Fenri - Kommentare
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Alle Kommentare von Fenri
Spontan etwa so:
1. Once Upon a Time in Hollywood
2. The Irishman
3. Weathering with You
4. Parasite
5. The Dead Don't Die
6. The Sisters Brothers
7. The Favourite
8. If Beale Street Could Talk
9. Joker
10. Dumbo
Ja, deine Ruhe ist nicht unbemerkt geblieben. Deine Präsenz wird vermisst!! :) Verstehe aber natürlich, dass es Prioritäten zu setzen gilt.
Letztes Jahr erlaubte ich mir oft nicht mehr als einen Film alle zwei Tage, um es nicht zu übertreiben. Dieses Jahr ist das Maximum einer am Tag. Weniger ist manchmal mehr. Einem Kunstwerk lasse ich gern Luft zum Atmen. Und oft auch einfach, weil die Energie fehlt. Ist wie es ist. Und es ist kein Wettrennen! :D
In jedem Fall werde ich dieser Chronik gespannt folgen. :) Und willkohohohommen bei den Umgekehrten!! :D
Ich bin kein emotionaler Mensch, heißt es oft. Genauso, dass ich ein wahnsinnig emotionaler Mensch sei. Bei aller Unsicherheit habe ich inzwischen eine Sache ganz genau gelernt: mein Leben ist außerordentlich ambivalent. Ich lebte und lebe in Extremen und Widersprüchen. Und ich denke, ich möchte davon erzählen. Das Fazit bedeutet mir sehr viel.
Der in sich gekehrte Junge mit totem Dad, der weder aus den Flaschen eines anderen trinken konnte noch sich in irgendeiner Weise normal zu artikulieren vermochte. Der so viel Angst vor dem Sportunterricht hatte, dass psychisch induzierte Bauchschmerzen Fuß fassten, und der dann letztlich mehr Angst vor den Bauchschmerzen als vor dem Sportunterricht hatte ... weshalb die natürlich auch häufiger wurden. Selbstverletzung betrieb ich in mannigfaltiger Form, damals habe ich mir die Haare ausgerissen, immer mehr, immer extremer, irgendwann waren es so viele, dass ich sie unter dem Bett verstecken musste. Wieso? Ich habe keine Ahnung.
Meine Hypochondrie ließ mich parallel dem Tod nahekommen. Herzinfarkte, Schlaganfälle, vor allem aber Krebs. Krebs ohne Ende, natürlich im Endstadium, und aufgrund meines frustrierten, verdammt einsamen kleinen Scheißichs hatte ich mehr Angst davor, das beim Arzt bestätigen zu lassen und in die Chemo zu gehen, als unbemerkt zu dem Punkt zu kommen, an dem ich endlich sterben würde. Außerdem war da ja die kleine Stimme, die das Sterben gar nicht so schlecht fand. Ein Weg, die ganzen Probleme zu lösen. Ich war monatelang, monatelang davon überzeugt, bald zu sterben. Krebs im Endstadium zu haben. Hatte natürlich alle Symptome, alles traf zu, Hauptsache, es würde keiner erfahren. Es war ein Kampf zwischen der Angst vor dem Tod und der Angst vor dem Leben. Eine trauriger Kampf, sicher, denn im Grunde beruhte er darauf, dass ich so allein war und so allein sein würde.
Ich verlor Freundschaften... und fand das Internet, fand Videospiele. Mein Leben? Online. War das gut? Ach. Es ist wie die Freundschaft zweier kaputter Menschen. Sie verstehen sich, und das tut gut, aber sie verstehen sich, und das tut weh. Depressionen halt, 'nech? Aber nach der Realschule würde sich das ändern, in der Oberstufe hieß es dann Neuanfang. Denn es ging mir besser, es war ein langer Kampf, den ich immer nur allein ausgetragen hatte, und ich stand auf festerem Boden, immer noch einsam, aber nicht voller Angst vor jeder Interaktion, nicht mit der Überzeugung des baldigen Sterbens. Eher mit der Leere, nachdem all das verloren ging. Ohne war ich nichts, denn ich kannte nichts Anderes mehr. Schluss damit.
