fkfilmkritik - Kommentare

Alle Kommentare von fkfilmkritik

  • 5

    Extrem zwiespältig. Die vielen Verweise auf tolle Filme (Mouchette, Außenseiterbande, Shock Corridor etc.) lassen einen lächeln, oftmals geht dieses "cinephile" Gelaber, ob nun zwischen oder über diese, gehörig auf die Eier. Die Verweise wirken dann oftmals auch so selbstverliebt, dass das selbst Godard-Filme übertrifft. Dazu auch Teenie-Geficke mit Larry Clark-Blick, natürlich während die Eltern weg sind, was einer plumpen Altherren-Fantasie gleichkommt. Die Anfangsszene wirkt dafür anfangs erfrischend und erinnert vom Tempo irgendwie auch an den superben Anfang von "Jules und Jim", der ja auch eine Drei-Ecks-Geschichte erzählt, nur halt luftig und dramatisch zugleich. Das bekannte Truffaut-Zitat "Movie lovers are sick people" scheint hier zu stimmen, nur dass man sie hier "Träumer" nennt. Leider kann ich mit diesem eitlen Bild eines Filmfans, der immer Recht haben und zeigen will, dass ihm zur richtigen Zeit eine richtige Szene aus einem richtigen Film einfällt, wenig anfangen. Es bleibt bei dem Prädikat: gut gemeint.

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      • Wenn dir Guilty of Romance in der deutschen Fassung zu lang war, gefällt dir die internationale mit 112 Minuten vielleicht besser.

        • 8

          Nach guten eineinhalb Stunden erschüttert die Wendung doch schon, dass auch die Welt, in der unsere Identifikationsfigur Fred Stiller lebt, nur eine Simulation ist. Das mag heute schon lange kein ungewöhnlicher Wendepunkt mehr sein, doch Fassbinder spielt perfekt mit unserer eindimensionalen Realitätsauffassung, indem er das Grundgerüst der Handlung erstmal gemächlich aufbaut und uns an diese eine Filmrealität gewöhnen lässt, in der sie schon mit künstlichen Welten hantieren. Dementsprechend reagiert auch die Personen in "Welt a Draht". Stiller wird für verrückt erklärt. Keiner hat Lust sich damit auseinanderzusetzen, dass ihre Welt nicht das ist, wofür sie sie gehalten haben. Für denjenigen, der weiß, wie es wirklich ist, gilt aber auch, dass er nicht fassen möchte in einer eigentlich nur künstlich erschaffenen Welt einen künstlichen Charakter, der nach Nummer XY benannt wurde darzustellen, weswegen unser Hauptdarsteller versucht, sich vor ihr zu befreien. So wird mit einfachen Mitteln ein atmosphärisch absolut atemberaubendes Stück Science-Fiction-Geschichte geschrieben, was unerreicht in seinem philosophischen Kontext bleibt und mit diesen immer wieder auftauchenden, hypnotisierenden Szenen unterlegt von diesen wahnsinnig machenden Elektrogeräuschen phasenweise auf noch brillanterer Weise fesselt.

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          • 8

            Quasi das für die Mega-Party, was "Sucker Punch" für den Actionfilm ist: Verherrlichung und Überdosis in einem. Laute Musik, neonfarbige Bilder, verschütteter Alkohol und nackte Körper im Übermaß, dabei aus dem Off die naive Stimme eines Mädchens, was seiner Mutter eintrichtert, wie cool die Leute drauf sind, wie viel Spaß sie hat und dass sie nie wieder hier weg will. Die knappe Handlung wird in vermeintlich kurzen 92 Minuten mal herrlich ausgedehnt. Zweimal wird herrlich Britney Spears nachgesungen und auch sonst großartige(!) Musik, mit DubStep von Skrillex, einnehmenden Cliff Martinez-Tönen, wie sie schon "Drive" eine stimmige Atmosphäre gaben, natürlich vier Gören, die nur oberflächlich das Pack nachstellen, was sich unter die Spring Break-Szene ordnet und der wie aus GTA entsprungene, alles besitzende Gangster mit Rasterlocken, göttlich gespielt von James Franco. Witzig ist auch, dass hier im Horrorfilm-Prinzip einer nach dem anderen abspringt, egal wie vorher noch behauptet wurde, dass das alles doch so megageil ist. Ein herrliches Erlebnis, was sich über eine Party-Generation und Tony Montana-Anhänger schillernd amüsiert, ohne aber dabei mit dem Zeigefinger zu wedeln. Kompromisslos behält der Film seinen Stil aus stylischen Häppchen fürs Auge und Dauer-Onelinern. Das war für mich ein purer Genuss. In diesem Sinne: "Spring Break forever, bitches!"

