Fenri - Kommentare

Alle Kommentare von Fenri

  • 7
    Fenri 24.04.2018, 17:59 Geändert 24.04.2018, 18:01

    Hat sich vermutlich schon in den ersten zehn Minuten zu einem meiner allerliebsten Horrorfilmchen gemausert. Sehr sehr geile Atmosphäre und im Grunde in allen Punkten, vielleicht minimaler Abstrich bei dem Dead Space-CGI anfangs, aber dann nimmer, wirklich geil. Joa, 'ne? Ist ein super, originelles Teil. Gehört auf jeden zu meinen aktuellen Jahreshighlights und was Horror anbelangt schließt es für mich an It Follows an.

    7
    • Das Debakel um sein Hitlergerede war tatsächlich der Punkt, an dem ich ihn wirklich mögen gelernt habe. So unbeholfen wie er drücke ich mich nämlich auch so oft aus, dass es in der Schule sogar ein Running Gag aller Lehrer und Schüler geworden ist. :( Deshalb schreibe ich lieber! Da sind wir uns nicht unähnlich!

      Kurzum freut es mich sehr für ihn. Der arme hat sich da ja totgeredet. XD

      2
      • . Ohne welche Zutat (oder Speise) kannst du nicht leben?
        —Reis! Und Curry.

        2. Lieber Gastgeberin sein oder Gast?
        —Definitiv Gast.

        3. Das von dir meist gehasste Gemüse?
        —Spargel. Ugh.

        4. Champagner oder Kaffee?
        —Weder noch, muss ich da ehrlich sagen. Weder noch.

        5. Das Rezept, auf das du dich immer verlassen kannst.
        —Kalter Hund!

        6. Die erste Geschmackserinnerung deines Lebens?
        —Uff, wow. Keine Ahnung, vielleicht Schnecken. Also, erinnere mich jedenfalls daran und es war lang her ... :D

        7. Wie oder wonach soll dein Geburtstagskuchen schmecken?
        —Schokoladig aber nicht trocken! :D Sonst anders. Mir egal. Aber eher schokoladig. Äh.

        8. Käse oder Schokolade?
        —Stellt mich nicht vor diese Wahl. ;-;

        9. Die schönste Art zu speisen?
        —Bewusst dem Essen hingebend.

        10. Die Dinnerbegleitung deiner Träume?
        —Emma Watson. ;>

        11. Wohin würdest du mit diesem Menschen gehen?
        —Vermutlich Burger essen. Sehr classy eben.

        12. Frühstarter oder Spätentwickler?
        —Sowohl als auch, schätze ich. Früher hieß es immer, ich würde mich schneller als jeder andere entwickeln. Heute wird mir eher das Gegenteil vorgehalten.

        13. Wie alt warst du, als du das erste Mal gekocht hast?
        —Uffffffffffff. Sieben, acht?

        14. Hast du schon einmal selbst Brot gebacken?
        —...ne!

        15. An welchen Tagen isst du lieber Süßes, an welchen lieber Würziges?
        —Das hat weniger mit den Tagen als mit der Stimmung und vor allem der körperlichen Verfassung zu tun. An einem harten Arbeitstag gern beides, nach der Schule etwa eher was Würziges.

        16. Zettel, Notizbuch, App: Wo notierst du spontane Ideen?
        —Im Kopf, weil ich alles andere sowieso verliere.

        17. Benutzt du deine „guten“ Gläser und Teller jeden Tag? Oder hebst du sie für spezielle Anlässe auf?
        —Besitze so was nicht. Minimalismus halt. (Ne, wohne bei der Mutti. :>)

        18. Saucendekoration auf dem Teller findest du ...?
        —... süß!

        6
        • Fenri 14.04.2018, 11:49 Geändert 14.04.2018, 12:37

          Du, ich kann das nicht. Echt nicht. Auch zehn Namen würden mir nicht ausreichen. Aber großartig fand ich unter anderem Michael Fassbender in "Shame" und natürlich Heath Ledgers Joker.

          Habe dahingehend aber auch eine Liste mit 700 Darstellern, weil ich halt ein wahnsinniger Freak bin: https://www.moviepilot.de/liste/schauspieler-nach-anzahl-gesichteter-filme-fenri/

          2
          • So Freunde, eine Auseinandersetzung mit der Frage, warum Disney, Star Wars und die ganze Blockbusterkultur scheiße ist ... oder halt eher schwierig, da ich mich um eine neutralere Sichtweise bemüht habe.

            Vielleicht versteht ja der eine oder andere große Verteidiger dieser Megablockbuster dadurch ein wenig besser, was all die Kritik soll. Vielleicht auch nicht. Joa, this is my take, either way.

            5
            • 8
              • Dou, mal ganz ohne Anlass eine kleine Dankesansage für das wöchentliche Veröffentlichen dieser schon lange zum Inventar gehörenden Fragebögen. Immer wieder cool. :)

                1. Was ist Sehnsucht?
                —Wenn man die falsche Tastenkombi drückt, aus Versehen den gesamten Kommentar löscht und ihn sich zurückwünscht.

                2. Was ist Niemandsland?
                —Ein Begriff unter der fragwürdigen Annahme des Besitzes, bisweilen. Sowie auch ein wenig die Verheißung von Neuem, oder, da dieses Denken irgendwie ein wenig ironische Traurigkeit in mir erweckt, von Altem.

                3. Was ist Sigmund von Moosham?
                —Muss an Heinrich von Kleist denken. Die Namen immer, eh.

                4. Was ist Politik?
                —Ein fundamentaler Baustein unserer Gesellschaft, die sich durch Politik überhaupt erst so bezeichnen lässt, und im Grunde unumgänglich, wenn mindestens zwei Parteien miteinander auskommen wollen.

                5. Was ist „Weinen“?
                —Eine Manifestierung roher, ehrlicher Gefühle und daher immer spannend oder, weniger trocken, magisch.

                6. Was ist Nero?
                —Oh, yay, Geschichte! Der angeblich wahnsinnige Zündelkaiser Roms sowie auch Christenjäger und Teil eines meiner ersten Passwörter. Außerdem der von mir erhaltene Name eines Katers, der im vorherigen Jahr einen Monat bei uns wohnte.

                7. Was ist „Der Pakt mit dem Teufel“?
                —Ein potenziell interessanter Film, den ich mir merken werde!

                8. Was ist Lolita?
                —Naaaa ...

                9. Was ist Heimat?
                —Der vielleicht auch schlichtweg gedankliche Ort, an dem ich ohne Hintergedanken ich sein kann.

                10. Was ist Gürtelrose?
                —Nope.

                11. Was ist Traum?
                —Ist das nicht die eigentliche Frage?

                12. Was ist Raumfahrt?
                —Eine kleine Faszination meiner Wenigkeit, die meinen Entdeckergeist und auch mein inneres Kind weckt.

                13. Was ist Diktatur?
                —In den meisten, aber nicht allen Fällen eine sehr ungerechte, einseitige Form der Regierung, die sich mehr in Unterdrückung und Macht versteht als in tatsächlich wesentlichen, den (anderen) Menschen wichtigen Kategorien. Allerdings auch nicht zwingend immer eine durchwegs negative Sache, wie die Geschichte bisweilen schon bewies.

