FlintPaper - Kommentare
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Alle Kommentare von FlintPaper
Kino ohne Bedeutung. Weil BLACK ADAM aber von einem halbwegs anständigen Regisseur und offensichtlich mit viel Kohle gemacht wurde, handelt es sich immerhin um eine guckbare Vollkatastrophe. Trotzdem: die Handlung, die Figuren, selbst die Dialoge für sich, das ist alles nur Phrasendrescherei, pure Behauptung und null Inhalt. Ein paar einzelne Plotelemente werden so zackendreist aufgebaut und gleich wieder abgehakt, das ist echt unglaublich faul sowie banal. Immerhin halbwegs ordentlich besetzt, also Pierce Brosnan holt echt alles aus dieser nichtvorhandenen Rolle raus. Dwayne Johnson allerdings völlig gaga, der steht (bzw. schwebt) eigentlich auch nur noch in der Gegend rum. Wenn man mal drüber nachdenkt, hat der Film eigentlich auch keine richtige Action und das obwohl jede zweite Szene so tut als ob.
Der dritte Teil dieses Fu-Manchu-Zyklus mit Warner Oland geht schon eher Richtung "Rebranding" inkl. eines neuen Regisseurs und neuer Besetzung. Es wirkt so, als ob die Kritik an der rassistischen Titelfigur schon damals zu laut wurde, denn immerhin gibt Warner Oland hier nach dem ersten Akt das Zepter an seine neu gefundene, leibliche Tochter ab - gespielt von der bezaubernden Anna May Wong. Demzufolge hat DAUGHTER OF THE DRAGON einen anderen Schwerpunkt: Nachdem zu Beginn noch einmal das gewohnte Muster abgespult wird und einer von den Petris effektiv sowie grausam über den Jordan geschickt wird, fällt es der nachfolgenden "Man-Daughter" deutlich schwerer ihr vorheriges Leben hinter sich zu lassen und die Rache des Vaters fortzusetzen. Da wird schon ein moralisches Dilemma thematisiert, zwischen Ahnenkult und persönlicher Lebensfindung hin- und hergerissen gibt es für Anna May Wongs Figur am Ende jedoch nur eine, fatale Schlussfolgerung.
Bemerkenswert ist auch die Besetzung mit Sessue Hayakawa in einer der Hauptrollen, ein gebürtiger, gut aussehender Japaner. Die multikulturelle Besetzung ist schon was Besonderes. Die Kostüme von Anna May Wong übrigens auch, da scheint diesmal mehr Geld reingeflossen zu sein als in die Kulissen oder sonstige Spezialeffekte (die waren in Teil 2 fast bemerkenswerter). Die fieseste Szene: Als Hayakawa vom Dach kullert. Das ist schon relativ geschickt geschnitten und daher ein ziemlicher Schock.
Eine äußerst konsequente Fortsetzung, da sie zuersteinmal nahtlos an ihren Vorgänger anknüpft und dann auch noch die gleiche Besetzung bietet; selbst der Regisseur ist derselbe. Fu Manchu steht hier praktisch von den Toten auf, nachdem er im Finale des Vorgängers eigentlich verstorben war. Wie, ist schonmal einer der Reize des Drehbuchs, auch wenn die in dem betreffenden Segment vorkommende "chinesische Totenfeier" schon ziemlicher Quatsch ist (natürlich gerade deshalb auch unfreiwillig komisch). Ein Doppeldecker-Flugzeug und ein Geheimquartier in einer alten Fabrik hat der Doktor diesmal auch. Der Vorgängerfilm war dagegen fast bodenständig, gleichzeitig auch etwas mysteriöser. Hier ist Fu Manchu schon ein ziemlich cartooniger Superschurke, dessen tragische Transformation dazu nur noch in der Einleitung zusammenfassend erwähnt wird.
