hoffman587 - Kommentare

Alle Kommentare von hoffman587

  • So wie immer das einzig wahre, das Original: Steve Martin mag ja recht gut spielen, obgleich eine seiner besseren Rollen. Aber an die Vielseitigkeit und den Facettenreichtum wie auch die charmante Art eines Spencer Tracys kommt er einfach nicht ran.

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    • 7

      The Hills Have Eyes

      »Ihr habt uns zu dem gemacht, was wir geworden sind!« - Nun da ich jetzt den Vergleich habe, ist der Prozess über Sinngebung und Eingebung eines Remakes natürlich gefragt. Immerhin ist es mir so möglich wirklich zwischen den beiden Filmen zu distanzieren, obgleich ich vorher erst immer gespalten zum Thema »Remake« hierbei stand, doch auch werte Dokumentationen und Wohlgesinnte des Films brachten mich letztlich dazu eben diesem noch eine Chance zu geben und so vielleicht sogar aus anderen Perspektiven zu sehen, so kann sich also das Sehverhalten von heute auf morgen ändern und auf einmal ist man auf solche Remakes gespannt wie bei dem von "The Hills Have Eyes", obgleich natürlich der Franzose Alexandre Aja dahinter an sich nun kein Grottenregisseur ist - trotz Spaltung optimistisch und aufgeschlossen (eine Seltenheit meinerseits) bei Ajas Remake aus dem Jahre 2006 von Wes Cavens genreprägenden Klassiker aus den 70er Jahren. Es mag insofern wohl mehr als für das Remake sprechen, dass immerhin »Master of Horror« Wes Craven selbst als Produzent fungierte und auch am Drehbuch mitwirkte, was sich deutlich in dem Film selbst aufzeigt, nicht nur qualitativ.

      Nicht nur, dass insofern Aja selbst auch Cravens Original zunächst mal würdig referiert. Und eines hat so gesehen das Remake von Aja dem Original in der Synchro vorraus, es gibt keine bescheuerten Außerirdischen als Gegenentwurf. Schon in den ersten Minuten zeigt sich dabei aber auch auf was Aja in seinem Film hinsteuert und wie er seine Karten geschickt ausspielt. Ich finde es hierbei mehr als vorbildlich, dass Aja soweit auch die politische Note und die kritische Seite von Cravens Film teils beibehält, auch wenn seine Intention vielleicht dabei sogar noch eine etwas andere sein mag, da er hierbei eine deutliche politische Stellung bezieht und auch Kritik an der Atompolitik übt, wie bei Craven mit vielerlei blutigen Metaphern und symbolischen Andeutungen, wobei besonders letzterer Punkt der Atompolitik bei Aja sich wesentlich deutlicher abzeichnet, wo Craven noch andeutete - das beweist allein der begnadete Einstieg und so schildert er auch hintergründiger die Möglichkeiten jener Entstehung in den unheilvollen Hügel. Nach W-Fragen-Prinzip geordnet: Wieso? Weshalb? Warum? Wo Craven bekanntlich noch den Zuschauer selbst urteilen und überlegen ließ, wobei er somit ihm auch mehr Freiheiten bei eben jener Interpretation des Werkes gab, obgleich dies vielleicht demnach auch den zeitlichen Umständen geschuldet wäre. In jedem Fall ist Ajas Remake so selbstredend den heutigen Sehgewohnheiten angepasster. Andererseits setzt aber Aja gleichzeitig auch auf viele bekannte Motive von Cravens amerikanischer Filmfamilie, wie schon bei Craven selbst: Das prototypiserte, perfekte Bild einer amerikanischen Arbeiterfamilie. Familienoberhaupt "Big Bob" (dominant-republikanisch: Ted Levine) pensionierter Polizist und fahnenschwingender, waffenfreudiger Republikaner, mit traditionellen Familienwerten und so zeichnet auch Aja seine Charaktere als Extremklischees und Stereotypen der Gesellschaft, verknüpft dies aber gleichzeitig mit seinen politischen Ambitionen und mancherlei moderner Konvention in Hinsicht der Jugend. Im Vordergrund steht dabei besonders der Konflikt zwischen Vater Bob (Republikaner) und seinem Schwiegersohn Doug (Demokrat), der wiederum nicht an die Waffengewalt zunächst glauben mag, ohne jegliches Ziel, was Aja auch mit einem kurzen Ausspruch klarstellt, auch wenn er sich dadurch keineswegs von den Charakteren Cravens distanziert.

      So strebt er doch insofern auch eine gewisse Modernisierung (mit klischeehaften Attributen jener, auch wenn sie Aja weniger gelungen überspitzt als Craven) dieser an wie auch der Handlung, welche in die heutige Zeit transferiert wird, wodurch er wie viele andere Remakes in die Schleife der wenigen Innovationen hineinschreitet. Und ich mich so teils fragte, inwieweit Aja überhaupt dem Original etwas hinzu zu fügen weiß, in Anbetracht dieses Denkens folgt Aja recht linear der Handlung (»In der Wüste strandet Arbeiterfamilie mit Wohnmobil und wird bedroht von degenerierten Mutanten«) und deren Zügen des Originals (wenn auch präziser geschildert), obgleich ihn letztlich aber doch der Sprung glückt und sich so von Cravens Film gekonnt lösen kann, um eigene Stilmittel miteinzubinden, wenn selbst der Demokrat zum Patriot wird und sich die hell aufleuchtenden Metaphern überschlagen, dass man es fast als schwarzhumorig bezeichnen möchte. Es sind die kleinen Details, die Ajas Film insofern strahlen lassen. Daneben noch ausgerüstet mit Kamera und furioser Optik, die diese stilistischen Kleinigkeiten betont und dazu eine gewisse Ästhetik zeigt, was zwar etwas glanzvoll sein mag und durchaus etwas fragwürdig in Bezug auf die Erzeugung von Terror, aber doch zeigt Aja so seine persönliche Note - die rohe, trockene und dreckige Atmosphäre ist zudem eh zu Genüge vorhanden und spiegelt doch wunderbar das Gefühl des Originals wieder, was Aja auch deutlich und angemessen in Hinsicht des Soundtracks (»California Dreamin´«) erkennen lässt und so wird zitiert und sich nahezu vor ihm verneigt. Was Ajas Regie selbst angeht, so muss ich doch sagen, dass es mich insofern überrascht, dass sich Aja gar nicht mal so weit im Verlauf von der Cravens distanziert, auch er beginnt gediegen und lässt (wenn auch verstärkter) Unheil sähen, hierbei profitiert er enorm von der geschaffenen Atmosphäre und den exzellenten Kamerafahrten wie auch den präzisen Schnitten. Bevor er den Terror entfesseln lässt, dass dieser dann wesentlich härter, blutiger, angepasster und brutaler in der Ausführung daherkommt ist mehr als plausibel, wenn auch jeweils den zeitlichen Umständen und den heutigen Sehgewohnheiten geschuldet. Wo Craven seine Möglichkeiten seiner Zeit bereits vollkommen ausarten ließ, darf Aja noch einen Schritt weitergehen, während sein Film von einem unterschwelligen Score untermalt wird.

      Gerade diese Brechung im letzten Drittel lässt Ajas Remake also aus dem Schatten seines Originals treten und seinen eigenen perfiden wie auch konsequenten Charme daran entwickeln und somit doch zu einem eigenständigen Werk werden, dass wie ich es immer meinte, gar nicht so unsinnig seie dieses zu produzieren. Denn glücklicherweise schafft es Aja seine ganz eigene Variation des Terrors zu kreieren, jedoch im Sinne Wes Cravens, und dabei seine politischen wie kritischen Phrasen interessant zu verpacken, wie auch seine stilistischen Stärken zu fördern. Im heutigen Genreverfallssumpf schon etwas besonderes, nicht nur weil sich Alexandre Ajas "The Hills Have Eyes" auf die Grundsubstanz des Terrorkinos beruft, sondern auch weil er sie angemessen zitiert und das macht ihn wohl zu einem durchaus gutem Remake. Eine echte Rarität.

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      • 2 .5

        Ghosts of Mars

        Irgendwie ist es doch bei vielen »Masters of Horror« diesselbe Tragik. Früher tischten sie große Büfetts des Grauens auf und definierten wie revolutionierten das Genre. Doch jeder ihrer Sterne scheint mit dem neuen Jahrtausend irgendwie verblasst zu sein, von Qualität kann da selten die Rede sein. Die einen trifft es selbstredend härter als die anderen. Doch ihre spätere Filmographie vermag sich doch eher verhalten und negativ zu entwickeln. Dies beschrieb ich bereits im Falle von Wes Craven. Wobei dieser meinerseits noch ein positives Beispiel dieser Entwicklung abgeben würde. Anders als Horrorlegende John Carpenter. Nun ja, Carpenter war stets ein Regisseur, dessen Gesamtwerk doch recht abwechslungsreich im Sinne der Genres zu betrachten ist. Wenn man es in dem Fall aber auch auf zwei reduzieren kann. Immer zwischen Science-Fiction-Kino und dem Horrorfilm. Oft vermixte man auch. Das waren noch Zeiten. »The Times They Are Changin’« und ja wie gesagt dies machte sich besonders bei Carpenter im neuen Jahrtausend schnell bemerkbar, wenn es sich auch schon mehrfach andeutete, doch ich denke seinen künstlerischen Tiefpunkt fand er dann im Jahre 2001 (welch Ironie des perfiden Schicksals) und mit der Rückkehr zum Science-Fiction-Genre "Ghosts of Mars", sodass allein die einstweilige und exakte Kategorisierung teils schwer sein könnte. Was hat sich der Carpenter dabei nur gedacht? Oder anders gefragt, wie kommt man auf solch Ideen? Ist mir ein persönlich ein Rätsel, was hierbei demnach überhaupt seine Bestrebungen seien?

        Zugegeben, der Mars bildet ein durchaus interessantes Terrain. Idealbeispiel bot sich schon bei Paul Verhoevens »Total Recall« an, welcher jenen Planeten trotz einseitiger Farbgestaltung doch dem Zuschauer schmackhaft machte. Doch blieb Verhoeven der mitunter einzige, der dies so auch wirklich schaffte, doch erfreute sich der Planet Mars doch besonders Anfang der 2000er Jahre einer hohen Beliebtheit, obgleich er Box-Office-technisch derweil nur Flops präsentierte, ob De Palmas »Mission to Mars« oder »Red Planet«. Unter jene würde sich wohl auch Carpenters "Ghosts of Mars" einordnen lassen. Wenn das Setting doch eher einem rotgefärbten Zwieback mit Staubkörnern gleicht als einer faszinierenden Atmosphäre. Apocalypse Mars. Wenn die Outfits einen billigen Mix aus einer dreist kopierten Motorradgangjacket, einem Fürst der Finsternismantel und einem altmodischen Space-Anzug mit blauen Kuschelpullies darstellen. Und wenn die Handlung gerade frisch aus der Resteentwertung entsprungen sein muss und das Drehbuch (written by: John Carpenter) eigentlich elf Drehbücher in einem sind. Dann möge die innerliche Frage zu Recht gestellt sein: Was hat sich Carpenter dabei nur gedacht? Trash? Vielleicht scheint er noch nicht verstanden zu haben, denn rot ist tot, wirkt auch so spröde. Andererseits beweist Carpenter immerhin wenigstens Ambivalenz in Hinsicht des Titels »Ghost of Mars«, wobei einerseits auf den Mars bezogen, jedoch vielleicht auch auf den Gott der Krieges, Mars. Oder den Marsriegel? Ich hoffe nicht. Zwar wäre dies weder erstaunlich innovativ noch in irgendeiner Form hilfreich, außer man bedenkt später die dem Ozon und Marsinhalation zu oft ausgesetzte Version Alice Coopers.

