EudoraFletcher68 - Kommentare

Alle Kommentare von EudoraFletcher68

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    EudoraFletcher68 01.08.2021, 10:37 Geändert 01.08.2021, 18:15

    "You know what the Queen said? If I had balls, I'd be King." (Harvey Keitel alias Charlie)
    Es gibt auch noch ein paar andere witzige Sprüche.

    Der junge Robert de Niro ist ganz nett zu sehen und die desolate Atmosphäre dieser toxischen Männerwelt ist sehr gut gelungen. Da alle diese (klein-)kriminellen Protagonisten mir total unsympathisch waren, war der Film für mich nicht gerade ein großer Genuss. Wenigstens gab es auch ein paar lustige Szenen.
    Ich betrachte "Mean Streets" eher als eine Art Milieustudie der großstädtischen Italo-amerikanischen kriminellen Szene und in Verbindung mit „der Pate“ ist er unter filmhistorischen Gesichtspunkten auf jeden Fall mindestens sehenswert.
    Die großen Regisseure haben sich ganz offensichtlich in den 1970ern sehr für die Mafia interessiert und es ist auch ein bisschen Glorifizierung dabei, einfach deshalb, weil man diesen Verbrechern damit so viel Aufmerksamkeit geschenkt und ihnen ein cineastisches Denkmal gesetzt hat.

    Wer glaubt, dass solche Strukturen der Vergangenheit angehören oder uns das in Deutschland nicht betrifft, dem empfehle ich die Lektüre „Agromafia: Wie Ndrangheta & Co. die italienische Lebensmittelproduktion beherrschen - und was auf unsere Teller kommt“ von Stefan Meiler. Ein weiterer Grund, nicht im Supermarkt einzukaufen.

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      EudoraFletcher68 31.07.2021, 07:20 Geändert 31.07.2021, 10:53

      The Family Man, 1. Staffel.

      Diese indische Geheimdienst-Serie gibt´s z.Z. bei A***** Prime.
      Was ich an der 1. Staffel super finde: Sie ist komplett auf Englisch! Das Englisch der Inder ist einfach total ulkig! Wahrscheinlich würde es mich nerven, wenn eine deutsche Serie komplett auf Englisch gedreht würde und man hört, dass alle Schauspieler keine Muttersprachler sind, aber in diesem Fall finde ich es halt super, weil ich so die OV anschauen kann und nicht dauernd UT lesen muss.

      Der Hauptprotagonist ist ein Familienvater, der beim Geheimdienst arbeitet. Seine Familie weiß nichts davon. Am Anfang habe ich befürchtet, dass hier eine unrealistische Pseudo-Helden-Welt inszeniert wird, aber nein, es ist genauso, wie ich es mir nach dem Studium einiger Romane und Sachbücher bekannter indischer Autoren und meinen eigenen Erfahrungen mit dem Land, vorstelle: Sehr improvisiert. Die allgegenwärtige Korruption, die unfassbare Diskriminierung von Minderheiten und die unter der Oberfläche Gewaltbereitschaft einiger Bevölkerungsgruppen, sowie die Polizei, die mit einer völligen Selbstverständlichkeit Gesetze bricht, Menschen ohne Grundlage verhaftet, Gefangene misshandelt usw.

      Auch der Konflikt mit Pakistan wird keineswegs nur einseitig dargestellt. Der Agent belügt seine Familie ununterbrochen, auch wenn es völlig offensichtlich für seine Frau ist, die ihm seine Ausflüchte letztlich aber nicht verübelt.

      Sehr witzig finde ich die Darstellung der Ermittlungsarbeit in Indien mit allen Hürden, wie Stromausfälle und übereifrige Polizisten oder eingeschlafene Überwacher. Es werden allerdings tatsächlich auch Sachen aufgeklärt. Die 1. Staffel handelt von einem großen Fall.

      Die Inszenierung ist modern und man sieht auch das Leben einer modernen, gebildeten Mittelschichtsfamilie. Die Kamera ist zweckmäßig mit ein paar guten Momenten. Das Lokalkolorit hat mir sehr gut gefallen, auch wenn leider die Locations ein bisschen kurz kommen.

      Es gibt ein paar Längen und auch die Figuren sind für mein Dafürhalten nicht ausgereift genug und das Drehbuch ist nicht perfekt. Hat aber dennoch Spaß gemacht.

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        EudoraFletcher68 30.07.2021, 07:52 Geändert 30.07.2021, 07:58

        Ein älterer Mann holt einen jungen Mann aus der Psychiatrie ab. Wir erfahren, dass er manisch-depressiv ist. Sie gehen in die „Wohnung“ des Mannes, die aus einem kleinen Zimmer besteht, ungefähr 10 qm. Dort gibt es ein Stockbett, ein paar Verstaumöglichkeiten, einen Wasserkocher, einen Klapptisch, eine Art Kleiderständer und immerhin ein Fenster nach draußen. „Du kannst erstmal bei mir wohnen“, sagt der ältere Mann.

        Es geht dann um die Entwicklung und Vergangenheit des jungen Mannes und die Beziehung zu seinen Mitmenschen. Je länger der Film lief, desto entzückender fand ich ihn und desto schlechter finde ich im Vergleich viele andere Filme aus Hongkong, Südkorea oder Japan. Bis vor kurzem dachte ich die aus meiner Sicht schlechten Schauspieler (die aber, wie ich erfahren habe, halt theatermäßig spielen) und die für mich überhaupt nicht nachvollziehbaren Charaktere z.B. in „Die Spur des Schreckens“, „Oldboy“, „Train to Busan“, „Durst“ oder „Cold Fish und „Kikujiros Sommer“ lägen nur an den kulturellen Unterschieden, aber in letzter Zeit stelle ich vermehrt fest, dass Hongkong-Chinesen, Südkoreaner und andere Asiaten durchaus in der Lage sind, Filme zu produzieren, deren Charaktere auch für mich liebenswert sind und die auch ich einigermaßen verstehe. Ausnahme ist natürlich der von mir sehr geschätzte Wong-Kar Wai.

