EternalSunshine87 - Kommentare

Alle Kommentare von EternalSunshine87

  • Science Fiction ist immer ein Argument für mich.
    "Infiltration" ist hochwertig produziert, versucht sich an einer vollständigen menschlichen Kulturaufzeigung, ist aber meiner Meinung nach sehr vorhersehbar.

    Man hat alles schon einmal gesehen: Aussehen der Kreaturen - "Venom" trifft "Arrival"; und auch die Charaktere überraschen nicht mit ihren Verhaltensweisen: Jugendliebe, plumper Amerikaner, sich im Kreis drehende Beziehungsprobleme.

    Werde dennoch die letzten beiden Folgen sichten, die japanische Lovestory reizt mit Kitsch, dem man sich nicht entziehen kann.

    2
    • 10
      über The 100

      Fulminantes Finale!
      Ein paar enthaltene Logiklöcher enthalten, z.B. warum Emori am Ende auch auf der Erde ist, aber um den jahrelangen Zuschauer und Fan glücklich zu machen und ihm ein Ende zu bieten, was keine Wünsche offen lässt, sehe ich da einfach mal drüber hinweg.
      Nach 7 Staffeln immer noch eine 10/10. Eine der besten Serien, die je gedreht wurden und die durch ihr Tabusbrechen sich vom weiteren Serienhimmel abhebt (siehe auch mein Kommentar von vor einem Jahr).

      1
      • 6 .5

        Bei recht großer Sorge, dass Staffel 2 nun eine Kopie der ersten werden könnte, wo doch Staffel 1 schon so sehr an X-Men und Co. erinnerte, wurde sich dennoch die zweite Staffel einverleibt.
        Und tatsächlich ging es aufwärts!
        Natürlich besteht da eine gewisse Ähnlichkeit, weil mal wieder die Welt gerettet werden muss und Five ein ziemlicher Ekel ist, aber darüber hinaus gibt es neue Figuren, ein paar kleine Charakter- und Frisurveränderungen/-entwicklungen und das Ganze wirkt am Ende durchaus originell.
        In vielerlei Hinsicht erinnern Humor und Absurdität an "Preacher", die Aufmachung ist ansonsten sehr schick und natürlich liebt jeder diesen verdammten Klaus.
        Am Ende ein mieser Cliffhanger wie bei Staffel 1, der durchaus Lust auf mehr macht.

        1
        • 8 .5
          EternalSunshine87 29.06.2020, 22:30 Geändert 02.08.2020, 16:03
          über Dark

          Wirklich irre.
          Diese Serie ist mit ihren drei Staffeln eine ausgesprochene Abwechslung zu jeder sonst mir bekannten Serie. Die Abwechslung macht aus, dass man wirklich denken muss, wirklich den Dialog mit der Serie (vielleicht auch mit seinem Serienpartner) suchen muss und teilweise an die gefühlten Grenzen seines Hirns gehen muss. Eins starker Kontrast zu dem sonstigen Dahingeplätscher von Serien und genau richtig an Dauer und Länge, Besetzung, Kamera und Setting. Schöne gerade Einstellungen, gleich einem moderem, eklektischem Einrichtungsstil, fast jugendlich.
          Es ist verworren, es ist auch teilweise sehr anstrengend. Letztlich konnte für das Finale nur diese eine Lösung in Frage kommen. Sicher nicht Jedermanns Geschmack, aber dennoch eine Empfehlung meinerseits.

          Edit: PS: Nennt mich einen Verschwörungstheoretiker, aber die letzte Folge der neuen Staffel "Rick & Morty" war doch quasi das gleiche?!

