icebo3rg - Kommentare

Alle Kommentare von icebo3rg

  • 4

    Wie soll man solch einen "Film" bewerten. Ehrlich gesagt, fällt mir diese Aufgabe hier recht schwer, da sich dieses Machwerk doch sehr dem entzieht, was ich für mich ganz persönlich als Film definiere.
    Für mich muss ein Film zwangsweise unterhalten, egal wie diese Unterhaltung auch geartet sei und auch wohl anerkennend, dass eine vollkommene Unabhängigkeit gegenüber verschiedenen Genres besteht.
    "Katyn" ist eher eine filmisch inszenierte Dokumentation, da die historischen Ereignisse rund um das Massaker von Katyn einfach nur detailgetreu gezeigt werden, ohne sie durch Drehbuchkniffe oder handlungstechnische Finessen für den Zuschauer interessant zu gestalten. Das muss ein Film, der zum Ziel hat die Ereignisse einfach wahrheitsgetreu wiederzugeben, auch nicht anders umsetzen. Allerdings ist er dann als Film nur für die Leute von Bewandnis, die entweder betroffen von diesen Geschehnissen sind oder sich für die geschichtlichen Begebenheiten dieser Zeit interessieren. Für das übrige Pubikum könnte man dann ja den Versuch unternehmen, über die Begebenheiten zu informieren, was hier allerdings nicht der Fall ist. Für mich, der weder die Geschichte von Katyn kennt, noch sich für die damalige Geschichte dieser Zeit sonderlich interessiert, bleibt einfach nur eine Aneinanderreihung von Szenen. Keine Hintergründe, keine Ursachenforschung, keine Erklärung, sondern nur eine nüchterne Darstellung der chronologischen Ereignisse.
    Wahrscheinlich ist das auch so gedacht, um möglichst politisch wertungsneutral zu wirken, da dieses Kapitel der polnischen Geschichte auch heute noch ein höchst sensibles Thema in Polen ist.

    Im Übrigen sieht es aber mit der Inszenierung an sich sehr ordentlich aus. Starke Bilder, die mit stets passenden musikalischen Klängen untermalt werden und sehr kunstvoll in gekonnten Kameraeinstellungen und -sequenzen eingefangen werden. Man sieht auf jeden Fall, dass technische Könner am Werk waren. Die Drehorte, Kulissen und auch die Austattung bis hin zu Kostümen und Make-Up vermitteln einen höchst authentischen Eindruck und versetzen den Zuschauer realitätsnah in diese Epoche europäischer Geschichte.
    Allerdings fallen dann doch wieder die durchweg mäßigen Schauspielleistungen sehr negativ auf, welche stets am unteren Durchschnitt kratzen.

    Fazit:
    Gelungene Aspekte und weniger gelungene Aspekte treffen aufeinander und das Ergebnis ist wohl wirklich nur was für Geschichtsfreaks. Trotz sehr guter technischer Umsetzung und authentischer Ausstattung ist neben höhepunktsloser Inszenierung und schauspielerischer Unbedeutsamkeit die Dramaturgie des Gezeigten zu keinem Zeitpunkt bei mir angekommen.

    Daher erreicht "Katyn" nur magere 40% im Geschichtskurs der Filmakademie.

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    • Showeinlagen mit Kindern sind immer ein Risiko (schwer steuerbar, oft nicht professionell genug etc.) und wir haben ja gemerkt dass die Produzenten der Show sehr, sehr, sehr, sehr auf Nummer sicher gegangen sind. Trotz eine sympathischen Ellen DeGeneres war es einfach die unspektakulärste Verleihung die ich bis jetzt gesehen habe.

      • Prof. Charles Xavier in X-Men: Zukunft ist Vergangenheit

        • 6 .5

          Standard-Agenten-Thriller mit Kalter-Krieg- und Börsencrash/Anschlags-Thematik. Chris Pine ist zwar sympathisch, aber als CIA-Agent unglaubhaft. Die Knightley wie immer unterirdisch und Kenneth Branagh als Bösewicht das Highlight des Films. Okay-Popcornkino. Das gibt 6,5 von 10 geheimen Auslandskonten.

          • 4

            Der erste Sneakflop 2014. Gewohnt guter James Franco (aber nur in einer Nebenrolle) und gelungene Kampfszenen helfen trotzdem nicht, das absurd schlechte Drehbuch zu übertünchen. Gekünstelte Vater-Tochter-Emotionen gegen explizite Gewaltdarstellung, Logiklücken und grottige Oneliner.

            4 von 10 Statham-Kicks.

