hoffman587 - Kommentare
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Tystnaden
Was machst du?" - "Ich arbeite wie du siehst." - "Ich finde, dass das entschieden besser ist als mir ewig nach zu spionieren ... wenn ich bloß begreifen könnte, weshalb ich vor dir solche Angst hatte."
Bergman Forever Teil 3/3:
Und nun noch ein letztes Bergman fürs Erste jedenfalls. Nochmal einmal faszinieren lassen und noch einmal erstaunt zurückblicken auf sein Schaffen und die Person hinter Ingmar Bergman, einer unsterblichen Seele des Kinos. Und was soll man abschließend auswählen. Es ist einfach, wenn zwei gesichtet scheinen und nur noch einer übrig bleibt, dabei handelt es sich um Bergmans "Das Schweigen" aus dem Jahre 1963. Abschließen mit einem Film, der damals für einen echten Skandal sorgte, insofern vielleicht sogar einer größten der 60er Jahre und deshalb wahrscheinlich heute auch noch so populär.
Die Handlung zu Bergmans Film dazu wie immer mysteriös und für mich doch zunächst schwer zu erschließen, welche Aussage Bergman hierbei traf. Man könnte meinen ein Drama zweier Schwestern, die Einsamkeit des Menschen und die Entfremdung jener. Es fühle sich so an, als wäre man in einer gottlosen Welt gefangen. In einer Welt ohne Hoffnung: An einem fremden Ort, in einer fremden Stadt müssen Ester, ihre Schwester und deren Sohn Johan ihre Heimreise abbrechen, wegen der Lungenkrankheit Esters, so steigen sie in einem seltsam-leeren Hotel ab. Dort geraten sie in einen regelrecht Rausch und Sog von Hass und sexueller Begierde.
Eine besondere Bekanntheit gewann Bergmans Film selbstredend auch wegen seiner Darsteller bzw. um noch zu ergänzen, wegen der wohl damals höchst-anstößig betrachteten Masturbationsszene von Ingrid Thulin, welche wohl für die größten Aufschreie im Publikum sorgte. Thulin liefert natürlich auch abseits davon eine erstklassige Leistung ab als Sterbenskranke Ester, faszinierend wie auch mitreißend von ihr gespielt und mit einer unglaublichen Intensität. Absolut grandios. So aber auch Gunnel Lindström als ihre Schwester Anna, welche im Zwist mit ihrer Schwester liegt und gerade jener Hass bzw. Verachtung scheint bei dem Spiel der Beiden förmlich spürbar, sodass es erstaunt. Und der freundlicher Kellner (bzw. Hakan Jahnberg) der Beste darin, wenn es um Mysterien und Unverständlichkeit geht, auch hier faszinierend. Unerwähnt möchte ich dazu nicht den jungen Jörgen Lindström lassen, welcher hierbei den Part des 8-Jährigen Sohn von Anna Johan übernimmt, der dem Anschein nach hier als Schlüsselfigur zwischen den beiden Schwestern dient. In jedem Fall ein großartiges Talent, welches Lindström zeigt und es sogar schafft einige sehr einprägende Momente mit seinem Spiel zu kreieren.
Wie der Titel des Film schon andeutet, Bergman braucht nicht viele Worte um die Ängste und die Hilflosigkeit seiner Figuren darzustellen, jeder Dialog scheint wohl bedacht und intensiv beleuchtet von Bergman, hintergründig seine Charaktere dabei. Und jene Sprachlosigkeit mag dabei doch irgendwie entfremden und doch weiß Bergman hier erneut die Faszination und das Interesse an seinem Werk konstant aufrecht zu erhalten. Insofern kann man sein Werk als eine erschütternde Studie zweier Schwestern sehen. Gerade in Hinsicht seiner Handlung muss ich doch zugeben, dass ich hier wohl den flüssigsten Einstieg in einem Bergman-Film tätigte, wodurch ich mich dann vollkommen der Intensität seines Werkes hingeben konnte und mich nicht losreißen konnte. Natürlich sollte genau jener Aspekt nicht vergessen werden, welcher seinen Film wahrscheinlich bis heute so bekannt macht, die recht drastisch und explizit dargestellten Sexszenen, welche an sich doch durchaus auch angereichert sind mit Symbolik, so aber auch damals noch herzlich provokant. zudem zeichnet sich in Bergmans Werk eine fast sonderbar wirkende Form von Kälte ab, vielleicht verstörend, aber auch insgesamt von einer ungeheuren Kraft. Und gerade diese Kälte verstärkte bei mir doch dieses Gefühl der Verwirrung und der Hilflosigkeit in diesem Film, unheimlich und mysteriös könnte man sagen. Dazu mit einer einmaligen Atmosphäre gefilmt, von der Kamera (wie auch Bergmans Regie nebenbei) präzise und detailliert gehandhabt, schon wieder nahezu perfekt (Kamera nun mal: Sven Nykvist), irgendwie bedrohlich und gleichzeitig herzlos-kalt, außerdem schonungslos bebildert, absolut berauschend. Größtenteils auch nochmal in Bezug auf verschiedene Symbolik, in Hinsicht des bizarren Hotels, in welches die Schwester absteigen, interessant gemacht. Dabei stachen für mich besonders jene Szenen hervor, in denen Johan dieses seltsam-befremdliche Hotel erkundet, irgendwie einmalig.
Auch wenn mir letztlich "Das Schweigen" schwer zu zugänglich scheint und insgesamt im vollen Maße für mich schwer zu verstehen bzw. deuten scheint, wenn dies wie oft erwähnt bei Bergman überhaupt möglich ist. Also seine Werke im Ganzen zu erfassen. Denn auch mag es viele Details geben, die vielleicht bei der ersten Sichtung noch im unklaren bleiben. Es ist wie das Ticken einer Uhr, welches man nicht vergessen kann, grandios unterlegt. Es ist halt Bergman.
"Warum guckst du mich immer an?" - "Ich guck deine Füße an." - "Und wieso?" - "Die gehen immer mit dir rum, ganz von selber. "
Abschließend bleibt mir dann nur noch zu sagen, dass "Das Schweigen" ein weiteres brillant bzw. tiefgründig gestaltetes, provokantes und virtuos gemachtes Kunstwerk von Ingmar Bergman ist, mit einer großartigen Ingrid Thulin. Somit werden weitere Sichtungen, mit Spannung verfolgt.
Für mich sieht das eigentlich schon mal ganz spannend aus und immerhin sowohl Dafoe sehe ich recht gerne als auch Neil und die Kulisse der Natur sieht meiner Meinung nach auch nicht gerade schlecht aus, mal sehen...
Mississippi Burning
"Where does it come from, all this hatred?"
Ich erinnere mich noch daran, wie ich damals (ich glaube ich war 14 oder 15) "Mississippi Burning" zum ersten Mal sichtete, von Alan Parker aus dem Jahre 1988. Ehrlich gesagt nahm ich ihn damals als nicht allzu besonders oder großartigwahr. Ich empfand ihn teilweise als schleppend oder auch zäh, auf eine Zweitsichtung hätte ich wohl danach stets verzichtet. Doch wie es so ist, man reift und erkennt irgendwann mit stets steigendem Alter, man scheint völlig Filme teilweise aus anderen Perspektiven zu sehen. Man scheint so manchen Stoff besser zu verarbeiten und ihm Kontext zu sehen, welch eine Bedeutung bzw. Aussage manch ein Film hat. Ich denke für mich ist "Mississippi Burning" solch ein Film.
"You down here to help us solve our nigger problems?" - "No. It´s just a missing-person case."
Zugegeben, die Ausgangsituation mag zunächst typisch Hollywood aufpoliert und vielleicht sogar etwas plump wirken, der Kampf des Gesetzes (FBI) gegen den Ku-Klux-Klan, das mag weder originell noch herausstechend sein, doch baut Parker seinen Film nach wahren Begebenheiten (dem glaub ich das noch) auf und schaffte es tatsächlich meinerseits eine gewisse Glaubwürdigkeit zu kreieren, denn Parker beschäftigt sich genauso gut kritisch mit der Auseinandersetzung der Rassenproblematik und genau jener Situation in den 60er Jahren in den Südstaaten der USA: Wir schreiben das Jahr 1964, drei Bürgerrechtler verschwinden. Die FBI-Agenten Ward und Anderson sollen beim Fall ermitteln. Doch niemand scheint etwas sagen zu wollen. Sie stoßen auf eine Mauer des Schweigens, geben aber nicht auf...»Welcome to Mississippi - The Magnolien State«...
"We, down here they see the things a little differently. People down here fell some things are worth killin´ for."