          6
          • 7 .5
            über The OA

            Dass die erste Staffel in vielerlei Hinsicht nicht zu überzeugen weiß, ist für viele Zuschauer wohl ein Grund auch der zweiten Staffel keine Chance zu geben. Letztlich wirft die erste Staffel nämlich viel mehr Fragen auf als dass sie sie beantwortet und lässt einen mit der unerklärlichen, größten Frage zurück, wie denn nun das Leben nach dem Tod aussieht.
            Nun erscheint aber Staffel 2. Die Drehbuchautoren scheinen ihr Konzept geordnet zu haben. Die Serie bleibt nah an Staffel 1, konkretisiert dabei aber und lichtet im wahrsten Sinne des Wortes den Schleier und alle Missverständnisse. Brit Marling ist viel zu wunderschön als dass man ihr mimische Ausdruckslosigkeit unterstellen könnte und der Spannungsbogen bleibt durchweg im ganz oberen Drittel.
            Die Stimmung der Serie ist der Grund, der mich dazu bewogen hat, mir jetzt auch Staffel 2 anzusehen. Diese wird durch weiche Bilder und eine musikalische Untermalung, die an Vangelis' Blues aus Blade Runner erinnert, beibehalten.
            Das Staffelfinale schließt einen befriedigenden Rahmen, der Lust auf eine kommende Staffel macht, in der es *Spoiler* um das Konzept des interdimensionalen Reisens gehen wird.

            1
            • 10
              über The 100

              Ich habe eine große Schwäche für Zukunftsdystopien und diese Serie schafft es Staffel für Staffel mit einer neuen Brutalität und unglaublichen moralischen Zwickmühlen aufzuwarten.
              Sie ist eine der wenigen Serien, die es schaffen mich trotz Plot Armor jedes Mal vollständig in ihren Bann zu ziehen. Die Charaktere sind vielschichtig und zwischen Clarke und Bellamy ist eine dieser Beziehungen zwischen Serienprotagonisten entstanden, die nicht romantischer, sondern rein symbiotischer, auffangender Natur ist. Meiner Meinung nach macht es viel aus, wenn eine Serie von keiner krisenbehafteten Liebesbeziehung getragen werden muss.
              Da die heutige Zuschauerschaft von jedweder Art Brutalität, Menschenhass und anderen Gräueltaten nicht abgeneigt zu sein scheint, macht diese Serie es sich fast schon zur Aufgabe die moralischen Grenzen der Menschheit auszuloten. Würde man wie "die 100" handeln und ein großes Übel stets gegen das kleinere eintauschen, selbst wenn es sich dabei um Menschenleben handelt? Durch zahlreiche Allianzen und unerwartete Sympathien werden oft beide Seiten des Konflikts beleuchtet.
              Es ist zu hoffen, dass die Serie ein gutes, baldiges Ende nach 5 Staffeln findet, ansonsten besteht die Gefahr auch mich letztlich von sich immer wiederholenden Konflikten abzuwenden.

              2
              • 7 .5
                EternalSunshine87 05.02.2018, 15:54 Geändert 08.02.2018, 11:13

                Altered Carbon fängt wirklich überragend an: Eine Science-Fictionserie mit einer zunächst banalen interessanten Story, die einen wie einen Reiseführer durch diese unmoralische Zukunftsdystopie geleitet und ein cooler, harter Protagonist mit einem weichen Herz, der sich buchstäblich in einen Mantel voller vergangener Geheimnisse hüllt.
                Hinzu kommt eine erstaunliche Liebe zum Detail, die sich nicht nur in der Ausstattung, sondern vor allen in der Verdichtung dieser erdachten Welt zeigt.
                Ab der Hälfte der Serie fällt jedoch langsam die Anfangsstory und damit der Reiseführer weg, stattdessen geht die Schublade mit den Moralpredigten und dem Kitsch auf.

                War das jetzt eine Serie mit roher, blutiger Action, die ein paar Tabus brechen konnte oder letztlich doch ein in 10 einzelne Stunden aufgeteilter Liebesfilm?

                2
                • über Idioten

                  Am ehesten wohl intensiv, ungeschönt und animalisch.
                  Kein Film, den man sich unbedarft am Nachmittag, am besten im Kreis der Familie, ansehen kann. Eher ein Film, der im Vorhinein einer Genredefinition bedarf.
                  Hinsichtlich der Dogma 95-Kriterien sicherlich beispielhaft, aber nichts, das man als gut oder schlecht hinstellen kann oder als Unterhaltungskino betitelt.
                  Filmkunst ist dann eben doch Kunst.