                14. Was ist Demokratie?
                —Der Versuch, einen utopischen Gedanken so gut wie möglich in die Tat umzusetzen.

                15. Was ist Caligula?
                —Auch ein ziemlich whacker Kaiser.

                16. Was ist Licht?
                —The means to live.

                17. Was ist Nahrung?
                —The means to live ... happily. Oder willste jetzt was über Lichtnahrung hören? Äh. Nopes.

                18. Was ist Chef?
                —Master Chef wäre jedenfalls eine ziemlich coole Anime-Spin-off-Idee für Halo. Ne? Ok.

                19. Was ist Radikalität?
                —Sich nicht zu tätowieren. Fck te Sytm!111!11!

                20. Was ist Atelierarbeit?
                —Arbeit ... im Atelier...?

                21. Was ist der Überraum?
                —Ah, now that's where you're going. No thanku. Der Dachboden!

                22. Was ist los?
                —Heute 'ne schöne Prise Anime.

                2
                • 7
                  Fenri 10.04.2018, 17:15 Geändert 10.04.2018, 17:16

                  Bedevilled ist selbst für koreanische Maßstäbe vor allen Dingen eines: brutal. Ob es nun zweckmäßige Grausamkeit ist oder nicht, darf bei diesem Film durchaus hinterfragt werden, und trotzdem findet man in all der Dunkelheit trotzdem einiges.

                  Hoffnung, Liebe, Gerechtigkeit? Banal, sagt auch Bedevilled. Rache, Rache, und am schlimmsten ist es, wenn man nach all der Qual bei allem Idealismus ähnlich denkt. Da kann man sich gut hinterfragen: Wie denkt man wohl, wenn die Rache dann tatsächlich vollführt wird?

                  Ja, der Film stimmt nachdenklich, aber das erst im Abspann. Davor hat man gar keine Zeit fürs Denken. Bei der häufig recht langsamen, immerzu sehr gelungenen, bisweilen sogar wahnsinnig, wahnsinnig geilen Inszenierung ist da nämlich so eine eisendicke Intensität, die ich nicht mal unbedingt als Spannung bezeichnen würde. Man kann nicht wegsehen, auch wenn man es gerne will, nicht anders als die Charaktere gefangen auf dieser furchtbaren Insel.

                  Obwohl der Film wie bei asiatischen Werken scheinbar die Norm an einer der Atmosphäre absolut nicht zuträglichen Synchronisation leidet, schafft er es trotz kleinerer, im Gesamtbild nicht weiter erwähnenswerter Längen ordentlich ins Mark zu gehen und erinnert ein wenig an eine Realverfilmung eines Yeon Sang-ho; unwahrscheinlich hoffnungslos.

                  6
                  • 7
                    Fenri 04.04.2018, 23:25 Geändert 04.04.2018, 23:27

                    Wirklich, wirklich schöner Film, und ich hatte schon lange nicht mehr einen solchen Spaß im Kino, weil man in jeder Szene alte Vertraute wiedersieht und dabei auch die Liebe dazu spürt.

                    Trotzdem kam da nur ein Gedanke auf, als ich die vielen Master Chiefs gesehen und kurz laut gelacht habe: Das ist wohl das Einzige, das wir je von Spielbergs Halo-Serie sehen werden. ;-;

                    R.I.P.

                    Spielberg, Blomkamp. Never Forget.

                    Aber, ja, supersüßer Film und für mich definitiv ein liebevolles kleineres Blockbusterhighlight. Manchmal ist CGI-Gewitter halt doch genau das Richtige.

                    9
                    • 6 .5
                      Fenri 04.04.2018, 14:46 Geändert 04.04.2018, 14:48

                      "Ernest et Célestine" erzählt die Geschichte von einer ungewöhnlichen Freundschaft zwischen einer jungen Maus und einem kauzigen Bären. Das ist in der Welt der Mäuse wie auch in der der Bären ein großes Tabu! Mit so einer Prämisse kann ein Film eigentlich nur gewinnen, und, ach, was soll ich sagen? Célestine habe ich schon für ihre liebenswerten Seufzerchen ins Herz geschlossen, und Ernest kam da auch sehr schnell hin.

                      Der Film macht es einem dahingehend aber auch wirklich leicht. Fragt man sich anfangs noch ein wenig, ob man mit diesem ungewöhnlichen Zeichenstil zurechtkommt, so hat sich die Sorge innerhalb wenigster Minuten in Luft aufgelöst. Der Charme fängt ein, angefangen bei den Zeichnungen zieht sich diese wunderbare Atmosphäre bis hin zur Musik. Es gibt schlichtweg nichts in diesem Werk, das nicht miteinander harmoniert.

                      Trotzdem wollte mein Herz irgendwie nicht so. Die Zutaten fühlen sich so perfekt an und ich werde den Film vermutlich nicht das letzte Mal gesehen haben, aber mir scheint trotzdem irgendwas gefehlt zu haben. Es ist immer schade, wenn ein eigentlich perfekter Film nicht so richtig will. Ach, ich spreche dennoch eine bedingungslose Empfehlung aus!

                      5
                      • 6
                        Fenri 04.04.2018, 02:57 Geändert 04.04.2018, 02:58

                        "Like, Father, Like Son" ist wie wohl jeder Koreeda ein bittersüßes Abbild der Realität. Der Mann schert sich einfach nicht um großartige Spannungsbögen oder theatralische Tränendrüse-Momente, und das ist verdammt beeindruckend, wenn man bedenkt, welche Themen seine Filme ansprechen. Das macht es mir als notorischer Fan vom Finden der großen Liebe bei dramatischer Violinenunterlegung natürlich ein wenig schwierig und oftmals erwische ich mich bei seinen Werken dabei, wie ich plötzlich mit anderen Dingen beschäftigt bin.

                        Hier aber fiel es mir (meistens) schwer, den Blick vom Bildschirm zu wenden. Einmal mehr weigert sich Koreeda, viel mehr als einen kurzen Zeitraum zu beleuchten. Einmal mehr zeichnet er die realistischsten Charaktere überhaupt. Ja, einfach Menschen, denen man gut auf der Straße begegnen könnte. Sie sind durch die fein ausgearbeiteten Hintergründe wahnsinnig greifbar, nah, und das lässt einen doch wundern, wie diese unangenehme Situation wohl ausgehen mag.

                        Denn in "Like Father, Like Son" erfahren zwei Elternpaare nach sieben Jahren, dass die beiden Kinder bei Geburt vertauscht wurden. Heutzutage ist das fast schon undenkbar und deshalb weiß keiner so genau, wie darauf zu reagieren ist. Nun versuchen die Elternpaare irgendwie das Beste draus zu machen, weiterhin furchtbar ratlos, und es ist nicht so ganz sicher, ob da ein juristischer Krieg oder eine eigentümliche Freundschaft auf die Menschen zu kommt, aber eines ist mal klar: Die Situation wünscht man wirklich niemandem – oder vielleicht doch?

