hoffman587 - Kommentare

Alle Kommentare von hoffman587

  • 2 .5

    Final Destination 4

    "Was ist denn?" - " Weißt du noch mein Traum? Es war gar kein Traum. Es war wie eine Vision."

    Es gibt Filme in dieser Welt (kommt mir so bekannt vor), bei denen selbst mir die Worte fehlen und nein so irre bin ich noch nicht, dass ich diesen Film mit folgenden Worten irgendwie insofern abfeiern werde. Das ganz bestimmt nicht. Denn auch bei mir gibt es eine Grenze zum filmischen Hass. Ich weiß ich muss mich rechtfertigen, wieso schaut man denn auch so etwas wie "Final Destination 4" aus dem Jahre 2009 von David R. Ellis? Ehrlich gesagt ich weiß es nicht, ich werde es nie wissen. Verbuchen wir dies nun als Altersstörung und zwangsläufige Unfähigkeit bzw. Unzurechnungsfähigkeit, ich dachte mir: Warum nicht nochmal probieren? Vielleicht gefällts? Ich mochte schon den ersten Teil nicht (welchen ich demnächst, nach dem hier, nochmal sichten muss) und trotzdem ließ ich mich hinreißen ihn zu schauen, kam eh nichts besseres...

    Die Idee ist dieselbe wie im Ersten, Zweiten, Dritten und so weiter. Wenig originell und man bemerkt schnell absolut abgefressen, Zufälle häufen sich und der Tod hat seine Finger im Spiel. Ihr werdet alle Sterben. Hurra und so geschehe es. Kurzum: Die Story ist dünn, hauchdünn. Dieses Mal hat jemand eine böse bzw. schlechte bzw. blödsinnige Vision bei einem dieser besonderen Autorennen, zum Glück hat er jene, so rettet er einigen Menschen wie seinen Freunden und sich auch das Leben. Doch der Tod (Herr unglücklicher Zufall) will sein Hab und Gut, lässt nicht locker...ein Filmgesetz nichts ist ein Zufall und so gesagt Zufälle waren noch nie mein Ding.

    Und auch die Besetzung ist uninspirierend, so gesagt hatte ich teilweise das Gefühl, die können alle nicht schauspielern. Talentfrei also. Monoton und einseitig verkörpert, ich weiß auf so was sollte man bei solch einer Art von Film keinen Wert legen, ich tue es trotzdem. Jeder Film hat das gleiche Recht auf meinen mürrischen und verbitterten Hass. Die Regie so gesagt bemüht und vollkommen auf billige (widerliches) Unterhaltungskino ausgerichtet der plumpesten Art, solche Art wo sich die Jugend freut, das Menschen auf der Leinwand sterben und die Art des Todes und das Blut und den Tod anpreisen. Ich weiß, ich bin verhasst und voller Vorurteile, aber diese Art von Filmen hasse ich potenziell von Anfang an. Denn was macht ein Unterhaltungsfilm, der nicht unterhält? Er langweilt, er ödet an. Er ist kurzum ärgerlich. Zugegeben man könnte dem Film noch etwas durch seine Ideen der Morde abgewinnen, doch diese empfand ich bei jenem Film genauso ausgelutscht wie die Story an sich. Ich meine, schön Menschen sterben irgendwie abstrus und spektakulär, aber auch unspektakulär (ich widerspreche mir, mir bewusst), mehr war da nicht. Nach dem Zufallsprinzip und mit schrecklich bemühten Twists um den Zuschauer im Dunklen zu lassen und ihn dann hinterrücks zu überraschen. Nichts von all diesen Versuchen des Regisseurs hatte nur im entferntesten eine Wirkung auf mich. Wenigstens ganz nett gefilmt, passabel würde ich sagen, aber auch mit nervigen 3D-Effekt, wie ich feststellen musste. Und dadurch wieder etwas nervig, wie gesagt, aber das ging noch. Störte weniger als bei manch anderem Film.

    Wesentlicher aggressiver und auch passiver (ergibt das Sinn? Nein) machte mich hingegen das Drehbuch, mit den nicht existenten Charakterzeichungen. Ganz ehrlich das war wohl mitunter einer der miesesten, die ich je gesehen habe. Das war grottig. Wirklich das war weit weniger als schablonenhaft. Die Charaktere an sich uninteressant, unwichtig. Man kommt auf den Gedanken: Man hätte die auch ganz weglassen können, auch wenn so wahrscheinlich noch weit mehr Logiklöcher auftreten sollten als sie eh schon in gebannter Form vorhanden sind. Da können weder doch noch nett gemeinte Anspielungen auf vorherige Teile noch Running Gags am Ganzen oder an meinen Fazit etwas ändern.

    Und so bleibt mir dann schlussendlich nur noch zu sagen, dass "Final Destination 4" ein Film ist den die Welt, ich und mein Fernseher nicht brauchen und nicht genießen sollten. Absolut unnötig-belanglos, nach 08/15-Schema inszeniert, storymässig eh katastrophal, für mich bleibt das insgesamt einfach nur ärgerlich. Wenigstens weiß ich jetzt warum ich nach dem ersten Teil nie weiterschaute, aber immerhin gegen das hier war der erste wohl tatsächlich noch gut. Wird demnächst also geprüft. Aber der nie wieder...

    25
    • 8

      Tirez sur le pianiste

      [Folgender Kommentar kann auch als konsequente Weiterführung bzw. Sucht gesehen werden meine filmischen Auseinandersetzungen zu betiteln, in jenem wäre es nun mal Truffaut Forever und davon Part 1]

      Der Pianist, ein Mann - der Volk und Zuschauer stets mit seinem souveränen Klavierspiel zu begeistern weiß, ob nun in Bars, Restaurants oder auch Kreuzfahrtschiffen. Ein Virtuose am Klavier. Er unterhält das Publikum mit Musik. Wie sagte schon Billy Joel selbst:»I´m the entertainer«. So schrieb Joel auch nochmal selbst den Song "Piano Man", könnte man als Hommage an jenen Beruf betrachten und an dessen Qualitäten. Eben ein Klavierspieler wie er im Buche steht. Und nun lässt Francios Truffaut auf seinen Hauptprotagonisten (dem Pianisten) schießen, unter dem gleichnamigen Titel "Schießen sie auf den Pianisten" von Truffaut aus dem Jahre 1960, nach dem Roman "Down There" von David Goodis - es scheint als wäre Truffaut kein besonders netter Mensch, jedenfalls wenn es um Pianisten geht. Was damals floppte, ist heute Kult, gut so.