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            • 5 .5
              über Haywire

              Undurchsichtiges Agenten-Katz-und-Maus-Spiel. Auch wenn man als Zuschauer lange Zeit im Dunkeln tapt, so macht der Film indess nicht wirklich neugierig auf die Auflösung des Ganzen.

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              • 3 .5

                Keanu Reeves und die 46 Asiaten
                Ziemlich schnell wird man als Zuschauer in ein schon oft gesehenes Szenario hineingeworfen, welches ein Bild von Samurai, Shogun und Dynastie in typisch japanisch-spirituellen Bildern zeichnet. Es folgt ein kurzer Rückblick zu dem Tag, an welchem der junge Kai (Keanu Reeves) von Fürst Asano (irgendein Japaner) aufgenommen wird. Ein Sprung in die Gegenwart zeigt, dass das Findelkind immernoch ein Aussätziger ist, welcher von allen nur geduldet wird. Bis auf die junge Prinzessin - natürlich - damit man irgendeinen Verbotene-Liebe-Nebenplot basteln kann. An sich ist an der Story auch sonst nicht viel dran. Sie orientiert sich an der Legende der 47 Ronin. In kurz: durch den Verrat am Fürsten und dessen Tod werden die Samurai herrenlos und beschließen unter Zuhilfenahme des Außenseiters Rache zu üben. Diese Story passt problemlos auf eine Serviette und scheinbar hat sich jemand mit selbiger den Mund abgewischt, denn trotz der Einfachheit wirkt das Gezeigte noch lückenhaft und zieht sich extrem zähflüssig über unerträgliche 2 Stunden, welche mich dem Wegnicken gefährlich nahe gebracht haben. Dass hier keine Tiefe zu erwarten ist und auch die Story einfach daher kommt, war abzusehen, aber dass solch ein lieblos zusammengeschluderter Handlungswust präsentiert wird, der weder irgendeine charakterliche Entwicklung zeigt, noch ansatzweise flüssig wirkt, verärgert schon sehr. Ein Quest wird an den nächsten gereiht und alles wird mit einem ständig pathetischen Mut-Ehre-Gelaber unterlegt, welches so fehl am Platze ist, wie das ständige Grinsen des Bösewichtes (noch irgend so ein Japaner) als hätte er seinen Sandkastenkumpels einen dreckigen Witz erzählt. Seine Figur des bösen Fürsten Kira ist daher überflüssig und grottenschlecht geschauspielert. Man kann ihn als Antagonisten weder ernst nehmen noch hassen. Dies ist leider kein Einzelfall, da fast alle Figuren belanglos und unwichtig sind. Nicht zuletzt Keanu Reeves, bei dem man eigentlich nicht einmal wirklich von "Hauptrolle" sprechen kann. Von seiner mimischen Eindimensionalität will ich gar nicht anfangen... Auch das schamlose Verprellen der Fans von Rick "Zombie Boy" Genest, welcher als DAS Werbegesicht für den Film fungiert, gehört verboten und bestraft. Screentime unter einer Minute, ein Satz und keinerlei Funktion für den Filmverlauf aber gut 80% der Promotionkampagne!
                Das ist großes Hollywood-Blockbuster-Kino, dessen Einschläge aus jeder Pore des Streifens triefen. Erst macht man sich die Mühe gefühlte 10000 traditionelle Rituale der japanischen Kultur so würdevoll (und westlich) wie nur möglich rüberzubringen und dann macht man dieses bisschen Atmosphäre mit mehreren slapstickartigen Witzeleien über einen dicken Samurai (der sehr an den Po aus Kung Fu Panda erinnert) wieder kaputt. Alleinig die Figur der Hexe (eine Japanerin) ist wirklich bedrohlich und intrigant auf die Leinwand gezaubert. Ihr wird auch der Großteil der CGI-Effekte zu Teil, welche sich durchaus sehen lassen können (obwohl ab und an auch diese nur gut aussehen und sonst keinen Zweck erfüllen).
                Was bleibt Einen denn noch bei einem Film, der schauspielerisch und storytechnisch nicht begeistern kann? Richtig. Die Action und gut choreographierte Kämpfe!
                Diese Hoffnung wird aber auch noch zerschlagen, da zum einen durch schlechte Inszenierung, zum anderen durch schnelle Schnitte alle Kampfszenen irgendwo im Mittelmaß einer hastigen Verknappung zum Opfer fallen. Teilweise wird man absolut unspektakulär plötzlich in ein Gefecht hineingeworfen und nach einmal Blinzeln ist man krampfhaft am Überlegen, wer da eigentlich gerade gestorben ist. Insgesamt sind es auch zu wenige Kampfszenen, als dass man dem Langeweile-Sog entrinnen könnte. Die Finalkämpfe sind nahezu lächerlich und zu keinem Zeitpunkt spannend.