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            • 8

              Ein kaputter Film über eine kaputte und kaputter gehende Beziehung. Schon in der ersten Szene sieht man schon den Krankenwagen mit einer bewusstlosen Frau durch die Straßen düsen. Auch der Rest des Filmes ist von Intensität getragen und zeigt eindeutig Roeg's außergewöhnliche Fähigkeiten. Sein Film findet in einer großen Menge von Rückblenden statt und das weniger um zur richtigen Zeit irgendwelche Handlungsverläufe aufzulösen, sondern um den Zuschauer emotional zu fordern. Die Beziehung und das zu zeigen, wozu sie geführt hat. Einem wahnsinnigen Chaos. Während der Hauptprotagonist im Krankenhaus oder an Tatorten ausgefragt wird, wird in einzelnen Szenen der Zerfall der Ehe zwischen leichtfertigen Ehefrau und kalten Psychoanalytiker intensiv eingefangen. Diese grundverschiedenen Personen - großartig verkörpert von Art Garfunkel und Theresa Russell - machen sich irgendwann gegenseitig die Hölle heiß. Sie lehnen sich ab, begehren sich wieder. So entsteht ein teils schrägwitziges, teils gnadenlos ehrlich pessimistisches Stück über die menschliche Unfähigkeit zu einer Beziehung. Leider durchgehend abgelehnt, ist "Bad Timing" ein weiterer fantastischer Film, der es zu seiner Zeit schwer hatte.

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              • 8 .5

                Der Schreiber. Das kleine Arbeitstier im schmuddeligen Hotelzimmer, was sich denkt, dass es den Bossen da draußen in der strahlenden Sonne nicht nur eine alberne Hollywood-Geschichte auftischen will, sondern etwas vorzeigen möchte, was einen wirklich ins Rampenlicht werfen und zum bewährten Kritikerliebling avancieren lässt. Die Coens machen die Welt Hollywoods zu ihrer Welt mit komischen, aber in diesem Fall unheimlich wirkenden Gestalten. Die meiste Zeit bleibt man aber mit dem Hauptdarsteller in dem Hotelzimmer und beobachtet ihn dabei, wie er alles von sich lostippen will, um diese stinktypische Hollywood-Geschichte zu verwirklichen und diese gleichzeitig mit einem "Barton Fink"-Feeling zu kombinieren. Doch wie soll man sich konzentrieren, wenn um einen herum die Moskitos summen, einen ein Bild hypnotisiert und Tapeten abgleiten, weil die nicht mehr vom Leim gehalten werden, da er wie Blut runterfließt? Und nach einer Zeit gerät er sogar in seinem Mordfall, trifft auf antisemitische Polizisten und hält ein ungeöffnetes Packet mit unbekanntem Inhalt in den Händen von seinem doch eigentlich vertrautem, einzigen Hotelgenossen.
                Den Coens gelingt dank ihrem großartigem Drehbuch, den Topbesetzungen, ganz besonders natürlich Turtorro und Goodman, der Kamera von Deakins, dem Score Burwell (dem Dreamteam halt) einer ihrer wichtigsten Filme mit rabenschwarzer Komik, verwirrender Story, unschlüssigen Elementen und einer wahnwitzigen, neuartigen Form, Hollywood als bösen Ort zu demaskieren.

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                • 4

                  Ganz und gar nicht reizend. Ein kratziges Plüschtier, was mit all seinen Pfadfindern, den so vielen bekannten Darstellern und der süßen Kinderliebesgeschichte in den Arm genommen werden möchte. Nach ein paar hübschen Kameraschwenkern/zooms verliert sich der Film in seinem selbstzweckhaften Stil und verfolgt unglaublich desinteressiert diese Geschichte zweier Kids, die in alldem Getümmel aus Skurrilitäten keinen Platz mehr haben sich liebhalten zu können und sich mit diesem einen Wunsch befreien wollen. Ich habe dabei keinen Platz gehabt, diesen Film in irgendeiner Weise mögen zu können. Auch wenn man teils das Auge zu verwöhnen weiß, bleibt "Moonrise Kingdom" für mich irgendwie ein schlicht uninteressantes, weil die meiste einfach unkomisches (Schmuck)stück, was immer versucht seinen Charakteren eine ganz eigene Note zu verleihen. Das ist sicher von guter Absicht geprägt, läuft mir aber kalt den Rücken runter.