Ein Höhepunkt ist die Sequenz in einem größeren Anwesen, in dem Fu Manchu bereits seine Fallen ausgelegt hat und die darin befindlichen Gäste bedroht. Da macht man schonmal ein Fenster auf und zappelt plötzlich an einer Schlinge im Dunkeln. Schränke sind auch keine gute Idee. Warner Oland spielt das wie immer geschmeidig, doch der Rest steht etwas hinten an. O.P. Heggie ist als Inspektor Nayland Smith nun vielleicht etwas sicherer, doch Witz oder Charme fehlen gänzlich. Selbst ein eigentlich humorvoller Schlagabtausch zwischen ihm und Fu Manchu geht so fast daneben. Jean Arthur hat aber dafür ihr überzogenes Spiel als Lia Eltham etwas zurückgenommen. Der Rassismus ist weiterhin vorhanden und wenn man will, kann man sich an einer Bemerkung Fu Manchus festbeißen, in der er behauptet, das "weiße Männer" ihre Frauen nicht leiden lassen können. Damit impliziert er natürlich, dass das bei Chinesen schon eher egal ist, ob die Frauen leiden. Allerdings ist die Bemerkung auch nur Teil einer Notiz, die für den Verlobten der Entführten bestimmt ist, also eine Provokation des Doktors, um sein Opfer in die Falle zu locken. Fu Manchu selbst hat um Ehefrau und Kind geweint und dieser Verlust bestimmt nun sein ganzes Leben. Im Übrigen sieht der Film teurer aus als der Vorgänger. Und das Finale, also die letzten zwei Minuten, ist schon ein ziemlicher Brüller. Zwischendurch herrscht aber auch mal Langeweile.
Die unzähligen FU-MANCHU-Romane sowie Filme und dessen Titelfigur sind schon vor Urzeiten so kontrovers gewesen, dass der Produktionsstop zumindest im Filmbereich schon über vierzig Jahre zurückliegt. In dieser ersten Ton-Verfilmung gibt Warner Oland den legendären, pseudo-chinesischen Schurken, natürlich mit überzogener Maske und Kostümierung versehen. Der internalisierte Rassismus ist hier und da schon deutlich wahrzunehmen, es fallen auch mal so diskriminierende Bezeichnungen wie "Coolies", doch trotzdem gilt wieder mal, dass das weniger eine Intention der Macher oder die 'Moral der Geschichte' wäre, sondern viel mehr ein Spiegelbild gesellschaftlicher Ansichten von Anno dazumal. Hinzu kommt, dass die Figur des Fu Manchu und auch der dargestellte Orientalismus schon immer überzeichnet war, Schauplätze und Hintergründe eben exotisch und für den Eskapismus mehr als geeignet - die Sache also generell eher als Unterhaltungs-Krimi ohne bösen Hintergedanken aufgezogen ist.
Zudem ist Fu Manchu hier eine tragische Figur, ein Rachegeist: seine Familie kommt durch Artilleriefeuer der britischen Armee um. Ein schlimmer Kollateralschaden, der Film lässt keine Zweifel an der Unbewusstheit der Täter, THE MYSTERIOUS DR. FU MANCHU ist quasi von vornherein eine eher differenzierte Geschichte mit mehr Grautönen als nur Schwarz & Weiß. Von den Rachegelüsten verabschiedet sich unsere Hauptfigur nie, noch viel später wird Jagd auf die vermeintlich Verantwortlichen in London gemacht. Demzufolge legt man sich auch mit dem Scotland Yard und damit zwei weiteren Hauptfiguren der Romane an: Inspektor Nayland Smith (O.P. Heggie) und Dr. Petrie (Neil Hamilton). Fu Manchu benutzt seine Ziehtochter, um an die Schuldigen heranzukommen, welche an sich unschuldig ist, doch unter Hypnose unwissend Schandtaten für den Doktor verübt. Das sorgt schon für ein bißchen Nervenkitzel und eine Szene, die eher vielleicht eher Horror als Krimi bedient. Gespielt ist das sachgemäß, also relativ ordentlich - Jean Arthur liefert eine betont sinnliche Performance als die Ziehtochter des Doktors, während Warner Orland der eigentliche (B-)Star der ganzen Chosé bleibt. Die Besetzung der Gegenseite ist eher schwächer und während die heimtükischen Morde sowie Mordversuche der Titelfigur durchaus für Kurzweil sorgen, tun es die Ermittlungen eher weniger.
Ein Film voller Liebe für das Filmemachen und die Menschen dahinter. Martin Landau ist eine Wucht als Bela Lugosi. Und alleine die Titelsequenz ist schon eine Freude, spätestens wenn man die ganzen Edward Wood Jr. Filme gesehen hat.
Episches Historien-Drama, berühmt/berüchtigt für seine aufreizenden Kostümierung sowie Inszenierung seiner Besetzung. Soll heißen: Ganz schön sexy, ist aber auch ein Pre-Code-Film. Die Darsteller sind durch die Bank weg meistens super, mindestens bemüht, die Bilder von Cecil B. DeMille generell eine Wucht. Es hapert wenn ja eher an der Erzählstruktur.