Und auch die Besetzung kann man als insgesamt exzellent ausgewählt bezeichnen, ob nun ein genialer Gene Hackman (in Bestform) als FBI-Agent Rupert Anderson, welcher zunächst für die Bewohner der Stadt und ihrer eigenen Regeln ein gewisses Verständnis hegt, er selbst war einst ein Sheriff in einer Kleinstadt, aber mit der Zeit muss auch er feststellen, dass in dieser Stadt nicht das Gesetz regiert, sondern der Hass und somit der Ku-Klu-Klan. Anderson ein schlauer Fuchs, welcher seine Taten genau überdenkt, aber auch er geht tatkräftig vor und folgt nur seinen eigenen Regeln, wenn auch diese nicht den konventionellen Methoden entsprechen. Hackman voller Energie und Kraft, dazu mit ironischen Augenzwinkern, so wie es nur Hackman kann, zugleich einfühlsam und knallhart. Brillant. Als zweiter FBI-Agent (welcher wohl das ideale Gegenteil bildet) Ward noch ein grandioser Willem Dafoe, auch mit vollem Einsatz dabei, wenn auch hier überrascht jung. So aber auch die Rolle des Ward, nach dem Motiv eines Bürohengst, leicht naiv und übereifrig, nicht so schlau bedacht wie Anderson, welcher ihm eigentlich unterstellt ist, glaubt er stets an das Gute im Menschen, erweist sich zudem als engagiert und verbeißt sich in den Fall, geht dennoch strikt nach den vorgeschriebenen Methoden vor. Somit zwar leicht einfältig, aber nicht so aufbrausend wie Anderson. Trotz starker Differenzen der beiden, doch ein perfektes Duo, gerade durch ihre Gegensätze. In weiteren Rollen aber auch stark gespielt von Frances McDormand als Frau des Deputy-Sheriffs, sie als Figur zwischen den Fronten, sie muss sich entscheiden, zunächst aber schweigen, denn sonst zeigt Ehemann Deputy Pell (ebenfalls überzeugend: Brad Dourif) seine dunklen Seiten, außerdem noch in der Darstellerriege vorhanden R. Lee Ermey und Michael Rooker (brutal, hasserfüllt und glaubwürdig gespielt).
"I think that´s where we should start." - "Oh, they won´t talk to you. These People have to live here long after we´re gone. They´d rather bite tongue of them talk to us." - "Bureau procedure, Mr. Anderson."
Parkers zeigt sich engariert, und bietet sich gerade in Hinsicht seiner Thematik viele interssante und durchaus kritischen Elementen , auch wenn die Dramaturgie des Ganzen nicht unbedingt perfekt scheint, mit altbekannten Handlungsmustern angereichert. Doch das sehe ich hier nur nebensächlich, denn trotzdem weiß Parker zugleich faszinieren als auch zu fesseln, seine Regie dabei präzise. Mit durchaus hintergründigen bzw. interessant angelegten Charakteren verziert, auch wenn Klischees vorhanden sein mögen, gerade das Schicksal der unterdrückten Schwarzen scheint zu bewegen und aufwühlen, so ging es mir jedenfalls letztenendes. Ein Film, der mitreißt und bewegt. So empfinde ich Parkers Werk doch als authentisch gemacht, allein durch die Anfangssequenz. Auch wenn ich zugeben muss, dass teilweise doch kleine Spuren von schwarz-Weiß-Malereri zu erkennen sind. Aber weit weniger schlimm, als man es denken könnte. Doch Parker´s Werk kann dabei durchaus auch in Hinsicht der Moral vielleicht etwas fragwürdig wirken, nicht zu verübeln der Gedanke, denn Parker geht ohne jedwede Kompromisse vor, das dargestellt durch den Charakter des Rupert Anderson, welcher in Sachen Bekämpfung des Ku-Klu-Klan keine Gnade kennt und auch zur Gewalt greift, irgendwie ein interessanter Aspekt am Film, so polarisiert er zunächst. Doch ehrlich gesagt kann ich das dem Streifen oder Parker insofern gar nicht übel nehmen. Glaubwürdig dargestellt bleibt es ja meiner Meinung nach. Stark inszeniert.
Zudem fantastisch bzw. ordentlich gefilmt von Peter Biziou, welcher mit der Kamera und den erschaffenen hitzigen und atmosphärischen Bildern, förmlich diese aufgeladene Stimmung zwischen den weißen Bewohnern und den Schwarzen wiedergibt, welche unterdrückt werden. Und nichts für ihr Recht tun können, denn bei Unterstützung der FBI-Agenten kennen die Gesetzeshüter der Kleinstadt keine Gnade und schlagen mit Brennden und Vefolgungen zurück. Somit in Hinsicht der Kamera großartig eingefangen, bis zur schwülen Atmosphäre des Mississippi-Staates.
"Hatred isn´t something you´re born with. It gets taught"
Dazu noch untermalt von einem geradezu einzigartigen und auf mich stets elektrisierend wirkenden Score von Trevor Jones, welcher auf mich immer eine unglaubliche Wirkung auswirkte, mit einer besonderen Intensität komponiert und insgesamt auch kraftvoll eingesetzt. Einfach Grandios.
"I need more agents!" - "Would it change your mind, if I say that´s exactly the wrong thing to do?" - "No."
Abschließend möchte ich dann nur noch sagen, dass "Mississippi Burning" vielleicht durchaus seine Schwächen besitzen mag, dennoch ist er für mich ein starker Vertreter zum Thema Rassismus, packend inszeniert und herausragend gespielt, besonders seitens Hackman. Kurzum ausgezeichnet.
Sieht auf jeden Fall schon mal ganz schick aus, zwar scheint die Story weder besonders herauszustechen noch auf zu Klischees zu verzichten, aber irgendwie hatte das Ganze einen gewissen Charme, hat irgendwie mein Interesse geweckt...
Naja mal sehen. Sieht für mich immer noch größtenteils knallbunt-nervig-einfältig-überdreht aus, auch wenn ich dem Ganzen so eine gewisse Originalität nicht absprechen will, irgendwie interessant, jedoch will ich da nicht allzu viel erwarten. Naja mal sehen...
Desperado
1992 schaffte der damals noch junge und scheinbar frische Regisseure Robert Rodriguez mit seinem Erstling "El Mariachi" den Durchbruch, welchen er übrigens mit einem Budget von geschätzten 7000 Dollar produzierte und wohl einen großen Vertreter des Low-Budgets-Films kreierte, ca. 3 Jahre später folgte dann die (zu erwartende) Fortsetzung (dieses Mal aber mit höherem Budget) "Desperado" alles etwas gigantischer und explosiver, wie gesagt aus dem Jahre 1995, und zweiter Teil von Rodriguez persönlicher "Mariachi"-Triologie.
Die Handlung hierbei bietet nicht allzu viel, recht dünn gehalten, mit den eigentlich klassischen Filmelementen des Westerngenres (welchem Rodriguez hier bekanntlich huldigt), aber alles in allem etwas abstrus, wenn vielleicht auch etwas parodistisch, immerhin auf Story wird hier eh wenig wert gelegt, es geht um große Action, da überrascht der letzte Versuch eines interessanten Plots bzw. einer Wendung auch nicht wirklich: Das Prinzip-Des-Einsamen-Fremden, welcher mit einem Gitarrenkoffer (gefüllt mit lustigen Waffen) in ein Kaff in Mexiko kommt, um dort mit den Mördern seiner Geliebten abzurechnen und dabei kennt er keine Gnade...
So wie beim Budget gäbe es hierbei auch Umstellungen in Hinsicht auf die Besetzung, ob zum guten oder schlechten, da sei jeder selbst gefragt, denn wenn man Geld hat, engagiert man Stars (so auch, mehr oder weniger) Antonio Banderas, welcher hierbei den Part des Fremden bzw. El Mariachi mimt. Leider meiner Meinung nach ohne wirkliches Charisma. Irgendwo zwischen gut und schlecht, liegt wohl in der Hinsicht an persönlichen Empfindungen, jedenfalls benötigt Banderas nicht allzu viel Talent um die Rolle darzustellen, er selbst geht in der Rolle des Fremden eigentlich so gesagt in Ordnung, auch wenn man von ihm nichts großes erwarten sollte. Salma Hayek zudem als nettes Anhängsel und Power-Frau Caroline des Films. Und Joaquim de Almeida gut agierend als Bösewicht (und Waffenfreund) Bucho. In weiteren Rollen außerdem noch zu bewundern (wohl dem Budget geschuldet) ein wie immer exzellenter Steve Buscemi und ein bösartig drein grinsender Danny Trejo in einer erneuten Bad-Boy-Rolle, welche ja stets zu ihm passen mögen.
Dieses Mal mit mehr Budget (ca. satte 7 Millionen Dollar dabei), geht Rodriguez keine Kompromisse ein und setzt alles auf Action, Explosionen, Schießereien und noch mehr Action. Sodass man die Story dabei eigentlich gekonnt ignoriert werden könnte, existieren sollte sie dennoch. Es wird geballert und geschossen aus allen Rohren wie es Rodriguez gerne hat. Das allen im wunderbar cartoonesken Stil und interessanten Elementen (auch auf die Handlung bezogen) des klassischen Western, mit all seinen Attributen, gleichzeitig könnte man aber auch meinen Regisseur Rodriguez parodiere genau jene. Alles etwas größer und gewaltiger in Hinsicht auf die Inszenierung, anders als bei seinem fast schon minimalistisch angelegten Erstling, auch wenn 7 Millionen und deren sinnvolle Verwendung in heutigen Maßen auch noch recht gering wirken müssten. In jedem Fall macht er das beste daraus und vergisst zum Glück dabei nicht die ironische und humorvolle Seite seines Werkes, was dem Film dann eine gewisse Leichtigkeit verleiht. So wird das Werk schließlich doch recht unterhaltsam, mit knapper Laufzeit, auch wenn ich da mal über kleine Durchhänger, davon abgesehen, schweigen will. Da mag der Auftritt von Quentin Tarantino schon ein (von Rodriguez interessant angelegtes) Highlight bilden, welcher sich es erstmal genehm macht um gleich darauf seltsame bzw. vielleicht leicht gewöhnungsbedürftigen Scherze zu präsentieren, immerhin schön-schräg. Außerdem noch schick und besonders auf den Vorgänger bezogen hier nun recht sauber gefilmt, in wie gesagt comichafter Optik gehüllt.
Und angereichert mit einem feurigen, fast hitzigen Soundtrack, welcher auch hier passend ausgewählt wurde. Zwar mag das Drehbuch an sich auch nicht immer ideal geschrieben sein, man bedenke einige doch zu konturlose, aber teilweise trotzdem schräg gestalteten Charaktere oder die doch schwache Handlung, dies wird wenigstens wieder durch stark inszenierte Action-Explosions-Szenen wettgemacht.
