fkfilmkritik - Kommentare

Alle Kommentare von fkfilmkritik

  • 6

    Intelligent ist es nicht unbedingt, wie "Cabin in the Woods" am Anfang die Klischees mitsamt Figurenkonstellation des Backwood-Slasher durch den Kakao zieht, aber wenn man dann alles noch mal hinter die Kulissen blicken kann und sieht wie eine große Organisation da die Knöpfe bedient, macht es doch noch mal einen großen Reiz, der mich über einiges hinwegsehen lässt. Den Rest gibt mir jedoch nach dem lediglich leicht amüsanten Verlauf vom Anfang zu Mitte der ultimative Showdown. Ein wunderbares Durchdringen zu alldem, was das Horror-Kabinett noch zu bieten hat inkl. einer amüsanten Pointe bilden gute Gründe letztlich doch voll zufrieden das Kino zu verlassen. Nach "21 Jump Street" die nächste Überraschungs-Spaßgranate des Jahres für mich.

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    • 5

      Ich bin eigentlich ein Freund davon, wenn Gedanken im Off eingefangen werden. Aber auch nur, wenn ich aus dem Off Dinge erfahre, die ich mir so nicht denken kann. Malick's Filme werden oft darauf reduziert, der macht dies aber nicht um z.B. eine Umgebung zu beschreiben. Es werden eher Gedankengänge zusätzlich mit Bildern untermalt oder Charaktere erzählen von Dingen über sich aus dem Off, die man sich so jetzt nicht denken könnte. In "The Man who sleeps" wird jedoch (gefühlt) jeder Schritt, jede Aktion, jeder Gegenstand, jedes Gebäude, jedes Hintergrund-Geräusche bis zur letzten Sekunde in Worte gefasst und das nicht etwa in einer angenehmen, sondern eher für mich unangenehm kalten Stimme. Natürlich geht es hier auch um das betrachten der Umwelt, aber dafür reichen mir auch bloße Bilder. Ich habe erfahren, dass der Film eine Buch-Adaption ist, was mich überhaupt nicht verwunderte. Denn so klingt es für mich (leere Vermutung), als wäre man hier zu bequem gewesen all diese Gedankengänge zu visualisieren und so hat man eben einfach eine Frauenstimme komplette Absätze zitieren lassen, während dabei eben noch all jenes, was der Voice-Over beschreibt, bebildert wird und das eben keinesfalls schlecht. Die Bilder für sich und die Schnittfolge etc. machten auf mich einen absolut positiven Eindruck, beeindrucken sehr. Ich SAH die ganze Zeit einen Film, der mich visuell und auch inhaltlich (Einsamkeit, Aufmerksamkeit auf die Umwelt) absolut ansprach, jedoch mit genannten Aspekten bis zum Ende völlig anteilnahmslos stehen ließ.

