hoffman587 - Kommentare
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Alle Kommentare von hoffman587
Witness for the Prosecution
Agatha Christie sagte einmal selbst: „Alles, was ich an Verfilmungen meiner Werke gesehen habe, fand ich ausgesprochen scheußlich, bis auf "Zeugin der Anklage" von Billy Wilder.“
- Wie wahr nun doch dieser Wahlspruch ist und inwiefern ich das selbst bestätigen kann, lasse ich nun mal im unklaren, denn einige Werke dieser Verfilmungen finde ich recht ansprechend, dies tut aber nichts zur Sache und meinerseits nur nebenbei erwähnt. Und diesen große Lob ist verdient, denn nicht umsonst zählt Billy Wilders "Zeugin der Anklage" aus dem Jahre 1957 zu den wahrscheinlich besten Gerichtsfilmen aller Zeiten, basierend auf dem gleichnamigen Theaterstück nach (sollte bekannt sein) Agatha Christie.
Somit wurde die Handlung des Stücks in den Film miteingebracht (sollte man bei so was auch nicht anders machen), auch wenn ich es durch mein Wissen über das Stück hier bei dem Film immer feiner und besser ausgeklügelt wahrnahm, so mögen kleine Änderungen berechtigt sein, intelligent gehandhabt ist das Ganze eh und auch letztlich mit ein paar gut durchdachten Twists angereichert wurde, wobei dabei natürlich das grande Final zu begeistern weiß, wirklich clever gemacht, auch wenn die Handlung zunächst recht konventionell wirkt, aber doch interessant: Der alternde Rechtsanwalt/Verteidiger Wilfrid Robarts, der eigentlich große Aufregung meiden sollte, übernimmt einen neuen Fall, eine schwere Angelegenheit, er soll den Mordverdächtigen Leonard Vole verteidigen, ein Motiv hatte er anscheinend, doch Robarts setzt sich ins Zeug. Einziges großes Problem dabei: Die Frau des Angeklagten tritt als Zeugin der Anklage auf...
Die klassische Anwaltschaft (immer noch die Beste) in Form des Sir Wilfrid Robarts besetzt mit dem gigantischen Charles Laughton, wobei man hier meiner Meinung nach zunächst annehmen könnte, dass es sich hier wohl um eine große Laughton-Show handelt, denn er spielt mit einer unvergleichlichen Kraft und mit einer solchen Liebe, dass sein Spaß an der Rolle klar zu erkennen ist, so ist es doch nicht, denn dafür sorgt einmal Elsa Lanchester (übrigens Laughton´s Ehefrau) als liebevolle, wie auch sorgsame Krankenschwester bzw. Pflegerin Miss Plimsoll, die bekümmert ist über Herrn Robarts, er solche ja seine "Medizin" nehmen und sich nicht aufregen solle, obwohl dann ein Gerichtssaal für so etwas wohl nicht der richtige Ort zu seien scheint, sorgt also sogar für Humor und Heiterkeit. Oder auch Tyrone Power weiß zu glänzen, Power in seiner letzten Rolle, seinem letzten vollendeten Film und einerseits ist dieser Film absolut würdig, als auch seine Rolle, die Power noch einmal grandios verkörpert, glaubwürdig gespielt. Und auch Marlene Dietrich zeigt erneut warum sie in Hinsicht auf ihr Schauspiel eine Göttin ist, mit dunkler Fassade und wie eine Femme Fatale und etwas divenhaft, aber wie gesagt famos als Zeugin der Anklage Christine.
Billy Wilder hingegen mischt all sein bisheriges Schaffen in einen Film (so kam es mir jedenfalls stellenweise vom Stil her vor), obwohl es sich bei "Zeugin der Anklage" eigentlich um einen dramatischen Gerichts-Thriller handelt, was auch auf die Spannung bestens zutrifft, so verziert Wilder sein mit am Anfang vielleicht etwas ungewöhnlich wirkenden (auf das Genre des Films bezogen) Humor, so empfand ich Wilder´s Werk auch stets als sehr amüsant, besonders bezogen auf die Figur des Robarts und dessen Pflegerin, die sich um ihn fast wie eine Mutter kümmert, aber Robarts hat seinen eigenen Kopf und sich teilweise gegen ihre Maßnahmen der Genesung aufzulehnen versucht. Gesetzt wird hier auf hintergründige und faszinierende Charaktere, wie auch durchaus auf skurrile bzw. liebevolle Figuren und Gestalten, der Trick dabei bleibt dennoch schlau, denn jeder wird irgendwann gerichtet. Dazu noch ein paar interessante Anspielungen und insgesamt würde ich den Film sogar als wunderbar ironisch beschreiben.
Einer der Gründe, um Wilder und seine Filme zu lieben, so balanciert er doch auf dem perfekten Grat zwischen Dramatik, Spannung und Unterhaltung bzw. Witz, absolut mitreißend von ihm erzählt. Habe eh eine gewisse Schwäche für solche Filme. Und am Ende scheint alles raffiniert eingefädelt zu sein und der Effekt hat gewirkt. Denn so oder so: Die Gerechtigkeit siegt immer....jedenfalls irgendwie und auf ihre Art. Zudem noch von der Kamera erstklassig gefilmt, kühl, aber an sich atmosphärisch dicht bebildert und nahezu perfekt.
Unterm Strich bleibt mir dann nur noch zu sagen, dass ich "Zeugin der Anklage" so wohl zu den großen Billy Wilder-Meisterwerken zähle, denn auch hier stimmt seitens Drehbuch, Inszenierung und Darstellern alles, als auch den großen Gerichtsfilmen der Filmgeschichte, vielleicht sogar als einer der Vorreiter und das macht diesen Film herausragend für mich.
My Bloody Valentine (3D)
»Be mine forever«
Der Valentinstag, ach ja ein Tag für jedermann. Der Tag der sich Liebenden. Eh ein Tag im Sinne der Liebe. Ein schöner Tag könnte man glauben, einige treffen sich, manche vermählen sich, die Gefühle schwanken über. Und es fliegen überall Herzen, Liebe ist in der Luft. Da kommt de ein oder andere Drehbuchautor/Regisseur/Produzent schon mal auf blutige Ideen, mit einem Horrorfilm über diesen Tag, immerhin gutes Marketing und so kam es dann 1981 (im Rausch der Slasher-Welle dieser Jahre) zu "Blutiger Valentinstag" einem von der Kritik zerissenen Horror-Schocker, als plump gehandelt und ich nehme an auch extrem blutig, da ich mich nur in der Hinsicht an den Film erinnere, dass ich irgendwie noch die TV-Werbung von damals im Gedächtnis habe, finde diese heute noch recht ansprechend bzw. ich kann mich kaum an sie erinnern, aber irgendwie würde ich dieses Original schon gerne sehen. Aber genug davon es geht hier nämlich um das Remake des Originals "My Bloody Valentine 3D(!)", man beachte das 3D im Titel und langsam kommt mir das so vor wie eine Invasion von diesen Remakes, aus dem Jahre 2009 von Patrick Lussier.
Das die Story nun nicht gerade eine Ausgeburt der Intelligenz ist sollte man von Anfang an wissen, eigentlich vorhersehbar, aber letztlich doch konsequenter als ich es gedacht hätte und für mich rein statistisch zu berechnen unmöglich, das hat aber andere Gründe, immerhin muss ich zugeben, dass ich der Grundidee etwas abgewinnen kann, irgendwie interessant, aber sehr dünn (ausreichend für einen Slasher): Es geschah am Valentinstag, als ein Bergarbeiter Amok lief und ein echtes Blutbad in Harmony verursachte. Nach 10 Jahren kehrt Tom, der sich verantwortlich für den Beginn dieser Katastrophe fühlt, dorthin zurück, um die Mine seinen Vaters doch zu verkaufen und begegnet vielen Anfeindungen. Das Schlimmste ist jedoch, die Mordserie des totgeglaubten Bergarbeiters geht vom neuen los und Tom wird als Hauptverdächtiger gehandelt, so versucht er seine Unschuld zu beweisen und den Killer zu stoppen mit Hilfe seiner damaligen Freundin Sarah.
Der Cast wäre an sich nicht wirklich erwähnenswert, größtenteils alles hölzern gespielt, sodass man denkt man bekäme es hier mit Laien zu tun, was am Ende auch stimmen könnte. Nun kommen wir aber zum Punkt, den man schon erwarten könnte wenn man die Besetzungsliste lesen sollte: Jensen Ackles, ich glaube das mit dem Fanboy-Zeug schon mal erwähnt (jetzt geht das wieder los), Ackles ist mir zudem lieber als Padalecki bzw. cooler (das ist nicht dein Ernst?) bzw. auch er hatte eine extrem schicke Jacke und Jensen holt wirklich das Beste aus seiner interessanten (nein das ist sie nicht!), aber nicht minder gestrickten einfach Rolle heraus, so oder so schaffte er es, dass ich dem Film mehr abgewinnen konnte als anderweitig und Ackles ist eh immer toll (der Alte dreht wieder durch) und so sympathisch (kann man das behandeln lassen?) und so überzeugte er mich wie immer (bitte zu beachten die Ich-Perspektive). Ackles zu sehen als eigenwilliger und ja sogar etwas arroganter Tom Hanniger, selbstsicher halt. Aber auch Tom Atkins weiß noch eine durchaus solide Leistung als Sheriff abzuliefern, hatte dann glatt was typisch 80er-Jahre-mäßiges. Jedenfalls stachen die Beiden für mich aus dem Rest eindeutig hervor. Und wie gesagt besonders für Jensen Ackles hege ich große Sympathien, wenn man will, bitte ich mich zu entschuldigen....
Obwohl die Regie nun so genommen (im Sinne des Slashers) auch nicht allzu schlecht ist, zwar ist "My Bloody Valentine" ein erneutes Blitzgewitter an anscheinend unsterblichen Klischees des Genres, die Teenies werden anscheinend nicht schlauer und auch die Intelligenz anderer Figuren lässt sich bezweifeln, insofern alles etwas plump gehalten und die emotionale Dramatik erinnert dann auch eher an eine Soap oder ähnliches, aber das ist meines Wissens nach auch nicht der ausschlaggebende Punkt des Genres. Die Dramaturgie ist immerhin auch nicht die Beste. Denn wie man mir sagte es zählt der Bodycount, diesen würde ich als hochangesiedelt betrachten und die Art der Morde ist wenigstens teilweise durchaus interessant. Der Titel hält was er verspricht, blutig gehts daher. Jedenfalls mit Herz gemacht, wenn auch meinerseits etwas unfreiwillig komisch, doch dadurch gewinnt dieser Film durchaus seinen Unterhaltungswert (so fragwürdig das ist), denn so seltsam das klingt unterhalten fühlte ich mich (teilweise wahrscheinlich auch durch die Anwesenheit von Ackles) schon. Wirklich gruselig ist das Ganze hierbei nur selten, aber unterhaltsam. Nun noch ein paar Worte zum 3D-Effekt, der im Kino wahrscheinlich ganz nett wirkte, dies kann ich aber nur schlecht beurteilen, da ich leider Gottes ohne diesen 3D-Wirkungseffekt auskommen musste, und ohne 3D sind die Szenen sogar sichtbar wo anscheinend diese spezielle Technik zum Einsatz gebraucht wurden, doch so wirkten diese Szenen (wie gesagt ohne Effekt, aber erkennbar) etwas zwanghaft, aber irgendwie schon interessant zu betrachten. Die Kamera liefert hochqualitative Bilderchen mit einer Optik, die an sich in Ordnung geht. Leider wirklich Atmosphäre kommt dabei nicht auf, was ich mir sehr gewünscht hätte, immerhin bietet ein Bergwerk durchaus viel Potenzial, das wird verschenkt. Trotzdem konnte ich diesem doch etwas abgewinnen, durch eigene Erfahrung wenn man selbst mal in solch dunklen Schächten war weiß man was ich meine, finde solche Bergwerke ja an sich unheimlich faszinierend, im Film kommt diesen aber dann auch insgesamt überrascht selten zum Einsatz, aber schick war das Bergwerk ja schon irgendwie.