                        Ja, wie gesagt, manchmal war auch hier meine Aufmerksamkeitsspanne ein wenig am Kämpfen. Manchmal, wohlgemerkt, und es hat mich dann doch sehr überrascht, wie wichtig mir der Ausgang wurde.

                        4
                        • 5
                          Fenri 01.04.2018, 04:40 Geändert 01.04.2018, 05:00

                          Lasst mich doch mal zusammenfassen, vielleicht lernt jemand daraus, vielleicht lerne ich daraus. Luft lassen, so oder so. Es war einmal ...

                          Das DCEU ist in meinen Augen das Paradebeispiel des Versagens der Kunst innerhalb einer wirtschaftlichen Welt. Die Entwicklung lässt sich buchstäblich Film für Film mitverfolgen und genau das erst sorgt für die große Entfaltung der Tragödie. Hat man nämlich Zack Snyder bei Man of Steel noch vollends freie Hand gelassen, so verlor sich das zunehmend, die Leine wurde straffer gezogen, die Filme schlechter.

                          Man kann sagen, was man will, aber MoS begeht eigene Pfade, nachdenkliche, und lässt sich für jede Szene Zeit, für jeden Gedanken, jedes Gefühl, sich zu entfalten. Clark Kent wird als tragische Gestalt dargestellt, inmitten einer stürmischen See steht er ruhig da, und ist das nicht eine wundervolle Metapher? Sicher, MoS mag am Ende auch technischer Overkill sein, aber er ist ein wahrhaftiger Film und allein dafür schon sehenswert.

                          Dann spitzt sich die Lage zu. Jawohl, denn Warner Bros. möchte nicht aufholen, nein, es will, es will ein MCU wie Disney es hat, und versteht dabei nicht das Wesentlichee an der gesamten Strategie des andern: Viel Geduld, Planung, ein Händchen für die Blockbuster-Formel und all das mit klarem Überblick. Diesen Überblick will WB sich natürlich auch verschaffen: Die Leine wird angezogen, für Suicide Squad ein actionfreudiger Mann erwählt, der sehr viel besser in das Schema des Blockbusters passt; kurz, actionreich, nicht anspruchsvoll. Das ist nicht zwingend schlimm, aber dennoch scheitert es an Warner; unbedingt groß, unbedingt perfekt, aber auch ja schnell.

                          Die Folge?

                          Batman v Superman steht an, und gelernt werden konnte leider nichts, denn die Produktionen verliefen übergreifend. Superman, der durchaus schön viel Zeit bekam, sich zu entfalten, und Batman, der ..., ja, keine Ahnung, Ben Affleck? Hmmm. Nie gesehen, wird wohl eh nix. Snyder ist allerdings ein Visionär der Comicfilme, und mit David S. Goyer ein ebenso erfahrener wie etablierter Mann an der Feder. Sie entwickeln. Coole Ideen manifestieren sich. Der Joker, der Riddler. Why not? Why not? Aber halt: Lex Luthor kennt ja auch noch keiner. Sie entgehen der Überfüllung mit all den Charakteren. Joker, Riddler, Batman? Drei neue der wichtigsten Charaktere überhaupt in einem Film, der den Fokus auf Batman und Superman legen soll? Ei wo, lassen wir das mal. Gute Entscheidung.

                          Nur die Justice League, die kommt gleich im nächsten Jahr, das hat Warner gesagt. Cast steht fest, und auch, dass The Flash, Aquaman und Cyborg die Solofilme selbstverständlich erst nach dem größten Superheldentitel aller Zeiten bekommen würden; die Justice League ist in den USA weitaus etablierter als hier in Europa, das sei mal dazu gesagt. Hier lachen alle über Aquaman, weil Sheldon das auch macht. Dort kennt man die Comics (und lacht über Aquaman, weil Sheldon das auch macht - aber kennt und schätzt ihn als Inventar!).

                          Also noch fix die Etablierung der Justice League irgendwie einbauen, und der Erwartungshaltung im Lex Luthor ein wenig entgegenwirken mit einer erfrischenden Idee eines neuartigeren Antagonisten, eines Fadenziehers, den man nicht schon dutzende Male gesehen hat; Luthors Sohn. Das geht dann ..... wenn der Film vier Stunden dauert, wird das ein richtig geiles Projekt! Watchmen, Wink mit dem Zaunpfahl. Natürlich eine wahnwitzige Zeit für einen gewaltigen Blockbuster, also werden Kompromisse eingegangen. Etwas mehr als 180 Minuten. Ein dreistündiges Werk. Ein fairer Kompromiss, ein mehr als nur fairer für Warner, denn so viele Charaktere und eine der wesentlichen Handlungsstränge der gesamten Comicreihe, wo zwei Charaktere auf Leben und Tod kämpfen, ohne dass man einen der beiden überhaupt erst kennt? Warner muss das klar sein. Sie lassen Snyder machen, denn Man of Steel und vor allem Watchmen geben ihm recht.

                          Fertig ist das Megawerk, und die vielen Handlungsstränge wurden nicht nur notdürftig zusammengebaut. Der Film steht und fällt mit all seinen Szenen, subtile Anspielungen weisen auf Hintergründe hin, die jeder ein wenig interessierte Comicfreund leicht verstehen dürfte; und jeder andere mit etwas Denkarbeit auch. War das der Fehler? Das Appellieren an die Intelligenz, an das Denken bei Blockbuster? Oh, nun, kein Vorwurf, den man Snyder machen darf.

                          Wir sehen also Robins Rüstung, und es ist mehr als ersichtlich, dass der Joker sie ramponierte. Dass sie jemandem gehörte; Robin. Robin. Nun finden wir in Snyder einen Mann, der Comicfilme in erster Linie für Comicfreunde macht, und das spürt sich in jeder Faser, wenn man die Riddler-Zeichnungen sieht und all die Comicreferenzen. Aber auch so ist klar; wer mitten in der Halle eine Vitrine mit der Rüstung eines lange Toten hat, der ist vermutlich entweder völlig mit sich im Reinen oder in tiefsten seelischen Höllen, die sich auch Dante nicht auszumalen wagte. Nicht nur das: Wayne sieht sie sich an, nachdenklich, nachdenklich. Er ist am Ende. Es fing mit dem gewaltsamen Verlust seiner Eltern an. Er konnte sie nicht retten, aber andere, andere wird er retten können. Das glaubte er; aber es hörte mit dem gewaltsamen Verlust seines, nun, ja, fast schon Sohnes, auf. Die Idee Batmans. Alle, die er liebt, verlassen ihn. Die Guten halten die Bösen auf. Das naive Bild westlicher Filme, Comics, und Barmherzigkeit in einer derart kalten Welt nichts als Schwäche. Der Held stirbt, Bruce Wayne stirbt, und zurück bleibt der Schatten, den alle fürchten: Batman. Nicht die Idee, nicht die Metapher der lichtbringenden Dunkelheit. Nur Dunkelheit.