        Abgesehen davon, dass die Wohnsituation der beiden Männer und einige andere Locations sehenswert sind, ist das eine liebenswürdige tragische Geschichte mit einer kleinen Prise schönen Humors. Die schweren Probleme des jungen Mannes und das Verständnis dafür, sowie der Umgang damit, sind ganz hervorragend dargestellt!

        Falls jemand eine Liste hat: „Hauptprotagonisten mit psychischen Problemen“, dann sollte der Film da auf jeden Fall drauf.

        Die meisten von euch wissen wahrscheinlich gar nicht, wie gut wir es in Deutschland haben, wenn wir emotionale Probleme oder eine psychiatrische Erkrankung bekommen: Nur bei uns kann man einfach zu einem niedergelassenen Psychotherapeuten gehen und hat die Möglichkeit, bis zu 360 Stunden Psychotherapie (Und nach 2 Jahren Pause nochmal 300 Stunden) über die gesetzliche Krankenversicherung finanziert zu bekommen. In KEINEM anderen Land der Welt wird das bezahlt!! Nicht, weil das so viele Kosten verursachen würde: Die Kosten für Psychotherapie belaufen sich auf 1 % von allen Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen, sondern weil man in allen anderen Ländern offenbar nicht der Meinung ist, dass eine Psychotherapie eine ernst zu nehmende medizinische Behandlungsmethode ist (oder, achtung Verschwörungstheorie: weil die Pharmalobby dafür sorgt, dass ihre Medikamente bezahlt werden und dann bleibt halt nichts mehr übrig für die Psychotherapie, die keine starke Lobby hat).
        Überall sonst, so anscheinend auch in Hongkong, kommt man im Notfall in eine psychiatrische Klinik und danach werden einem dann Psychopharmaka verschrieben, vielleicht 10 Stunden Psychotherapie und dann muss man schauen, wie man klarkommt. Unser aktueller Gesundheitsminister versucht mit Nachdruck, die ambulante Psychotherapie abzuschaffen und will uns Psychotherapeuten dazu zwingen, sensible Daten unserer Patienten in einer Cloud zu speichern, auf die dann für „wissenschaftliche Zwecke“ von diversen Firmen zugegriffen werden darf. Es ist mir unbegreiflich, warum dieser Mann noch nicht zurücktreten musste.

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        • EudoraFletcher68 29.07.2021, 13:35 Geändert 30.07.2021, 08:46

          Apocalypse now (1979)
          Platoon (1986)
          Waltz with Bashir (2008)
          Generation Kill (2008)
          Wege zum Ruhm (1957)

          Dokus:
          Why we fight (2005)
          Ballade vom kleinen Soldaten (1984)
          Dirty Wars (2013)

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            EudoraFletcher68 29.07.2021, 07:03 Geändert 29.07.2021, 15:40

            Lange ist unklar, worum es hier überhaupt geht (Die Inhaltsangabe auf MP sollte man mal wieder nicht lesen, denn sie verrät viel zu viel von dem, was man sich sonst als Zuseher selbst erschließen muss).

            Der indische Hauptprotagonist versucht heraus zu finden, wo seine Frau und sein Kind sind, die wahrscheinlich vor ihm geflohen sind. Warum weiß man nicht. Er hat einen Bewährungshelfer und in seinem (ehemaligen?) Zuhause wohnen mittlerweile Tod und Teufel, was ihn wahnsinnig aufregt. Er lernt eine Prostituierte bei einer seltsamen Arbeit kennen. Von wenigen Wutausbrüchen (oder sind es Ausbrüche von Angst und Verzweiflung?) abgesehen, ist der Mann sehr wortkarg. Die Prostituierte ist eine arme Frau, die versucht, Geld für ihre kleine Tochter zu verdienen. Wahrscheinlich aus einem anderen Land. Sie tun sich zusammen und erleben gemeinsam wenige unbeschwerte Momente.

            Die Bilder haben mich angesprochen, und vor allem auch die seltsame Atmosphäre, die mit der Zeit immer bedrückender wird. Die Locations sind ungewöhnlich, teilweise morbide und vermitteln ein Bild vom Leben (illegaler?) Tagelöhner bzw. mittelloser Menschen in Singapur.

            Im Lauf der Zeit erfährt man, was mit dem Mann los ist, keine Details aber man bleibt auch nicht völlig im Ungewissen.

            „A yellow Bird“ ist 2016 in Cannes und auf einigen anderen Filmfesten gelaufen und hätte mMn durchaus einen Preis verdient (hat aber keinen bekommen).

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              EudoraFletcher68 28.07.2021, 06:47 Geändert 07.12.2021, 11:57

              6 Stunden schwer Drogensüchtigen, ihren Kindern und Dealern zusehen, wie sie an der Ecke stehen, konsumieren, verkaufen oder versuchen, Geld aufzutreiben, verhaftet werden, bestohlen werden usw.

              Diese Miniserie unter Mitwirkung von David Simon und Ed Burns, den Machern von „The Wire“ (einer der besten Serien, die ich je gesehen habe) hätte eigentlich mehr Beachtung verdient! Vor allem von „The Wire“-Freunden aber auch allen, die einen realitätsnahen 6-Teiler in einer vollkommen abgestürzten Drogenszene sehen möchten. Die Figuren sind realen Personen nachempfunden aus dem Buch „The Corner: A Year in the Life of an Inner-City Neighborhood“ (Simon und Burns).

