hochzeitsfeier hat zwar doch recht deutlich an "Das Fest" und "Nach der Hochzeit" erinnert, war aber durch die Konflikte zwischen den (exzellent besetzten) Familienmitgliedern trotzdem recht fesselnd. Die etwas später spielende zweite Hälfte konnte da meiner Meinung nach nicht mithalten, da es keinen wirklichen Konflikt mehr gab und die emotionale Tragweite der Situation nicht voll ausgereizt wurde. Mein dritter Film von Lars von Trier, nicht ganz so erschütternd wie "Antichrist" aber zum Glück auch nicht so langweilig wie "Dogville".

                                • http://www.guardian.co.uk/culture/2011/nov/24/frank-miller-hollywood-fascism

                                  Kryptofaschistische Comic-Verfilmungen. Ein Artikel, dessen Aussage man nicht völlig teilen muss, der aber auf jeden Fall zum Nachdenken anregt.

                                  • 7

                                    Beim dritten Sehen, wenn sich die atemberaubende Optik ein wenig abgenutzt hat, treten die dünne Story und die flachen Charaktere dann doch etwas störend zu Tage, dennoch besonders im Genre der Comic-Verfilmungen ein überdurchschnittlich guter Film mit einem tollen Cast.

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                                    • 6 .5

                                      Während mich die Filmmusik und der Einsatz von mobiler Kamera sehr beeindrucken konnten, ist Halloween insgesamt dennoch ein recht vorhersagbarer, nur stellenweise wirklich spannender Horror-Film. Das "Revolutionäre" des Filmes besteht darin, das typische Filmmonster durch einen psychopathischen Irren zu ersetzen und damit die Gefahr realistischer zu machen und eine Identifikation des Zuschauers mit der Situation zu erleichtern.
                                      Um so ärgerlicher ist unter diesem Aspekt die Idee, dass man den Killer nicht töten kann, wodurch er am Ende dann doch wieder nur zu einem herkömmlichen Filmmonster wird. Ironischerweise konnte mich Carpenter mit seinem Remake von "The Thing", das ja im Gegensatz zu Halloween überhaupt nix revolutionäres an sich hat, deutlich mehr überzeugen.

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                                      • Steht da nirgendwo, wo man das Lösungswort hinschicken soll, oder bin ich blind?

                                        • 7 .5

                                          Gut gemachter, stellenweise auch heute noch gruseliger Horrorfilm, leider aber auch mit manchen Momenten der unfeiwilligen Komik. Der Umgang mit den Figuren des Buches will teilweise nicht ganz einleuchten (warum kommt Bulwer/Van Helsing überhaupt vor, wenn er in der Story keine Funktion einnimmt?). Insgesamt aber spannend und mit vielen guten Einfällen.

                                          • 7

                                            Tolle Musik und gute Schauspieler, aber wie bei Biopics kaum zu vermeiden gibt es keinen so riesigen Spannungsbogen, sondern die Story plätschert so vor sich hin. Kann man sich mal angucken, um mehr über das Leben dieses großartigen Musikers zu erfahren, aber meiner Meinung nach ist der Film kein Muss.

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                                            • 6 .5

                                              Im Gegensatz zu Juno und Thank You For Smoking konnte mich Reitman mit diesem Film leider nicht so sehr begeistern. Ein Oldie der immer alleine arbeitet bekommt gegen seinen Willen eine junge Partnerin (gähn), eine Fickbeziehung bei der sich einer der beiden verliebt (nochmal gähn) und die "Every body needs somebody"-Moral am Ende (drittes Mal gähn) konnten durch die guten Darsteller und stellenweise treffsicheren Dialoge leider nicht aufgewogen werden. Fazit: Kann man mal gucken, muss man aber nicht.

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                                              • 8

                                                Schöner Dokumentarfilm, über eine Dorfschule in Frankreich. Vor allem die Persönlichkeit des Lehrers und wie er mit den Kindern arbeitet, ihnen nicht nur Dinge beibringt, sondern immer auch verständnisvoller Ansprechpartner ist, hat mich sehr fasziniert. Manche Menschen sind wirklich für diesen Beruf geboren.

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                                                • 7 .5

                                                  Sehr unterhaltsame Komödie von Woody Allen, die einfach Spaß macht, wenn auch kein wirklich hoher Spannungsbogen entsteht. Kulturhistorisch Interessierte sind klar im Vorteil, denn die Dichte an Anspielungen in dem Bereich ist sehr hoch, aber auch wenn man nicht jeden Gag versteht, halten die skurrilen Charaktere und Dialoge bestens bei Laune. Insgesamt zwar kein Meisterwerk der Filmgeschichte aber gute Unterhaltung für zwischendurch.

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                                                  • 7

                                                    Unterhaltsame Integrations-Komödie die nie in blöden Klamauk abdriftet und ihre Charaktere trotz aller Komik sehr ernst nimmt. Etwas gestört hat mich aber das Hin und Her mit den Sprachen. In den Rückblenden Türkisch=Deutsch und Deutsch=Kauderwelsch, in der Gegenwart nicht, das fand ich hin und wieder irritierend. Auch empfand ich nicht jeden Einfall als besonders gelungen (z.B. das Zusammentreffen der jüngeren mit den älteren Darstellern am Ende). Insgesamt aber recht vergnüglich und besonders für ein Debüt wirklich gelungen.

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