Herr Beutel - Kommentare
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Alle Kommentare von Herr Beutel
"Logic doesn't apply to any of this."
Harte Nuss. Im Endeffekt werden da ALIEN, EVENT HORIZON, PANDORUM und LIFE durch den Mixer gejagt und mal sehr gut (erstes Drittel) mal weniger gut (zweites Drittel) verwuschtelt. Und irgendwie wird dann noch ein CLOVERFIELD-Connect angedichtet. Darstellerisch & technisch ist das besser als erwartet, gerade die Raumstation und Kamerafahrten bauen super Atmosphäre auf, wenngleich die Vorbilder eindeutig erkennbar sind. Dennoch hätte das Potential für die große Leinwand gehabt. Spätestens aber bei den Dialogen wird es dann schwierig und der Comic-Relief ist irgendwie zu krass und beißt sich mit der teils blutigen Atmosphäre.
Ich meine, das Gute an der Reihe ist, dass jeder Film für sich stehen kann, was gerade im 2. Teil gut funktioniert (bis aufs Ende), und so am Ende solide Genre-Streifen bleiben. Dennoch ist PARADOX für mich der schwächste Teil, weil am Ende dem Genre nichts hinzugefügt wird. Ich glaube, wäre vor einiger Zeit mit LIFE nicht schon ein ähnlicher Streifen erschienen, der ebenfalls das Genre durch die Bank hindurch zitiert, wäre das nicht so ermüdend gewesen. Aber LIFE ist letzten Endes dann der bessere Film, weil konsequenter.
"I don't know what to believe anymore."
Die wilde, zweite Seite einer Medaille taucht auf!
Sie benutzt: "Ansicht des Beschuldigten".
Es ist super effektiv!
Im ernst: Natürlich wird niemand, der jetzt gestern auf Tarantino eingeprügelt hat, von seinem Standpunkt weichen. Niemand, der Uma verteidigt hat, wird jetzt von ihrer Seite weichen. Aber immerhin haben wir nun zwei Seiten einer Geschichte gehört (die Uma teilweise in ihrem Instagram-Post selbst entschärft) und jede/r kann nun beruhigt schlafen gehen.
Das Interview ist übrigens sehr, sehr lang und definitiv wert, gelesen zu werden. Und am Ende kommt man vielleicht, aber auch nur vielleicht, auf den Konsens, dass es doch nicht nur "schwarz" und "weiß" sondern auch noch diverse Farbtöne dazwischen gibt. Who knows ...
Es gibt mittlerweile auch einen Artikel, in dem sich Tarantino äußert. Am Ende ist wohl alles nicht so heiß gekocht worden, wie es gegessen wird: http://deadline.com/2018/02/quentin-tarantino-uma-thurman-harvey-weinstein-kill-bill-car-crash-new-york-times-1202278988/
Oh nein, ein Regisseur verlangt von einem Darsteller, selbst etwas zu tun. Man stelle sich vor, das verrät jemand Tom Cruise. Oh wait ...
Im ernst: Ich mag Uma, sehr gerne. Aber Tarantino übernimmt bei diversen Szenen immer die Zepter (Lesenswert dazu: http://www.digitalspy.com/movies/news/a172650/kruger-quentin-strangled-me-on-film/)
Ich weiß jetzt nicht, ob es einen Unterschied gemacht hätte, wenn sie statt von Quentin von Michael Madsen bespuckt worden wäre. Hätte das weniger das Verhältnis zerrüttet?
Die Stunt-Aktion ist .... schwierig zu beurteilen. In diversen Interviews auf US-Seiten hatte Umas Ehemann Tarantino zur Rede gestellt, der quasi zu Kreuze gekrochen ist und sich entschuldigt hatte. Dass die Herausgabe an Miramax scheitert, ist auch nicht direkt Tarantinos Schuld: Das sind eben Versicherungs- und Vertrags-Baustellen. Das ist wie eine Hotline anrufen und der Person am Telefon die Schuld geben, dass das Internet nicht geht.
