Dr_Totenkopf - Kommentare

Alle Kommentare von Dr_Totenkopf

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    Dr_Totenkopf 15.04.2020, 11:50 Geändert 15.04.2020, 15:41

    Mieses Remake, das seine Chancen nicht nutzt. Inkompetenter Horror und alles in allem ein dilettantisches Filmflickwerk. Das Original zähle ich zu den besten Horrorstreifen schlechthin, weil es schön morbide gefimt ist (Analog-Kamera sei dank!), clevere Fragen aufwirft, sowie perfide mit (Verlust-)Ängsten spielt und damit seiner Vorlage weitesgehend gerecht wird. Auch der Cast wurde perfekt gewählt. Zudem entpuppte es sich als facettenreiche Mischung aus Familiendrama, Untoten-Horror und später sogar etwas Home Invasion. Und das alles kohärent! Das Remake dagegen bedient sich zwar bei allen, wie ein Oligarch am kalten Buffet, macht davon nichts aber auch wirklich NICHTS richtig. Es gibt zwar durchaus interessante Änderungen, wie dass Ellie zur Schlüsselfigur wird und sich dementsprechend ein bizarres Tochter - Vater Verhältnis darstellt aber auch das fließt vollkommen planlos vor sich hin. Visuell wird der typische Brei aufgetischt. Hier Flackerlicht, da Nebelsuppe, keine originellen Kameraeinstellungen - alles absoluter Mindeststandard. Und natürlich alles schön im blitzsauber polierten Hi-Res Look. Damit kann ich nicht mal der visuellen Seite etwas abringen, selbst wenn ich wollte. Und der Soundtrack? Ein Witz! Elliot Goldenthal (u.a. Alien 3, Interview mit einem Vampir) erschuf für das Orginal einen der besten Sondtracks schlechthin. Man hätte sich nur dran bedienen müssen, wenn einen schon nichts besseres einfällt als Gedudel aus Hollywoods Mottenkiste. Wo man sich allerdings bedient hat sind Original Zitate, die immer wieder unfreilwillig komisch in den Raum geworfen werden. Es ist ein Graus... und leider nicht im guten Sinne.

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    • Am Besten war immer noch als Uwe Boll den Preis für "das schlechteste Lebenswerk" erhielt. :D So mies.

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      • Das Original zählt für mich sogar zu den besten Horror Filmen. Alleine der ikonsche Soundtrack von Elliot Goldenthal toppt den 08/15 Score des Remakes um Längen. Schon beim Intro ist da Gänsehaut angesagt. Dann ist der Cast absolut perfekt gewählt. Jede einzelne Figur aus dem Buch hätte ich mir genauso vorgestellt (und ja, Louis war auch da stoisch). Lambert hat zudem genau den richtigen Kompromiss getroffen. Nicht zu viel dröges Familiendrama, nicht zu viel plakativer Horror. Alles richtig schön abgeschmeckt und das (dank Analogkamera und rustikalem Setting) so morbide eingefangen wie es heute kaum noch ein Horrorstreifen auf die Reihe kriegt. Ich habe nur ein paar Ausschnitte aus dem Remake gesehen und auch die haben mir ganz gut gefallen, hatten aber bei weitem nicht den Impact (Stichwort: Verkehrsunfall, Zelda, Finale) des Originals.

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        • Habe letztens 'nen Videolink von 'nem Kumpel gekriegt. Jetzt macht sie einen auf Streamer. Na ja, wo der Rubel rollt, wa? ^^ Natürlich wie man es von Sasha gewohnt mit ein- und demselben Gesichtsausdruck. Auf gut 3 Stunden ist das schon bewunderswert. Zeigt auch wie emotionslos und berechnend die Frau ist. Beim Blick auf die Aufrufe fragte ich mich allerdings das Gleiche, was ich auch meinen Kumpel fragte und mich auch an dieser Stelle frage: Warum ist die Frau überhaupt noch ein Thema? Sie war 'ne absolut durchschnittliche Porn*darstellerin, 'ne noch belanglosere Schauspielerin und bis auf das Modelgesicht ist da nichts auf der Habenseite. Gut, ein paar Feministen ***innen klatschen in ihre lauwarmen Hände aufgrund der "Lebensweisheiten" von Frau Grey aber dann müsste auch jede 2. "Poetry" Slammerin den gleichen Hype erleben.