Weiterhin reiht sich noch eine passende musikalische Untermalung ein, die an sich zwar weder großartig stört, noch irgendwie große Spannung hervorruft, wenn man dann diese überhaupt wahrnimmt, einzig herausstechend und recht hübsch bleibt der schicke Song über Harry Walden, der gehörte jedoch dem an Original.
Abschließend möchte ich doch dann nur sagen, dass ich mit "My Bloody Valentinsday" recht zufrieden bin, ohne Ansprüche wirklich ganz okay, wenn man sich bewusst ist, dass das hier alles recht einfach gestrickt und plump bleibt, muss nun mal jeder selbst sehen. Betrachten wir es so, in der Zeit, in der ich mich nun doch dem Slasher nähere so bildet dieser Film doch einen absolut annehmbaren, modernen Vertreter des Genres. Pures und einfaches bzw. blutiges Unterhaltungskino, so sehr ich das auch eigentlich hassen mag. Ich würde vielleicht sogar höher gehen mit der Wertung (5.5) doch ist mir bewusst, dass ich dies vielleicht wieder in folgenden Monaten bereuen könnte, ich könnte jetzt ja auch im Rausch des Films sein. Nichts besonderes, bin aber zufrieden, könnte auch an Ackles liegen und so stellt "My Bloody Valentine 3D" gleichzeitig den bisher geglückttesten Vertreter meiner persönlichen Fanboy-Horror-Reihe dar (das heißt jetzt nichts) und das ist doch schon mal was.
(P.S: Ich hoffe das ist jetzt die richtige Filmseite von den Beiden und mit den Bewertungen bin ich hier fast wahnsinnig geworden, danke für ihre Aufmerksamkeit)
Hoffmans langweilige (Film)-Lebens bzw. noch ödere private Geschichten: Alien
"Im Weltall hört dich niemand schreien"
Nun ist es so weit. Der Tag des Alien. Es war wieder Zeit für diesen Film. Das Ereignis jährte sich. Und wieder wurde eine Sichtung abverlangt. Die Zeit ist gekommen. Um es endlich zu erfahren, was das Geheimnis ist. Das Geheimnis, streng verschlossen und überwacht, hinter Hoffmans absoluten (das wird vermutet) Lieblingsfilm. Hoffmans Geschichte zu "Alien", denn was könnte aus einem alten zynischen und vielleicht hasserfüllten Mann plötzlich einen fast schon irren und wahnsinnigen wie auch aggressiven Film-Psychopathen, der nicht anders zu lässt als Genialität, passiert sein? Diesen Zustand könnte man somit fast als Stalking oder psychische Belästigung sehen, denn was aus dem "Zustand" dieser Person profitiert ist Hass, Paranoia und Intoleranz. Was könnte einen Menschen zu so etwas treiben? Was könnte ein solcher Mensch mit diesem Film verbinden? Was könnte passiert sein? Hat dieser Film ihm vielleicht das Leben gerettet? Aus einer tiefen Depression herausgeholfen? Vor einen schweren Fall bewahrt? Nach einen Nervenzusammenbruch aufgeholfen? Was ist passiert, dass ein dieser Mensch bzw. Hoffman zu einen solch fanatischen Hang neigt?
Denn was macht nun "Alien" gerade zu diesem Gotteswerk? Was passierte?! - eigentlich nicht viel, es gibt sie nicht diese einzigartige Story. Wer weiß vielleicht werde ich sie noch erleben, doch gerade die einfachsten Geschichten haben doch den größten Wert, hat mal irgendjemand gesagt, schlauer Mann, weiß bloß nicht wer.
(Achtung ab dem folgenden Abschnitt sind sie nicht mehr versichert, wir haften für nichts, auch nicht, falls sie vor Langeweile sterben, daher entschuldigen sie unsere Geschäftsführung): Ich weiß es noch wie gestern, es war aber nicht gestern. Es war der 28. 12. (seltsam das ich das so exakt weiß und es war doch irgendwie gestern), vor langer, langer Zeit. Ich müsste noch jung gewesen sein. Ich hatte mich schon gespannt vorbereitet, ich wollte "Alien" schauen, von der Werbung absolut fasziniert, war es also so weit, ich war unsicher, da andere Filme mit der Thematik (Wesen dezimiert Menschencrew) gefielen, aber bei mir nie richtig eingeschlugen hatten und ich teilweise wegschalten musste. Ich weiß noch es schneite an dem Abend (das ist unwichtig, aber ich mochte Schnee). Ich hoffte auf das Beste, die Fernsehzeitung versprach viel "nervenzerrender Sci-Fi-Meilenstein der Filmgeschichte"(oder so) stand dort geschrieben. Das hatte damals noch wenig Bedeutung für mich. Der Film begann und tatsächlich war ich von Anfang fasziniert bzw. gefesselt, von allem... vom Setting und auch von diesen virtuosen Kamerafahrten, so präzise und für mich doch nahezu perfekt, das ich mich ab diesem Zeitpunkt dem Film nicht entziehen konnte.
In all ihrer Simplizität bleibt doch gerade die Story zeitlos, das unheimliche Wesen (aus einer fremden Welt) welches den Menschen und seine Existenz bedroht, was stets für mich spürbar blieb war die Bedrohung, die Angst und die Faszination, durch die Entdeckung diesen unbekannten Organismus. Der Mensch muss versuchen zu überleben, der Gegner scheinbar übermächtig. Gefragt ist Zusammenhalt. Der wird geschaffen, jedenfalls versucht. Jeder Charakter menschlich und interessant gestaltet keinesfalls keine Überhelden, nein einfache und teilweise frustrierte Arbeiter die nur ihren Job tun, um Geld zu verdienen um zu Überleben in der Welt. Jeder hat seine Arbeit und die muss getan werden. Natürlich großartig vom Cast verkörpert von Captain Dallas der Nostromo (souverän: Tom Skerritt) bis zu Bordingenieuren. Alles mit dabei, mal mehr mal weniger sympathisch, aber an sich erstklassig gestaltet und dazu perfekt besetzt, ob nun John Hurt als tragischer Kane, Ian Holm oder Harry Dean Stanton, Yaphet Kotto, und so weiter, für mich alle überzeugend so wie auch grandios. Herausstechen tut aus heutiger Sicht dabei natürlich besonders Sigourney Weaver in ihrer heute legendären Rolle der Ripley (später erst Ellen genannt), der ihr zum Durchbruch verhalf und gleichzeitig dadurch Filmgeschichte schrieb, als eine der ersten Filmheldinnen in einen noch unbekannten Terrain, sie als eine der ersten starken und entschlossenen Frauen, somit fast schon revolutionär. Und sie bringt ihre Angst und ihre Entschlossenheit doch perfekt rüber, man nehme hier als Beispiel das wortlose und hochspannende Finale des Films, sie bestimmt durch Mimik und Gestik, das nenne ich brillant. Ironisch bleibt dabei, dass die Rolle der Ripley zunächst männlich sein sollte undmit Paul Newman besetzt werden sollte und was wäre dann?
Das und noch viel, mehr möge es nun die hypnotische Wirkung der einmaligen Kamera sein, die zudem noch eine fantastische wie auch unheimliche, vielleicht sogar verstörende Atmosphäre hüllt oder allein das Gewand der düsteren Bilder, meiner Meinung nach kaum ein Stück gealtert, immer noch wird diese Angst in diesen engen (aber wunderschönen) Schächten deutlich, die Abgeschnittenheit der Protagonisten, wie der Wahlspruch sagte. Wie gesagt alles vielschichtiger als ich es je anfangs gedacht hätte, denn nach der ersten Sichtung (das muss ich zugeben) hätte ich dieses Werk kaum zu meinen absoluten Liebling erklärt, weit gefehlt, ich fand ihn klasse, aber es war nicht dieser bestimmte Film, doch über die Jahre forschte ich immer weiter, fand immer neue Hintergründe zu "Alien", brachte immer mehr in Erfahrung als Beispiel über H.G Gigers mysteriösen Gestalt und ihren doch vorhandenen sexuellen Anspielungen bzw. Untertöne, besonders angesichts Gigers "Wesen". So gesagt wollte ich alles wissen, es folgten Jahr für Jahr immer wieder neue Sichtungen, ich entdeckte immer mehr Details (lernte außerdem den minimalistisch angehauchten und großartigen Score von Jerry Goldsmith lieben), war stets fasziniert und das macht ihn für mich so besonders. Nie konnte ich mich seinen Bann entziehen und auch brillant gehandhabt das Prinzip des Autors im eigenen Kopf, denn dieser ist der Grausamste.
Einfach umwerfend und doch hoffe ich habe dabei nichts vergessen, denn dieses Werk zu erfassen ist mir im Grunde genommen nicht möglich, einer dieser unbeschreiblichen persönlichen Meilensteine. Es fehlt zu viel, es ist kaum möglich, dies hier nur kurz und unbedeutend zusammengefasst. Falls doch, folgt neben dieser kleinen Zusammenfassung in folgenden Jahren die ca. 50-Seitige Analyse dazu, bis dahin muss man wohl damit auskommen.
Das wollte ich nunmal doch noch einmal gesagt haben und ich hoffe man kann mir insofern verzeihen, für all das, denn ich versuche doch nur "Alien" manchen Personen näherzubringen damit sie genauso fasziniert sein können wie ich (oh Gott du bist so widerlich, glorifizierst dich selbst und dabei bist du nur ein alter grantiger Mann, der keine andere Meinung akzeptieren kann). Es ist nun keine besonders bewegende Geschichte, die mich mit Ridley Scotts "Alien" aus dem Jahre 1979 verbindet, weit gefehlt, doch wurde ich immer wieder aufs neue fasziniert und immer wieder gefesselt, ein Gefühl, das ich nur bei wenigen Filmen empfinde, etwas bindet, mehr als nur: für mich stimmt hier alles, ich kann mich nicht losreißen. Es wäre als würde ich stets für diese geschätzten zwei Stunden eine andere Welt betreten und ist das nicht das was großes Kino ausmacht?
It´s a wonderful Life
Ich weiß die Weihnachtstage scheinen bereits gezählt bzw. sind doch jetzt schon um. Doch würde mich jemand fragen, welcher unter diesen Filme, welche ich in dieser besinnlichen Zeit schaute bzw. stets schaue mein Favorit gewesen wäre, so hätte ich doch stark grübeln müssen. Es ist sicherlich schwer das eindeutig zu bestimmten, doch muss ich nun zugeben, dass bei mir da ein Film immer einen besonderen Status hatte. Ein Evergreen des Weihnachtsfilms (und nein das ist eigentlich auch kein Genre), es handelt sich dabei um Frank Capra´s unvergesslichen Klassiker "Ist das Leben nicht schön?" aus dem Jahre 1946 nach einer Erzählung von Philip Van Doren Stern, heute millionenfach zitiert und Anspielungen gibt es sicherlich genug, ironischerweise damals ein kommerzieller Flop.
Aber genug davon, die Handlung sollte eigentlich fast jedem bekannt sein, ich hoffe selbst wenn man den Film an sich nicht kennen sollte, so hörte man bestimmt schon von dieser hoffnungsvollen und doch rührenden Handlung, an sich zwar recht simpel, doch einfach perfekt für einen solchen Film, nicht mehr und nicht weniger, über Gemeinschaftlichkeit in einer kleinen Stadt, Zuneigung, Freundschaft, Zusammenhalt und noch vieles mehr, wunderbare wie auch zunächst traurige Geschichte: Es ist Weihnachten (was sonst?) George Bailey hat ein Leben lang hart gearbeitet, viel riskiert, doch dann passiert es, dass sich George im entscheidenden Moment verschuldet, durch ein Missgeschick. Er sieht keinen Ausweg mehr, keinem Sinn, er will sich umbringen. Doch der Himmel lässt nicht lange auf sich warten und schickt einen zuverlässigen, irgendwie jedenfalls, Mitarbeiter bzw. Engel zu Bailey, dieser führt ihm vor Augen was aus der Stadt und den Menschen geworden wäre ohne ihn....