      Wer weiß welch ungeahnte Sehnsüchte und welche Wut bei seinem zweiten Film in ihm tobten, man will aber nicht spekulieren. Ich liebe Truffaut immerhin, also kein schlechtes Wort. Nun eher zur Story, die wie Truffaut selbst meinte als eine Hommage an den Gangsterfilm (dazu genug Anspielungen seinerseits) gesehen werden sollte. Truffaut verstrickt seinen Pianisten in eine Geschichte voller Liebe und doch dort lauert auch der Tod, der keine Wiederkehr kennt, voller Tragik und Mord der Einsamkeit, dem einstigen Erfolg. Geschickt mischt Truffaut die Zutaten und lässt so mit schlauen Zügen und einer intelligenten Weise der Erzählung auf seinen Pianisten schießen und lässt den armen Barpianisten Charlie, durch seinen Bruder, in eine düstere Gangstergeschichte geraten, der Pianist selbst doch verschlossen, er verliebt sich in Kellnerin Lena und doch wird er bis heute von seiner tragischen Vergangenheit dabei stets verfolgt. Verwirrend, ungewöhnlich und nicht nach den Konventionen geordnet, Truffauts Story, aber so doch umso interessanter im Verlauf zu beobachten.

      Dabei ist der Mann am Klavier Charles Aznavour, obwohl doch sonst wohl eher als großer und international gefeierter Sänger bekannt, dennoch Aznavour passt sich an und verleiht auch dem Piano seine Seele und gibts ihm vollständig hin, das auch beim Schauspiel. Mit simplen, aber tiefschürfenden Blicken verleiht er seinem Charakter eine vielfalt an Tiefgang. Aznavour lebt den Charakter des begabten, aber doch in sich gekehrten und verschlossenen bzw. schüchternen Barpianisten Charlie voll ganz. Weiterhin gut aufspielend und mit voller Kraft in den Rollen Marie Dubios als Kellnerin Lena, Nicole Berger und auch nicht zu vergessen Michéle Mercier.

      Und Truffaut selbst mixt gekonnt die Zutaten in seinem zweiten Spielfilm und weiß zu begeistern, ob nun in Hinsicht einer Hommage an den amerikanischen Gangsterfilm, dem Psychogramm eines einsamen Mannes, der sein Leben in der Musik findet oder alles vielschichtig gestricktes Melodram über die Liebe. Dazu selbstredend noch ein ordentlich Schuss schwarzer Humor, der nie fehlen darf und ironisch angehauchten Anspielungen, gekonnt in Szene gesetzt. Für mich doch ungewöhnlich wahrzunehmen Truffauts Erzählmittel -bzw. Stil, faszinierend jedoch im vollen Maße und die Entwicklung der Geschichte wohl kaum in irgendwelcher Weise vorhersehbar, außerordentlich gelungen wie auch raffiniert ausgedacht meine ich, eine grandiose Dramaturgie. Eine Palette eines Films vollwertig ausgelotet von Truffaut von Melodram zu Liebesfilm bis Krimi, stets mit humorvollen als auch tragischen Aspekten verfeinert und mit einem Hauch Poesie perfektioniert, lasse man es sich schmecken. Ein weiterer Grund Truffaut zu lieben, auch wenn er auf Pianisten schießen mag, aber dies hervorragend, sei es ihm verziehen. Die Bilder wieder einmal famos in jeder Hinsicht, brillant und kunstvoll-berauschend gefilmt, ein Bild für mich insofern wie ein Rausch, durchaus mysteriös und in purer Ausstrahlung voller Schönheit und Stil (Kamera immerhin auch Raoul Coutard) .

      Doch wo Pianisten sind, ist auch oft ein Klavier und dieses erschafft Musik. Insofern huldigt Truffaut in seinem Film selbstredend auch der Musik, dem Chanson oder auch Boby Lapointe selbst nochmal, welcher von Truffaut einen Auftritt in seinem Film spendiert bekam. Die Musik durchzieht den Film, irgendwie scheint sie stets präsent. Des weiteren mit exzellenten und schlauen Dialogen angereichert und die Figuren auch sehr gut gezeichnet, hintergründig und interessant (auch hier mit Anspielungen) gestaltet. Besonders stark hierbei selbstredend in Hinsicht des Hauptcharakters, des traurig dreinblickenden Pianisten.

      Letztlich bleibt mir dann nur noch zu sagen, dass Truffaut mit "Schießen Sie auf den Pianisten" doch ein genialer, virtuos verbundener und konsequent inszenierter Mix aus verschiedenen Genre-Versatzstücken gelungen ist, voller Suspense, Humor und viel Tragik. Perfekt besetzt und tiefgründig gespielt von Charles Aznavour in der Hauptrolle. Jetzt weiß ich wieder warum ich Truffaut schon immer liebte und ewig lieben werde.

      21
      • 7

        District 9

        Ehrlich gesagt bekomme ich in heutiger Zeit immer häufiger vermehrt das Gefühl, dass das Science-Fiction-Genre immer mehr von seiner Qualität abnimmt, das heißt das ich in letzter Zeit immer öfters daran denken musste, was dieses Genre in heutigen Zeiten eigentlich gutes zu bieten hat, denken wir nicht drüber nach, es bringt nichts, denn es gab nicht viel. Oder doch? In jedem Fall fand ich ein klein wenig Hoffnung oder Freude (auf das Genre bezogen) in "District 9" von Neil Blomkamp aus dem Jahre 2009. Auch wenn diese Sätze uninnovativ klingen und der Aufhänger schon gebraucht ist, ich hoffe man kann es ertragen.

        Die Idee an sich scheint doch irgendwie brillant erdacht, wie auch gleichzeitig ehrlich gesagt zum fürchten, denn insofern hasse ich nichts mehr als Mockumentarys (Filme, die mir verkaufen wollen, dass sie die Realität sind und es doch irgendwie nicht sind), zudem dann öfters noch eine penetrante Mörderkamera (»Kill the Hoff«). Bleiben wir aber erstmal bei der Idee, im Stile einer echten Doku: Vor Jahren landeten Aliens (die unheimlichen Wesen aus einer anderen Welt) in Johannesburg. Es stellten sich die üblichen Fragen. Wer sind sie woher kommen sie? Was wollen sie? Antwort bis heute ungewiss. Für jene wurde dennoch ein eigenes Ghetto errichtet, unter der Kontrolle der mächtigen Firma MNU, welche dem Zweck-Nutzen-Prinzip folgen und die Waffentechnologie der Aliens nutzen wollen. Dazu muss eine Umsiedlung, doch etwas läuft schief...