So bleibt mir dann nur noch zu sagen, dass "Desperado" insgesamt doch ein gelungener zweiter Teil von Rodriguez "Mariachi"-Triologie ist, mit mehr als einer handvoll Action verziert und einer besonders schicken Comic-Optik, mit klar verteilten Schwächen, aber doch sehenswert.
Ok, die Story ist wahrscheinlich nicht die originellste und eigentlich mag ich Segel nicht, hier scheint er aber meiner Meinung nach eindeutig zu passen. Find ich irgendwie gut. Also mein Interesse ist insofern durchaus geweckt, durch den Trailer...
Damit ich das richtig verstehe der Roman zum kommenden Film, stammt von der Meyer. Dann hab ich schon mal kein Interesse am ganzen Stoff....und naja Kruger ist jetzt auch nicht so ein Grund, der daran irgendwas ändern könnte...
Mir wäre der "Underworld"-Streifen, auch irgendwie lieber als der neue Film vom heutigen Lucas, auch wenn ich die Reihe nicht mag...
Smultronstället
"Ich bin einer der Wenigen, die eine gute Haushälterin haben. Ich sollte vielleicht noch sagen, dass ich sehr pedantisch bin. Überflüssig zu bemerken, dass das den Menschen, die gezwungen waren um mich zu sein, das Leben nicht leichter gemacht hat. Und mir auch nicht. Ich heiße Eberhard Isak Borg. Und ich bin 78. Morgen werde werde ich in der Lunder-Dom-Kirche zum Doktor-Jubilaris promovieren."
Bergman Forever Teil 2:
Und erneut Bergman, in genauer Betrachtung und dem präzisen Blick auf sein Schaffen. Einer Seele des Kinos. Nun stellte sich mir, mehr oder weniger, die Frage, mit welchem Werk nun fortfahren. Doch auch hier war die Antwort schnell gefunden: Mit dem chronologischen Nachfolger von "Das Siebente Siegel", was wäre logischer? Nichts. Dies mag wohl in jedem Fall eine vorteilhafte Entscheidung gewesen sein. So nun also "Wilde Erdbeeren" von Bergman aus dem Jahre 1957.
Und auch schnell bemerkte ich, dass es hierbei durchaus Parallelen, mal ganz abgesehen vom Stile Bergmans, in Hinsicht auf die Thematik der Story gibt, auf "Das Siebente Siegel" bezogen. Denn im Vordergrund stehen die großen Fragen des Menschen, das Leben, der Tod und auch hier Gott, in Bezug auf seinen vorherigen Film also an sich gar nicht mal so unähnlich. Aber anders als bei jenem, denn Bergman betrachtet dies aus der Perspektive eines altgewordenen Mannes und seine Reise (sodass "Wilde Erdbeeren" wohl auch als Road-Movie angesehen werden könnte) zu sich und eine Erkenntnis, als ein Rückblick auf sein Leben: Der angesehene Mediziner Isak Borg soll zum 50. Jahrestag seiner Promotion hoch honoriert werden, der mittlerweile 78- jährige Mann begibt sich auf die Reise und fühlt sich bei dieser von Albträumen und Erinnerungen gequält, Visionen vom Tod erscheinen. Eine Reise in die eigene Vergangenheit und die Erkenntnis, dass er sein Leben doch vergeudete, allein durch seine Isolation und die Kälte seines Herzens.
In der Hauptrolle der (berühmte, durchaus) schwedische Stummfilmregisseur Victor Sjöstrom, in seinem letzten Filmauftritt, als alternder und egoistischer Isak Borg, welcher sich auf diesem Trip mit sich selbst konfrontiert sieht und bemerkt, dass selbst der Tod nicht weit entfernt scheint, für ihn eine schmerzliche Reise. Somit aber auch großartig von Sjöstrom verkörpert, welcher vollen Einsatz zeigt und mit seinem starken Schauspiel absolut zu glänzen weiß bzw. seine Figur insofern hintergründig darzustellen, trotz zunächst anfänglicher Kälte jener. Und bei der Besetzung könnte man fast annehmen Bergman nehme erneut den Großteil seiner Stammbesetzung aus "Das Siebente Siegel" und füge diese gekonnt (in neue Rollen) in seinen Film ein. In jedem Fall sind jene Darsteller mindestens genauso überzeugend wie einst im Bergmans anderem Werk und so tummeln sich auch hier Gunnar Björnstrandt (mein Liebling in Bezug auf Bergman-Besetzung), Bibi Anderson und auch Max von Sydow in Nebenrollen. Zudem noch Ingrid Thulin, wie immer exzellent, als Schwiegertochter des Herrn Borg Marianne.
Wenn an es so betrachtet, gehört "Wilde Erdbeeren" wohl eindeutig zu den bereits frühen Highlights in Bergmans Filmschaffen und Karriere, denn so vereint Bergman in diesem Film nun fast alles was ihn grundlegend ausmachte. Wie gesagt sind seine Schwerpunkte wieder klar verteilt: Leben, Tod und Gott. Und erneut noch viel mehr, wie den Wandel eines Menschen und seine Erkenntnisse, durch eine einzige Reise. Für mich sogar dabei überraschend einfühlsam und trotz der Gefühlskälte der Protagonisten, mögen deren Hinergründe und Seelen doch durchaus verständlich sein, Borg wirkte auf mich sogar irgendwie sympathisch gestaltet und wie immer regelrecht faszinierend. Neben diesen Charakterporträt, bietet Bergman aber noch genug anderes. Stellt philosophische Fragen und vergisst (nochmal in Hinsicht der Charaktere) nicht die analytische Psychologie seinerseits, genauso wenig wie bei den Stilmitteln den Einsatz von Surrealismus, welcher einmal mehr perfekt inszeniert scheint und gerade solche Traumsequenzen kann ich nur immer wieder als atemberaubend und unglaublich fesselnd beschreiben, was Bergmans Werk eh an sich schon ist. Und außerdem auch wieder packend bebildert (Kamera erneut: Gunnar Fischer), perfekt gefilmt mit einer famosen Atmosphäre und Intensität, einfach fantastisch und auch hier möchte ich nochmal speziell die surrealistischen Szenen hervorheben. Durch diese entsteht nämlich auch hier eine durchaus mysteriöse Grundstimmung, welche einen bis zum Schluss nicht mehr loslässt.
Dazu noch brillant geschriebene Dialoge, davon so selbstredend angetrieben und untermalt von einem mehr als passenden Score von Erik Nordgren.
Es sei also wieder gesagt, mir fehlen auch hier die Worte, um diesen Film im jetzigen Zustand vollkommen zu erfassen. Es ist halt Bergman.
"Unser ganzes Leben mit unseren Mitmenschen, ist doch eigentlich nur, dass wir über sie reden. Bestenfalls regt man sich über sie auf. Auf dieses Miteinanderleben habe ich gerne freiwillig verzichtet. Mein Leben ist Arbeit gewesen."
Letztlich bleibt mir dann nur noch zu sagen, dass "Wilde Erdbeeren" wie auch sein Vorgänger meiner Meinung nach zu den großen Meisterwerken von Ingmar Bergman bzw. der Filmgeschichte zählt (obwohl ich mir in der Hinsicht schon die Frage stelle, ob dies nicht ein gegenwärtiger Zustand bei ihm ist), in jedem Fall ein virtuoses wie auch einfühlsames und bewegendes bzw. poetisches Werk des Meisters, über eine ernüchternde Reise eines Mannes und dessen dabei erlangter Erkenntnis.
Also zur Frage: Eigentlich nicht, das Bild ist zwar ganz ok, naja schon irgendwie ganz nett zu betrachten, naja Geschmackssache, aber große Freundenssprünge habe ich noch nicht gemacht...
Wenn ich nicht schrecklich irre ist heute wohl der 20.1. und somit der Geburtstag des großen David Lynchs. Es sollte wohl klar sein, dass ich ein großer Verehrer des Mannes (von ihm als Regisseur!) bin, von "Lost Highway" bis "Wild at Heart und dann nochmal besonders bei "Blue Velvet" (mein erster Lynch) war ich fasziniert von seinen Stilmitteln und seinen surrealistischen Elementen, um das jetzt mal kurz zu halten. Für mich einer großer Künstler der heutigen Zeit und ich danke ihm für seine (meiner Meinung nach) herausragenden Filme. Und so sei gesagt: Alles Gute von mir, sehr geehrter David Lynch *?* und ich hoffe sie haben das Filmemachen noch nicht ganz aufgegeben...
The Boat That Rocked
"Willkommen auf dem Boot der Liebe."
Es ist der Rock. So wie er sein sollte. Was würden wir ohne ihn tun. Frage rational nicht zu beantworten. Ich wäre wahrscheinlich schon lange nicht mehr glücklich oder so was wie mein Leben wäre nicht dasselbe. Sie sendeten ihn. Sie lebten ihn. Es war eine andere Zeit. Es war ihre Zeit und es war Zeit für Rock. Es geht um Dj´s und Piratensender, es geht um "Radio Rock Revolution" von Richard Curtis aus dem Jahre 2009. Sex, Drugs and Rock´n Roll hieß das Stichwort, wie man vermuten mag. Rock ist doch mehr als eine einfache Musikrichtung, es stellt ein Lebensgefühl dar und was man hier nicht alles für Sätzen aussprechen könnte, der Rock rockt einfach.