                Fazit:
                „47 Ronin“ hat bis auf schicke Japan-Flair-Optik, guten CGIs und einer gut dargestellten bösen Hexe nichts zu bieten. Das filmgewordene Verhätscheln uralter asiatischer Kultur durch typische Hollywood-„Dramaturgie“ ergießt sich in einer 2-Stunden-Quälerei die neben Langeweile und uninteressanten Figuren schauspielerisch einfach nur weh tut. Natürlich darf eine Liebe, die nicht sein darf, unter keinen Umständen fehlen, damit Keanu Reeves am Ende einmal mehr seinen einzigen Gesichtsausdruck aufsetzen kann, als er sich von seiner großen Liebe in den ehrenvollen Seppuku verabschiedet. An diesem Punkt fällt der Film dem Kitsch dann völlig anheim und hinterlässt nur den Rückblick auf einen faden Samuraifilm, anstelle dessem ich auch einen nicht ehrenvollen Tod in Kauf nehmen würde.

                Bei mir überleben 16,45 von 47 Ronin und dazu gibt es 3,5 von 10 Keanu-Gesichtsausdrücken.

                7
                • 10
                  über Oh Boy

                  Ich halts ja nicht für möglich...es gibt sie doch noch: gute deutsche ernstzunehmende Filme. Dieser ist nicht nur ein hervorragender Film, sondern auch ein kleines Kunstwerk. Bewegend, lustig, ernst, makellos gespielt und nahezu philosophisch.

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                  • 9

                    Filme wie dieser sind der Grund warum ich mich auch nach den schlimmsten Film-Gurken immer wieder motiviere in die allmontägliche Sneak zu gehen. Wie vor 2 Wochen "Insidious 2" mir mit brutalster Härte ins Gesicht schlug und aus jeder Szene schrie: "ICH BIN DER SCHLECHTESTE FILM DEN DU WAHRSCHEINLICH JEMALS SEHEN WIRST!"; so traf mich der gestrige Film genauso hart, jedoch im absolut positivem Sinn. Ein Film von dem ich vorher keinen Trailer gesehen hatte, geschweige denn überhaupt von seiner Existenz wusste. Ein Film, den ich mir niemals aus eigenem Antrieb angeschaut hätte, sondern wahrscheinlich wenn überhaupt nur auf eine Empfehlung hin...
                    Dies hatte den Vorteil, dass ich komplett unvoreingenommen und - entgegen dem beim Erscheinen des Filmtitels auftretenden unangenehmen Raunen im Kinosaal - sehr positiv gestimmt war als ich in der Auftaktszene unter anderem Bill Nighy zu Gesicht bekam. Dieses Gefühl blieb mir bis zum Ende des knapp über 2h andauernden Films erhalten. Aber nun zum Film selbst:

                    "Alles eine Frage der Zeit"
                    oder

                    "Ich muss mal kurz weg.", wie der Protagonist des Öfteren von sich gibt. Hintergrund ist nämlich folgende Lebensverändernde Wahrheit, die der 21jährige Tim (Domhnall Gleeson) von seinem Vater (Bill Nighy) an seinem Geburtstag serviert bekommt: Die männlichen Familienmitglieder können im Rahmen ihres eigenen Lebensweges beliebig oft und so weit es ihr Erinnerungsvermögen hergibt in die Vergangenheit reisen, um auf ihr Leben Einfluss zu nehmen. Dazu muss er, wie eingangs angedeutet, an einen ungestörten dunklen Ort gehen, die Fäuste ballen, an den betreffenden Augenblick denken und schon findet er sich zeitlich vor einer Peinlichkeit, einem gescheiterten Flirt, einer unsouveränen Aktion oder einem anderweitig veränderungswürdigen Ereignis wieder. Filme die eine solch potentiell komplexe Grundidee aufweisen, welche theoretisch in jede Richtung ausufern kann, sind oft nur schwer in geordneten Bahnen kontrollierbar und driften zu oft ins überzogen Fantastische oder ins banal Lächerliche ab. Aber weit gefehlt, denn "Alles eine Frage der Zeit" nutzt diese Ausgangssituation für eine wahrhaft erfrischende und sehr leichtfüßig inszenierte Liebesgeschichte, der es sowohl an Ernsthaftigkeit als auch an herrlicher britischer Komik nicht fehlt.