        Was man dem Film zunächst einmal wirklich zu Gute halten muss, dass eine Idee hinter dem Ganzen steckt. Außer das Peter Jackson produziert und damit den Megahit landet. Eine gewisse Sozial-bzw. Gesellschaftskritik steckt dainter, in etwas anderer Form. Die Aliens als unterwürfige Lebensrasse, welche in niederen Lebensverhältnissen versuchen zu überleben. In den Ghettos herrschen schlimmste Situationen: Kriminalität, Verbrechen, Diebstahl, soziale Missstände, zudem von den Menschen verachtet und diskriminiert. Das zwar stark kryptisiert (ich denk das geht) und verschlüsselt, wo es nur geht um letztendlich die politische Botschaft wirklich meinerseits zu verstehen, aber gut, der Gedanke zählt, ist aber viel zu unverständlich meinerseits. So viel zur dazu. Ein anderer Teil der Umsetzung besteht darin wieder mit lustigen Wackel-Cams (wie ich die Dinger hasse) ein wenig glaubwürdige Atmosphäre aufzubauen, es realistisch wirken zu lassen. Klares Prinzip, bin davon oft genervt. Doch mag es ein faszinierender Aspekt an "District 9" sein, dass gerade dieser Stil doch ein gewisses Interesse bei mir weckte, es wackelt und insofern auch nicht übertrieben eingesetzt, sondern durchaus dosiert. Passend zum dokumentarisch angelegten Erzählstil, einer echten Dokumentation gleich, das Ende noch nicht ersichtlich, nur angedeutet, anfangs noch mit Einschüben seitens Mitarbeitern, Angestellten oder direkten Zeugen des Geschehnisses, welche die Fakten und die Einführung (zum Verständnis) in dieses Stück Zelluloid geben. Jedenfalls verhäuft am Anfang, danach wackelt sie scheinbar von allein und in Hinsicht des menschlichen Hauptprotagonisten (van de Merwe), ganz logisch fand ich das insofern nun auch nicht. So wie der Aufbau des Films an sich recht unterschiedlich scheint, zunächst wird noch erklärt, fasziniert, einem Hauch Mysterium in der Luft und in der zweiten Hälfte spielt man auf der Flucht, es kracht ordentlich und der Film wird zum brutalen Reißer und Schlachtfeld. Und mittendrin als menschlicher Hauptprotagonist (Wikus van de Merwe) Sharlto Copley, anfangs noch als nervig-nervöser-nerdiger Bürohengst (bei dem kann man förmlich die Neurose spüren - das Klischee auch), irgendwie unsympathisch dargestellt und charakterisiert, kein sehr hilfsbereiter Mensch, wenn es um Aliens geht, eigentlich ein echter Mensch zum hassen, da wundert es dass es umso mehr, dass er nun im weiteren Verlauf zum erst zum Staatsfeind Nr. 1 (schon ist man Freund, statt Feind, oder auch gegenteiliges Prinzip und von den einstigen Freunden gejagt - wie dramatisch - durch einen Zufall, plötzlich infiziert) und dann zum echten Superhelden (von Mutanten-Aliens) und Actionhero der griffigen Art, ehrlich gesagt solch eine Wandlung empfand ich als unglaubwürdig und irgendwie auch banal, naja so strahlt wenigstens teilweise ein Hauch Sympathie, auch wenn das erzwungen wirkt. Naja vielleicht wollte man es ja in Anbetracht eines Antihelden regeln, und Copley weiß wenigstens in Hinsicht seines Schauspiels seine Figur gut darzustellen, starke Leistung, lebt und leidet mit und für seine Rolle, so meine ich. Leider bleiben die anderen Figuren, ob Alien, Monster oder Mensch dennoch hinter den Möglichkeiten einer sauberen Charakterisierung und wirkten auf mich etwas skizzenhaft (mit Klischees belastet).

        Wo sich Blomkamp in der ersten Hälfte noch auf durchaus faszinierende und interessante Aspekte und Neuerung im Inszenierungsstil stützt, zu beobachten ist viel, im Sinne der Erkundung und der Parabel, der Botschaft dahinter und es mich so fesselte, bis dahin dramaturgisch wirklich sehr gut ausgereift. Sauber erzählt. Doch letztlich versinkt der Film dann in einem rasanten und hochexplosiven Actionkracher, das muss nicht schlecht sein, doch Blomkamp schien es zu übertreiben wollen, sodass in dieser Hälfte des Films meinerseits Längen entstanden, trotzdem möchte ich dazu erwähnen, dass das Schicksal des Infizierten doch irgendwie auch aufwühlen mag, auch wenn dieser Teil der Geschichte wenig originelles an neuen Aspekten im Verlauf bietet. Wirklich insofern empfand ich gerade die erste Hälfte als wesentlich erfrischender, ich kann das nicht oft genug betonen.
        Was ich natürlich zudem keinesfalls unterschlagen möchte ist natürlich jener Aspekt, dass der Film Effekte-technisch wie auch optisch einfach gesagt eine Wucht ist. Da konnte ich mich verblüffen lassen und wirklich satt sehen, an diesem grandiosen und irgendwie einmalig gefilmten Bilderrausch (blende man diese Wackel-Cam aus, welche an sich dennoch akzeptabel). Ich bin eigentlich nicht in der Lage diese Bilder in Worten wiederzugeben, denn jene an sich machten doch bei mir auch einen großen Teil der Faszination aus. In der Hinsicht wirklich hervorragend vom technischen Standard aus und das allein nur mit einem Budget von ca. 30 Millionen (wie man hörte).