Aber zurück zum Film und dessen Story, die so gesehen recht simpel gehalten, natürlich rein fiktiv an sich, doch dabei irgendwie wahr, dünn gehalten, extrem dünn und schnell erklärt, mit zeitlichem Hintergrund und dabei schon irgendwie interessant: England Mitte der 60er Jahre, es darf nur zwei Stunden "Rockmusik" im Radio laufen, so die Regierung. Doch zum Glück gibt es Piratensender, wie "Radio Rock", der rund um die Uhr Rock spielt und so mischen sie so wohl Regierung als auch die Musikszene wie auch die Menschen Englands auf.
Mittelpunkt hierbei der junge Carl (Tom Sturridge: jung, motiviert, überzeugend), anfangs schüchtern, doch gar nicht so unschuldig. Dieser wird auf das Boot (->Radio Rock) seines Patenonkels Quentin (exzentrisch-exzellent: Bill Nighy) geschickt, um dort zu lernen, und für klaren Kopf. Schlechte Idee, denn dort geht es heiß her mit Musik, Dj´s und Damen bzw. Lesben. Ein bunt zusammengewürfelter und nett anzuschauender Cast dabei besonders auffallend (ungewöhnlich, trotzdem gut und sehr amüsant gespielt) Nick Frost (mit Sixtees-Look) als anscheinend notgeiler Dr. Dave (der Name sagt alles) bzw. auch möglich nur Dave, oder auch Kenneth Branagh (perfekt besetzt) als stock-steifer und selbstredend erzkonservativer Minister Dormandy, besonders hervorstechend selbstredend der große Hoffman, wer könnte ihn nicht lieben? Die größten Sympathien von ihm gehen von mir natürlich an ihn. Herrlich aufgelegt und mit vollem Herzen dabei als Amerikaner "The Count", ein wenig selbstverliebt, hatte ihn dennoch ganz gern bzw. Lieblingsfigur. Der große Macher, der King...bis er wieder kommt...der Gott, die Ikone jeden DJ´s Gavin (abgehoben, genauso selbstverliebt wie Count, und nicht zu vergessen unheimlich arrogant). So ist das Treffen perfekt und auch die Sticheleien der Beiden funktionieren und so harmonieren beide (Hoffman & Ifans) ideal. Rhys Ifans alleinstehend ein Highlight für sich, wie auch jeder Auftritt von Nighy, aber das steht ja außer Frage, wollte es nur erwähnen. Brillant verkörpert, fast schon schrill wie ein Paradiesvogel. Aber auch noch mit vielen anderen seltsamen wie auch schrägen Figuren angereichert und auch dort alles glänzend.
Regisseur Curtis, übrigens auch der Mann, der uns "Tatsächlich...Liebe" schenkte, setzt dabei viel auf Rhythmus und Rock (warum nicht?), was die Darsteller schon mal mit sich bringen, locker-leicht und absolut unterhaltsam erzählt, na gut zwischendrin mit dramaturgischen Durchhängern bzw. wir denken an Story und sehen wenig, aber das ist wohl Geschmackssache. Dabei dominiert natürlich der Gedanke es lebe der Rock und das Boot bzw. der Sender und die Menschen, die alle liebten. Geschildert wird größtenteils das Bordleben, der typische Alltag und die chaotischen Situationen, dass das Story-technisch gesehen dünn ist, sollte von vornherein klar sein und wie auch, dass es sie hierbei nicht um ein dokumentarisch angelegtes Filmchen handelt oder gar ein kritisches Porträt der zeitlichen Umstände (in minimaler Form höchstens), jedenfalls nicht so wie man es erwarten sollte. Und wirklich tiefgründig wird es auch nur selten, in kleinen Maßen, also ausreichend für mich. Aber was solls? Vielleicht sehe ich das hier auch alles viel zu kritisch, denn so oder so bleibt das Werk doch sehr leidenschaftlich und liebevoll inszeniert und zudem noch unterhaltsam. Die Gags an sich gut gemacht, wenn auch bei mir nicht immer (das ist auch ehrlich gesagt kaum möglich) treffsicher, macht aber zumindest Spaß dies zu betrachten und ich würde es fast als irgendwie erfrischend beschreiben. Das wird natürlich tatkräftig von den extravaganten, schrägen und mitunter fast durchgeknallten Charakteren unterstützt, nebenbei auch hier alle sehr herzlich gestaltet bzw. sympathisch. Weiterhin noch von der Kamera in ein schickes und entspannt-liebevolles 60er-Jahre-Gewand gehüllt, alles in allem hübsch anzuschauen.
Das Wichtigste spielt hierbei natürlich immer noch die Rockmusik und so kann man schnell daraus schließen, dass der Soundtrack (für mich jedenfalls) einfach grandios war, verlieh dem Ganzen noch einen Hauch mehr an Stil und Atmosphäre, mochte ich sehr gern und wie gesagt dieser rockte einfach, man hätte meinerseits fast aufspringen können und toll ausgewählt.
Abschließend möchte ich dann nur noch sagen, dass "Radio Rock Revolution" einerseits eine liebevoll gemachte und unterhaltsame Hommage (fast einem Denkmal nicht fern) an den Rock und die 60er Jahre ist, andererseits ein Werk das man somit wohl als Feel-Good-Movie bezeichnen würde, trotz irgendwie belangloser und dünner Handlung, ein mehr als sehenswerter Film.
Sieht schon mal stark aus, zudem klasse Besetzung, wobei besonders da Brody wohl groß aufzuspielen scheint, also mein Interesse ist geweckt...
Rush und Rampling seh ich eigentlich immer recht gern, der Trailer sieht schon mal irgendwie interessant aus und so bin ich mal gespannt was drauß wird...
Det Sjunde inseglet
"Wer bist du?" - "Ich bin der Tod." - "Kommst du um mich zu holen?" - "Ich gehe schon lang an deiner Seite" - "Das weiß ich." - "Bist du bereit?" - "Mein Körper ist bereit, aber ich nicht."
Bergman Forever Teil 1:
Nun endlich wieder Bergman. Den großen Filmphilosophen und großen Künstler, eine echte Seele des Films, beeinflusste Generationen von Filmemachern und zählt nicht umsonst zu den Vorbildern von etwa Woody Allen oder Lars von Trier. Nun also mal wieder Zeit drei seiner Werke in folgenden Wochen genauer unter die Lupe zu nehmen. Er wurde immerhin nicht sinnlos als »bester Regisseur aller Zeiten« (finde ich dennoch gewagt) einst in Cannes ausgezeichnet. Und so eine Reise meinerseits ins seine Filmwelt, voller Mythologie und die Psyche des Menschen. Beginnen möchte ich mit einem meiner persönlich favorisierten Werke des Herrn Bergman "Das Siebente Siegel" aus dem Jahre 1956.
Dieses Mal nimmt sich Bergman als Hauptmotive in seinem Werk, welches nicht unverdient zu seinen bekanntesten Filmen zählt, dabei baut er grundlegend auf zwei an sich verschiedene Handlunsstränge, welche sich treffen mögen, aber doch letztlich nicht verschiedener sein könnten: Die Frage des Sinn des Lebens, in all seiner Vielfältigkeit, und die Suche nach dem Glauben (bzw. Gott) in einer düsteren Epoche der Menschheit, dem Mittelalter. Wo der Tod um ging, die Pest wütete. Das Leben scheint schon fast eine Qual geworden zu sein, der Tod scheint fast Erlösung darauszubringen. Eine faszinierende Geschichte. Eine mysteriöse Geschichte, um ein Schachspiel um Leben und Tod. Einst zog für seinen Glauben in den Krieg, nun kehrt Ritter Antonius Block zurück und entdeckt in seiner Heimat nur Leid und Elend. Der Tod geht um, die Pest regiert. Und auch auf des Ritters Reise begegnet er dem personifizierten Tod, welcher ihn holen möchte, doch Block überredet ihn zu einer letzten Partie Schach, der Einsatz sein Leben...als Aufschub um eine Antwort zu finden auf den Sinn des Lebens...
Dazu nahm sich Bergman selbstredend wieder eine Besetzung der Extraklasse zur Hand, als Unterstützung. So also mit einem noch recht jungen Max von Sydow als entschlossener Ritter Block, welcher seinen Glauben verloren zu haben scheint und ihm in diesem Duell mit dem Tod wiederzufinden versucht, brillant und glaubwürdig von Sydow verkörpert, mit viel Herz am Spiel. Besonders hervorragend für mich auch stets Bengt Ekerot in seiner (für mich) grandiosen Verkörperung des personifizierten Tods, die Figur von ihm faszinierend wie auch unheimlich und zwielichtig dargestellt, ein eiskalter Spieler. Schwarz ist die gewählte Farbe. Aber auch der Rest des Cast, mit Nils Poppe, Bibi Anderson und Gunnar Björnstrandt weiß absolut zu überzeugen und sich in ihre Rollen vollkommen einzuverleiben.