                    Als Zuschauer wird man hier Teilhaber am Leben des jungen Tim, der vom Typ her eigentlich ein auf dem Boden gebliebener, schüchterner und - vor allem was Frauen angeht - unbeholfener Charakter ist. Durch seine "Fähigkeit" kann er diese Makel allerdings gut überwinden und viele Situationen seines Lebens letzten Endes gekonnt meistern. So auch sein großes Ziel: eine Freundin zu finden. Klingt sehr klischeebeladen, ist jedoch für einen liebesunerfahrenen Heranwachsenden wie Tim absolut logisch und nachvollziehbar. Im ersten Drittel des Filmes begleitet man ihn also auf dem Weg zur glücklichen Beziehung mit Mary (Rachel McAdams) welche so atemberaubend bezaubernd ist, dass sie Jeden im Kinosaal sofort in ihren Bann zieht. Eben das nette, schüchterne Mädchen von nebenan, welches mit Rachel McAdams perfekt besetzt ist. Das Filmpaar funktioniert so gut, dass man beiden das Glück wünscht und bei der Entstehung des zarten Liebespflänzchens zu jedem Zeitpunkt mitfiebert.
                    Vor allem, weil es eben kein starrer Feel-Good-Movie ist, sondern schon auf Tims Weg zur Traumfrau ihm einige Rückschläge die Konsequenzen seines Handelns vor Augen führen und somit das Ausmaß seiner Zeitreisefähigkeit immer wieder aus anderen Sichtweisen präsentieren. Auch wenn das typische Zeitreiseparadoxon nicht ausbleibt, so liegt der Fokus hier klar auf den Figuren und ihrem Leben, sodass der Zeitreiseaspekt nur Mittel zum Zweck ist um die Handlung entstehen zu lassen und es gar nicht darauf ankommt, wie das Ganze nun bis zur letzten wissenschaftlichen Spitzfindigkeit funktioniert.

                    Die allesamt hervorragenden Schauspieler hauchen diesem Film das Leben ein. Domhnall Gleeson der sein Schauspieltalent eindeutig vom Papa (Brandon Gleeson) hat, ist ein würdiger Hauptdarsteller. Seine bessere Filmhälfte Rachel McAdams ist einfach nur anbetungswürdig und für ihre Rolle die Idealbesetzung (oder ist es für sie die ideale Rolle?). Heimlicher Held des Filmes ist natürlich Altmeister Bill Nighy, der in seiner gut dosierten Screentime immer alle Fäden in der Hand hält und Einen stets begeistert. Alle anderen Figuren sind ebenfalls mit viel Liebe ausgestaltet worden und super gecastet. Insgesamt entsteht hier ein rundum authentischer und lebensnaher Eindruck des Dargestellten.

                    Das Wechselspiel zwischen Komik und Tragik könnte perfekter nicht sein, denn nahezu philosophisch werden Themen wie Liebe, Veränderung, Trauer, Zwischenmenschlichkeit, Freundschaft und die verschiedenen Wege, die das Leben geht, behandelt. Die ernsthaften Momente haben die passende Tiefenwirkung um den Zuschauer zum Nachdenken anzuregen und ihn das eigene Leben reflektieren zu lassen. Intelligent zeigt der Film immer wieder, dass die Macht sein Leben scheinbar mittels Zeitreisenkorrektur zu perfektionieren sehr trügerisch ist. Vor Allem, weil viele lebensverändernde Momente recht unscheinbar wirken und Einem erst nach langer Zeit klar werden, sodass das nachträgliche Verändern dieser, auch all das verändert was Einen ausmacht.
                    Dem entgegen steht die wunderbare, durch Natürlichkeit bestechende Komik, welche sich oft sehr situativ entfaltet. Der Film lädt zum herzhaften Lachen ein und kein Gag läuft ins Leere. Das liegt insbesondere daran, dass hier eben kein Hollywood-Humor zu finden ist, der durch Slapstick- oder Fäkalelemente zu sehr over-the-top den Witz per Holzhammer auf den Zuschauer eindrischt.

                    Bei allen Lobeshymnen darf aber das berühmte Jammern-auf-hohem-Niveau nicht fehlen. Warum ist "Alles eine Frage der Zeit" nun doch nicht auf ganzer Linie perfekt?

                    Großen Anteil daran hat sicherlich der zum Ende hin etwas größer werdende Kitschanteil, welcher meiner Meinung nach absolut passend ist und auch nicht erzwungen wirkt. Aber sind wir mal ehrlich: Kitsch ist eben immer noch Kitsch - egal ob passend oder nicht. In diesem Zusammenhang wird eben auch der moralische Zeigefinger erhoben und mit einer wenig subtil präsentierten " Moral von der Geschicht' " dem Zuschauer nochmal die Bedeutung und Schlussfolgerung des Gezeigten auf die Nase gebunden, obwohl dies bei einem so schlüssig und großartig gemachten Film gar nicht nötig wäre. Aber da wollte man wohl sichergehen, dass die Message auf jeden Fall ankommt. Ansonsten gibt es noch 2 Szenen, die ich jetzt hier ohne zu spoilern nicht behandeln kann und will, bei denen ich das ein oder andere Verbesserungspotential sehe. Dies aber wirklich nur am Rande, da in diesen Fällen mein subjektiver Eindruck das Zünglein an der Waage ist.