                          Batman v Superman ist also etabliert, und das wird alles ohne Worte durch starke, unverschämt starke Bilder vermittelt. BvS geht weiter, und findet sich in einem Superman, der genau wie es Batman tat völlig entzwei gerissen fühlt. Clark Kent, Superman. Bruce Wayne, Batman. Bruce Wayne ist bereits gestorben. Clark Kent? Am liebsten würde er Superman töten. Der Mann, der all die Menschen hat sterben lassen. All die Menschen. Die Menschen helfen ihm nicht weiter. Ein Gott, flüstern sie - Ein Teufel, rufen sie. Wundervolle metaphorische Bilder bauen weiter darauf auf, auf dem Bildnis des Teufels, des Gotts. Aber Superman ist Kent, und Kent ist Superman. Zu trennen ist der Fehler, den er macht, und er steht auf wackligen Beinen, als seine Liebe zu Lois ihn zum Teufel macht, als Luthor ihn den Mord an Unschuldigen anhängt. Wie sehr sein Blick schmerzt, als er die Verwundeten aus dem Gebäude bringt. Alle Kameras auf ihn gerichtet, wie er entgeistert auf das Chaos starrt. Er hatte sie nicht retten können. Er hätte müssen. Wieder. Nur eins ist klar: Sie starben wegen ihm.

                          Batman sieht das ganz ähnlich. Er hat sie nicht retten können und er wird auch sich nicht retten können. Er wird fallen, und vielleicht sieht er sich auch in dem Mann vom Himmel, der zu Boden gestürzt ist. Luzifer, der Teufel. Es ist ein Dämon, der sich dem Teufel stellt. Das ist das Problem; all die Metaphoriken um Teufel und Gott, Dunkelheit und Licht. Alle verlieren das Wesentliche aus den Augen: Schwarz und Weiß gibt es nicht. Es gibt kein Mensch und Held, kein Clark und Superman, kein Bruce und Batman. So einfach ist die Welt nur in, äh, Comics. Superman ist noch im Kampf mit sich selbst, nur völlig anders, als es für Batman den Anschein hat. Batman sieht nur, dass Superman denselben Fall wie er gemacht hat.. oder einen dunkleren? Er konnte sie nicht retten, die Menschen. Wollte es vielleicht nicht. Und sich auch nicht.. Dann droht Clark Kent, genau wie Bruce Wayne vor langer Zeit, wieder jemanden zu verlieren, aus der Unfähigkeit heraus, ihn zu retten. Genau wie er, genau wie er ...
                          Martha.

                          Ein Absturz, ein Zurückwurf in dieses Gefühl, in das unheilvolle Dunkel der Vergangenheit, und zum ersten Mal seit langem hört er es, das Wort, spürt er es.
                          Retten. Die bloße Verletzlichkeit in der Liebe, in den Augen des Mannes, in dem er nichts weiter als einen Teufel zu sehen glaubte, nichts weiter als die Dunkelheit, die sich in seiner Welt ausgebreitet hatte, und Batman wird zum ersten Mal seit langer Zeit klar, dass er Bruce Wayne genauso wenig töten kann wie er Batman töten kann. Es gibt kein Schwarz und Weiß. Bruce steht da, völlig entgeistert, immer noch angezogen wie ein Dämon, das erste Mal seit dem Tod Robins. Er ist wieder am Anfang. Am Anfang. Bei Martha. Jenen, die er nicht retten konnte. Der Beginn seines Weges.

                          Das ist alles nicht nur schön und gut. Es ist fantastisch. Großartige Charaktere verpackt in wundervollen Bildern. Ein filmisches Monument, inhaltlich auf dem Niveau der Watchmen, auch wenn sich Doomsday auf dem Papier sicherlich besser gemacht hatte. Vor allen Dingen ist es, ob man es gut findet oder nicht, ein Kunstwerk. Als solches ist es zu schätzen. Genau wie Jared Letos Joker traut es sich was, ist persönlich und dabei sogar außerordentlich originell. Der Bestfall.

                          Warner Bros. hat aber nur das TL;DR gelesen. Etwas mehr als 180 Minuten? Dabei so wenig Batman? Einen Supermanfilm gab es doch schon! Scheiße, mann, wie soll das denn Erfolg haben? So schon scheißteuer, wie sollen wir die schönen Zahlen beibehalten, wenn wir einen verdammt nochmal dreistündigen Film in die Kinos bringen, wo Batman genauso selten wie damals der Joker zu sehen ist? Schneiden, schneiden, schneiden.

                          30 Minuten. In Sucker Punch fehlen vielleicht zwei Minuten, und die schenken dem Film ein ganz neues Licht. In Batman v Superman fehlen 30 Minuten. 30. Der Mensch wurde geköpft, und zurück blieb der verstümmelte Torso. Zwar noch immer mit Armen und Beinen, aber wie sollen die sich denn zurechtfinden, wenn der Kopf verloren ging? Der Film verliert an Logik, und Bildsprache ist Warner Bros. genauso gleichgültig wie Vision. Es geht um Fakten, um Zahlen. Batman braucht mehr Screentime, mehr Action wäre auch nicht schlecht und ... herrgott, keiner will nachdenkliche Szenen sehen, in denen keiner zerballert wird! Das geht so schon! Wird besser, so geschnitten.

                          Das Resultat kennen wir ja. Schlüsselmomente werden missverstanden und ein visionärer Film völlig in Verruf gebracht. Es ist natürlich völlig klar, wer daran Schuld hat.

                          Zack Snyder!

                          Da ist aber noch die Produktion eines weiteren Films. Der wird sicher gut. Er ist schließlich nicht allzu visionär und vor allen Dingen ist er kurz und actionreich. Suicide Squad.

                          Ein Film voller Hauptcharaktere, von denen nicht einer, aber auch nicht ein einziger bekannt ist. David Ayer dafür die Schuld zu geben wäre zu einfach. Der Finger geht zurück auf ... Warner. Nach dem Film ist man genauso schlau wie vorher, die Oberflächlichkeit in ihrer Maßlosigkeit wird nur ein wenig von einem einzigen ambitionierten Schauspieler durchbrochen. Jared Leto, der Mann, der immer alles gibt. Er versucht etwas Neues zu erschaffen, etwas Persönliches, Eingängiges. Nur leider muss er das alles irgendwie in fünf Minuten hinkriegen, weil andernfalls die anderen Charaktere vollends untergehen. Beim Drehen hatte er jedoch völlig anders gedacht. Das erinnert doch an irgendwas ...

                          Leto durfte viel selbst entwickeln, die anderen scheinen weniger ambitioniert und ziehen ihn mit ins Verderben. Ihn, der einzige Schauspieler, der polemisch ausgedrückt in dem Film wirklich den Titel des Künstlers verdient, vielleicht neben Margot Robbie. Ironischerweise erntet er den Hass, aber immerhin; Herzblut erzeugt Gefühle. Trotz der generell negativen Einstellung ein Beweis für Wahrhaftigkeit, die im Film ganze fünf Minuten zu sehen ist.

                          Vielleicht hat Warner ja aus seinem Fehler gelernt? Das geht leider nicht, dafür eilen sie zu sehr den Marathon entlang, ganz im Sinne der modernen Olympischen Spiele: Es geht nicht ums Mitspielen. Es geht ums Gewinnen. Mit der Einstellung machen sie sich leider ihre eigene Schwarzweißmalerei zur Wahrheit; sie verlieren.