                  1
                  • 5 .5
                    EternalSunshine87 28.01.2018, 12:39 Geändert 29.01.2018, 00:40
                    über Wunder

                    Prinzipiell ein Film, der mit Vollgas die Tränendrüse hätte bedienen müssen, aber aufgrund eher subtilerer Hintergrundmusik einen unverschleierten Blick zulässt.
                    Anstatt eine traurige Leidensgeschichte über die Besonderheiten des Lebens bis zu einem klischeebeladenen Happy End zu erzählen, fügt der Film Kapitel für Kapitel zu erzwungener Vielschichtigkeit zusammen. Süße Idee, gerade die Denkweise der großen Schwester hat mich noch am ehesten berührt, allerdings schweifen die schicken Zwischentitel dann doch allzu sehr in Klischees ab.
                    Eine wirkliche Überraschung erlebt der Zuschauer in keiner Weise, denn natürlich werden alle Lehrer, die mit Auggie in Berührung kommen, als wahre Heilige dargestellt.
                    Utopisches Unterhaltungsfernsehen für einen Familienabend.

                    2
                    • 8

                      "Die perfekte Serie für selbstdiagnostizierte Psychopathen".
                      Zwei kindlich-skurrile 17-Jährige brechen aus ihrem kleinbürgerlichen englischen Leben aus und reden und denken dabei so verwerflich und unmoralisch wie man es kaum anderswo gesehen haben könnte.
                      Angenehmes Format zum zweieinhalb stündlichen Wegkonsumieren und dann noch spannend bis zum Umfallen.
                      Die Serie ist nicht nur oberflächlich auf eine irre Art sehenswert, sondern schneidet mit einer Vielzahl an kleinen Details allerlei andere persönliche wie auch gesellschaftliche Unstimmigkeiten an. Offenes Ende, na und?

                      7
                      • 4

                        Star Wars Episode VIII ist ein unglaublich unterhaltsamer Film, mit dem großen Haken, dass dies nicht unbedingt ein Qualitätskriterium sein muss.

                        Wie in vielen anderen Kritiken bereits erwähnt haben, kam fast kein ernsthafter Dialog zustande, alles war nur voller witziger Sprüche und einer der Haupthandlungsstränge war völlig nutzlos.

                        *SPOILER* Demgegenüber habe ich die neuen "Superkräfte" der Skywalkers als annehmbar empfunden dank Yodas Parole "Die Schüler werden immer ihre Meister überholen". Vorstellbar also, dass auch die Jedis sich weiterentwickeln können...

                        1
                        • 3
                          über Pan

                          Wieso kann man denn "Neverland" nicht einfach mit Nimmerland übersetzen?

                          1
                          • 6 .5

                            Wie viele (nicht alle!) der Marvel-Produktionen ist auch "The Defenders" nicht unbedingt der hellste Stern am Himmel. Was man den Machern allerdings lassen muss, ist, dass sie dieses Konzept des Kommerzes unangefochten verstanden haben. Durch das serienübergreifende Aufeinandertreffen verschiedener Nebendarsteller (Claire, Turk, Paige) auf die Protagonisten ist man in bestimmter Weise dazu angehalten, sich auch wirklich jede der mittlerweile 6 Serien anzusehen, der Vollständigkeit halber.
                            Insgeheim habe ich mich bei "The Defenders" allerdings nur auf die Teampower der 4 Helden gefreut, mit der ich bei 8 Folgen jedoch nicht allzu oft belohnt wurde.
                            Neben der Handlung ist mir allerdings eine Sache viel mehr ein Dorn im Auge, nämlich dieses Intro! Immer der gleiche Stil, ähnliche Typographie und auch ziemlich nichtssagend. Gefallen würde ein einheitliches Ding wie der vorangehende Marvel-Schriftzug, nur mit dem Einfügen des neuen Namens des jeweiligen Helden...