        Aber vielleicht sehe ich das hier auch einfach viel zu negativ bzw. viel zu kritisch, denn letztlich muss ich doch sagen, dass ich "District 9" eindeutig zu den guten, wenn nicht sogar fast herausragenden Vertretern des Science-Fiction-Genres in der heutigen Zeit zähle, denn die Idee dahinter ist gar nicht mal schlecht. Optisch eh famos und getragen von der Darstellung Copleys. Zwar für mich etwas unausgegoren, zu verschlüsselt und teilweise mutiert der zweite Teil dann nur noch zum reinrassigen/reißerischen Blockbusterkracher (was nicht meiner Erwartungshaltung entsprach), trotzdem ein intelligent und durchaus hintergründiges Filmchen und somit für mich auch in jedem Fall absolut sehenswert, ich bin nicht umsonst ein Fan des Genres. Das wollte ich nur mal kurz zusammengefasst gesagt haben.

        20
        • Auch wenn ich bei Hirschbiegel da eher noch skeptisch bin, Watts ist auf jeden Fall eine Gute, seh sie immer wieder gern, und sie wäre eine doch interessante Besetzung meiner Meinung nach.

          2
          • Ich frag mal vorsichtig, habe die letzteren Filme noch nicht gesehen daher: "Lord Voldemort platzt der Schädel" - ich hoffe ehrlich gesagt, dass das kein Spoiler ist, wäre nicht nett das mal schnell in eine News-Überschrift zu schreiben ... :/

            • 8 .5

              Le Salaire de la peur

              "Ihr wisst nicht was Angst ist. Ihr werdet sehen! Die Angst überfällt einen, wie die Pocken und wer sie kriegt, behält sie für immer!"

              Es gibt in dieser Welt bestimmte Filme, egal wie alt, egal wie klassisch oder actionreich, es gibt bestimmte manche nennen sie Klassiker. Und selbst unter jenen Film gibt es besondere Filme, die einen von Anfang bis Ende nicht loslassen. Bei denen selbst nach mehreren Jahrzehnten der Produktion noch alles stimmen mag. - Ich weiß dies mögen altbekannte und plumpe Worte und Sätze sein, doch halte ich es für richtig diese Worte für "Lohn der Angst" von Henri-Georges Clouzot aus dem Jahre 1953 nach dem gleichnamigen Roman von Georges Arnaud.

              Und die Handlung dabei wahrscheinlich wohl legendär, mit pessimistischen Blick, perfekt erdacht für einen Vorreiter des große Actionfilms, so die Story doch simpel und reißerisch, aber interessant und faszinierend bzw. in jedem Fall spannend, einmal in Hinsicht der Charakterstudie, als auch auf das Abenteuer, welches der Film bietet: Zentralamerika, die Hitze brütet in einem kleinen Nest namens Las Piedras. Eine Mission: Der gefährliche Transport zweier Lastwagen geladen mit Nitroglyzerin. Das Geld lockt, einen Ausweg scheint es eh nicht zu geben und so nehmen vier grundverschiedene Männer den Auftrag an, welcher durch den unwegsamen Dschungel führt und erleben dabei was es bedeutet die Angst zu spüren...

              So muss man natürlich vier glaubwürdige Akteure engagieren, welche die Angst ihrer Protagonisten authentisch wiedergegeben und sich in jene reinfühlen können. Jedenfalls ist jene Besetzung nicht schlecht ausgewählt, ob nun Yves Montand, der durch die Rolle des Mario wahrscheinlich große Bekanntheit weltweit erlangte und seine Rolle, welche sich im Laufe der Handlung mutige und kraftvolle Züge zeigt, mimt er selbstredend einprägend und kraftvoll. Neben ihm für mich dabei noch besonders hervorstechend spielend Charles Vanel als französischer Ex-Gangster Jo (zunächst solle Jean Gabin diese Rolle übernehmen, dieser lehnte dennoch ab), welcher anfangs unerschütterlich scheint, doch die harte Schale täuscht und gerade sein Charakter bot für mich so einige faszinierende Aspekte, im Ganzen würde ich sie sogar als die Interessanteste von allen sehen, obgleich es nun seine Darstellung oder seine Wandlung sein mag, dies alles von Vanel brillant und sehr einnehmend verkörpert. Genauso überzeugend aber auch von Peter van Eyck als deutscher Bimba, welcher von den Figuren anscheinend am undurchsichtigsten scheint und Folco Lulli als freundlich wirkender Luigi, gespielt.

              Was Clouzot dabei eindeutig perfekt beherrscht ist die Kreierung von etwas großem, von einem Abenteuer. Einem Abenteuer, das stehts begleitet wird vom dem Hauch des Todes. Clouzot zieht einen in den Bann seines Films, es scheint als wäre man atemlos vor Angst und der Lohn genau jener ist eigentlich nur die Endstation des Todes, wofür all diese Furcht? Für nichts? Oder nur für Geld? Clouzot gliedert dabei seinen Handlung in zwei verschiedene Handlungsabschnitte. Zunächst (bei der gelungenen Exposition) beschäftigt er sich ausführlich mit seinen Figuren, ihren Eigenschaften und ihren Fertigkeiten, zeichnet diese präzise und durchaus hintergründig, auch hier interessant gestaltet, gerade diese Exposition der Charaktere scheint im späteren Verlauf des Film wichtig. auch in Hinsicht der Handlungselemente, ob nun Freundschaft, Gier oder Verrat. »Und dann kommt die Angst«. Im weiteren Verlauf, nach jener langen und intensiv abgehandelten Einführung beginnt der wohl zusammengefasst eher reißerische Part des Films und Clouzot erzeugt Nervenkitzel vom Feinsten, denn der Weg der vier »Auserwählten« ist beschwerlich, jede einzelne noch so kleine Erschütterung könnte zur Explosion führen. Eigentlich eine perfekte Formel bzw. Dramaturgie zum Thema Spannung. Zudem pessimistisch angehaucht, ohne einen Lichtschweif am Ende des langen und unerträglichen Weges, könnte man konsequent und ungewöhnlich für die Zeit nennen. Man könnte fast man meinen Clouzot sei einer »der Teuflischen«.

              Ein weiterer Aspekt, welcher "Lohn der Angst" besonders auszeichnen mag, ist diese atemberaubende Atmosphäre und Intensität, die von Anfang an konstant aufgebaut wird, so scheint die Hitze jener Kleinstadt förmlich spürbar. Es fühle sich so an als liege etwas in der Luft. Die Antwort lautet »Suspense«. In einprägenden und atmosphärischen Bildern eingefangen.

              "Ich brauche »Money« und wenn ich Geld brauche, dann kenn ich mich selber nicht. Also nimm dich in Acht." - "Danke, mein Lieber." - "Weißt du, 15000 Kilometer Ölleitungen das ist immer eine brenzlige Sache, ein paar anständige Sprengladungen und ihr...könnt einpacken."