Die Hauptrolle des verzweifelten George Bailey, der den Sinn seines Lebens nicht mehr sieht und daher Selbstmord begehen möchte, wurde hier natürlich mit einem der größten (damaligen) Hollywoodstars besetzt (wie könnte man anders?), dabei absolut perfekt James Stewart. Der den Film gekonnt über die vollständige Laufzeit trägt und zu überzeugen weiß, eine erneute Meisterleistung unter Capras Regie, sodass er nunmal wieder in echter Hochform zu bestauen ist, eine ganze Palette an Gefühlen und Emotionen bringt er gekonnt rüber, von absoluten Tiefen seiner Selbst, zu Frohmut, Glück, Liebe, Freude, oder wieder zur Trauer und Verzweiflung; all das (und vieles mehr) weiß Stewart exzellent in seinem Spiel miteinzubringen und das macht seine Darstellung doch gerade so brillant und seine Figur endlos sympathisch. Neben ihn aber auch glänzend ausgewählt Donna Reed (bezaubernd) als Mary, Georges große Liebe, Lionel Barrymore als profitgieriger und scheinbar tatsächlich herzloser Mr. Potter (Barrymore: Im Böse sein extrem gut, so gesehen altmodischer Dagobert Duck ohne Liebe) und Henry Travers (himmlisch amüsant und dabei auch sehr sympathisch) als rettender Engel in Mission Clarence bzw. EZ2, somit ohne helfende Flügel, denn ohne Fleiß keinen Preis, so setzt auch er alles um George zu helfen und ihm verständlich zu machen, worin der Sinn seines Lebens liegt, teilweise auch zum Eigennutz. Aber sonst ein hilfsbereites Kerlchen.
Dabei ähnelt Capra´s Erzählung glatt einem unbeschreiblichen und schönem Märchen aus alten Tagen, sogar fast episodenhaft erzählt (von Baileys Jugend bis zu seinen Leben als Erwachsener als auch sein großer Aufstieg und letztendlich der Tag des Geschehens: Weihnachten), das kompakt in einem Film vereint. Capra wandelt auf dünnem Eis, wechselt stets zwischen Humor und Gefühl, verfällt aber nie dem vollständigen Kitsch und die doch vorhandene Sentimentalität bekommt schlussendlich noch einen Schuss Ironie und Witz angereichert, sodass das Ganze stets schwungvoll und mitreißend bleibt, existieren tut sie dennoch. Wie gesagt eine Story phantasievoll gemacht und doch mit puren Realismus angelegt, insofern sogar einen Hauch gesellschaftskritisch. Etwas naiv, aber trotzdem bemerkenswert liebevoll und intelligent und im Film an sich steckt schon der pure Optimismus und mit Moral verziert. Die Umsetzung eh einfallsreich, von bissig-ironischen Untertönen und liebevollen Charakteren, somit teilweise doch auch recht amüsant, aber eben auch irgendwie ergreifend, mir geht da jedenfalls fast immer das Herz auf. Da werde ich schon wieder sentimental. Zudem von der Kamera noch in eine traumhafte wie auch stimmige Weihnachtsatmosphäre gehüllt, schön gefilmt und toll bebildert, da vergisst man die kalte Zeit und beginnt sich von diesem Werk absolut hinreißen zu lassen und man spürt die Wärme.
Was soll ich sagen, ich weiß nur, dass "Ist das Leben nicht schön?" zu meinen absoluten Favoriten unter den Weihnachtsklassikern zählt, ein wirklich liebenswürdiges und märchenhaft-schönes Meisterstück mit starkem Jimmy Stewart, herzlich als auch berührend, immer wieder gern gesehen. Ein filmischer Weihnachts-Evergreen halt, aber auch außerhalb der Saison mehr als tauglich.
Frohe Weihnachten und besinnliche Feiertage wünsche ich allen Filmfans da draußen.
Da ich mich gerade selbst zu so etwas wie dem lieben Santa Claus bzw. Weihnachtsmann ernannt habe, das würde dann ungefähr Hoff-Weih-Mann oder Weihnachtshoffel heißen, das tut aber nichts zur Sache, denn es gibt was zu gewinnen. Ein Callya-Guthaben von 15€, da ich aber eigentlich keine Verwendung dafür finde, dachte ich mir nun bin ich mal sozial, wer also Interesse hätte...aber wohl gemerkt so leicht (Die Frage ist leicht oder doch schwer, vllt., kann das schwer beurteilen) ist es dann doch nicht, denn vorher muss man sich den Preis verdienen bzw. den Zahlencode und da das hier eine Filmcommunity ist, ist das Konzept wohl klar. Nun die Frage:
Welcher dieser Stars tratt als einziger nie in einem Robert Altman-Film auf?
A: Marcello Mastroianni
B: Glenn Close
C: Kevin Kline
D: Shelley Duvall
E: Kenneth Branagh
F: Warren Beatty
G: Fernando Rey
H: John Cusack
I: Robert Downey jr.
J: Harry Belafonte
K: Robert Duvall
L: Robin Williams
M: Farrah Fawcett
N: Paul Newman
O: Geraldine Chaplin
P: Lindsay Lohan
Q: James Franco
R: Richard Gere
S: Kim Basinger
T: Tommy Lee Jones
U: Harvey Keitel
V: Elliot Gould
W: Mia Farrow
X: Cher
Y: Forest Whitaker
Z: Donald Sutherland
The Third Man - Filmbewertung 2000
"Arbeiten sie zur Zeit an einem neuen Werk?" - "Ja, es heißt ´Der dritte Mann´." -"Ah, ein Roman, Mr. Martins." - "Eine Mordgeschichte, ich fange gerade an, ein Tatsachenbericht."-"Sind sie ein langsamer Arbeiter?" - "Nicht wenn es mich interessiert." - "Ist es nicht ein etwas gefährliches Unterfangen?" - "Ja." -"Eine Mischung aus Wahrheit und Dichtung."
Nun endlich meine persöhnliche 2000. Der Eintritt in eine neue Welt. Der Film, die Zahl, die nun mein Sozialverhalten änderte, weg von diesen eintönigen Einsen und deren Wirrungen, hin zu den fantastischen und imposanten Zweien, die einen förmlich anglänzen und dazu musste ein passender Film her. Einer dieser Filme, die man nie vergessen wird. Meilensteine der Filmgeschichte. Als großes Kino gefeiert und bis heute regelrecht einzigartig. So gesagt Klassiker der Extraklasse. Für mich ist "Der dritte Mann" von Carol Reed aus dem Jahre 1949 nach einer Erzählung von Graham Greene, der wiederum gemeinsam mit Reed am Drehbuch mitbeteiligt war, nach dessen Stoff Greene auch noch einen weiteren Roman verfasste, ein solcher Film.
Die Story weiß so natürlich anfangs zu faszinieren, Schauplatz hierbei: Wien. 1948, in der Nachkriegszeit, ein zerbombtes Wien. Die Handlung an sich sonst clever gestrickt, schlau erdacht und auch im zeitlichen Kontext interessant gehandhabt, um Freundschaft, Loyalität, Verrat und die gesellschaftlichen Zuständen bzw. Umstände dieser Zeit und die Frage nach Moral und Vertrauen: US-Autor Martins reist nach Wien, um dort seinen alten Freund Harry Lime ausfindet zu machen, der ihn eingeladen hatte. Doch der soll anscheinend tot sei, so bleibt nur noch das Begräbnis, und in kriminelle Machenschaften verstrickt worden sein. Doch Martins will sich damit nicht zufrieden geben, forscht nach und lüftet so das dunkle Geheimnis seines Freundes...
Mit einer Besetzung ausgestattet, bei der wohl von vorne bis hinten alles stimmt, so zunächst auch Joseph Cotton, als amerikanischer Autor Holly Martins, in echter Hochform. Somit vielleicht sogar eine seiner besten Performances, präzise gespielt und sogar sympathisch dabei. So sucht er nach dem Licht, das seinen Weg erleuchtet, auf der Suche nach der gefährlichen Wahrheit, damit sich der Nebel lichtet. Um es endlich zu wissen, was geschah. Cotton dabei stets präsent und überzeugend, neben ihm noch Alida Valli als Lime´s Freundin Anna, die Martins bei der Suche nach ihm behilflich ist, emotional und auch hier mit aller Energie gespielt. Und auch Trevor Howard weiß mit souveränen Spiel als Major Calloway der Militärpolizei zu glänzen, der versucht Martins davon zu überzeugen, dass hinter Lime doch ein Verbrecher steckte, doch der Schriftsteller bleibt sich lieber selbst treu und forscht so lieber vorher selbst nach der Wahrheit, so kann man den Gegensatz beider Figuren fast als Rivalen sehen, somit es fast als ein Duell zwischen Howard und Cotton bezeichnen. Im Gegensatz dazu kann man die Beziehung zwischen Lime und Anna sehen, als Liebende bzw. das Liebespaar. Und so ergänzt sich zum Rest der Besetzung (sonst auch fein ausgewählt) als Harry Lime der einzigartige Orson Welles alias der dritte Mann, trotz geringer Screentime, stets so präsent wie nie, sein Auftritt wohl mitunter das Highlight des Ganzen und gerade seine seltenes Auftreten im Film, macht es doch gerade genau diese Auftritte so außergewöhnlich und seine Figur anfangs mysteriös, man denke hierbei allein die gerade zu perfekt inszenierte Szene am Riesenrad, wieder nahe bei hintersinnigen Ansätzen, doch bleiben gerade diese Minuten besonders im Gedächtnis, somit unvergesslich und Welles wie sonst auch genial.
"Überlassen sie das den Fachleuten, hinter allem lauert der Tod." - "Ich werde sie in meinem Buch zitieren."
Hinter der Kamera, auf dem Regiestuhl Carol Reed. Seine Inszenierung lässt sich wohl am besten mit dem Wort grandios betiteln, gemächlich, trotzdem über die vollständige packend wie auch hochspannend bzw. faszinierend erzählt, mit sehr viel Liebe zum Detail, sehr exakte Arbeit somit fast schon perfektionistisch angelegt und auch in Hinsicht der zeitlichen Umstände interessant und tiefgründig gestaltet, die Ausweglosigkeit der Menschen, deren Situation, denn Wien war am Ende. Er steigert die Spannung seines Werkes konsequent bis zur abschließenden und fantastisch gemachten Verfolgung in den kalten und finsteren Abwässerkanälen Wiens, was dem Werk selbstredend noch die Krone aufsetzt, ich würde hier wohl das Wort perfekt, erneut, gebrauchen. Und auch mit Symbolik wird hantiert, ob das nun einzelne Verweise in bestimmten Dialogen sein mögen, diese dazu ausgezeichnet niedergeschrieben wurden sogar teilweise mit zynischem und hintersinnigen Grundton, oder anderweitig, alles sehr stimmig und fasziniert, ungemein. Die Kamera selbst liefert dabei hervorragend gefilmte Bilder ab, im Stile des deutschen Expressionismus, atmosphärisch dicht wie auch düster gehalten, auch hier fließt die Symbolik mit ein bzw. das Spiel mit den Schatten und der Beleuchtung, stilvoll und sonst natürlich wieder präzise gehandhabt und zudem noch größtenteils an Originalschauplätzen gedreht, welche selbstredend die großartige und fast unheimliche Atmosphäre noch unterstützen.
"Wer war ´der dritte Mann?" - "Mh, das sollte ich gar nicht trinken, ich mit meinem Magen."
Vergessen werden sollte dabei natürlich nicht ein weiteres Detail, welches vielleicht einer der Gründe ist, weshalb dieser Film (mal vom Klassikerstatus und allem Anderen, wie Welles abgesehen) noch heute als so unheimlich populär gilt, fast wie ein Mythos. Die Rede ist hierbei selbstverständlich von Anton Karas und unvergessenen und einmaligen ´Harry-Lime-Thema´, auf der Zither komponiert, eingängig, aber nicht minder genial. So gesagt ein echter Ohrwurm und ein weiteres bedeutendes Highlight des Films. Eine Melodie, die Filmgeschichte schrieb.