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            Dr_Totenkopf 22.01.2020, 19:57 Geändert 06.09.2020, 12:33

            Ich kann HBO nicht genug danken. Hier wird gefühltermaßen 2-3 mal im Jahr TV Geschichte mit Premiuminhalt geschrieben. Angefangen bei den Sopranos über das Monument Game of Thrones, den perfekt getroffenen Ton in True Detective oder hier der jüngste Streich "Euphoria", als Sittenbild des Verfalls der modernen Jugend. Die sich von einem Kick ohne Nachhaltigkeit zum nächsten hangelt und ohne spürbaren Sinn und Zweck im Leben vollkommener Leere entgegengleitet. Fehlende Liebe und Akzeptanz wird mit permanentem Drogenmissbrauch ausgeglichen, sexuelle Handlungen und Gewalt als Macht- und Druckmittel eingesetzt - wohlgemerkt auf beiden Seiten. Das ist nicht neu aber erschreckend legitim dargestellt, wenn Haupdarstellerin Rue bspw. erzählt dass Nacktbilder und Sextapes nunmal heute die "Währung" sind. Euphoria ist dabei enorm freizügig, vulgär und heftig in seinen Gewaltspitzen, was der Serie hierzulande eine FSK 18 Sperre eingehandelt hat. Gut so! Denn dadurch ist sie auch krass direkt.

            Und doch, selbst in dieser scheinbar trostlosen-, abgestumpften und egozentrischen Welt gibt es ihn noch - den Funken, die Euphorie wahrer Liebe und bedeutungsvoller Zuneigung. Es braucht nur die richtige Begegnung. Go for it, Rue!

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            • "Fertich ist fertich wenn ich sage fertich ... Fertich."

              RIP Jan

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              • 8 .5
                Dr_Totenkopf 09.12.2019, 11:53 Geändert 06.09.2020, 12:21

                Dachte erst an ein 4 Blocks für noch Ärmere aber das Ding kann was, sogar sehr viel. Statt Clanfehden und Machtposen geht es hier viel mehr um Charakterstudien, eingebettet im düsteren Milleudrama.
                "Mainhattan" kommt dabei alles andere als gut weg, sondern wirkt wie eine noch ranzigere Version von Downtown L.A. - ein gruseliges Pflaster, das allerdings wie gemacht ist für harten Stoff wie diesen.
                Summasummarum ein weiterer starker Genrevertreter aus Deutschland.

                "Hier gibt es keinen Sonnenschein.
                Der Horizont zeigt uns nur Wolken die weinen"
                -Haftbefehl

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                • 7 .5

                  Macht es Sinn etwas zu ergänzen, das eigentlich perfekt war? Ganze 6 Jahre später? Im Falle von El Camino bin ich da unschlüssig. Showrunner Vince Gilligan beendete 2013 die vllt. beste Serie aller Zeiten mit einem Knall aber auch offenen Fragen. Vor allem natürlich: Was wurde aus Jesse?

                  Eingesperrt, versklavt, geläutert und gebrochen kann Pinkmann entkommen. Als Kronzeuge und Haupttäter im größten Methskandal der USA bleibt nichts weiter als die Flucht, wenn er nicht das letzte bisschen Freiheit seiner jungen Jahre auch noch opfern möchte. Zuflucht findet er bei alten "Bekannten" und auch wieder etwas Hoffnung bei Jemandem aus der Vergangenheit, der Leute von heute auf morgen verschwinden lassen kann. Das wir hier nicht von einer Gefälligkeit reden, versteht sich von selbst und Pinkmann muss einmal mehr über Leichen gehen, in der Aussicht endlich Frieden zu finden.