              Schlussendlich bleibt mir dann nur noch zu sagen, dass "Lohn der Angst" nicht umsonst als Vorreiter des modernen Actionkinos gilt. Nicht zu unterschlagen, mit einem fantastischen Darsteller-Quartett verfeinert. Ein Film der Maßstäbe setzte, Clouzot erzählt gnadenlos, pessimistisch, präzise und so ist sein Film voller Explosionskraft.

              18
              • Ich weiß nicht wieso aber langsam nerven mich diese neuartig-populären Exorzisten-Streifen, und wenn ich das richtig sehe hier auch noch mit nerviger Wackel-Cam. Da bleibe ich lieber beim einzig wahren Exorzisten, dem von Friedkin....

                2
                • 7 .5

                  Any given Sunday

                  "Ich glaube fest daran, dass die schönste Stunde eines jeden Mannes, die Erfüllung all seiner Sehnsüchte...der Augeblick ist, wenn er sich für eine gute Sache völlig verausgabt hat und erschöpft auf dem Spielfeld liegt... als Sieger." - Vince Lombardi

                  An jedem verdammten Sonntag (Any given Sunday) - Ein Filmtitel, der bei mir schon vorab Gänsehautgefühle auslöste, epochal. Ein Titel voller Kraft und Energie, ein Filmtitel, der mir imponierte. Zunächst sei gesagt ich bin kein Freund von Sportfilmen bzw. um noch präziser zu werden von Football, eben das amerikanische Megaevent, was hierzulande doch noch recht verkannt scheint und dort fast als Nationalsport gefeiert. Ich bin ehrlich kein Fan davon. Und doch wollte ich "An jedem verdammten Sonntag" von Oliver Stone aus dem Jahre 1999 schon eine gefühlte Ewigkeiten sehen und wurde letztendlich nicht enttäuscht.

                  Ein Sportfilm ist für den Gelegenheits-Polit-Regisseur eigentlich ein damals durchaus neues Terrain, oder doch nicht, denn so zynisch das nun auch klingen mag, so besinnt sich Stone hier seiner althergebrachten Wurzeln im Kriegsfilmgenre und lässt den Krieg auf dem Schlachtfeld des Footballs weiter toben, so wohl im Spiel, als auch außerhalb der Linien. Alles mit dabei was einen Sportfilm ausmacht, von übermütigen und von sich selbst überzeugten Spielern bis zu verlogenen Managern. So wie man Stone kennt und eigentlich lieben möchte, also weit weg von dem was er heute ist. Selten habe ich Stone mit so viel Spielfreude erlebt und doch mag die eigentliche Handlung eher weniger existent sein, so gesehen ist es die übliche Ausgangssituation, in der Vergangenheit waren die Miami Sharks immerhin schon zweimal Gewinner des Superbowls. Nun scheint ihr Kampfgeist dennoch endlich dahin, nach drei Niederlagen und dem Ausfall ihres einstigen Star-Quarterbacks Jack Rooney ist die Hoffnung getrübt. Konflikte, neue Helden des Spiels, Betrug, Verrat, Midlife-Crisis, Mut, Korruption, Egoismus, Anerkennung und der Wille nach dem Sieg mit allen Mitteln. Stone zeigt das Sportgeschäft von seiner dreckigsten Seite und das allein hält die Story am laufen und fasziniert, so bei mir.

                  Dazu noch ein Cast, vom gigantischen Ausmaß (passend zu Stones Inszenierung), ob nun Al Pacino (voll in seinem Element) als Trainer des Teams, als Navigator und als Anführer, unter Stress und in der absoluten Midlife-Crisis, Pacino lebt sein Rolle, impulsiv und teilweise einem schauspielerischen Vulkan gleich, beeindruckend oder auch Cameron Diaz (sogar überzeugend!) als resolute Clubpräsidentin Christina, die sich in dieser Männer dominierten Welt des Fooballs versucht durchzusetzen und dabei keine Kompromisse kennt, ein Sieg muss her! Dazu noch ein grandioser Jamie Foxx als neuer Star am Himmel des Footballs Willie Beamen, dennoch ein Egomanne, der nur seinem eigenen Kopf folgt und Anweisungen seines Trainers missachtet und sich auch bei seinen Kameraden unbeliebt macht, alles für den Erfolg. Ein weiteres darstellerisches Highlight bildete dann noch meiner Meinung nach noch James Woods, endlich weiß ich wieder warum ich den Kerl in seinen Nebenrollen so liebe, als korrupter und hinterhältiger Mannschaftsarzt Harvey Mandrake (mit kongenialer Sonnenbrille) und dem kalten Hauch des Zynismus im Rücken, großartig und knallhart verkörpert. Passend dazu gliedern sich da auch noch Dennis Quaid als einstiger Star-Quarterback, welcher das Team zum Sieg führte damals noch, Aaron Eckhart, Matthew Modine, LL Cool J, sehr spielfreudig John C. McGinley und auch Charlon Heston gibt sich die Ehre in einer Nebenrolle und Oliver Stone absolviert einen Cameoauftritt als begeisterter Sportreporter.

                  Und Stone in Hinsicht seiner Regie, meiner Meinung dabei noch auf einem der Höhepunkte seines Schaffens. Stone verinnerlicht Fooball in seinem Film, seine Handlung dabei simpel und doch ist Stones Film vom Aufbau einem schonunglosen Schlachtfeld gleich, auf dem es keine Gnade gibt, Konflikte werden durchaus glaubwürdig geschildert. Insofern mag er natürlich keinesfalls auf jedwede Klischees verzichten und doch könnte man fast meinen Stone definiert hier erstmal diese Klischees und führt es in Perfektion aus, sodass mir das so gesagt eigentlich fast egal war. Denn selbst Klischees haben bei wirksamen Einsatz, irgendwie. Letztlich ist das völlig irrelevant, was ich Stone wirklich zu Gute halten muss ist doch, dass er es schafft einem eigentlich Uninteressierten (in Hinsicht auf Football) diese Story schmackhaft über die doch recht ansehnliche und weitläufige Laufzeit zu machen, so mir als Beispiel. Auch wenn ich den Anfang dabei vielleicht noch etwas schleppend fand, so entwickelte ich mit Fortlaufen des Films eine unfassbare Faszination für das Werk und war gefesselt bis zum Ende. Nachdem üblichen Prinzip, man fühlt, man leidet, man spürt es, manche würden es wohl Sportsgeist nennen. Und am Ende war ich nur noch nahtlos geflasht, hin und weg. Von Stones fulminanter und kraftvollen Erzählstruktur, die einen fast keine wirklich Atempause gönnt, ein elektrisierendes Gefühl. »Der Krieg kennt keine Gewinner«
                  - nach jenem und dem Motiv des »Sport ist Mord « lässt Stone die Konflikte und Charaktere (und ihre Probleme) aufeinander treffen, das einen dem Atem raubt. Stone in Hochform.