Dass Tarantino darauf besteht, dass sie ihre Stunts selbst gemacht hat, halte ich nicht für verwerflich: Wenn man im Arbeits-Tunnel ist, dann besteht man eben auf Dinge. Jeder, der mal verbissen etwas haben wollte, weiß, dass das nicht immer die besten Entscheidungen sind, die man trifft. Am Ende gab's einen Unfall (was passiert), aber keine bleibenden Schäden.
Warum man jetzt im Zuge einer Harvey Weinstein Vergewaltigungs-Geschichte dringend noch Tarantino quasi im gleichen Atemzug erwähnen muss, wird sich mir dennoch nicht erschließen, zumal viele Medien-Artikel das jetzt so drehen, als hätte Tarantino sie aus sexueller Lust heraus "geschlagen und bespuckt" [Spiegel.de]. Erst im Artikel selbst wird dann erklärt, dass es Teil der Szene im Film war.
Wow.
Einfach wow.
Wow.
Wow!
Ein Film, gemacht mit Liebe,
über Liebe,
vermittelt durch Liebe -
zu Musik und Film selbst.
Dazu Del Toros ganz eigene Rezeptur, wie er Filme eben macht:
Ruhig, emotional, blutig, erotisch, verstörend, wunderschön.
Ganz, ganz "ausgezeichnet"!
Laut letzter Systemerfassung sind es knapp 600 "Boxen", also Filme und Serien in allen Formaten. :)
Ja.
Gern geschehen.
Ich mag Alicia Vikander super, super gerne. Aber auch der zweite Trailer holt mich null ab. 1:1 Szenen aus einem Spiel nachstellen und dann doch wieder traditionelle Daddy-Issues abarbeiten riechen halt nach wenig spannendem Material. Dass das CGI immernoch unfertig wirkt, lasse ich mal dahin gestellt. Wird bis zum finalen Film hoffentlich besser. Aber so cheesy die Jolie-Filme auch waren, sie hatten zumindest ihre eigene, frische Geschichte zu erzählen. Das wirkt alles sehr ... generisch. Bleibe gespannt, erwarte aber eine Katastrophe.
Wie ernst alle Scott hier nehmen amüsiert mich. Wenn man das gesamte Interview liest, merkt man doch, dass hier eine sehr unterhaltsam-entspannte Atmosphäre herrschte. Scott kritisiert sich mit der Aussage ja überwiegend selbst und damit das, was "seinem" BLADE RUNNER schon vorgeworfen wurde: Dass er zu langatmig ist. Das ist ja durchaus berechtigte Kritik.
Ehm.... lol ... es geht nicht um STAR WARS.
https://twitter.com/JohnBoyega/status/946121901507825666
BABY DRIVER? A CURE FOR WELLNESS? Leider finde ich nichts davon in der Liste. Schade :(
Wer DARK KNIGHT RISES einen guten Film findet, hält Nolan auch für den besten Regisseur aller Zeiten.
Es ist so lächerlich. Mitarbeiter, die gegen den Film schießen, immer neue Details, dass da eigentlich mal ein echt guter Film drin steckte ... Warner kann mich echt mal mittlerweile. Dieser Film macht mich mit jeder News und jeder neuen Info noch wütender.
"Deathstroke ist Teil der Abspann-Szene am Ende des Blockbusters, in der die ungleichen Schurken ein Bündnis beschließen. Gleichzeitig mit dem Deathstroke-Porträt tauchte ein Behind-the-Scenes-Bild mit Deathstroke und Zack Snyder auf, der bei der Abspannszene Regie führte"
Witzigerweise ist es auch die einzige Szene im Film, die sich a) nach Snyder anfühlt und die b) kohärent von Farbgebung & Inszenierung ist.
"Boo-ya."