                  Trotz all der Jahre schafft es Gilligan problemlos an Breaking Bad's Finale anzuschließen. So schaffen die ersten Minuten enorme Intensität und wohlige Gänsehaut. Dann verliert er sich aber in viel zu langen Flashbacks und scheint zu vergessen, dass es hier ein Film- und keine Serie ist, bei der man ewig lange verschiedene Aspekte ausbauen kann. Auch haben einige "Wiedersehen" nicht die Bedeutung und Wucht, die sie sehr viel magischer gemacht hätten. Das Highlight aber schlechthin: Aaron Paul. Wie der Kerl in seiner Rolle nochmal aufgeht und performt ist SENSATIONELL. Wahnsinn! Dazu reiht sich noch ein absolut hervorragend inszenierter Stand off ein, der auch prima in der Hauptserie funktioniert hätte, sowie wiedermal dezenter-, rabenschwarzer Humor in bizarren Details.

                  Hat es El Camino wirklich gebraucht? Nein.
                  Ist es toller Fanservice? Auf jeden Fall!
                  7.5/10

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                  • Dr_Totenkopf 02.08.2019, 14:14 Geändert 02.08.2019, 14:15

                    Man kann sich darüber streiten, ob nach der sehr gelungenen 1. Staffel überhaupt eine 2. nötig war. Ich persönlich empfand diese aber als kompetenten Fan Service. Man freute sich einfach den Verlauf weiter zu verfolgen und einige Charaktere dabei zu begleiten. Problematisch sehe ich allerdings den unbedingten Drang an, wieder 13 Folgen abzuliefern. Die 2. Staffel hätte nicht mehr als 10 Folgen gebraucht und brachte dadurch unnötige Längen und teils große Logiklöcher in den gesamten Plot. Befürchte, dass Staffel 3 sogar noch weniger nötig hätte. Der Trailer sieht immerhin stimmig aus.

                    • Refn meinte zwar tatsächlich, dass es ein langer Film sei, das schließt allerdings keine Fortsetzung aus. Und ich hätte Yaritzas Feldzug gerne weiter verfolgt. Allerdings hat die Serie auch 10 Monate Drehzeit und dementsprechendes Budget verschlungen. Da hat sich Amazon wohl einen seichteren Publikumsliebling wie Drive von versprochen. ;) Wie auch immer, haut ein schönes Mediabook raus und ich bin auch so glücklich, was hier in Serienform veredelt wurde.

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                      • Bis jetzt tun mir die 12€ im Monat weiß Gott nicht weh und ich finde immer was Interessantenes zu gucken. Ja, viele 08/15 Produktionen könnte sich Netflix auch kneifen aber selbst eine Perle wie The Get Down hat ja nicht den Zuspruch gefunden, um sie profitabel weiter laufen zu lassen. Das größte Problem sehe ich eigentlich darin, dass jeder sein eigenes Süppchen kocht. Disney und HBO haben zwar genug Hochkaräter um den Schritt zu wagen, auf Dauer wird der Druck jeden Monat das nächste große Ding abzuliefern, die um das Wohlwollen der Kundschaft buhlen aber auch diese beiden treffen und mehr Durchschnittsware anspülen. Monatlich kündbare Abos sind halt eine wackelige Angelegenheit für jeden Investor. Da macht es Amazon schon deutlich cleverer.

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                          Dr_Totenkopf 15.07.2019, 12:12 Geändert 15.07.2019, 12:15

                          Düster, dreckig und gemein - so soll Actionkino sein!
                          Wie auch schon bei The Raid 1 & 2 oder Headshot bleibt mir einfach nichts anderes übrig als volle Punktzahl zu geben. Die Handlung ist hier wieder mal lediglich der Rahmen und daher für mich kein Kritikschwerpunkt. Wichtig ist nur dass sie Stimmung erzeugt und plausible Handlungsschauplätze bietet auf der die Action stattfindet. Und die ist wieder mal über ALLEM erhaben. Man kann sich anscheinend nur noch auf die Jungs aus Indonesien verlassen, wenn es um knüppelharte Actionreißer geht, mit wunderschön handgemachten Spezialeffekten. Und hier geht es so saftig zur Sache, dass man schon fast von einem Splatterstreifen reden könnte. Choreografie & Kameraarbeit ist dabei wieder mal Wahnsinn! Die Silat Experten um Timo Tjahjanto haben sich viel vom Schöpfer Gareth Evans abgeschaut, erreichen auch hier nicht ganz seine Filigranität, machen es aber durch noch mehr Kompromisslosigkeit wieder wett.