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      • 9

        Erinnerung für Erinnerung zaubert Malick ein Gemälde. Sein Film verweigert sich einer klaren Struktur, denn es ist ein Werk, was sich komplett aus den Gedankengängen eines Menschen, welcher seinen jüngeren Bruder verlor, zusammensetzt. Der Tod einer Person wirft bei einem selber natürlich immer existenzielle Fragen auf. Diese stellt nicht Malick, welchem immer wieder vorgeworfen wird pseudophilosophischen Quark zu verbreiten. Sein Film stellt den Versuch eines Menschen dar, zu fragen, wo der Mensch hingeht, den er verloren hat. Da dieser, wie sich in seinen Kindheit zeigt, ziemlich religiös erzogen wurde, spielt Gott dabei natürlich eine große Rolle, nachdem er in diesem Film öfter sucht. Das stößt natürlich noch bei vielen negativ auf, da das immer zu den ach so nervigen Voice-Overn führt, die aus meiner Sicht sowieso deutlich seltener eingesetzt werden, wie immer behauptet wird, denn es sind genug Bilder da, die für sich selber stehen gelassen werden. Dann gehen die Gedanken auch noch rund um das Universum (die Aufnahmen davon - das einzige, was dieser Film mit "2001" zutun hat), die Entstehung der Erde und schließlich in die eigene Kindheit, die man die volle Zeit mit der verstorbenen Person verbracht hat. Die Form und Übergänge in der Malick all dies ohne eine einzige zu lang geratene oder unnötige Sequenz unter einen Hut bringt, bildet einen Sog, dem ich mich auch beim vierten Mal ansehen nicht entziehen kann. Die Bilder haben eine Schönheit, die man so noch nie gesehen hat und ewig im Gedächtnis bleiben. Die Familiengeschichte, welche Malick schildert ist jedoch immer noch der Höhepunkt des Films. Besonders die Geburt und die Szenen als Baby mit den ersten Dingen, denen man begegnet, sind so real und nachvollziehbar, generell fand ich den Film nicht in irgendeiner Weise wirr, sondern in seiner Form, die er präsentieren möchte komplett einnehmend, was wohl auch mit daran lag, dass ich vorher ein schon genug darüber gelesen hatte. "The Tree of Life" hält die volle Zeit die Sicht auf die Dinge in den Augen von der Rolle Sean Penn's fest, bleibt dabei konsequent und endlich mal wieder ein Film, der den Mut aufbringt aus subjektiver Sicht Gedankengänge und Erinnerungen zu visualisieren - und wie! Alles in allem ein Riesenfilm, einer der größten seit langem und der größte der 2010er bisher.

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        • 8

          Faszinierend. Ein Anruf, ein Versprechen auf ein neues Leben, ein Schuss, eine, nein zwei kleine Unachtsamkeiten und aufeinmal geht die Geschichte einen völlig anderen Weg. Ein Mann, eingesperrt im Lift. Ein Paar, was dies ausnutzen, sich dabei jedoch ins Verderben stürzen und eine, die verzweifelt und unwissend durch die Straßen läuft. Malle's Film ist schwer, da man als Zuschauer selber alles genau mitgekriegt hat, aber selber gar nicht weiß, wie die Charaktere auf all dies stoßen sollen. Aber das macht auch seine Spannung aus. Wie sich die Personen in ihrem Unwissen verhalten. Die Stimmung des Films ist irgendwie deprimierend. Vor allem wie Jeanne Moreau die erste Hälfte ziellos, begleitet von Jazz-Klängen, rumläuft und versucht ihren Mann zu finden, in dem glauben, dass sie betrogen wurde. Eindringlich dabei: Die zwischenzeitlichen Voice-Over's. Alles in allem eine in kalten Bildern gehaltene Perle, welche perfekt die dramatischen Folgen eines Missgeschickes erzählt.

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          • Wo ist Inland Empire? ;)

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              • Most seen movie ever made.

                • 9

                  Der Inbegriff eines neuartig emotionalen, modernen Meisterwerk. Das Besondere an Almodovar's Film ist vor allem, dass er nach dem sexuellen Missbrauch nicht versucht allen Hass, den man in diesem Moment gegen diese Figur aufbringen sollte pathetisch auf den Zuschauer zu übertragen. Man geht mit diesem Handlungsweg erstmal wie Benigno's Freund Marco um. Es macht einen fassungslos und man will es nicht wahrhaben, weil man von diesem Menschen bisher nichts gesehen hat, was diese Tat erahnen ließe, oder doch? Dem Regisseur gelingt hier zweifelsohne eine sehr gefühlvolle, gewagte und ehrliche Geschichte über den Umgang mit geliebten Menschen, die im Koma liegen. In diesem Film gibt es keine leichten, einfachen Paukenschläge. "Sprich mit ihr" ist außergewöhnlich, skurril, optisch einzigartig und doch beachtlich erwachsen im Umgang mit humanen Themen wie Kommunikation, Zuneigung, Verlust und Freundschaft.