        Worum gehts? Ganz futuristisch: 2176. Wer denkt sich eigentlich immer diese grässlich-ungereimen Zahlen aus? Spezialeinheit soll bösen Buben aus Minenstadt holen. Und den Rest habe ich verdrängt. Irgendwas mit Marskolonisten, bösen Geistern. Doom. Kolonisten laufen rum und hauen Leuten Köpfen ab (wörtlich zitiert!). Büchse der Pandora. Bisschen Mars. Restverwerteten Zombies. Noch mehr rot. Im Grunde alles hanebüchen. Da läuft doch irgendwas falsch, wenn in der ersten Hälfte das Spannungshighlight ein vibrierender, teils leuchtender wie auch piepender Mondbuggy bildet. Oder? Und ehrlich, wer kommt auf die Idee Natasha Henstridge und Ice Cube in einen Film zu stecken? Dann noch ein beharrter Jason Statham? Und Pam Grier, der wurde es scheinbar dann auch sichtlich selbst zu bunt. Was soll man dazu noch als ideologisch-verwirrter, alter Mann noch sagen. Wobei wenigstens positiv hervorzuheben wäre, dass der erste Part wenigstens ansatzweise linear verläuft, während man ihm zweiten Teil (im Gepäck: Rockkonzert von wahnsinngen »Kiss«-Membern und gefolgt von Beten zum lieben Mars) immer mehr das Gefühl bekommt, das werde immer absurder und die Logik löst sich außerdem von ihrer bisweiligen Koexistenz - hatte eh keiner gebraucht. Gerade der immer weiter in die Ferne abdriftende kurios-abstruse Verlauf, zeugt von gewisser Interessenzerstreuung, wobei besonders hervorzuheben wäre, dass man wenigstens in der ersten Hälfte versucht eine gewisse Plausiblität zu äußern, obgleich das jedoch auch dort alles mehr als einfallslos und regelrecht billig bewerkstelligt wirkt. B wie billig übrigens auch die Effekte, da hilft Voodoo in einer anderen Dimension und mit wahnsinnig gewordenen Kiss-Fans wenig. Immerhin sind das altbewährte Motive, die Carpenter versucht zur Geltung zu bringen, bei welchen sich stilistisch gesehen Carpenter wahrscheinlich auch nach dem Stil der 80er Jahre sehnte. Weshalb Carpenter sich durchweg selbst zitieren muss, vom Element der Isolation bis zu vielen, weiteren Motiven seiner Filme wie »Assault«. Und auch dies schlägt sich meines Erachtens nach besonders im letzteren Teil des Films an. Ansonsten eh gefüllt mit wüsten Schnitten, einer immer oriertierungslosen Regie und seltsamen Soundklängen, erneut von Carpenter selbst komponiert, irgendwo zwischen Techno, Metall, irgendwie Hardrock und was weiß ich noch alles - gut ist das aber demnach keinesfalls. Besonders nicht, wenn das wahrscheinlich innovativste Stilmittel ein mittelmäßiger Perspektivenwechsel bildet. Während die Kamera, welche optisch rötlich färbt, zuletzt auch noch einen kleinen virtuellen wie gespenstisch-unterirdischen Amok hinlegt, anderswo stilistisch bezeichnet als »Ghost«-Modus. Erläuterung: Titel.

        Natürlich lassen diese aufgeführten Aussagen schnell darausschließen, dass insofern doch Carpenters Film "Ghosts of Mars" als billig inszenierter und kurzweiliger Trash gelten sollte. Jedoch möchte ich dabei zwei Dinge beachten: Zunächst, das ist ein John Carpenter Film, von dem Mann, der uns große, wegweisende Stücke des Horrorfilms präsentierte. Und der macht Trash? Ja, anscheinend, dass was zu beweisen war. Und doch selbst insofern für mich ungenügend, weder durch einen gewissen Unterhaltugsfaktor, welchen ich nur in den seltensten Fällen vorfand. So sei doch gefragt, wo endet Trash und beginnt Körperverletzung? Wo werden Grenzen überschritten? Es ist schon betrüblich, was aus Carpenter wurde, denn das wird weder seiner Selbst noch seinen einstigen Glanzstücken in irgendeiner Hinsicht gerecht, nicht mal wenn ich es als leicht konsumierbaren Trash sehen würde, denn dazu war er mir gänzlich zu oriertierungslos. Da hilft auch keine durchgeknallte, geschminkte Kiss-Kopie. "Ghosts of Mars" bleibt der Untergang einer großen Legende.

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        • Kann ich mir nur schwer vorstellen in dem Format vorstellen. Bei MTV wäre die Idee an sich bereits dem von vorneherein dem Tode geweiht, auch wenn das für mich schon an der Umsetzung scheitern würde. Mit bestimmten Fragen des Serienplots. In jedem Fall wäre es nur eine Verunstaktubg auf den meisterhaften Abgesang von Craven auf das Horrorgenre. Da ahne ich böses, bei der Serie.

          1
          • 7 .5

            Dark Star

            »In the beginning, there was darkness. And the darkness was without form, and void.« - »What the hell is he talking about?« - »And in addition to the darkness there was also me. And I moved upon the face of the darkness. And I saw that I was alone. Let there be light.« - Jeder Regisseur hatte so seine kleinen Anfänge, besonders in der New-Hollywood-Periode und in kleineren Unabhängigkeitsproduktionen war wohl das anerkannteste Stilmittel, der Minimalismus. Viele große Regisseure fingen klein an, aber zeigten bereits in ihren Anfängen großes Können, ob sie diesen im Alter beibehielten wäre eine andere Frage, Spielberg wie auch viele andere. Und zu diesen zählte eben auch die heutige Horrorlegende John Carpenter, doch widmete sich Carpenter hierbei nicht etwa dem effektvollen Grusel, sondern eher seinem zweiten geliebten Genre, dem Science-Fiction, wobei da könnte man wiederum sagen, dass er den alltäglichen Horror in seinem Film abzeichnet. So zeigt aber der Meister schon viele Motive, die auch im besonderen in seinen folgenden Filmen eine vielseitige Verarbeitung finden werden, um davon doch kurz abzuweichen es ist erstaunlich wie Carpenter aus so wenig doch so viel zaubert und bei "Dark Star" aus dem Jahre 1974 grenzt dies fast wieder an ein Wunder, allein die Vorgeschichte ist interessant zu studieren.

            Jedoch ist dies keinesfalls meine Intention diese in Worte zu fassen. Aber kommt Zeit, kommt Rat und in allererster Linie ist Carpenters "Dark Star" nun mal - wie so häufig in seinem Gesamtwerk - als Hommage, wie auch Parodie auf das glorreiche Science-Fiction-Genre zu verstehen. In der er seine Reflexion des Genres gleichzeitig die Konventionen und die Klischees des Fachbereichs munter wie auch einfallsreich ins wunderbare ad absurdum führt. Das fängt schon beim »Oldie, but Goldie«-Intro an und so ist es insofern zweifelsfrei absolut hinreißend wie Carpenter es schaffte mit einem Budget von gerade mal hochgeschätzten 60.000 Dollar diesen Film zu verwirklichen, das ist zunächst mal Minimalismus in Perfektion, wobei er sich gerade die Einfachheit dabei wirklich zu Nutze macht und selbstironische Züge in seinem Film aufzeichnet, wenn die Bordbedrohung auf einen luftig gefüllten, gigantischen Wasserball(?) (oder terroristischer Gummiball - ich kann das nicht direkt deuten) zurückzuführen ist und Carpenter dieses absurde in jeder Szene vollkommen auslotet. Ironisch kommentiert er die Belanglosigkeit der Handlung, welche hierbei beileibe eh irrelevant ist und so Carpenter bei seiner Reflexion der Sinnlosigkeit zwar diese auch oft präsent darbietet, aber gleichauf auch ein feines Gespür für Timing besitzt. Intelligent verbindet er diese Sinnlosigkeit nach der Sinnsuche mit alltäglichen Problemen, die er in sein kleines WG-Raumschiff transferiert und so aber auch hintergründig sich erstmals dem Motiv der Isolation widmet, was sich durch das eingeengte Raumschiff aufzeigt. Wobei es wohl eine seltsame innere Konstellation haben muss, von Außen sah es so minimalistisch aus, doch das Auge täuscht. Zudem finde ich die Effekte bei einem solchen Budget überaus gelungen - manche heutige CGI-Produktion ist dürftiger - insofern wird clever getrickst und mit den einfachsten Mitteln bewerkstelligt, große Klasse. Auch wenn das Ganze dann aus heutiger Sicht einen geradezu trashigen Charme besitzt, was die Filmerfahrung aber aus meiner Warte hervor keinesfalls schämligen sollte, sondern einen weiteren, liebevollen Aspekt am Film bietet, obgleich natürlich Carpenters Werk an sich auf viele feine Details aufbaut und daher amüsiert.

            Herrlich die einfallsreichen Ideen von den bärtigen, innerlich zerrissenen und irgendwie depressiven Astronauten, stets überzogen gezeichnet bis hin zum eigenständigen, rationalen und resoluten Computer, was selbstredend dabei wieder auf Kubrick und seinen Meilenstein »2001« zurückführt. Obgleich man beachten sollte, dass "Dark Star" in dieser Hinsicht wirklich von Carpenter geschickt ausgearbeitet wurde als Parodie auf Kubricks Werk. Allein die unzähligen Anspielungen bereiten Freude. Schon hier Carpenter mit Synthesizer ausgerüstet und so verzückt auch sein musikalisches Treiben. Daneben noch brillant und eigenwillige (und mit satirischer Note angereicherte) Dialoge (written by: Carpenter himself & Dan O´Bannon - der Mann, der uns Alien schenkte - zumindest das Drehbuch) und wie gesagt jeder Menge skurriler Astronauten, die gegen ihren Alltag kämpfen und deren Wege katastrophale Zufälle pflastern. Obwohl Carpenters großer Geniestreich hierbei in einer philosophierenden Bombe besteht, herrlich gemacht wie klug erdacht, das ist die Spitze der Originalität. Da wird man selbst richtig tiefsinnig. Jetzt weiß ich auch, warum Kubrick seine Bomben so liebte.

            Also könnte man sehr wohl meinen, dass Carpenters "Dark Star" im Grunde einen minimalistischen und parodistischen Gegenentwurf zu Kubricks »2001« darstellt, in dem er zwar der eigenen Belanglosigkeit (was für mich somit variable Schwächen aufwies) verfällt, diese aber wiederum auch gekonnt selbstironisch und hintergründig miteinbringt und über Innovation muss man wohl hierbei keine weiteren Worte verlieren, ein sehr cleveres, amüsantes wie auch intelligent inszeniertes Debüt vom Meister. Und was lernt man daraus? »What a beautiful way to die - as a falling star.«

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            • 6 .5

              In the Mouth of Madness

              »Do you read Sutter Cane?« - Ehrlich gesagt hatte dieser Film irgendwie eine dualistische Wirkung auf mich bevor ich ihn schaute, einerseits war ich doch interessiert, andererseits war wie so oft meine Geschwindigkeit bei Ausführung der Suche nach diesem Film doch äußerst gering. Dennoch kann auch auch ein alter Man flink agieren, wenn es darum ginge nach hohen Lobpreisungen erweckt worden zu sein, zudem passte dieses Werk perfekt in meine derzeitige Horrorfilm-Euphorie. Außerdem lockte Sam Neill, obwohl ich mich bis zuletzt skeptisch zeigte und Minute für Minute bis zur Sichtung immer noch aalglatt überlegte, trotzdem sagte eine innere Stimme - ja. Statistisch wurde eh angepasst und damit meine ich nicht nur, dass dies ein fortführender Film von John Carpenter ist, wobei ein oftmaliges Motiv von Carpenter, jenes der Hommage sein möge, wie schon bei "Dark Star" oder "The Fog" und so auch bei John Carpenters "Die Mächte des Wahnsinns" aus dem Jahre 1994.

              Doch bevor ich noch irgendein weiteres Wort von mir gebe, ist es doch wunderbar, dass Carpenter Sam Neill für die Hauptrolle besetzte - Notiz an mich: Sollte ihm dafür einen Geschenkekorb schicken - in der Neill auch erneut beweisen kann, was in ihm steckt und seine großen schauspielerischen Qualitäten zu Tage gebracht werden, denn hierbei zeigt er zweifelsfrei vollen Einsatz. Als Versicherungsdetektiv John Trent, der sich auf die Suche nach einem verschwundenen Horrorbuch-Autor begibt und letztlich einem Alptraum entgegen sehen muss, sodass die Grenzen zwischen Wahn und Wirklichkeit zerbrechen mögen. Detektiv mit modernen Noir-Einfluss und Neill mimt ihn exzellent und trägt im Grunde genommen Carpenters gesamten Film, jedenfalls gibt er den Anstoß dazu. Während der Meister selbst clever auf dem Regiestuhl agiert. Denn in Anbetracht der vielerlei auftrettenden Parallelen könnte man John Carpenters "Mächte des Wahnsinns" zunächst als Hommage oder gar Ode an Stephen King und seine Werke bezeichnen, allein die Erwähnung dieses stellt dabei einen wichtigen Faktor dar. Zudem manifestieren sich hierbei genug Versatzstücke, die insofern auch einem King entsprungen sein könnten (wenn sie es nicht schon sind) und so dient »Sutter Cane« demnach auch als Pseudonym für King, was dem Ganzen dann noch einen für mich äußerst originell angefertigten Beiwert gab. Und so sind die feinen Anspielungen nur eine Frage der Zeit, eh an sich scheint Carpenter hierbei nach äußersten Maßen auf die kleinen, liebevollen Details zu achten - selbiges sollte man selbst beachten. So wie auch, dass Carpeters Regiestil sich erneut eher dem subtilen Grusel widmet, in der präsent Symbolik dargestellt wird und sogar ein Hauch von Surrealismus hinüberschwingt. Aber zugleich vermischt mit wohl dosierten und herzlich doppelbödigen Schockmomenten (Carpenter verzichtet demnach zugleich auch nicht auf seine typischen Zutaten), eine faszinierende und unheimliche Charade, die Carpenter mit einem treibt.