              „The Corner“ ist eine der Ecken in Baltimore, an denen die Leute so abhängen, wo es Information und Drogen gibt. Anfang und Ende der Folgen sind aufgezogen wie eine Doku, was Authentizität vermittelt, erzählt wird dann immer eine Geschichte aus Sicht einer Figur. In jeder Episode ist also ein anderes Familienmitglied im Mittelpunkt. Gute Idee! Die Inszenierung ist hervorragend und die Schauspieler sind´s auch.

              Die Bildqualität ist leider nicht besonders toll, dafür wirkt alles authentisch. Wenn man sich erst einmal eingeschaut hat, hat man das Empfinden, selbst an der Ecke zu stehen. GRUSEL!!!! Die Gnadenlosigkeit, in der die Geschichten dieser Menschen erzählt werden, ist kräftezehrend.

              https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/movies-and-documentaries-that-deserve-more/

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                EudoraFletcher68 26.07.2021, 07:07 Geändert 29.05.2022, 22:17

                Was für ein Erlebnis! Habe den über 5stündigen Film am gestrigen Sonntag in 2 Teilen gesehen. Wow!

                Auch wenn vielleicht die Inszenierung an einigen Stellen ein wenig over the top ist, so sind auf jeden Fall die Bilder gut bis hervorragend und auch der Gangster-Plot ist spannend.
                Nebenbei bekommt man ein Stück indische Geschichte und Lebensweise mit.

                Es beginnt in den 1940ern in einer Gegend in Bengalen. Der Gangster Shahid Khan wird nach Dhnabad geschickt, wo er versucht ein ehrbares Leben im Kohleabbau zu führen. Seine Frau stirbt bei der Geburt seines Sohnes, er fühlt sich verantwortlich dafür. Als sein Sohn so ungefähr 5 ist bekommt er einen Auftrag in Wasseypur. Dieser Auftrag ist jedoch nur ein Trick und er wird ermordet. Als der Sohn erwachsen ist, will er Ramadhir Singh, den Auftraggeber für den Mord an seinem Vater, vernichten. Dieser ist aber inzwischen ein sehr mächtiger Mann geworden. Der Plot zieht sich über mehrere Jahrzehnte hinweg.

                Die Assoziation zum Paten liegt in gewisser Weise auf der Hand, da es in dem sehr langer Film um mafiöse Strukturen, Generationen von Gangstern und sich gegenseitig bekämpfende Clans geht, aber „Gangs of Wasseypur“ ist doch schon eine eigene Geschichte, eingebettet in die Kultur Indiens.

                Sympathisch war mir keiner der Protagonisten so recht. Dafür gibt es eine humorvolle Komponente, die ich sehr schätze. Super witzig ist übrigens auch die bengalische Bart-Mode!

                Im letzten Viertel des Films ist mir eine lustige Kleinigkeit aufgefallen: Der angeheuerte Killer, der eine halbe Familie auslöscht, trägt Schal und als er um die Ecke rennt um auch noch eine flüchtende Frau zu erschießen, zieht er diesen zurecht, damit er ihn nicht verliert.

                Auch wegen der Locations und Ausstattung ein besonderes Erlebnis! Wer ein Herz für ästhetische Farbkombinationen hat, wird hier auf jeden Fall fündig!

                Aber eins ist klar: Hier ist OmU nötig. Die lieblose Synchro zerstört den größten Teil der Atmosphäre (Ich habe es 10 Minuten versucht und dann umgestellt).

                https://boxd.it/cQ8hC

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                  Es ist richtig beschissen, arm zu sein, besonders in den USA und sehr schwer aus so einem Milieu heraus zu kommen. Das wusste ich vor „Hoop Dreams“ auch schon.

                  Diese Doku über zwei Jungs aus armen Familien, die Karriere im Basketball machen wollen, ist ok, aber wenn man kein Basketball-Fan ist, nicht supertoll. Die Inszenierung ist eher konventionell mit Hintergrundsprecher. Die Protagonisten haben mich die meiste Zeit über kalt gelassen. Einzig die mehrjährige Begleitung der Jungs und ihrer Familien macht die Doku für mich sehenswert. Aber eine der besten Dokus, die je produziert wurden (https://time.com/5562158/hoop-dreams-documentary-25-years/)?

                  Für mich definitiv nicht. Mein Ranking der besten Dokus https://www.moviepilot.de/liste/dokus-eudorafletcher68

                  Kein Vergleich zu „Red Army – Legenden auf dem Eis“ oder „Dancer - Bad Boy of Ballet“ oder im Bereich Prekariat „The Other Side“ oder „Squatterpunk“.

                  Und vor allem viiiiiiiiiiiiiiel zu lang.

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                    EudoraFletcher68 25.07.2021, 11:23 Geändert 25.07.2021, 12:00

                    In dieser kanadischen Reality Soap geht es um Holzfäller und ihre gefährliche Arbeit. Inszeniert ist sie so, wie viele dieser Produktionen: Schnelle Schnitte, überflüssige und super-nervige Dramatisierung, aufgeregter Hintergrundsprecher, könnte aber viel schlimmer sein. Für die technische Qualität bekäme die Serie bei mir 5 Punkte.

                    Was für mich ein absolutes No-Go ist, dass man im Jahr 2020 noch einen Werbefilm über die absolut rücksichtslose Vernichtung von Natur (vermutlich mehrere Hundert Jahre alte Bäume auf den Hängen eines Berges) macht. Ich bin nicht so naiv zu glauben, dass ich kein Holz verbrauche. Trotzdem ist es eine Sache, ob man eine Forstwirtschaft zumindest halbwegs nachhaltig betreibt, auf einer schon mehrmals gebrauchten Fläche Nutzbäume pflanzt und fällt (was ich auch nicht toll finde) oder ob man sich heutzutage ein Stück unberührter Natur kauft und dort einfach alles vernichtet, was einem in die Quere kommt. Kompletter Kahlschlag. Dass das gemacht wird, ist mir zwar auch klar, aber warum muss man drüber einen mehrteiligen Werbefilm drehen? Und vor allem: Wer hat Netflix gezwungen, diese Serie in ihr Programm aufzunehmen? Die Kanadier sind echt nicht ohne: Teersande, ihr Umgang mit den Indigenen und jetzt noch dieser Werbefilm.
                    Außerdem sind die Typen völlig bescheuert.