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                  • 8

                    Ein Film, der langsam und schmerzhaft im Inneren des Zuschauers vor sich hinbrodelt. Dieses Setting, diese roten Wände, in die man gefangen genommen wird und dabei auch noch diese unheimlichen Klänge. Ingmar Bergman führt uns mit einer höchst unbequemen Ruhe in die Ängste zweier Schwestern, die nicht in der Lage sind Mitgefühl für ihre Krebskranke Schwester zu bewahren. Sie schlagen sich mit eigenen Problemen herum. In Rückblenden wird demonstriert an welchen Gedanken sie eigentlich festhalten. Nach und nach werden ihre Sehnsüchte und Hoffnungen gezeigt. Am Ende ist man wie gelähmt, wenn man sieht wie die drei Schwestern in weißen Kleidern in einem kitschigen Park spazieren gehen (siehe das Cover). So böse war Bergman nie.

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                    • 1. Eraserhead
                      2. Stalker
                      3. Taxi Driver
                      4. Montana Sacra
                      5. Clockwork Orange
                      6. Godfather
                      7. Dawn of the Dead
                      8. Alien
                      9. Der Phantastische Planet
                      10. Apokalypse Now
                      11. Suspria
                      12. Szenen einer Ehe
                      13. Johnny got his Gun
                      14. Texas Chainsaw Massacre
                      15. Days of Heaven
                      16. Der Spiegel
                      17. Badlands
                      18. Schreie und Flüstern
                      19. Angst essen Seele auf
                      20. Vier im Roten Kries
                      21. Wenn die Gondeln Trauer tragen
                      22. Network
                      23. Einer Flog über das Kuckuksnest
                      24. Die Ehe der Maria Braun
                      25. Chinatown

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                      • 8

                        Unfassbar beklemmend fühlt es sich an, wenn man beobachtet wie die Hauptperson nach und nach feststellt, was nicht mehr an ihm dran ist, wenn er merkt, dass er nicht sehen oder hören kann und sein Gesicht eigentlich kaum noch vorhanden ist. Genauso beklemmend ist es wenn er versucht Kontakt mit Personen aufzunehmen, wenn er raus aus dieser Situation kommen möchte, gerne tot wäre, aber gefesselt da liegen muss und von den Menschen gar nicht mehr als richtiger Mensch wahrgenommen wird. Zwischendurch gelingt es ihn immer wieder sich in Erinnerungen, Vorstellungen oder Halluzinationen zu flüchten, doch wird er immer wieder mit dieser schmerzvollen Situation, aus der er sich sonst kaum befreien kann, auf den Boden der Realität geholt.
                        "Johnny Got His Gun" ist ein großer, ganz großer Anti-Kriegsfilm, schon aus dem Grunde, dass er genau an der richtigen Stelle ansetzt. Er fühlt die tiefen Narben, die der Krieg hinterlässt. Wie er Leben und Hoffnungen einzelner Menschen zertrümmern kann, und das mit einer einzigen Explosion, die uns dieses glaubwürdige, mutige, wichtige Drama, wie aus dem Krieg dokumentiert, vorhält. Meisterwerk.

