Hellbilly - Kommentare
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Alle Kommentare von Hellbilly
Selbstjustiz der ganz blutigen Sorte – irgendwie nur der notgedrungen logische Schritt, wenn man sich unbedingt auf einen ausgelutschten Plot einschießen muss. Wie soll man auch Zuschauer anziehen, wenn man sich nur auf die Mittel stützt, die schon zigfach auf die Leinwand gebannt wurden?
Sein muss diese Blutorgie, wie sie in manchen Teilen gefeiert wird, natürlich nicht (wie auch der ganze Film mehr oder weniger überflüssig ist), aber sie erfüllt dennoch ihren Zweck und hält den Zuschauer einigermaßen bei der Stange.
Hilfreicher dabei ist natürlich, dass die Geschichte in meinen Augen zeitweise wirklich geschickt entwickelt wird. Trotz einiger an Banalität grenzender Ausrutscher schafft es Gray im Zwischenteil einen interessanten, nicht sofort durchschaubaren Schlagabtausch zu inszenieren, der der alten Story doch etwas neuen Pepp gibt. Leider ist es damit aber auch relativ schnell wieder vorbei und gerade gegen Filmende wird das alles zunehmend lächerlich.
Sollten wie bei mir auch bei anderen zwischenzeitlich Hoffnungen wachsen, dass das gute Thrillerniveau den ganzen Film über durchgehalten werden kann, muss ich leider sagen – vergesst es. Das angedachte große Finale zerplatzt in seiner Belanglosigkeit wie eine große, selbst für amerikanische Verhältnisse unheimlich uninspirierte Seifenblase. Man könnte meinen, es hätte sich mittlerweile herumgesprochen, dass die unheilvolle Devise, am Filmende unbedingt noch mal den ganz großen Knall loslassen zu müssen, schlichtweg überholt ist. Scheinbar aber doch noch nicht überall bekannt...
Sieht man aber über das Ende, das unnötige Blut und die ohnehin schwachsinnige Selbstjustizthematik hinweg, ist „Gesetz der Rache“ ein durchaus ansehnlicher und vor allem kurzweiliger Thriller. Es ginge wirklich schlimmer…
Jamie Foxx und das gesamte Team verneigen sich vor Ray Charles, ich verneige mich vor Jamie Foxx. Wenn man nicht wüsste, dass da ein Schauspieler am Werk ist, gäbe es so manche Szene, in der man zweifelsfrei annehmen würde, Ray habe sich selbst gespielt. Es ist einfach beeindruckend, wie Foxx die unvergleichliche Mimik und Gestik des Altmeisters eingefangen hat - selten war ein Oscar vermutlich verdienter.
Zum Film selbst will ich gar nicht viel sagen - Biopics mag man oder nicht, ich tauche gern in die die verschiedensten Biographien ein und begleite einfache, aber natürlich besonders gern berühmte Persönlichkeiten in allen Höhen und Tiefen ihres Lebens. "Ray" fängt verschiedenste Lebensstationen gekonnt ein und bringt sie dem Zuschauer sehr eindringlich näher. Leider wird dabei aber auf eine wenig abwechslungsreiche Erzählstruktur zurückgegriffen, sodass die eine oder andere Länge nicht unterbleibt. Aber in solchen Situationen haben natürlich grade Musikerbiographien meist einen super Rettungsanker - so auch hier - einen genialen Soundtrack. Die Schauspieler sind durchweg toll und die Geschichte ist interessant, schlussendlich ist es aber einfach Rays unsterbliche Musik, die diesem Film die entscheidende Note mitgibt.
Am Vergleich zu "Walk the line" kommt man hier natürlich nicht vorbei - Ray ist gut, Johnny ist besser und kriegt glatt einen Punkt mehr. Mangold konnte aus "Ray" lernen, Mangold hat aus "Ray" gelernt und das Gesamtpaket in allen Punkten überzeugend realisiert.
The New World verlässt sich viel zu stark auf die eindrucksvollen Bilder. Optisch ist das sicherlich einer der besten Filme, die ich dieses Jahr bislang gesehen habe und ich hab mich mehr als nur einmal ertappt, wie ich einfach nur in den Bildern verloren gegangen bin, ohne überhaupt noch groß auf die Handlung zu achten. Einerseits für einen Film natürlich ein großes Kompliment, schließlich geht’s ja nicht zuletzt darum, möglichst tolle Bilder auf die Leinwand zu zaubern. Andererseits aber auch ein sehr deutlich negatives Zeichen, wenn die Handlung meine Aufmerksamkeit nur viel zu wenig binden kann. Und darin liegt auch mein größter Kritikpunkt – viele Andeutungen, nichts davon wirklich ausgearbeitet. Der Film enthält viele interessante Handlungsstränge – sei es die Gründung von Jamestown, die Schwierigkeiten der Siedler, die Begegnung mit den Indianern oder was auch immer – aber alle bleiben früher oder später in einer nichts sagenden Schwebe hängen. Es fehlt die Konsequenz, einige davon bis zum Ende zu entwickeln, auch wenn das vielleicht heißen sollte, auf andere fast gänzlich zu verzichten. Und so kann es leider auch nicht überraschen, dass man immer etwas unbeteiligt vor dem Fernseher sitzt, mal hier, mal da ein paar Gedanken verschwendet und letztlich viel zu oft zum simplen Bilderstudium abschweift. Die Stimme aus dem Off, die dem Zuschauer unablässig die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonisten mitteilt, kann da auch nicht mehr helfen, um das Interesse mehr an die Handlung zu fesseln. Und das ist wirklich schade!
The New World hat eine Menge Potential, schöpft aber viel zu wenig davon aus. Sicherlich ist der Film dennoch sehenswert – schon allein wegen der grandiosen Bilder – aber zumindest bei mir hatte er keine allzu große Wirkung. Ganz in Anlehnung an den Flusslauf in der letzten Szene, plätschert The New World gemütlich vor sich hin, strahlt viel Ruhe und Gelassenheit aus, erreicht aber nie die so bitter benötige Stromschnelle, die der Handlung eine reinigende und richtungweisende Veränderung verschaffen könnte.
Der Blick hinter die Kulissen ist interessant - macht dieses Projekt zwar nicht sympathischer und trägt auch nur wenig zu einem besseren Verständnis der ganzen Sachlage bei, vermittelt aber dennoch gut gewählte Einblicke.
Besonders eindringlich kommt das Schicksal des Vorstands des ersten Fanclubs rüber - zum einen scheint er mir vom neuen Stadion, sportlichen Erfolg usw. natürlich beeindruckt und erfreut zu sein, andererseits merkt man aber auch, dass spätestens seit dem Bundesligaaufstieg irgendwas nicht mehr stimmt, er irgendwas Existentielles vermisst. Das könnte nötiger Respekt in der gewachsenen Unterstützermenge sein, das könnte aber auch das sein, was viele immer wieder kritisieren - wenn ich mir den Erfolg von außen mit viel Geld kaufen lasse, fehlt irgendwo das Zugehörigkeitsgefühl, das Gefühl, kleiner aber doch wichtiger Bestandteil eines großen Ganzen zu sein.