              Das macht allein die Grundidee von seinem Film so anziehend und schon der Anfang legt nahe, dass sein Film wiederum auch nicht auf eine angespitzte, satirische Note verzichtet, was sich meiner Meinung nach zunächst auch in der fast surrealen und prächtigen Optik widerschlägt, gerade der Kontrast zwischen den Bildern, einerseits erleuchtend, andererseits düster und unheilvoll in der Bildersprache, legt dabei auch eine gewisse Doppeldeutigkeit in ihrer Interpretation nahe und mich faszinierte dies zweifelsfrei. Auch wenn ich in den anfänglichen Momenten, mich doch noch skeptisch zeigte, dies verschwand spätestens nach den folgenden 5 Minuten und Carpenter faszinierte wie fesselte bis zum konsequent durchgesetzten Abschluss seines Films, was nebenher erwähnt ihm auch einen wunderbar-bösartigen Ton verleiht, wobei man hier an sich auch auf ironische Untertöne und präzise platzierten Humor setzt, neben Carpenters sich konstant immer weiter entwickelnden Trip in den Wahnsinn und in dem er seinen Hauptprotagonisten an seine Grenzen treibt, mit doppelnden Boden wie auch klug mit eingefädelten Twists ausgestattet und effektiv inszeniert vom Meister, so auch von eben jenem wieder schaurig-schön untermalt. Außerdem ist auch der Nebencast gut gewählt, mit Jürgen Prochnow als verschwundener Autor (Figur des Mysteriums) Sutter Cane oder eben Charlton Heston als undurchsichtiger Verleger, obgleich hierbei doch das Problem bestehe, dass man den Nebenfiguren an sich leider zu wenig Screentime einräumt, um sie in ihren Zügen voll und ganz zu erfassen. Des weiteren hat Hayden Christensen eine Minirolle, nicht erwähnenswert. An sich gäbe es viele, kleine Makel, die man Carpenters Film ankreiden könnte, mich störten diese jedoch insgesamt wenig. Insofern überwiegt auch zweifelsfrei der allzu positive Anteil. Carpenter verstrickt geschickt die Welten der Realität und Fiktion, zwischen Wahrheit und Lüge oder Wahn und Wirklichkeit, es wird Paranoia geweckt und der Wahnsinn gewinnt Überhand, meisterlich von ihm eingefädelt.

              Was mich demnach auch dazu führt Carpenters ausgeklügeltes Verwirrspiel doch als unterschätzt anzusehen, welches insofern zu Unrecht floppte und ich gar zu meinen favorisierten Filmen seitens der Horrorlegende zählen würde. Da sein Film eine ganze Bandbreite an faszinierenden Details bietet, welche es zu erfassen gilt, Sam Neill agiert dazu brillant und auch als Ode an einen der größten Horrorautoren unserer Zeit clever und ambivalent inszeniert und darausergibt sich zusammengefasst bei Carpenters "Mächte des Wahnsinns" eine mehr als gelungene Symbiose des Alptraums. Das was der Altmeister eh schon immer am besten konnte.

              26
              • 7 .5

                The Fog

                »Midnight ´til one belongs to the dead« - Da ich heute nun wieder ein wahrer Quell an großer Innovation bin, wird es Zeit dem zu folgen, dem wir noch nie folgten und nein es ist nicht der Zombie, es wird wieder frisch von mir definiert. Eine Weltneuheit. Denn was ist Nebel? Im Grunde könnte man sagen eine schwebende Schichtwolke, welcher dem Erdboden entweichen mag und wie ich schätze immer dem Wind entgegen weht. Das ist zwar das Non-Plus-Ultra der Pseudointelligenz, doch birgt auch der Nebel eine bestimmte Ungewissheit, undurchsichtig, unheimlich und der ideale Aufhänger für John Carpenter. Der sich in diesem Sinne im Jahre 1980 einer Widmung des Gruselfilms seinerseits widmete bei "The Fog", der heute (wie viele Werke Carpenters) als Klassiker des Genres bezeichnet wird und so auch logischerweise einen Kultstatus unter Fans genießt. »Was Du nicht siehst, wird nicht verletzten...es wird Dich töten!«. Dabei ist Carpenters zugleich erneut ein bekanntes Motiv der Erinnerung meinerseits geglückt, ich glaube sogar "The Fog" zählte zu meinen ersten Horrorfilmen, denen ich lauschen durfte. Insofern stellt dieser Faktor einen besonderen Wert hierbei dar.

                Zuallererst lässt sich Carpenters Film dabei aus vielen Blickwinkeln deuten, in Hinsicht seiner Intention. Mit festen und offensichtlichen Motiven eines traditionellen Gruselfilms verziert und insofern huldigend. Schon zu Beginn stellt Carpenter bei seiner Legendenbildung und der dazu passenden Sätzen dies klar. Mitternacht ist Geisterstunde, mit samt klassischen Elementen, von Lagefeuer bis zum alten, weisen Geschichtenerzähler - ein wahres Fest wie Carpenter das Genre gekonnt durchzitiert und dadurch einen gewogenen Charme erzeugt. Man könnte meinen Carpenter berufe sich hierbei auch auf die eigenen Erinnerungen im Sinne des Genres und folgt so dem altmodischen Weg, um Spannung und Nervenkitzeln zu erzeugen. Ein Unglück. Eine Legende. 100 Jahre und ein Fluch, der seither auf einer kleinen Küstenstadt lastet, Antonio Bay. Zwischen Mitternacht und ein Uhr. Und doch verzichtet Carpenter dabei darauf allzu zu voreilig dem Film seinem Mysterium, dem bedrohlichen Nebel zu nehmen, gediegen wird erzählt. Und Carpenter nimmt sich Zeit für seine Charaktere, um ihnen kleine Hintergründe zu verleihen, eine kleine Geschichte und eine bestimmte Stellung im Film, verschiedene Handlungsstränge, die Carpenter dann in seinem Finale zusammenführt, auch wenn es zweifelsfrei ist, dass die Charaktere doch im Verlaufe eher erheblich blass gezeichnet bleiben, auch wenn sie parodistische Einfügungen aufweisen.

                Kurz gesagt: Sie bleiben vereinfacht. Doch wenigstens in dieser Hinsicht weiß Carpenter sich jedoch Abhilfe zu leisten, durch eine hervorragend gewählte Darstellerriege, um Adrienne Barbeau als taffe und zunächst doch fast melancholische Radiomoderatorin (die durchs Geschehen geleitet), weitergehend mit einem souveränen Tom Atkins (besonders sympathisch), dass es selbst zum pessimistischen Pfarrer reicht, in Form des predigenden Hal Holbrook. Ein wahres Highlight bleibt insofern aber auch das erstmalige (so weit ich mich erinnere?) Zusammentreffen von Legende Janet Leigh und Tochter Jamie Lee Curtis, würdig eingesetzt von Carpenter. Auch wenn die Zusammenführung von Carpenter doch immer noch recht nüchtern abgehandelt wird. Doch versteht er es unter Freunden des klassischen Gruselfilms Faszination zu wecken, immer wieder mit fein wie auch wohl dosierten Gruselmomenten, stets vereint mit einer unheilvollen Symbolik und einer bedrohlichen Atmosphäre, die exzellent das Mysterium des Nebels widerspiegelt. Zusätzlich untermalt von des Meisters suggestivem Score. Langsam - recht gemächlich - baut er hierbei seine subtil angelegte Spannung auf, die er dann wiederum effektiv mit seinen Höhepunkt verbindet, dass es für einen Fan des altmodischen Gruselfilms, wie mich, eine regelrechte Freude beim zuschauen ist. Immer wieder mit kleinen Seitbenhieben und einer Referenz. Man verzichtet nicht mal auf ein Geisterschiff - wie wunderbar. Und doch ist die größte Stärke seines Films auch seine größte Schwäche. Wenn man es in Anbetracht des heutigen Filmkonsumenten sieht, bedient Carpenter zwar die Freunde alter Schule, aber doch vernachlässigt er im treiben seiner Hommage den Gedanken der Nachhaltigkeit seines Films, sodass es ein leichtes ist abzählen zu können, inwieweit doch heute "The Fog" viele jungen Genrefreunden missfallen sollte, gerade dies macht ihn irgendwie für heutige Sehgewohnheiten schwerfällig, gerade wenn man Carpenters gemächliche Einführung bedenkt. Für mich tut dies aber sicherlich keinen Abbruch, dazu bindet zu sehr eines meiner favorisierten Elemente mitein, dem Motiv der unschuldigen Erinnerung, obgleich mir Carpenter seine Abrechnung des Ganzen viel zu schnell und unspektakulär ab handelt.

                Schön zu betrachten ist er demnach immer noch für mich, auch wenn Carpenters Nostalgie dabei gleichzeitig einen gewissen Schwachpunkt darstellt, so muss in jedem Fall zugeben, dass sein Film "The Fog" doch für einen Freund des stilvoll-traditionellen Grusels alle handelsüblichen Genrezutaten bietet, vor denen sich Carpenter ehrfürchtig verneigt und sie angemessen zu Tage bringt, sodass dieses Werk wohl gleichauf als Hommage ans Genre zu betrachten wäre, welche er in ein mal mehr als stimmungsvolles Gewand weiht und gerade das macht "The Fog" in seiner Kurzweil doch so nachhaltig, auch wenn sich das widersprechen möge. Ein schöner Film bleibts trotzdem.

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                • Verstaendlicherweise Teil 1, auch wenn der im Grunde auch schon etwas abgetreten ist, aber immer noch recht nett zu betrachten und auch da zwei irgendwie schon ein Abklatsch des ersten Teils war, jedenfalls irgendwie.

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                  • 7

                    The Machinist

                    Endlich und wiederum endlich habe ich erneut ein weiteres meiner geschätzten unzählbaren Lebensziele erreicht, endlich ergriff ich die Gelegenheit Brad Andersons "The Machinist" aus dem Jahre 2004 genauer unter die Lupe zu nehmen, obgleich ich nie wirklich einen großen Drang verspürte diesen Film zu sichten. Vielleicht war gerade jetzt dafür der richtige Zeitpunkt gekommen. Nach jenen Ereignissen aus der Vergangenheit, was mich wiederum zu einer meiner monoton vorgetragenen und langweiligen Lebensgeschichten führt, welche uns die bittere Ironie des Schicksal deutlich zeigt. Es war ein sonniger Tag, wie jeder Andere, ich glaube es regnete. Es war bereits Nacht und ich war fest entschlossen nun endlich auf vielerlei Empfehlungen mir endlich mal jenen Kraftakt Christian Bales anzusehen beziehungsweise im TV aufzunehmen, nachdem es mir mehrere Male versagt wurde, etwa, dass das TV-Programm wechselte oder mich selbst tiefe Unlust befiel. Doch nun sollte es so weit sein, dachte ich. Die zuverlässige Kassette war bereit gestellt, der Sender platziert und ich überzeugte mich selbst noch einmal, dass Minutenzahl und anderes stimmig waren. So wurde ich auch Zeuge der ersten Minuten und dachte so bei mir, welch interessant gestaltete und grelle Farben, größtenteils trist und mit düsteren Akzent, dazu ein intensiver Bale, das weckte schon Interesse. Doch es sollte anders kommen, als man es hätte sich denken können.