Mittelprächtiger Sci-Fi-Horror und wegen der von Außerirdischen wiedererweckten Leichen, gilt das Ganze auch ein bißchen als "Zombie"-Film. Der beste Effekt (und an den erinnert man sich, weil er zahlreich verwendet wird) sind die von den unsichtbaren Außerirdischen hinterlassenen Schleifspuren im Sand. Der Plot und die Darsteller sind für so einen B-Movie aber völlig in Ordnung, auch wenn der Film in der zweiten Hälfte etwas an Durchhaltevermögen verliert.
Haha! Schon erstaunlich schmieriges B-Movie, größtenteils wahrscheinlich nur dazu da, um Vera Day sexy in Szene zu setzen? Kann man schon machen, doch der Horroranteil ist schon etwas kostengünstig geraten.
Blanche Sweet übernimmt als Tochter eines kranken Telegrafisten dessen Posten am Bahnhof. Am selben Tag kommt jedoch auch ein großer Batzen Geld mit dem Zug an und zwei Ganoven ergreifen die Gelegenheit zum Raubüberfall. Unsere Telegrafisten-Tochter verbarrikadiert sich mit der gewollten Beute im Büro und muss bis zur Rettung ausharren.
Regisseur D. W. Griffith (wer sonst) hat so langsam ein Händchen für's Filmemachen entwickelt. Die Übersicht über die insgesamt drei Schauplätze des Plots und die inzwischen zahlreichen Schnitte dazwischen gelingen ohne Probleme. Die Darsteller sind gut ausgewählt und kommunizieren ihre Gefühle und Aktionen deutlich. Blanche Sweet ist - wie der Nachname schon verspricht - relativ süß. Die ganze Aktion mit dem ins Büro rennen und vor den Ganoven verstecken, fühlt sich ein bißchen wie frühes 'Home Invasion' an, auch wenn das hier nicht in einem Zuhause spielt. Das Finale besticht dann vorallem durch den großen Twist: Blanche Sweet hält die letzten Endes eindringenden Räuber mit einer Pistole im Schach. Doch als Rettung eintrifft und die Situation bewältigt ist, stellt sich heraus: Es war garkeine Pistole, sondern nur ein Schraubenschlüssel. Was für ein Trick, was für ein Girl! Noch dazu gibt es deshalb eine der ersten Nahaufnahmen der Filmgeschichte (den Schraubenschlüssel natürlich).
Ganz solider, altmodischer B-Movie-Horror von Edward D. Wood Jr. Auch wieder mit Bela Lugosi (in einer seiner letzten aktiven Filmrollen) als verrückter Wissenschaftler mit hungriger Riesenkrake im Keller. Tor Johnson spielt den monströsen Knecht. Ebenso erwähnenswert: Der Polizeicheft hat einen Papagei oder sowas? Ist schon alles ganz putzig.
Missverstandenes, frühes Plädoyer für den Transvestitismus im teils dokumentarischen Stil, unbeholfen inszeniert sowie gespielt, aber halt auch ehrlich und dann ist da noch Bela Lugosi, der die Fäden zieht und seine Monologe über den großen, grünen Drachen zum Besten gibt. Was für ein Schauspieler, selbst zu seinen schlechtesten Tagen. Schon ein faszinierender Debutfilm von Edward D. Wood Jr.
Ulkige Zombie-Komödie mit Wally Brown und Alan Carney als unterhaltsames Slapstick-Duo auf der Suche nach einem Untoten für ihre Broadway-Show. Bela Lugosi in einer ganz spaßigen Nebenrolle. Wahrscheinlich das Witzigste, was man aus Jacques Tourneurs I WALKED WITH A ZOMBIE damals so machen konnte.
Drei animierte Kurzgeschichten von drei Regisseuren. Rintaro (GALAXY EXPRESS 999, THE DAGGER OF KAMUI) entführt ein kleines Mädchen und ihre dicke Katze in ein abstraktes Labyrinth voller Sinneseindrücke. Yoshiaki Kawajiri (zu diesem Zeitpunkt nicht viel in Eigenregie, aber wenig später WICKED CITY und NINJA SCROLL) sprengt Körper während eines futuristischen Rennturniers; Und Katsuhiro Otomo (AKIRA) beauftragt einen Bauleiter mit der Beendigung eines ausweglosen Projekts im Nirgendwo.
Weniger Substanz an der Oberfläche, dafür aber reich an kreativen Einfällen und visuellen Besonderheiten. Technisch auf höchstem Niveau, selbst wenn man Animationsfilme heute noch so produzieren würde, sähen sie wahrscheinlich trotzdem nicht besser aus.