Letztlich möchte ich dann nur noch sagen, dass "Der dritte Mann" wohl zurecht, zu den großen Meilensteinen der Filmkunst zählt, somit in der Hinsicht ein absoluter Höhepunkt, denn hier stimmt alles, für mich jedenfalls, von der ersten Sekunden an Hochspannung, Atmosphäre, eine unverkennbare Melodie und exzellentes Schauspiel, gewürzt mit hintergründigen zeitlichen Aspekten. Eindeutig ein bedeutender und wie auch herausragender Vertreter des Film noir, trotz der Tatsache, dass er aus Großbritanien stammt. Einfach ein Meisterstück und ein würdiger 2000-Film, den ich hier bewertete.
"Denk daran, was Mussolini gesagt hat: In den dreißig Jahren unter den Borgias hat es nur Krieg gegeben, Terror, Mord und Blut, aber es gab Michelangelo, Leonardo da Vinci und die Renaissance. In der Schweiz herrschte brüderliche Liebe, fünfhundert Jahre Demokratie und Frieden. Und was haben wir davon? ... Die Kuckucksuhr!"...
Nichts gegen Giamatti, wirklich ein klasse Typ und seh ihn wirklich sehr gern, doch nichts geht über Hoffman, einfach brillanter Kerl, stets überzeugend und ich weiß nicht wieso, aber ich find den Kerl unheimlich sympathisch, kann mir das manchmal selbst nicht erklären. ;)
Absolut großartiger Trailer, mir fehlen dafür die Worte. Anders gesagt ich bin absolut begeistert, hatte fast Tränen in den Augen, sieht klasse aus und ich freu mich schon sehr auf den Film, da kann ich einfach nicht anders. ;)
The Taking of Pelham 123
Nun ein weiterer Teil der Episoden eines Remakes, das werden langsam aber echt zu viele. Dieses Mal ein Gegenbeispiel, naja nicht ganz, aber auch nur insofern, dass ich anscheinend dieser Toleranztage, die mit dem Alter bekanntlich öfter auftreten sollen, sind nebenbei nicht zu empfehlen. Hier erinnere ich mich sogar an den Kinostart, eigentlich hatte ich mir damals ja vorgenommen in diesen Streifen (somit ins Kino) zu gehen, da das Original "Stoppt die Todesfahrt der U-Bahn 1-2-3" seither zu einem meiner Favoriten zählte bzw. kann ich an dieser Stelle nur jedem empfehlen, perfekter 70er Jahre-Thriller mit Walter Matthau und Robert Shaw, exquisit besetzt und brillant inszeniert, fast revolutionär, aber ich gerate ins Schwärmen für das Original. Wo war ich? Ach ja, letztlich ging ich aber nicht in den Streifen, weil....ähm...wie war das noch....öhm...weil...tja...mh...ich habs vergessen. Ist aber jetzt auch egal, denn nun von mir gesichtet, "Die Entführung der U-Bahn Pelham 1-2-3" von Tony Scott aus dem Jahre 2009.
Und ja so sollte es natürlich auch wieder klar sein, dass die Story des Originals hierbei natürlich übernommen wurde, so ist das halt bei Remakes, aber immerhin mit einigen kleinen Veränderungen bzw. Wendungen. Eben in die Moderne transportiert, auch wenn ich insofern zugeben muss, dass ich diese trotz ihrer Simplizität und auch in der Hinsicht, dass diese nun nicht allzu innovativ ist, wenn überhaupt, eigentlich sehr gern habe, warum auch immer. Scheint mit meiner Liebe zum Original zusammenzuhängen, jedenfalls vermute ich das irgendwie, denn sonst kann ich mir diesen "Charme" (hört sich seltsam, ist es auch) der Handlung nicht weiter erklären, eigentlich recht einfach gestrickt und nach bekanntem Muster: 10 Millionen Dollar in einer Stunde. Das fordert der Gangster Ryder von der New Yorker U-Bahn-Gesellschaft. Lösegeld für Geiseln der U-Bahn Pelham 1-2-3, die er mit seiner Gang entführt hat. Sonst will er für jede Minute Verzögerung eine Geisel töten. Als Vermittler zwischen Ryder und dem FBI fungiert Fahrdienstleiter Walter Garber, er übernimmt die Verhandlungen mit Ryder.
Aber auch der Cast gefällt mir hierbei eigentlich recht gut. Wenigstens keine absoluten Fehlbesetzungen, wie gesagt sie gefielen, so wäre da einmal ein solider Denzel Washington, mag ich, der seine Rolle des Fahrdienstleisters Walter (-> Anspielung auf den einzigartigen Walter Matthau, der im Original diese Rolle verkörperte) gekonnt übernimmt und John Travolta auch endlich mal wieder zu sehen, ist ja nicht unbedingt schlecht, besonders wenn er hierbei in die Rolle des Bösewichtes bzw. des gerissenen Gangsterbosses Ryder mit ganzen Accessoirkoffer an teuflischen Sachen, von dem Schnauzer des Grauens bis zum Obergangsterbosstattoo alles dabei, um als Bad Boy aufzutreten. Ryder bzw. Mr. Blue ein Mann, der ohne Kompromisse an Ziel gelangen will, koste es was es wolle, denn er hat die Fäden in der Hand, fast ein Geschäftsmann. In weiteren Nebenrollen kann man hierbei außerdem noch John Turturro (weitweg von von Spielzeugrobotern, gut so, hin zu Zügen) und James Gandolfini als Bürgermeister der Stadt New York bewundern.
Zusätzlich reiht sich auch Tony Scott´s Regie in die Maße der "soliden Arbeit" ein, regelrecht routiniert von ihm gehandhabt, mit all seinen typischen Elementen seiner neueren Filme, so nun mal rasant und temporeich, und so durchaus spannend und fesselnd (wenn dies auch größtenteils durch die beiden Hauptdarsteller verursacht wird), durchweg, dabei nicht immer plausibel und teilweise natürlich Blockbuster gerecht mit Over-The-Top-Sequenzen, die einen Actionmomente dabei durchaus gelungen, andere wiederum unspektakulär und nicht zu vergessen somit auch manchmal etwas hektisch inszeniert, man könnte also viel kritisieren. Und besonders das Ende enttäuscht hier, in gewisser Weise vorhersehbar gemacht, für mich jedenfalls teilweise und irgendwie platt, Hollywood-typisch halt. Der Schnitt eigentlich wie auch sonst bei Scotts neueren Filmen über alle Maße ganz nett anzuschauen, aber irgendwie gewöhnungsbedürftig. Die Kamera hüllt das Ganze noch in ein raues Gewand von Bildern, schick und modern gefilmt, mit interessantes stilistischen Mitteln, die an sich aber auch teilweise stets zwischen gut und nervig hin und her schwanken, so ging es mir jedenfalls an mancher Stelle, die Bilder verziert mit einer fast schon fiebrig (wie der Film an sich) wirkenden Optik, wie gesagt einer rauer Großstadtlook, wie der Asphalt selbst.
Die Charaktere wurden an sich für einen (Action) -Thriller solcher Machart sogar recht ordentlich gezeichnet, ich mag da aber auch wieder sehr freundlich sein, immerhin keine Überhelden, da bleibt Washingtons Figur regelrecht nüchtern, voller Fehler, ein Mensch wie jeder Andere, der am falschen Tag am falschen Ort ist, auch wenn das nun wiederum auch ein Klischee darstellt und Ryder´s Entführung doch letztendlich ein klein wenig hintergründig sein mag, jedoch für mich erneut klischeehaft. Das Skript von Brian Helgeland zudem voll von kleinen Patzern und Ungereimtheiten. Aber man will ja tolerant sein. Der ist ja gar nicht so mies.
So bleibt mir schließlich nur noch zu sagen, dass "Die Entführung der U-Bahn Pelham 1-2-3" keinesfalls und ich betone keinesfalls an das Original herankommt, dies war meinerseits eh von Anfang an klar, doch bin ich durchaus positiv überrascht in der Hinsicht, denn so bietet Scott´s Film immerhin ganz nettes, anspruchsloses, modernes Popcornkino, das für mich größtenteils an Spannung gewann durch das Psychoduell seiner zwei Hauptdarsteller und den Vergleich mit dem Original, wobei das Remake eindeutig den kürzeren zieht, fürs erste Mal schauen schon ganz okay und durchaus unterhaltsam, ich bin einfach zu nett, aber ich wiederhole nochmal (ich kann anscheinend nicht anders und ja irgendwie bin ich da sehr penetrant), lieber zum Original mit Walter Matthau und Robert Shaw greifen.
Ich möchte nicht jetzt der böse Mann sein, aber die Überschrift verlautet falsches:"Ein Spaziergang mit Ethan Hawk und Julie Delpy" - Schöner Tipp, aber der gute Ethan Hawke(!) heißt dann doch etwas anders, bin da sehr penibel. :)
Alles Gute!:)
Guter Mann, ob alt, ob jung. Ob Agent oder Rockervampir, irgendwie hege ich große Sympathien für Bauer bzw. Sutherland, immer wieder gern gesehen, und außerdem ne coole Sau...
Auf jeden Fall eine interessante Wahl, wäre ich nicht auf die Idee gekommen, Franco als Heffner zu besetzen bzw. kann ich mir irgendwie schwer vorstellen, mal sehen, ist ja eh "nur" ein Cameo...
Notes on a Scandal
Eine Lehrerin lässt sich auf eine Affäre, mit einem ihrer minderjährigen Schüler ein - Ein Skandal und fast schon mehr als schockierend (das eh)- wie kann man so etwas verantworten?- Er ist noch ein Kind!- und oberflächlich gesehen der Anfang von "Tagebuch eines Skandals" von Richard Eyre aus dem Jahre 2006 nach dem Roman "Notes on a Scandal" von Zöe Heller, welcher wiederum auf wahren Begebenheiten basierte. Doch an sich geht es noch um viel, mal als einen solchen "Skandal", dieser dient nur als Beginn bzw. Aufhänger des Ganzen, denn es geht um viel mehr. Um die Einsamkeit zweier Frau, die beide so verschieden sein mögen, doch eins bindet: Die Einsamkeit und der Versuch Zuneigung zuergattern, mit Konsequenzen für alle. Und ihre Freundschaft?
Wie erwähnt ein Film um Freundschaft, Einsamkeit, Zuneigung, Loyalität und durchaus auch Homosexualität, ein Sammelsorium an interessanten Themen bzw. vielschichtiger Stoff, ideal miteinander verbunden, ansprechend und faszinierend präsentiert, für mich jedenfalls: Barbara ist eine einsame Frau. Eine Lehrerin, die an ihrer Schule hart durchgreift, so hilft sie auch den neuen Kunstlehrerin Sheba, die den Schülern noch nicht gewachsen zu sein scheint, da kommt Hilfe gelegen. Barbara lernt sie näher kennen und entdeckt die Affäre Sheba´s mit einem minderjährigen Schüler, Barbara sieht ihre Chance, sie will ihre Zuneigung erpressen.
Dabei lebt der Film natürlich von seinen grandiosen Akteuren. Hier hätten wir einmal eine erstklassige Cate Blanchett, die hier förmlich zu strahlen weiß, als verheiratete Lehrerin Sheba, die eine Affäre mit einem ihrer Schüler beginnt, ohne zu ahnen, wozu dies führt. Blanchett spielt mit vollem Einsatz, ihre innere Verzweiflung spürbar, großartig. Neben ihn, mindestens genauso herausragendend, die einmalige und bei mir stets gern gesehene Judi Dench in einer großen Rolle, der der liebeshunrigen Barbara, ein Rolle, die ihr gerecht wird. Denn so kann Dench endlich mal wieder zeigen was in ihr steckt und das ist sicherlich viel, wie Blanchett, mit vollem Einsatz und einer Intensität, das einen fast umhaut, und sodass man doch irgendwie Mitleid bzw. Mitgefühl mit ihrer Figur hat, naja so ging es mir jedenfalls, beide Schauspielerinnen hier auf einem überragenden Schauspielniveau, das reißt mit, das fasziniert. Zwischen Freundschaft und Loyalität und Feindschaft und Verrat, die Grenze dazwischen ist zum reißen dünn, ein wahrer Psychokrieg beider Seiten. Und als hätte es nicht besser kommen können, ist auch noch Bill Nighy mit an Bord, wie Dench auch sehr gern gesehen bei mir, und auch Nighy liefert eine tolle Leistung ab, als Shebas Ehemann Richard, besonders in emotional-tiefgreifenden Momenten, weiß er einfach zu glänzen. Somit perfekt besetzt.