                          Wer ist also diesmal Schuld?

                          Jared Leto!

                          Warner Bros. lernt, lernt, lernt. Die Schuldigen sind gefunden, aber natürlich sind sie auch selbst schuld, denn bei beiden haben sie denselben Fehler begangen; sie haben ihnen Freiheiten gegeben! Bei Wonder Woman wird das alles ganz anders aussehen.

                          Nur ist es ohnehin ein Originfilm, der sich durchaus ein wenig um Individualität bemüht. Es ist immerhin das erste Mal überhaupt, dass man Wonder Woman in einem Realfilm sieht, und darüber hinaus ein weiblicher Superheld. Die Vermarktung erledigt sich von ganz allein! Großartig!

                          Einen Flashfilm? Bitte. Cyborg? Ach, lass mal. Hat alles später Zeit. Wonder Woman! Das ist eine Frau! Das ist was Neues! Geil! Das macht Geld und wir holen das MCU damit umso weiter ein! Jawohl!

                          In der Tat ist der Film ein gewaltiger Erfolg und erhält zahllose Lobeshymnen. Inhaltlich neue Wege beschreiten? Iwo. War bei Batman v Superman das Schwarzweiß der Feind, so gibt es in Wonder Woman den bösen Kriegsgott, der die bösen Deutschen böse macht.

                          Super. Aber immerhin; die Rüstung Wonder Womans sowie das vollends passende Schönheitsideal ... nicht sonderlich feministisch, aber auch nicht mehr sexualisierend als es die hautengen Männeranzüge sind. Macht das den Film nun zu einem Meilenstein oder eher einer weiteren Heuchlerei?

                          Scheißegal, money!

                          Der Film per se ist vom computereffektüberladenen Finale abgesehen ganz nett, in meinen Augen widerspricht er aber der Essenz des DCEUs genauso wie Suicide Squad, wo gar nicht erst an das Potenzial all dieser Leute gedacht wurde, an das Potenzial, den Zuschauer zu spalten, ob diese Menschen, allesamt Mörder, hassen oder lieben soll. Nein, sie sind freundliche Scherzbolde, die mit Baseballschlägern Sachen kaputtmachen.

                          Way to go, Warner, ihr nähert euch Marvel an. Nun gilt es zu fragen; ist das wirklich so schlecht? Die Marvelfilme sind immerzu wirklich nett, die Effekte wirklich cool und so zum mal geben auch echt gut geeignet. Nur wurde das DCEU völlig anders aufgezogen. Der Stilbruch ist Warner aber scheißegal, der Erfolg spricht für sich, und so sehr ist das ja auch nicht anders ... oder?

                          Ach, aber jetzt steht Justice League in den Startlöchern. Fünf Filme waren es vor den Avengers. Drei vor Justice League, und dabei war einer völlig unabhängig und der andere im Grunde auch schon ein Avengers. Ein Megafilm, ein großes Uniting. Das hat noch funktioniert, sicherlich, zwar nicht im Kino und wirtschaftlich auch nicht, aber ausgehend vom Ultimate Cut hat es funktioniert.

                          Jetzt wird es aber immer mehr, mehr und mehr. Die Übersicht? Ähhh ... Hallo, Justice League. Mit engeren Zügeln wird das schon. DIESMAL KEINEN KOMISCHEN SCHEISS, SNYDER! Außerdem sind es diesmal nur vier neue Hauptcharaktere. Das sind zwar noch mehr als in Batman v Superman, aber diesmal nicht in 180 Minuten, ja? Diesmal in salonfähigen 120 Minuten. Da kannste dann auch gern deinen Tiefgründig-Blabla machen. Wenn, äh, Zeit dafür bleibt.

                          60 Minuten weniger Zeit. Chris Terrio hat laut Warner bei BvS zwar gute Arbeit geleistet, aber die war trotzdem ein bissel zu lang. Bei JL? Nopes. Nopes. Nopes. Keine Kompromisse. Terrio schreibt Goyers Drehbuch neu, und ich frage mich wirklich, ob er da groß was verbessert hat, ohne ihm Vorwürfe machen zu wollen. Keine Ahnung. Keine Ahnung. Aber irgendwas fehlt ... hmm, was fehlt denn da? HUMOR! Die Avengers haben das doch und die sind beliebt! Und Wonder Woman auch! Batman v Superman nicht so! Wie offensichtlich ist es bitte, ausgerechnet ehemaligen MCU-Kopf Joss Whedon an Bord zu holen? Und tatsächlich: Man spürt ihn im Film, und manchmal ist das gut. Manchmal nicht. Das Problem ist in erster Linie, dass es egal ist. Der Film ist so oder so am Ende. Die Sprüche pässten nicht zwingend in das Universum, das Snyder vorgesehen hatte, aber das ist mit Wonder Woman, Suicide Squad und im Grunde auch Justice League ohnehin völlig mit den Füßen getreten.

                          Fest steht Folgendes: Die ersten zwanzig Minuten des Films sind in der Tat bisweilen fantastisch. Da knüpft der Film an BvS an und wenn man den Obdachlosen mit seinem "I tried"-Schildchen sieht und das wunderbare Leonard Cohen-Cover gesungen wird, dann fühlt man sich auch schon ein wenig wie in Watchmen. Trotzdem mit Alleinstellungsmerkmal, das muss man Snyder auch wieder lassen.

                          Aber dann fängt es an. Dann geht schon das Böse los, und zwar wirklich das "Ich werde euch alle unterjochen"-Böse, gerade noch so schnell wie möglich all die anderen League-Charaktere eingefügt und ganz schnell versucht, emotionalen Zugang durch pro Charakter eine kleine Szene zu erzeugen, diesmal allerdings ungewohnt dialoggetrieben, und man merkt schon, dass da Snyder stets an der Hand gehalten wurde. Big Brothers is Warner you. Oder so.

                          Aber auch ohne hätte er kaum eine Chance gehabt, genauso wenig wie Goyer oder Terrio. Einen so kurzen Film mit so vielen neuen Charakteren, die sich alle noch nie kennengelernt haben, und dann auch noch ein neuer Bösewicht? Das Werk war zur Oberflächlichkeit verdammt. Der fundamentale Unterschied zu Justice League und diversen Marvelfilmen? Marvel kann Oberflächlichkeit. Marvel kann das verdammt gut. Scheißgut sogar. Die Action sieht gut aus, weil die Effekte zwar übermäßig, aber dabei doch wohlgesetzt sind, der Humor ist konsistent und, nun, nichts Anderes wird erwartet. Noch dazu selbstverständlich weitsichtige Planung. Justice League jedoch versucht hier atmosphärisch zu sein und da witzig und irgendwie dann doch auch gern beides gleichzeitig.