                    Denn die Technik ist und bleibt immer noch der größte Feind des Menschen, wie auch jener meinerseits. Denn als wäre es Schicksal gewesen, streikte letztlich die sonst so angepriesene Videokassette und war kurzum kaum noch zu gebrauchen, doch ich gab nicht auf. Holte Wagner aus dem Schrank und doch war der Kampf vergebens und trotz oftmaliger Versuche, das heißt zunächst siegte die Technik. Doch nun triumphiere ich über die Technik, auch wenn dies bei einem weitverbreiteten Film wie "The Machinist" auch nur eine Frage der Zeit war, doch so wartete ich gespannt auf einen erneuten Versuch und sicherte mich in jeder möglichen Hinsicht ab, von Anschluss bis System. Alles und wirklich alles wurde durchdacht. Perfektion. Was dies nun mit dem Film selbst zu tun hat? Im Grunde überhaupt nichts, aber ich ich liebe es einfach Menschen mit meinen Geschichten in Tiefschlaf zu versetzen. Wobei, dies knüpft gleichauf einen gewissen Zusammenhang zu jenem Film, denn thematisch behandelt Anderson doch das Motiv der Schlaflosigkeit/ Schlafstörung und zeigt uns letztlich jene Hintergründe und die Folgen, sodass Anderson seinem Hauptprotagonisten des abgehungerten Trevor Reznik (die Anspielung ist nicht schwer zu finden) immer weiter im Verlaufe seiner Geschichte den Wahnsinn näher treten lässt, als Beispiel in Form des Verfolgungswahn und zugleich die eigene Paranoia um ihn schnürrt, welche letztlich seine Einsamkeit und seine immer weiter geführte Isolation widerspiegelt. Ein faszinierende wie auch verstörende Suche nach der Erlösung, geschickt beschreitet Anderson dabei zwischen Realität und Wahn, gerade das fesselt. Obgleich die Handlung an sich wenig innovatives bietet und sie so teils auch aus bekannten Handlungsfragmenten besteht, insofern für mich abschließend zwar nicht allzu unfehlbar, aber doch gefällt die durchaus ungewöhnliche und schnell abgehandelte Auflösung, auch wenn man sie irgendwie kennt. Insgesamt lebt Andersons Film, den man mehr oder weniger als beklemmende Charakterstudie bezeichnen könnte, von seinem grandiosen Hauptdarsteller, in Form von Christian Bale, welcher wirklich bravourös und radikal agiert. Allein insofern betrachtet wie sich Bale für die Rolle des Maschinenarbeiters Reznik abmagerte, ist einerseits absolut beeindruckend, wie auch teils genauso erschreckend. Zweifelsfrei bleibt daher für mich, dass er hier eine eindrucksvolle Leistung darbietet, die ihm meinen absoluten Respekt einbringt. Aber auch sonst bestechen in Nebenrollen Michael Ironside und Jennifer Jason Leigh, wobei man diesen Film gleichzeitig auch eher als große One-Man-Show seitens Bale betrachten sollte meiner Meinung nach. Wie gesagt, atmosphärisch-düster, klinisch und farblich perfekt abgestimmt, verziert mit einem unwohligen und seltsamen Akzent, was gerade diese gewissen bedrücke Stimmung auszeichnet. So setzt Brad Anderson seinen maschinellen Albtraum immer weiter fort, lässt ihn mit einnehmenden Surrealismus präsentieren und von einer ambivalenten Bildersprache veredeln, in dem besonders der Ausweg und die Pforten der Rettung beziehungsweise der Verdammnis deutlich werden. Wobei sich auch ein gewisser früher Hitchcock-Touch insofern durch die fast schon hermanneske und somit nicht weniger passend eingesetzte musikalische Untermalung breit macht, ganz im Stile Bernard Herrmanns und das gefällt besonders wie auch die hintergründig-undurchsichtigen Charaktere, welche somit ein weiteres gewissses Interesse mitsichbringen.

                    Eigentlich sollte ich mehr als zufrieden sein, was ich im Grunde auch sichtlich irgendwie bin, denn was mir Brad Anderson mit seinem "The Machinist" präsentierte, war doch mehr als ich insofern irgendwie erwartet hatte, auch wenn etwaige Schwächen miteinberechnet werden sollten. Vielleicht war es, wie ich sagte, auch nur bereits der richtige Zeitpunkt. Trotzdem so oder so für mich doch eine einnehmende Studie der Schlaflosigkeit und ein beklemmender Psycho-Thriller mit einem herausragenden Christian Bale. Lohnenswert also, doch meine Videokassette funktioniert immer noch nicht, schade.

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                    • Naja, ob das was wird? Die Ausgangslage begeistert mich nun nicht und Proyas wird eh von Film zu Film immer schlechter, aber wer weiß vielleicht kann er doch nochmal an alte Zeiten anknüpfen, auch wenn ich da wenig zuversichtlich bin...

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                      • Mal abgesehen davon, dass Tom Savini in Bezug auf Zombie immer gern gesehen ist und ich Sean Bean sehr schätze, aber die Idee ist langsam doch mehr als abgefressen, wenn eh schon an sich blödsinnig.

                        • 8 .5

                          Day of the Dead

                          »...and now the darkest day of the horror the world has ever known.« - Es beginnt wie es endet und in diesem Fall ist es mit Zombies. Zunächst unkonventionell, doch abschließen möchte ich ganz im Sinne der Chronologie und wie es sich George A. Romero selbst dachte mit seiner »Living Dead«-Trilogie, mit der er wie mehrfach erwähnt anderswo den Zombie nach seiner Vision völlig neu definierte und so weiterhin auch bedeutende Werke der Filmkunst an sich schuf. Es begann mit »Night of the Living Dead«, es folgte »Dawn of the Dead« und knappe 7 Jahre danach mündete und schloss sich der Kreis mit diesem Film, »Day of the Dead« im Jahre 1985 . Dem großen Finale der offiziellen Trilogie seitens George A. Romero und auch hier weiß Romero genau, wie und inwiefern man den Zombie erneut eine innovative Präsenz verleiht. Dieser alte Fuchs, begeistert erneut und auch hier ist es doch zumindest fasziniert zu beobachten wie auch dieser Teil der Reihe seinen Einfluss zu späteren Werken der Filmgeschichte säte.

                          Und wieder, es beginnt wie es endet. Von »Dawn« zu»Day«. Hierbei: Mit einen flugtauglichen Hubschrauber. Doch angereichert mit völlig neuen Charakteren, wobei er hierbei seine Emanzipierung der Frau konsequent fortsetzt und so auch hier in Hinsicht der Figuren gewisse Parallelen zu seinen Vorgängern clever miteinarbeitet. Und selbst der Titel beinhaltet darin, neben der Fortführung, auch eine gewisse Ironie, da Romero den Großteil seines Films hierbei vollkommen von der Oberfläche und der erlösenden Sonne ausschließt und sein perfides Spiel in den unterirdischen Bunkern treibt, in welchen eine zusammengewürfelte Gruppe aus Wissenschaftlern und Militärsoldaten versucht zu überleben, wobei auch hier Romero keineswegs gesellschaftskritische Untertöne und eine Referenz zum kalten Krieg missen lässt. Doch schon zu Anfang stellt er deutlich dar, übrigens mit einem der besten Intros, die meiner subjektiven Meinung bekannt sein sollten, zudem perfekt und atmosphärisch in jener Sequenz absolut stimmig durchdacht, dass »Day of the Dead« einen doch variierten und neuen Pfad einschlägt, als sein Vorgänger. In Form einer Zukunftsvision, bebildert Romero den Untergang der menschlichen Zivilisation und schlägt einen pessimistischen Grundton an und man bemerkt schnell, es ist Pessimismus wie auch Zynismus in Reinkultur. Schon in den ersten Minuten wird dies bewusst. Demnach ist es aber Romeros Konsequenz geschuldet, dass er weit weniger auf ironische und gewitzt satirische Seitenhiebe und Elemente setzt, wie einst in »Dawn of the Dead«, als auf den düsteren und wie gesagt unheimlich pessimistischen Blick der Ereignisse, insofern ist auch die Atmosphäre brillant eingefangen im fast apokalyptisch-düsteren Schleier eingehüllt und allseits präsent von einer pessimistischen Aura umgeben, welches fast die Erwartungen eines Jeweiligen in eine bestimmte Richtung treibt: Das Ende.

                          Dieser Stilbruch mag zwar zunächst doch gewöhnungsbedürftig im Sinne der anderen Teile sein, doch ist auch auf seine Weise innovativ im Verfahren und jedenfalls für mich einnehmend präsentiert. Wobei Romero in Hinsicht der Erzeugung von Spannung auch zu seinen Wurzeln zurückkehrt und seinen eigenen Kosmos der Isolation erschuf, in Form des trüben und klaustrophobischen Bunkers. Romero führt seine Figuren in die Isolation, in die Enge und stellt erneut dar, der Mensch ist und bleibt die wahre Bestie seiner Selbst. Es machen sich Misstrauen, Angst und pure Hoffnungslosigkeit breit, verändert dies das Verhalten der Menschen? Er studiert das Miteinander zwischen den verschiedenen Parteien und unterlässt (Gott sei dank) seine Charaktere dabei allzu eindeutig zu zeichnen, sondern gibt ihnen eine gewisse Ambivalenz, obgleich im Grunde keiner von ihnen wirklich als Identifikationsfläche dienlich ist. Immerhin auf seine resolute Frau, in Bezug der Forscherin Sarah, verzichtet er nicht. Und auch verzichtet er sowohl nicht auf clevere Anspielungen (»Salem´s Lot«) und vielleicht sogar seine Inspiration in Hinsicht seines Zombies (Mary Shelleys Frankenstein?) und gibt seinem wahnsinnigen Wissenschaftler gleichauf jenen Spitznamen, der selbst von Romero als Marionette genutzt wird wie des Wissenschaftlers Zombie "Bub", er erklärt wie definiert kurzum den Aufbau und die Struktur des Zombies. Was passiert? Aber doch ungeklärt bleibt wodurch.

                          Wissenschaftlich halt und so zeigt Romero auch in seiner Ausführung eine präzisen Untersuchung des Zombies und schildert uns (ganz nach Mary Shelley) den Menschen im Monster und eine innere Tragik des Zombies, in dem er ihm doch eine menschliche Seite schenkt und doch bleibt der Zombie in dieser Hinsicht auch blutrünstig, zudem verfault, aber dennoch lernfähig. Obgleich dies Romero wiederum gekonnt nutzt um im kompromisslosen Finale die Ängste und die Furcht vollkommen zu entladen, den Zombie in der »Absolution« vorzustellen und gleichzeitig auch dies zynisch und mit bitterer Ironie zu kommentieren, sodass eine explizite Gewaltdarstellung keinesfalls vermieden wird. Typisch Romero, wie auch der hintergründige Abschluss, in welchem Romero erneut Ambivalenz in seiner Ausarbeitung beweist und uns/mich doch vor unsere eigene Interpretation der Ereignisse stellt. Fakt ist dies mag wohl Romeros pessimistischster Film sein, also lässt es sich zweifeln.

                          Nebenher nicht zu vergessen Tom Savinis brillantes Make-Up-Design, welches sich hierbei in Perfektion zeigt und wirklich beachtlich, welche Authentizität dadurch aufgebracht wird und inwiefern dieses Romeros Zombies doch eine menschliche Seite gibt. Insofern wird selbstredend auch hier George A. Romero seinem Schaffen mehr als würdig und auch erneut hier (wie bereits bei jenen Vorgängern) ist die Inspiration zu heutigen Produktionen doch beeindruckend zu betrachten, besonders bei »Day of the Dead« konnte ich dies erheblich feststellen. Eine meisterhafte und zynische Abrechnung mit der Gesellschaft wie auch eine zutiefst pessimistische Zukunftsvision. Und letztlich bleibt mir Romero nur noch zu danken. Zu danken für seine virtuose (offizielle) »Living Dead«-Trilogie und dafür, dass uns seinen Zombie definierte und schenkte. In dem Sinne: Danke, lieber George für dieses schöne Stück sterblicher Überreste.

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                          • Das mit Nicholson ist zwar schade, hätte mich ehrlich wieder auf einen Film von Seite gefreut, aber Downey jr. und Cruise geben sicherlich auch ein gutes Gespann, kann auf jeden Fall was werden.

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                            • 8

                              The Night of the Living Dead

                              »Barbara - They´re coming for you.« - Auch auf die Gefahr hin, dass dieses Verfahren nun von vielen als unkonventionell verschrien wird, obgleich ich das eigentlich positiv deuten würde, so forsche ich weiter im Zombiegenre. Nach so großen Erfolgen wie des wertvollen »Dawn of the Dead«, der den modernen Zombie weit verbreitete und viele Nachahmer darin fand. Gehen wir also nun noch einen Schritt zurück. Etwa ins Jahre 1968, aus dem folgender Film stammt. Doch zunächst heißt es wieder definieren, wir definieren: Den Zombie. Im klassischen Stile. Frei nach dem Duden ist jener als Toter zu bezeichnen, der meist durch spirituelle Kräfte zum Leben erweckt wird, das heißt durch etwa Magie, Zauber, so wie ähnlichen Hokuspokus und daraufhin als seelenloser Sklave seines Magiers oder Herrschers gilt. Vodoo allseits. Dies spiegelte sich auch bis dato in vielem Filmen ideal wieder, als Beispiel Jacques Touneurs »I walked with a Zombie«. Doch dann kam er, George A. Romero. Er definierte neu und setzte vollkommen neue Maßstäbe, die im heutigen Zombiemilieu kaum weg denkbar wären. Er definierte den Zombie auf eine völlig neue Art: Als einen von den Untoten auferstandenen, die dennoch hierbei noch die Formen des Menschen bewahren, ganz standardtypisch. Denen, die es nach Blut dürstet. Langsam, aber ohne Gnade. Ein völlig neuer Schrecken. Jeder kennt ihn, zumindest den Titel. Der Zombie der Neuzeit, ohne ihn gäbe es weder Boyle noch Fulci und ihre Variationen. also ihre Filme, damit wir uns nicht falsch verstehen. Und durch sein Debüt wurde George A. Romero die Legende des Zombiefilms und schon wären wir beim Thema: Night of the Living Dead.