                    Geht gar nicht.

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                      EudoraFletcher68 24.07.2021, 08:17 Geändert 29.05.2022, 22:20
                      über Youth

                      Vielen Dank an Cinepolis für den Tipp!

                      „Lerne Geduld, oder dein Leben wird aus Leid bestehen“ (Empfehlung einer Mutter an ihre Tochter)

                      „Dhalinyaro“ ist der erste Spielfilm aus Dschibuti, dessen ich habhaft werden konnte. Wegen des Drehbuchs oder der großartigen Inszenierung muss man den Film keinesfalls ansehen, aber er ist auf jeden Fall sehenswert für alle, die kulturell an diesem afrikanischen Land interessiert sind.

                      Man kriegt einen Eindruck, wie es in der Stadt aussieht, was die jungen Leute bewegt und wie man dort lebt, wie die Beziehung zwischen Eltern und Kindern ist, erfährt, dass das Land muslimisch ist, aber nicht besonders streng (die Schulklassen und die Moscheen sind gemischt), etc..

                      Die Kamera ist zweckmäßig, die (vermutlichen Laien-)Darsteller überraschend natürlich und glaubhaft.

                      Es geht um drei Freundinnen am Ende ihrer Schulzeit, die Frage, wie es nach der Schule weiter geht und ob die Freundschaft tragfähig ist, trotz verschiedener Gesellschafts-Schichten, aus denen sie stammen. Und natürlich um die Liebe.

                      https://boxd.it/az7S6

                      In OmeU: https://vimeo.com/ondemand/dhalinyarojeunesse

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                        EudoraFletcher68 24.07.2021, 07:00 Geändert 24.07.2021, 10:10

                        Danke an S-Patriot für die Empfehlung, ohne die ich wahrscheinlich diesen Ausflug nicht gemacht hätte (Ich liebe MP dafür, dass ich hier von meinen Buddys manchmal Film- und Serien-Empfehlungen bekomme, die mich dazu bringen von meinen normalen Wegen abzuweichen und gelegentlich etwas zu sichten, was ich ansonsten übersehen oder bewusst abgelehnt hätte. Nicht immer ist das eine positive Erfahrung, aber meistens ist es zumindest eine anregende).

                        Ich kann mir vorstellen, warum von einigen die Serie Höchstbewertungen bekommt: Sehr gute Schauspieler, schöne und stimmige Charakterzeichnung (außer der Kinder), Humor, lustige, intelligente Dialoge, liebevolle Ausstattung usw. Einzige Schwäche des Drehbuchs: Die Kinder machen Midge viel zu selten einen Strich durch die Rechnung. Sie tauchen oft ewig nicht auf und wenn dann kann man sie schnell von a nach b verschieben.

                        Bei mir hat es "The Marvelous Mrs. Maisel" allerdings schwer: Die Serie spielt „in den späten 1950er Jahren“ (Wikipedia) in NYC in einem jüdischen Mittelstands-Milieu. Ich habe den Eindruck, die Macher konnten sich manchmal nicht entscheiden, ob sie nun in den 50ern oder 60ern stattfinden soll. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es in den 1950ern noch nicht selbstverständlich war, dass ein Mann mit 3 Joints in der Tasche verhaftet wurde und im Scherz sagt, dass er damit sein Taxi nicht bezahlen kann. Marihuana kam meines Wissens erst in den 1960ern als Freizeitdroge auf. Auch, dass New Yorker Juden in den 1950ern Witze über Hitler gemacht haben sollen, kann ich mir nur schwer vorstellen. Das sind natürlich nur Kleinigkeiten, fielen mir aber störend auf.

                        Hinzu kommt, ich bin Woody Allen Fan und habe so gut wie alle seiner Filme gesehen. Die meisten spielen im jüdischen Milieu von NYC. Von der Stadt sieht man in seinen frühen Filmen nicht allzu viel, aber er ist ein Meister der Worte und seine neurotischen Charaktere sind alle nur dauernd damit beschäftigt, miteinander zu reden und es gibt viele wahnsinnig lustige Monologe oder auch Gespräche, da kann „The Marvelous Mrs. Maisel“ bei mir nicht mithalten. Hinzu kommt, dass ich gerade im letzten halben Jahr viele Filme gesehen habe, die im echten NYC der 1970er spielen und die Stadt sah damals zum Teil krass abgefuckt aus. Natürlich gab es auch schicke Ecken in Manhattan, am Broadway und um den Central Park zum Beispiel, aber dennoch waren die Straßen großteils marode und versifft. Und man sieht der Serie eben an, dass sie von heute ist. Die Stadt ist viel zu sauber und ordentlich.

                        Ein persönlicher Punkt, warum ich mir normalerweise solche Serien-Settings nicht auswähle: Als Tochter einer alleinerziehenden Hippie-Mutter mit einer Mini-Familie habe ich selbst nie geheiratet und keine Kinder. So fällt es mir schwer einen Bezug zu einer Hauptprotagonistin herzustellen, die aus „geordneten“ Verhältnissen stammt und bis zu dem Tag als ihr Mann sie verlassen hat, ein sorgloses Klischee-Leben geführt hat.

                        Dies alles vorausgeschickt, die 1. Staffel hat mir gut gefallen, weil die Geschichte um diese entzückend naive Frau unterhaltsam und lustig ist und wie oben geschrieben, die Serie allen Qualitätsanforderungen genügt.