2-teilige OVA (dann abgesetzt?) über einen Ex-Cop/Privatdetektiv in einer japanischen Cyberpunkwelt. Seine Markenzeichen: Nackter Oberkörper, ABER Krawatte und offenes Sakko! Das reicht eigentlich schon, doch zusätzlich kriegt er in Folge 1 noch ein Cyber-Auge verpasst, mit dem er ALLE Computer auf der ganzen Welt hacken kann - immer und überall. Außerdem einen Stock, der nach Belieben verlängert werden kann (Namensvetter Son Goku lässt grüßen?). Regie führte Yoshiaki Kawajiri (NINJA SCROLL, WICKED CITY).
Zeichenstil ist schon super, die Animationen gut genug - der Soundtrack leider eher generisch, bis auf den tollen Song von Yuki Katsuragi im Outro! Das Setting ist generell super, wird aber während der zwei Episoden (á 45 Minuten ca.) noch nicht voll ausgenutzt, die Fähigkeiten der Titelfigur kommen da schon mehr zur Geltung. Die erste Folgte macht etwas mehr Spaß, da sie einfach durchgeknallter ist und ihren Twist nicht so mit dem Holzhammer serviert (die Plots und Figuren sind generell eher vom Reißbrett, wenn auch mit einzelnen, guten Ideen veredelt). Wer sich nach einer Dosis Cyberpunk-Pulp sehnt, könnte hier an der richtigen Adresse sein.
Zuersteinmal geht es hier viel weniger um Voodoo, als der Titel es verspricht. Und der ganze Auftakt vor der Insel ist eher langweilig - da kommt man je nach Stimmungslage kaum drüber hinweg. Im letzten Drittel wird es dann etwas interessanter und der Film bietet tatsächlich ein paar unterhaltsame und teils trashige Momente (z.B. fleischfressende Pflanzen), doch bis dahin hält selbst Boris Karloff kaum bei Laune. Die teils sympathischen Aspekte des Films gehen an die generelle Trantütigkeit der Geschichte verloren.
Die Japaner verfilmten 1986 im großen Stil eine langjährige Mangareihe für's Kino, in welcher es ausnahmsweise mal nicht um Roboter ging, sondern um griechische Götter. Genauer genommen um Arion, dem Sohn von Demeter und Poseidon. So ganz an die Vorlage hält man sich natürlich nicht (weder die eine noch die andere) und die Handlung ist auch garnicht mal so spannend, doch die Umsetzung ist mit einer Menge Mühe versehen und Animationen sowie Zeichnungen wirken hochwertig; Einen ganz guten Soundtrack von Joe Hisaishi gibt es inklusive. Hier und da gibt es ein bißchen Gewalt, ein paar Nackedeis und Inzest (die Götter halt).
Wie der Titel verspricht, handelt es sich um eine Verfilmung von Ned Kellys Treiben als Bandit im australischen Buschland. Der Auftakt ist eher leichtfüßig und stellt Kelly und seine Bande als vermeintlich herzensgute Gesellen dar, so werden bspw. nur Männer bestohlen, während Frauen und Kinder verschont bleiben. Neben ein paar eher harmlosen Raubüberfällen und weiterem Schabernack mit der Polizei, gibt es auch ein paar humoristische Einlagen. Zum Finale hin wird es zunehmend ernster und dramatischer. Ganz am Ende steht Ned Kelly allein auf weiter Flur, bastelt sich mit Guß & Eisen eine Ganzkörperweste und nimmt es mit dem Rest der Behörden auf. Mit Elizabeth Tait gibt es im Übrigen direkt eine erste starke Frauenfigur, die genauso wie ihre männlichen Kollegen - wenn nicht besser - reiten und schießen kann.
Etwas über eine Stunde ging das Teil wohl damals und stellt somit den ersten, richtigen Spielfilm dar (nicht nur im Western-Genre). Leider gibt es den Film nur noch in Schnipseln, ein Großteil des Materials ist entweder gänzlich verloren oder teilweise von Bildfehlern durchsetzt. Das, was es noch Zusehen gibt, ist visuell vielleicht nicht ganz so eindrucksvoll, bzw. effektlastig wie THE GREAT TRAIN ROBBERY (oder mein persönlicher Liebling THE TRAIN WRECKERS von 1905), aber überzeugt dafür auf narrativer Ebene umso mehr.