Kann sein, dass ich mich irre, aber irgendwie schien er mir innerlich schon sehr zerrissen.
Dass er die ganze Zeit mit einem BVB-Schal rumrennt, könnte man jetzt natürlich als Zeichen sehen, dass er sich eigentlich nach einem richtigen Fußballverein sehnt, aber so weit würde ich dann doch nicht gehen.
Die Tankstellenbesitzerin fand ich ab und zu richtig köstlich - komplett blind und ohne wirkliches Wissen von der Materie, aber sich immer schön aufregen, wenn die Fangruppen anderer Vereine ihren Unmut kundtun (dass das nicht in Form von sinnlosen Beleidigungen sein muss, brauch ich ja hoffentlich nicht zu sagen). Die zeigt wunderbar die ganz andere Seite der Geschichte - sozusagen als Repräsentant der willenlosen Masse, die sich von Hopps Geld einfangen ließ.
Und dann hat man natürlich noch die ganzen kühlen Geschäftsleute - die verhalten sich genauso, wie ich das erwartet hatte und wie sich das gehört, wenn man solch ein Projekt verkaufen will. Besonders dieser Jochen Rotthaus kam äußerst unsympathisch rüber, aber das ist der richtige Mann, um sich nach oben zu arbeiten. Der steht hinter dem Projekt, dem ist wurscht, was andere dazu sagen, der will Erfolg. Dem würden die Herzen nicht zufliegen, aber der ist glaubwürdig und passt perfekt zu diesem Projekt.
Letztlich bleibts aber den ganzen Film über bei eben diesem Eindruck - das ist kein Verein, das ist ein Unternehmen, ein Konzern, vielleicht auch ein großes Spielzeug. Das, was die Fans an viele andere Vereine bindet, fehlt noch - bislang ist das Kundschaft, wies auch im Film rüberkommt. Die paar Stadiongänger, die man wirklich als Fans bezeichnen kann, scheint man eher zu verprellen.
Für profitorientierte Manager kanns natürlich nix besseres geben, schließlich tragen nicht die Stehplatzgänger das Geld ins Stadion, sondern die geldigen Spektakeljünger. Die scheint man in Hoffenheim gut einfangen zu können. Nicht nach meinem Geschmack, aber die Zukunft des Fußballs... genauso wie Projekte wie die TSG.
Und da wird auch lauter, hasserfüllter Fanprotest nix dran ändern, dass zukünftig noch mehr solcher Projekte realisiert werden - aber zumindest bleibt die große Hoffnung, dass die bereits etablierten Vereine diesen Weg nicht beschreiten müssen, dass sich nicht jeder vom großen Geld einfangen lässt.
Die erste Dreiviertelstunde ist zum Brüllen komisch - das kann gar nicht als Kinderfilm konzipiert sein, dafür hat man viel zu viele Gags, die die Kleinen gar nicht verstehen würden. Wenn Patrick und der kleine Schwamm loslegen, kann so manches Comedy-Urgestein einpacken. Hier wird Schwachsinn zelebriert und hier will man genauso schwachsinnig sein wie ganz Bikini Bottom - Gott was hab ich gelacht :-)
Hinten raus wirds dann Geschmackssache - die Linie ist weiter konsequent total verrückt, aber zumindest bei mir zündet nicht mehr jeder Gag. Die, die funktionieren, sind aber immer noch genial. Dennoch ist man natürlich etwas enttäuscht, dass das Niveau nicht den ganzen Film über gehalten werden kann.
Ich bin mir ziemlich sicher - wem die Serie gefällt, dem wird auch der Film gefallen - ob besser oder schlechter ist dagegen etwas schwer vorherzusagen, da er sich teilweise schon deutlich von deren Machweise unterscheidet. Aber der Humor - letztlich das, was zählt - bleibt gleich, wird nur noch viel öfter durch den Spitzer gedreht und tut manchmal richtig weh, so präzise werden die Lachmuskeln anvisiert.
Eine Granate von Film!
Gut, historisch kann man hier und da sicher was bemängeln, die verschiedenen Aspekte rund um Hofer und den Tiroler Volksaufstand wurden ganz eindeutig so ausgewählt, dass man sie um die Geschichte der ungeliebten Bayerin herumbasteln kann, aber es stört nicht.
Ich fand die erzeugte Atmosphäre unheimlich eindringlich und authentisch - keine Spur von Überzeichnung oder unnötigem Pathos, sondern schlichtweg eine nüchtern angehauchte, stets aber sehr fesselnde Grundstimmung, die einen perfekten Hintergrund für diesen Film liefert.
Die teilweise einfach nur grandiosen Bilder tun ihr Übriges, um das Interesse des Zuschauers hoch zu halten. Die vielschichtigen Inhalte des Films sind dann fast nur noch das Krönung eines ohnehin schon packenden Werks, gleichzeitig aber auch das letztlich Entscheidende.
Es geht ja nicht nur um eine mal brennende, mal erloschene Aufbruchsstimmung unter der Tiroler Bevölkerung, unliebsame Zugereiste oder das in Traditionen verankerte Selbstverständis der Hofgemeinschaft. Pamer setzt tiefer an, versucht aus verschiedensten Blickwinkeln zu beleuchten, was in den Figuren vorgeht, welch unterschiedliche Entwicklungen sie durchmachen und welch versteckter Kern in jedem Protagonisten schlummert.
Natürlich kann man bemängeln, dass er letztendlich einen zu blauäugigen Blick auf die Entwicklungen wählt und eine zu positive Gangart einschlägt. Dass jede Figur sich irgendwann und irgendwie zum Guten ändern wird, ist relativ leicht ersichtlich und manchmal würde man sich wünschen, dass sich Pamer hier selbst ein paar Stolpersteine eingebaut hätte. So verlaufen viele der Einzelschicksale nach Schema F und ein kleines Bisschen Abwechslung hätte sicher nicht geschadet.
Andererseits macht die Verwendung altbekannter Entwicklungswege auch irgendwie den speziellen Charme des Films aus. Moviepilot führt "Bergblut" unter anderem als Heimatfilm und trifft es in meinen Augen damit sehr gut. Trotz der technisch aufwendigen und guten Arbeit, trotz überzeugender Schauspieler und einer relativ komplexen Handlung ist unverkennbar, dass Pamer versucht, an die klassischen Stilelemente dieses Genres anzuknüpfen. Ich würde vielleicht sogar so weit gehen und sagen, dass er versucht eine klar erkennbar modernisierte Form des Heimatfilms zu erschaffen. Und das gelingt ihm wirklich gut.