                        Besonders gefreut hat mich, dass Tony Shalhoub (Monk) den Vater der Hauptprotagonistin spielt. Er ist ein großartiger, etwas zanghafter Mathematik-Professor!

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                          EudoraFletcher68 23.07.2021, 08:51 Geändert 09.11.2024, 12:02
                          über Bullitt

                          MP-Vorhersage: 7 Punkte

                          Ungefähr bis zur Hälfte war mir nicht ganz klar, was diesen Film auszeichnet und warum viele meiner Kollegen hier so begeistert sind. An mir ist ein Großteil der Handlung so ziemlich vorbei geplätschert. Gut, ich sehe, dass einige Szenen, in denen Bullitt ermittelt, sowie die Verfolgungsjagd sehr gut inszeniert sind und auch einige Kamereinstellungen zu gefallen wissen. Auch haben sicherlich einige spätere Filme aus „Bullitt“ zitiert.
                          Insoweit würde ich meinen, dass für den Filmfreund „Bullitt“ auf jeden Fall zur Allgemeinbildung gehört und auch aus historischen Gründen ist er auf jeden Fall sehenswert.
                          Die 2. Hälfte fand ich dann aber doch recht gut.

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                          • K2 (1991)
                            Das finstere Tal (2014)
                            Überleben! (1976)
                            Grenzgänger - Gefangen im Eis (2016)
                            Blutgletscher (2013)

                            Dokus:
                            Gasherbrum - Der leuchtende Berg (1985)
                            Durch die Heimat des Eises und der Stürme (1990)
                            Death Zone: Cleaning Mount Everest (2018)
                            Kilian Jornet: Path to Everest (2019)
                            Everest Unmasked (1978)

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                              EudoraFletcher68 22.07.2021, 07:10 Geändert 23.07.2021, 07:21

                              Scheint´s wird die legendäre Rennstrecke über 1000 Meilen von Iditarod nach Nome nicht nur für Hundeschlitten-Rennen verwendet, sondern auch für Radfahrer, Skifahrer und Läufer. Darum geht es in dieser Dokus mit sehr schönen Bildern der verschneiten Landschaft. Die Teilnehmer erzählen begeistert davon, warum sie sich diesen Strapazen aussetzen. Durchaus interessant, wenn man sich für Hochleistungssport und Natur interessiert. Einen humorvollen und informativen Kommentar dazu findet man hier https://www.outsideonline.com/culture/books-media/safety-to-nome-documentary/ Zusammengefasst schreibt der Autor, dass die Teilnehmer Masochisten sein müssen.
                              Die Inszenierung von "Safety to Nome" gefällt mir soweit gut, kein nerviger Hintergrundsprecher, keine nervigen Schnitte, gute Schneebilder. Die Typen, um die es da geht, haben mich nicht so für sich eingenommen, auch wenn ich anerkennen kann, dass sie da ziemlich irrwitzige Dinge tun (ohne dabei der Natur zu schaden).

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                                EudoraFletcher68 21.07.2021, 07:40 Geändert 21.07.2021, 08:17

                                Auch beim 2. Anlauf (den ersten hatte ich nach 20 Minuten abgebrochen) hatte ich Probleme mit diesem Kunst-Film. In einem australischen Ort, dessen Zufahrtsstraßen offenbar so gefährlich sind, dass immer wieder Autofahrer in den Tod stürzen, wohnen merkwürdige Gestalten. Der Dorf-Arzt ist ein Irrer. Als ein junger Kerl, den Ort zu Fuß verlassen will, wird es total seltsam. Leider nicht auf eine Art, die mich auf die Dauer begeistern konnte.

                                Für die Mühe, die „The cars that ate Paris“ dem Zuseher abverlangt, ist nicht genug geboten. Der Film hat durchaus seine Momente und wenn man ein Herz für Skurriles hat, kann man sich den ruhig mal anschauen. Von der Bildsprache her hat er mich entfernt an Aki Kaurismäki erinnert.

                                Als durchaus positiv empfinde ich Weirs Vielseitigkeit. Alle Filme, die ich bislang von ihm gesehen habe, sind so unterschiedlich, dass ich nicht auf die Idee gekommen wäre, dass sie vom selben Regisseur stammen. "Trueman Show“ (7,5 Punkte)
                                "Fearless (6 Punkte)
                                "Dead Poet´s Society“ (8 Punkte)
                                "Master and Commander: The Far Side of the World” (6 Punkte)
                                "Picnic at Hanging Rock” (4 Punkte).

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                                • EudoraFletcher68 20.07.2021, 09:04 Geändert 22.07.2021, 07:15

                                  1. Welche Botschaft würdest du deinem 18-jährigen Ich senden?
                                  Du kannst dich auf deine Fähigkeiten verlassen. Mach dir keine Sorgen.

                                  2. Du brauchst einen neuen Vergaser für dein Auto, einen neuen Kühlschrank und einen neuen Fernseher, kannst dir aber monatlich nur eines davon leisten. In welcher Reihenfolge kaufst du die Sachen?
                                  Vergaser, Kühlschrank, Fernseher

                                  3. In welchem Land würdest du auf keinen Fall leben wollen? (Nord-Korea gilt nicht, sonst wird es langweilig)
                                  Mein Ranking: Saudi-Arabien, Syrien, Afghanistan, arabische Emirate…..

                                  4. Gibt es etwas, was du nie gelernt hast und ärgerst dich deswegen? Wenn ja, wirst du es noch nachholen?
                                  Ich wollte eigentlich immer spanisch lernen. Habe es nie gemacht. Ich werde es nicht mehr nachholen, auch weil meine Reisebegleiter seit ca. 10 Jahren in keine spanischsprachigen Länder wollen. Ich würde es sicherlich versuchen, auch noch mit 70, wenn ich mal für 6 Monate in Spanien leben würde.