Bergman selbst zu seinem Werk, und der für ihn einfachen Allegorie dahinter: "der Mensch, seine ewige Suche nach Gott und der Tod als einzige Sicherheit" - so seine Worte, denn es geht hierbei nicht nur um ein Schachspiel um Leben und Tod, denn weiter betrachtet zeigt Bergman auch gleichzeitig eine Reise (die des Ritters) durch das verseuchte Land, wo das Leid auf jeder Straße zu finden ist, er sieht das Grauen von der Verwesung bis zum Wahn der Menschen. Um den Sinn des Lebens zu finden, das fasziniert und das packt einen. Bergman geht geschickt vor, denn einerseits zeigt er die Pest in ihrem schrecklichsten Gewand, das Zeitalter der Finsternis und Furcht, pessimistisch angehaucht, andererseits (bei der Gauklerfamilie, welche grundsympathisch) als Ort der Hoffnung, des Frohsinns, voller Lichtblicke. Ein schöner Platz, voller Liebe und Freundschaft. Auch mit viel Symbolik wird gespielt, was dieses Gefühl der absoluten Faszination natürlich nur noch verstärkte. Und um es nochmal zu verdeutlichen ich finde die Personifizierung des Tods an sich wirklich als interessant gehandhabt. Grundsätzlich ein mysteriöser Charakter, ein Feind. Ein Gegner. welcher aber die Herrscherposition im Ganzen einnimmt bzw. die Figurenkonstellation an sich mag hierbei exzellent ausgearbeitet sein. Besonders interessant auch der ungewöhnliche Humor, welcher dem Werk doch auch einen Hauch Leichtigkeit verleiht und die Frage nach Leben und Tod fast ironisch beleuchtet, jedenfalls teilweise und somit auch stellenweise drastisch oder auch grotesk gemacht. Andererseits erschafft die Kamera eine bedrückende Atomsphäre, brillant gefilmt und teilweise regelrecht beklemmend, mit einer unglaublichen Intensität und Authentizität, in Bezug auf das Mittelalter, wirklich erstaunlich Bergmans (geglückter) Versuch einer solchen Rekonstruktion des Zeitalters, von Kulisse bis Naturaufnahmen, zwischen Schönheit und Finsternis, wenn es darum geht bietet Bergman die Extreme, beider Seiten. Und gerade das macht seine Inszenierung so meisterhaft.
An sich finde ich wenig Worte, um das volle Ausmaß von Bergmans Werk in einen Text zu fassen, es gibt so viel was Bergman mit seiner Symbolik bzw. genauso gut seiner kraftvollen wie auch mystischen bzw. unheimlichen musikalischen Untermalung auszudrücken vermag. Bergman erschafft bei mir ein spezielles Gefühl, eine besondere Faszination. So viel was man noch alles erwähnen könnte, worüber man philosophieren könnte, das nur noch am Rande erwähnt. Es ist halt Bergman.
"Warum willst du mit mir Schach spielen?" - "Das ist meine Sache" - "Meinetwegen" - Ich darf am Leben bleiben, bis die Partie zu Ende ist. Wenn ich dich matt setze bin ich frei. Du spielst schwarz."
Und somit bleibt mir letztendlich nur noch zu sagen, dass ich "Das Siebente Siegel" zu einem der wichtigsten Meisterwerke der Filmgeschichte zähle. Ein Film, der bei jeder erneuten Sichtung immer noch ein Stück weit grandioser, mysteriöser und faszinierender wirkt (für mich jedenfalls). Ein zweifellos zeitloses Stück großer Filmkunst.
Joy Ride
Wenn es schon auf dem düster-belichteten Cover heißt: »Roadthriller so spannend wie Spielberg - (TV Spielfilm)«. Sollte ein wohl geübtes und filmerfahrenes Auge schnell feststellen, was denn nun "Joyride" von John Dahl aus dem Jahre 2001 eigentlich darstellt. Insofern könnte man diesen Film wohl als eine moderne Interpretation von Spielbergs Klassiker "Duell", mit dem er seinen Einstieg in die Filmindustrie tätigte, und so seine Karriere begann sehen. Und nun das Ganze in neu und modern, und am Drehbuch schrieb auch noch J.J. Abrahams mit, wenn das nichts ist.
Das lässt sich allein an der Handlung festmachen, sollte man aber so weniger als Kopie als vielleicht als nette Hommage seitens der Filmemacher sehen, immer positiv denken. Die Story mag dabei natürlich wenig glaubwürdig sein und nicht so mysteriös und verschlossen wie bei Spielberg, dennoch spannend genug um ein gewisses Interesse zu wecken, denn es ist das Unbekannte, auf dem Highway, das als böse Bedrohung scheint, dazu mit Elementen eines prävisionären Teenager-Horror-Schockers (negativ zu betrachten) angereichert und so auch mit konventionellen Mitteln: »Auf dem Highway (und den Stops dazwischen) ist erneut die Hölle los« wo Trucker zu Bestien des Asphalts werden, Psychopathen der Straße mit viel Liebe zum Grauen, und einzig erkennbar scheint die »liebevolle« Stimme. Was zuerst als kleiner Scherz für die beiden Brüder Lewis und Fuller, welche nur ein »Spiel zum Spaß« mit einem unbekannten Trucker anzetteln, beginnt. Endet mit einer Jagd auf Leben und Tod wie es scheint, denn nun spielt der nette, doch brutal angehauchte Psycho-Truckerfreund (Rusty Nails - fast eine Liebeserklärung) sein böses Spiel und er kennt dabei keine Gnade...
Besetzung so natürlich dem heutigen Zeitmilieu angepasst und auch dem eigentlichen Zielpublikum (Prävsionäre bzw. weitläufig das Teen-Milieu) ausgewählt, um so zu locken und um Identifikationsfiguren zu schaffen, in diesem Umstand wäre wohl ein älterer Charakter unklug, auch auf die erdachte Story bezogen, immerhin die Jugend agiert oft ohne vorher zu überlegen (Klischee selbstredend, welche Filmemacher lieben) und so auch nicht an Folgen, wollen nur Spaß und so einmal in den Hauptrollen Paul Walker (mit wieder einmal nervigen Sunnboy-Charme als Lewis) in Hinsicht auf andere Projekte seinerseits aber dennoch sehr erträglich. Getragen wird das eh fast durchweg von einem gut agierenden wie auch Freude und Spaß versprühenden Steve Zahn als leicht (was sag ich..) kindischer Fuller, aber auch Furcht bringt er gekonnt rüber, so weiß besonders er hierbei herauszustechen wie auch zu überzeugen, verleiht dem Werk so auch einen Hauch an Witz und humorvollen Unterton. Und um auch einen weiblichen Part (wessen Nutzen schon früh klar scheint) beim Ganzen einzubringen, wird auch Leelee Sobieski miteingeschleust, welche insgesamt auch in Ordnung geht und wenigstens dabei irgendwie mit Walker (oder auch Zahn) harmoniert.
In Sachen Regie mag Dahl´s Regie sogar Spielbergs irgendwie und ja auch nur ein bisschen gleichen (Spielbergs zeigt Minimalismus in Perfektion!), Dahl´s überzeugt aber auch, denn so einst wie Spielberg hält er das Böse versteckt, überall könnte das Unheil lauern. Jeder Truck, jeder Fahrer. Mit teilweise bösem und dabei auch durchaus ironischen Unterton verziert, bleibt das Böse trotz Abstinenz stets präsent. Es ist etwas unbekanntes, so scheint gerade der jeweilige LKW wie ein Phantom, wie ein Zug ohne Führer (so Carpenter-King-Christine-Like), bloß von einer unheimlichen Stimme angetrieben, das Ziel zu erreichen, jedoch es ist nur ein kleines Spiel. So wird schnell (wie der Film selbst) Spannung erzeugt, bei mir übrigens konstant vorhanden. Dennoch auch nicht ohne Schwächen, wobei gerade das Finale irgendwie plump und wieder fast langweilig wirkt (zu oft nach selben Muster gesehen, wird vermutet), da wirkte besonders die packende Verfolgung im Kornfeld wesentlicher stärker und inszenatorisch ausgereifter, doch betont dieses (Finale) immerhin noch die gewisse Härte des Films, wobei größtenteils die Unterhaltung bzw. Spannung durch Vermutungen und die Angst vor dem Unbekannten gewonnen wird, was größtenteils auch funktioniert. Aber auch nur größtenteils, denn genauso gut verfängt sich das Werk insgesamt auch in einigen Klischees, was nicht verwunderlich ist, auch aus Klischees kann man interessante Spannungsmomente kreieren, so sind aber auch die jugendlichen Hauptprotagonisten nach einem mehr als simplen Verhaltensmuster (Stichwort: Einfältig) gestaltet, rief dennoch keine Anti-Sympathie meinerseits hervor, wahrscheinlich auch dank der Darsteller. Weiterhin findet zudem noch die ein oder andere auf mich banale Szene (Highway-Restaurant) ins Filmchen, welche im Kontext auf mich unnötig und irgendwie sinnlos wirkte. Nun gut, das verzeihe ich mal. Denn wie gesagt das Filmchen ist smart und irgendwie von der Inszenierung sympathisch und seine Aufgabe erfüllt er, in dem er Spannung erzeugt, denn mehr will das Filmchen grundlegend nicht. Zugegeben herausstechen tut er immerhin auch irgendwie auch aus dem Rest was sich oberflächlich betrachtet als Teen-Horror-Kino bezeichnen lässt. Anders als damals bei Spielberg verwendet man hier andere Elemente zur Erschaffung einer passenden Atmosphäre, wo Spielberg noch groß mit hitzigen und staubtrockenen Atmosphäre setzte, wo die Spannung förmlich spürbar ist, wendet man sich bei "Joyride" eher der dunklen Seite des Highways zu, so durchaus düster-stimmig gefilmt, denn besonders durch die Dunkelheit gewinnt der Film noch irgendwie faszinierend-mysteriösen Charme, welcher ihm noch eindeutig zu Gute kommt. Wie auch ein flotter und spannungsfördernder Score.
Abschließend bleibt mir dann nur noch zu sagen, dass "Joyride" doch ein recht ansehnliches und kurzweiliges Filmchen ist, das man fast als eine moderne Hommage an Spielbergs minimalistischem Meisterwerk betrachten könnte, aber sicherlich dabei nicht an dessen Klasse herankommt, trotzdem halte ich ihn für empfehlenswert, denn er tut das was er sollte: unterhalten und fesseln, dies sogar sehr gekonnt.