Komisches Zeichentrick-Halloween-Special von und mit Justin Roiland, bzw. sehr späte Fortsetzung einer alten Sendung namens "The Paloni Family Comedy Show!" (das ist quasi der Prototyp von RICK & MORTY). Eine Meta-Rahmenhandlung präsentiert mehrere Einzelepisoden, jede von einem anderen Animator inszeniert. Ein großer Teil scheint von youtube-Animatoren mit eher weniger Talent gemacht zu sein. Der andere von youtube-Animatoren mit etwas mehr Talent. Manches ist auf absurde Art faszinierend, manches kennt man (Joel Haver) und ein paar Sachen sind einfach oll.
Nach einem mehr oder weniger geglückten Bankraub treffen drei Ganoven auf einen zurückgelassenen Planwagen in der Wüste, in welchem sich eine sterbende Mutter und ihr neugeborenes Kind befinden. Kurzerhand werden die drei Spießgesellen zu Taufzeugen ernannt und müssen das neue Leben nun zurück in die Zivilisation retten. Dort wartet jedoch womöglich auch der Galgen auf sie.
Mit nur sechzig Minuten Laufzeit ist dieser Western ein ganz schön kurzweiliger Reißer und war seinerzeit ein echter Kassenschlager. Zum Auftakt wird rasend schnell geritten und geschossen, während die Kamera mittendrin ist. Danach geht es bei 43 Grad ohne Schatten in die Wüste und das erbarmungslose Durchhalten beginnt. Regisseur William Wyler sorgt dabei für so einige symbolische Motive und generell starke Bilder. Die Performance der drei Hauptdarsteller (Charles Bickford, Raymond Hatton, Fred Kohler) ist dabei auch nicht zu unterschätzen; Von dem armen Kleinkind, welches da manchmal in der Sonne bruzelt, mal ganz zu Schweigen.
Ab den 30ern steigt die Zahl der Western-Tonfilme deutlich an und mit BILLY THE KID gibt es direkt einen sehr guten, frühen Vertreter des Genre. Natürlich ist die frei interpretierte Geschichte des titelgebenden Ganovens nicht ganz so episch und teuer wie etwa THE BIG TRAIL aus dem vorangegangenen Jahr, doch dafür umso kurzweiliger und reißerischer, zudem mit zahlreichen, ikonischen Figuren gesegnet. Alleine die freundschaftliche Rivalität zwischen Billy und Pat Garret ist mit viel Herzblut dargestellt. Johnny Mack Brown ist für diese Pionierzeit zumindest ein unglaublich guter Darsteller, er wirkt in seinem ersten Tonfilm sicherer als Gary Cooper und reifer als der erstmal sträflich missachtete John Wayne. Die Action ist zudem ganz schön ruppig, die Szene mit dem Typen, welcher während der Belagerung einen Eimer Wasser holen muss und dabei quasi zu Brei geschossen wird, ist nur einer die vielen Gemeinheiten. Dank der Pre-Code-Ära in der wir uns hier befinden, hat BILLY THE KID auch noch ein zünftiges Finale. Schon ziemlich dufte.
Kurz auf IN OLD ARIZONA folgte mit Victor Fleming's THE VIRGINIAN der zweite Western mit richtiger Tonspur und nach bereits zwei vorhergegangenen Stummfilmen zudem die dritte Verfilmung von Owen Wister's gleichnamigen Roman; Ein gutherziger Cowboy (Gary Cooper) verliebt sich hier in die neue Schuldirektorin (Mary Brian), während sein bester Freund in mehrere Viehdiebstähle verwickelt wird und so für ein moralisches Dilemma sorgt.
Archetypischer Western. Der Held trägt weiß und ist glatt rasiert, der Bösewicht (Walter Huston) trägt schwarz und hat einen lächerlich großen Schnurrbart. Klassischer geht es nicht. Gary Cooper hatte hier seinen Durchbruch und besticht durch pure Körpergröße, die tolle Stimme und einem Schauspiel, welches lässig zwischen cool (bei den Kerlen) und scheu (bei den Mädels) hin- und herschaltet. Gibt auch direkt einen der ersten Macho One-Liner der Filmgeschichte obendrein: "If you want to call me that, smile!". Die Romanze ist natürlich altbackend und zieht sich, doch im letzten Akt konzentriert man sich auf die Raubgeschichte, welche mit dem Aufknüpfen einer der Hauptfiguren zu einem düsteren und zwiespältigen Höhepunkt findet.