Oberstufe lief dann großartig. Ich spielte mit wie alle anderen. Keine kaputten Noten, weil ich weder schlief noch aß. In der zehnten Klasse hatte ich ja sogar aufgehört, Einträge zu schreiben, vor lauter kompromisslosem All-or-Nothing-Perfektionismus, ich habe jeden Test, jede Abschlussprüfung aus dem Stegreif gemacht, und ich hatte wirklich Glück, dass ich nicht durchgefallen bin, denn Naturwissenschaften verzeihen das nicht. Irgendwie habe ich das geschafft. Aber in der neuen Schule würde das alles geordneter und positiver ablaufen.
Nach nur sieben Wochen in der Oberstufe brach ich zusammen. Es folgte monatelange leblose Arbeitslosigkeit. Dann meldete sich die Versicherung zu Wort. Plötzlich saß ich im Arbeitsamt und irgendwann, irgendwie wurde ich dann vor eine Psychologin gesetzt. Boom. Burn-out. Depression. Angststörung. Vor allem? Persönlichkeitsstörung. Oh. Didn't see that one coming. Depression erklärt doch immer so schön alles. Sie hat sich aber arg am Suizid meines Dads aufgehängt, obwohl ich den eigentlich ganz gut verarbeitet hatte. Das hat mich irritiert, und ich entschied mich, mir eine zweite Meinung zu suchen. Es ist alles verdammt übergreifend. Die offensichtliche Option ist nicht immer die richtige. Ja, Depression. Nein, nicht nur das. So einfach ist die Welt nicht.
Unsere neuen Generationen suchen im Internet, werden fündig. Ich bin auf Seiten für psychische Krankheiten und Störungen aktiv, und es tut mir weh, zu sehen, wie sich alle fortwährend selbst Diagnosen geben. Und was habe ich gemacht? Ich war nicht nur depressiv, ich war monatelang sterbenskrank. Sterbenskrank. Ich hatte einen Abschiedsbrief verfasst. Und das war? Völliger Schwachsinn! Es gab ein Problem. Das lag aber an einer ganz anderen Stelle. Und deshalb habe ich fast meine gesamte Jugend verpasst.
Ähnlich schaden sich so viele Menschen. Fundamental. Heute ist alles Depressionen. Ich kann das Wort gar nicht mehr hören. Depressionen. Beim Psychologen gewesen? Nein, Depressionen hindern doch. Schon mal gefragt, ob da was dran ist? Klar, typisches Symptom von Depressionen ist Zweifel. Versucht, dich zu bessern? Uff, Depressionen halt, kennst es ja. Und man findet Bestätigung, wo auch immer man hinguckt. Im Internet. Überall gibt es Communitys, die Leuten mit psychischen Problemen und Krankheiten Rat und Beistand anbieten. Ein zweischneidiges Schwert. Einerseits hilft es, sich auszutauschen, ersehntes Verständnis zu finden. Andererseits ist es gefährlich, wenn du von jeder Seite hörst, du wärst krank. Es ist eine Blase, aus der man nicht fliehen möchte, aus Angst vor dem Zerbrechen der erbauten Sinnhaftigkeit. Was man nicht versteht, macht Angst.