                    Fazit:
                    Ein wirklich inspirierender schöner Film, welchen man mit einem guten Gefühl und breitem Grinsen, begleitet von sehr konstruktiver Nachdenklichkeit verlässt. Hier kann man richtig schön Träumen, denn der Film ist die ideale Anleitung, wie man unter dem Aspekt des Zeitreisens und aller einhergehenden Folgen ein glückliches Leben zustande bringt. Das bisschen Kitsch und die zaunpfahlwinkende Endmoral verzeiht man nur allzu gern. Für mich einer der besten Filme des Kinojahres 2013.

                    In diesem Sinne: "Ich muss mal kurz weg...nämlich nach 20:15 Uhr gestern Abend um den Film nochmals genießen zu können." 9/10

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                    • 6 .5

                      Bescheuert, aber witzig!

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                      • Der schlechteste Artikel, den ich je bei Moviepilot lesen musste. Dieses gezwungene Überhöhen und Überbewerten von zurechtinterpretierten Themen. GTA existiert nicht zum Zwecke, eine Satire zu sein, sondern soll einfach Spaß machen. Sex und Gewalt gehörte bei dem Spiel schon immer dazu und als Spieler brauch ich da auch keinen moralischen Zeigefinger oder irgend eine philosophische Positionierung. Da kann man genauso gut das ganze Spiel verteufeln und sagen, dass Autos klauen, Polizisten erschießen, Prostituierte ausrauben, Banküberfälle und und und alles ganz verwerfliche Sachen sind wo zumindest immer ein Fenster aufblinkt in welchem "Don't do this" steht. Bitte nicht mehr so viel überinterpretiern liebes Moviepilot-Schreiberlinge-Team!

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                        • 7

                          Da ich schon darüber gelesen habe und auch der Trailer im Kino über die Leinwand flimmerte, entwickelte sich bisher schon eine gewisse Vorfreude. Ich würde sogar meinen, dass der Aufstieg zum Kult drin ist, allerdings darf es dafür nicht die Dimensionen eines Krach-Bumm-Peng-Blockbusters annehmen. Dann verkommt der Streifen nämlich zu einem filmischen Totalausfall wie beispielsweise R.I.P.D. oder Lock Out. Ich bin gespannt.

                          • 7 .5

                            Immer weiter - nur nicht stehen bleiben

                            Ich habe den Film gesneaked und gebe zu, dass er nicht zu den Filmen gehörte, die ich gern sehen wollte.

                            Allerdings wurde man von Anfang an in der schönen Grundstimmung eingefangen. Die Schauspieler sind allesamt sehr gut und die Emotionen übertragen sich wirklich auf den Zuschauer. Auch der Humor ist super: auf den Punkt witzig, ohne zu clichehaft oder lächerlich zu wirken. Sehr viel Herz ohne kitschig zu sein...

                            ...bis zum Ende, welches wieder absehbar verkitscht wurde. Dies ist eines der größten Geschwüre der Filmindustrie. Man will den Zuschauer nicht mit einem schlechten Gefühl entlassen, ihn nicht verprellen und ihm immer ein Zwangs-Happy-End aufdrücken. Warum? Dabei muss man gar nicht ins andere Extrem abgleiten und alles so tragisch wie nur irgend möglich ausgehen lassen, denn die Goldene Mitte tut es auch. Auf Anhieb wären mir 2-3 bessere Enden eingefallen, zu denen allerdings auch der Mut gehört, dem Publikum auch mal etwas unorthodoxes zu bieten.

                            Der Film gehört wirklich zu den ganz starken deutschen Filmen (von denen ich in der Regel nicht begeistert bin). Aber ich kann und will mich nicht mit den wohlwollen konstruierten Heile-Welt-Szenarien anfreunden. Mit ein wenig Tragik und einem Hauch Ernst-des-Lebens hätte es der Film schaffen können, dass ich (der absolute Emotionskrüppel ;-) ) mir vielleicht noch eine Träne verdrücke.