                            1
                            • 8 .5

                              Neben beeindruckend und aufwendig und herausragend, ist der Film vor allen eines für mich; und das ist unglaublich tragisch!
                              Er zeigt nicht nur sämtliche historisch durchaus abgewandelte und stilisierte Fakten aus dem Leben T.E. Lawrence, sondern viel mehr dessen bloße Charakterentwicklung.
                              Ich habe nicht alle der hiesigen Kommentare gelesen, doch bin bei keinem auf den tatsächlichen Beginn von Lawrence' Wahnsinn gestoßen. Vieles lässt darauf schließen, dass die bloße Unmenschlichkeit des Krieges und die ungerechte Diplomatie den jungen Offizier in den Blutrausch treiben, doch anfänglich ist der Tod für ihn ein völlig unbekanntes und vermiedenes Übel. Dieses wird ihm erstmals durch Sherif Ali nahegebracht, der seinen Führer Tafas aufgrund von banalen Territorialkämpfen erschießt. Der Blick, dem er Ali im späteren Verlauf des Films während einer entscheidenen Szene zuwirft, sagte mir nichts anderes als "Du hast mir den Tod gezeigt, und nun bin ich der Tod". Ähnlich wie bei "Schindlers Liste" brach in diesem Moment mein Herz entzwei.
                              Wie in anderen Kritiken muss ich dabei ebenso die fantastische Musikuntermalung des Films erwähnen, die Hand in Hand mit der Szenerie und der Erzählweise geht. Derartige Intensität sucht man in der heutigen Filmbranche vergebens.

                              2
                              • 8 .5

                                Ungeachtet der riesigen Vorfreude durch die große Anithelden-Sympathie bereits in Marvel's "Daredevil", hat mich "The Punisher" unglaublich zufrieden gestellt!
                                Jon Bernthal (Shane in "The Walking Dead") mag ein recht einseitiger Schauspieler sein, doch ist die Rolle des Punishers ihm wie auf den Leib geschnitten. Jede Geste, jede Zuckung bei Verlegenheit, jeder Wutausbruch, alles an ihm wirkt einfach echt und passt in die Charakterstudie eines rachsüchtigen, psychisch labilen Kriegsveterans mit einem Hang zur Moralität.
                                Hinzu kommt nicht nur seine Glanzleistung, die zwar deutlich die Qualität der bislang besten Marvel-Serie ausmacht, sondern auch die Besetzung seines langjährigen Freundes Billy Russo, dargestellt durch Ben Barnes. Die Analogie zu einer seiner bisherigen Rolle des Dorian Gray in Oscar Wildes "Das Bildnis des Dorian Gray" bildet eine ironische Gemeinsamkeit dieser beiden Charaktere, da Russo innerhalb der Comics weitgehend als entstellter Jigsaw bekannt ist.
                                Mit dem Hacker Microchip wird zwar ein ziemlich stereotyper Charakter in die Story eingeführt, der jedoch den Unterhaltungswert, vor allen auch durch die unwillige Männerfreundschaft, erheblich steigert.
                                Und wer zuletzt bisher immer schmunzeln musste, wenn Turk, der Waffenhändler, in jeden Konflikt hineinstolperte, der wird auch in "The Punisher" nicht enttäuscht werden.

                                2
                                • 7 .5
                                  über ARQ

                                  Hätte ich es nicht in dieser Community vernommen, wäre mir nicht einmal aufgefallen, dass es sich um eine Low-Budget-Produktion handelt, höchstens um einen Film, bei dem das Setting eben recht schlicht gehalten wurde.
                                  Die Netflix eigene Science-Fiction-Produktion hat mir sogar richtig gut gemundet, auch wenn sie sich in Orginalsprache vermutlich besser anhört, aber das ist aus anderen Serien des Anbieters bereits bekannt.