Wieso aber kein vielleicht körperliches Problem, wie hier? Kann doch sein. Vielleicht ist der Chemiehaushalt durcheinander. Das ist aber nicht so verdammt scheißromantisch wie die tollen Popdepressionen, über die sich so geil Tagebucheinträge schreiben lassen. So geil Songs schreiben lassen. Manchmal glaube ich, heute muss man psychisch krank sein, um etwas wert zu sein. Krankhafte Selbstdarstellung ist auf dem Höhepunkt, alle sind süchtig nach dem Beweisen der eigenen Individualität und labeln sich, hauen sich selbst in Schubladen. Geben sich durchgehend irgendwelche Diagnosen. INFP-Blacharaktertyp. Introvertiert. Ausgefallene Gender und Ausrichtungen. Psychische Krankheiten. Diagnosen. Zahlen. Nullen und Einser. Steht ständig in Profilbeschreibungen. Nicht mehr "Hi, ich bin Fenri." Heute ist es "Hi, ich bin depressiv. Heiße Fenri." Das muss alles offen und online präsentiert werden, und nicht nur das, man beginnt sich damit zu definieren, sich darauf zu reduzieren. Vielleicht ist vieles davon richtig, aber der Umgang damit oftmals extrem gefährlich. Introversion wird etwa ständig mit Schüchternheit verwechselt. Nein und nein und nein!! Introversion ist kein Problem. Schüchternheit kann das sehr wohl sein! Im Übrigen kann auch ein extrovertierter Mensch schüchtern sein. Und überhaupt, du bist nicht die Depression. Du hast sie. Du leidest an ihr. Sie definiert dich nicht. Sie ist nicht dein Charakter. Sie ist NICHT dein Charakter.
Geht. Zum. Scheiß. Arzt. Sprecht euch aus. Lasst euch helfen. Und lasst euch auch dann nicht sofort mit irgendeiner Scheiße abspeisen. Wer weiß schon, was los ist? Nehmt euch ernster als eine Google-Suche. Bei körperlichen Krankheiten ist das jedem klar. Bei psychischen? Not so much. Wenn der Hausarzt direkt Antidepressiva empfiehlt, dann geht gefälligst zum Psychologen, auch zum Arzt, vielleicht zum Kinesiologen, und fragt erstmal nach dem Wieso und dem Was. Und wechselt uU euren Hausarzt. Vielleicht braucht ihr Medikamente. Vielleicht eine Psychotherapie. Vielleicht beides. Vielleicht müsst ihr einfach in euch gehen. Vielleicht müsst ihr eure scheiß Ernährung ändern. Ja, das kommt auch vor. Es nützt rein gar nichts, wenn man sich mit irgendwelchen Begriffen zufrieden gibt, ohne daran zu arbeiten und ohne tiefer zu graben. Vor allem nicht, wenn man sie aus dem Internet hat. Man braucht keine Depressionen, und auch kein Borderline, keine, Verzeihung, modische psychische Sache. Das sind ernstzunehmende Probleme, ja. Scheiße, ja. Aber es sind nicht die einzigen. Es ist egal, wie es heißt. Wenn es ein Problem ist, dann ist es ein Problem. Aber erst wenn man das wirklich erkannt hat, kann man daran arbeiten. Wenn du jahrelang die falsche Ursache bekämpfst, dann lacht dir die tatsächliche irgendwann ins Gesicht.
Hm? Was denn noch? Ach so!
Ich finde diesen Film toll. Wirklich, wirklich toll. Und ich war selten so emotional geladen wie hier. Das passiert mir selten wie nie und ist ein Grund, wieso ich mir traurige und gruselige Filme so gern ansehe. Aber heilige Scheiße, ich musste stellenweise die Kopfhörer ausziehen, weil das Summen unerträglich wurde und ich mich daran erinnern musste, dass das ein Film ist und nicht meine Kopfschmerzen. Eigentlich will man ja in die Handlung gesogen werden, klar. Ich mache das eigentlich nicht. Nicht bei dem schlimmsten Drama, nicht bei dem gruseligsten Horrorfilm. Aber ich konnte das hier einfach nicht ertragen, und davor habe ich Respekt. Das war authentisch as fuck.
Alles in allem ein Spiel ohne die komischen Telltale Games-Gesichtsausdrücke. R.I.P.