Ok Freunde, ihr wisst: Beim DCEU kämpfe ich oft an vorderster Front: MAN OF STEEL ist für mich eine der besten Superheldenverfilmungen zum heutigen Zeitpunkt und BATMAN V SUPERMAN ist vor allem im Extended Cut ein überambitioniertes, aber kurzweiliges Superhelden-Spektakel, das sich weder am oberen, noch am unteren Ende der Filmskala platziert, sondern einfach stumpf im Mittelfeld. Es hätte dem Film gut getan, Warner hätte auf Doomsday & das JUSTICE LEAGUE Setup verzichtet und Snyder seine Geschichte erzählen lassen.
WONDER WOMAN ist ein guter Film, der aber - vor allem in der Zweitsichtung - rapide abbaut und gerade beim Finale in sich zusammenfällt. Und SUICIDE SQUAD? Der zeigt, was passiert, wenn ein Studio wieder mal in das Handwerk anderer Leute pfuscht. Es sollte der Tiefpunkt des DCEU sein - bis heute.
Ich mag auch gar nicht groß um den heißen Brei reden: JUSTICE LEAGUE ist ein einziges, 300-Mio-Dollar teures Debakel, das am Besten auf TELE5 in der #SchleFaZ-Rubrik läuft - und mir blutet das Herz, das sagen zu müssen. Ich wüsste auch gar nicht, wo ich anfangen soll: Beim Filmbeginn, der so zerstückelt wirkt, dass man sich fragt, was da wohl alles auf dem Schnittboden gelandet ist. Der Film springt zu Beginn so belanglos von Setpiece zu Setpiece, dass man sich an alte COBRA, ÜBERNEHMEN SIE Episoden zurückversetzt fühlt. Charaktere werden kurz vorgestellt, Alfred und Batman zimmern sich eine Motherbox-Theorie zusammen und Cyborg; Cyborg ist auch da.
Irgendwann schwenkt die Story dann kurz zu Themiskyra und zeigt Amazonen, die gegen einen grauenhaften CGI-Steppenwolf kämpfen, der in einer CGI-Sequenz ganz viele CGI-Dinge tut um an die Motherbox zu kommen. Was hier an CGI-Massaker aufgefahrt wird, soll dann auch den Rest des Films bestimmen: Selbst wenn man nicht weiß, dass der Film zahlreichen Re-Shoots unterlief, merkt man, dass hier einfach keine richtige Post-Production stattfand. Das Bild ist viel zu hell und auf poppig getrimmt, was dazu führt, dass die Kostüme und Sets wie eben genau das wirken: Kostüme und Sets. Snyder hat - Kritik hin oder her - eine gewisse Art, wie er Filme dreht und ausleuchtet. Das funktionierte in MOS und BVS gut und gipfelte oft in visuell großartigen Sequenzen. Hier wirkt alles wie das Theaterspiel einer Laienspielgruppe, die vom Faschingsladen um die Ecke kurz ihre Kostüme gekauft haben.
Das Color-Grading ist selten bis gar nicht auf das abgestimmt, was im Bild passiert und so sieht man unseren Helden immer an, dass sie gerade vor gigantischen Greenscreen-Kulissen herumlaufen. Da hilft es nicht, dass JEDE Szene mit Henry "Superman" Cavill neu gedreht und sein Bart durch Hilfe von CGI entfernt wurde. Superman wirkt wie eine Karikatur, die auf die "Annoying Orange" trifft: Es ist peinlich; schlicht und ergreifend. Je weiter der Film voran schreitet, umso schlimmer werden dann auch die Effekte: Was in den Trailern noch unfertig wirkte, ist genau so im Film gelandet: teils unfertige Texturen, fehlende Schatten, schlecht texturierte Oberflächen. Auch wenn man mit heftigen Schnitten versuchte, hier etwas zu retten, hilft es nicht, darüber hinwegzutäuschen, dass vieles einfach unfertig und notdürftig geflickt aussieht.