                                  Allerdings kann ich die Schwierigkeiten mit diesem Film sehr gut nachvollziehen, vor allen das letzte Viertel droht mit Kopfschmerzen. Mit anschließender Recherche werden jedoch viele Fragen geklärt und bewegten auch mich letztlich zu einem positiven Urteil.

                                  Thank me later:
                                  http://www.thisisbarry.com/single-post/2016/11/13/ARQ-2016-Netflix-Full-Plot-and-Ending-Explained

                                  3
                                  • 10
                                    EternalSunshine87 21.06.2017, 23:26 Geändert 21.06.2017, 23:28

                                    Terrence Malicks Filme erinnern mich immer sehr an "2001 - Odysee im Weltraum" von Stanley Kubrick, die Erzählweise, die langen Kamerafahrten - sehr exemplarisch auch für diesen Film. Das Genre nennt sich neben Anti-Kriegsfilm auch lyrischer Film, was bedeutet, dass durch "blumige Wortakrobatik" aus dem Off, einer tieferer Sinn vermittelt wird.
                                    Äußerst zutreffend in diesem Fall, abstrakt und oft kam mir der Gedanke an Nietzsches Konzept der Ewigen Wiederkunft. Aus diesem Grund war der Film für mich Emotion pur, daher auch die solide 10. Toll!

                                    2
                                    • 5

                                      Man nehme ein paar "dicke Karren", ein paar Damen, die für die Miss Exotik kandidiert haben könnten, eine paar fähige Masken- und Kostümbildner und mache aus der bewährten bedrohlichen Endzeit-Musik ein heroisches Stakkato, bei dem man sich die Nägel bis auf die Knochen abkaut und schon hat man die Fortsetzung einer bisher ziemlich guten Action-Reihe.

                                      Fazit dieser netten Beschreibung: Der Film unterhält bestens, aber der Gedanke, der eigentlich die ganze Zeit im Kopf bleibt, ist: What did I just watch???

                                      1
                                      • 9 .5

                                        Jeder, der diesen Kommentar liest, wird nun wahrscheinlich alle 3 Teile hinter sich gebracht und vielleicht sogar wie ich der Meinung sein, dass die Drehbuchschreiber ziemlich gute Arbeit hier geleistet haben.
                                        Die Filme qualifizieren sich über ihre intellektuellen, spielerisch abstrakten Dialoge, die sie auf ein anspruchsvoll romantisches Niveau bringen und sie dabei vom Rest dieses Genres abheben!

                                        4
                                        • 8 .5

                                          Ob die ganzen Cineasten die Woody Allen - Filme nur gucken, um sie geguckt zu haben oder weil sie die Hoffnung schüren, auf etwas anderes als den üblichen Jargon zu stoßen? Ich möchte wirklich hoffen, dass es Menschen gibt, die es lieben, immer wieder den gleichen Film zu schauen..
                                          Nach diesem erschütternden Urteil möchte ich jedoch anmerken, dass "Manhattan" einer der besseren Woody Allen - Filme ist, der einen wirklich zum Schmunzeln bringen kann. Vielleicht liegt es daran, dass es echter ist, wenn die porträtierte Person sich mal wieder selbst spielt. Allein aber die Aussage "ich wollte dich auf die Mondoberfläche stoßen und mit dir interstellare Perversion begehen" wird mir für immer im Gedächtnis bleiben, da sie für mich die absolut herrlichste Spitze des Films darstellt, bei der ich mich im echten Leben sicherlich an meinem Getränk verschluckt hätte!