So möchte ich selbstredend auch Eyres Inszenierung in den höhsten Tönen loben, fesselnde und interessante Erzählweise, kraftvoll gemacht, zwischen Melodram und tiefgründigen Psychodrama, alles sehr fein inszeniert, wie das Tagebuch eines einsamen Lebens, einer Biographie ähnlich, und sonst auch stets nüchtern und autentisch gehalten, besonders wichtig hierbei natürlich auch die Ausarbeitung der Charaktere, der beiden Hauptprotagonisten um genau zu sein, in jedem Fall exzellent und hintergründig bzw. genauso gut vielschichtig gestaltet, einfach absolut gelungen und so doch über die erstaunlich kurze Laufzeit, stets spannend gemacht, sodass ich mich nicht vom Film losreißen konnte, geradezu abgründig mancher Aspekt und insgesamt irgendwie doch tragisch. Was soll ich sagen, inszenatorisch ist alles stimmig, die Kamera wird zudem sehr gut geführt, sehr präzise. So kreiert sie nüchternde (ja auch hier) und realistische Bilder, sauber gefilmt, toll.
Einzig der Score von Philip Glass mag dabei ein wenig stören, insofern, dass dieser leider viel zu hochdramatisch bzw. überhöht eingesetzt wird, als würde dieser förmlich nach Aufmerksamkeit schreien und so etwas fehl am Platze wirkt, wenn auch an sich ja eigentlich ganz nett komponiert, passte für mich nur nicht ganz ins Gesamtbild des Ganzen, andererseits wirkt der Film an sich doch letztendlich viel zu kurz und bündig, aber wenn interessiert das, so ist es doch perfekt. Denn das Ganze hier ist eh meckern auf höchstem Niveau.
Somit will ich dann eigentlich nur noch sagen, dass "Tagebuch eines Skandals" ein grandios inszeniertes Meisterstück ist, ein packendes Psychoduell mit zwei herausragenden agierenden Darstellerinnen in den Hauptrollen, meinerseits absolut zu empfehlen.
The Grapes of Wrath
Die Verfilmung von John Steinbeck´s legendären und sozialkritischen Roman "The Grapes of Wrath", ein ungewöhnlicher Stoff für die weltbekannte Westernregisseur-Ikone, wobei er mit dem Begriff unter wert verkauft wird, John Ford, noch in jungen Jahren, wobei mit Mitte vierzig, das jung wohl doch anders aussieht. Somit beweist er hier eindrucksvoll, dass er auch zu anderen Themen bereit ist. Und so erschuf er 1940, diese Verfilmung unter dem gleichnamigen Titel "Früchte des Zorns". Eine durchaus schwierige Aufgabe, die sein vollkommenes Können verlangte.
So wurde selbstredend die Story des Bestsellers übernommen, wenn auch in etwas abgewandelter Form, verständlich in Anbetracht der zeitlichen Umstände, deshalb alles etwas vorsichtiger abgehandelt, wenn auch immer noch kritisch angelegt und durchaus kontrovers dabei: So führt uns Ford zurück in die 30er Jahre, die Zeit der großen Depression, der Wirtschaftskrise: Nach dem Knast, auf Bewährung draußen, will Tom Joad zu seiner Familie zurückkehren, doch keine Spur, er sucht (gemeinsam mit Ex-Prediger) und findet bzw. erfährt, dass die große Landgesellschaft allen Pächtern ihr Land nahm bzw. kündigte. So hat die Familie nur ein Ziel auf ins gelobte Land (Kalifornien), wo Milch und Honig wächst, und nach scheinbar stichhaltigen Zetteln Arbeit zu finden ist. Der Beginn einer Odyssee...
Besonders aus heutiger Sicht gesehen, lebt Ford´s Werk selbstverständlich von seinen stark besetzten Darstellern. Hervorstechen tun dabei besonders zunächst ein brillant agierender Henry Fonda als fast schon idealistischer Sohn und Heimkehrer Tom, der sich seiner Vernunft stets bewusst werden muss, um nicht Gefahr zu laufen sich in den Fängen der Gewalt wieder zu finden, was zur Spaltung der Familie (so die die weise Frau Mama) führen könnte. Fonda selbst gibt wahrscheinlich einer seiner eindrucksvollsten und bewundernswertesten Performances, kraftvoll und emotional, mit vollem Herzen dabei. Und auch Jane Darwell geht in ihrer Rolle der Mutter Road förmlich auf, letztlich dient sie als Stützpfeiler der Familie, irgendwie, mit den letzten Worten spendet sie Hoffnung und Mut. Sie spielt, wie Fonda, mit Leib und Seele, eine großartige und mehr als glaubwürdige Leistung. So existiert besonders zwischen Mutter Joad und Tom eine geradezu magische Bindung von Zusammenhalt und Hoffnung Und auch John Carradine als Ex-Prediger Casy zeigt sich in echter Hochform, von ihm stark gespielt bzw. und natürlich weiß auch der Rest des Casts zu überzeugen.
Weiterhin versucht auch Regisseur Ford selbst das Beste, bleibt kritisch und radikal, dabei wohl führend im alten Hollywood und im zeitlichen Kontext wirklich herausragend, sehr präzise und scharf, wenn auch wesentlich positiver und hoffnungsvoller als der Roman, durch den ungebrochenen Mut und stets das Gefühl nach Gerechtigkeit, nach Hoffnung, so gesagt bleibt doch trotz der harten Kritik ein Stück des amerikanischen Traums erhalten. Dennoch teilweise genauso authentisch wie auch ernüchternd von Ford in Szene gesetzt, fesselnd und interessant erzählt. Auch wenn dabei Ford nicht auf Melodramatik verzichten mag und doch ein klein wenig rührselig daherkommt, aber an sich sonst ein sentimentales Werk, das so auch berührt. Dies tut dem Film also keinen Abbruch und positiv überraschen mag somit auch der Einsatz von Humor, der den Film Szene für Szene unterstützt und ihm umso geradezu ehrlicher wirken lässt. Anfangs in tristen wie auch trostlos wirkenden Bildern fast schon dokumentarisch von der exzellent geführten Kamera eingefangen und selbst heute noch mit einer authentischen Atmosphäre angereichert, und auch insgesamt stark gefilmt.
Zusätzlich wurden die Charaktere, wie bereits anderweitig erwähnt, einerseits glaubwürdig, andererseits sehr liebevoll gezeichnet, sodass man doch letztendlich mit ihnen leidet und auf Gerechtigkeit hofft, hierbei tun natürlich auch die Darsteller ihr übriges und verstärken so diese Intensität und die Glaubwürdigkeit der Charaktere, zudem interessant beleuchtet.
Was mir dann letztendlich zu sagen bleibt ist, dass "Früchte des Zorns" wahrscheinlich mitunter zu den bedeutendsten Werken von John Ford zählt, so wohl wichtiges und kritisches Zeitdokument, als auch mehr als menschlicher und ergreifender Film an sich.
The Eye
Und wieder ein wahrscheinlich unnötiges Remake geschaut. Hurra, das verstreut positive Energie. Natürlich war mir bewusst, dass ein Original existiert, die Fernsehzeitung informiert und naja manchmal habe ich auch nichts anderes zu tun, als den Gedanken zu äußern, warum viele Remakes so schlecht sind, hier kann ich deshalb nur mutmaßen, wie gesagt den Originalfilm aus Hongkong und dem Jahre 2002 namens "Gin Gwai"(hier auch unter selbigen Titel geführt, wie wunderbar, "The Eye") ist mir nur schwerlich bekannt, also gar nicht. Das Remake verziert mit dem einfachen Titel "The Eye", wie erwähnt, und aus dem Jahre 2008 von Regieduo David Moreau und Xavier Palud.
Die Story des Originals gleich mit eingefügt, mit noch ein paar Recycling-Elementen angereichert. Das Konzept für mich eigentlich interessant, ich mag Geistergeschichten, doch wird diese jedoch in abgekauter und fast schon 08/15-Manier präsentiert, sodass einerseits Logik keine große Rolle mehr spielt und die ein oder andere Wendung sogar irgendwie ärgerlich, auf das Konzept bezogen, eigentlich ein Film über das Sehen. Über die menschliche Einbildung, schade leider nur, dass man davon selbst wenig bemerkt: Seit einem Unfall in ihrer Kindheit ist Konzertviolistin Sydney blind. Doch es gibt Hilfe, in Form einer Hornhauttransplantation, in der ihr die Augen einer Toten eingepflanzt werden. Nach der Operation hat Sydney aber schreckliche Visionen und sieht anscheinend Geister, nebenbei kein positives Zeichen ihrer Meinung nach.
So entpuppt sich auch die Hauptrolle als absolute Fehlbesetzung, da überzeugendes Schauspiel verlangt wird, so sollte also schnell klar sein, dass Jessica Alba dafür die Falsche ist, denn leider Gottes ist ihr Talent in der Hinsicht doch recht begrenzt, sie kann allein mit ihrem Aussehen prallen, auch wenn das wiederum an sich nichts besser macht, denn Schauspieler sollten spielen können und keine mimischen Steine sein. Auch wenn ich zugeben muss, dass in ihrer Gestik und Mimik in der Hinsicht schon einige Bewegungen zu erkennen sind, ihr Spiel ist trotzdem mehr als hölzern und platt. Und so kann man schnell behaupten, dass sie nicht in der Rolle der verstörten Sydney zu überzeugen weiß, sie wirkt geradezu aufgesetzt, schade. Denn genau hier hätte man eine starke Hauptdarstellerin gebraucht, nebenbei erwähnt sollte erst Reneé Zellweger die Rolle übernehmen, man nahm aber Alba, da diese so fein Violine spielen lernte, machts auch nicht besser. Da diese (starke Hauptdarstellerin) nunmal irgendwie fehlt, liegt es an den Nebenrollen großeres zu liefern, aber auch hier entschied man sich anscheinend blass zu bleiben, von Alessandro Nivola bis Parker Posey, alle spielen ohne besonders aufzufallen, da wirkt Newcomerin Chloë Moretz (in Minirolle) sogar noch ganz passabel.
Die Arbeit des Regieduos weiß dabei aber auch nicht zu begeistern, absoluter Durschnitt eigentlich, wenn ich sogar einige Stufen darunter, mit altbekannten Elementen wird hantiert, wirkt geradezu ermüdend, obwohl ich eingestehen muss, dass das Ganze einen kleinen Unterhaltungsgrat hatte, aber so sind die Schockmomente mehr als vorhersehbar und wie gesagt altbekannt, typische Geisterelemente in einer recycelten Story über diese Geister, aus Asien, wenn das nicht alles sagt. Hier wird also wieder einmal mehr auf große Inszenierungs-Effekten gesetzt, als auf eine plausible Story und alles andere.
Zudem noch ein paar nett anzuschauende Bildchen, untertont von einer fast schon nervig-penetranten musikalischen Untermalung, um die Spannung zu fördern, dieser Effekt trat leider Gottes bei mir nicht ein. Wenigstens waren diese kleinen Bildchen hochqualitativ, auch wenn ich zugeben muss, dass in der Hinsicht der Trailer des Originals wesentlich ästhetischer und visuell interessanter wirkte, als das hier und auch die Kamerafahrten wirkten eher künstlich, als dass sie irgendeine besondere Wirkung erzielen könnten, aber ganz schick war es dann doch irgendwie.
Und auch die Charaktere bleiben leider eher mittelmäßig bis so gut wie fast gar nicht gezeichnet (ich neige zu übertreiben), das erschwert natürlich noch die Arbeit der werten Akteure und so bleibt alles irgendwie blass, fast farblos. Aber die Dialoge gehen hierbei noch durchaus in Ordnung.