                                  5. Was kannst du am besten kochen?
                                  Ich kann sehr viel sehr gut kochen: Parmigiana Melanzane, knusprig gebratene Weihnachtsgans, diverse Currys (indisch und thailändisch), Tom Ka-Suppe und nach Rezept kriege ich alles hin, sodass es schmeckt.

                                  6. Wie eitel bist du?
                                  Nicht besonders.

                                  7. Hast du dich konsequent an die Quarantäne gehalten?
                                  Ich musste bisher in keine Quarantäne, aber ich habe mich an die Kontakt-Beschränkungen und die Lock-Down-Regeln gehalten.

                                  8. Vervollständige folgende Satzanfänge.
                                  Donald Trump ... ist hoffentlich Geschichte
                                  Im Urlaub ... bin ich gern in einem Haus in ruhiger Lage mit schönem Meerblick und habe endlich mal die Muße zu lesen
                                  Vor 100 Jahren ... war eine spannende Zeit
                                  In 100 Jahren ... wird es keine Fische mehr im Meer geben und es wird den meisten wurst sein, weil sie es nicht anders kennen
                                  Der längste ... Tag des Jahres ist leider schon wieder vorbei.
                                  Das wichtigste ... Element für ein gelungenes Leben sind positive Beziehungen (auch und vor allem zu sich selbst).

                                  9. In welchem Tier erkennst du dich wieder?
                                  In keinem. Aber manchmal wäre ich gerne eine Großkatze und würde meine Krallen ausfahren und meinem gegenüber eins drübergeben.

                                  10. Gibt es eine Epoche, in der du lieber gelebt hättest?
                                  Darüber mache ich mir keine Gedanken.

                                  11. Welcher ist dein Lieblings-Witz?
                                  Kann mir Witze nicht merken.

                                  12. Was schmeckt dir absolut nicht?
                                  Leider gibt´s da nicht viel. Die Tomaten, die man heutzutage kaufen kann, sind in der Regel eine einzige Katastrophe! Egal wo ich bin, ich bin immer auf der Suche nach wohlschmeckenden Tomaten – meistens erfolglos.

                                  13. Wo ist dein Lieblingsort?
                                  Das ist abhängig von meiner aktuellen Bedürfnislage. Oft ist es mein Fernsehsessel.

                                  14. Würdest du mit einem One-Way-Ticket zur Mars-Kolonisierung mitfliegen?
                                  Kommt drauf an. Wenn es in den nächsten 5 Jahren los ginge: Ja. Bin einfach zu neugierig.

                                  15. Wer oder was nervt dich?
                                  Die Bezeichnung „Klimaschutz“ und die dahinterstehende überhebliche Haltung regt mich ends auf! Das Klima benötigt keinen Schutz, es ist einfach wie es ist. Es lässt sich auch nicht schützen. Wer sich gerne schützen würde, ist der Mensch und ob das gelingt, ist fraglich. Leider liest man dieses Wort überall

                                  16. Wen hättest du gerne von Kindheit an auf dem Lebensweg begleitet?
                                  Da gibt´s nicht nur einen: Ghandi, Malcolm X, Werner Herzog, Albert Einstein….

                                  17. Würdest du ein Ereignis der Weltgeschichte rückgängig machen, wenn du es könntest, und wenn ja, welches?
                                  Ich glaub, die FRage hatten wir schon mal. Die Antwort ist noch dieselbe:
                                  Die Entwicklung der Menschheit.

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                                    Doku über den Preis von Kunst, Kunsthandel und Kunstsammler. Sehr informativ und interessant, wenn man sich damit nicht auskennt. Gut gemacht, aber nicht außergewöhnlich. Schockierend zu sehen, wieviel Geld manche Leute haben.

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                                      EudoraFletcher68 20.07.2021, 07:06 Geändert 05.12.2021, 19:42

                                      Das Beste an „No Blood No Tears” sind einige der Kameraeinstellungen. Der Rest…. Mei. Die Geschichte ist nichts besonders, die Dialoge zweckmäßig bis albern, die Charaktere uninteressant und die Schauspieler mittelmäßig.

                                      Als Thriller ist diese Geschichte um eine Frau die von kriminellen Geldverleihern verfolgt wird, nicht spannend genug und als Komödie trifft es nicht meinen Humor.

                                      https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/south-korea/

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                                        EudoraFletcher68 19.07.2021, 08:26 Geändert 15.06.2024, 18:16

                                        Erzählt wird die Geschichte eines Gangsters in einer US-amerikanischen Großstadt der 1930er erst einmal aus der Sicht eines seiner Söhne, der unmittelbar Zeuge der Arbeitsweise seines Vaters hat, nachdem er sich eines Nachts im Auto versteckt hat und einen Einsatz beobachtet.

                                        Die erst einmal sehr langsame Inszenierung finde ich gewagt und bei meinem ersten Sichtungsversuch hatte ich den Film deshalb nach 20 Minuten abgebrochen. Beim 2. Anlauf habe ich gut rein gefunden. Geholfen haben die sehr gute Kamera und die sehr schönen und atmosphärischen Bilder. Eine gute Bildsprache ist bei mir schon die halbe Miete.

                                        Der unnütze Sohn des ehemaligen Auftraggebers kam mir bekannt vor, es dauerte aber über 1 Stunde bis ich wusste, woher: Daniel Craig, 007 seit 2012. Er gefällt mir besser in dieser Rolle.

                                        Die ersten 60 Minuten spielen im Winter und die Schneeszenerie ist sehr schön anzusehen: https://boxd.it/3Maow

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                                          EudoraFletcher68 19.07.2021, 08:23 Geändert 19.12.2021, 11:26

                                          Mit dem Titelsong „The stranger song“ von Leonhard Cohen hat mich „McCabe & Mrs. Miller“ gleich für sich eingenommen. Leider blieb es dann dabei. In diesem schmutzigen Western, der in einer winterlichen Goldgräber-Ansiedlung spielt, waren mir zu wenig spannende Charaktere und Handlung. Es wird sehr viel gepokert.
                                          Wenigstens gibt es aber einige sehr schöne Schneeszenen.