                                          3
                                          • 4 .5

                                            Ein dermaßen klassischer Woody Allen - Film, dass man diesem auch nicht allzu viel Beachtung schenken sollte. Es ist einfach nicht Sinn der Sache, immer die gleichen Filme zu produzieren, gerade wenn man sich selbsz mit jemanden wie Colin Firth besetzen möchte, der zwar über schaupielerisches Talent verfügt, dieses aber in diesem Film in keiner Weise zeigen kann.
                                            Ebenfalls maßlos gescheitert: Der Versuch, den Charme der 20er - Jahre einzufangen. Der Film hätte auch in jeder anderen Zeit spielen können und es hätte ihm vielleicht gut getan.
                                            Ich hab das Gefühl, ich darf so kritisch sein, denn ich kann fast alle egoistischen, zynischen, misanthropischen und neurotischen Gedanken Woody Allens teilen, dies ist aber nur so lange in Ordnung, wenn man das in einem oder zwei, und nicht in sämtlichen seiner Werke verarbeitet.

                                            1
                                            • 5 .5

                                              Der Film bietet gute Unterhaltung. Er nimmt angenehm schnell und umfassend an Fahrt auf, Lösung und Ende ist jedoch vorhersehbar und dann doch etwas zu plötzlich und lieblos umgesetzt.

                                              1
                                              • 9

                                                Die hochkarätige Besetzung lässt ähnlich wie bei "Grand Budapest Hotel" Großes vermuten, stattdessen wird dieses "Große" wieder auf ein kleines, süßes Mini-Universum übertragen und kostet dieses in allen Feinheiten aus.
                                                Die kleine Insel, auf der die Handlung spielt, lädt ein, Teil von ihr zu sein, als würde man sich von der Großstadt und dem alltäglichen Gewusel ins Dorfleben begeben. Wes Anderson braucht keine Zeitsprünge, keine weiten Wege und vor allen keine offensive Metakritik an irgendwelchen Gesellschaftszwängen. Er zeigt einfach, dass kleine Probleme und kurze Anflüge von Traurigkeit und Unzufriedenheit auch an die Grenze der Ernsthaftigkeit getragen werden können und schafft so eine unvergleichbare Spannung. Es scheint so trivial, fast lächerlich kindisch, doch selten verursacht ein Film so viel Empathie und ist dabei ungemein kunstvoll.

                                                2
                                                • 8

                                                  Es kommt immer ganz auf die Einstellung an, mit der man einen Film schaut. Zuvor hatte ich "No Country for Old Men" geschaut, vielleicht lag mein Augenmerk deshalb von Anfang auf der Zurschaustellung menschlicher Unberechenbarkeit.
                                                  Dennoch hatte ich mir wirklich etwas anderes unter diesem Film vorgestellt, etwas in Richtung schrill und jugendlich. Als dann aber die Altersfreigabe bei Netflix aufblitzte, wurde ich schon stutzig.
                                                  Viele Kritiken über diesen Film lassen verlauten, dass er viel will und anreißt, nichts aber wirklich zu Ende denkt und der Zuschauer ziemlich viel Eigenarbeit leisten muss. Die eine Message, die ich aus dem Film rausfiltern konnte und als "wahre" Intention betrachten würde, wird durch Francos hohle Kommentare eigentlich am besten verdeutlicht; wenn wir diesen Schritt wagen, dann richtig.
                                                  Candy (Vanessa Hudgens) und Brit (Ashley Benson aus "Pretty Little Liars") entscheiden sich bereits vor dem Spring Break von ihrem stumpfsinnigen, alltäglichen, von Konventionen durchtränkten Leben eine Pause zu machen, man zieht die Sache richtig durch. Dabei übernehmen sie ungewollt radikal die Befindlichkeit ihrer Freundin Faith (Selena Gomez). Werden wir je wieder Gefallen am Alltäglichen finden? Nein. Drum kosten wir die Gesetzlosigkeit über ihre Grenzen hinaus aus. Ob dabei das Ziel ist, sich diese Erfahrung für immer zu behalten oder fortan stetig so einen kleinen "Aussetzer" zu zelebrieren, bleibt für mich dabei etwas unklar. Die Klischees über Bevölkerungsgruppen und Banden, und vor allen die Besetzung wirken augenscheinlich stupide und übertrieben, aber gerade das macht den Film ganz besonders. Dieses Selbstironische, die Message des Films ist der Film, klasse!

                                                  1