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                        • 3

                          "Garden State" will uns so gerne was über das Leben erzählen und ja, Zach Braff hat hier ja echt richtigen Tiefsinn mit eingebaut, man, man, man. Sprüche wie: "So ist das Leben, manchmal halt scheiße.", ist ja der Hammer. Selten so einen ehrlichen, realen Film gesehen. "Garden State" hat mich wirklich überrascht, im negativen Sinne, versteht sich. 98 Minuten kriegt man hier Halbweisheiten um die Ohren geballert, als würde man irgendwelchen Baumschüler beim philosophieren zuschauen. Belanglos und total banal. Ich musste bei dem Film die ganze Zeit daran denken, wie Natalie Portman gezeigt hat, dass man sich so voll komisch bewegen kann und dann was erfunden hat, das sonst noch niemand so gemacht hat. Damit hat Zach Braff seinen eigenen sehr gut zusammengefasst. Hauptsache irgendwie voll skurril, wenn das dann aber eher auch eher unabsichtlich komisch oder unsäglich albern wird. Dabei ist alles immer viel zu dick aufgetragen. Zach Braff's Depri-Figur heuchelt gerade so nach dem Mitleid des Zuschauers und Natalie Portman bleibt den ganzen Film über eine nervtötende Overacting-Tusse, wie sie im Bilderbuch steht. Die Geschichte ist dabei entweder gnadenlos vorhersehbar oder eben so dämlich, dass man das schon gar nicht mehr vorhersehen kann, womit ich vor allem das unglaublich kitschige "ich weiß jetzt was in meinem Leben wichtig ist"-Ende meine, womit sich "Garden State" den Rest seiner ohnehin schon geringen Glaubwürdigkeit raubt.

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                          • 9

                            Fantastisch überstilisiert in krass edlen Bildtönen. Ein perfekt an der Stange haltender Rache-Musikclip mit wundervollen Pop-Songs, haufenweise an atemberaubend, twistigen Aha-Momenten und tollen (Jung-)Darstellern. Der Rashomon-Erzähl-Stil erfolgt konsequent und geht perfekt immer wieder auf einzelne Szenen, Nuancen, Einstellungen oder Charaktereigenschaften ein. Stapelt und unterteilt perfekt die Geschichte in Antworten und Fragen auf- und übereinander, die während des Ablaufs entstehen. "Geständnisse" stellt Rache nicht bloß als stumpfe Gewaltaneinanderreihung dar, sondern lässt seinen Rache-Engel tief in die Psyche des Feindes blicken, um ihn tiefer in den eigenen Abgrund zuziehen. Die Motive für die Ermordung der Tochter sind nicht immer wirklich gelungen (Junge der seine Mutter vermisst) beschrieben, aber inhaltliche Perfektion sollte man hier nicht überbewerten. "Geständnisse" ist einer der interessantesten und besten Thriller der letzten zwei, drei Jahre und am Ende sitzt man emotional zutiefst bewegt und durch die schnell und gut formulierten Wendungen gut gefordert vor dem Bildschirm.

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                            • Bin grad faul. Es gibt nur ne Top 15:
                              1. Blade Runner
                              2. Videodrome
                              3. Dead Ringers
                              4. Possession
                              5. Blue Velvet
                              6. Nightmare on Elmstreet
                              7. Fanny und Alexander
                              8. Tetsuo
                              9. Ein kurzer Film über das Töten/Ein kurzer Film über die Liebe
                              10. Die Sehnsucht der Veronika Voss
                              11. The Elephant Man
                              12. Shining
                              13. Aliens
                              14. Diva
                              15. Blood Simple

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                              • 8

                                Bei Kieslowski gibt es keine Gerechtigkeit, keine Erlösung, keine Hoffnung, keine Freude, keinen Trost, nein, denn er handelt nun einmal vom das Töten. Töten um sich selbst zu helfen und töten um der Gesellschaft helfen zu wollen, was sich als bloße Sinnlosigkeit in beiden Belangen herausstellt. Die grausame Tötungsszene, die der junge Mann hier begeht, welchen man erstmal bloß dabei beobachtet, wie er trübe und gedankenverloren durch die Straßen läuft, ist so qualvoll, langgezogen, brutal und wirkt auf den Zuschauer erst einmal so unmenschlich wie unverzeihlich, aber will das die Hinrichtung zum Ende doch in nicht in irgendeiner Weise rechtfertigen - ganz im Gegenteil. Man fühlt sich währenddessen so, als würde man sich gerade einen der brutalsten Mord der Filmgeschichte ansehen, was vor allem an dem hochemotionalen Dialog zwischen ihm und dem Anwalt zuvor liegt. Ein wichtiger, zugleich hässlicher, kurzer, aber wirksamer Film über das Töten.