                            Aber noch zu einem sehr wichtigen Aspekt: Wie wird mit alten Leuten in Pflegeeinrichtungen umgegangen? Ich habe selbst lange Zeit in einem Altenpflegeheim gearbeitet und muss anhand der bisherigen Kommentare hier bezweifeln, dass die Rezensenten hier wissen wovon sie sprechen. Es sind viele gute Ansätze zu diesem Thema, aber die Konstellation im Film ist sicherlich seltenster Einzelfall. Auf keinen Fall kann und sollte man die Ereignisse im Film als realitätsgetreuen Maßstab anlegen. Der Gesundheitssektor ist ein hartes Pflaster und das Pflegepersonal hat kaum Zeit individuell auf die Persönlichkeit und die Bedürfnisse der Bewohner einzugehen, aber dieses Nicht-für-voll-Nehmen und diese Abgeklärtheit ist glücklicherweise nicht der graue Alltag.

                            Fazit: Sehenswert ist der Film alle Mal, aber mich persönlich ärgert dann doch das vorhersehbar und unnötig verkitschte Ende. Da hätte man wirklich schönes Kunstkino schaffen können.

                            Aber man gewinnt nun mal kein Rennen ohne Pflaster auf den Nippeln. 7,5/10

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                            • Leider habe ich noch nicht viele Filme mit Mads gesehen: "Die Jagd", "Casino Royale", "Kampf der Titanen" und "Adams Äpfel". Die Jagd war für mich ein großes Meisterwerk. Einfach erschreckend durch seinen sehr realistischen Handlungsverlauf und eine der größten schauspielerischen Leistungen, die ich bisher sah.

                              Als Schurke in Casino Royale war er auch klasse. Im allgemeinen ist er sehr charismatisch, obwohl er in "Kampf der Titanen" ziemlich in der Masse untergeht. Die Figur, die er in "Adams Äpfel" mimt, ist auch super, nur der Film is noch nicht so richtig zu mir durchgedrungen...vielleicht muss ich den einfach nochmal sehen.

                              "Die Jagd" würde ich mir sofort wieder anschauen...am liebsten auf Blu Ray :-)

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                              • 6 .5

                                Und achtminütlich grüßt das Murmeltier...

                                Source Code berichtet im klassischen Stil eines Thrillers von Kurztrips in die Vergangenheit.
                                Dabei kann der Protagonist konsequenzfrei alles tun, um Informationen über den Anschlag auf den Zug, in welchem er sich befindet, zu sammeln. Er steckt dabei im Körper eines Mannes, der die letzten 8 Minuten vor der Explosion erlebt. Es ist ihm allerdings unmöglich, den Anschlag nachhaltig zu verhindern, da er nur das Vergangene erleben, aber es nicht verändern kann. An sich gäbe es bestimmt vielerlei Möglichkeiten dies einigermaßen nachvollziehbar zu erklären. Die Variante im Film wirft jedoch mehr Fragen, als Antworten auf. Gespickt von Logiklücken und einem noch unlogischerem Twist am Ende des Films, kann auch die gelungene Inszenierung mit sehr guten Darbietungen der Hauptpersonen den Karren nicht mehr so ganz aus dem Dreck ziehen.

                                Dennoch solides Popcorn-Kino. 6,5/10

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                                • 2

                                  Eigentlich stimmt in diesem Film nichts.

                                  Das Konstrukt aus Eheproblemen und emotionaler Verarmung der beiden Hauptdarsteller ist nicht nur fehl am Platz, sondern wird auch in den unpassendsten Momenten des Films breitgetreten. An sich ist die Ökobotschaft des Films ganz interessant, nur könnte die Inszenierung nicht langweiliger und konstruierter sein. Der Film zeigt eine völlig planlose Flucht vor einer Katastrophe, die bereits in den ersten 15 min des Streifens bis ins letzte biochemische Detail entmystifiziert wird. Insgesamt wirken die Lösungshäppchen, die der Zuschauer Stück für Stück vorgesetzt bekommt nicht wirklich wie aus einem Guss. Trotz sehr ernster Thematik wirkt der Film stellenweise unfreiwillig komisch, sodass weder Spannung noch Gruselfeeling aufkommen.

                                  Nur ein charismatischer Mark Wahlberg kann den Film noch von einen auf zwei Gnadenpunkte retten.

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                                  • 7 .5

                                    Über das Bröckeln der Fassade des amerikanischen Patriotismus

                                    Meist sind Kriegsfilme entweder historisch genau und so oft weniger unterhaltsam oder künstlich mit triefenden Lovestories zum stumpfen Holywoodblockbuster verarmt. Nicht so "Flags of our Fathers". Es geht um überschwängliche Stilisierung einfacher Soldaten zu heldenhaften Figuren, die lediglich durch das Aufstellen einer Flagge dazu geworden sind. Erzählerisch inspirierend umgesetzt durch Rückblenden, Perspektivwechsel, angemessener Gewaltdarstellung, realistischen Gefechten und den polarisierenden Gegensatz von Schein-"Friede-Freude-Eierkuchen" gegenüber Verlust, Gewalt und Diskriminierung. Ich bin nach diesen soliden 7,5/10 Punkten sehr gespannt auf "Letters from Iwo Jima":

                                    Mr. Eastwood, make my day!