                              In der Romero seine neue Gattung des Zombies auf den noch ahnungslosen Zuschauer loslässt. Er lässt die Zombies erstmal nach seinem Ermessen tanzen und zeigt sich als meisterhafter Marionettenspieler seiner Puppen. Welche Romero auch hier zunächst als symbolisches Mittel benutzt, um damit die Ausgeschlossenen und die Minderheitengruppen der Gesellschaft zu repräsentieren, die sich wie auf den Schlag einer Naturgewalt allzu plötzlich vermehren und die unterdrückte Angst der Menschen wächst. Wie ich Romero für seine Symbolik liebe! Wobei dieser Vorgang so auch gleichzeitig eine Parabel über Rassismus aufzeigt und die Seiten kritisch in Hinsicht der Diskriminierung seitens Außenständigen und Ausgestoßenen aufzeigt. Dabei beginnt Romero, dort wo im späteren Verlaufe der Filmgeschichte, so gut wie jeder Zombiefilm seinen Ausgangspunkt findet: Auf einem Friedhof. Mit Gräbern und Unheil. Es wird spöttisch verhöhnt und noch scheint die Welt ohne Probleme. Doch es beginnt abrupt und ohne Vorwarnung. Dazu zwei wunderbar überspitzte, spießig wirkende Hauptprotagonisten (zwei Geschwister - eines von ihnen Barbara), wobei Romero wie auch in späteren Filmen die Frau emanzipiert, was sich auch im besonderen im letzten Gefecht des Films aufzeigt, um von spöttischen Gelächter, dies mit gekonnt-gruseligen Unterton, zum erahnten Grauen greift und die Flucht beginnt. Zuflucht in einem einfachem Farmerhaus. Recht schlicht eingerichtet, dennoch mit allgegenwärtig notwendigen Gegenständen ausgestattet - schick. Viel gilt es hierbei zu erfassen, denn größtenteils wäre »Night of the Living Dead« so auch als Kammerspiel zu bezeichnen, in denen Romero besonders die Angst, Hilflosigkeit und Isolation seiner Protagonisten beschreibt. Im Äußeren, in der finsteren Nacht, diese uns fremden Wesen und der Mensch selbst innen drinnen gefangen wie auch ratlos. Die einzige Kommunikation, die Rat weiß: Radio und Fernsehen. Von dort wird gelernt und man beginnt zu verstehen. Es wird frisch definiert wie erklärt. Und ironischerweise zeigt Romero auf, dass der wahre Überlebenskampf nicht draußen - vor den Toren und bei den Zombies - tobt.

                              Sondern im Inneren der Gesellschaft, welche Romero hierbei äußerst deutlich im zeitlichen Kontext reflektiert und so eine gewisse Dynamik zwischen den Charakteren aufzeigt. Welche an sich wiederum stereotypische wie auch klischeehafte Abbilder der Gesellschaft bilden, die Romero hierbei aber auch satirisch beleuchtet und so eine gewisse Selbstzerfleischung zwischen ihnen aufzeigt, in Form von Anfeindungen und Konflikten. Die Verzweiflung dieser Charaktere spürbar, aber auch dabei lässt Romero nicht von seiner hintergründig angelegten Rassismuskritik ab. Wobei Romero jenen Chancen einräumt, welche sich auf die menschlichen Instinkte besinnen und trotzdem mit bedacht agieren, obgleich Romero besonders in seiner letzten Konsequenz nochmal eine pure Gewalt an gesalzener Sozial-und Gesellschaftskritik beweist. Bitterböse. Wenn man letztlich selbst der Ausgeschlossene der Gesellschaft ist, durch sein Überleben. Auch wenn Romero auf bösartigste Weise, dass perfekte Familienbild bloß stellt und im Zuge des durchaus perfiden Untertons zerbrechen lässt. Romero halt. Und der Zusammenhalt derer förmlich im wörtlichen Sinne erstochen wird - mit etwaiger Referenz? Wer weiß.

                              So erzeugt Romero eine sich immer weiter zuspitzende Spannung. Stilistisch dann mitsamt seinen Licht- und Schattenspielen besticht er, ganz im Stile des deutschen Expressionismus. Außerdem selbstredend absolut minimalistisch inszeniert, dennoch sehr präzise und in Hinsicht des wirklich geringen Budgets von erstaunlicher Nachwirkung, wobei Romeros Erzählstil auf mich noch leicht konventionell wirkte im Vergleich zu späteren Werken, dennoch die Brechung ist vorhanden und mich faszinierte dies - nächsten Schritt dieser Entwicklung tat er ja dann in »Dawn of the Dead«. Die Kamera liefert dokumentarische Bilder und erzeugt zugleich atmosphärischen Charme, welcher diese Isolation und Hilflosigkeit des weiteren exzellent erneut glaubwürdig abzeichnet, unheimlich und spannend vom Score untermalt, welcher zusätzlich die Dramatik und die Tragik des Ganzen in einer verbundenen Form steigert.

                              Ja, dabei thematisiert Romero aber auch gleichzeitig noch hintergründig wie gesagt die zeitlichen Probleme und hier im besonderen die Missstände, als anderes kritisches Beispiel seinerseits wird demnach auch der Vietnamkrieg beleuchtet. Und so setzt er sich auch kritisch mit der amerikanischen Regierung auseinander und deren Methoden der Konfliktlösung. Grandios, dieser Romero. Selbst bei seinem Debüt und mit diesem Mitteln, den einfachsten. Und wieder bleibt es doch erstaunlich inwieweit Romero das Angesicht des Zombies definierte und nach seinen Belieben änderte. Wäre jener in heutiger Zeit überhaupt noch wegzudenken? Sicher wir wären um vieles befreit, aber doch genauso um so vieles ärmer, das mag zwar abgedroschen klingen, doch bitte ich zu bedenken: Was wären Zombies ohne den geliebten George A. Romero? Und wir? Ohne den Zombie, den wir alle liebten, dieses langsam laufende, blutrünstige und hirntote Stück Leiche. In jedem Fall sollte klar sein, dass Romeros Debüt »Night of the Living Dead«, die Welt des Zombiegenre vom Aufbau vollkommen veränderte und das macht diesen Film, neben seiner hintergründigen Symbolik und seiner minimalistischen Umsetzung, heute noch zu einem mehr als bedeutenden Stück Zelluloid.

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                              • 4 .5

                                Cursed

                                Nun noch einmal ein Gegenbeispiel aus der Filmographie des großen Horrormeisters Wes Craven, der wie ich schon meinte qualitativ gesehen ein recht abwechslungsreiches Gesamtwerk fristet, wobei besonders seine Spätwerke unter den durchwachsenen Verlauf seiner Filmographie größtenteils zu nennen wären, meiner Meinung nach, aber das kann man so oder so sehen. Jedenfalls ist "Verflucht" aus dem Jahre 2005 doch eines dieser Spätwerke von Wes Craven, in denen er sichtlich recht eigenwillig zu Tage geht und so sich die mittlerweile gereifte Legende des Werwolfs annimmt. Wie auch irgendwo anders erwähnt, ich mag diese Legende um den Wolfsmenschen, einerlei weil diese auch oft viel zu oft im Schatten anderer Monster steht und so transferiert Craven den doch klassisch veranlagten Mythos in die Moderne und lässt es sich nicht nehmen zunächst insofern auch einen gewissen, anfangs teils noch originellen Subkontext zu der Legende aufzubauen, in dem er den Weg mit bestimmten Scream-Referenzen ebnet. Bloß eben variiert im Werwolf-Stil.

                                Wie der Titel (»Cursed«) schon vermuten lässt wird dabei mächtig verflucht und Unheil gesät im besten Stile der Legende, vormals. Zwei unterschiedliche Geschwister, die durch einen Zufall (gleichzusetzten mit Unfall) von einer wilden Bestie (gleichzusetzen mit Werwolf) gebissen werden und so teils doch Opfer eines recht abstrus zu nennenden Fluches werden. Variiert klein. Worauffolgend die Suche nach der Urbestie beginnt, welche verantwortlich für all dies ist. Altbekannt und von Craven durchaus nett in die Moderne getragen, wenn auch der Handlungsverlauf schmälig, ja sogar sehr schmälig bleibt. Wenigstens anfangs noch schwingen anfängliche Referenzen freudig mitein und Craven beweist durchaus charmant wie es geht, auch seinerseits mit traditionellen Humor im Sinne von »Scream«, also als Persiflage auf konventionell gestrickte Teenie-Horrfilme zu verstehen. Wobei dieser Teil mich jedenfalls durchaus leicht amüsierte. Die Charaktere werden unterhaltsam einfügt, das Thema zunächst noch interessant verpackt um das Mysterium, Andeutungen, Anspielungen, wie erwartet spürbar auch Kevin Williamsons Beitrag dazu - dies inszeniert Craven zwar nicht gerade in irgendeiner Form vom besonderen Maßstab, dennoch routiniert. Und doch entwickelt sich "Verflucht" in seinem Verlauf doch zu einem eher misslungenen Versuch, der Werwolf-Legende frisches Blut zu spenden. Da man spätestens nach der ersten Verwandlung erkennen muss, dass sich Cravens Werk ins Abstruse schleppt und im Grunde dann jenen Konventionen folgt wie huldigt, die Craven doch im Grunde zunächst so stilecht versuchte zu überspitzen? Immerhin gelingt es Craven wenigstens überhaupt in der späteren Entwicklung selbstironische Nebentöne zu verspüren, die insofern wenigstens überhaupt Abwechslung bieten zu diesem doch vorhersehbar und konventionell gekochten Filmchen. Wahrer Grusel ist dadurch auch wirklich selten, wenn überhaupt, präsent allein durch eine gewisse Absurdität des Werwolfes selbst, welcher meiner Schätzung nach eher als haariger wie auch mutierter Haribobär (in polierter CGI-Rüstung) durchgehen sollte, als denn als blutrünstiger Werwolf, aber selbst da beweist Craven irgendwie Ironie. Sollte er auch. Denn auch die Darstellerriege weiß wenig zu verzücken, Christina Ricci kann da eh wenig reißen, trotz geheimnisvoller Art, Jesse Eisenberg fährt wieder die fast schon prototypisierte Fassung eines nervösen, mittlerweile arg nervigen, Nerds auf und Joshua Jackson ist halt auch noch irgendwie da, gefällt sogar noch am besten, woran das liegt? Ich habe keine Ahnung. Da kann das noch so gewollt klischeehaft gedacht sein, es bleibt einseitig beleuchtet und kaum zündend. Aber auch altbewährte Craven/Williamson-Motive finden wieder ihren Einsatz, als Beispiel es wird viel selbstzitiert und versucht Medienkritik zu üben, diese wirkt dennoch weitaus zu zahm und auch die Hollywood-Demontage misslingt deutlich sichtbar, das hatte er schon mal besser und bissiger drauf. Eine gewisse Faszination ist meinerseits jedoch auch hier nicht abzusprechen, wegen einzelner Versatzstücke anderer Craven Werke und um Parallelen zu ziehen.

                                So beugt sich doch interessanterweise Wes Craven in diesem Spätwerk "Verflucht" dem, dem sich der einstige Wes Craven nie beugen wollte und doch schafft er es zumindest in wenigen Passagen seine alte, eigene und eigenwillige Individualität durchstrahlenzulassen, doch dies rettet für mich das Endprodukt vor dem Durchschnitt des Genres nicht, zwar mit durchaus ironischer Beilage, aber dafür auch mit abstrusen Ausgang, obgleich man dies in Bezug auf Craven deutlich interpretieren könnte oder auch eben nicht. Demnach enttäuschend für mich in Anbetracht auf Craven.

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                                • 7

                                  The Hills Have Eyes

                                  Im Grunde gibt es genau zwei Dinge, von denen ich meinen würde, dass sie mich nach der neusten Ansicht von "The Hills have Eyes" wirklich störten, im Nachhinein. Einmal, dass mir wieder vor Augen geführt wurde, welch brillanter und kritischer Wes Craven, doch einst war, seine derzeitigen Werke halte ich größtenteils eher für durchwachsen und in Anbetracht eines Regisseurs wie Craven gar irgendwie enttäuschend. Andererseits die Tatsache, dass die deutsche Synchro (dies muss ich einfach erneut erwähnen) eine Verfälschung dieses Werkes darstellt und auf mein Raten absolut zu meiden wäre, außer man möchte sehen, wie eine einzige Synchro einen gesamten Film in fast jeder Intention zerstören kann. Das passiert wenn die deutsche Synchro zu Werke geht und aus von der Gesellschaft missachteten und von der Regierung im Stichgelassenen wie auch degenerierte Mutanten auf einmal Außerirdische werden, dies bestätigt auch wieder der deutsche Trailer und ich wiederhole es in aller meiner Deutlichkeit, wer diesen Film in jener Synchro schaut, ist bei "The Hills Have Eyes" von Wes Craven aus dem Jahre 1977, letztlich selber Schuld.