Hallu, ich habe auch wieder eine Filmchronik! Ich versuche mich trotz aller Unsicherheiten abermals an kleinen Randnotizen und werde mich in erster Linie auf Vielseitigkeit, aber dabei schon viel auf Ostasien und nach langer Pause auch auf den "großen Kanon" konzentrieren. Herz. :)
History of Good Films, mein bescheidenes Projekt, werde ich komplementär nutzen und für mich als ebendiesen Kanon werten und auch regelmäßig aktualisieren, damit die bestbewerteten Titel diesjährig auch immer schön einsehbar sind. Das wird interessant.
Ja, okay, manchmal ist es dann doch ein wenig arg, sogar für mich, aber ach, ist das ein schönes Werk zur Familie. Herz mit leichtfüßigem Humor mit einer schönen Prise berechtigten Kitsch in einer fabelhaften Aw-Mischung. Liebe. Ganz viel Liebe. ♥
----------2018----------
1. 8,58: Spider-Man: A New Universe--------Bob Persichetti & Peter Ramsey
2. 8,30: An Elephant Sitting Still----------------Bo Hu
3. 8,25: Roma--------------------------------------------Alfonso Cuáron
4. 8,18: Avengers: Infinity War-------------------Russo Brothers
5. 8,15: If Beale Street Could Talk-------------Barry Jenkins
6. 8,05: Ballon-------------------------------------------Michael Herbig
7. 8,00: Shoplifters------------------------------------Hirokazu Koreeda
8. 7,93: The Favourite-------------------------------Yorgos Lanthimos
9. 7,93: Bohemian Rhapsody--------------------Bryan Singer
10. 7,90: Birds of Passage-----------------------Cristina Gallego
11. 7,85: Green Book--------------------------------Peter Farrely
12. 7,85: Gundermann------------------------------Andreas Dresen
13. 7,80: Isle of Dogs--------------------------------Wes Anderson
14. 7,80: Tumbbad------------------------------------Rahi Anil Barve
15. 7,75: Eighth Grade-------------------------------Bo Burnham
16. 7,75: Love, Simon--------------------------------Greg Berlanti
17. 7,70: The Hate U Give--------------------------George Tillman Jr.
18. 7,68: Cold War-------------------------------------Pawel Pawlikowski
19. 7,68: Mission: Impossible 6 - Fallout---Christopher McQuarrie
20. 7,65: Capernaum---------------------------------Nadine Labaki
SILVESTERDATEN!!!
Hi, ich mag Statistiken (...obsessiv). Für alle, die an den bestbewerteten Filmen auf chronologischer Ebene interessiert sind, fokussiert auf die letzten zwei Jahre!! Kann natürlich nie völlig up to date sein, bietet aber hilfreiche Orientierung und habe ich jetzt mal ein wenig zögerlich öffentlich gestellt. Erstelle das gerade auch zu den bestbewerteten Filmen überhaupt, aber daran arbeite ich noch länger.
Den Wert ermittle ich aus dem Durchschnitt aus Moviepilot, IMDb, Letterboxd und TMDb. Metacritic habe ich mal außen vor gelassen, füge ich ggf. aber noch hinzu, sind dann halt nur Kritiker und ist dabei nicht wirklich transprarent, und Rottentomatoes, weil mit IMDb schon eine Overhype-Station präsent ist. Vielleicht führe ich auch mal die Kritiker-Sektion MPs als separate Einheit hinzu, I dunno.
Ist natürlich nicht allgemeingültig und gerade durch unbekannte vs sehr bekannte Titel auch ein wenig verzerrt bisweilen, aber so ist das bei Wertungsseiten halt. Man kann aber schon davon ausgehen, dass die hier im Konsens alle ziemlich geil gefunden werden! Wird 2019 natürlich fortwährend aktualisiert!
Maniac fing ich in erster Linie wegen meines geliebten Justin Theroux (und True Detective-Regisseur Fukunaga) an, den ich seit dem Ende der für mich vielleicht großartigsten Serie schlechthin, The Leftovers, immerzu suche und fortwährend vermisse. Überrascht hat es mich trotzdem, dass ich mich bisweilen an besagte Serie erinnert fühlte – et voilà, Patrick Somerville, Schöpfer Maniacs, war dort zuletzt als einer der Drehbuchautoren beteiligt. Das war mal ein Weihnachtsgeschenk!