Die Verbindung von (gestörter) Bergidylle, volkstypischer Lebensformen sowie althergebrachter Gemütlichkeit einerseits und psychologisch tiefgreifenderer Charakterzeichnung, verflochtener Hintergrundhandlung und moderner Schwerpunktsetzung andererseits ist einfach ein noch nicht ausgelutschtes Gestaltungskonzept. Ich war wirklich begeistert, wie leicht man als Zuschauer auch von auf den ersten und sogar zweiten Blick einfach gestalteten Szenen in den Bann gezogen werden kann. Man kann sich auf angenehm unangestrengte Weise in die Geschichte hineinversetzen, wird von wunderschönen Bildern verzaubert und vergisst dabei erstaunlich leicht, sich bei den teilweise sehr vorhersehbaren Handlungssträngen zu langweilen.
Ich kann Bergblut wirklich nur empfehlen - sowohl als leichte Geschichtsstunde (wenn auch mit Vorsicht zu genießen), als auch als wunderbares Erlebnis für die Augen und den so oft mit gekünstelt komplexer Handlung geplagten Geist.
Der erfolgreichste Film aller Zeiten – ein durchschnittliches Actionepos im Schlümpfestyle – traurig aber wahr.
Keine grundlegend neuen Ideen, keine unerwarteten Wendungen, öde Dialoge und noch nicht mal ein herausragender Cast oder Soundtrack. Einfach purer Durchschnitt. Ich wüsste wirklich gern, warum so viele Menschen dafür ins Kino gerannt sind.
Optisch schlägt er neue Wege ein, kann aber schlichtweg nicht überzeugen. Liegt sicher auch an meinem persönlichen Geschmack, aber Computergrafiken, bei denen nicht einmal versucht wird, sie möglichst real aussehen zu lassen, fallen gegenüber den auf Realität bedachten doch stark ab. Da bleibt einfach immer der Beigeschmack, einen ungewollten Kinderfilm vor sich zu haben.
Wo wir schon bei Kinderfilm sind – ich hab während der gesamten Spielzeit drauf gewartet, dass irgendwo Pocahontas um die Ecke gestapft kommt. Die inhaltlichen Ähnlichkeiten sind schon sehr auffällig. Da hätte sich der gute James ruhig auch was Eigenes einfallen lassen können. Das bisschen matrixsche Bewusstseinsübergabe hier, die paar sauronische Flugdrachen da will ich gar nicht nennen. Wirkt einfach so, also ob er sich die Grundelemente der Kassenschlager der früheren Vergangenheit rausgesucht und am Computer zusammengebastelt hätte. Vielleicht war Avatar auch deswegen so erfolgreich…
Als schlecht kann man den Film nicht bezeichnen, zum unterhaltsamen Abendfüller reichts allemal. Großen Ansprüchen kann er aber zweifellos ebenso nicht genügen, dafür reiht er sich viel zu schnell in die lange Liste der sündhaft teuren, anspruchslosen Mainstreamproduktionen ein.
Knallbunte Strumpfhosen, hell erleuchtete Kellergewölbe und Schwertkämpfe, die an olympisches Degenfechten erinnern, sind nun wirklich nicht mein Fall. Und vor allem nicht das, was mir von einem Mittelalterfilm erwarte.
Aber irgendwie störts gar nicht so, wenn man sich dran gewöhnt hat.
Szene für Szene wird dem Zuschauer geradezu rasant entgegengeschleudert, zwischendrin mal kurz ein Bier holen ist nicht drin - das Erzähltempo dieses Films ist wirklich außergewöhnlich hoch, wirkt jedoch nie überhastet. Das bunte Farbenmehr ist an Kurzweiligkeit wohl kaum zu überbieten.
Ich könnte spontan keine Szene nennen, die auch nur ansatzweise langweilig war - ist mal eine dabei, die möglicherweise Potential in diese Richtung hätte, hört man Robin im Hintergrund schon wieder fleißig mit den Schwertern wirbeln, dass es eine Freude für jeden Dönermann wäre. Gegen Errol Flynn würde wohl sogar "Der Gerät" den Kürzeren ziehen.
Und wenn er seine Gegner mal nicht schwindlig kämpft, hat der Kerl Sprüche auf den Lippen, dass es einem die Tränen in die Augen treibt. Ich wollte das Wort schon immer mal verwenden, hier passt es - einfach nur keck.
Die einseitigen Wortduelle zwischen Gut und Böse sind ganz klar das Highlight dieses Films. Ihre Qualität - wohlgemerkt immer züchtig und brav - wurde seitdem nur noch selten erreicht. Ohne Schimpfworte und wüste Drohungen gehts heute ja kaum mehr, damals anscheinend schon...
Und ich habe es nie für möglich gehalten, aber auch eine dermaßen plumpe Liebesgeschichte kann man sympathisch inszenieren, ohne den Zuschauer im Sessel unnötig zu nerven. Küsschen hier, Küsschen da und dann tröpfchenweise Tralala gibts hier nicht - die Frau schmachtet einmal vernünftig, dann sind die Fronten geklärt und der Rest wird fast ausschließlich aufs Happy-End verschoben, Robin hat schließlich noch besseren zu tun.
Etwas schade ist einzig, dass König Richard in meinen Augen zu unterkühlt dargestellt wird. Da kann der Film nicht ganz mit der modernen Costner-Variante mithalten, vielleicht liegts aber auch einfach dran, dass Sean Connery schon durch seine bloße Präsenz königliches Flair auf die Leinwand bringt, wer weiß.
Charme versprüht der Film auch ohne ihn schon genug.
Ich denke, das ist einer der wenigen Filme, bei dem man sagen kann, hier kommt jeder auf seine Kosten. Ob man jetzt gute Dialoge braucht, viel Action oder einfach nur auf große Kulissen und Kostüme steht, hier ist für jeden was dabei und der Rest ist so gut gemacht, dass man sich auch dran erfreuen wird. Groß und klein, jung und alt, Mann und Frau oder dumm und schlau (warum reimt sich Frau eigentlich auf schlau? ;-) ), egal wer, man wird mit einem großen Lächeln aus dem Sessel aufstehen, sich beim Blick auf die Uhr verwundert die Augen reiben, dass der Film doch so lang gedauert hat und die nächsten Tage mit einem guten Gefühl im Magen verbringen.
Und jetzt schau ich mal, ob ich mit ner Metallstange auch so tolle Luftwirbel wie Robin hinkriege...
Gestern waren die Nazis noch aufm Mond, heute schon wieder am Mittelpunkt der Erde und der nette Adolf hat sogar eine Brieffreundschaft mit Mahatma Gandhi
Hab gehört, die Planungen für "Die braune Milchbar" sind schon weit fortgeschritten...
Ähm… Ja.