Man kann von Snyder halten was man will, aber als jemand, der jeden seiner Filme mehrfach gesehen hat, kann ich sagen: Das ist nicht Snyders Film. Er hat ihn bis heute auch nicht gesehen (Laut einem SCREENrant Interview). Solche Effekte würde Snyder nie und nimmer durchwinken. Selbst sein 90%-Greenscreen-Film SUCKER PUNCH wirkt in seiner Künstlichkeit noch realistischer als JUSTICE LEAGUE. Und Whedon? Auch der hinterlässt - mit Ausnahme 1-2 sexistischer Witze gegenüber WONDER WOMAN - keinen bleibenden Eindruck.
JUSTICE LEAGUE ist das Produkt eines Studios, das keine Ahnung von Snyders Vision, Whedons Idee oder von den eigenen Helden hat. Es ist ein Produkt, das Anzugträger durch Markt- und Konkurrenzanalysen zusammengeschustert haben, weil sie panisch versuchen, das Desaster, das sie angerichtet haben, zu retten, nur um herauszufinden, dass sie sich noch weiter in die Scheiße reiten. Es tut mir leid um Snyder, der hoffentlich nun aus dem DCEU aussteigt und Warner einfach weiter identitätslose CGI-Massaker drehen lässt und auch um Whedon, der hier etwas flicken musste, das nicht einmal mit drei Whedons hätte geflickt werden können.
Die dümmste Entscheidung von Whedon - und der einzige Vorwurf, dem ich ihm mache - war, JunkieXL durch Danny Elfman zu ersetzen: Egal wie man MOS oder BVS fand, der Score von Zimmer & Junkie war einprägsam und trug den Film über viele Strecken. Elfmans Score ist einfach nur generisch und schlichtweg egal - was aber konsequenterweise auch zu JUSTICE LEAGUE und seinem Antagonisten Steppenwolf passt. Nichts hat Gewicht, es ist einfach alles absolut belanglos und redundant: Mal ist er da, mal nicht und wenn er weg ist, vermisst man ihn nicht. Und ja, ich rede von Steppenwolf UND dem Soundtrack. Selbst der so starke Batfleck wird zum reinen Sprüchegeber degradiert und wirkt, wie der Rest vom Cast, verloren im CGI-Massaker dieses Flickenteppichs, wenngleich die Lustlosigkeit in Afflecks Gesicht oftmals Bände spricht.
Ezra Miller als Flash und Jason Momoa zeigen Potential, haben aber außer 1-2 ganz unterhaltsamen Momenten nicht viel beizutragen. So bleibt am Ende ein "ärgerlich"er Film, der irgendwo zwischen "traurig" und "peinlich" herum mäandert und sogar SUICIDE SQUAD plötzlich aufwertet. Da können auch 1-2 gelungene Gags und eine ziemlich coole Post-Post-Credit-Scene nichts mehr retten.
"You really are out of your mind."
Funfact #1: In WONDER WOMAN trägt Gal Gadot im Strand-Fight lediglich einen Leder-Wams und einen Rock. Das ist das aber wohl ok.
Funfact #2: Im JUSTICE LEAGUE Trailer mit Steppenwolf sieht man Robin Wright mit ihrer Garde in kompletter Metall-Montur, die auch so im Film stattfinden wird
Funfact #3: Scheinbar wird in der Welt die Rangordnung mit Kleidung und Schmuck / Metall symbolisiert. Das generische Kriegervolk trägt eher Leder, höhere Ränge ergänzen das Outfit imt Metall.
Vielleicht sollte man erst mal den Film abwarten und kritisiert dann. Aber hey, was weiß ich schon.
"Where the fuck have you been?"