Nur leider bewahrheiten sich auch weiterhin einige meiner Vorurteile gegenüber Netflix. Es ist völlig egal, wer an welchem Projekt beteiligt ist, es scheint immer das Gleiche. Jede, aber auch jede Netflixproduktion lässt sich schon nach wenigen Minuten als solche enttarnen: Sie alle sind wahnsinnig shiny, jede Ecke glänzt, sogar der Dreck leuchtet irgendwie artifiziell. Da verstehe ich auch nicht so recht, wie das zustande kommt, bei all den verschiedenen Autoren, Regisseuren, Designern, Cinematographen, aber vielleicht benutzen die Helfer ja alle dieselbe Seife. Es ist einfach ein Jammer, dass all diese Serien dermaßen künstlich wirken. Für mich schluckt das eine ganze Menge Authentizität. Aber zugegeben, zu Maniac passt dieser Look und hier war er meist zweifelsohne auch beabsichtigt. Trotzdem roch es nach Netflix. Nur die Creditmusik klingt so schön, uff!
Aber um was geht es nochmal? Erstmal um zwei Charaktere, die beiden mit ihren psychischen Krankheiten und Störungen sowie den eigenen Lebenssituationen klarzukommen versuchen, herausragend gespielt von Jonah Hill und auch ganz, ganz toll von Emma Stone. Dann um zwei Wissenschaftler, die meinen, die Lösung zu haben. Gott ist obsolet, Therapie sowieso. Sie haben die Droge, die alle störenden psychischen Probleme auszulöschen vermag. Boom. Der selbst völlig konfliktbeladene Justin Theroux ist hier ein von Terry Gilliams Geist sicher heißgeliebter Darstellerkönig und auch Sonoya Mizuno weiß mehr als nur zu gefallen (<3!!). Sally Field, die Mutter Theroux', hingegen hat mit Hokus-Pokus-Therapie das andere Wundermittel und ist damit weltberühmt.
Psychische Thematiken sind ein Spagat, der meistens nicht perfekt stattfindet. Manchmal ist das Gefühl toll eingefangen, die Fakten aber völlig verdreht, manchmal ist es faktisch perfetto, aber das Werk dabei sagenhaft leidenschaftslos. Und dann gibt es ganz wenige Titel, die alles in Perfektion widerspiegeln und den Shit einfach verstanden haben. Nervig wird's, wenn schlau dahergeredet wird und dahinter wenig steckt. Ist das bei Maniac so? Ehrlich gesagt bin ich mir sehr unsicher und ich habe viele Interpretationen gelesen, positive wie negative, einfach weil mich die Darstellung schon etwas fragend zurücklässt.
Wird hier Medikation per se verteufelt? Das Ende fühlt sich doch ambivalent an und stößt sicher bei gerade den Menschen auf, die eben unter Medikation und dergleichen stehen. Aber nein, am Anfang wird gar impliziert, dass wenigstens Owens Symptome um Halluzinationen innerhalb seiner doch wie ich positiv anmerken möchte vielseitiger als von Hollywood gewohnt dargestellten Schizophrenie gerade deshalb schlimmer sein könnten, weil er die Medikamente nicht einnimmt. Oder eben doch nicht. Man weiß es nicht, aber es werden hier auf jeden Fall keine gefährlichen Urteile gefällt.
Aber nochmal zur Oberfläche, die mir persönlich eigentlich nie so wichtig ist wie der seelische Aspekt, der emotionale, wozu aber eben in einem Werk durchaus mitunter oben genanntes gehört. Technisch lassen sich nämlich durchaus Dinge ankreiden, und während ich das bei Kunst ungern mache und mich bei nahezu jedem Werk daher meist vor Kritiken sträube, sie auch auf negativer, "objektiver" Ebene kaum berücksichtige, wenn die Gefühle stimmen, so lässt eine gewisse Netflix-Aversion es nicht anders zu, als dass ich mich dahingehend auslasse.