Unterm Strich bleibt dann nur noch zu sagen, dass "The Eye", trotz meiner Unwissenheit des Originals, für mich irgendwie doch misslungen ist, dass mag vielerlei Gründe haben, liegt wahrscheinlich größtenteils an Jessica Alba und meiner Antisympathie ihr gegenüber, das Filmchen selbst zwar stellenweise ganz unterhaltsam bzw. interessant, trotzdem für mich insgesamt schwach.
Jetzt muss ich euch wirklich mal meinen Dank aussprechen, hätte den sicherlich sonst übersehen, und zum Glück empfang ich den Sender auch noch, also: Vielen Dank.^^
Collateral
Taxis, das Gerät des Taxifahrers. Der Beruf selbst, doch recht faszinierend, man fährt hin und her. Trifft auf die verschiedensten Leute, aus allen möglichen Milieus, Schichten, Berufen und was es hierbei nicht alles für Möglichkeiten gäbe. Taxis, verschiedene Service-verschiedene Tarife, ein Beförderungsmittel, bei Zahlung. Und ja auch ein bestimmter Michael Mann interessiert sich für das Taxifahren und so kann man daraus schließen, dass es so wahrscheinlich zu "Collateral" kam, von Mann eben aus dem Jahre 2004. Wobei hier nun mal sowohl das Taxi, als auch auch sein Fahrer bzw. somit auch der Fahrgast eine durchaus bedeutende Rolle spielen, aber das erklärt sich ja fast von selbst.
Die Story schlau erdacht, ganz nach dem M.-Mann-Prinzip, ein cleveres Katz-und-Mausspiel, doch stets aufs Neue faszinierend, mit interessanten Wendungen, ein Zwei-Mann-Kampf, was sich mehr und mehr zum Psychoduell beider Kontrahenten entwickelt, an sich aber recht simpel: Es ist Nacht in Los Angeles, die Lichter Stadt flackern über dem Asphalt, Taxifahrer Max will nur noch den Feierabend, doch der nächste Fahrgast steht schon bereit und so soll es doch noch eine Tour sein. Der Fahrgast, Name Vincent, bietet Max hingegen 600 Dollar, wenn er ihn zu 5 wichtigen Terminen bringt. Doch bald stellt sich heraus...Vincent ist ein Profikiller, der anscheinend eine Abschussliste abarbeiten muss, so beginnt für Max der Albtraum einer Nacht...
Zudem hält auch der Cast einige Überraschungen bereit, nicht in der Hinsicht, dass Jamie Foxx einen Taxifahrer spielt. Das wohl eher nicht, dennoch agiert Foxx grandios, bringt die Ängste und die Unsicherheit bzw. seinen Versuch dieses mörderische Treiben zu stoppen, welcher in Verzweiflung endet seines Protagonisten perfekt rüber, fasziniert mit seinem intensiven Spiel und überzeugt auf ganzer Linie. Die Überraschung liefert aber Tom Cruise, der hier wahrscheinlichlich erstmals als Bösewicht auftritt, schwerlich fällt mir dabei eine andere Rolle seitens Cruise ein, die diesem Fieslings-Milieu gerecht werden könnte, steht ihm aber sehr gut. Aber auch auch das beherrscht Cruise im besten Maße, man würde wohl sagen er übernimmt die Rolle des Vincent teuflisch gut (besonders anfangs mit Sonnenbrille), sehr souverän gespielt. Beide in echter Hochform liefern sich ein Duell der Extraklasse, mit Taxi. Aber auch in Nebenrollen wissen einmal Jada Pinkett Smith als Max´s vorheriger Fahrgast die Staatsanwältin Annie und Mark Ruffalo zu glänzen.
Mann´s Regie kann man dabei selbstverständlich als exzellent loben, wenn die Story schon nach M.-Mann-Muster aufgebaut wurde, kann er natürlich auch wieder zeigen was er inszenatorisch so drauf hat. So baut Mann zunächst eine hitzige Spannung auf, füllt diese mit kleinen, feinen Wendungen und lässt diese letztlich förmlich explodieren, dazwischen zwar ein paar Längen und Durchhängern, aber trotzdem stets auf guten Niveau, und so bleibt seine Erzählstruktur fesselnd, wenn auch nicht perfekt, dieses Messen zweier ungleicher Menschen, die jedoch mehr verbindet als man vermuten mag, oder doch nicht. In jedem Fall sind sie aneinander zunächst gebunden. Einen anderen interessanten Aspekt bildet dabei noch jener, das Mann-Prinzip mal ausgenommen, dass auch bei "Collateral" durchaus Paralleln zu Manns großem Meisterwerk "Heat" zu finden sind, beabsichtigt oder nicht, denn wo "Collateral" beginnt (Flughafen L.A.), endet "Heat" und wo "Heat" wiederum seinen Anfang findet (Haltestelle Metro L.A.), findet "Collateral" seinen Schluss. Zufall oder nicht das die Frage, auch wenn Mann selbst es als einen Solchen bezeichnete. Weiterhin liegt Manns Stärke natürlich wieder in den Bildern und seinen Kameras bzw. die verschiedenen Kombinationen daraus, so werden wieder meisterhafte Bildchen kreiert, unterkühlt und sauber gefilmt, mit einer einmaligen Optik, wie sie nur Mann machen kann, und einer großartigen Atmosphäre, wo man den Geruch der Nacht in L.A. fast wahrnehmen kann, ein echter Bilderrausch, für mich wie immer etwas gewöhnungsbedürftig, aber sonst einfach erstklassig.
Dazu noch präzise niedergeschriebene Dialoge, durchaus gut ausgearbeitete Charaktere, hintergründig beleuchtet und nicht zu vergessen wäre noch der fein ausgewählten Soundtrack, passend eingesetzt und einem genauso stimmigen Score von James Newton Howard.
Schlussendlich bleibt mir dann nur noch zu sagen, dass "Collateral" ein absolut sehenswertes und spannendes Stück Zelluloid von Michael Mann ist, mit kleinen Schwächen, das aber besonders durch seine starken Bilder und das Duell seiner zwei Topstars und einem schicken Taxi besticht.
Washington passt auf jeden Fall, bin schon sehr gespannt was da noch geliefert wird, Washington ist bei mir eh immer gern gesehen....
Sieht auf jeden Fall schon mal großartig aus, bin sehr gespannt was da auf einen zu kommen wird...
Manhunter
Thomas Harris Verfilmungen, jeder kennt sie bzw. man hat mindestens schon mal von ihnen gehört, die Geschichten und Filme um den legendären Kannibalen Hannibal Lecter, der die Welt in Atem hielt. Die bekannteste Verfilmung hierbei wahrscheinlich Jonathans Demme´s "Das Schweigen der Lämmer", nach der Erscheinung weltweit gefeiert und prämiert bzw. Anthony Hopkins wurde wie seine Figur legendär, doch bereits 5 Jahre vor Demme´s Film wagte sich noch ein anderer Mann (fast ironisch) an den Stoff bzw. an einen anderen Roman von Harris "Red Dragon". Und so kreierte Michael Mann seinen "Roten Drachen/Blutmond" aus dem Jahre 1986, leider viel zu oft übersehen. Doch mindestens seinen "Konkurrenten" ebenbürtig, wenn nicht sogar besser.
Die Handlung an sich clever gehandhabt, Mann nutzt das Potenzial seiner Geschichte, nutzt die psychologischen Hintergründe, die Abgründigkeit des Stoffes, von Dämonen und Teufeln, deren eigene Seelen nicht mehr existent scheinen, sodass die Menschlichkeit nicht vorhanden ist, tief in der Nacht des Blutmondes, um einen Serienkiller, interessant gemacht: In Vollmondnächten schlägt er zu, kennt keine Gnade und tötet dabei ganze Familien und verziert seine Opfer letztlich mit Glasscherben in den Augen. Die Polizei in Aufruhr und so bittet FBI-Chef Jack Crawford den Profiler Will Graham zurück in den Dienst, der sich in die Psyche solcher Serienkiller versetzen kann. Sein letzter Fall brachte ihn an die Grenzen seiner Kraft und seines Verstandes, beim Fall Lecktor (kein Fehler!), und bei genau diesem sucht er nun erneut Hilfe...
Und auch die Besetzung kann sich durchaus sehen lassen, sehr fein und sorgfältig ausgewählt, so glänzt in der Hauptrolle besonders William L. Petersen (später durch Edward Norton im Remake ersetzt) als Ermittler Will Graham. Petersen zeigt sich in echter Hochform spielt mit viel Einfühlvermögen für seine Rolle und verleiht ihr somit auch ihre Tiefe, stark und dabei natürlich extrem cool (wie einfältig von mir). Weiterhin noch ein gut agierender Dennis Farina als FBI Chef Crawford, der Will zum Fall motiviert, eine recht solide Kim Greist, die zwar recht wenig Screentime an sich bekommt, aber diese immerhin gut auszufüllen weiß als Molly Graham und ein überzeugender Stephen Lang als informationsgeiler Reporter (somit das typische Klischee) Freddie Lounds. Für die Rolle der "Zahnfee" bzw. die des Francis Dollarhyde (Ja, auch hier kein Fehler) selbst wurde sie hierbei mit einem recht unbekannten Namen, für mich jedenfalls, besetzt. Tom Noonan. Doch das heißt keinesfalls, dass dieser in irgendeiner Weise eine minderwertigere Leistung erbringt (für mich im Vergleich zu Ralph Finnes im Remake), keinesfalls, denn dieser weiß grandios aufzuspielen und sogar in gewisser Weise einem mit seinem Spiel zu schocken bzw. zu faszinieren oder auch seine Rolle faszinierend darzustellen, mir erging es jedenfalls so. Was natürlich noch fehlt wäre die Besetzung des Lecktor (ich wiederhole mich aber das ist wirklich kein Fehler meinerseits). Denn es ist n-i-c-h-t(!) Anthony Hopkins. Nun werden sich einige Fragen: Was? Richtig gelesen, es standen viele Namen zur Auswahl von John Lithgow bis William Friedkin, letztendlich bekam die Rolle aber der großartige Brian Cox, halte ihn für äußerst unterschätzt nebenbei erwähnt. Und ja Cox erbringt er fantastische Leistung in seinen wohl dosierten Auftritten als Lecktor. Jetzt mal Vergleiche zu Hopkins ausgeschlossen, da das völlig andere Herangehensweisen einerseits von Cox und Hopkins, als auch von Mann und Demme sind, wo Demme noch etwas mit seinem Prunk und seiner Größe strahlt (etwas abgehoben) bzw. den Charakter des Lecters als so gesagt "Gottesfigur" seines Films darstellt, ich will mir hier kein Urteil erlauben ich mochte das ja stets, bleibt Mann etwas nüchternder oder auch subtiler (das gilt übrigens für die ganze Inszenierung), so auch Cox und genauso weiß er zu glänzen.
Des weiteren kann man Michael Mann´s Regie wohl als großartig betiteln, stets hält konstant die Spannungskurve seines Films auf einem hohen Niveau und legt seine Geschichte an sich schon wesentlich tiefgründiger an, als später Brett Ratner. Auch wenn sich für mich auch wieder einige kleine Parallelen zu Manns später folgenden "Heat" ergeben, so geht er ungefähr nach dem Michael-Mann-Prinzip bzw. somit auch HEAT-Prinzip vor, dass heißt Mann zettelt wieder in gewisser Weise ein kleines Katz-und-Mausspiel, wobei die Rollen dabei nicht unbedingt festgelegt zu seinen scheinen, trotzdem insgesamt furios inszeniert. So bleibt aber zunächst Graham der Jäger und Dollarhyde der Gesuchte bzw. Gejagte, das mehr oder weniger. Das mag altbewährt sein, aber fesselt auch, immerhin weiß mit hintergründigen bzw. abgründigen Aspekten seiner Figuren und Handlung zu glänzen. Mit feinen psychologischen Aspekten zu verfeinern, so beleuchtet er die Psyche des Teufels, der über der einsamen Frau kreist um bald sein Opfer zu fassen, beim Blutmond und so gesagt mich faszinierte das durchaus.