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                          • 9 .5

                            Ich bin wahrlich kein Binge Watcher aber das Ding hat wieder so abartig viel Spaß gemacht, dass selbiger leider wieder viel zu schnell vorbei war. Wer die längst totgeglaubten Genres des Jugendfilms, Abenteuerkinos und Monsterhorrors auch im 3. Anlauf mit so viel Herzblut vermischt, den goldenen Vibe der 80's lebt statt einfach zu verramschen und sich trotz wiederholendem Konzept immer weiter steigert, hat - mitsamt seinem wunderbarem Cast - einfach 10 von 10 subjektive ❤️ verdient. Man möchte die Duffer Brüder einfach mal feste drücken.

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                            • Die Duffer Brüder haben in der Gesprächsrunde zur 2. Staffel(auch auf Netflix zu sehen) eigentlich ganz klar gesagt, dass es nur 4 Staffeln geben wird. Klingt vernünftig und so ist ein gelungener Abschluss ziemlich sichere Sache, allerdings hätte ich unsere jungen Helden schon noch gerne bis in Erwachsenenalter begleitet. Am Ende hätten sie 'nen Laden aufgemacht wie die Ghostbusters. Das wäre doch was gewesen.

                              P.S. Danke für den Spoiler! War gerade bei der 6. Folge...

                              • 9

                                Mal abgesehen von etwas zu langen Einstellungen und Dialogen mit derart langen Pausen, dass man meinen könnte, die Charaktere hätten einen Schlaganfall erlitten, bekommt man hier satte 13 Stunden Arthouse Kino vom Feinsten. Der introvertierte Däne Nicolas Winding Refn(Kürzel NWR) macht mit dieser Ausnahmeserie genau da weiter wo er mit Only God Forgives & The Neon Demon aufgehört hat. Ein sperriger-, neongetränkter Fiebertraum, mit wortkargen Charakteren und heftigen Gewaltspitzen. Mehr noch! Dadurch dass er sich hier wesentlich mehr Zeit nehmen kann, werden viele unangenehme Momente geradezu zynisch ausgekostet. Durch eine gehörige Prise Neo Western(Marke No Country For Old Men) und seine verkommenen Figuren trieft dieser Brocken geradezu vor Nihilismus. Dabei passt die eigentliche Handlung(Cop wird in Kartellmachenschaften verstrickt) auf den viel zitierten Bierdeckel. Diese wird aber durch jederzeit erlesene Bilder auf Superzeitlupe ausgeweitet und durch den Score von Refn's Stammkomponisten Cliff Martinez zum atmosphärischen Gaumenschmaus für Kenner und Genießer. Ähnlich wie zuletzt The Terror ist diese Serie eigentlich eine Wohltat, da sie sich alle Zeit der Welt nimmt und das auch vom Zuschauer verlangt. Nach einer Folge, die auch gerne mal bis zu 90 Minuten dauern kann, fühlt man sich extrem entschleunigt und sehr entspannt. Für ungeduldige Zeitgenossen kann ich hier freilich keine Empfehlung aussprechen. Aus der Schauspielerriege sticht ganz besonders Cristina Rodlo als Yaritza, die "Hohepriesterin des Todes" hervor. Alleine die abschließende Szene setzt ihr ein ikonisches Denkmal, dass der "Braut" in Kill Bill in nichts nachsteht.