Sowas hab ich auch noch nicht erlebt – ein Film, der Szene für Szene brillant abgedreht ist, am Schluss aber einfach aufhört, ohne auch nur einmal mit dem Zaunpfahl zu winken, was denn jetzt die Auflösung sein könnte . Vielleicht bin ich auch einfach zu dumm, um dieses Gewirr zu durchschauen. Auf jeden Fall sitze ich grade absolut ratlos in meinem Sessel – einerseits beeindruckt und gefesselt, andererseits beständig mit dem Kopf schüttelnd.
So angestrengt habe ich wohl noch nie während eines Films nachgedacht. Aber immer, wenn ich auf eine einigermaßen sinnvolle Erklärung für das, was grade aufm Bildschirm passierte, gekommen war, dreht Lynch die Handlung mal bequem um 180 Grad und ich sitz wieder da wie ein Depp.
Es ist schon eine große Leistung, wenn ein Regisseur es schafft, mich durch meine eigene Ahnungslosigkeit zu beeindrucken.
Mulholland Drive ist kein Spaß. Trotz der erdrückend intensiven Handlung, der zum Denken anregenden Irrungen und Wirrungen und der ganz eigenen Erzählweise – also eigentlich allem, was ich bei Filmen liebe – könnte ich nicht sagen, das Anschauen genossen zu haben. Dafür hat der letzte kleine Angriffspunkt gefehlt, um wirklich in die Handlung reingezogen zu werden.
Aber wahrscheinlich reicht einmal Schauen hier sowieso nicht aus – Lynch verlangt dem Zuschauer höchste Aufmerksamkeit ab und ich bin der Typ, der wichtige Kleinigkeiten bei der ersten Sichtung gerne mal übersieht. Vielleicht fällts mir auch deswegen so schwer, zumindest eine einigermaßen verständliche Linie ins Geschehen zu kriegen.
Vorerst kann ich dem Film daher auch „nur“ 7,5 Punkte geben. Mein Gefühl sagt mir, dass er mehr verdient hätte, aber bevor mein Verstand nicht mehr Durchblick herstellen konnte, wird er mir keine höhere Wertung erlauben.
Ich kenne wenige Filme, die dermaßen bildgewaltig, spannend und unterhaltsam zugleich daherkommen. Meistens bleibt bei solchen Monumentalprojekten mindestens einer dieser Aspekte auf der Strecke. Gibson allerdings schafft die Symbiose wunderbar und zaubert geradezu auf der Leinwand. Apocalypto hat mich wirklich von Anfang an in den Sessel gefesselt und bis zum Abspann nicht mehr losgelassen.
Inwiefern die Darstellung als authentisch zu bewerten ist, weiß ich nicht. Falls grobe Fehler drin sind, macht das auf jeden Fall gar nix. Das Gesamtpaket wirkt einfach überzeugend. Von der Ausstattung bis zum Soundtrack passt alles super zusammen.
Dabei spielt auch die Originalsprache (oder zumindest eine vermutlich vergleichbare Sprache) eine große Rolle. Bringt den Zuschauer noch näher ans Geschehen und diese fremde Kultur ran. Dieses Gibson-typische Stilmittel hat mir bei der Passion Christi noch nicht so gut gefallen, stört mich bei Apocalypto aber überhaupt nicht. Falls man am Überlegen ist, ob man sich den Film anschaut, sollte man sich von den Untertiteln keinesfalls abschrecken lassen. Schon nach ein paar Minuten ist man tief genug in den Film eingetaucht, um sie gar nicht mehr zu bemerken.
Was man noch ansprechen muss – zimperlich ist Gibson auch in diesem Film nicht. In einigen Szenen spritzt das Blut reichlich über die Leinwand, was nicht jedermanns Fall sein könnte. Das bewegt sich aber noch im Rahmen und sollte ebenfalls kein Grund sein, sich den Film nicht anzuschauen. Ich bin kein Fan übermäßiger Gewaltdarstellung, gestört haben mich diese Szenen hier aber überhaupt nicht. Die fügen sich ebenfalls perfekt ins Gesamtpaket ein.
Allgemein muss man sagen, dass man Apocalypto nicht in Einzelaspekte zerpflücken sollte. Gibson scheint sich bei der Art und Weise, wie er den Film komponiert hat, schon was gedacht zu haben und das wirkt auf den Zuschauer, wenn er sich dem Film zwei Stunden aufmerksam widmet.
Es dauert ewig, bis was passiert und wenn dann was passiert, ist es so belanglos und undurchdacht, dass man sich wünscht, es möge doch bitte wieder nichts passieren.
Jeglicher Ansatz von Tragik, Emotion, Spannung, Nervenkitzel oder was auch immer diese Buch-/Filmreihe für so viele Menschen so anziehend macht, ist wie beim ersten Film komplett an mir vorbeigegangen.
Ich finde auch die gesamte Optik des Films dermaßen komisch und anstrengend, dass selbst das einfache, hirnbefreite Zuschauen keinen Spaß macht. Von so einer großen Produktion könnte man doch wenigstens erwarten, dass die Bilder hinter der Geschichte was hermachen.
Dem ist allerdings nicht so – oder sie machen was her und treffen meinen Geschmack absolut nicht. Wie auch immer.
Pattinson ist der einzige Darsteller, der so was wie Talent und Spielwitz aufblitzen lässt. Wenn der Kerl jetzt ein paar vernünftige Rollen bekommt, wird man ihn hoffentlich bald nicht mehr mit diesen Filmen in Verbindung bringen müssen. Bei ihm ist deutlich mehr Potential vorhanden, als für die Besetzung dieser Rolle notwendig war.
Dass für diesen Film eigentlich auch eine fachärztlich bescheinigte Talentfreiheit ausgereicht hätte, zeigt sein Spielgefährte Lautner ja recht eindrucksvoll.
Naja, was solls – ich bin froh, nicht zur Zielgruppe dieser Filme zu gehören, so kann man mir jetzt wenigstens vorwerfen, dass ich schon rein aus Gruppenzwang eine schlechte Wertung abgegeben habe.
Man stelle sich nur vor, man wäre 12 bis 15 Jahre alt, fasse sich ein Herz und sage, dieser Film sei Dreck – man würde vermutlich ganz in Anlehnung an die gerade gesehenen Actionszenen von gleichaltrigen, halbnackten Bleichgesichtern in der Luft zerrissen und als gefühlloser Klotz für sein ganzes Leben gebrandmarkt.
Die Sat1 Talkshowmoderatoren lecken sich doch jetzt schon die Lippen, was da in ein paar Jahren für gebrochene Gestalten bei ihnen auf der Couch sitzen werden.
„Vera am Mittag – Thema heute: Der Twilight-Fanclub Hasserode hat mein Leben zerstört“
"Rückwärts immer, vorwärts nimmer" (Herich Onecker)
Interessanter Film über das große Thema Antisemitismus. Allerdings weiß man nach dem Anschauen nicht mehr über die genaue Definition des Begriffs, wie vorher. Zu vielfältig sind einfach die verschiedenen Begriffsauslegungen, zu unterschiedlich die mit dem Begriff in Verbindung gesetzten Handlungen und Beiträge.