Das Intro sieht schon mal echt schick, regt regelrecht meine persönliche Vorfreude an, wirklich toll gemacht, aber erstmal den gesamten Film abwarten, bin aber schon sehr gespannt.
Sollen sie von mir aus machen, mir sagen da die Namen eh nur schwerlich was, mal sehen was dann letztendlich drauß wird...
Bringing Up Baby
"Leoparden küsst man nicht" oder wie Howard Hawks fast sein Schicksal besiegelte und so fast das Ende seiner Karriere einläutete. Dies mag zwar für einige Filmfans unvorstellbar sein, doch ist es wahr. Heute als Meilenstein der Screwbalkomödien gefeiert, so früher doch arg verkannt und somit ein absoluter Flop, Katherine Hepburn zudem zunächst als Kassengift abgestempelt und die Kooperation zwischen Hawks und RKO zerschlagen, der Grund ist schnell festgestellt: Hawks Film "Leoparden küsst man nicht" aus dem Jahre 1938 war wohl seiner Zeit weit vorraus, zu modern so gesagt.
Die Story typisch schwungvoll, einfach gehalten, für damalige Zeiten aber doch irgendwie erfrischend, mit einfallsreichen und bezaubernden Elementen verziert, so wie auch mit sexuellen Untertönen, nie ausgesprochen, aber stets präsent: David Huxley, ein fast schon besessener Wissenschaftler, in seine Arbeit als Paläontologe förmlich verliebt bzw. vertieft und natürlich so auch recht weltfremd. Er dabei seinen Lebenstraum zu verwirklichen: Die Rekonstruktion eines Brontosaurierskeletts, was würde er dafür nicht alles tun? Fehlen tut nur noch ein Knochen. Doch dann tritt die energische wie auch ungewohnt entschlossene bzw. hübsche Millionärserbin Susan in sein Leben und schlagartig scheint es verändert, denn mit ihr kommt Schwung ins Haus und so auch Chaos und absurde Situation...
Chaos-Paar wider Willen, ideal besetzt. So darf Cary Grant gegen sein Image aufspielen, so gesagt eine Anti-Grant-Rolle als weltfremder und neurotischer David Huxley, aber ein lieber Kerl. Grant ungewöhnlich, aber nicht minder grandios, etwas übermütig-spießig-nervös dennoch mit viel Liebe und Spaß am Spiel dabei, trotz steifer Haltung und als Gegenpart dient da die großartige Katherine Hepburn, deren Rolle wie erwähnt das exakte Gegenstück von Grants Figur darstellt. Hepburn als Susan Vance absolut resolut und beherzt bzw. tatkräftig dabei, wenn auch manipulativ gegenüber David, eine starke und dominierende Frau, auch hier sehr wegweisend für spätere Zeiten, dies wird natürlich auch besonders deutlich durch Hepburns bestimmte Darstellung. Zusammen bilden beide wohl das Maß aller Dinge für Chaos-Paare, gegensätzlich wo es nur geht und das macht ihr Zusammenspiel gerade so harmonisch und amüsant. Doch wie man weiß: Gegensätze ziehen sich an. Aber auch in Nebenrollen exquisit besetzt mit May Robson als Tante Elizabeth oder Charles Ruggles als Großwildjäger Applegate, der wiederum versucht dieser zu imponieren, das mit den skurrilsten Methoden bzw. wie würde man das Nachahmen von Leoparden- bzw. Tierrufen hierbei wohl kennzeichnen...ich wäre mir dabei nicht allzu sicher.
Schwungvoll auch Hawks Regie, ein Gag auf den nächsten, und ohne irgendwelche Haltepausen, Hawks läuft auf dem Regiestuhl (wie möglich? Eigentlich gar nicht) zur Höchstform auf, und verfehlte zu seiner Zeit wohl das Ziel, doch so wirkt "Leoparden küsst man nicht" doch heute noch so unglaublich temopreich und lustvoll, und sehr humorvoll, wenn auch teilweise etwas zu überdreht, doch auch das hat Charme und macht das Werk in zeitlicher Hinsicht irgendwie fast einzigartig. Und sogar sexuelle Anspielungen und Gelüste werden nicht gemieden, nur versucht zu verdrängen (dies dennoch nur von David), denn Hawks scheut weder dies noch eine eindeutige Zweideutigkeit (welch Wortwahl) in seinen Film, dies aber doch diskret. Dem flottt angelegten Inszenierungsstil kommt zudem noch zu Gute: Das erstklassige Drehbuch mit liebevoll gestalteten und wunderbaren Figuren, teilweise schräg und skurril gezeichnet, oder auch exzellenten und spritzigen Dialogen angereichert, die sich nicht nur perfekt eingliedern, sondern auch denn komödiantischen Teil des Ganzen noch verstärken (so empfand ich es jedenfalls), somit vergoldet mit tollem Dialogwitz. Verdreht werden verschiedene Konventionen, Klischeebilder, sodass mal die Frau dominiert und der Mann doch hilflos scheint, geschickt eingefädelt. Vertauschte Weltbilder von Mann und Frau. Außerdem noch technisch schick gefilmt.
Zum Schluss bleibt mir dann nur noch zu sagen, dass "Leoparden küsst man nicht" doch ein wegweisender wie auch temporeicher bzw. sehr unterhaltsamer Klassiker der Screwballkomödien, mit dem chaotischen Traumduo Hepburn und Grant ist. Wie gesagt seiner Zeit weit vorraus und gerade deshalb heute noch ausgezeichnet zu genießen und so nunmal eine echte Freude, dabei unheimlich amüsant, wenn auch etwas überdreht und sprunghaft, aber auch das hat seinen Charme.
Och nö. Das brauch ich nun wirklich nicht. Ich würde für meinen Teil ja gerne drauf verzichten, wie auch auf die anderen beiden Filme, mein Interesse ist jedenfalls nicht geweckt, warum auch...
Nummer 3: Limitless
Neues, modernes bzw. prävisionäres Kino/die Zweite bzw. Dritte bzw. dieses was besonders erfreulich überrascht. Ehrlich gesagt erwartete ich nicht allzu viel von diesem kleinen Filmchen (P.S. sollte/werde ich auch nie in Bezug auf Filme moderner Machart, Ausnahmen bestätigen die Regel), denn so ergeben sich meistens die schönsten Filmperlen, wenn man sie nur richtig betrachtet. Dennoch freute ich mich schon auf den Streifen. Auch wenn Unterhaltungskino was böses ist. So zeigte ich mich doch beeindruckt von Neil Burger´s "Ohne Limit" aus dem Jahre 2011, basierend auf dem Roman "The Dark Fields" von Alan Glynn.
Da kommt sogar die Story zunächst recht ansprechend rüber, clever erdacht und doch schnell zu erfassen, fands intelligent gemacht und glücklicherweise auch ohne moralische Einschübe seitens des Regisseur oder der Autoren, so eine Story um Gier, Macht, Reichtum und das Unaufhaltsame, es gibt keinen Ausweg, man ist ohne Limit: Eddie Moras, erfolgloser Autor (sind mir immer noch die liebsten), ohne Inspiration. Was also tun? Der führende Arzt, Apotheker und Drogenverkäufer bzw. belassen wir es bei altem Bekannten empfiehlt NZT, neue Zauberpille. Und schon wird man zum großen Denker der Gesellschaft bzw. volle Kapazität fürs Gehirn, freie Laufbahn so gesagt. Und so winkt der Luxus schon, die Börse steht bereit und doch bietet dieses Wunderzeug auch ihre Tücken....denn ein Ausstieg scheint fast unmöglich....
Bei solch feiner Story wird natürlich auch auf eine überzeugende Besetzung und auch hier offenbart sich schnell hier die ein oder andere Überraschung, erstmal da Bradley Cooper die Hauptrolle des Eddie Moras gekonnt mimt und vergessen lässt das man ihn eigentlich (bisher) noch nicht mochte (Hangover), in der Hinsicht verleiht er dem Film sogar eine gewisse Leichtigkeit durch sein Spiel (irgendwie überspitzt) und noch unglaublicher, das machte ihn für mich sogar sympathisch und auch charmant, so lebt doch auch durchaus ein Teil des Films durch ihn, neben ihm weiß aber auch Abbie Cornish zu glitzern und zu überzeugen als Eddie´s Freundin Lindy, immerhin sehr passend besetzt. Und zu dem Zwecke werden auch längst versunkene Alt-Stars, die dennoch jeder liebt, reaktiviert. Wie gut nun also wieder Robert De Niro in einem anständigen Film zu sehen, zwar recht wenig Screentime im Ganzen, doch es bleibt so oder so ein anständiger Film und De Niro meistert seine Rolle erneut souverän (würde ich ihm im Schlaf zutrauen, obwohl aus jetziger Sicht...) und das freut durchaus bzw. jede Minute De Niros kommt einen doch gleich schöner vor (auch wenn das Fanboy-Gerede ist), so bleibt die Besetzungliste mehr als geglückt ausgewählt für mich.