Aber Hallo! Nachdem sich 50 SHADES OF GREY als eine der unterhaltsamsten Coming-of-Age-Komödien seines Release-Jahres entpuppt hat und nur am dem schlechten Marketing (also BDSM-Film, was natürlich Quatsch ist) geschuldet das falsche Publikum ansprach, legt 50 SHADES DARKER natürlich nochmal eine ganze Schippe an komödiantischem Esprit drauf und bietet dabei, ganz nebenbei, noch ein Feuerwerk an Gesellschafts-Kritik:
Der Eingang ist ein wenig schleppen und es dauert, bis die ersten Dialog-Ergüsse die Lachmuskeln erreichen. Doch die Art, wie Konflikte in diesem Film gelöst werden, ist unvergleichlich:
„Du hast mich gestalked, missbraucht und gedemütigt!“
„Meine Mutter starb, als ich 4 war, den Rest kannst du dir denken“
„Oh. Sorry. Ok ich verzeihe dir“
„Super! Hier, iPhone und MacBook für dich. Ficken?“
„Jop!“
Das, liebe Freunde, ist cineastisches Comedy-Gold, kombiniert mit heftiger Konsum-Kritik. Die Reduzierung irrelevanter Story-Plots wie "sexueller Missbraucht" und "Unterdrückung" auf einfache Stammtisch-Gespräche, die dank Konsum von Markenprodukten beiseite geschafft werden. Ein besseres, satirisches und sozial-kritisches Statement gab es selten im Kino. Bravo, für diesen Mut im sowieso schon gebeutelten Hollywood.
Es werden zum Glück echte Werte vermittelt und auch die Rollen von Mann und Frau immer wieder auf den Kopf gestellt: Christian Grey, Multimilliardär und Dauerpotenter Chef-Pimperer scheitert im Verlauf dieses Epos daran, eine Paprika zu schneiden. Die klare metaphorische Kritik am sexuellen Machtkonstrukt von Männern (I am looking at you, Weinstein) ist eindeutig und hat damals schon erahnen lassen, welch kritischer Subtext in diesem fesselnden Werk in Wahrheit steckt. Man könnte fast sagen, dass dieser Film seiner Zeit ganz weit voraus war.
„Christian!!“
„Ja?“
„ICH HAB ZU VIEL AN!!“
Zack. Wieder aus dem Nichts kommt eine Konsumkritik, die den Mode- und Marken-Hype der modernen Gesellschaft zelebriert, indem er in unterwandert. Es ist diese Feingeistigkeit, dieses Zwischen-den-Zeilen-Lesen, das 50 SHADES DARKER so unfassbar smart und doch so offensiv anbiedernd wirken lässt. Was bringt aller Luxus dieser Welt, wenn man daran zu ersticken droht? Welchen Nutzen haben Kleider, Möbel, Geld, wenn man doch nicht satt wird und auf die Hilfe anderer Menschen (und dann auch noch Männer!!!11) angewiesen ist. Eben. Nichts. Es ist ein Trauerspiel.
„Wir gehen auf den Wohltätigkeitsball meiner Eltern.“
„Ok, ich ziehe eben Strapse und ein Negligé an.“
"Hier, Liebeskugeln, die passen auch super.“
*Anastacia führt sie ein, stöhnt*
„uuuuh.... was machen die?“
Ganz großes Kino auch für ganz kleine Cineasten-Geister. Es wird mit Konventionen gespielt, nur um diese dann umzudrehen und ins Absurde zu führen, während man der Wohlstandsgesellschaft ein Schnippchen schlägt. Die elitären Zehntausend feiern ihre Feste, während die Mittelschicht sich subtil, aber wirksam eingliedert und das Regime zu Fall bringt - durch sexuelle Reizüberflutung. Auch hier sind die Weinstein-Parallelen eindeutig zu sehen und man hätte damals schon merken müssen, wie kaputt dieses ganze System eigentlich ist. Dass die Hauptfigur NACH Benutzung der Liebeskugeln erst auf die Idee kommt, zu hinterfragen, was sie tun, ist ein ganz klares Statement zur Waffenpolitik der USA: " Erst schießen, dann fragen."