Vielmehr dreht sich der Film um die heutige Bedeutung der Shoa für die jüdische Bevölkerung. Und auch hier zeichnen sich verschiedenste Ansichten ab - von der fast militanten Dauerbetonung des Holocaust als Rechtfertigungs- und Durchsetzungsmittel jüdischer Belange bis hin zur nicht minder radikalen Kritik an dieser Praktik ist alles dabei. Jede Position stößt irgendwo vor den Kopf, jede ist im Grunde aber auch vollkommen verständlich. Vertieft man sich nach dem Anschauen etwas in eigene Gedanken, wird man schnell merken, wie schwer es fällt, sich bei diesem Thema auf eine abgegrenzte Position festzulegen.
Mit welchem Recht kann der Holocaust (immerhin weit über 60 Jahre in der Vergangenheit liegend) noch heute als Kampfmittel in politische Schlachten geführt werden?
Mit welchem Recht kann man der jüdischen Bevölkerung absprechen, sich stets auf diese unvergleichbare Katastrophe zurückzubeziehen?
Ich denke, im Film kommt gut raus, dass es auf diese Fragen keine eindeutigen Antworten geben kann. Es wird allerdings auch deutlich, dass die beiden großen konträren Wege, dieses Thema zu behandeln, auf Dauer keine Lösung bringen können.
Das Beharren auf die andauernde Schuld und die Rhetorik von ständiger Bedrohung des Judentums werden genauso wenig zu einer Entspannung der Situation führen, wie der Versuch, den Holocaust auf politischer Ebene unter den Mantel des Schweigens zu drängen.
Erinnerung ist wichtig und nötig, darf aber nicht dazu führen, dass man sich in ihr verliert und vor lauter Verfolgungs- und Bedrohungsgefühlen gar nicht mehr fähig ist, sich den veränderten Bedingungen in einer modernen Welt anzupassen.
In meinen Augen arbeitet Yoav Shamir diese Position aus den verschiedenen präsentierten Ansätzen sehr gut heraus.
Und ganz leicht hört man dann am Ende des Films auch das richtige Honecker Zitat mitschwingen.
Kaiser Wilhelm II. – eine der faszinierendsten, wenn nicht die faszinierendste Persönlichkeit der deutschen Geschichte – porträtiert anhand der Bilder seiner Zeit. Fotos, Denkmäler und vor allem Filmaufnahmen wurden grandios in Szene gesetzt. Ich habe den Film jetzt zum dritten Mal gesehen und noch immer lassen mich die Farbaufnahmen mit offenem Mund vor dem Fernseher sitzen.
Natürlich ist man sich immer klar darüber, dass das Leben auch vor Erfindung der Farbfotografie / des Farbfilms in Farbe stattfand, aber so wirklich vorstellen kann ich es mir anhand der ganzen schwarz-weißen Bilddokumente dennoch nie. Die Aufnahmen der farbenprächtigen Paraden, die in diesem Film gezeigt werden, sind absolut sehenswert, nein eigentlich Pflichtprogramm. Ein tolles Fenster in die Vergangenheit, leider gibt es viel zu wenig davon.
Um diese Bilder herum wird die Biographie Wilhelms II. entwickelt – immer mit der richtigen Menge an Informationen. Niemand braucht Angst haben, von historischen Fakten erschlagen zu werden, niemand wird Verständnisprobleme haben. Das ist alles wohl dosiert, sehr gut durchdacht und wunderbar auf die Bilder abgestimmt. Vor allem der letzte Aspekt ist wahrscheinlich der Punkt, in dem sich diese Dokumentation von so vielen anderen abhebt – man verzichtet auf den üblichen Abriss über Wilhelm und seine Zeit mit den auf Dauer ermüdenden, immer gleichen Fakten und erzählt frei von der Leber weg das, was man mit diesem Material erzählen kann. Was nicht ins Bild gesetzt werden kann, lässt man weg und fertig – finde ich super.
Einen wirklichen grünen Faden gibt es daher auch nicht – vielmehr ein Potpourri verschiedener Stationen im Leben von Wilhelm, frei ausgewählt und dennoch letztlich gut zusammenpassend. Das Bild, das sich von Wilhelm ergibt, ist genauso vielschichtig. Einerseits der auf Ansehen und Selbstdarstellung bedachte Staatsmann, andererseits der einfache und alte Mann auf dem Holzplatz. Die ganze Vielfalt seiner Wesenseigenschaften, eingefangen in simplem Bildmaterial, untermalt vom gleichfalls sehr zurückhaltenden Kommentar Mario Adorfs. Kein Rumreiten auf Wilhelms Charakterschwächen und politischen Fehlern, keine Wertung seiner Person und erst rechte keine historische Schuldzuschreibung.
Einfach nur eine auf großen Trommelwirbel verzichtende Bilderschau und Biographie eines Mannes, der historisch bis heute nicht wirklich eingeordnet werden kann.
Absolute Empfehlung!
Die Idee zum Film finde ich klasse – zum einen wird der banale Gegensatz zwischen (damals) moderner Technik und der veralteten japanischen Flotte in einigen wenigen Szenen gut auf die Leinwand gebracht und zum anderen wird dem Film eine tiefgründige Frage zugrunde gelegt: Darf man in den Verlauf der Geschichte eingreifen? Wenn ja, in welchem Umfang?
In der Theorie ein sehr interessantes Thema. Und das wird hier auch in einigen Szenen gut angerissen.
Leider aber nur angerissen – statt die Geschichte – auf welche Art auch immer – stringent zu Ende zu denken, zieht man die Reißleine und fährt bei der letzten Ausfahrt raus. Sehr schade!
Und so bleibt am Schluss auch nicht mehr als der Eindruck einer netten kleinen, letztlich aber verworfenen Studie. Man verzichtet schlichtweg auf ein Ende – oder zumindest auf ein zum Film passendes Ende.
Optisch dafür aber sehr sehenswert – wirkt zwar wie aus einem Navy-Promotionvideo entnommen, aber die Panoramaaufnahmen des Flugzeugträgers im Abendlicht oder die Aufnahmen vom Arbeitsablauf auf dem Flugdeck haben mir gut gefallen.
Für zwischendurch ein wirklich netter Film, der mit ein bisschen Zusatzarbeit am Drehbuch deutlich besser hätte werden können.
Jerry und Michael lassen es mal wieder krachen – na und wie!
Optisch – wie halt immer bei den beiden – wird nicht gekleckert, sondern geklotzt. Das ist in seiner ganzen Brachialität durchgehend beeindruckend inszeniert. Muss man anerkennen.