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                                • Dr_Totenkopf 16.05.2019, 13:07 Geändert 16.05.2019, 13:08

                                  Na ja, wenn ich sehe, dass die aktuelle Staffel hier sage und schreibe 2(!!) von 10 Punkten abräumt, scheint die Forderung ja nicht unbegründet zu sein. Bleibt die Frage: Irgendwann kaufen zum Ramschpreis, um die Serie komplett zu haben und sich vllt. doch eines Besseren belehren zu lassen oder wie bei Alien 4 bspw. mir einfach einzureden, dass das Ganze nie existiert hat? ^^

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                                    Dr_Totenkopf 13.09.2018, 11:40 Geändert 13.09.2018, 12:02

                                    Spencer, Eric, Chas & Warren. Vier junge Typen um die 20, die aus dem tristen Alltag in Kentucky ausbrechen wollen und im Dezember 2004 beschließen ihre eigene Schulbibliothek zu überfallen. Deren Bücher sind Millionen wert und werden von genau einer Person überwacht, der Bibliothekarin Betty Jean. Sollte also ein leichtes Spiel sein. Nur sind diese Typen keine Profis und die elegante Vorstellung eines Raubes im Stile von Ocean's Eleven entpuppt sich als albtraumhaftes Desaster in der Realität. Nie zuvor hat ein Heist Film so gut- und authentisch Konsequenzen und vor allem Nachhaltigkeit vermittelt wie American Animals. Die geschickte Einbindung der beteiligten Personen des eigentlichen Überfalls trägt im hohen Maße dazu bei.

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                                    • Ich fand den letzten Trailer schon richtig schwach. Der Typ rennt wie ein planloser Eierkopf durch die Gegend. Und dabei soll dann Spannung oder gar Suspense aufkommen? Na ja, immerhin sieht das Ganze gut produziert aus.

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                                        Viel Gutes von gehört und nun endlich per Prime gesehen. Junge, Junge... nach den ersten 2 Folgen fragte ich mich, was da noch kommen soll? So sehr ging es (wortwörtlich) Schlag auf Schlag im Brennpunkt Neukölln. Dann tritt 4 Blocks leider etwas auf der Stelle und verrät seine Prämisse zu früh, bleibt aber sehenswert dank Frederick Lau(wie immer sehr gut) und Kidar Khodr Ramadan(der Araber Pate schlechthin), die sich den Arsch abspielen. Zudem hat mir gut gefallen, dass Familie, Polizei & Clanmachenschaften neutral beobachtet werden und sich ganz plausible Motive ergeben, ohne oberflächliche Klischees zu sehr zu bedienen.

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                                        • Kann die Kritik auch nicht nachvollziehen. Natürlich war die Geschichte auserzählt. Und auch ich war nicht so sicher ob es eine 2. Staffel braucht zu Hannahs Ableben? Aber ich freute mich dennoch wieder abzutauchen in diesen Mikrokosmos und bestimmte Charaktere wiederzusehen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Es gibt viele weitere interessante Einblicke und ja, auch einige Längen und Ungereimtheiten. 10 Folgen hätten es auch getan. Als guten Fanservice ist die 2. Staffel aber so oder so die Zeit wert.

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                                          • 6 .5

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                                            • 8

                                              Viel zu selten ist er, der Mix aus Horror und Drama. Umso wertvoller wurde dieses sperrige Arthouse Werk, dass Nicolas Pesce hier abgeliefert hat. Francisca, die in jungen Jahren miterleben muss wie ihre Mutter grausam ermordet wird, führt ein Leben dass in immer verstörendere Wege zweigt. Denn der Mörder ihrer Mutter lebt und wird "liebevoll" am Leben gehalten. Pesce pfeifft dabei auf eine Spannungskurve, die der Horror Fan erwarten würde und verlässt sich völlig auf die bizarren- wie faszinierenden Schwarz-Weiß Bilder seines Kameramanns Zach Kuperstein, die minutiös Unwohlsein aufbauen. Wie ein Schwellbrand agiert Francisca darin mit absolut beängstigender Gelassenheit. Leider lassen die Gewaltspitzen dabei etwas an Wumms und Intensität vermissen. Hier wollte sich Pesce nicht auf puren Effekt verlassen. Wer sich den Horror vor allem gerne selber ausmalt, wird das freuen.