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                                • 1
                                  • 5

                                    Nach allen Regeln der Oscar-Bettel-Kunst konzipierter Freundschaftskitsch. Erklommen watschelt Colin Firth auf sein Mikro und bibbert hilfloses Gestotter durch die Masse, was ja so gar nicht königlich ist. Es beginnt ein Geduldsspiel für den Zuschauer, da er von Anfang an weiß wie alles weiter- und ausgeht und am Ende steht der König nach endloser Palaver-Dramaturgie an seinem Thron und spricht so wie es von ihm erwartet wird. Zwischendurch weiß man das ganze mit schön britischen Dialogwitz zu würzen, doch verliert man in Tom Hooper‘s Film nie die Frage, was den Zuschauer hier nun wirklich emotional binden soll und wo sich irgendein interessanter Aspekt in der Geschichte verstecken soll. „The King‘s Speech“ ist verdaulich wie ein schnelles Mahl und kaut sich trotzdem schwer und schmeckt trocken. Behandelt zahm Themen, wie den Druck, welche eine solch hohe Position mit sich bringt und Freundschaft, ist dabei aber sichtlich uninterssiert und bleibt letztlich trocken schmeckendes, im Hals stecken bleibendes Futter für die Academy und versucht sich - anstatt wirklich inspiriert an die Sache ranzugehen - hinter seiner „Wahren Begebenheiten“-Fassade zu verstecken. Vielleicht ist die Geschichte auch einfach nicht leinwandtauglich, vielleicht war der Regisseur auch nicht in der Lage dazu die Geschichte leinwandtauglich zu adaptieren. So bleibt dem Zuschauer letztlich nur noch ein gutes Zusammenspiel zwischen Colin Firth und Geoffrey Rush erhalten.

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                                    • Dann geh doch mit deinen Tim Burton-Puppen spielen. ;)

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                                      • 1
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                                          Über einen Gaspar Noé zuschreiben ist insofern so schwer, weil man das Gefühl hat (obwohl, es ist ja auch meistens einfach so) er selbst würde nichts in seinen Werken aufs Papier bringen. In "Enter the Void" hat man das Gefühl der Mann hätte Clubs und Straßen in Tokyo übereinander gestapelt und von oben die Kamera einfach runter schweben lassen. In "Irreversible" schwebt die Kamera nicht. Sie wirbelt, dreht sich um die eigene Achse und gibt dem Zuschauer erst wieder ein bisschen Orientierung, wenn man in roten Buchstaben das Wort „Rectum“ liest. Doch dann verliert sich die Kamera wieder im Dunkeln, während Lichter aufblitzen und zwei Männer gehetzt um den Club waren. Kein Mensch weiß, was sie tun wollen und sie scheinen es selber nicht zu wissen. Ohne jeden Verstand und einer brennenden Wut im Bauch schlagen sie sich durch die Meute und irgendwann sieht man diesen berüchtigten Gewaltakt. Der Kameramann ist währenddessen wohl eingepennt und der Zuschauer muss sich unter Dauerqualen eine unerträgliche Szene ansehen. Provozierend zeigt Noé wie sich der Mann über einen anderen Mann, der am Boden liegt, her macht und auf ihn hirnlos mit aller Gewalt niederschlägt. Allein diese Szene reicht „Irreversible“ um die rückwärts gehende Erzählweise zu rechtfertigen. Es gäbe nicht wenige Menschen, die diese Szene dadurch gnadenlos abfeiern würden (man fühlt sich teilweise angesichts wegen dem vorher/nachher geschehenden Ereignis fast schon etwas böse ertappt). Es bewirkt aber auch noch, dass eine eigentlich versöhnliche Sequenz mit einer Frau, die friedlich und lesend im Gras liegt zu einer der brutalsten Momente wird. In diesem Fall ist "Irreversible" zu einer Art Vorgänger von „Enter the Void“ wird. Dieser setzt sich zu großem Teil damit auseinander, was Menschen erfahren, wenn ihnen Schmerz widerfahren ist, während „Irreversible“ sich gegen Ende um den bevorstehen Verlust von Menschen befasst. Beide bringen dies auf ihre Weise eindringlich zur Schau und verdeutlichen dem Zuschauer die großen Qualen den psychischen Schmerz.