                                          https://letterboxd.com/eudorafletcher/list/snow-and-ice-movies/

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                                            EudoraFletcher68 18.07.2021, 14:23 Geändert 18.07.2021, 18:56

                                            Diese spannende Geschichte über das berühmteste Eis-Hockey-Team der Sowjetunion ist soweit ganz gut gemacht, jedoch finde ich den Interviewer der Hauptspieler eine völlige Niete. Er legt sich mit drei Interviewpartnern an und beginnt sinnlose Diskussionen, wird passiv-aggressiv – dummdreist würde ich sagen, ein typischer Amerikaner, der nicht weiß, wie man mit Menschen aus anderen Ländern umgeht. Warum man diese Szenen dennoch in der Doku gelassen hat? Ich vermute, die Idee war zu zeigen, wie eigensinnig und sturköpfig die russischen Spieler sind. Für mich zeigte sich darin allerdings etwas ganz anderes. Werner Herzog, wo bist du gewesen? Hier wärst du Gold wert gewesen!

                                            Gefallen hat mir auch, dass es gelungen ist, den ehemaligen KGB-Agenten, der die Spieler im Ausland überwachte, zu einem Interview zu bewegen. Spannend auch die Spielstrategien, die anscheinend vom Schachspiel abgeleitet worden waren. Auch am Ballett hat man sich orientiert.

                                            Im Wesentlichen wird die Geschichte aus Sicht von zwei Spielern dargestellt, mit Original-Mitschnitten ab den 1970ern. Die Doku zeigt ihre Entwicklung bis über das Ende der Spielerkarrieren hinaus. Der Zerfall der Sowjetunion stellte für die Spitzensportler einen großen Umbruch dar. Fasziniert hat mich auch, dass die Hauptperson der Doku, Slawa Fetissow, von Putin in die Heimat zurück geholt und zum Sportminister ernannt wurde.

                                            Wäre der Inhalt besser aufbereitet gewesen und hätte man klügere Interviewer verwendet, hätte das das Potenzial für eine 10-Punkte-Doku, aber so finde ich sie nur sehr sehenswert.

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                                              EudoraFletcher68 18.07.2021, 08:49 Geändert 18.04.2022, 10:34

                                              In ruhigen Bildern und gut gewählten Locations sieht man einen alten zahnlosen Mann in verschiedenen Situationen. Anfangs eine Geburtstagsfeier, dann in seinem Zuhause, dann während einer Totenwache usw.
                                              Die Kamera ist sehr statisch, meist sieht man nur einen Bild-Ausschnitt, die Schnitte abrupt. Erinnert mich an Lav Diaz Stil, nur nicht ganz so ausufernd.
                                              Es gibt einige sehr schöne Naturbilder. Auch die Geräuschkulisse hat mir sehr gut gefallen.
                                              Insgesamt war mir „Mamay Umeng“ jedoch zu ruhig und die Bilder haben mich nicht ausreichend gefesselt, um die fehlende Handlung zu kompensieren.
                                              Positiv empfand ich unbedingt das Lokalkolorit. Es ist fast so, als sei man selbst in dem Dorf des alten Mannes. Mit zunehmender Laufzeit hat mir der Film besser gefallen.

                                              Unbedingt empfehlenswert für Freunde des langsamen Films mit wenig Worten, weshalb es auch nicht weiter tragisch gewesen wäre, wenn es keine UT gegeben hätte.

                                              In guter Qualität mit OmeU: https://www.youtube.com/watch?v=JBc4FhzO4c4

                                              https://boxd.it/bZCw2
                                              https://www.moviepilot.de/news/der-filipino-oder-tagalog-film-1131954

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                                                EudoraFletcher68 17.07.2021, 10:29 Geändert 18.08.2022, 13:38

                                                Überraschenderweise ist der Anfang eingermaßen geordnet und es wird tatsächlich eine zusammenhängende Geschichte erzählt, u.a. über Wednesdays Hintergrund.
                                                Die 1. Folge war mir sehr angenehm, denn es gab nicht dieses ständige Hin und Her zwischen den verschiedenen Erzählebenen, Nebensträngen und Zeiten. Endlich mal wieder ein Stück Kontinuität. Das blieb jedoch nicht lange so, allerdings habe ich die Handlung insgesamt besser verfolgen können.

                                                In Folge 3 passiert etwas für mich sehr Spannendes, was für kurze Zeit meine Beziehung zu der Figur Laura Moon ändert. Sie landet im Fegefeuer, wo sie letztlich eine psychoanalytische Aufarbeitung ihrer Kindheit durchmacht. Sie wird dort mit den Irrtümern in ihrem Selbstbild und ihrer Biographie konfrontiert, was vieles für sie verändert. Sie wurde mir ab diesem Zeitpunkt sympathischer (jedoch änderte sich das mit zunehmendem Verlauf wieder).

                                                Diese Staffel hat mir insgesamt sehr gut gefallen, auch weil eine verständliche Geschichte erzählt wird:

                                                ANFANG HANDLUNGSSPOILER: Odin stöbert seine Ex-Frau Demeter in einer psychiatrischen Einrichtung auf. Shadow Moon zieht in eine sehr kalte Kleinstadt, lernt da eine Frau kennen und deckt dort ein Geheimnis auf (nach dem Motto: Hinter der Idylle lauert das Grauen). Einige Feinde Wednesdays vereinen ihre Kräfte, um ihn zu vernichten.
                                                ENDE HANDLUNGSSPOILER

                                                Ein paar Nebenerzählungen habe ich nicht einordnen können und da es leider keine 4. Staffel gibt, muss ich wohl mit einigen offenen Fragen leben. Schade…

                                                Die Staffel spielt großteils im Winter mit schönen Schneeszenen, weshalb ich sie gerne in meine Eis- und Schneeliste (https://boxd.it/3Maow) aufgenommen hätte.
                                                Außerdem bricht jemand in Folge 9 in einen gefrorenen See ein: https://boxd.it/4hXQm
                                                Leider ist Serie aber auf Letterboxd (noch) nicht gelistet.