Dazu noch eine exzellente Kameraarbeit, mit modernen Look und fast schon hypnotischer Wirkung, sehr sauber gefilmt und irgendwie auch symbolisch, besonders in Hinsicht auf Farbgebung und hierbei noch die Farbe "weiß" als klinisches Mittel, und so kreiert Mann auch eine fast beklemmende und intensive Atmosphäre, fast unheimlich.
Was man natürlich hierbei noch loben sollte, wäre die erstklassige und suggestiv wirkende musikalische Untermalung des Werkes, was dem Ganzen noch ein etwas unheilvolles und fast schauerhaftes verleiht, jedenfalls erzeugt auch dies eine unglaubliche Intensität, die fasziniert. Hervorstechen weiß dabei das Finale, genial untermalt vom psychedelischen Sound des Liedes "In-Da-Gadda-Da-Vida" von Iron Butterfly, perfekt eingesetzt.
Schlussendlich möchte ich dann nur noch sagen, dass ich "Blutmond/Roter Drache" (ich erwähne mal beides) von Michael Mann absolut gelungen finde. Brillant inszeniert, hintergründig und psychologisch beleuchtet, durchaus schockierend wie auch fesselnd. Ein leider viel oft übersehenes Stück Lecter-Filmgeschichte, für mich ein Thriller der Extraklasse.
House of Wax
Das Ende/Teil 2 von keine Ahnung was da noch folgen wird. Aus dem Leben des Hoffman. Der endgültige Untergang des alten Mannes, der Beweis dafür, dass ich alt werde und somit nicht mehr in der Lage bin, logisch zu bewerten und tatkräftig zu argumentieren. Schade drum. Und so kommt zu Tage, der Film, der weltweit berühmt wurde, durch das Mitwirken einer bestimmten Millionenerbin*hust..."House of Wax" von Jaume Collet-Serra aus dem Jahre 2005, ein Remake (wer hätte das erwartet? In der heutigen Horrorfilmgesellschaft?) des Vincent Price-Klassikers "Das Kabinett des Professor Bondi", der wiederum eine Neuverfilmung des Films "Das Geheimnis des Wachsfigurenkabinetts" aus dem Jahre 1933 darstellte. Das heißt also erstmal, allzu originell kann das Ganze nicht werden, naja erwartet hatte ich eh wenig.
Hierbei wäre noch in Hinsicht auf die Story zu bedenken, dass das Einzige was der Film mit der Vorlage zu tun, dass Prinzip der Leichen in Wachs ist, mehr nicht. Die Story an sich ist eh nach einem 08/15-Konstrukt aufgebaut, nichts besonderes, so Teenie-Slasher-Zeug, zum Thema später mehr, doch muss ich zugeben, dass ich die Thematik "[Billiger] Grusel mit Wachsfiguren" durchaus recht interessant fand. Hatte irgendwie etwas, das erinnerte mich fast an meinem Besuch in einem solchen Kabinett, aber genug davon weiter zur Story: Es geht um so 6 Freunde (erwachsene Teenies oder so), die wollen ja eigentlich zu einem Football-Spiel, doch haben leider wie das Schicksal so spielt, eine Autopanne. So geraten sie in ein anscheinend trostlosen Kaff und entdecken bald das Wachsfigurenkabinett, doch zu spät bemerken sie was mit ihnen passieren soll...und was es mit den Ausstellungsstücken des Kabinetts auf sich hat.
Dazu wie man bemerkt haben sollte, ein recht junger Cast, dabei das älteste Mitglied Brian Van Holt, in einer Doppelrolle, gleich Bösewicht hoch zwei, und anfangs überraschend charmant, sein Haarstyle am Anfang echt hübsch. Seine Leistung dabei recht solide, wenn auch nichts besonderes, als böse/r "Kurator/en". Wo wir bei der Jugend wären besonders prominent dabei wie erwähnt Paris Hilton, auch wenn diese überraschenderweise eher im Hintergrund bleibt und weitaus weniger stört als gedacht, trotzdem wird nicht vergessen ihre Reize ins Bild zu positionieren, sie kann dennoch nicht schauspielern. Interessant auch (Achtung Spoiler!), dass das angedeutete Highlight des Ganzen (Hiltons Ableben) an sich sogar recht unspektakulär daherkommt, in gewisser Weise unispirierend, was natürlich irgendwie enttäuschte, aber seis drum, ging schnell. Auch wenn dabei wieder ein bestimmter Slasher-Faktor zu bewundern war. (Spoiler Ende!)
Aber Hilton ist an sich eh uninteressant. Viel, viel wichtiger war doch ein anderer Schauspieler (jetzt geht das wieder los!), der das Beste aus seiner plumpen Rolle macht. Die Rede ist selbstverständlich von Jared Padalecki (*heul, der Untergang ist nah), wie bereits irgendwann mal erwähnt, ich schätze den Jungen durch so eine bestimmte Serie sehr bzw. das heißt wiederum ja ich bin ein Fanboy, das Thema hatte ich ja auch schon, und ja irgendwie kann ich nicht anders, ich fand ihn gut (somit bin ich nicht mehr zurechnungsfähig) als Wade. Und außerdem fand ich seine Jacke auch sehr schick. Ausreichend bleiben dabei noch die Leistungen von Chad Michael Murray und Elisha Cuthbert und der Rest, von dem reden wir erst gar nicht, besser so.
Die Regie an sich absolut durchschnittlich, der Film an sich eh ohne besondere Merkmale und zudem strohdumm, mal die Wachsfiguren ausgenommen. Dennoch durchaus spannend und unterhaltsam (das rechne ich mal Jared an). Und der Slasher-Faktor stimmt teilweise auch, wenn auch anfangs bzw. damit meine ich die ganze erste Hälfte des Films alles recht unspektakulär bleibt, einfacher Grusel, mit den typischen Klischees. In der zweiten Hälfte hingegen geht es hierbei auch etwas härter zur Sache, besonders das explosive und förmlich dahinschmelzende Finale, bietet dabei noch den ein oder anderen fast schon seltsam-ironischen Unterton (irgendwo, keine Ahnung wo genau, aber doch vorhanden). Dieses ist somit Over-the-Top, aber doch recht ansehnlich. Sonst aber bleibt das ganze Spektakel ohne große Ideen, Einfälle oder irgendwas in Form von dem Wort "innovativ", an sich fügt es sich in Reihe an Teenie-Slashern ein, ohne wie gesagt neues Fleisch fürs Genre zu liefern, dafür wird auf altbewährtes gesetzt, nicht unbedingt schlecht, doch für mich nicht das Wahre. Einen anderen, zwar unwichtigen, aber dennoch interessanten Aspekt bildet hier das Kino, oft verwendet in Horrorfilmen als Stilmittel, so auch hier ungefähr und so ist es doch stets interessant zu erfahren welches Stück Zelluloid in diesem läuft, hier "Was geschah wirklich mit Baby Jane", wobei mir der Zusammenhang (wenn es einen gab), bis auf das Cover, zum Film nicht bewusst wurde, eigentlich absolut uninteressant ich wollts nur erwähnen. Naja wie gesagt sonst bleibt das Filmchen plump und wurde nur zu voll geschüttet mit Klischees.
Die Kamera reiht sich genauso gut in diesen 08/15-Konzept ein wie fast alles Andere, recht grell gefilmt, aber auch hier ohne wirkliche Substanz, ganz einfaches Mittelmaß, wenn nicht sogar schlimmer. An sich aber für einen solchen Film (ohne Ansprüche) für mich doch ausreichend. Der Wax war immerhin echt schick gefilmt und ich spreche es lieber nicht aus, zum Thema Fanboy.
Und die Figuren nur so prall gefüllt mit Klischees, und den Rest kann man sich insofern denken, auch in Hinsicht auf die Dialoge, obwohl ich bei denen recht positiv überrascht war, sie waren nicht gut, keinesfalls, doch für einen Horrorfilm solcher Machart, auch nicht ganz grottig, alles rein subjektiv.
Unterm Strich bleibt dann nur noch zu sagen, dass "House of Wax" ein kurzweiliger, jedoch dadurch nicht weniger plumper Horrorstreifen für mich ist, mit einen Fanbonus meinerseits durch Jared Padalecki (Ich seh schon das Ende bzw. ich bitte dies zu entschuldigen). Wer weiß, vielleicht können Fans des Genres ja mehr damit anfangen...
(500) Days of Summer
Es kam wie es kommen musste, ich hatte es schon immer gewusst, ehrlich. Wie könnte ich anders? Mein erster Gedanke als ich diesen Film (endlich) abschloss, der einzige Gedanke, der mir nach der Sichtung im Kopf rumspukte, das Einzige woran ich denken konnte: Verdammte -beliebiges vulgäres Wort einsetzen -. Verdammt! Wochen oder sogar Monate lang von jungen Buddys angesprochen:"Schau ihn, schau ihn! Schaust du ihn jetzt? Und jetzt? Hast du jetzt endlich Zeit? Komm schon schau ihn!" - Bis sich der alte Mann (das bin ich), dann schließlich doch ein Herz nahm und in die weite Welt losging um sich "500 Days of Summer" zu besorgen von Marc Webb aus dem Jahre 2009, der weg dahin nicht schwer, aber langwierig.
Doch auch ich hatte irgendwann diesen Film in meinen Händen. Von mir immer noch liebevoll als kleines überhypedes Filmchen bezeichnet.
Marc Webb geht dabei gar nicht so dumm vor. Ein gewitzter Mann, der weiß wie man es anpackt. Immerhin hat der Mann es geschafft seine Zielgruppe anzusprechen und in dieser gibt es so gut wie niemanden, der mit diesem Streifen nichts anfangen konnte, gute Ausnahmen gibts immer. Zielgruppe hierbei zwischen 14-20 Jahren. Die Jugend nun mal. Die leicht beeinflussbare Jugend und ja so geht Webb an sein Werk heran, baut in der Hinsicht auf die geächteten Gefühle seiner jungen Zuschauer, will ihnen Liebe vermitteln. Aber auf Grund meiner weitläufigen Forschungen, fiel Hoffman nicht auf diesen Taschenspielertrick von Marc Webb hinein. Er und sein manipulatives....ach halt doch mal endlich deine verdammte Fresse! Der Film ist einfach schön! Und damit hat sichs.
Webb erzählt die einfach Geschichte von zwei Menschen, zunächst. Von einem Jungen und einem Mädchen. Von Tom und Summer Ihre Beziehung, wenn man das hier überhaupt sagen kann, ihr Auf-und ab, zwischendrin die Liebe. Ein wahrer Rausch der Gefühle. Zwischen Trauer, Glücksgefühlen, Euphorie und Melancholie. Irgendwie wunderbar und irgendwie auch unbeschreiblich.
Webb verwebt dabei intelligent und clever die verschiedenen Zeitebenen miteinander, visuell interessant, und sogar irgendwie recht originell für modernes Kino gemacht, leicht und phantasievoll erzählt mit Witz und Liebe, einfach zuckerig bzw. süß mit anzuschauen. Das es sogar einem Menschen wie Hoffman an seine Jugend erinnert, irgendwie. Mit vielen kleinen stilistischen Mitteln angereichert, und einfallsreich überdacht, hierbei wäre die putzige und sehr liebevolle Musical-Einlage zu bedenken, schon die Szene an sich eroberte mein steinerndes Herz. Dennoch gebe ich zu bedenken, dass das Ganze natürlich prävisionäres Kino in Perfektion ist. Das aber nur am Rande. Alles recht stimmig und bittersüß bzw. schmackhaft und locker-leicht von Webb erzählt, vermischt mit sympathisch ausgearbeiteten Charakteren. Und so verfliegen die Minuten wie die Sekunden einer Liebe. Wirklich sehr charmant und durchaus ansprechend, obwohl ich sicherlich nicht mehr zur eigentlichen Zielgruppe gehöre, aber das sind nur Ausreden meinerseits. Außerdem noch schön und sauber bebildert. Da spürt man förmlich die Liebe, die in der Luft liegt.