                                    • 6 .5

                                      Wie aus Jimmy erst Logan und dann Wolverine wurde

                                      Der noch kleine Wolverine wird von seinem Bruder unter die Fittiche genommen und nach zahlreichen gemeinsamen Jahrzehnten ohne weitere Alterung quittiert Logan seinen Armydienst, um abgeschieden in den Wäldern Canadas nicht seiner animalischen Seite zu verfallen. Doch diese Idylle hält nicht lang.
                                      Der Film handelt von Selbstfindung, Bruderkonflikt, Rache, Wut, eben alles, was sich immer ganz gut verbraten lässt. Hugh Jackman ist einfach unglaublich charismatisch, wird aber beinahe noch von der eher kleineren Rolle von Liev Schreiber übertroffen. Dramaturgisch siehts dann allerdings grade zum Ende hin etwas dünn aus und auch die CGI's wirken teilweise übertrieben. Wer mit X-Men was anfangen kann wird schon gefallen finden, aber handlungsmäßig liegt hier einiges im Argen.

                                      Daher 6,5/10, auch nur weil ich die Mutantenthematik einfach gut finde.

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                                      • 4

                                        Dame, König, As, naja...Mau...

                                        Als großer Fan von Gary Oldman und mit dem Wissen, dass auch die Academy sich für den Streifen interessiert, war die Vorfreude groß...allerdings genauso die Enttäuschung. Für die Story kann der Film ja selbst nichts, jedoch muss man wirklich ein Freund von britischen Krimi-Romanen sein und darüber hinaus noch ein höchst interessierter Geschichtsfan der Zeit des kalten Krieges, um hier unterhalten zu werden. Die Problematik wurde zwar großartig dargestellt und auch die optische Stilistik der 70er Jahre ist überaus ansprechend, aber die unzähligen Figuren, welche in einem gigantischen Netz aus Informationen, Täuschungen und Intrigen agieren erschließen sich wahrscheinlich nur den wenigsten Zuschauern. Auch die finale Auflösung des "Schein-und-Sein"-Spiels hinterlässt immense Ernüchterung.

                                        Hier wird kein Stich gemacht. 4/10

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                                        • 3

                                          In einem Wort: niveaulos

                                          Da ist ja schon der nach "Hangover-für-Frauen" aussehende Trailer eine Frechheit, da er ein völlig falsches Bild suggeriert. Dagegen war ja "Hangover" ein intellektueller Film. Für die dünne "Story" viel zu lang und innerhalb der ersten Stunde ein geschmackloser Slapstick-Fäkal-Witz nach dem anderen. Dann auf einmal möchte "Brautalarm" anfangen in eine Pseudo-Tiefe der Figuren einzutauchen, was stets von überspannten und unnötigen Szenen verhindert wird. Die Handlung insgesamt und die einzelnen Konflikte sind von einfachster Sorte und schon des Öfteren dagewesen, was an sich kein Problem ist, wenn der Film irgendetwas anderes für den Zuschauer anzubieten hätte. Noch lange werde ich mit Schrecken an die Rednerszene während der Verlobungsfeier zurückdenken...

                                          definitiv: niveaulos. 3/10

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                                          • 5 .5

                                            Spannung?

                                            Trailer und Cover verheißen einen düsteren Mystery-Thriller, der jedoch in Wahrheit nur ein einfallsloses Darstellerfeuerwerk bietet. Hier wirken große Namen: Cate Blanchett, Hilary Swank, Keanu Reeves, Katie Holmes, Billy Bob Thornton und Sam Raimi. Leider ist die "mysteriöse" Geschichte sehr simpel, vorhersehbar und inszenatorisch eher von Schlafpillen inspiriert. Langgezogene Filmsequenzen sind aneinandergereiht und bringen die Handlung nur schwer voran. Bei so prominenter Besetzung ist dann wenigstens der schauspielerische Aspekt wirklich gelungen und verleiht den stereotypischen Figuren Leben. Allen voran macht sich "Neo" als ungehobelter, frauenschlagender Dreckskerl echt gut. Zusammengefasst ist der Film aber trotz guter Mimen auf ganzer Lauflänge einschläfernd und wenig unterhaltsam.