So durchwandern die Charaktere durch die Drogen eine Fantasiewelt. Äh, nein, dutzende. Unendliche. Süßes Konzept, eine voller Parabeln gespickten Reise durch das Unterbewusstsein und dabei ja doch schon relativ authentisch als Darstellung von (Klar-)Träumen. Unbeständig, aber doch greifbar. Natürlich in Hollywood-Style. Oder Netflix-Style. Man nehme traurige, skurrile Charaktere, die von gewaltigen Persönlichkeiten dargestellt werden, und lässt dann vor allem letztere komplett ausrasten? Handlung kann ja langgezogen werden. Meeeensch, aber Somerville ist zweifelsohne ein Homie von Lindelof. Nur hat der bei The Leftovers eine wenig überraschend nicht ganz unähnliche Welt der Möglichkeiten gehabt und es wirklich großartigst auf den Punkt gebracht. Hier waren die Botschaften auch klar, aber irgendwie war es dann doch zu viel des Guten.
Nicht nur auf wirtschaftlicher Ebene interessant variieren hier übrigens die Folgen von 44 bis zu nur 23 Minuten. Das ist bemerkenswert und wirklich nur dank VoD möglich. Die kurzen Folgen waren extrem erfrischend und dabei auch ein schönes Kopfnicken an jene, die sich vom Bingewatching wie vom Fastfood distanzieren, denn genauso wie das subtile "Annie, I'm a hawk!" nach jeder Episode entfaltet sich das nur wirklich dann, wenn man der Serie Raum zum Atmen gibt.
Teilweise waren diese Träume echt spaßig, zu größten Teilen tatsächlich, und zweifelsohne auch eine künstlerische Entscheidung. Es ist aber schade, dass dabei die "Realität" viel kürzer kommt, denn für mich waren die Interaktionen außerhalb der Drogenerfahrungen das klare Highlight und die vielleicht großartigsten Szene der Serie die Gespräche zwischen Theroux und den Subjekten, wo reflektiert bzw. analysiert wurde. Das war intensiv, emotional und einnehmend. Einfach nur zwei Darsteller, die sich unterhalten. Boom. Es braucht nicht immer mehr Effekte. Manchmal ist weniger mehr. Und bei aller Ironie wäre hier vielleicht von weniger wirklich mehr angebracht gewesen.
Trotzdem ist wider Erwarten Jonah Hill wohl in Windeseile zu einem Lieblingsschauspieler avanciert und die Botschaft hinter all diesen Kopfspielchen bei aller Kritik ja doch eine, mit der es sich sehr gut leben lässt: Es kann vielleicht nicht alles wie durch ein Wunder geheilt werden, aber man kann lernen, damit umzugehen. Und, ja, Freundschaft und Verbundenheit können die Welt bedeuten. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Ich sehe tatsächlich noch genauso viel Fernsehen wie ich Streaming nutze, einfach weil dort oft interessantere Titel laufen. #ArteSuffices
Transformers gehörte immer zu meinen liebsten Hollywoodstreifen. Audiovisuell einfach nur Bombastik und das ging alle paar Jahre echt gut rein. Aber bei Bumblebee war ich skeptisch. Und tatsächlich: Es fehlt die Bildgewalt von Michael Bay. Mehr noch, es fehlt leider auch das musikalische Wow. Dass ein fähiger Komponist wie Marianelli es eigentlich ist dahintersteckt, hat mich dann doch etwas überrascht werden lassen.
Trotz alledem oder vielleicht mitunter deshalb ist das hier ein echt erfrischend spaßiges Filmchen mit erstaunlich viel Liebe. Natürlich ist die Story banal, natürlich kennt man das alles, aber zwischen Hailee Steinfeld und Bumblebee funkt es einfach und es macht wirklich Spaß, da zuzusehen. Da ist es auch mal echt angenehm, dass nicht mal alles größer werden muss, und noch krasser, sondern auch einfach mal kleiner. Klein und fein, und wider Erwarten sogar ein wenig emotional. Bumblebee ist ein Schnucki, was braucht man mehr? Süß.