                                  Denn so übersieht man auch hier schnell den zeitlichen Kontext und den kritischen Anteil jenes Films wie auch die brisanten Eigenschaften der Handlung, wobei Craven so abgeklärt ist, das er sich zunächst erstmal einer dieser perfekten Klischeebilder der amerikanischen Arbeiterfamilie zur Seite legt, vom pensionierten Polizisten in der dominierenden Rolle des Vaters, bis zu den rettenden Schäferhunden. Des Menschen Freund und Helfer. Grandios. Reihenweise werden Klischees hierbei durchexerziert, wobei so Cravens Charaktere einen überspitzen Charme beinhalten und als Zuspitzung des Ganzen werden uns jene Mutanten präsentiert, wobei Craven auch in deren Gestaltung Humor und kritische Ansätze beweist und man so bei genauerem gemeinsamen philosophieren sogar durchaus faszinierende Parallelen zum Vietnamkrieg wie auch jene Methode dessen ziehen kann. Zugleich geht aber Craven auch kritisch ins Gericht mit der amerikanischen Regierung wie auch der Atompolitik Amerikas, in jenen Zeiten, wodurch sich dies auch auf das Verhalten und den Hass der Entstellten auswirkt. Von jeglicher Hilfe entbehrt und so nach dem Blut jener dürsten, um ihren inneren Kannibalismus zu näheren und ihre Wut zugleich zu stillen, wobei sich Craven dabei auch von der Geschichte des Alexander "Sawney" Bean und seiner Familie scheinbar inspirieren ließ. Geschrieben steht Satire, immer wieder mit teils amüsanten, teils faszinierend-blutigen Metaphern und einer durchaus hintergründigen Symbolik. Insgesamt erschreckend und im zeitlichen Kontext mehr als brisant. Die Folgen der atomaren Versuchung. Dabei rüstet er sich erneut gegen die Konventionen des damaligen Hollywoodkinos und bleibt seinen minimalistischen Erzählstil doch treu, obgleich nochmal besonders der Abschluss des Films dieses Brechung der Konventionen verdeutlicht, wenn sich im Sinne des Zuschauers das Bild sich in ein rotes Gewand verwandelt und man beginnt die grausamen Ereignisse jener groben und intensiv gefilmten Bilder zu verarbeiten. Obgleich Cravens "The Hills Have Eyes" doch eine gewisse Zeit braucht um seinen Terror vollkommen zu entfesseln und gerade dies ist für heutige Sehgewohnheiten doch gewöhnungsbedürftig, dennoch stilecht setzt Craven seine wohl dosierten Schockmomente ein, jedenfalls meinerseits wirkungsvoll zu Tage gebracht, bevor er kurzum erneut zeigt in der Gewalt liegt der Terror und stellt diesen in einem fast schon zynischen Ton- rau und ohne Kompromisse - dar. Ernüchert in Hinsicht des Terrors, statt ihn wie heutige Genrekollegen zu glorifizieren und darin lag für mich gerade die Faszination des Grauens, obgleich mein Interesse allein schon des kargen und steinigen Settings in den unheilvollen Hügeln geschuldet ist, was Cravens Film aufgleich eine besondere Intensität in der Ausführung gibt, die Kamera (Eric Saarinen) leistet insofern ganze Arbeit und die Atmosphäre wird stimmig in Szene gesetzt. Effektiv wird auch der nervenzerrende wie auch drastische Score zum Einsatz gebracht, welcher jenen einnehmenden Stil erneut bestärkt. Wobei Wes Craven in seiner Konsequenz das Grauen gleichauf reflektiert mit schonungsloser Gewalt, welche mich bis zum Schluss nicht losließ und auf eine drastische Art den Zuschauer (somit mich) verstört und letztlich irgendwie ratlos zurücklässt mit den schockierenden Bildern, seiner Zeit beileibe revolutionär inszeniert, obwohl dies für vielerlei wahrscheinlich aus heutiger Sicht schwer zu betrachten ist oder gar zugänglich. Verständlich, dennoch meine ich sollte man Cravens Werk nicht mit dem Horrorkino der heutigen Zeit vergleichen, aus meiner Sicht wäre dies absurd.

                                  In meinen Augen insofern ein prägendes Stück Terrorkino, was Wes Craven mit "The Hills Have Eyes" schuf. Auch hier schafft er es mit einfachsten Mitteln das pure Grauen zu kreieren und nebenbei noch eine clever-satirische Auseinandersetzung mit den zeitlichen Konflikten, Themen und Interessen der siebziger Jahre darzustellen, demnach gepflastert von faszinierenden Metaphern. Dennoch heutzutage gewöhnungsbedürftig in der Erzählstruktur, aber doch von langer Nachwirkung geprägt, so wie auch letztlich mehr als sehenswert.

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                                  • 3

                                    Percy Jackson & the Olympians: The Lightning Thief

                                    »Geld regiert die Welt« und »Der Jugend gehört die Zukunft«, zwei Aussprüche, die kontextloser nicht sein könnten und doch dabei so vieles bindet. Denn auch Hollywood beginnt zu verstehen, wie man großes Geld macht, mit Franchisen nach bekannter Vorlage, so lockt man Fans und sogar neue Interessenten, die sich daraufhin auch wiederum für die Vorlage interessieren dürften, wobei hiervon jeder seinen Profit schlägt. Ein einfacher Plan, funktioniert demnach noch besser bei Teenie-bzw. Jugend-Franchisen. Immer noch die beste Geldquelle und weit verbreitet derzeit was sich Anhand von filmischen Produkten wie »Harry Potter« und »Twilight«, was weiß ich was es da noch gibt oder dem neusten Modell dabei, »Hunger Games« eindeutig widerspiegelt, ohne jetzt in irgendeiner Hinsicht über die Qualität jener Filme zu entscheiden, solle jeder selber sehen. Mir ging es hierbei um ein anderes Werk solches Produkt-Marketings: Percy Jackson - Diebe im Olymp nach Rick Riordan. Ein Negativbeispiel im übrigen, bei dem der Kapitalismus über allem, wie auch der Qualität, siegte. Das hätte man eigentlich schon ahnen können, wenn Chris "Family Friend" Columbus als Regisseur geschrieben stand, der ja auch bekanntlich schon die Harry Potter-Reihe zur guten Investition machte. Das war nicht mehr postmodern, sondern höchst prävisionär und außerdem aus dem Jahre 2010.

                                    Mein erster Gedanke, der meinen Körper während der ersten Minuten durchdrang war ein innerer Hilferuf, jene Sekunden, Minuten grenzten an filmischen »Sadismus«, das ich es kaum glauben möchte, das fing schon bei dem soapmäßigen Dilemma des rüpelhaften Freundes der Mutter an, welches ich beileibe zunächst für eine Parodie hielt, bis ich selbst feststellte, dass die Emotionen und Konflikte ernst gemeint waren, das verblüffte mich. Dieser Fremdschämentanz besserte sich zwar im immer noch recht schmäligen Handlungsverlauf, doch findet durch schnell vergessene Aktionspassagen wenigstens irgendwo Ruhe. Nur um das kurz festzuhalten, es geht darum, dass des Zeuses Herrscherblitz gestohlen wurde, dem Schein nach von Poseidons Sohn Percy Jackson, der nie etwas von dem ganzen gehört hat und bis zu diesem Zeitpunkt eigentlich ein ganz normal-klischeehafter Teenager war. Und nun will dieser Jugendliche den wahren Dieb finden, klar. Super. Ganz ehrlich wer denkt sich so etwas aus? Da wird die griechische Mythologie wird mal schnell zum albernen Kasperletheater der prominenten Götter. Mit lustigen-bescheuerten Einfällen wie »Halbgötter-Camp« und anderen Logiklücken, die sich keinesfalls mit der griechischen Mythologie in einen Kontext bringen lassen würden. Insofern sind die blödsinnigen Ideen dabei nicht mal selbstironisch gepflastert. An diesem Punkt seien auch nochmal die aufgesetzten Jugendsphären erwähnt, Mamis neuer Freund ist ein böser Bub´. Aber naja das ist immerhin ein Fonds der Prävision. Natürlich sei hierbei noch die Frage erlaubt, warum ich mir dann so etwas anschaue, wenn die Banalität schon Flügel schlägt?

                                    Im Grunde ja eigentlich wegen Pierce Brosnan und Sean Bean, wobei besonders zweiterer eher unterfordert bleibt, naja immerhin wurden ihm insgesamt überhaupt 5 Minuten zugesprochen für die Rolle des Gottes Zeus und wenigstens sind das gute Minuten des Films. Währenddessen will Brosnan ein Pferd sein oder ein Halbpferd oder wie man diese lebenden Dinger - Zentaur - jedenfalls nennt. Ist wenigstens noch im versteckten nett anzuschauen, aber Brosnan bleibt in seiner Darstellung, vielleicht auch hervorgerufen durch fettigen Bart, eher mäßig. Jener gefällt mir dennoch immer noch besser als das, was die Produzenten hier als Hauptdarsteller abstempeln mit Namen Logan Lerman, scheinbar hierbei unmotiviert und regelrecht nervig für mich, maßgeschneidert nach diesem langweiligen Teenage-Muster, das hätte mich auch nicht motiviert. Naja Uma Thurman kriegt dazu wenigstens wahrscheinlich noch den ansehnlichsten Part der Medusa welcher geschätzt auch nur drei Minuten des Films beansprucht. Und Steve Coogan ist als Hades auch schnell vergessen wie auch Catherine Keener, wenn man sie denn als Mutter des Percy überhaupt registriert. Der Cast ist weitläufig, aber bleibt ungenutzt, so als Fazit dazu zu sagen. Columbus richtet dies selbstredend alles auf Teenie-Fun-Unterhaltung aus, also überhaupt nicht für mich bestimmt. Voll mit den Teenieproblemen und voll mit sozialen Verknüpfungen wie auch einer inkonsequenten Teenieromanze und einem Handlungseinbruch zwischendrin, hatte ich in der Form in letzter Zeit selten gesehen. Ein paar nett ausgewählte, aber unplausible Schauplätze. Olymp gleich Empire State Building, sonst noch was? Statistische Lücken! Schlecht ausgearbeitete Charaktere, das heißt Tiefgang? Nö. Dazu hatte man wohl keine Lust. Ich hatte dabei eigentlich auch keine Lust mehr. Aber was ist hier dran nun doch eigentlich positiv, was nun neben meiner herzlichen Art die Punkte rechtfertigt. Ehrlich gesagt: Schwere Frage. Immerhin sind die Effekte durchaus nett anzuschauen sind und das Wort Klischees gewinnt irgendwie fast einen positiven Anhang. Kurzum munter erzählt von Columbus, wenn auch infantil, es geht ohne große Einführung zur Sache, bei Teenie-Filmen solcher Methode ist dies meiner Schätzung nach auf jeden Fall positiv zu benennen. Außerdem sind die Bilder doch hoch poliert, auch wenn das wieder irgendwo zwischen den jeweiligen Faktoren liegt.

                                    Faszinierend. Ich war mit diesem Stück Teenie-Franchise nicht sehr zufrieden, das klingt vielleicht lächerlich und konstruiert wie der Film selbst. Und wenn ich richtig hörte, kommt es noch besser: Es wird fortgesetzt. Das heißt ich werde nun gleichauf in meinen physischen Gedanken »Kein Interesse« drücken. Letztlich bin ich aber ein viel zu freundlicher Mensch oder ich bin einfach nur alt und inkonsequent. "Diebe im Olymp" ist demnach aber ein an Banalität kaum zu toppendes wie auch teils einseitiges Popcornkinderkino, da spürt man richtig das Desinteresse der Produzenten, welch freudiger Tag, welch uninteressanter Film.

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                                    • Wieder so eine Scherzfrage oder?
                                      Ein Nispel-Remake gegen einer der radikalsten Gesellschaftssatiren der 70er Jahre, zugleich ein nahezu einzigartiger und perfekt durchdachter Beitrag des Terrorkinos? Für mich ist das sonnenklar, das Original.

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                                      • Och nö, da befällt mich bei solch abstrusen Ideen, abolute Unlust. Auch wenn im Falle von "Poltergeist" Raimi ja im Grunde ein guter Mann ist, immerhin da gibt es noch gewisse Chancen auf Qualität, auch wenn ich das bis jetzt dennoch stark bezweifle, dass aus dem Projekt was ordentliches wird.

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                                        • 8

                                          Edward Scissorhands

                                          Nun ein kleines liebevolles Auftragswerk meinerseits, was keinesfalls einen negativen Beiwert haben sollte - hoffe ich zumindest. Mein erstes wie ich vermute, nun egal. Ein anderes Motiv ist gesucht, was sich immer wieder in meinen Auseinandersetzungen eingliedert, wie seltsam dies scheint: Es ist die Erinnerung. Dies was sich in meinen Gedächtnis manifestierte und sich nun als Wissen der Vergangenheit zeigt. Das ist eine davon: Ich weiß noch damals, ich war wie bei jeder Erzählung noch recht jung, ich erinnere mich noch an die Werbung von jenem Film. "Edward mit den Scherenhänden" von Tim Burton aus dem Jahre 1990. Ich fürchtete mich vor dieser Werbung wie auch logischerweise vor diesem Film, ich war damals filmisch noch recht schreckhaft und verängstigt. Was mich verängstigte war die Burtons Hauptfigur selbst. Die Rolle des Außenseiter Edwards. welcher statt Händen Scheren besaß, dieser Gedanke verschüchterte mich und so mied ich aus Angst diesen Film. Man könnte mich Narr nennen. Besonders wenn man im Nachhinein es so betrachtet, dass ich Burtons "Edward" bis vor Tagen nie genauer beobachtete, über die Hintergründe meiner Selbst, kann man nur spekulieren. Vielleicht eine gewisse Verstörung, eine unbewusste Angst, die ich gegenüber diesem Film hegte, eine unterbewusste Unsicherheit, weshalb ich ihn immer wieder aufschob. Aber ich verstehe davon wahrscheinlich sichtlich wenig.