Auch der Anfang des Films gefällt mir gut – die lockere Art, wie dieses heterogene Team eingeführt wird, die abwechslungsreiche Charakterzeichnung und so mancher dummer Spruch machen Laune. Über das Schauspieleraufgebot kann man sich ebenfalls nicht beschweren. Da werden reihenweise große Kaliber aufgefahren und die machen auch einen guten Job. Der Soundtrack reiht sich nahtlos ein. Je nach dem, was gerade angesagt ist, werden die Szenen wunderbar unscheinbar oder auffällig untermalt.
Soweit zur guten Seite.
Leider kann mich die Geschichte nicht packen. Katastrophenfilme solcher Art können gut sein, sind es oft aber nicht. Vor allem, dass Amerika mal wieder die Welt retten soll, ödet irgendwann an. Aber gut, darüber kann man hinwegsehen, kennt man ja nicht anders.
Was mich viel mehr stört, ist, dass der Film mit dem Start ins Weltall viel zu stark in Science-Fiction abrutscht. Insbesondere die Optik – so beeindruckend sie auch sein mag – trifft hier nicht mehr meinen Geschmack. Da gefällt mir Apollo 13 mit seiner stets auf Realitätsnähe bedachten Inszenierungsweise viel besser. Aber ich wüsste wiederum auch nicht, wie man derartiges in Armageddon umsetzen sollte.
Letztlich liegt es wohl mehr an meinem Geschmack und nicht der Umsetzung, dass der Film bei mir nur teilweise zündet.
Kleine Highlights wie der Russe oder Steve Buscemi würzen glücklicherweise immer wieder kräftig dazwischen, sodass man regelmäßig zwar kleine, aber doch sehr gelungene Szenen zu sehen bekommt.
Soll ich was über das Ende schreiben? – Eigentlich ja nicht nötig, da Standard. Hier mal ein bisschen Abwechslung, würde so manchen Punkt mehr rauskitzeln.
Die Gefühlsduselei, die diesem Film ab und an vorgeworfen wird, kann ich dagegen nicht nachvollziehen. Passt in meinen Augen gut dazu und bringt eine feine Note in die actionlastige Machowelt, wenn auch manchmal etwas grenzwertig.
Alles in allem, typisches Popcornkino, sollte man aber dennoch unbedingt mal gesehen haben.
Heute zufällig gesehen und jetzt schon fast wieder vergessen. Wirklich kein herausstechender oder irgendwie erinnerungswürdiger Film. Der Anfang ist - wie bei den meisten derartigen Filmen - eigentlich ganz vielversprechend, aber bald ist davon nichts mehr zu erkennen. Das Niveau pendelt sich irgendwo zwischen "zum süffisant belächeln" und "Kopf auf den Tisch knallen" ein und ändert sich nur noch, wenn es versucht, nach unten auszureißen. Gelingt ihm aber glücklicherweise nicht, denn sonst hätte ich den Film abbrechen müssen und das mache ich nicht gern.
Danny DeVito finde ich toll - mache ich aber sowieso immer. Der kleine Mann erzeugt einfach durch seine bloße Anwesenheit ein gelöstes Gefühl. Allerdings bringt das auch nix mehr, wenn um ihn rum nur Leute spielen, die sich wohl besser als Zombies bewerben sollten. Ausdruckslos, leblos, ohne Mimik oder erkennbare Gefühlsregungen - einfach austauschbar und belanglos. Können sie es nicht besser oder waren die einfach alle nur lustlos bei der Sache? Man weiß es nicht, ihr Spiel verdammt den Film auf jeden Fall in die Ecke der vielen, vielen Weihnachtskomödien, die man bedenkenlos wieder einstampfen könnte.
Das liegt sicher nicht an der Thematik - natürlich kennt man die Geschichte vom Möchtegernplatzhirschen in der Vorortidylle, der sich durch den neu eingezogenen Nachbarn herausgefordert fühlt, in und auswendig, aber deswegen muss das ja nicht automatisch schlecht sein. Ich finde auch die Idee vom beleuchtungswütigen Niemand charmant, aber um mehr draus zu machen, bräuchte es in meinen Augen einen ebenbürtigen Widersacher. Broderick ist das zu keiner Sekunde und die sympathisch, leicht abgedrehte Darstellung von DeVito verpufft. Fairerweise muss man sagen, dass auch Danny nicht den allerbesten Tag erwischt hat, aber er verschafft seiner Figur wenigstens einen Hauch von Exklusivität und Charakter.
Insgesamt ein Film, den man sich anschauen kann, wenn man von zu vielen Weihnachtsfilmen ohnehin schon leicht verblödet oder alternativ ohne Hoffnung auf Rettung eingeschneit ist. Empfehlen würde ich ihn nicht, das Beobachten des realen Schneetreibens vor dem Fenster ist vermutlich ergiebiger.
Wenn man typische Weihnachtsattribute aufzählen sollte, müsste ich diesen Film auf jeden Fall nennen. Der gehört seit zig Jahren felsenfest zu meinem Vorweihnachtsprogramm. Und dazu zählt nicht viel, da ich nicht der größte Weihnachtsfan bin. Aber für „Single Bells“ vergisst man das gerne mal.
Ich finde den Humor einfach grandios. Pechschwarz, ehrlich und ungemein treffend. Dabei geht man aber nur selten an die Schmerzgrenze und übertreibt nicht übermäßig. In meinen Augen eine gelungene und sehr unterhaltsame Mischung.
Dass die Charaktere maßlos überzeichnet sind, kann man kaum übersehen, aber gegeneinander kontrastiert nehmen sie Klischee für Klischee bedingungslos auseinander bzw. auf die Hörner. Grade für leichte Weihnachtsmuffel wie mich natürlich ein gefundenes Fressen.
Ich bin auch jedes Mal aufs Neue verblüfft, was man doch für Vergleichswerte zur eigenen Familie finden kann. Ansätze zu einer ähnlichen Eskalation gibt’s eigentlich jedes Jahr, aber bislang hat sich das glücklicherweise immer schnell gelegt. Da liegt halt dann doch der Unterschied zur stark zugespitzten Darstellungsweise des Films. Vielleicht schaut man aber auch grade deswegen so gern zu, was passieren kann, wenn sich kritische Situationen nicht schnell beilegen lassen.
Für alle, die keine makellose und blitzblank durchchoreographierte Weihnachtszeit brauchen, ist das ein absoluter Tipp. Und auch für alle anderen… ;-)
Oh Mann - ich stehe einfach auf Verschwörungstheorien. Und wenn es dann auch noch um Kirche oder Religion allgemein geht, ist bei mir sowieso alles verloren. Da kann man mir wirklich viel vorsetzen, ich werde es immer irgendwie interessant finden, auch wenn es schlecht gemacht sein sollte.
Aber das ist Illuminati ja gar nicht – finde die Umsetzung sehr gelungen. Tolle Bilder, tolle Musik, interessante und spannende Handlung. Nicht bis ins letzte Detail logisch durchdacht, aber das macht gar nix. Die gesamte Inszenierung ist einfach unheimlich stimmig und packend.