Disney und so, bla. Langweilig. Aber es gibt jährlich zig geile Kurzfilme. Jetzt ist ein 13-minütiger Titel aus der Perspektive einer Truppe Stormtrooper veröffentlicht worden, der den neuen Filmen zeigt, wie's geht. Gönnt euch.
https://www.youtube.com/watch?v=t6GUxb0kCCA
Übrigens mit Mark Meer, Sprecher von Commander fucking Shepard!!1!1!!
Eigentlich ist der bestbezahlte Schauspieler des Jahres Elon Musk. Der kam ja auch mal in Iron Man vor.
Darf ich nochmal hervorheben, wie oberhammergeil dieses Drama ist? Brie Larson und Rami Malek und ganz viel Liebe!! Guckt ihn euch an! Wieso? Na, weil!! ♥
Harter, österreichischer Tobak, der hier aufgetischt wird. Eine zerrissene, alleinerziehende und heroinabhängige Mutter und ein siebenjähriger Junge leben in "der Besten aller Welten". Ein Film, bei dem die Wahrheit reicht, um zu berühren, und sicherlich ein herausragender Titel des jungen Österreichs und Deutschlands, wo Inszenierung und Schauspiel einfach nur ballern. Da kann man nix sagen, nicht mal zum Dialekt. Empfehlung!
Netflix ist größtenteils Hochglanzblabla voller langgezogener, bingeanregender Storys, die irgendwie eh nie wirklich originell sind. Wegen mir kann da so gut wie alles gestrichen werden.
Geil. Die Fahrt wird auf sich genommen. Ich meine, nicht nur im Kino, nein, auch im OT! Das wird für mich wohl der teuerste Film des Jahres, aber ich habe so ein Gefühl, dass er das verdient.
"The red pill - or the blue pill. It's Alice in Wonderland with snazzy bullets. Follow me down the rabbit hole, Archie."
Cinematographische Manie untermauert gemeinsam mit einer fantastischen Songauswahl die Perspektive des Archies, der einen Film über seinen Suizid dreht. Die Kompromisslosigkeit zieht sich durch den gesamten Film. Ob nun plötzliche Animationen oder überraschend emotionale Wuchtigkeit, das Ding ballert und kann einfach nur als einzigartig bezeichnet werden.
Eine unbedingte Empfehlung für Filmliebhaber und Suizidale gleichermaßen. Klingt komisch, ist es aber auch. Gehört zu dem besten, das ich seit Ewigkeiten gesehen habe. ♥
Klar, mich hat die Serie auch beizeiten getriggert. Das war mir von vornherein klar. Mitunter deshalb habe ich sie bereits zweimal gesehen. Es mag sein, dass sie mich negativ beeinflusst hat, aber gerade dieses zugrunde liegende Verständnis, bei aller amerikanischen Übertriebenheit, hilft genauso wie es psychisch kaputte Freunde tun. Es ist ein kompliziertes Verhältnis. Es hilft, es schadet.
Natürlich ist jeder Mensch individuell. Einem Werk das zum Vorwurf zu machen, ist allerdings falsch und vielleicht sogar gefährlich. Man wird nicht plötzlich suizidal, nur weil man eine solche Serie sieht. An der Studie haben doch auch ausschließlich Leute teilgenommen, die psychisch in irgendeiner Form doch größere Probleme aufweisen. Kein Wunder.
Wesentlich ist, dass Kunst frei sein muss und man nicht ein Thema nicht erzählen darf, nur weil es Leute verletzen kann. Alkohol, Krieg, sicherlich auch Armut. Klar, Suizid und Selbstverletzung, das ist kacke, aber deshalb zu zensieren ist schwachsinnig. Netflix müsste ganz einfach die Zugänglichkeit stärker kontrollieren, dort liegt die eigentliche Kritik, aber das hat ja noch kaum eine Website je interessiert, wenn sie auf Profit aus war.