                          Snyder verliert bei mir immer dann, wenn das CGI zu viel eingesetzt wird. Wenn plötzlich nichts mehr echt wirkt. Er kann großartige CGI-Aufnahmen, das hat er bewiesen, aber wenn im Drehbuch steht, dass ganz viele CGI-Alienmonsterkäfer und ein riesiger Alienbösewicht kommen ... wie soll man das schön verpacken? Wie soll man da Spaß an Action haben? Wie am Inszenieren? Beiden Avengers gelingt das. In Justice League sieht das CGI widerlich breiig aus, sobald eines dieser Aliens aufkreuzt. Wieso auch immer verdammte Aliens? Man of Steel hatte das gut gelöst und da hat es dann auch okay bis bisweilen großartig funktioniert. Batman v Superman hatte das gar nicht nötig, Doomsday war dann ähnlich platt. Justice League musste unbedingt Alienkäfer haben. Vielleicht liegt es an meiner generellen Abneigung solcherlei CGI-gesteuerten, tiefenlosen Dingen gegenüber. Action mag ich gern, auch ohne Substanz, manchmal, manchmal, aber nicht so einen furchtbaren Brei, der nicht mal Mittel zum Zweck ist, sondern der Zweck. Das ist widerlich. Deshalb auch meine gewaltige Euphorie für Deathstroke, die nach dem Abtreten Ben Afflecks zwar enorm geschmälert wurde (ich hatte den vielleicht besten Superheldenfilm aller Zeiten erwartet, das auszuführen würde nun aber den Rahmen sprengen, und ich will ich ja kurzhalten, 'ne?), aber immer noch vorhanden ist. Keine komischen Aliens und immer noch Ben Affleck, der dank Herzblut und Können weit mehr als akzeptierter Batman ist. Allerdings befürchte ich nun so wie ich Warner Bros. nun einschätze, dass der Film überladener Einheitsbrei wird. Deathstroke allein wäre ja viel zu wenig. Pfah.

                          Aber genug davon. Justice League. Lasst mich diesen Text der Beschämung um Justice League, dem absoluten Versagen im Entsagen der künstlerischen Freiheit und der gewaltigen, fast schon jämmerlichen Fehleinschätzung der wirtschaftlichen Partie, zu einem Ende bringen. Denn so uninspiriert wie das alles war, so sehr zweifle ich da an einer großen Begeisterung Snyders. Vielleicht hat er resigniert, vielleicht liegt's am Drehbuch. Ich weiß es nicht. Aber man fühlt ihn. Ja, manchmal fühlt man seine Kraft, die er versuchte einzubringen, sein Genius, wenn es um das Inszenieren geht, gerade im mehr als gelungenen Anfang, und das ist tatsächlich das Schlimmste; das Erahnen eines guten Films.

                          7
                          • 7

                            Nachdenklich, ein wenig melancholisch, aber vor allem einfach nur wunderbar ruhig: Haibane Renmei. Es gibt doch viele Serien, die sich nicht groß um Plots oder Spannungskurven scheren und ins Nirwana verschwinden. Dann gibt es aber auch solche, die trotz all dieser absolut nicht populären Eigenschaften zu den bekanntesten, beliebtesten und hochgelobtesten Serien aller Zeiten werden. Haibane Renmei ist innerhalb der anspruchsvollen Anime-Welt eines dieser Werke.

                            Ein junges Mädchen stürzt vom Himmel. Es ist ein Traum, und als sie aufwacht, findet sie sich außerhalb eines riesigen Kokons wieder. Ihre Geburtsstätte im Alten Heim. Es gibt keine Eltern.
                            Sie findet sich in einer ummauerten Stadt wieder, in der Menschen gemeinsam mit den Haibane leben. Haibane sind Wesen, die Engeln gleich einen Schein und kleine, graue Flügel besitzen. Sie haben keine Erinnerungen an ihr altes Leben und erhalten Namen nach dem Traum, den sie hatten.
                            Rakka, "Fallen", findet sich in einer kleinen, liebenswürdigen Gesellschaft anderer Haibane wieder und versucht, sich in der Stadt zurechtzufinden und ihr Leben zu begreifen.

                            Das aber nicht mit irgendwelchen gewaltigen Ach so-Momenten. Die Serie fokussiert sich mehr auf die angenehm unstereotypischen, einfach, aber wahrhaftig gehaltenen Charaktere und wohl zuvorderst auf das Gefühl, auf die innere Ruhe, die wundervolle Nachdenklichkeit.

                            Ist eine schöne, sehr, sehr schöne kleine Serie, die ich nicht ohne Weiteres empfehlen würde, aber jedem, der sich auch einfach mal gern treiben lässt, wie es auch auch Mushishi oder Kino no Tabi zu tun pflegen. Ai, gonna miss this lil gem.

                            https://www.youtube.com/watch?v=lCgQZFMG3Mg

                            5
                            • 7
                              Fenri 24.03.2018, 18:16 Geändert 24.03.2018, 18:21

                              Die Sowjets die eine Zone, die Allierten die andre. Eigentlich dürfte uns das gar nicht so fremd klingen. Die Truppen im frühen Verlauf nach dem Zweiten Weltkrieg abgezogen, aber die Teilung Koreas war unwiederbringlich, nachdem nun zwei Ideologien zu wachsen begannen.

                              So viel ist bekannt. Auch über den Koreakrieg gibt es viele hier bekannte Titel, aber was passierte denn bitte ab den 60ern? Oh, nun, Südkorea war am Wanken, die Wirtschaft schwach. Zwei Male kam es zu einem Militärputsch. 1961, relativ schnell unterdrückt, und 1979 kurz nach Wahlen im Dezember.

                              1980 war daher ein sehr unsicheres Jahr für Südkorea. Demonstrationen um Demokratie und Freiheit häuften sich, die Unterdrückung der Presse- und Meinungsfreiheit akzeptierten viele Bürger genauso wenig wie die skrupellose Gewalt gegenüber den Demonstranten. Im Mai statuierte das Militär unter Chun also ein Exempel an einer der unruhigsten Städte: Gwangju. Der dortige, dank des Militärs eskalierte Studentenaufstand wurde brutal niedergeschlagen, hunderte, wenn nicht weit mehr Zivilisten getötet.

                              Jimmy Carter sprach von einer kommunistischen Verschwörung, die USA per se stand auf der Seite des Militärs, so wie auch Japan. Großes Augenmerk bekam all das dank des deutschen ARD-Reportes Jürgen Hinzpeter, dem einzigen Journalisten, der es schaffte, sich nach Gwangju zu schleusen und das Filmmaterial herauszuschaffen. Ein Taxifahrer half ihm dabei, hineinzukommen und auch hinauszukommen.

                              Nach Hinzpeters Tod 2016 war es wohl höchste Zeit, einen Film über einen der einschneidendsten Monaten der jungen südkoreanischen Geschichte zu drehen und dabei die natürlich weitgehend fiktive Geschichte um einen Taxifahrer und einen Journalisten zu drehen, oder vielmehr den Taxifahrer, den Journalisten. Sie gehen gewillt an ihre Grenzen, denn das Militär hat absolut kein Interesse an der Veröffentlichung gefilmter Geschehnisse.

                              Ja, natürlich, mit Song Kang-ho hat ein Film leichtes Spiel: Zwei Stunden die Kamera auf sein Gesicht halten und man hat ein emotionales Meisterwerk, Drehbuch, Regie? Pfff, braucht's nicht, Song regelt. Aber auch Thomas Kretschmann weiß zu gefallen und schafft es, nicht blass zu wirken neben dem Giganten Kong, auch wenn von ihm beileibe nicht so viel gefordert wird wie vom Korea-Star. nicht falsch verstehen, Jang Hoon versteht es, das zu inszenieren, und das auch echt gekonnt. Aber Song ist einfach ein Engel.