                  Die Inszenierung schon an sich von einem furiosen Tempo und Rhythmus geprägt, alles wirkt von Stone präzise erdacht, auch wenn der hektische, aber für mich nicht weniger mitreißende Bilderrausch anfangs etwas gewöhnungsbedürftig ist, Bilder für die Ewigkeit. Passend zu den fantastisch und stark gefilmten Bildern, welche sowohl das Herzblut des Spiels wiedergeben als auch die Atmosphäre des Spiels, auch ein interessanter gewählter Soundtrack, meiner Meinung gut ausgewählt.

                  Schließlich möchte ich dann nur noch sagen, dass Oliver Stone mit seinem "An jedem verdammten Sonntag" den für mich eigentlich nahezu perfekten bzw. ultimativen Sportfilm (zum Thema Football), bis allem was einen solchen ausmacht, schuf. Absolut berauschend, kraftvoll, brillant inszeniert wie auch gespielt, bis in die kleinsten Nebenrollen exzellent besetzt. Da fasst man sich glatt Hoffnungen ihn beim nächsten Mal in sein Herz zu schließen, wenn man das nicht bereits getan hat. Filmisch gesehen aber: Ein eindeutiger Touchdown.

                  26
                  • 6 .5

                    Garden State

                    "Well, i sew. I made you something. It´s a shirt." -"That´s, That´s good. Thank you." - "Will you try it on now." - "Now?" - "Well, in case I have to fix it before you leave again, and we don´t see you for another nine years. I want to make sure it fits." -"Oh, OK." - "You´re gonna love the material. I used the leftovers from your mother´s design. Gorgeous."

                    Hoffmans ungewöhnliche filmische Erfahrungen:
                    Irgendwie seltsam. Jetzt mal ganz abgesehen, von meiner persönlichen Frage, warum ich verhäuft in letzter Zeit zu der Neurose neige meine filmischen Auseinandersetzungen mit skurrilen Titel zu benennen. Dieser Film hat mir hierbei meine Kraft zur Inspiration geraubt könnte man meinen und deshalb versuche ich einfach mal diese Auseinandersetzung hierbei mit dem Film zu beschreiben. Der Konflikt und die Erfahrung von "Garden State" aus dem Jahre 2004, irgendwie eine seltsame. Denn den wollt eigentlich zunächst nicht sehen, weckte in mir eine Antisympathie, allein das Cover. Doch auf Grund meiner herzlich menschlichen Art, welche überraschenderweise doch existent ist, sah ich ihn und kaufte ihn. Ironie? Vielleicht. Ein weiterer Aspekt, der mich vom Werk distanzieren ließ war jener, dass ich mich hier mit glattgebügelten Mainstream-Indie-Arthouse auseinandersetzen müsste, igitt! So mein Gedanke, aber zur weiteren Auseinandersetzung.

                    Was mir als erstes auffiel war die Handlung, die sollte bei jedem Film existent sein und so überlegte ich nach, vor und während des Films, ob es hierbei denn eine solche gäbe, denn ehrlich gesagt eine wirklich Handlung, die auf etwas hinausläuft fand ich hierbei nicht ganz, merkwürdig. Szenen fließen flüssig ineinander und am Ende hat alles einen Sinn. Irgendwie interessant, irgendwie faszinierend, ein Film über das Leben. Alles dreht sich um den »Garden State«, anders gesagt New Jersey. Und um einen jungen Mann (Andrew), der in seine Heimat zurückkehrt, zur Beerdigung seiner Mutter und dort seine Vergangenheit und deren Konflikte bewältigen muss, Hoffnung findet er dabei in der Liebe. Wunderbar.

                    Ein weiteres negatives Vorurteil, welches ich bereits vor dem Film äußerte und daher recht pessimistisch veranlagt war, war jene Tatsache, dass Zach Braff Regie führt und zudem gleichzeitig dazu noch die Hauptrolle übernimmt. Ich muss sagen irgendwie mag ich Braff nicht, in seiner Serie "Scrubs" mag er vielleicht ganz ertragbar sein, doch sonst hatte ich bei ihm immer ein schlechtes Gefühl, welches auch Bilder von ihm und dem Film hervorriefen. Doch ich sollte mich irren, denn in Hinsicht des Schauspiels weiß er zu überzeugen, spielt seine Rolle einfühlsam, liebevoll und irgendwie dabei tiefsinnig, er als erfolgloser Schauspieler Andrew Largeman, ich bin überrascht. Hoffnungsvoll auch das Spiel von Natalie Portman, (mit Dauergrinsen) etwas übermütig, aber herzlich und voller Lebensfreude, sie als Sam - die Lügnerin, durch welche Andrew wieder echte Freude und Gefühle entwickelt. Nettes Paar. Ein weiterer interessant-seltsamer Aspekt am Ganzen war weiterhin, dass mir doch eher weniger die Hauptcharaktere ans Herz wuchsen, als die Nebencharaktere, welche ich letztlich echt gern hatte, ob nun Peter Sarsgaard (bei dem war ich echt überrascht) als Andrews alter Bekannter Mark, welcher mir mit zunehmender Laufzeit sogar am sympathischsten war, der wuchs mir echt ans Herz und überzeugend von ihm gespielt. Das heißt nun Sarsgaard demnächst mehr im Auge behalten, oder eben Film-Darling Ian Holm, mit analytischer Energie ausgestattet, als Andrews Vater, welcher auch sein Psychiater ist, seine Auftritte mögen kurz sein, wurden von mir aber faszinierend aufgenommen. Eine besondere Dynamik zwischen ihm und Braff existierte.