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                                              • 9 .5

                                                Courage. Ein Wort, dass dafür steht bedingungslos für Etwas oder Jemanden einzustehen, auch wenn es ein hohes Risiko birgt. Für Ezekiel "Books" Figuero und seine Jungs "Ra-Ra", "Boo-Boo" und "Dizzee" haben die Straßenschluchten der Bronx nichts außer Träume zu bieten. Vor allem Ende der 70er, als eine warme Sanierung der nächsten folgt und es aufgrund extremer Korruption gehörig brodelt im Hexenkessel. Doch zwischen Gewalt, Drogenexzessen und Paranoia entsteht auch hier immer noch Liebe. Und wenn es die Liebe zur Musik ist, die die vier Jungs und den Kleinkriminellen DJ "Shaolin Fantastic" zusammenführt. Dieser erzählt ihnen, dass sich im Untergrund eine vollkommen neue Musikszene zusammenbraut und den sogenannten Get Down feiert, sprich es werden Teile eines Songs mit einem weiteren vermischt zu einer Schleife. Der Sample Beat war geboren und der Hip Hop gleich mit. Denn der intellektuelle Ezekiel und viele weitere Mitstreiter suchten schon lange eine Plattform, ihre Lyrik auf eine moderne Art mit Musik zum Tragen zu bringen. Sie war hiermit definiert. Auf der anderen Seite sucht derweil seine Angebetete Mylene Cruz ihr Glück als Soul- und Disco Diva im schwer angesagten Dancefloor Bereich. Zahlreiche Steine und Versuchungen sollen den beiden auf ihrer ereignisreichen Reise in den Weg gelegt werden. Courage ist dabei alles was zählt.

                                                Ich war nie großer Fan von Baz Luhrmann(Moulin Rouge, Romeo & Julia) aber was er hier abgeliefert hat mit seinem Team ist einfach sagenhaft. Die bis dato teuerste Netflix Produktion könnte mitreißender nicht sein und baut in beiden Teilen ganz langsam Stein auf Stein, um dann zum Schluß richtig aufzudrehen. Zudem gibt es verdammt viel gute Musik. Ihr mögt weder Hip Hop, Soul, R'n'B noch Diskohits der 70er? Scheißegal, The Get Down wird euch trotzdem mitziehen. Wenn der Name Luhrmann fällt sollte dabei natürlich klar sein, dass nur ein Teil authentisch der Zeit angepasst ist, während genauso viel fiktional überzeichnet wird. So trällert bspw. Christina Aguilera in einem Song. Wer sich daran nicht stört, wird voll und ganz in diesem Rausch aus ekstatischen Musikenthusiasten und der tollen Bildmischung aus satten Farben und grieseligen Originalaufnahmen eintauchen.

                                                Einziger Kritikpunkt meinerseits wäre, dass die musikalischen Momente in Part II nicht ganz die große Magie aus dem ersten Teil erreicht. Dafür legt dieser halt erzählerisch noch eine gehörige Schippe drauf.

                                                • Ich habe da schon lange den Überblick verloren, wer da jetzt eigentlich zum Team gehört und verfolge nur noch Inhalte mit den ehemaligen Gameones. Der Gino scheint mir sowieso so 'n Geleckter zu sein. Der erfüllt das Klischee des Südländers mit überstiegener Libido mal wieder "perfekt". Flo kenne ich gar nicht und es ist eine Schande zu sehen, dass sowas unter dem Banner eines Gaming Channels abgezogen wird. Da haben sie ja 'nen schönen Bock geschossen. Guter Artikel, ohne die übliche Femen Empörung und sehr professionell aufgearbeitet. Immerhin hört sich die Stellungnahme der beiden glaubwürdig an. Wollen mit mal hoffen, dass die Mädels in Zukunft von solch Entgleisungen verschont bleiben.