                              Jo Yeong-wook (Oldboy, Die Taschendiebin) fördert einmal mehr einen musikalischen Beitrag der Extraklasse ab, die Musik wird subtil, dann immer mehr und intensiver eingesetzt, und genauso fühlt man sich im Film, der von Charakterzeichnung bis hin zu Bildern, angenehm und nicht ungekonnt vermischt mit Originalaufnahmen Hinzpeters, einfach gut zeigt, was Sache ist. Nur ein bisschen zu wenig Grauzone, auch wenn Grausamkeit an Gewaltlosen selbstverständlich niemals gerechtfertigt sein kann.

                              Oder, kurz: Me likey!

                              7
                              • 6

                                Mann, es reicht auch mal nach acht Filmen. Ich will endlich einen Shyamalan auch so scheiße finden wie alle anderen. Ich zweifle langsam an meiner Existenz. WAS DA LOS?

                                6
                                • 1. Was ist John Steed?
                                  —Eh...

                                  2. Was ist Mumin?
                                  —Ehh.. ACH, die NILPFERDE! Die hatte ich ja ganz vergessen. Aw.

                                  3. Was ist Schlaf?
                                  —Megakrasse Shizzely! Warum schlafen wir? Das ist doch so cool! Bin Fan des luziden Träumens und deshalb auch generell oft in der Materie. Maaaaaag es einfach!

                                  4. Was ist Ahab?
                                  —Ja ja, Bibel und so, aber Google zeigt: Funeral-Doom-Metal-Band. Metal und seine Genres, wa. Und ich dachte die Korinthenkackerei bei Sci-Fi wäre albern.

                                  5. Was ist Sehnsucht?
                                  —Sehnsucht ist die Leidenschaft, die mit Sehn such... äh, ne. Ne. Egal. Vielleicht wenn man süchtig nach Sehnigem ist, Bruce Lee oder so. Stichwort Stockholm? Ne. Egal.

                                  6. Was ist Wasser?
                                  —Eine unfassbar geniale Flüssigkeit. Ich meine, wie geil ist die denn? Nicht schlecht für die Zähne, nix böse für generell, man kann die ordentlich reinballern und sie ist einfach universal lecker! UND SIE IST DURCHSICHTIG!!!! So cool, ach. Ich mag Wasser, deal with it.

                                  7. Was ist Hagen v. Tronse?
                                  —Ist mir dieses Mal bissel zu viel Allgemeinwissenstest. Ich weiß auch selbst, dass ich nichts weiß. :( Möbus sagt mir aber was!

                                  8. Was ist Freude?
                                  —Song Kang-ho.

                                  9. Was ist Conan?
                                  —Eine weitere Show von all den 352 oftmals penetranten Talkern da draußen, die mir irgendwie auf den Sack gehen, aber die ich trotzdem ständig sehe. :( Oh, und ein Detektiv!

                                  10. Was ist Deutschland?
                                  —Irgendsoeine Karikatur für Heuchlerei, die nur aus Charlie Kaufmans Feder stammen kann.

                                  11. Was ist Mutter?
                                  —mother! ist ein sehr sehr cooler Film!

                                  12. Was ist Alex de Large?
                                  —Der Mann mit dem großen Penis.

                                  13. Was ist Kind?
                                  —Bestimmt irgendeine Nudelmarke.

                                  14. Was ist Angst?
                                  —Perfect Blue! Outlast! In meiner Jugend Rapture.

                                  15. Was ist „Keine Angst“?
                                  —Erstmal danke für die Anführungszeichen. Die Leute schreiben immer " ,," " und das geht mir so tierisch auf den Sack, weil das einfach scheiße falsch ist. Ja, ich habe auch einen formalen Fehler gemacht aber das ist mir jetzt egal. Ansonsten ... keine Angst ist vermutlich ungesund.

                                  16. Was ist John Sinclair?
                                  —Muss ich wieder an BioShock denken, lieg' damit aber daneben, eh?

                                  17. Was ist John Wayne?
                                  —Na ja, der Inbegriff eines Klischees.

                                  18. Was ist der Mensch?
                                  —Ein Säugetier voller Liebe und Irrationalität.

                                  19. Was ist heilig?
                                  —Liebe und so.

                                  20. Was ist Gott?
                                  —Irgendwas Krasses, schätze ich.

                                  21. Was ist Geburt?
                                  —Eine Metapher für das Einschlafen. #tiefgründig

                                  22. Was ist „freie Wahl“?
                                  —Wenn einem die Wahl freisteht, auch wenn natürlich trotzdem das Establishment gewinnt, weil's the cash hat. Scheiß Clinton. Was? Ach so, und natürlich die absolute Wahl, mal ganz unabhängig von im Grunde banal weltlichen, vom Menschen geschaffenen Konzepten, auch wenn das letztlich auch nur ein ... und so weiter. Egal. Ich denke aber, die freie Wahl ist die Quintessenz des (meinen) Lebens.

                                  4
                                  • Fenri 21.03.2018, 17:04 Geändert 21.03.2018, 17:08

                                    Mei, in den Büchern rennt der Thorne mit der Hand auch nach King's Landing und wird dann ironischerweise gerade von dem zu der Zeit alle gegen die Schlacht vorbereitenden Tyrion denunziert und mit hochrotem Kopf nachhause geschickt. Das war eine super Stelle im Buch, weil man mal so richtig Tyrion anschreien wollte, aber kein Plothole, dunt worri. Die fangen erst mit der fünften, sechsten Season an. Habe die Szene aber tatsächlich erstaunlich stark vermisst.

                                    6
                                    • 7 .5
                                      Fenri 21.03.2018, 14:45 Geändert 21.03.2018, 14:55

                                      Drei Monate, vielleicht vier. So lange habe ich keinen asiatischen Film mehr gesehen. ICH, Fenri. Man denkt halt irgendwie, man sei irgendwie rausgewachsen, 'ne? Dass man jetzt mehr so melancholische Dramen mag, ganz viel Violine und so. Pfff. Pfffffff!

                                      Ja ja, Lee ist geil, Jung find' ich nun auch cool und Kim kann es auch, aber einmal Song Kang-hos UNGLAUBLICH PUTZIGE Schnute gesehen und schon wieder verliebt. Ach, Kang-ho, du bist einfach ein Engelchen. Noch nie so liebenswürdig wie hier, auch wenn das schwer zu glauben ist! ♥

                                      3
                                      • 7
                                        Fenri 20.03.2018, 20:38 Geändert 20.03.2018, 20:39
                                        über Western

                                        Wie bei deutschen Filmen nicht unüblich ist das ein wahrhaft bodenständiger, die bisweilen eben doch buchstäblich wahnsinnig trockene Alltagswelt einfangende Geschichte um einige deutsche Bauarbeiter, die wegen eines Auftrags einige Zeit mitten in Bulgarien arbeiten müssen.