Es grenzt an ein Wunder, dass Trump noch keine Tweets gegen die Filme veröffentlicht und sie als FAKE NEWS hingestellt hat, greifen sie seine gesamte Waffen-Politik schon im Kern an. Großartig! Dieses Statement gegen Waffengewalt wird auch in der Szene mit Leila untermalt, als sie rechts an Anastacia vorbeischießt aber links von ihr die Wand trifft. Die Botschaft ist klar: "Waffengewalt fordert immer Opfer, auch wenn man nicht auf sie zielt." - selten war Kino schärfer, präziser und bissiger in einer Message.
„Ich verstehe nicht, wieso wir nicht in deine Wohnung können. Die ist sicher wie eine Festung! Und Security ist auch da!“
„Nein, wir müssen woanders hin. Ich will nichts riskieren.“
Natürlich hätte man nun, wie in jedem x-beliebigen Hollywood-Gelddruck-Filmchen, einfach den Reichtum der Figur nutzen können, um zum Beispiel eine andere Luxus-Villa zu besuchen oder gar einen Bunker, der versteckt auf einer Insel auf den Malediven zu finden ist. Stattdessen retten sich die verfolgten Figuren, wie es der Pöbel auch tun würde, in den öffentlichen Yachthafen, um auf dem privaten Boot des Christian Grey unter der Dusche zu vögeln und mit Lippenstift einen Schlachtplan auf die Brustmuskulatur von Grey zu malen. Sex als Mittel gegen Terror und Gewalt, bildlich untermalt mit "Grenzen", die es niederzureissen gilt. Eat this, Trump!
Ich könnten nun weitere Beispiele nennen, um dieses intelligente und missverstandene Werk zu zelebrieren, aber seien wir ehrlich: Es wäre genau so egal, wie der Film.
Es ist eigentlich frech, wie sehr der Trailer auf "Thriller" machte und neue Personen in den Fokus stellte, die aber ALLE im Film binnen 2-3 Minuten abgehandelt werden. Die Psycho-Ex-Sklavin, die Suizidgefährdet ist und Menschen mit Waffen bedroht?
Grey nutzt seine Jedi-Tricks, um in wenigen Frames den gesamten Story-Arch in die Tonne zu klopfen. Grey stürzt mit einem Heli ab? Während alle Welt Panik schiebt, taucht er blutverschmiert im Fahrstuhl seiner Wohnung auf und lässt die letzten Minuten wie eine Parodie erschienen. Egal was passiert: Alles ist völlig egal und am Ende endet es immer im unerotischsten Geficke der Filmgeschichte, das einfach nur "ärgerlich" ist. 1 Punkt gibt's für den Soundtrack, 0,5 weil ein RIDDICK-Poster auftauchte und 0,5 Punkte, weil die Bude von Grey einfach verdammt großartig ist und eine tolle Aussicht hat.
"That depends on how hard you spank me."
Wer hier auf die Option klickt, dass es ihn / sie nicht nervt, der hat jede Art von Nackenschelle verdient und das Recht, ein Kino zu besuchen, verwirkt. Handy hat nach der Werbung ausgeschaltet irgendwo zu verschwinden bis der Film vorbei ist. Ich kenne da keinerlei Pardon, es sei denn, es ist ein akuter Notfall (Bereitschaftsdienst, z.B.). Vor allem, weil diese Niveau-Limbotänzer auch IMMER das Display BIS ZUM ANSCHLAG aufgedreht haben, damit selbst die Leinwand vorne nicht mehr mitkommt.
Nackenschellen. Jedem. Einzelnen. Davon.
Ok, neuer "unterstüzt von"-Artikel und wieder als "Redaktion" gekennzeichnet. Ihr solltet ernsthaft mal eure Labels in den Griff bekommen. Hatte es ja erst gestern mit Kängu davon. Jetzt direkt wieder?