Die Kombination aus Geschichte, Mythologie, moderner Wissenschaft, ideologisch aufgeladener Intrigen und simpler Machtpolitik gibt viel her und wird dementsprechend dicht gestrickt. In den vielen kleinen Details sollte man sich einfach verlieren und auf Langdons Schnitzeljagd quer durch Rom mitnehmen lassen. Optisch bekommt man einen Leckerbissen serviert. Die Bilder der römischen Sehenswürdigkeiten und des Vatikans sind trotz vieler erzwungener Computerspielereien wirklich toll geworden und unterstreichen die düstere Stimmung des Films. Auch das Mischverhältnis von Action und ruhigeren Szenen wurde gut getroffen. Langdon darf ausgiebig vor sich hin sinnieren, bevor er aber zu viel in unnötige Feinheiten abtauchen kann, knallt es schon wieder irgendwo. Das fesselt in den Sessel, auch wenn mich persönlich mehr Feinheiten gar nicht gestört hätten. Zugunsten eines rasanten Erzähltempos wurde wohl darauf verzichtet. Und rasant geht’s wirklich zu – wie die Protagonisten hetzt auch der Zuschauer fast von Szene zu Szene. Teilweise muss man gut aufpassen, um nicht den Anschluss zu verlieren, im Endeffekt ist man aber nie gefährdet, auf der Strecke zu bleiben. Geschickt werden die verschiedenen Handlungsstränge in einem durchaus komplexen und dennoch verständlichen Gesamtbild zusammengeführt, ohne das Ende schon viel zu früh preiszugeben. Gibt’s ja leider auch nicht so oft.
Getragen wird alles von einem tollen Cast – da fällt keiner negativ ab, die Namen halten, was sie versprechen. Die Defizite an Glaubwürdigkeit, die die Geschichte ohne Frage aufweist (aber wer erwartet in so einem Film schon Glaubwürdigkeit…), werden durch die überzeugende Leistung der Schauspieler schnell vergessen gemacht. Das gelungene Verwirrspiel lebt nicht zuletzt davon, dass man den Herrschaften auch abkauft, was sie da auf die Leinwand bringen sollen.
Alles in allem gehört Illuminati zu der Art von Film, die man nicht in Einzelaspekte zerlegen darf. Das Gesamtpaket stimmt, das Gesamtpaket funktioniert. Schöne Action, dichte Atmosphäre, tolle Bilder, überzeugender Cast, Verschwörungstheorien in der Grauzone zwischen Realität und Fiktion und ein Score von Hans Zimmer – was will man denn mehr, um einfach mal zwei Stunden unterhalten zu werden? Richtig – gar nix.
Und wenn jemand meint, diesen Film schlecht reden zu müssen, weil das grandiose Buch von Dan Brown viel zu frei umgesetzt wurde oder kritische Passagen die erwartete Schärfe vermissen lassen, dem kann ich nur sagen: Ich habs geschafft, den Film vorurteilsfrei zu bewerten, da wirst du das doch wohl auch hinkriegen!
In diesem Sinne – immer schön die Augen offen halten, man weiß nie, wo sich der nächste Illuminatus versteckt (bei begründeten und unbegründeten Verdachtsfällen helfen die Kollegen von Galileo Mystery gerne weiter).
Die Figur der Lara Croft hat mich nie sonderlich interessiert. Mit Fantasyelementen überladene Abenteuerfilme kann ich sowieso nicht leiden. Wenn dann auch noch so eine langweilige Geschichte inszeniert wird – ohne Spannung, Witz oder Charme – hörts ganz auf. Frau Jolie ist immer mal wieder nett anzuschauen, aber alles andere, was in diesem Film passiert, könnte man sich absolut sparen. Erinnert irgendwie an Catwoman – Protagonistin optisch durchaus ansprechend, Rest für die Tonne. Tomb Raider ist eine Spur besser als Catwoman, aber wirklich nicht viel. Die Story erscheint unheimlich gekünstelt und zusammengeflickt. Mit zunehmender Laufzeit kriegt man den Eindruck, dass die Macher selbst nicht wirklich wussten, was überhaupt als nächstes passieren soll. Irgendwie wirkt das alles konzeptlos.
Und dann erst diese bodenlos schlechten Effekte – wie kann man so was in eine durchaus prominent besetze Verfilmung eines übelst beliebten Computerspiels packen? Da kommt man sich ja richtig verarscht vor, auch wenn man sich nie mit den Spielen beschäftigt hat. Ging das ganze Budget für Angie drauf?
Diese 100 Minuten kann man sich wirklich sparen – außer ein paar rar gesäten Szenen, die optisch einigermaßen was hermachen, liefert dieser Film nur viel, viel heiße Luft.
Hätte ich Emilio Estevez nicht zugetraut – der Film hat wirklich Substanz und das vielleicht beste Ende, das ich bisher gesehen habe. Dieser lange Redeausschnitt als Abschluss all der verschiedenen Handlungsstränge ist einfach nur Gänsehaut pur.
Die Art und Weise, wie verschiedenste kleine Geschichten langsam und unscheinbar entwickelt und am Schluss zu einem großen Ganzen zusammengeführt werden, ist wirklich gelungen. Die Atmosphäre der Hoffnung, die sich rund um Bobby breit machte, und vor allem die Verzweiflung nach dem Attentat werden eindrucksvoll eingefangen.
Das große Staraufgebot kann halten, was es verspricht. Da ist keiner dabei, der negativ auffallen würde, auch wenn sicher nicht alle am oberen Limit spielen. Vor allem Lindsay Lohan hat mich überrascht – die konnte ja mal schauspielern. Hätte sie vielleicht auch weiterhin machen sollen, dann würds ihr heute besser gehen.
Ganz toll ist auch die Rolle und Darstellung von Laurence Fishburne – der Schlagabtausch mit Jacob Vargas und die Dankesrede gegenüber Freddy Rodríguez sind richtig stark geschrieben und gespielt.
Allgemein muss man sagen, dass die vielen kleinen Geschichte alle ihren speziellen Charme haben und nicht langweilig werden. Man lässt sich gerne in die kleinen Probleme der verschiedenen Charaktere und die erwartungsvolle Stimmung reinziehen, die das ganze Hotel erfüllt. Das mag auf den ersten Blick alles recht belanglos wirken, entfaltet aber trotz aller Ruhe eine überraschende Sogwirkung. Tolle Atmosphäre.
Das Beste am Film ist aber die Kombination von neu gedrehten Bildern und Originalszenen.
Man kennt das ja schon, wenn es drum geht, den nötigen historischen Hintergrund zu umreißen (klappt auch hier wunderbar – „The Sound of Silence“ entfaltet eine Wirkung, wie noch nie). Neu für mich war dieses Stilmittel aber, wenn es drum geht, die problematische Neubesetzung von Schlüsselrollen zu umgehen. Warum das Gesicht eines Schauspieler als Kennedy verkaufen, wenn man ihn selbst zeigen kann? Vor allem beim Auftritt am Schluss im Hotel fügen sich alte und neue Bilder perfekt ineinander.