                                        Dort gibt es wenig Technologie, wenige Menschen, viel Natur und vor allem den ruhigen, aber angenehm offenen Meinhard, der sich als einziger mit den Einwohnern des an dem Lager der Handvoll Arbeiter gelegenen Dorfes anfreundet und dabei all die Sprachprobleme zu überwinden versucht, wenn auch sehr holprig.

                                        Man versteht sich nicht, aber doch irgendwie. Irgendwie geht's ja immer. Oder .. so ein wenig. Missverständnisse sind allerdings unvermeidlich, und so gibt es eben doch einige sehr unangenehme Situationen, vor allem erzeugt durch seine Kollegen, wo man dann am Rande seines Sessels gespannt und ein wenig verängstigt auf den Bildschirm starrt, weil man eben der einzige ist, der den Segen der Untertitel genießt.

                                        Diese dabei aufkommende Gefühle der Verbundenheit und des Zwists gehen manchmal erstaunlich nahe einander her, und auch wenn der Film leider ausgerechnet im letzten Drittel meine Aufmerksamkeit irgendwie und irgendwo stark verloren hat, war das eine wirklich angenehm-nachdenkliche Reise in die Provinz Bulgariens und vor allen anderen Dingen eine wahnsinnig gelungene Charakterzeichnung, die den Film zu einem sehenswerten Erlebnis macht.

                                        5
                                        • Fenri 19.03.2018, 17:12 Geändert 19.03.2018, 17:13

                                          Coole Liste. Hatte hier 'uch mal eine ähnliche. Mal als Empfehlung: "Steins;Gate" ist eine Serie und hat in meinen Augen die mit Abstand coolste Zeitreisen-Story am Start, zunächst einmal, weil sie diese ins Detail wissenschaftlich erklärt, zum anderen, weil keine andere Geschichte so unvorhersehbar und emotional unbarmherzig wie auch liebevoll sein kann.

                                          Ist eine bisweilen recht anspruchsvolle Kost, weil man anfangs nur wenig versteht, aber dann explodiert es. Wenn dir Zeitreisen gefallen, dann sieh dir die Serie unbedingt an. Für mich sowieso ein Highlight am Serienhimmel.

                                          Hier, ein sehr gelungener Trailer zur Serie: https://www.youtube.com/watch?v=pKpbUxZrb5s

                                          • 1. Was ist Kunst?
                                            —Ich verbinde mit Kunst die menschliche Seele, das Leben also. Verbundenheit, Lehre, Partnerschaft, Spiritualität, Trauer, Hass. Alles, was (für mich) zählt.

                                            2. Was ist Zukunft?
                                            —Die kommende Gegenwart.

                                            3. Was ist Liebe?
                                            —Beschdö.

                                            4. Was ist Schönheit?
                                            —Liebe!

                                            5. Was ist Gold?
                                            —Ein Metall.

                                            6. Was ist „Diktatur der Kunst“?
                                            —Danke für den Begriff. Kannte ihn nicht, ist sehr interessant.

                                            7. Was ist Glück?
                                            —Eine unerwartete, vielleicht auch unvorhersehbare kleine oder große Welle von Positivem.

                                            8. Was ist Respekt?
                                            —Das Anerkennen von Erfahrung, Wissen und Diversem. Im Grunde das Anerkennen eines Individuums in welcher Form auch immer.

                                            9. Was ist Evolution?
                                            —Weiterentwicklung.

                                            10. Was ist Mode?
                                            —Zeitlich eingrenzbares kollektives Vorziehen spezifischer in erster Linie äußerlich erkennbarer Kriterien.

                                            11. Was ist Freundschaft?
                                            —Gegenseitige Zuneigung einhergehend mit tiefergehendem Verständnis und irgendwo dann halt auch wieder Luv, ne? :>

                                            12. Was ist Erz?
                                            —DAS KENN ICH AUS RUNESCAPE DAMIT MACHT MAN RÜSTUNGEN!!!11!

                                            13. Was ist Dracula?
                                            —Baby don't bite me, baby don't bite me, no more. Hätte oben besser gepasst. :( Mist.

                                            14. Was ist Farbe?
                                            —Leben! Irgendwie.

                                            15. Was ist Bayreuth?
                                            —Kenn nur Nürnberg. :§

                                            16. Was ist Richard Wagner?
                                            —Guter Mann.

                                            17. Was ist Lachen?
                                            —Gute Tätigkeit.

                                            18. Was ist M.E.E.S.E.?
                                            —Det weiß ich seit einem Dutzend Fragen früher! Glaub ich.

                                            19. Was ist Mondparsifal?
                                            —SO VIEL ZEIT HAB ICH AUCH WIEDER NICHT! :D

                                            20. Was ist Mr. Spock?
                                            —Ich bin kein Trekkie. :<(

                                            21. Was ist Sonne?
                                            —Das ist ein Portal zu Aetherius, wo die Aedra und Magna Ge einen auf Sovngarde machen!

                                            22. Was ist Emma Peel?
                                            —Öhm. Ich kenne Banana peel. :/

                                            • Aaron Eckhart ist doch wirklich einfach nur eine geile Sau, oder? Heath Ledger in allen Ehren, aber ohne ihn hätte Eckhart wahrscheinlich sofort eine mordsmäßige Karriere hingelegt. xD

                                              • 6

                                                Dass der geilste Film des Jahres nicht im Kino zu sehen sein wird, bringt mich fast dazu, mein gerade erst wieder eröffnetes Netflix-Abo zu kündigen und den Laptop zu verbrennen.

                                                ABER WIE SOLL ICH DEN FILM DANN SEHEN?

                                                FICK DICH WIRTSCHAFT :(

                                                14
                                                • 7
                                                  Fenri 03.03.2018, 21:40 Geändert 03.03.2018, 21:40

                                                  Da denkt man, man kennt die gute Helena Bonham Carter nach 17 Filmen recht gut, und dann kommt sie in The Theory of Flight als eine in absehbarer Zeit dem Ableben nahe seiender, an der durch Stephen Hawking bekannt gewordenen Krankheit ALS leidende junge Lady daher und ballert mir ja aber mal so richtig eine rein.

                                                  Ja, und auch Kenneth Branagh ist und bleibt selbstredend die absolute Personifikation von gesundem Zucker. Da geht schlichtweg niemals genug.

                                                  Kein perfekter Film, aber schon Zucker!

                                                  2
                                                  • 7
                                                    Fenri 01.03.2018, 18:50 Geändert 01.03.2018, 18:51
                                                    über Welcome

                                                    Welcome ist ein wunderbar menschlich-ruhiges Drama um einen irakischen, illegalen Immigranten, der bei seiner Reise von Frankreich aus nach Großbritannien will. Ein hoffnungsloses Unterfangen, das durch den bloßen Willen greifbar wird: schwimmen über den Ärmelkanal.

                                                    Ein Schwimmlehrer nimmt sich seiner an und beginnt sich mehr und mehr um den jungen Mann zu kümmern. Kein schlimmes Irak, keine pathetischen Rückblicke. Europa reicht, und das weiß der Film. Wirklich, wirklich gut.

                                                    3