                                          Umso freudiger dann das Endergebnis. Dieser Burton wieder, der wird hierbei glatt persönlich wie man sagt und seine Figur des schüchternden Edward (mit den Scherenhänden) bietet an sich schon ein hohes Maß an Interpretationspotenzial wie auch an Metaphorik, Burton wird ein wenig kryptisch, formuliert aber dabei seine Hintergedanken dennoch deutlich. Johnny Depp spielt herzlich und behutsam und sehr harmonisch und auch unscheinbar genug, das heißt überzeugt selbst ohne viele Worte, maßgeschneidert hierbei und wie ich gerade selbst bemerke wenn ich nicht täusche sogar die erste Zusammenarbeit des althergebrachten Traumpaares, so führt man das zusammen, was zusammengehört. Depp liebt und lebt den Edward und so kann ich ihm meine Sympathie, trotz anfänglicher Schockgedanken, der Scheren wegen - Konfrontation mit der eigenen Vergangenheit - nur zu sprechen. Winona Ryder passt sich an und chemisch betrachtet stimmt das Karma zwischen Depp und ihr. Wobei ich hierbei nicht vergessen möchte eine meiner Hauptbestreben des Films zu erwähnen, ich mit Fanboy-Hütchen, denn tertiär bildet Burtons Film zugleich erstmal eine große Hommage an die Legende Vincent Price, welchen er auch noch einmal in der Rolle von Edwards Erfinder hochleben lässt und in einer seiner letzten Rollen weiß Price auch hier Charisma zu verstrahlen, sodass sein Auftritt meiner Meinung nach einen elementaren Ausgangspunkt des Films bildet. Natürlich ist Burton in der Gestaltung seines Films vielseitig, sodass eine wirkliche Zuordnung mir beileibe schwer fallen würde. im Sinne des Genres, originell halt. Denn primär ist sein "Edward mit den Scherenhänden" wahrscheinlich als fantasievolles und bezauberndes Märchen zu nehmen, bekannte Motive "der Schönen und des Biestes" clever interpretiert wie auch letztlich das Frankenstein-Motiv, wobei hier besonders dieses nochmal beim Abschluss des Film deutlich wird. Eine Liebesgeschichte vom Schüchternden und der Schönen. Andererseits auch gleichzeitig irgendwie eine überspitzte Parodie auf solche Klischeewaren, was amüsiert durch Burtons lebhaft-eigenwillige Inszenierung.

                                          Und Fressen für die Geier gibt es auch. Sekundär bildet Burtons Film demnach nämlich auch eine präzise und zugleich groteske Satire auf die Vorstadtidylle und deren Klischees, das setzt dem die Krone auf. Wunderbar auch diese ironische Brechung dargestellt von Dianne Wiest, herrlich überzeichnet wie auch mit viel Spielfreude verkörpert und Alan Arkin als hilfsbereiter/neuer Vater für Edward sympathisch. Was dieser Burton alles so in einen Film pumpt - erstaunlich. Inszenatorisch ganz der Tim. Knallbunt, hintergründig-düster. Farbenprächtig wie auch ein schräger Zuckerschmaus. Irgendwie tragisch und irgendwo naiv, zugleich heiter und grotesk, außerdem fantasievoll. Immer liebevoll gestaltet. Auch wenn ich meine in der zweiten Hälfte kurzum auf gewisse Familienfilm- bzw. Kinderfilmklischees zu treffen, im Verlauf, obgleich Burton mein Dilemma hierbei souverän löste und mich versöhnlich stimmte, denn wie gesagt genau mit jenen Elementen spielt er geschickt.

                                          Was sich insgesamt daraus ergibt als Film, ist faszinierend wie auch fantasievoll zu betrachten, ein ganz besonderes Märchen aus den Händen Burtons. Liebevoll und originell, die Gestaltung. Ich möchte letztlich nur noch sagen, dass sein "Edward mit den Scherenhänden" doch ein schmackhafter und bunter filmischer Bonbon der Extraklasse ist, sehr lecker und zugleich so herzlich reich an Interpretation und Details.

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                                          • 8 .5

                                            The Texas Chainsaw Massacre

                                            »The events of that day were to lead to the discovery of one of the most bizarre crimes in the annals of American history, The Texas Chain Saw Massacre.« - mit diesen und den Worten: nach wahren Ereignissen warb man schon oft und oft reißerisch, beileibe möge der Großteil davon auch häufig mehr der Fiktion entsprechen, denn der Wahrheit, doch stets ein schlauer Schachzug um die Erwartungen der Zuschauer ins Kino zu bannen. Reißerisch, aber effektiv wie auch im Falle von Tobe Hoopers bahnbrechenden und umstrittenen Genrekultfilm "The Texas Chainsaw Massacre" aus dem Jahre 1974, bei welchem sich Hooper von dem Vorbild des Ed Geins inspieren ließ, und so heftige Kontroversen und viel strittigen Stimmen zu Wort kamen, das Publikum zeigte sich gespalten und doch gilt Hoopers Film bis heute als nahezu revolutionär auf der einen Seite, andere mögen ihn teils verspotten als billiges Machwerk, zu Unrecht für mich verschmäht. Wirklich über Hoopers Werk zu urteilen ist schwer, doch wenn man es hintergründig betrachtet, zeigt er uns doch gleichauf eine Reflexion einer verfallenen Gesellschaft auf. Es beginnt mit einem heißen Sommertag in Texas. Doch in jeder Lüge, liegt ein Körnchen Wahrheit.

                                            Der Herr Hooper zeigt sich gewitzt und clever, denn zunächst bilden seine fünf Hauptprotagonisten (bestehend aus drei männlichen wie zwei weiblichen Teenagern) einen hintersinnigen Gedankengang , welche er als eine Art Karikatur ihrer Selbst anlegt und insofern auch die Klischees feinsinnig überspitzt, so mögen diese zumeist einfältig und gerade zu dümmlich agieren. Kurzum: Ein perfektes Fressen für die Bestie und doch letztlich irgendwie sympathisch, anders als man es gewohnt ist. Außerdem insofern auch passend besetzt. Irgendwie in dieser Weise fast schräg. Eines von vielen Details, auf welche Hooper setzt. Denn auch er lässt den grausamsten aller Autoren sein perfides Spiel treiben, die eigene Vorstellung des Menschen selbst, denn nach dem einfallsreichen Prinzip ( »umso weniger man zeigt, umso effektiver der Thrill.«) zieht Hooper die Spannung an. Dreht die Schraube immer und immer weiter auf, dabei lebt sein Film besonders in der ersten Hälfte von seiner unheimlichen, bedrückenden wie auch hitzigen Atmosphäre, in dreckigen und ungereimen Bildern, welches das Szenario des puren Grauens beeindruckend festhalten und dies mit den einfachsten Mitteln, sodass ich es fast als stilistisch einzigartig wahrnahm und außerdem im Sinne des Grauens, abseits von dem kritischen Untertöne, beruft sich Hooper auf die Urängste des Menschen und konfrontiert sie schonungslos damit, allein der erste Auftritt von "Leatherface" zeigt diese Einfachheit um ein vielfaches, denn so befindet man sich geradezu in einen Schockzustand, einerseits angsterfüllt von der Figur und der kompromisslosen Gewalt, aber doch faszinierend man möchte mehr erfahren. Man will mehr wissen, doch Hooper belässt es bei den eigenen Interpretationen des Zuschauers und »schließt die Tür«, hierbei setzt er dies wirkungsvoll in Szene. Absolut erstaunlich in Hinsicht Hoopers minimalistischer Inszenierung, inwieweit er es darin vermag solch ein Schock-Gefühl auszulösen, das man sich nicht mehr von ihm losreißen kann, wie ich es meine und so vermittelt er doch gleichzeitig Realismus durch jenen Minimalismus. Ab da an hält Hooper nichts mehr und lässt die Kettensäge zum Einsatz kommen, welche spätestens bei einem der Höhepunkte des Films, der brillant, finsteren und erschreckenden Verfolgungsjagd Leatherfaces, ihre Vollendung findet und auch hier, einfach gehalten, aber absolut effektiv nachwirkend. An sich sind es nebenher auch die Charaktere, welche Faszination mit sich bringen, hier komme ich auch nochmal im besonderen auf die Schreckensfigur »Leatherface« zu sprechen. Denn es wird, wie ich vermute doch viele geben, die sich fragen würden. Was ist das eigentlich? Wie lautet seine Geschichte? Wie ist er dazu geworden? Warum tut er das? Hierbei lässt Hooper viel Platz für eigene Interpretationen stellt aber zugleich deutlich dar, gar ein Produkt einer kranken Gesellschaft. Hooper entwirft also zunächst ein Schreckensszenario, in drei Gedankenstücken seinerseits aufgeteilt: »Jugendliche, Isolation und einen leeren Benzintank« - so das Gundstruktur und auch darin lassen sich wieder zeitliche Referenzen finden, was er damit erschuf war der filmische Albtraum in all seiner Faszination. Hooper ist halt unberechenbar, so auch sein Film. Beeindruckend ist auch allein der Gedanke, dass "Texas Chainsaw Massacre" genauso gut auch als Reflexion der amerikanischen Gesellschaft funktioniert, teils satirisch, teils überspritzt, aber immer konsequent in der Ausführung, wobei dies auch weiterhin an den kranken Figuren der einheimischen Familie erkennbar ist und zeugt zweifelsfrei von verstörender Nachwirkung und somit furchteinflößend. Dies wird schon spürbar in den ersten Minuten von "Texas Chainsaw Massacre", die einen wie mich vollkommen in ihren Bann zogen durch die besondere Intensität der groben und körnigen Bilder. Verfeinert mit suggestiv scheinenden wie auch derweil verstörenden wie auch nervenzerrenden Soundklängen, das einem fast einen kalter Schauer über den Rücken jagt.

                                            Insofern kann man demnach auch behaupten, dass Tobe Hoopers "Texas Chainsaw Massacre" ein von Anfang bis Ende perfekt durchdachter Alptraum, dessen Stellung auch man im zeitlichen Kontext betrachten sollte, und so auch ein abgründiger Trip ins Grauen ist, zugleich dadurch aber auch stark geprägt durch Hoopers Gesellschaftskritik. Mit den einfachten Mitteln reflektiert er die Urängste der Menschen, von einer einnehmenden und wirkungsvollen Atmosphäre gezeichnet. Erschreckend, schockierend und ich würde nicht zögern es nahezu visionär zu nennen. Der Beginn und ein unverwüstlicher Meilenstein des Terror-Kinos.

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                                            • Ehrlich gesagt, da kann ich mich gar nicht entscheiden, der Mann hatte so viele ehrwürdige und vielseitige Rollen, von "Easy Rider", zu seinen sensiblen Rollen ("Zeit der Zärtlichkeit"), über den Teufel in ihm (Die Hexen von Eastwick) zum skrupellosen Colonel bishin zur liebevollen Abrechnung mit der eigenen Vergangenheit (About Schmidt), alles grandios und das ist bekanntlich nur ein Auszug. Da kann ich mich gar nicht entscheiden.
                                              Aber rein aus meinen Erinnerungen heraus: Shining, einer meiner ersten Begegnungen mit ihm.

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                                              • Alles Gute,
                                                dem Großen der Großen!:)
                                                Auf Jack ist immer verlass, der rettet verewigt sich in jedem Film.
                                                Für mich persönlich die Nummer 1 meiner Lieblingsschauspieler. Mein absoluter Held. Ich könnte hierbei noch geschätzte 10 Seiten über diesen Mann und meine Liebe zu ihm schreiben, die erste Begegnung und über seine einzigartigen Filme und Leistungen, erstmal aber kann ich es nur wiederholen: Alles herzlich Gute, Jackie!:)

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                                                  Dawn of the Dead

                                                  »Wenn in der Hölle kein Platz mehr ist, dann kommen die Toten zurück auf die Erde!« - Nach einer genaueren Untersuchung des modernen Zombies im Prävisionkino, welcher teils mit der filmischen Zombiegattung des Infizierten in "28 Days Later" nachzuvollziehen ist und darin auch ein weiteres Beispiel findet, wurde es für mich durch des Zufalls Glück mal wieder Zeit nochmal zu den Anfängen zurückzukehren um die Unterschiede dieser verschiedenen Zombie-Perioden für ich genauer nochmal zu beleuchten, welches hierbei keinesfalls irgendwie erläutert wird, außer man wollte eine hitzige Diskussion mit mir beginnen. Anders gesagt: So gelangte dann George A. Romeros "Zombie" in meine Finger - auch wenn man es mir nicht glauben mag, welche keinesfalls untot - aus dem Jahre 1978, der zweite Teil von Romeros nahezu einzigartiger Reihe der lebenden Leichen. Wobei Romero den Zombie zunächst neudefinierte in "Der Nacht der lebenden Toten" (10 Jahre zuvor) und Maßstäbe setzte, prägte "Zombie" das Interesse an der Thematik und löste einen leibhaftigen Rausch an weiteren Zombiefilmen aus. Man kehrt also zu den Wurzeln des Zombiefilms und im Grunde ist "Zombie" insofern wohl auch der ideale Vertreter um dies zu verdeutlichen.