Kann den Film wirklich nur empfehlen – man muss sich auf ihn ein und das Gesehene einfach wirken lassen. Aber dann kriegt man einige ganz große Filmmomente geboten.
Oh mein Gott – was war denn das?
Da konnte Adam Sandler durch Filme wie „Chuck und Larry“ oder „Die Wutprobe“ grade etwas in meiner Gunst steigen und dann kommt er mit so einem Film daher.
Da funktioniert ja gar nichts – weder die Geschichte, noch die „Dramatik“ oder gar die Lacher. Die anscheinend als besonders lustig gedachten Aspekte wie die sehbehinderte Ratte gehen grundsolide nach hinten los. Die Gutenachtgeschichten sind einfach nur langweilig und ideenlos. Die Schwarz-Weiß-Zeichnung im Wettstreit der potentiellen Hotelmanager fällt viel zu stark aus. Falls Emotionen geweckt werden sollten, fehlt mir anscheinend der passende Angriffspunkt.
Allgemein ist das nur eine pausenlose Überzeichnung von Banalitäten. Anspruchsloses Blödelkino ohne großen Sinn oder Verstand. Statt Teile der Geschichte richtig zu überdenken, hat man sich wohl eher Gedanken gemacht, wie man sie möglichst effektvoll inszenieren kann.
Für Kinder sicher ein großer Spaß (nicht zuletzt durch die beiden Kinderdarsteller, die einen guten Job machen), aber für mich ohne jeden Reiz.
Das ist wirklich ein Ausnahmefilm. Von Anfang bis Ende unheimlich sympathisch. Hab ich selten so erlebt.
Ellen Page sprudelt geradezu über vor Talent und Spielfreude. Beeindruckende Leistung! Sie bringt die junge Mutter wirklich sehr glaubwürdig und vor allem liebenswert rüber. Ihrem Spiel zuzusehen ist ein Genuss. Das verbreitet einfach gute Laune, wie auch der ganze Rest des Films. Und das, obwohl ein ernsthaftes Thema auf überzeugende Weise abgehandelt wird.
Die Aufmachung gefällt unheimlich gut – satte Farben, verspieltes Setting und wunderbare Details. Was will man eigentlich mehr?
Der Humor trifft bei mir auch genau ins Schwarze – einfach gehalten und doch einfallsreich, direkt aber nicht oberflächlich, unaufdringlich und dennoch immer da. Klasse! Großartige Unterhaltung! Gibt’s in dieser Form viel zu selten.
Und dann erst der Soundtrack – könnte man sich in Musik reinlegen, ich würde gar nicht mehr aufstehen. Kann mir für diesen Film keinen besseren Soundtrack vorstellen. Da passt jede Note. Diese Bilder – diese Musik – perfekte Mischung!
Juno verbreitet gute Laune ohne in kitschiges Rumgeblödel abzudriften, vom ernsthaften Unterton abzuweichen oder eine übertrieben aufgeblasene Story zu erzählen. Einfache Geschichte, geradlinig inszeniert, gewürzt mit Charme, Kreativität und guten Darstellern (neben Ellen Page gibt’s da auch noch ein paar andere, die einen wirklich guten Tag erwischt haben) – mehr brauchts eigentlich nicht für einen guten Film. Bin begeistert!
Unterhaltung pur! Und das ist wörtlich zu nehmen – tiefgründige Dialoge, versteckte Botschaften oder zum Nachdenken anregende Passagen gibt’s hier nicht. Dafür aber all das, was man in einen kurzweiligen Actionfilm packen sollte: Zuallererst selbstverständlich Action – einfach aber ansprechend inszeniert, nicht zu zahlreich, nicht zu überzogen. Dann natürlich auch gut gesäte Spannungsmomente – fesselnd, ohne einem die Luft zum Atmen abzuschneiden. Witz darf ebenso nicht fehlen – furztrocken, ohne Anlaufzeit, auf die Sekunde funktionierend. Kein Mensch braucht ein alles überlagerndes Gagfeuerwerk, albernes Rumgeblödel oder sinnlosen Fäkalhumor. Der Spruch muss kommen, der Spruch muss sitzen und dann kann der Rest gerne weitergehen. Inhaltlich muss das Rad nicht neu erfunden werden. Konsequent und zielstrebig sollte es sein, wenn man die Geschichte dann schon mal gesehen hat, kann man es auch verschmerzen. Solange die anderen Zutaten stimmen. Fürs Auge muss natürlich was her – in diesem Fall mit wunderbaren Landschaften bedient. Die Schauspieler dürfen auch gerne was von ihrem Job verstehen – kann man ihnen hier neidlos voll zuerkennen. Und wenn alles dann zu guter Letzt auch noch in einem zeitlich vernünftigen Rahmen bleibt und sich nicht unnötig ausdehnt, bin ich absolut glücklich. Eineinhalb Stunden folgt Schlag auf Schlag. Ruhepausen gibt’s kaum, braucht es auch nicht. Dafür eine wunderbar dichte Atmosphäre, die all die schönen Komponenten lückenlos umschließt.
Ach, was soll ich viele Worte machen – Unterhaltung pur - das triffts einfach am besten.
Der Weichspüler, der beim Dreh dieses Films verwendet wurde, dürfte ausreichen, um eine Kleinfamilie auf Jahre hinaus zu versorgen…
Fröhlich glatt geleckt kommt „Der erste Ritter“ daher wie frisch aus Disneyland entlaufen. Kunterbunt, durchgestylt bis zum Pferdescheitel, mit einem unsäglichen Hang zu Überzeichnung und großen Auftritten. Schon allein die optische Aufmachung trieft geradezu vor unerträglich kitschiger Belanglosigkeit.
Da wundert es natürlich nicht, dass sich die erzählte Geschichte nahtlos anschließt. Dumpfe Liebesgeschichte. Das übliche Gut gegen Böse. Der Held kommt selbstverständlich „aus der Gosse“ und ist ein ganz toller Kerl.
Es fehlt einfach an Kreativität oder zumindest einem gewissen Maß an Selbstironie. Das wirkt viel zu sehr auf ernsthaft getrimmt. Zusammen mit dieser Märchenlandoptik kann das natürlich nicht funktionieren.
Die paar Bezüge zur Artussage sind doch auch nur da, um einen bekannten Aufhänger zu haben und Zuschauer zu locken. Letztlich würde es überhaupt keine Rolle spielen, wenn da statt von Lanzelot, Artus und Camelot von Max, Moritz und Lummerland gesprochen wird.
Aber was solls – wer auf Schnulzen und künstlich aufgeladene Bildersprache steht, könnte seinen Spaß haben. Für mich wars nichts.