"Poetry and translation is like taking a shower in raincoat."
—Der Japaner in "Paterson".
Ich will weder Bob Dylan auf Deutsch hören noch Ewan McGregors hartgeilen Akzent oder schlichtweg auch einfach das tatsächliche Schauspiel missen. Es ist die Veränderung eines Kunststückes von außen und zwangsläufig eine Verzerrung. Mögen Untertitel zwar auch sein, bei Englisch lernt man aber schnell und andere Länder wie Südkorea oder Japan haben dann wieder so dermaßen andere Kulturen, dass die deutsche Übersetzung das Verhalten gar nicht vermitteln kann und leider oft unfreiwillig komisch wird. No sank ju.
Ein junges Mädchen, das an einer Vergewaltigung zugrunde geht. Uff. Typisch 2000er-Indie: Klein, unscheinbar, sympathisch – emotional! Stewart war, ist und wird immer ein Engel sein und ich habe mich soeben endgültig dazu entschieden, möglichst alles zu sehen, das sie je gemacht hat. Herz!
♥
(da!)
Whaaa. Nachdem die Serie echt abbaute und zwar immer noch top, aber halt echt nicht mehr makellos ist und gerade die letzte Staffel in vielerlei Hinsicht eine Enttäuschung darstellt, wünsche ich mir umso mehr die Bücher. Das Ende der Serie ist mir da im Kontrast gar nicht mal so wichtig. Natürlich finde ich die großartig, aber so wie das hier steht kann ich das absolut nicht unterschreiben.
Bin da ganz bei jp. Freue mich aufs Ende der Serie, damit ich mir auch mal wieder in Ruhe das Universum geben kann, wieder ganz ohne diesem Serienhype, der ja ganz cool und verdient ist, mich auf Dauer aber auch nerven kann.
Ich will hier die Gelegenheit nutzen, um "Der Raum der Selbstmörder" hervorzuheben. Der Film ist für mich das vielleicht absolute Werk um Depressionen und Mobbing. Scheinbar völlig überzeichnet und genau deshalb, da eben aus subjektivster Perspektive erzählt, einfach nur grandios den Nagel auf den Kopf schlagend. Darüber hinaus beinhaltet der Film die grausamste und vielleicht triggerndste Szene der Filmgeschichte (für mich).
Nach dem enttäuschenden, effektbeladenen letzten Drittel des Vorgängers, macht der Film mit seinem entschleunigten Charakter viele Dinge richtig. Die Tierwesen kommen nicht zu kurz und sogar Johnny Depps Grindelwald kann endlich irgendwie doch überzeugen.
Klares Highlight des Films ist für mich Jude Law, der einfach ein perfekter Dumbledore ist und die Ausstrahlung einfach nailed. Schade ist halt, dass mir wie schon im Vorgänger oft, eigentlich meist das Feeling (der von mir durchschnittlich 8/10 bewerteten) Harry Potter-Filme fehlte (der Soundtrack macht's aber gut!!), vielleicht auch wieder der extremen "Künstlichkeit" vieler Settings und Szenen zugeschuldet, und mir das Schicksal eigentlich aller Charaktere nahezu egal war. Grindelwald ist allerdings ein echt geiler Widersacher.
Der Film ist trotzdem in jeder Hinsicht besser als der Vorgänger, hatte auch ein im Kontrast wahnsinnig geiles Finale, und war tolle Unterhaltung, lässt mich sogar auf den dritten Teil freuen. Passt also. Ist cool :)
HALLO!
Ich hatte mal wieder zu viel Zeit (von wegen!) und habe eine Liste diverser (zielstrebigst aller) Regisseure gemacht, nach Rangfolge der fünf bestbewerteten Filme ihrer Laufbahn. Quasi ein Gotta-know-that-one, das für mich auch sehr horizonterweiternd ist. Yeah.
Und entweder liegt es an meiner Vorliebe oder Japan eskaliert einfach.