Insofern verzückt auch Burger´s Regie wunderbar temporeich und flott erzählt, was auch zu schneller bzw. flink geschaffener Spannung führt, die konstant bleibt. Zwar rast das Filmchen stellenweise über so was wie Logiklöcher, die werden dennoch ohne Halt simpel überfahren, kollidieren und sind so schnell wieder vergessen bzw. Film rast so schnell, dass Logiklöcher unaufhaltsam ignoriert werden können. Dazu satirisch überspitzt gemacht und etwas überhöht, das macht das Werk aber umso erfrischener und durchaus charmanter. Man wird gerne unterhalten, so mein Gefühl. Letztendlich aber auch wesentlich unmoralischer als sonstiges Hollywoodkino, ohne allzu große Belehrungsmoral, sondern fast zynisch und schon fast bitterböse-überspitzt. Jedenfalls schön zu betrachten. Was dann natürlich noch besonders herausstechen mag ist das visuelle Konzept des Films, so gesagt absolut berauschend und fantastisch gefilmt, mit modernen Kameratricks ala Speedzooms (etc.), und hinreißender Optik verziert, von der Kamera ordentlich wie ansprechend präsentiert, so allein vom visuellen Standard faszinierend bebildert, sodass fesseln nicht mehr allzu schwer fällt (jedenfalls erging es mir so). Denn auch so bildet "Ohne Limit" doch ein bildgewaltiges Erlebnis, welches fast schon einem eigenen Drogenrausch ähneln mag, nicht mal schädlich und trotzdem schick.
Hinzu gemischt ein prävsionärer und flotter Soundtrack, mit besonders eigenwilliger Note, passt dennoch gut zu Optik und Stil des Filmchen, irgendwie stilistisch ganz nett anzuhören, aber doch irgendwie Geschmackssache, ich fands schick. Und auch wenn der Großteil der Charaktere erst seinen wirklichen Tiefgang, wenn überhaupt, auf Grund seiner seiner Darsteller gewinnen mag, so gehen diese doch irgendwie schon okay, man sollte sich auch nicht weiter davon stören lassen, dafür gibt der Film im Ganzen ja genug Gas und Tempo. Wahrscheinlich gebe es in der Hinsicht genug anderes zu kritisieren, was solls.
Schlussendlich möchte ich dann nur noch sagen, dass "Ohne Limit" doch ein gelungenes Stück des modernen Thriller-Entertainments darstellt, interessant und satirisch gemacht, visuell eh überragend, als hätte es nie ein Limit gegeben, mit überzeugenden Hauptdarsteller. Kurzum: Gutes Kino.
[Noch zum Schluss: So schlecht ist modernes bzw. prävisionäres (Unterhaltungs-)Kino im Ganzen also gar nicht, denn wer sucht wird auch das richtige finden. Denn Perlen gibt es überall, man muss sie nur aus der richtigen Sicht betrachten und Kompromisse eingehen. Dennoch wars das jetzt wieder mit dieser Art von Film bei mir, denk ich, so und ich hau mir als nächstes wieder Ingmar Bergman rein]
Sicherlich starker Film mit einem guten Clooney. Aber das beste an dem Streifen bleibt immer noch Tom Wilkinson, der bei seinem kraftvollen Spiel fast schon einem Vulkan gleicht, dabei fast elektrisierend. Und das mit "Die Firma" hab ich auch mal überlesen. ;)
Auch interessant wären vielleicht wieder,
zwei Filmen der Bond-Reihe, geht immer:
"Der Mann mit dem goldenen Colt" (ARD, 23:15)
"Man lebt nur zweimal" (WDR, 22:45)
oder wieder einmal bei den hintersten Fernsehsendern versteckt:
"Mary & Max" (Eins Festival, 23:15)
Nummer 2: Rise of the Planet of Apes
[oder warum Hoffman Angst vor dem modernen Kino hat, das triffts auch nicht, ich überleg mir was]
Jetzt mal ehrlich konnte es zunächst wirklich nicht glauben, dass dieser Film wirklich so gut sein sollte, überall sah man positive Kritiken/Kommentare und immer stets mit einen mehr als positiv Blick auf diesen Film bzw. so könnte man sagen hohe Bewertungen. Denn nach Burton´s Version der "Planet der Affen"-Filme musste ich eindeutig in der Hinsicht skeptisch bleiben. Und ehrlich auch Trailer & Bilder (die waren trotzdem schick) riefen in mir nur das Gefühl her: Einfaches und somit pures Unterhaltungskino, weshalb ich mich nun anfangs recht wenig für das Filmchen interessierte, so ist das einfach, was dann auch wieder diesen Kollektivhass bei mir hervorrief, was daraus profitiert, wenn ich etwas für schrecklich über-hyped halte und es nicht allzu besonders großartig wahrnehme und es so zunächst ignoriere. So anfangs der Fall bei "Planet der Affen: Prevolution" von Rupert Wyatt aus dem Jahre 2011. Letztlich kam dieses Interesse wieder durch verschiedenes, wie die musikalische Untermalung und einige nun doch überzeugende Empfehlungen.
So stellt "Prevolution" doch so gesagt eine Neuverfilmung des Films "Planet der Affen" aus dem Jahre 1968 dar und einem seiner Fortsetzungen, da hieß doch glaube ich auch einer "Rise of the Planet of Apes", oder Moment ist das jetzt ein Sequel (nein das auch nicht?!) oder eben ein Prequel (oder?!), egal jedenfalls ist es der zweite "neue" Affenfilm nach Tim Burtons meiner Meinung nach misslungenem Remake aus dem Jahre 2001, einfach gesagt es basiert irgendwie lose auf der damaligen Reihe von "Planet der Affen", die Handlung mag so recht simpel daherkommen, ist aber an sich durchaus intelligent gehandhabt: Der junge Wissenschaftler Will Rodman versucht ein Heilmittel gegen Alzheimer zu entwickeln, Versuche werden an Affen getestet. Doch das Projekt scheitert und übrig bleibt ein kleines Schimpansenbaby namens Caesar, welcher bald eine unglaubliche Intelligenz an den Tag legt und sich zunehmend von der Umwelt der Menschen bedroht sieht. So wird es so kommen, wie man es oft erwartet hat es wird Zeit für »Revolution« bzw. »Prevolution«...
Doch steht hier nicht der Mensch im Vordergrund, falsch gedacht der Affe selbst übernimmt die Hauptrolle, in Form von Caesar, so dreht man den Spieß um, und macht den damaligen Feind (auf das Original bezogen) zum Sympathieträger und Helden, sodass die Ereignisse auch größtenteils aus seiner Sicht geschildert werden. Anders als in den vorherliegenden Filmen/Teilen werden die Affen hier erstmal mit Hilfe des Motion-Capture-Verfahren bzw. Performance-Capture kreiert, das heißt nun: keine Masken wie einst, sondern die Technik siegt, dies ist jedoch nicht vom Nachteil. Verkörpert werden diese Affen, somit auch Caesar vom Besten in der Hinsicht: Andy Serkis, der seine(n) Figur(en) wieder mit einer solchen Präzision mimt, dass dies zu betrachten für mich absolut faszinierend war, toll und meiner Meinung nach auch glaubwürdig verkörpert seinerseits. Und auch der »menschliche« Cast weiß zu überzeugen, so auch James Franco, als ehrgeiziger und hilfsbereiter Forscher Will Rodman (Personifiziert: Gutmensch), der unbedingt ein Mittel gegen die Alzheimer-Krankheit finden will, nicht nur um seinem Vater so zu helfen. Franco spielt sympathisch und sehr gut. Freida Pinto weiht sich munter da mit ein, auch wenn ihre Rolle (Tierärztin: Carolin, die später mit Will zusammenlebt) im Ganzen doch irgendwie konturlos bleibt, zufriedenstellend immerhin. Will´s Vater Charles, der unter Alzheimer leidet (seine Motivation also), exzellent besetzt mit John Lithgow, der in seiner Rolle vollkommen aufgeht und so in seinen verschiedenen Stadien authentisch wirkt, für Großes fehlt ihm aber die Screentime, trotzdem liebevoll von ihm gespielt. Und in Nebenrollen bekommt man außerdem noch Brian "Coxy" Cox als Besitzer eines Tierheims John Landon (so klein Coxys Rolle auch sein mag, so gekonnt meistert er sie) und Tom Felton (Als hätte man Hoffmans Träume gelesen: Böser und sadistischer Jugendlicher. Schleimig. Passt gut.) als Sohn des Tierheimbesitzers, der auch dort arbeitet, dem Anschein nach nur um Tiere zu quälen. Erwähnen möchte ich aber dann noch gut spielenden David Oyelowo (Eiskalter und skrupelloser Geschäftsmann, wenn es ums Geld geht).
Überraschend blieb dann für mich auch vor allem Wyatt´s Regie, wirklich großartig. Spannend und fesselnd erzählt, etwas kurzweilig, das ja, aber über die volle Laufzeit interessant und unterhaltsam. Interessant mögen hierbei auch die Parallelen und Anspielungen auf das Original (Marke´1968) sein, denn in der Hinsicht dreht Wyatt den Spieß um stellt wie erwähnt den Affen als Sympathiewesen dar und den Menschen als das Ungeheuer, so bildet "Prevolution" den eigentlichen Gegenpol zum Originalfilm, was ich als äußerst faszinierend wahrnahm, und insofern hat dieser Film doch einen fast schon belehrenden Aspekt bzw. eine Botschaft. Auch interessant bleibt das Ganze insofern, dass die Charaktere (Menschen) größtenteils alle absolute Klischeebilder darstellen, somit auch die üblichen Verdächtigen (vom Gutmenschen bis zum jungen Tierquäler), alles findet irgendwie seinen Platz und doch spielt Wyatt gerade mit diesen Klischees. Ich nehme an um die Menschen und ihre Art zu reflektieren, denn wie gesagt teilweise wird "Prevolution" aus der Sicht des Affen Caesars geschildert und was ihm dabei entgegenschlägt ist größtenteils Verachtung, Demütigung, Hass und Feindschaft. So kommt es zu: »Vive la révolution« durchaus mit Pathos, aber nicht schlimm. Wyatt bleibt so zwar nicht seinen filmischen Vorläufern treu, aber findet dennoch seinen eigenen Weg um die Geschichte des »Planeten der Affen« plausibel zu erläutern und letztendlich hat er in Hinsicht der Moral doch mehr mit dem Original gemein als man hätte vermuten können. Doch ein schlaues Filmchen.