Eine Frage: Wieso wird dieser Product Placement Artikel als "Redaktion" gekennzeichnet und nicht als Sponsored? Besteht da nicht eine gewisse, journalistische Transparenz-Pflicht? Mir fällt das gerade auf, weil viele andere Seiten eine ähnliche "News" haben, aber diese überall klar als "Sponsored" gekennzeichnet wurde.
20-Sekunden Prestitial vor einem Motion-Poster. Irgendwann wird es dann halt doch absurd. :|
Schaubefehl!
"When people fear you, it is the most intoxicated position a man can possess."
Vorweg: Ja, Guy Ritchie ist "Style over Substance". Ich mag nicht jeden seiner Filme. Aber den (Kritiker-)Hate kann ich einfach in keiner Weise verstehen. Seit LORD OF THE RINGS habe ich keine Fantasy-Welt mehr erlebt, die so detailliert und durchdacht eine Story erzählt, wie hier. Ritchie paart seine unnachahmliche Art, Geschichten zu erzählen (Voice-Overs mit Zeitsprüngen & Timelapses) mit der Gigantomanie traditioneller Fantasy-Filme: Magie, Hexen, Könige, Ritter, Schwertkämpfe und alles, was dazu gehört.
Vieles, was nach CGI aussieht, ist In-Camera Stuff, es gab große Sets und viele Vor-Ort-Drehs. Die Kostüme sind aufwendig, die Requisiten detailliert bis zum letzten Thron-Element. Wenn ich dann aber lese, dass sich der Film "nicht an die Sage" hält, frag ich mich, was schief läuft in der Kinowelt. Eine SAGE, ein MYTHOS wird auf Authentizität untersucht und wegen mystischen Kriegselefanten als "Vorlagenuntreu" eingestuft. Und ich sitze hier und verstehe die Welt nicht mehr.
Klar, Ritchies Stil muss nicht gefallen. Aber da ruft man jahrelang nach "was frischem" und "neue Wege", die man bestreiten soll und dann erscheint zwischen zig Fortsetzungen wie TRANSFORMERS & Konsortien etwas gänzlich frisches und dann meckert man weil es zu viel Fantasy und zu Vorlagen-Untreu ist. Ich verstehe das nicht, wirklich nicht. Der Film war so ein Flop, dass die geplanten weiteren Filme rund um die Ritter der Tafelrunde eingestampft wurden und man wird wohl nie erfahren, welche Gefahren rund um Camelot noch gewartet haben. Es ist, als würde man nach dem ersten LORD OF THE RINGS einfach den Stecker ziehen.
Vielleicht bin ich zu empfänglich für solche Filme, vielleicht dürstet es mich mal wieder nach guten Fantasy-Filmen, dass ich zu nachsichtig bin, aber es kotzt mich so an, dass talentierte, kreative Regisseure wie Ritchie so an die Wand geklatscht werden, während Michael Bay & Konsortien weiter komplett emotionslos 08/15-Cashcows runterkurbeln dürfen. Wie gesagt, Geschmack darf gerne verschieden sein, ich mag auch nicht alles, was Ritchie gemacht hat, aber wenn Kritiker & Zuschauer weiter nach "frischem, unkonventionellem" Blockbuster-Material rufen und dann gewagte Projekte ins offene Messer laufen lassen, dann muss man sich nicht wundern, wenn weiterhin nur die Stangenware geliefert wird. Habe fertig.
"So what happens now?"
Das hat die moviepiloten im September am meisten bewegt: Ein Transportfahrzeug.
(Sorry)
Je mehr neues Material man sieht, umso mehr es vermutlich Nachdreh ist, umso weniger sieht das alles ineinander stimmig aus. Ich verteidige das DCEU, vor allem MOS und BVS wirklich bis zum Ende, aber das hier, das sieht nach Totalschaden aus.