                    Noch skeptischer machte mich dann der Gedanke, dass Braff wie gesagt Regie führte. Das auch geschickt, denn seine Regie clever gehandhabt, lockt zunächst mit schmackhaften Surrealismus, immer gern gesehen bei mir, da vergisst man den sonst recht prävsionären Aufbau des Films sofort. Und fühlt sich in den Film rein, man will nicht stoppen, Minuten vergehen wie Sekunden und eigentlich wollte man den Film zunächst doch gar nicht erst starten, seltsam. Sein Charakter des Andrew anfangs gefangen in einer Spirale der Tiefen. Dieses Grundthema und Problem allseits bekannt und nur zu menschlich, jeder hat seine Tiefpunkte. Sein Film wirkt fast angereichert mit persönlichen Erlebnissen. Mit diesem Grundschema beginnt Braffs Film und entwickelt sich zum Ende hin zum leibhaftig warmherzig erzählten »Feel-Good-Movie«, sein Umgang dabei stets ehrlich, ob mit seinen schrullig-schrägen bzw. liebenswerten Figuren oder seiner Handlung. Viele Einfälle. Viele Ideen. Viel Stil. Allessamt ungewöhnlich. Man fühlt sich wohl, ich fühlte mich wohl, komisch. Gutes Tempo und guter Witz, ich lachte sogar. Ich hätte nie gedacht, dass ich lachen werde. Ich lache selten. Doch es geschah durch bizarre, skurrile und hinreißend gemachte Ereignisse, schon was feines. Des weiteren sehr sauber die Kameraarbeit, surreale Sequenzen interessant gestaltet, und so auch von dieser stark gefilmt, schillernd mit einer traumhaft-prävisionären, doch nicht weniger magisch wirkenden Atmosphäre. »How wonderful life is...«

                    Außerdem noch verziert mit einem recht passenden Soundtrack und mindestens genauso passend eingesetzten Songs, welche ideal die jeweilige Stimmung wiedergeben. Für mich etwas prävisionär, dennoch unter anderem findet man dort auch Simon & Garfunkel, welche meinerseits immer gern gesehen oder besser gesagt gehört sind.

                    "I heard some...you played a big football star? I didn´see it." - "Oh yeah, just this thing." - "Fucking De Niro and Shit!" - "What?" - "He´s awesome." - "Yeah." -"Deer Hunter?" - "Yeah."

                    Letztendlich bleibt mir so also nur noch zu sagen, dass für mich "Garden State" ein seltsamer Film ist. Ich mag ihn, komisch. Ein interessantes Stück Filmkunst, mit durchaus originellen Ideen. Ein schöner Film, man möchte ihm fast sein Herz schenken, irgendwann. Man wird sehen, was sich ergibt. Seltsames Filmerlebnis.

                    25
                    • Kann man fast als Zufallsglück sehen, den Film brauch eh niemand, da wäre ich sogar froh, wenn ich vor einer Fortsetzung verschont bliebe...

                      1
                      • Sieht immer noch fantastisch aus, schon der Tailer hat für mich für unerfassbar-unheimliche Atmosphäre, wirklich ganz große Klasse. Meine Vorfreude auf den Film ist dabei weiterhin ungebremst. Da fühlt man sich glatt wie im 7. Trailer-Himmel.

                        12
                        • Naja Goldsman, hat in seiner bisherigen Karriere auch schon viel Müll als Drehbuchautor abgeliefert, bin aber insofern gespannt wie er die Regie meistert, Crowe seh ich eh gern, Smith ist mir im Grunde genommen egal, auch wenn mit folgender Absatz der Story mehr als skeptisch stimmt:" jugendlichen Einbrecher" + übernatürliche Kräfte + Mystik, insofern naja mal sehen...

                          • Zugegeben sind doch einen Hauch besser aus als der Vorteil und trotz einer großer Effektshow im Trailer, irgendwie doch etwas billig, mal sehen, obwohl ich bisher eher zu keinem Interesse geniegt bin als zum anderen...

                            • Auch wenn ich meine, dass die Chancen dafür sehr gering sind, aber über Oldman würde ich mich in der Hinsicht sehr freuen, denn der hätte das wirklich mal verdient. Würde es ihm wirklich gönnen.

                              9
                              • Auf einen weiteren Gary Oldman freu ich mich immer, jedenfalls fast immer. Denn hier bin ich insofern nicht ganz überzeugt von Story und vom Rest der Besetzung (Cooper und Heard). Naja zur Not muss es Oldman wieder rausreißen...

                                1
                                • 7
                                  über Boy A

                                  Boy A

                                  Hoffmans-zügellose-Fanboy-Geschichten:
                                  oder alternativ die Chronik eines alten Mannes, der nicht mehr fähig ist scheinbar rational logisch zu agieren. Irgendwann musste ich das Problem bei der Wurzel packen und wie gesagt und ich hatte es schon anderweitig geahnt, ich werde mit der Zeit immer mehr Fanboy von irgendwelchen hippen und modernen Schauspielern der heutigen Generation/das Ende: Ich hatte es schon vermutet, nun scheint es klar: Ich bin nun auch Fanboy von Andrew Garfield, hurra. Zum Glück noch nicht allzu extrem. So folgte aber "Boy A" (Deckname für Minderjährige, welche sich strafbar gemacht haben, um ihre Existenz zu schützen) von John Crowley aus dem Jahre 2007 nach dem Roman von Jonathan Trigell und wie es scheint auch hier nach wahren Begebenheiten.

                                  Zugeben, die Story des Films mag dabei wenig originell oder innovativ daherkommen, die Karten (der Geschichte) werden hier neu gemischt und eben anders verpackt, das Grundschema bleibt eigentlich dasselbe. Mittelpunkt dieser Geschichte ist ein Jungen, über seine Schuld, seine Resozialisierung, seine Eingliederung in das normale Leben und irgendwie auch seine Suche nach der eigenen Identität, somit doch interessant und gut gestaltet: Neues Leben, neue Identität, nach vielen Jahren im Knast (damalige Tat: Mord) , in der er seine fast vollständige Jugend verbrachte, kommt der 24-Jährige Jack (neuer Name, neues Leben, sichere Existenz) frei und bekommt das Angebot auf eine zweite Chance im Leben, um sich wieder ins normale Leben einzugliedern, doch wie auch so oft wird er von seiner eigenen Vergangenheit eingeholt.