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                  • Days of being Wild muss ich unbedingt noch sehen.

                    • 8

                      "I‘m not a demon. I‘m a human being!"
                      Shindo veranschaulicht kraftvoll die Auswirkungen des Krieges innerhalb einer einzigen, endlosen Schilflandschaft (nicht minder optisch beeindruckend als der Bambuswald in "Kuroneko"). Er ist es eben, der die Menschen zwingt über Leichen zu gehen, um sich über Wasser halten zu können. Nicht nur in den Kämpfen, auch in den verlassensten Gegenden findet man seine Spuren. In diesem Fall sind es zwei Frauen, dessen Fehlen von Namen den Abstand von einer Zivilisation noch mal verdeutlicht. Eine junge und eine alte Frau, die regelmäßig verletzte Samurai-Kämpfer töten und ausbeuten, um für deren Besitz etwas zu Essen eintauschen zu können. Der Schrecken des Krieges wird an den gestrandeten Kriegern oder von der Ferne zu beobachtenden Explosionen immer wieder angedeutet. Genauso viel her macht allerdings die Lebendigkeit abseits des Krieges, die hier immer noch herrscht und auch auf die wirft Shindo ein pessimistisches Licht. Man kann sich denken, warum Kriege so schnell entstehen. Hier entsteht ein kleiner anhand drei Personen und einer Meinungsverschiedenheit zwischen einer jungen Frau und ihrer Schwiegermutter, die vom Gefährten ihres Mannes/Sohnes erfahren, dass dieser im Krieg gefallen ist. Während die Schwiegermutter ihm vorwurfsvoll entgegenkommt, erweckt seine Anwesenheit ein großes Interesse bei der Frau. Es entsteht eine erhofft heimliche Beziehung zwischen ihnen. Das verleiht dem Film und der Beziehung der Frauen eine bedrückende (sexuelle) Spannung, geprägt von Eifersucht, Lügen, die keinen Gewinner, sondern nur Versagen herbeiführen. Krieg eben.

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                      • Nach Ghost Dog wird von dem so schnell nichts mehr geguckt.

                        • Schlechtester Tarantino, aber immer noch toll.

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                          • Leider noch nichts von ihm gesehen, aber allein Im Reich der Sinne reizt mich schon laenger.

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                            • 1. Pulp Fiction
                              2. Kill Bill
                              3. Inglourious Basterds
                              4. Death Proof
                              5. Reservoir Dogs
                              (Jackie Brown schiebe ich leider noch vor mir her)

                              • 8

                                Die erste Einstellung macht klar, dass wir hier die Bühne betreten. Das Intro führt die Story im Stile eines Musikvideos irrwitzig in die Grundlage aller absehbarer Klischees, die Emily Browning auf konstruierte Weise direkt zur Opferrolle, welcher der Zuschauer sklavisch Sympathie widmen soll, werden lassen. Die in der Kinofassung rausgeschnittene Szene zeigt ziemlich gut die Bedeutung dieses (Meister)Werkes. Dass Unmengen an Geld in Filme investiert wird, so auch in diesen, aber dabei bekommen wir nichts wahres, sondern nur einen Haufen von fiktionalen Getöse. Der Film bietet das Übermaß an all dem, was das moderne Kino ausmacht: Einen Haufen voller CGI, Waffen, Kreaturen und leichtbekleidete Mädels. Dabei alles immer wieder in Slow-Motion. Aus weniger wird immer wieder mehr gemacht. Dabei ist dieser Film endlich mal ein konsequenter Overkill, der sich dessen komplett bewusst ist und dies kongenial als Persiflage verpackt. Und doch hat "Sucker Punch" auch inhaltlich immerhin faszinierende Kontroverse. Immerhin geht es in diesem Film auch um Mädchen in einer Anstalt, die vergewaltigt werden und jede Hoffnung eigentlich schon verloren haben. Sie haben alle Freiheiten verloren. Doch während Baby Doll in ihrer Phantasie die Phantasien der Kunden befriedigt, befriedigt sie ihren Wunsch frei zu sein und sich einfach durchkämpfen zu können. Sie begegnet einer Welt der Hoffnung. Denn wer hier einfach kämpft gewinnt, was auch in den meisten Actionfilmen der Fall ist. So bleibt Baby Doll immer noch die Hoffnung, dass sie sich in ihrer Parallel-Welt herausboxen kann, obwohl sie schon unmittelbar vor der Lobotomie stand.