                                          „Irreversible“ sucht und findet den Konflikt mit dem Zuschauer. Ein Film so unerträglich menschlich, technisch auf höchstem, originellsten Niveau. Der vielleicht wirksamste Anti-Gewalt-Film, den es gibt.

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                                          • 1. Lost Highway
                                            2. The Big Lebowski
                                            3. Fight Club
                                            4. Se7en
                                            5. Crash
                                            6. Breaking the Waves
                                            7. Pulp Fiction
                                            8. Eyes Wide Shut
                                            9. Fear and Loathing in Las Vegas
                                            10. The Thin Red Line
                                            11. Leaving Las Vegas
                                            12. Twin Peaks: Das Geheimnis von Twin Peaks
                                            13. The Icestorm
                                            14. American Beauty
                                            15. Terminator II
                                            16. Chungking Express
                                            17. Boogie Nights
                                            18. Festen
                                            19. Twelve Monkeys
                                            20. Pi
                                            21. Fargo
                                            22. Wild at Heart
                                            23. L.A. Confidential
                                            24. The Usual Suspects
                                            25. Scream

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                                            • Selten so einen emotionslosen Film gesehen.

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                                              • 1. Mulholland Drive
                                                2. Dogville
                                                3. Donnie Darko
                                                4. Oldboy
                                                5. Antichrist
                                                6. Love Exposure
                                                7. Enter the Void
                                                8. Brokeback Mountain
                                                9. In Bruges
                                                10. There Will Be Blood
                                                11. 21 Gramm
                                                12. Irreversibel
                                                13. Bin-jip
                                                14. Requiem for a Dream
                                                15. Mysterious Skin
                                                16. Jesse James
                                                17. Shaun of the Dead
                                                18. Hot Fuzz
                                                19. Inland Empire
                                                20. Kill Bill Volume 2
                                                21. Kill Bill Volume 1
                                                22. Finster die Nacht
                                                23. Adaption
                                                24. Lilja 4-ever
                                                25. No Country for Old Men

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                                                  Un-er-träg-lich. Fühlt sich an als wenn man müde im Flugzeug nach Asien sitzt und das Video mit den Sicherheitsvorschriften zusehen bekommt. Man kennt alles, man versteht nichts und will eigentlich nur schlafen. Nur halt, dass ich in diesem Falle nicht müde war. Ich wünschte ich wäre es gewesen. Eigentlich stehe ich ja auf so verrücktes Zeug. Eigentlich bin ich großer Freund bis Fan von Chan-Wooks Rache-Trilogie. Eigentlich. Aber eigentlich gibt es halt auch dieses ausgestellte Skurrile, dieses absichtlich Kitschige, was Orte wie ein Irrenhaus wie ein schrill nervenden Spielplatz darstellen. Eine der Irren davon ist ein Mensch, der sich fühlt wie ein Roboter, dies aber eben von einer lockeren, lebensbejahenden Seite sieht, sich dadurch aber ständig in Gefahren bringt und deswegen schließlich in die Psychiatrie wandert. Die Psychiater sind so labil und halten dies für einen Selbstmordversuch aber Chan-Wook gräbt mal wieder in der Familiengeschichte - aber naja. Was will ich jetzt auch von groß von der Story und der Liebesgeschichte schreiben, wenn mir das Ding eh von Anfang an am Arsch vorbei geht? Dieses Kommunizieren mit Geräten etc. gab mir absolut nichts. "I'm a Cyborg, But That's OK" wird seine Freunde finden. Ich für meinen Teil wäre "Amélie"-Like fast geplatzt von dem ewigen Anspannen meiner Nerven.

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