Basierend auf einer wesentlich grimmigeren Kurzgeschichte von 1907 (The Caballero's Way), stellt IN OLD ARIZONA den ersten Tonfilm im Western-Genre dar. Warner Baxter spielt einen angeblich portugiesischen Banditen, welcher sich mit einem von Edmund Lowe's gespielten Seargent anlegt. Dorothy Burgess steigert das Ganze als begehrenswertes, aber heimtückisches Mädchen zu einer Dreiecksromanze.
Historisch und der Technik wegen durchaus interessant, bzw. sogar sehenswert; Für den Ton wurden Mikrofone und dergleichen hinter sowie unter Gegenständen oder Büschen in den Szenenbildern versteckt, was für eine äußerst naturalistische und teils atmosphärische Soundkulisse sorgt. Die Außenaufnahmen sind für die Zeit ebenso eindrucksvoll. Inhaltlich und auch darstellerisch ist der Film aber eher schwach. Die Hauptrolle war eigentlich Raoul Walsh angedacht, welcher während des Filmdrehs ein Auge verlor (ein Hase sprang in sein Auto durch die Windschutzscheibe oder sowas?). Ersatzmann Warner Baxter wirkt als verschmitzter Ganove ersteinmal recht sympathisch, doch sein falscher, mexikanischer/spanischer Akzent ist auf Dauer schon etwas nervig. Mit zunehmender Laufzeit erweisen sich die Figuren zudem als ziemlich unsympathisch und natürlich kommt die einzige (wichtige) Frau im Ensemble am Schlimmsten weg. Bis zum bitteren Finale muss man außerdem ganz schön viel langgezogenes Geflirte ertragen.
Ist quasi 'ne Originstory von Kenshi. Am Anfang gibt es ein bißchen gewaltgeile MAD MAX Hommage, danach spult der Film eine typische Schüler/Meister-Storyline ab, um dann auch schon zum unspektakulären Finale vorzustoßen. SCORPION'S REVENGE war schon ziemlich gut, doch davon ist hier (in Teil 3) nicht mehr viel zu spüren; SNOW BLIND ist eher kostengünstig produziert und hat mit einem lahmen Plot zu kämpfen.
Der erste Western aus Stummfilmtagen, welcher in seinen kurzen Laufzeit von 11 Minuten so etwas wie eine Handlung kommuniziert. Produziert von Thomas Edison's Firma, Regie führte Film-Pionier Edwin S. Porter. THE GREAT TRAIN ROBBERY ist wie vieles aus der Frühzeit des Kinos eher ein Beispiel für technischen Fortschritt als eine vollständige Erzählung. Richtige Figuren fehlen hier, die Darsteller sind mehr oder weniger Mittel zum Zweck.
Zwei Banditen überfallen den Telegrafisten der örtlichen Bahnstation und setzen ihn außer Gefecht. Kurz darauf wird der ankommende Zug überfallen und gekapert (jetzt von vier Banditen). Nach ein paar wilden Schießereien in und auf den fahrenden Wagons ist der Raubüberfall gelungen und die Banditen machen sich aus dem Staub. Inzwischen wird der Telegrafist von seiner Tochter gefunden und wieder zu Bewusstsein gebracht. Nun gilt es ein paar Leute zusammenzutrommeln, die Banditen zu verfolgen und die gestohlene Beute zurückzuerobern.
Damals war das ein Actionreißer und wahrscheinlich purer Nervenkitzel. Zwischendurch gibt es sogar ein paar Gags.
Kostengünstiger Kriegsfilm. Der Plot geht ungefähr so: Die Deutschen sind kurz davor den Zweiten Weltkrieg zu verlieren, doch eine letzte, waghalsige Operation soll den Amerikanern nochmal so richtig zeigen, wo das Hakenkreuz hängt. Eine Flotte von U-Booten soll New York torpedieren! Kapitän Hans Kessler (Dolph Lundgren) kommandiert. Doch Kessler ist insgeheim nicht nur die Nazi-Propaganda satt, sondern meist auch sturzbetrunken.
Das letzte Detail ist nicht unbedingt wichtig für die sowieso völlig banale und ziellose Geschichte des Films, doch immerhin verantwortlich für die schöneren Minuten in OPERATION SEAWOLF. Dolph Lundgren veredelt den Streifen jedenfalls ordentlich und lässt dieses löchrige Boot von Film nie völlig absinken. Frank Grillo ist jedoch maximal für 8 Minuten mit dabei und sitzt nur in einem Büro und der Rest des Films ist auch ziemliche Grütze.