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                                • 9

                                  Selten habe ich mich einem Film so ausgeliefert gefühlt. Nicht nur, weil er so vertraut einem die Geschichte eines Liebe suchenden Mannes vorhält und so schön angenehm schüchtern den weiblichen Part beschreibt, aber trotzdem hatte ich durch latente Recherchen dieses böse Vorwissen, dass diese komplette Idylle in einem Albtraum endet. Dieser Hintergedanke ließ mich den kompletten Film über aus einer etwas gequälteren Sichtweise betrachten und so fühlt man am Ende dann tatsächlich auch mit dem Hauptdarsteller mit. Denn auch dieser scheint, wie es angedeutet wird, sich etwas Grausames vorgestellt zu haben. Es ist schwierig zu entscheiden, ob es nun schlimmer gewesen wäre, wenn ich auf grausame Weise von dem Film, so wie der Protagonist von der Wendung, überrollt worden wäre oder ob es schlimmer war mit dem Vorwissen, mit dem ich den Film leicht ängstlich betrachtete und meiner Vorstellung, was denn alles am Ende passieren könnte, freien Lauf lassen konnte und die Angst, die der Protagonist bei der bloßen eigenen Vorstellung verspürt, die dazu anreichen könnte ein Zusammenleben unmöglich zumachen, sowie es für mich unmöglich war die ruhigen Passagen am Anfang zu geniessen. Dabei muss ich auch noch sagen, so viel ich mir auch vorher unter alldem vorstellte: Ich war doch komplett geschockt. Allein aus dem Grund, dass der Film noch mal wunderbar Traumsequenzen bzw. Vorstellungen nacheinander auf effektive Weise abspult, um den Zuschauer mit einem noch dröhnenden Kopf erst einmal in eine verstörende Szene, die kein Ende nehmen will, zu drängen. Ein faszinierender Film, der am Ende perfekt vorgestellten und wirklichen Horror auf eine Stufe stellt.

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                                  • 2
                                    • Malick kann wohl auch im Schnelltakt Meisterwerke schaffen. Diesmal geht es auf jeden Fall ins Kino.

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                                      • Ist "Guilty of Romance" echt so schlecht? Werde den bald wohl auch schauen.

                                        • Wenn Antichrist "nur" ein Remake von "Long Weekend" ist, warum haben dann beide die selbe Punktzahl bekommen?

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                                              fkfilmkritik 10.12.2012, 19:03 Geändert 23.03.2017, 12:15

                                              Der erste Teil von Antonioni's Entfremdungs-Trilogie, den ich mir als letztes gegeben habe, bildet für das, was ich bisher gesehen habe den Höhepunkt seines Schaffens. Die Handlung lässt sich ausführlich eigentlich in zwei, drei Sätze fassen. Eine Frau verschwindet unerwartet, wodurch ihr Mann und ihre Freundin sich näher kommen. Nach einer hoffnungs- und erfolglosen Suche auf einer verschollenen, windigen und trüb wirkenden Insel, lenkt der Film in langsamen Tempo zu der Beziehung zwischen Sandro und Claudia (wunderschön: Trilogie-Stammgast Monica Vitti). Man legt dem Zuschauer dabei ein trügerisches Bild in den Kopf. Während die zwei in zärtlicher Manier einander verfallen, vergisst man mit ihnen mehr und mehr die vorangehende Handlungsstränge, wobei Erinnerungen einem dann natürlich doch immer wieder (so wie den Darstellern, weswegen die Annäherung langsam verläuft und der Film eine gestreckten Laufzeit besitzt) an diese hochkommen. Enthüllt wird das Glück und die Blindheit, welche die Liebe mitbringt und Freiheit, die hier ungewollt bei der Trennung eines Menschen einsetzt. Am Schluss erwischt Claudia (Monica Vitti) Sandro (Gabriele Ferzetti) mit sich selbst dabei und beide stehen sich gegenseitig in einer imposanten Schlusseinstellung beschämt gegenüber.

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                                              • Possession werde ich wohl morgen endlich das zweite mal sehen, ist natürlich klasse und die Einser-Platzierung erfreut mich auch sehr.

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                                                • Da gefällt einiges. Peeping Tom, Phenomena in der Top-50 und bei DAWN ist das Original zum Glück vor dem Remake.

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                                                  • A Tale of Two Sisters fand ich echt creepy. Einige male wurde ich sehr kalt erwischt.