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                                                  • 9 .5

                                                    15. Juli 2016
                                                    Eine Bombe schlägt ein in Netflix und löst einen Hype-Schwellenbrand aus. Rund 1-2 Tage danach höre ich das erste mal von Stranger Things und sehe das Artwork dazu. "Schönes Ding!", denke ich und muss an die tollen VHS-Cover der 80er denken. Auch die Tage danach ebbt die Begeisterung nicht ab und das Baby von Matt & Ross Duffer ist in aller Munde und Gesprächsstoff Nr.1 in den Film-/Serienforen. Die sozialen Netzwerke sind ebenfalls nicht mehr sicher. Also noch mal nachgeguckt. So so, eine Sci-Fi Serie mit Retro Ausrichtung also. Referenzen wie die Goonies, Stand by Me und E.T. werden genannt. "Oha, vorsichtig Freunde! Das ist Hoheitsgebiet." -denke ich mir wieder. Zudem ist die Geschichte Netflix exklusiv. Schöne Scheiße, das wollte ich eigentlich umgehen. Schon Narcos war verlockend und jetzt auch noch das. Was soll's, der erste Monat ist eh kostenlos. Also her mit der Mitgliedschaft. Viel zu hungrig war ich angesichts der genannten Vorbilder und der relativ junge "Super 8" war diesbezüglich noch nicht ganz sättigend.

                                                    Die grundlegende Geschichte dreht sich dabei um 4 Jungs, die ihre Kindheit in vollen Zügen genießen und neben überbordender Fantasie natürlich auch viel Unsinn im Kopf haben. Eines Abends verschwindet der kleine Will Byers aus ihrer Mitte. Zur gleiche Zeit taucht ein kleines-, kahlgeschorenes Mädchen im Klinikkittel auf, das keinen Namen- sondern nur eine D11 auf ihren Arm tätowiert hat. Dunkle Mächte und fiese Regierungstypen scheinen dahinter zu stecken. Ihre Wege und derer vieler andere Bewohner aus Hawkins sollen sich auf schicksalhafte Weise kreuzen. Das Vintage-Abenteuer beginnt.

                                                    Stranger Things hat sich beim Anschauen bei mir ähnlich gestaltet wie Breaking Bad damals. Bei den ersten 3 Folgen war ich nicht sicher ob es wirklich eine Serie für dieses Konzept braucht? Vieles zieht sich arg in die Länge und man hat das Gefühl einen Rohschnitt zu sehen, der nur darauf wartet von einem vernünftigen Cutter mal ordentlich in die Mangel genommen zu werden. So ist der Handlungsstrang mit Nancy & Steve bspw. erst mal völlig belanglos -soll sich am Ende aber auszahlen. Ab der 4. Folge geht es dann in die Vollen. Jede einzelne Minute wird sehr stark ausgefüllt und das Ganze endet mit einem harten Cliffhanger. Ich bin am Haken und will mehr sehen. Und diese Bindung reißt bis zum Finale nicht ab. Am Ende verschlinge ich statt einer gleich alle 3 letzten Folgen und bleibe mit breiten Grinsen zurück. Ja, ST schöpft vollkommen aus seiner Nostalgie Romantik verlässt sich aber - anders als anfangs befürchtet - nicht darauf sondern bietet eine eigenständige-, durchdachte Handlung mit vielen tollen Details. Neben einer überragend spielenden Winona Ryder, die endlich mal wieder zu sehen ist, sind es vor allem die Jungschauspieler die einen mit ihrer Spielfreude mitreißen. Mein persönlicher Favorit ist aber David Harbour als launiger Chief Hopper, dessen Rolle die beste Charakterentwicklung hat.

                                                    Die Set Ausstattung ist auf hohem Niveau, tricktechnisch wird nur da CGI verwendet wo es nicht anders geht und das sieht dann auch ansprechend aus. Sehr schön! Beim Soundtrack gibt es nicht viel zu meckern aber auch nichts zu bewundern. So werden die gewählten 80's Songs nicht ganz so gut eingesetzt in Bezug auf die Handlung wie bspw. in Donnie Darko, verfehlen aber nicht ihre Wirkung. Ähnlich sieht es beim Score aus. Hier hätte mir neben dem einprägsamen Intro noch mehr herausragende Themen gewünscht, anstatt das übliche Retro-Synth Gedudel. Für die richtige Stimmung wird damit aber dennoch gesorgt.

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