Dazu noch von der Kamera (Andrew Lesnie) brillant gefilmt, absolut beeindruckend und mitreißend bebildert, sehr sauber und mit einer fantastischen Optik vergoldet, eine echte Augenpracht, wirklich schick. Okay zugegeben ein paar kleine Schwächen sind insgesamt dabei schon zu entdecken sind, aber die stören bei der Sichtung eigentlich nur bedingt.
Zudem sei noch der erstklassige und außerdem noch sehr berührende (in Verbindung mit jeweiligen Szenen) Score von Patrick Doyle, im Ganzen doch sehr passend und teilweise kraftvoll komponiert und ja ich würde ihn auch als faszinierend und irgendwie ergreifend beschreiben, eigentlich als Abrundung des Ganzen ideal geeignet.
Schlussendlich möchte ich dann nur noch sagen, dass "Planet der Affen: Prevolution" (Wer denkt sich eigentlich so was aus?) entgegen meiner skeptischen Stimmung mich doch absolut überzeugen könnte, denn ehrlich so etwas hatte ich nicht erwartet, intelligent und grandios gemachtes Blockbusterkino der guten Sorte. Folgende Worte mögen nun reißerisch sein, dies ist mir bewusst, aber nach der Sichtung hatte ich irgendwie das Gefühl den modernen Blockbustervertreter in Größen Maßen von "Jurassic Park" zu sehen, aber vielleicht übertreibe ich, ich bin jedoch mit diesem Film absolut zufrieden.
[So hab mich jetzt auch mal entschlossen, ein paar Kommentare mit bestimmter Thematik zu schreiben, so folgt nun Hoffmans Reihe "Hoffman hasst die Moderne oder warum es heute doch noch gute Filme gibt" (wird nochmal umformuliert). Eine kleine dreiteilige Reihe (wollte eigentlich 4, auf letzteren hatte ich dann aber keine Lust mehr) Reihe mit Filmen aus den letzten Jahren, die hochangepriesen wurden, daher die Aktion.]
Nummer 1: The Social Network
»This is your time«
Warum macht heute von allem möglichen Zeug irgendeinen Film? Warum bloß? Gehen Hollywood und Co. die Ideen aus? Wahrscheinlich, ich meine sogar sehr wahrscheinlich. Nun gibt es sogar einen Film über Facebook, toll nicht? Aber bevor ich hier mit den Worten zu diesem Film fortfahre nun wieder ein bisschen reaktionäre, paranoide und veraltete Weltsicht der Extraklasse mit Hoffman, denn einfach gesagt: Hoffman sagt: Facebook ist böse, so unheimlich böse. Weshalb man schnell festgestellt haben sollte, dass ich bei dem teuflischen Verein nicht angemeldet bin. (Paranoia schlägt zu) Die klauen meine Daten, niemand klaut meine Daten. Die kriegen sie nur über meine verfaulte und zerstückelte Leiche, vorher nicht. So kann man wie gesagt schnell erkennen was ich für eine Meinung von diesem "Facebook" habe. Ich hoffe man sollte erkannt haben, kein sehr gutes Bild, ich könnte in der Hinsicht auch ausführlicher werden, zitieren und man weiß schon was ich meine, lasse es aber, um endlich zum eigentlichen Punkt zu kommen. "The Social Network von David Fincher (Ein Regisseur des Vertrauens) aus dem Jahre 2010, wieder basierend auf irgendeinen Buch, was wiederum auf anscheinend fiktiven Fakten beruht (richtig gelesen), denn was nun Wahrheit und Fiktion kann ich für meinen Teil nicht mehr beurteilen.
Glücklicherweise schildert Fincher hierbei nur die Vorgeschichte des Ganzen, die Geschichte des Gründers von Facebook: Mark Zuckerberg. Ohne dabei allzu sehr zu glorifizieren, denn das Thema Facebook dient nur als Aufhänger für mehr für eine Story um Macht, Gier, Freundschaft, Loyalität, Geld, Verrat und Betrug, fein zusammengemischt und besonders für das junge Publikum (damit meine ich jugendliche Nutzer des Netzwerks und nicht Kinder ab 6 Jahren) ansprechend gestaltet, fast ein bisschen Manipulation könnte man dahinter vermuten, denn wer würde nicht in einen Facebook-Film gehen? So zeigt Fincher in seiner clever erdachten Story den Aufstieg des Mark Zuckerberg, zwischen Nerd und Genie, seinen Weg des jüngsten Milliärds aller Zeiten (wird vermutet), der zwar das Internet insofern revolutionierte (Das habe ich nicht ehrlich geschrieben?!) und die Jugend mit Facebook bereicherte, doch dadurch seine Freundschaften vernichtete...
Interessant besetzt, mit vielen jungen Gesichtern, die wahrscheinlich noch großes vor sich haben, so natürlich einmal Jesse Eisenberg als Unsympath Mark Zuckerberg, von Eisenberg feinfühlig dargestellt, in der Hinsicht aber präzise, nerdig-nervös und skrupellos, fast herzlos und dabei unheimlich arrogant, zu dem noch ein paar kleine Neurosen und schon spielt Eisenberg den Zuckberg, dies selbstredend sehr gut und durchaus überzeugend. Auch wenn ich dabei zugeben muss, dass es nicht Eisenberg war, der mich wirklich faszinierte war eher Andrew Garfield (ich vermute in nächster Zeit könnte dieses nervige Fanboy-Zeug auch bei ihm losgehen)(ich ergänze kein gutes Zeichen). Mit seiner starken Performance als Eduardo Saverin, ein interessante Darstellung angereichert mit Tiefgang, der Charakter an sich hier aber auch feiner, sensibler und sympathischer gezeichnet, als im Falle des Zuckerbergs mit dem hier wohl eher noch böse abgerechnet wird, das macht das Ganze aber umso so sympathischer und meiner Meinung nach ein Stück weit gelungener. Auch interessant scheint dabei noch Justin Timberlake als Napster-Mitbegründer Sean Parker, jedenfalls irgendwie ironisch, wenn man an Timberlakes Karrieren anderweitig bedenkt, aber auch Timberlake erbringt eine wirklich gute Leistung und weiß absolut zu überzeugen, als von sich selbst stark eingenommener Parker. Passender Cast auf jeden Fall.
Und Fincher selbst wagt sich erneut, nach "Benjamin Button", auf ungewohntes Terrain, könnte man jedenfalls denken, meistert den Stoff aber gekonnt, zunächst mit verschiedenen Ebenen, so gesagt durch Rückblenden, aus drei oder würde man dann sagen vier(?)verschiedenen Perspektiven genauer beleuchtet (Zuckerberg, Saverin, Winklevoss-Brüder), von der Grundidee bis zum Rechtsstreit, interessant gestaltet und dabei packend erzählt, dafür aber überraschend locker-entspannt und regelrecht gelassen, aber so auch irgendwie massig gefüllt an faszinierenden Hintergründen und auch für Menschen wie mich logisch strukturiert. Wie gesagt besonders schön ist natürlich, dass Fincher seinen "Helden" weder glorifiziert noch als großen Gutmensch darstellt, sondern wunderbar bösartig bleibt und ihn als arroganten Unsympathen, ja fast als Soziopathen skizziert, aber das sei mal dahin gestellt, das macht die Figuren an sich aber teilweise so interessant, fand sie zwar etwas glatt, aber doch hintergründig bzw. einige könnten fast als subtile Karikatur durchgehen. So auch, das erwähnte ich auch, für die Jugend spannend gestaltet, rund um Facebook und dessen Schöpfer, obwohl der Streifen an sich dann doch recht wenig mit Facebook zu tun hat, wohl ein Film in dem Fincher verschiedene altbekannte Zutaten miteinander verbindet und sie gekonnt modern mischt. Weiterhin gibt es in technischer Hinsicht natürlich wenig auszusetzen, erstklassig gefilmt, mit hochqualitativen und extrem schicken Bildchen und einer visuell umwerfenden Optik, ich konnte mich nicht satt sehen, an genau dieser. Fand ich sehr stillvoll, dabei stechen natürlich einige Sequenzen besonders heraus, technisch gesehen, aber alles sehr fein.
Dazu noch eine exzellent komponierte musikalische Untermalung von Trent Reznor und Atticus Ross, die auf mich fast eine elektrisierende Wirkung auswirkte, jedenfalls gut eingesetzt und schön gemacht bzw. passend. Gefiel mir. Und außerdem noch ein starkes Drehbuch von Aaron Sorkin, mit geschliffenen und pointierten Dialogen, wodurch das Werk auch seinen Schwung und auch seine "Leichtigkeit" hernimmt.
"Ein amerikanischer Meilenstein" - Peter Travers, Rolling Stone
Dies steht nun dick und fett gedruckt (noch mit vier Sternen veredelt) auf dem Cover des Films, dem stimme ich nicht zu. Denn erstens wenn ich was von ´amerikanischen Meilenstein´ lese denke ich eher an Kilometer(meilen-)stein, ala Kilometerstein 375, wozu dieses Stück Zelluloid keineswegs zählt und auch kein filmischer Meilenstein, da ich nicht als besonders herausragend in Hinsicht auf die Filmgeschichte sehe, trotzdem ein mehr als gelungenes Werk über den Menschen bzw. Schöpfer hinter der "Internetrevolution" Facebook, zwischen Wahrheit und Fiktion. Kurzweilig, aber doch großartig inszeniert, mit hervorragenden Drehbuch und tollen Darstellern, deshalb doch insgesamt ausgezeichnet.