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                                                  EudoraFletcher68 16.07.2021, 07:22 Geändert 18.04.2022, 10:34

                                                  Garantiert jugendfreier Film über Homosexuelle für krasse Spießer-Heteros. Damit die keine Angst vor Homosexualität bekommen. GÄHN!

                                                  Bei meiner Kurz-Recherche habe ich über den Regisseur Charliebebs Gohetia keine Infos gefunden. Auf den Fotos sieht er noch sehr jung aus.

                                                  Da die Qualität auf Youtube nicht sonderlich gut war, kann ich über die Kamera nur sagen, dass die Einstellungen ebenfalls belanglos sind. Sie erfüllen ihren Zweck. Die Schauspieler sind unglaubwürdig, Drehbuch und Dialoge langweilig bzw. pseudo-philsophische Platitüden: „I´m scared of death“ – „I´m scared of dying without living my life.“ - "Being loved is over-rated."
                                                  Auch die Locations sind uninteressant. Der Schnitt ist lieblos.

                                                  Handlung: Es geht um zwei langjährige Freunde, beide schwul. Einer hat eine kitschige Liebesbeziehung, der andere ist Single und wechselt seine Berufsziele alle 6 Monate. Es soll wohl auch um´s Erwachsenwerden gehen. Die Freunde teilen ihre Überlegungen über Beziehungen und die Zukunft. Sie sind in Thailand. Der Single lernt einen netten Kerl kennen, der ihn dann aber ghosted. Der andere Freund macht alleine eine kleine Urlaubsreise nach Kambodscha. Als er zurückkommt, hat sein Partner anscheinend einen Suizidversuch unternommen (was aber so albern dargestellt ist, dass es mich nicht erreicht hat). Und so geht es dahin.

                                                  Es ist NULL KOMMA NULL Erotik in diesem Film. Wahnsinnig langweilig, unsexy und völlig belanglos. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Darsteller oder Regisseur schwul sind. Wozu macht man einen Film über Homosexuelle, wenn man dann nichts über sie erfährt, sondern sie als absolute Spießer dargestellt werden? Vielleicht um zu vermitteln, dass Schwule zu unserer Gesellschaft gehören, wie Heteros und sich nicht unterscheiden. Letzteres stimmt halt einfach nicht, auch wenn es natürlich auch schwule Spießer gibt.

                                                  z.Z. in OmeU: https://www.youtube.com/watch?v=lzpIfvfhpyI

                                                  https://boxd.it/bZCw2
                                                  https://www.moviepilot.de/news/der-filipino-oder-tagalog-film-1131954

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                                                    EudoraFletcher68 15.07.2021, 08:12 Geändert 18.08.2022, 13:34

                                                    Nach mehrmaligen Sichtungsversuchen und Abbrüchen nun endlich zu Ende geschaut.
                                                    Technisch und visuell ist auch die 2. Staffel top.

                                                    Nur leider habe ich immer wieder das große Ganze aus den Augen verloren, zu viele Nebengeschichten und Rückblenden, auch wechselt es für meinen Geschmack zu schnell zwischen den einzelnen Geschichten hin und her.

                                                    Nachdem es mir aber gelungen ist, 6 von 8 Folgen innerhalb von 3,4 Tagen anzusehen, hatte ich doch wieder Feuer gefangen und habe gleich mit der endlich erschienen 3. Staffel weiter gemacht.

                                                    Ich könnte keine Inhaltsangabe der 2. Staffel erstellen. Die wiederbelebte tote Freundin von Shadow macht, was sie schon in der 1. Staffel gemacht hat und ist für mich die uninteressanteste Figuren von allen. Mir taucht sie zu oft auf.

                                                    Mr. Wednesday gefällt mir immer nach wie vor, aber auch seine Masche kennt man nun und diese ewig lang aufbauende Spannung zur Frage, worauf er hinauswill und was er konkret vorhat, ist mir zwischendrin mal auf die Nerven gegangen. Die tragische Figur Mad Sweeney hat mich einerseits angesprochen, andererseits macht er auch mehr oder weniger immer nur dasselbe (Versucht sich tot zu saufen und hadert mit seinem Schicksal).

                                                    Super-nervig finde ich Mr. Nancy, vor allem, weil ich immer noch nicht weiß, wofür er eigentlich da ist. Mr. World hat mich null interessiert. Wenn es um ihn ging, hätte ich am liebsten vorgespult. Die Techies und Computerprogramme sind mir zwar unsympathisch, aber ganz hervorragend inszeniert (allerdings ist das einzig Innovative in der 2. Staffel das Instagram-Programm mit den Zöpfen und dem kurzen Röckchen). Oft musste ich beim Zusehen an Edward Snowden denken, vor allem in der letzten Folge.

                                                    Mit dem Ende der 2. Staffel ist mir die übergeordnete Geschichte wieder eingefallen, der Kampf der alten Götter gegen die Moderne, der verzweifelte Versuch, das Abgleiten in die Bedeutungslosigkeit zu verhindern. Auch die Beziehung Wednesday-Shadow Moon wird endlich aufgeklärt (oder vielleicht ist das schon früher passiert und ich hatte es vergessen?).

                                                    Insgesamt auf jeden Fall noch sehenswert.

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