                                  Eigentlich eine Geschichte, die mir persönlich schon viel zu oft erzählt wurde, nun gut. Hierbei lag mein "Sichtungsgrund" auch nicht an er Story, sondern wegen wie erwähnt Andrew Garfield, Fanboy und so. Und ehrlich, ohne zu übertreiben (nur ein bisschen), jener trägt den Film. Denn Garfield liefert eine wirklich starke Leistung ab, überzeugt insofern, dass er es schafft den Charakter des geläuterten Jacks, der das Vergangene hinter sich lassen will, sympathisch wirken zu lassen, sodass man mit ihm liebt und leidet, trotz seiner grausamen Taten aus der Vergangenheit. Mit viel Herz und sehr ergreifend dargestellt von Garfield, welcher sich mehr als gut in die Rolle einfühlt. Toll. Nicht zu vergessen, über einen reichlich interessant-prävisionären Tanzstil verfügt er auch noch. Neben ihm aber überzeugend agierend Peter Mullan als Jack´s Betreuer Terry, welcher auch mit eigenen Problemen zu kämpfen scheint und das gerade die Vernichtung jeder Hoffnung für die Zukunft des Jungen ist, doch versucht er Jack überall zu helfen wo er nur kann. Auch von Mullan sehr herzlich und liebevoll gespielt. Und so entsteht zwischen den Beiden eine besondere Harmonie bzw. Beziehung, die einem Vater mit dem Sohne gleicht, sehr rührend verkörpert.

                                  Die Regie von Crowley überzeugend, interessant und sehr einfühlsam erzählt, auch wenn zwischendrin mit kleinen Längen meiner Meinung nach verziert. Zudem mit verschiedenen Handlungsebenen (Gegenwart - Vergangenheit) bzw. Rückblenden, einmal Jack´s Geschichte nach dem der Entlassung und seinen Versuch der Rehabilitierung und seine Vergangenheit bzw. das Geheimnis, welches zunächst im Dunkeln scheint. Was passierte? Was tat er? Eindeutige Antworten gibt es dennoch nicht. Dort geschildert werden zwei verschiedene Jungen und man fragt sich selbst. Welcher von ihnen ist Jack, anfangs? Eine interessante Frage, die mich bei den Rückblenden durchaus beschäftigte. Da kann man durchaus verzeihen, dass die Hintergründe der damaligen Tat nicht im Ganzen sorgfältig geschildert werden, dies sei vergessenen. Denn mehr geht es doch um das Leben nach der Einlösen der Schuld, ein Leben danach... versuchen weiterzuleben. Sich erneut einzuordnen in die Gesellschaft um sich dabei auch selbst zu finden. Dabei kritisiert Crowley zudem die Sensationsgeilheit der Presse und Medien. Was letztlich eine gewisse Tragik enthält. Crowley versucht seinen Hauptprotagonisten (Pseudonym: Jack) sympathisch und freundlich darzustellen, weit weg von dem typischen Klischee eines Straftäters, denn auch jene können eine Läuterung erfahren und sind Menschen, ob man es glaub oder nicht, es stimmt. Und so wird der Täter letztlich zum verzweifelten und einfühlsamen Opfer. So mag sein Schicksal durchaus aufwühlen und bewegen.

                                  Auch wenn ich sagen muss, dass Klischees hierbei durchaus meiner Meinung nach vorhanden sind, die Erzählstruktur und der Film an sich blieben aber authentisch und glaubwürdig gestaltet, auch wenn ich diese Geschichte schon viel zu oft gehört habe, hier mit anderen Aspekten und Zutaten. Immerhin noch sehr sauber und außerdem noch sehr gut in den klaren und intensiven Bildern der Kamera festgehalten.

                                  Unterm Strich bleibt dann mir nur noch zu sagen, dass "Boy A" doch insgesamt ein gelungener Film zum Thema der Schuld und dem Neuanfang einer neuen Identität bzw. der Suche nach jener. Dabei getragen von Andrew Garfields starkem Schauspiel. So zusammengefasst für mich sehenswert, nicht neu, aber gut.

                                  18
                                  • Ich will Branagh! Man hätte Laurence Olivier gar nicht würdiger besetzen können und allein der Zusammenhang der beiden passt perfekt. Wäre auf jeden Fall schön zu sehen, würde mich freuen. Obwohl neben ihm fast jeder Kandidat meinen Zuspruch beim Oscar hätte.

                                    1
                                    • Zugegeben die Effekte sind ganz hübsch anzusehen, der Rest sieht eher platt und fast irgendwie albern für mich aus. Da bin ich fast erschreckt vom Rest des Casts, der ja an sich mit Dafoe, Strong, Cranston und Hinds nicht schlecht ist zu bestaunen ist, der Film sieht trotzdem eher stark uninteressant aus...

                                      2
                                      • Sieht doch eigentlich ganz ordentlich aus, und der Trailer besser als erwartet. Die Besetzung ist eh klasse mit De Niro, Weaver und Murphy und Cortés ist ja jetzt auch kein Schlechter, irgendwie ist dabei mein Interesse geweckt.

                                        2
                                        • Naja um ehrlich zu sein, so dolle finde ich den Trailer nicht, der Einstieg ganz nett. Sieht für mich aber eher nach leichtem Horror von der Stange aus, auch wenn ich Flugzeuge und durchaus auch die Zahl 7500 mag...

                                          • Bei "Blade Runner 2" würde ich mir überhaupt die Frage stellen, ob das wirklich nötig wäre, skeptisch würde ich da eh bleiben. Der McCarthy-Stoff könnte aber dazu eigentlich ganz interessant werden, auch wenns altgebacken klingt m.M.n., aber mit Scott und der richtigen Besetzung wäre ich schon interessiert....

                                            2
                                            • Der Erste ging noch gerade so, danach hab ich nicht weitergeschaut, aber ich denke da habe ich auch nichts verpasst, den hier brauch ich erstmal auch nicht...

                                              • Och nö noch so ein Teil davon, die können damit wohl nie aufhören, ich hatte doch noch nie Lust auf die Reihe, wird sich jetzt nicht ändern, also kein Interesse meinerseits...

                                                1
                                                • Schade eigentlich, wäre für mich ganz interessant geworden. Hätte Fassbender gern in dem Film gesehen, aber mal sehen Jarmusch macht das schon...

                                                  • Die Story jetzt nicht so besonders finde ich, der Trailer geht schon, auch wenn der mich jetzt keinesfalls umhaut, immerhin Willis und Weaver seh ich eigentlich immer wieder aufs neue ganz gern.

                                                    1