                                            Das beste an "The Gift" ist da leider nur Katie Holmes oben-ohne. 5,5/10

                                            • 9

                                              Trotz unglaublich bescheuerter Nebencharaktere und ein paar lieblos undurchdachten Logikfehlern fasziniert mich dieser technisch einwandfrei inszenierte Augenschmaus. Dabei sind allerdings die Hauptfiguren glaubhaft und sehr gut gemimt, was wieder einiges gut macht. Das beste ist einfach die unglaublich weit greifende Story, die für jeden eine andere Antwort auf die Fragen parat hat: "Wie sind wir entstanden? Zu was sollen wir streben? Oder ist alles nur ein Experiment oder doch nur Zufall?"

                                              Spezielle Anmerkung von mir: auf der Blu Ray sind teilweise richtig gute Alternativszenen und ergänzende Szenen enthalten, die noch tiefer in die Materie greifen und die gesamte Geschichte mMn besser abrunden.

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                                              • 7

                                                !!!ACHTUNG SPOILER!!!!

                                                Bescheuertes Gutmenschen-Ende. Unkonsequent und realitätsfern.
                                                Trotzdem insgesamt sehr schön erzählte Story, die sonst sehr überzeugend rüberkommt und schauspielerisch punktet.

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                                                • 6

                                                  Angeln war sowieso noch nie mein Ding...

                                                  Man kann dem Film nicht nachsagen, dass er schlecht ist. Dafür ist die Story zu liebevoll detailliert und mit einer wohligen Wärme erzählt. Fantasievoll sind die Ideen und Figuren die in diesem Fantasy-Feel-Good-Drama eingeflochten wurden.

                                                  Trotzdem ist der Funke (oder die Forelle) nie wirklich auf mich übergesprungen. Das mag daran liegen, dass die Bildästhetik und die gesamte visuelle Darstellung bereits schon etwas in die Tage gekommen ist und man derartig surreale Begebenheiten auch schon besser gezeigt bekommen hat. Außerdem wirkt der Verlauf durch das Aneinanderreihen von verschiedenen Geschichten - in (gewollt) nicht immer chronologischer Logik - holprig und episodenhaft.

                                                  Darstellerisch bin ich hier hin und her gerissen: Entgegen der Verbreiteten Meinung ist der Film für mich schauspielerisch nicht ganz einwandfrei.
                                                  Helena-Bonham-Carter bringt ihre Rolle wie immer sehr gut rüber und auch Albert Finney hat hier einen Charakter gefunden, den er mit viel Hingabe überzeugend und fesselnd spielt.
                                                  Von Ewan McGregor bin ich da eher enttäuscht, da mir die von ihm dargebotene frühe Ausgabe des Edward Bloom einfach unsympathisch war. Sein ewiges Strahlemann-Lächeln und sein naiver Frohmut zeugten nicht nur von darstellerischer Eindimensionalität, sondern auch von klassischer Fehlbesetzung, weil die Tatsache, dass Finney und McGregor den gleichen Charakter spielen hier für mich eher unglaubhaft inszeniert wurde. Auch DeVito wurde meiner Ansicht nach sehr verheizt und in eine recht undankbare Rolle abgeschoben.

                                                  Fazit:
                                                  "Big Fish" ist eine märchenhafte Erzählung mit viel Herz, welche versucht einen Vater-Sohn-Konflikt zu behandeln, dabei aber ohne roten Faden am Ufer des Teichs umhersegelt und nie richtig vom Bootssteg loskommt. Mit etwas Kitsch und zu typischen Happy-End-Feeling wird gen Ende des Films versucht, den Zuschauer noch etwas einzuwickeln, was in vielen Fällen bestimmt auch gut funktioniert. Emotional kann der Film sehr wohl Punkten, aber nicht über erzählerische Schwächen hinwegtrügen.

                                                  Petri Heil!...oder so. 6/10

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                                                  • 8 .5

                                                    Der kleine Bruder von "Brügge sehen...und sterben?"

                                                    Trotz der absolut dunkel-schwarzen Komik überwiegt hier das Dramengenre. Dementsprechend düster zieht sich die melancholische Grundstimmung durch den gesamten Film, was ihm eine seriöse Atmosphäre verleiht. Brandon Gleeson ist ein Gewinn und bringt seine Figur trotz schräger Sprüche und "Leck-mich-doch!"-Einstellung mit Tiefe und Ernsthaftigkeit auf die Leinwand. Die Story ist sehr einfach, dient jedoch nur dazu die makabren Eigenschaften des irischen Völkchens, korrupter Provinzpolizisten, leicht desillusionierter Ganoven und stocksteifer Amis gekonnt auf der Grenze zwischen Sarkasmus und Ironie darzustellen. Hervorragender Cast und eine herrlich düstere Stimmung ohne Hollywood-TamTam! Da kann man dann auch über das offensichtlich geringe Budget hinwegsehen. Am Ende gibt’s noch eine dicke Kelle Selbstironie...

                                                    ...et voilà 8,5/10.

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