Zudem noch ein tolles Filmpaar, mit einem einerseits tollen Joseph Gordon-Levitt (mir eh stets sympathisch), der wieder ein mal zeigen kann was er drauf hat. Einfach die perfekte Besetzung, ohne jetzt hier zu übertreiben, der Junge ist einfach klasse. Und anderseits noch Zooey Deschanel, die auch zu überzeugen weiß. Gemeinsam bilden beide, ein wunderbares Gespann. Schön dabei auch ihre Harmonie, toll, um es einfach zu sagen.
Des weiteren noch ein passend ausgewählter Soundtrack, eigentlich perfekt für den Film und eigentlich auch wundervoll. Seltsam, dass ich so einfühlsam werde.
Abschließend kann ich nur noch sagen, dass "500 Days of Summer" ein wirklich bezaubernder Film ist, der mich sogar teilweise an die eigene Jugend erinnerte, irgendwie jedenfalls. Ein Film, der gute Laune verbreitet und verzaubert. Irgendwie etwas besonderes. Schade eigentlich, ich wollte ihn doch so gern hassen. Halt doch einfach mal den Mund! Der Film ist einfach schön. Ich mag ihn.
Bad Day at Black Rock
Was fallen uns nicht alles für Filme ein, wenn wir an den Namen John Sturges denken, wir denken wahrscheinlich immer sofort an seine Werke wie "Gesprengte Ketten" oder das Kurosawa Remake "Die glorreichen Sieben", doch auch auch bei diesem Film hier gilt der auch recht unbekannte Spruch: Unbekannt ist nicht gleich schlecht, vielleicht sogar besser (dies bezieht sich so wohl auf die filmische Qualität als auch auf die eben genannte Weisheit).
Nun gut jedenfalls meine ich dies, aber eine weitere Möglichkeit wäre natürlich auch das Alter, aber genug, am besten direkt zu "Stadt in Angst" von wie bereits gesagt John Sturges aus dem Jahre 1955 in Cinemascope gedreht nach dem Roman von Howard Breslin "Black Day at Hondo". Für mache unbekannt versteckt, für wiederum andere heute wieder ein echter Klassiker. Ich verstehe dieses Prinzip ja selbst nicht.
Die Story an sich hört sich zwar zunächst relativ schlicht an, doch ist sie wesentlich tiefgreifender als am Anfang angenommen, eine Auseinandersetzung mit dem Fremdenhass, dem Rassismus zusammengeführt durch eine Tat. Ein wahres Verbrechen in Black Rock, wirklich interessant gemacht, anfangs: Lange Zeit kam kein einziger Zug durch Black Rock, doch eines Tages, macht einer von ihnen dort halt. Ein einarmiger Fremder steigt aus, sein Name: MacReddy. Was er sucht? Einen japanischen Farmer namens Komoko, der nachdem Überfall auf Pearl Harbour auf ungewöhnliche Weise verschwunden ist. Doch statt auf freundliche und hilfsbereite Einwohner zu treffen. Begegnet ihm nur eine eiskalte Mauer des Schweigens. Denn die Vergangenheit dieser Stadt scheint düstere Seiten zu haben. Ein Geheimnis, das nicht gelüftet werden soll...
Dazu noch ein schauspielerisches Ensemble der Extraklasse, man könnte sie somit fast gigantisch nennen, viele große Stars, von ihnen allen sticht natürlich besonders der Hauptdarsteller hervor, nämlich der große Spencer Tracy als einarmiger und wortkarger Anwalt MacReedy, eine echte Herausforderung für ihn, die er selbstverständlich gekonnt löst, hier wieder in absoluter Hochform zu sehen. Tracy macht so einen großen Teil des Films aus, allein seine Präsenz ist unfassbar. Er spielt mit voller Energie und bleibt stets voll bei der Sache. Und neben ihn gäbe es noch weitere hervorragende Darsteller, sie alle wissen in ihren Rollen zu glänzen, eine Besetzung, die hier bei wie gesagt bei Tracy, Anne Francis und Robert Ryan anfängt dann zu Lee Marvin und Ernest Borgnine hinübergeht und bei Dean Jagger und Walter Brennan endet. Ein herausragender Cast, der in jedem Fall dem Film einige Zusatzpunkte einbringt, schon allein vom sehr hoch gehaltenen schauspielerischen Niveau, das hier an den Tag gelegt wird. Auf der einen Seite nun mal MacReddy auf der anderen Seite die Stadtbewohner mit ihrer doch recht unfreundlichen und feindlich gesinnten Art und Verhaltensweise.
Zudem ist Sturges Regie wieder erstklassig, besonders der Anfang des Ganzen ist beim besten Willen unglaublich faszinerend, nervenzerrend und brillant gestaltet, unterstützt mit einer bedrohlichen Atmosphäre, sodass das Ganze so seinen perfekte Einstieg findet, Sturges weiß nun mal wie man Spannung und das tut er hier sehr geschickt und auf eine intelligente Weise, recht gemächlich erzählt mit minimalistischen Mitteln, er lässt die Atmosphäre aber nur so glühen, ich möchte sie glatt als nahezu perfekt beschreiben und dazu noch mit Western-Elementen angereichert. Somit stellte sich bei mir ein Gefühl der Angst ein, eine Gefühl von Unwissenheit, voller Interesse verfolgte ich das Geschehen, na gut ich muss zugeben, trotz der recht gering gehaltenen Länge von ca. 80 Minuten gab es auch zwischenzeitlich kleine Längen, einige zähe Stellen und auch das Finale war mich jetzt nicht der erhoffte große Sprung, da das Ganze in der Hinsicht doch leider etwas verblasst, doch zufrieden bin ich allemal.
Die Kamera kann man weiterhin auch als großartig bezeichnen, gut gealterte Bilder, immer noch transferieren sie diese grandiose Atmosphäre, diese Bedrohung, die von ihr ausgeht, famos, man könnte auch sagen in gewisser Weise beklemmend und wie bereits erwähnt sehr schön sauber in Cinemascope gefilmt. Man spürt förmlich die Spannung, die in der Luft liegt. Ich kann diese Atmosphäre wirklich nicht genug loben, einfach genial.
Des weiteren wurde die Charaktere in dem Masse gut gezeichnet, wie man hätte bereits vermuten können, ja es wird auf ihren Hintergründen aufgebaut und diese sehr intelligent zusammengefügt, auch wenn die ein oder andere Figur dann am Ende doch etwas "vergessen" da steht bzw. verblasst, so wird gerade dies durch die grandiosen Akteure vertuscht, insgesamt aber doch eine recht gute Arbeite, die hier geleistet wurde. Dasselbe könnte man auch zum Score sagen, hochdramatisch und kraftvoll komponiert, in solcher Hinsicht erstklassig und somit für mich auch spannungsfördernd.
Was dann zum Schluss für mich zu sagen bleibt ist, dass "Stadt in Angst" doch ein mehr als gelungener und starker Klassiker ist, mutig und schlau inszeniert, zeigt er die dunklen Seiten Amerikas, kritisch beleuchtet. Dennoch ein Film, der besonders seine größtenteils Energie durch seinem phänomenal aufspielenden Spencer Tracy gewinnt. Trotzdem für mich ausgezeichnet.
All That Heaven Allows
Was der Himmel uns erlaubt, möge es die Liebe sein oder die Freundschaft, so findet sich doch stets in uns etwas einsames, gefestigt durch Misstrauen und Arroganz, doch möge die Liebe uns vereinen, ewig in ihr blühen, die Anderen ignorieren, der Himmel strahlt über uns doch sind wir ihm so fern. Was bleibt ist die Tragik des Seins. Doch das Herz bleibt, denn wir sind nun endlich Heim gekommen - Nun aber genug von Hoffmans Versuch irgendwie intellektuell zu wirken, denn das ist er nicht. Aber wohin nun? In die warmen und herzlichen Arme des Meisters der großen Gefühlsebenen. Dem Gott der Melodramatik. Hin zum großen Douglas Sirk und seinem Film "Was der Himmel erlaubt" aus dem Jahre 1955 nach dem Roman von von Edna und Harry Lee.
Die Story wie immer eine in erster Linie bezaubernde und emotional packende Liebesgeschichte, doch hierbei sei gesagt, dass sie hier hintergründiger angelegt wurde als man zunächst denken könnte, sogar regelrecht kritisch auf das Bürgertum der 50er Jahre bezogen, in ihrer vollen Arroganz und ihrem Materialismus: Seit Jahren lebt die Wiwte Cary, nach dem Tod ihres Mannes, in tiefer Enthaltsamkeit. Genauso wie eine Witwe leben sollte. Hoffnung findet sie bei ihren Kindern, diese studieren. Doch frisst sie die innere Trauer, bis sie sich plötzlich in den weitaus jüngeren Gärtner Ron verliebt. Er erwidert ihre Liebe. Doch ihre Freunde der hohen Gesellschaft sind geradezu geschockt von dieser Liebe.
Dabei setzt Sirk hierbei auch erneut wieder einerseits auf eine erstklassige Besetzung bzw. sein Darstellergespann, wie so oft und wie immer perfekt besetzt in der Rolle, Rock Hudson als einfacher und naturliebender bzw. stets freundlicher Gärtner Ron, Hudson zeigt sich wieder Hochform und vermag eine ganze Bandbreite an Gefühlen hervorzurufen, dass man ihn dafür eigentlich nur bewundern kann. Man bemerkt schnell seine Liebe zum Spiel und genauso überzeugt er. Und auch Jane Wyman weiß als reiche Cary Scott, aus deren Leben zunächst ein Wort wie Liebe verschwunden zu seien scheint, und durch Ron endlich ihr Glück findet, hin und her gerissen zwischen ihm und dem Country-Club, zwei Pole, die man nicht vereinen kann, herzzerreißend von ihr gespielt, einfach grandios. Gemeinsam bilden beide ein wunderbar agierendes Gespann, das zu harmonieren weiß. Ein perfektes Filmpaar und auch sonst insgesamt exzellent gespielt.
Zudem ist Sirks Regie wohl so gesagt erneut himmlisch, für mich eindeutig einer seiner besten Arbeiten, zusammen mit "In den Wind geschrieben", inszeniert er hier wieder großes Kino. Zu Gute kommt dem besonders die Länge von ca. 90 Minuten, da ich bei Sirk stets die Kürze schätze, da in der bekanntlich auch die Würze steckt, wobei man so die grandiose und unfassbare Wucht der großen Gefühle besser verarbeiten kann, so geht es mir jedenfalls, und so riss hier meine Faszination für das Werk nicht ab bzw. ich wurde über vollständig gepackt. Brillant gemacht, zwar recht lebensfern, Kitsch in seiner schönsten und perfektesten Form, aber um es so zu sagen einfach wundervoll, so was kann man im Grunde genommen nicht nachmachen, immerhin beeinflusste Sirk durch seine Arbeiten, wie diese hier, viele große Regisseure von Fassbinder bis Lynch und ja auch Tarantino. Weiterhin von ihm wie gesagt gesellschaftskritisch angelegt, präzise und scharf, zwischen jenem und einem sentimentalen Melodram, kreiert er seiner große Gefühlsoper, tragisch, hochdramatisch und absolut konsequent dabei.
Außerdem noch eine brillante Kameraarbeit, diese erschafft großartig und imposant anzuschauende Bilder, famos gefilmt, mit prächtigen Farben ausgestattet und die Natur-bzw. Schneekulisse an sich schon ein echter Traum, auch wenn ich hierbei ins schwärmen gerate: Schön. Wunderschön. Betörend. Und die Kamera an sich eh einmalig in ihrer Ausführung.
Letztendlich möchte ich dann nur noch sagen, dass "Was der Himmel erlaubt" ein brillant eingefädeltes, wundervoll bebildertes und hintergründig-melodramatisches Meisterstück von Douglas Sirk ist. Gefühlskino in seiner schönsten und besten Form.
Das ist mir relativ egal wie der Film an sich, letztendlich sieht das Ganze bzw. das Konzept dann auch nicht anders aus als beim Ersten, wo wir wieder beim Anfang wären und einfach gesagt interessiert mich eine Fortsetzung nicht. Wieso auch...