                                                  Das heißt auch im weiteren Verlauf, da wie gesagt "Zombie" eine Fortsetzung von Romeros Paradestück "Die Nacht der lebenden Toten" ist, dass er da im Ungefähren dort ansetzte, wo er einst aufhörte. Die Menschheit ist in Panik und die Untoten vermehren sich von Sekunde zu Sekunde - wie könnte es auch anders sein - und bedrohen die menschliche Existenz. Über einen Lösungsansatz wird spekuliert - dennoch zu einem Ergebnis kommt niemand. So weit die Ausgangslage der Geschichte und die Zombies selbst, immer noch vor sich her verfaulende, langsam agierende und hirntote Gefrierschränke - einzig willig um nach Nahrung zu dürsten, deren Gestaltung nichtsdestotrotz immer noch absolut effektiv und faszinierend zu beobachten ist, gar irgendwie charmant und Romero besitzt sogar den Drang dabei ein wenig ironische und makabere Untertöne auszuspielen. Jeder Biss, kann tödlich sein und kann zur letzten Unruhe führen. So lässt Romero seine Zombies wild und blutig auf die Menschheit los und führt sie zur postmodernen Shopping-Mall. Jedenfalls bei »Dawn of the Dead«, denn hierbei bildet ein geräumigen Einkaufszentrum sowohl Haupt-und Fixpunkt der Handlung als auch Fluchtpunkt der 4 Hauptprotagonisten. Ein perfektes und faszinierendes Setting, das Romero in all seiner Vielfalt rundum beleuchtet und den Nutzen dieses vollkommen auslotet. Ich hätte mir hierbei nichts schöneres vorstellen können, so ist ein stimmungsvolles Bild so gut wie gewiss und die Atmosphäre lebt von den klinischen und zugleich unheimlichen Farben und später auch von dem Atemzug des Kaufhauses in großer Stille gehüllt, absolut intensiv und zudem passend im Sinne der minimalistischen Umsetzung seitens Romeros. Aber gerade in dieser Einfachheit liegt die wahre Stärke und die Faszination. Der Überlebenskampf des Menschen in der Not, so werden vier völlig verschiedene Personen zu Freunden, zu Helfern, so auch ihre Charaktereinstellungen variiert und doch finden sie zusammen, in jener Notlage. Die Dynamik beeindruckend reflektiert und so ist auch der Schauplatz des Einkaufszentrum hintergründig-clever gewählt, ein Platz voller Konsumgüter und so gleich auch ein metaphorisches Mittel des Konsums mit welchen hier Romero abrechnet, das Massenprodukt in Übermaßen, welches Romero natürlich satirisch kommentiert und so auch eine sozialkritische Haltung gegenüber der Gesellschaft einnimmt.

                                                  Natürlich definiert Romero auch weiter das Genre, das heißt findet seinen eigenen Weg, neben der ungeheuren Stimmung, seinem Werk volles Leben einzuhauchen, dass ich förmlich den Nerzenkitzel tief in den Adern spürte, einerseits hervorgerufen durch den Überlebenskampf der Hauptprotagonisten, welche Romero dabei langsam immer weiter an ihre Grenzen treibt, sie die Angst in ihrer Kühnheit spüren lässt und schließlich auch zum emotionalen Wahnsinn treibt. Anderseits fesselt er durch die Bedrohung der Untoten, zwar mögen jene alles andere als temporeich sein, doch kompromisslos und brutal schlagen sie zu, ihr Biss. Diesen Biss zeigt er in aller Deutlichkeit, in all seiner Brutalität und wirkt somit irgendwie verstörend-intensiv wie auch dabei schockierend, ein Angriff des Todes, einnehmend und brillant gefilmt dabei mit einer erschreckenden Intensität, wie es nur der Meister Romero kann. Seine Regie also meisterhaft, wie gnadenlos, schräg und auch mit der expliziten Gewaltdarstellung, konsequent halt. Zudem überzeugend von den Darstellercast gespielt, Sympathien sind schnell geerntet, als kleines Highlight darf insofern auch der Auftritt von Tom Savini betrachtet, welchen Romero in einem späteren Teil einfallsreich zitierte. Einen »Absolutions« nahen Zustand erhält das Ganze dann schließlich noch durch den fantastischen Soundtrack von Goblin und vom lieben Dario Argento, welcher den Film dann musikalisch in ein suggestives Gewand einweist, sodass ich diesen Rausch kaum fähig bin mit Worten zu beschreiben. Sagen wir es so: perfekt und stilvoll zugleich.

                                                  Ist schon ein besonderes Stück Film, welches Romero hiermit kreierte. Überlege wir kurz, in der was wäre wenn Fassung, inwieweit dieser Film beziehungsweise Romero das Genre prägte und den Zombiefilm definierte wie auch verbreitete. Faszinierend wie spannend darüber nachzudenken wie ich finde. Das macht "Zombie - Dawn of the Dead" für mich dann abschließend kurzum herausragend. Von der Szenerie des Einkaufszentrum, Romeros meisterlicher wie auch satirischer Inszenierung bis zum kleinsten Detail. Vielleicht klingt es zunächst reißerisch dies zu behaupten, doch für mich ist dies vermuteterweise sogar der Beste aller Zombiefilme, obwohl...werde ich demnächst prüfen lassen.

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                                                    über Wolfman

                                                    Wolfman

                                                    Wie ich das glaub ich bereits öfters betonte oder gar preisgab. Ich bin kein Fan von so genannten meist recht einfallslosen Projekten, die solch Status tragen wie das Wort Remake. Da diese wie gesagt meist nur im Sinne der Ideenlosigkeit kaum zu übertreffen sind, in heutigen Zeit jedenfalls. Obwohl ich nicht leugnen will, dass es insofern auch positive Vertreter gibt. Diese Sätze sind altbekannt wie sicherlich zeitweise schrecklich einseitig meinerseits. "Wolfman" aus dem Jahre 2010 war für mich aber solch ein Film, bei dem ich mich damals tatsächlich auf ein Remake freute, da der Wolfsmensch-Stoff doch im Gegensatz zu seinen Genrekollegen wie Dracula doch noch viel Potenzial bietet. Ganz im klassischen Sinne selbstredend. Und zudem die letzte traditionelle Verfilmung des Stoffes auch ein Weilchen her sein sollte. Und dennoch unterzog ich ihm keine genaueren Beobachtung bis jetzt jedenfalls - seltsam auch wenn der Regisseur Joe Johnston heißt, obwohl dieses Unterfangen wieder erklären würde.

                                                    So seie meinerseits gesagt, dass der Wolfsmensch-Stoff im Mindesten so interessant ist wie jener eines Dr. Frankenstein oder eines Blutsaugers namens Dracula, denn wie ich finde stand gerade diese Grusellegende immer im Schatten jener anderen Wesen. Deshalb freute ich mich, nur so nebenbei. Johnstons Variation hält sich zudem an den klassischen Gruselstoff und verlegt seine Handlung somit in das viktorianische England, das verspricht Stil. Behält die Grundidee bei, aber variiert dabei doch in Hinsicht des Verlaufes der Handlung - hier möge jeder selbst entscheiden, ob das gut oder schlecht sei. Und so kehren wir gemeinsam mit dem Adeligen Lawrece Talbot zurück in seine Heimat, in welcher sein Bruder unter mysteriösen Umständen starb. Die Sage eines Wolfsmenschen geht um, Talbot geht dieses Ereignissen nach und wird so letztlich von einer wilden Bestie gebissen und das Spiel nimmt seinen Lauf, ganz im Sinne des traditionellen Gruselstoffes. Das gefällt noch.

                                                    Da ist man anfangs beileibe mehr als positiv überrascht, wenn Johnston den klassischen Konventionen der Hammer-Studios folgt. So trägt der Film doch sein altmodisches Gewand (hierbei positiv zu nehmen) sehr stilvoll und wirklich bewundernswert. Traditionelle Mittel finden erneut wieder ihren Einsatz, ob der bezaubernde Nebel und die unheimliche Bedrohlichkeit, die in den Schatten der Wäldern liegt oder etwa das viktorianische Herrenhaus - auch stilecht gestaltet - das freut. »Old-School«-Grusel im guten Maße. Und so spürt man in Hinsicht des Geruches hier steigt Atmosphäre auf, auch wenn mir der Film insofern auch in Hinsicht des Stiles viel zu glatt poliert insgesamt wirkte, was sich besonders in der zweiten Hälfte wiederschlägt. Zunächst aber gemächlich erzählt, mit einem gewissen Reiz gegenüber der Handlung - wenn auch weit weg von der »Absolution« des Themas - es wirkt an sich geschlossen und stimmig. Doch spätestens bei der ersten Verwandlung des Wolfsmenschen schlägt die Stimmung schlagartig um und insofern verliert sich schnell die Qualität des Werkes. Mit dem Holzhammer werden Elemente wie »subtile Erzählung« vollkommen ausradiert. Johnston schlägt ab da brachial auf seinen Film ein, entlädt die Actionszenen und will es so anscheinend anscheinend noch anheizen mit Blut, dies wirkt jedoch hemmend auf das Werk. Denn es heißt Arrivederci mit der schönen Atmosphäre. Und ab dann verfällt der Verlauf des Ganzen gar ins belanglose, irgendwie bemüht würde ich sagen, es wird teils arg hektisch hantiert. Letztlich mündet das Ganze dann in eine für mich in einem absolut abstrusen wie auch absurden Showdown der großen Effekte, die ich keinesfalls als schlecht empfand, dennoch als unpassend wenn man sich auf klassische Gruselelemente stützen wollte und den Film im abschließenden Teil damit nur überlädt und ab da keinen Moment mehr »Timing« besitzt. Lobenswert ist aber immerhin noch hervorzuheben die stets stilvolle und unheimliche, ja selbst wenn aus Johnstons Inszenierung brachial wird, musikalische Untermalung von Danny Elfman. Außerdem eine schicke Ausstattung. An sich verzückt natürlich die exquisite Besetzung des Films, welche ein Remake fast wieder rechtfertigt neben dem anderen genannten Hintergrund, dabei darf Benicio Del Toro den innerlich zerrissenen Lawrence Talbot routiniert mit traurig-bedrückten Blick, wodurch er seiner Figur gar eine gewisse Tiefe verleiht, mimen, passend besetzt. Emily Blunt (unterfordert) darf die tragische Liebe und die ehemalige Verlobte von Lawrence Brudersgeben, zu der Talbot auch eine gewisse Beziehung aufbaut. Erstaunlich ist auch Anthony Hopkins im Cast wiederzufinden, er operiert im Off-Modus, dennoch bemerkenswert hierbei ist das Hopkins selbst in jenem Modus seiner Figur des von ihm dargestellten kauzigen Sir John Talbot hintergründiges verleiht und ein unheilvolles Charisma miteinfließen lässt. Faszinierend. Währenddessen mir die Rolle Hugo Weavings am schlechtesten charakterisiert schien, trotzdem ich mag Weaving und immerhin agiert er solide und macht wie immer das beste daraus. Um es so zu sagen die einzelnen Charakterisierungen ließen für mich deutlich zu wünschen übrig, auch wenn man sich sicher bemühte, aber so würde ich sie eher dem Durchschnitt zuschreiben, wobei hier die gekonnten Darsteller Abhilfe leisten.

                                                    Letztendes bin ich doch enttäuscht. Anfangs noch so wunderbar altmodisch und stilvoll, im späteren Verlauf dann aber nur noch zu gewollt-spektakulär und dadurch auch irgendwie lächerlich mitanzuschauen und besonders abschließend - wie man mir bereits prophezeite - fast ärgerlich-banal. Insofern wäre auf jeden Fall mehr drin gewesen. Zudem trübt dieser unausgegorene, moderne Blockbusterbeigeschmack, der sich meiner Meinung nach deutlich auch nochmal in der zweiten Hälfte wiederschlägt. Wenigstens nette Stars im viktorianischen England und Rick Bakers Masken sind keinesfalls schlecht mitanzusehen. Trotzdem eben wie gesagt zusammengefasst eher mittelmäßig und nicht wirklich bissfest umgesetzt.

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