Jackanapes - Kommentare

Alle Kommentare von Jackanapes

  • 9
    Jackanapes 07.04.2018, 01:40 Geändert 07.04.2018, 01:43

    Es folgt nun eine kurze persönliche Geschichte mit diesem Film. Deshalb hier gleich eine Empfehlung und eine leichte SPOILERWARNUNG.

    Als ich damals Vertigo zum ersten Mal sah, fand ich die erste Hälfte irgendwie … verwirrend.
    Ich fragte mich die ganze Zeit, was der Film eigentlich für eine Story erzählen wollte: Sollte es jetzt um die Höhenangst des Polizisten, die Liebe zwischen ihm und Mandeleine oder um die Wiedergeburt von Geistern gehen? Alles wirkte auf mich so zerfasert.
    Dann kam die Wendung und Auflösung in der Mitte des Films, die mich, aufgrund des Mangels irgendeiner Vorkenntnis über die Handlung, vollkommen gegen den Kopf traf. Alles fügte sich wie ein Puzzle zusammen, ich verstand den Streifen endlich und ab diesem Punkt fesselte er mich komplett an sich.

    Auch jetzt noch beeindrucken mich u.a. der durchdringende, langsame Spannungsaufbau, die sehr gute Chemie zwischen den Hauptfiguren und der Wandel des Protagonisten (großartig gespielt von James Stewart), mit dem ich trotz seiner eigentlich verwerflichen Taten (wie die „Umgestaltung“ von Judith) Mitleid habe

    4
    • 7

      Mich freut es, dass es diesen Film gibt. So konnte die Original-Reihe wenigstens noch ein, in meinen Augen, gutes Ende unter Wes Craven finden.
      Diesmal wird ein Blick hinter die Kulissen der Filmreihe geworfen und quasi (nach Traum und Realität in den Filmen an sich) noch eine Ebene höher gegangen.
      Das ist relativ originell und funktioniert als Abschluss auch wesentlich besser als nochmal „Gruppe von Teenagern aus der Elm Street versucht Freddy in ihren Träumen zu besiegen“.
      Die Story ist manchmal etwas konfus (z.B. wie genau funktioniert das mit den Schlaftabletten als Spur?), aber im Großen und Ganzen noch relativ stimmig und kann wieder etwas Atmosphäre und Grusel-Stimmung auffahren (vor allem dann in der höllen-artigen Welt).
      Was zugebenermaßen etwas nerven kann, ist Craven´s sehr offensichtliche Auffassung, dass der erste Teil der beste war. Er geizt auch nicht mit Anspielungen an diesen Film, seien es Zitate („Screw your pass!“), Szenen (z.B. die klebrige Treppe), Tode (die Ermordung an der Decke) oder das Foto in seinem Büro.
      Ob es jetzt die Anspielungen an „Der Exorzist“, „Nosferatu“ oder „Psycho“ gebraucht hätte …

      Der größte Pluspunkt den New Nightmare hat ist Freddy höchstpersönlich.
      Endlich ist die Horrorgestalt kein alberner Kasper mehr sondern wieder ein sadistischer Killer.
      Das veränderte Design ist gelungen: Das neue Make-Up sieht großartig aus, die nun quasi organisch-mechanische Kralle gefällt mir sogar noch besser als der alte Handschuh und der schwarze Mantel mit den Stiefeln fügt sich gut ein und unterstreicht die Bedrohlichkeit dieses (nun wieder richtig bösartigen) Dämons. Da stört es dann auch wenig, dass diese Figur relativ wenig im Film auftritt: mir ist ein selten auftretender Freddy, dessen Präsenz man aber immer wieder spüren kann und dessen Auftritte Highlights sind, lieber als einer, der dauernd blöde Sprüche vor der Kamera reißt.
      Und dieser Film hat sogar auch meinen ganz persönlichen Lieblings-Freddy-Spruch (sogar noch vor „This … is god.“ aus Teil 1):
      „Hey Dylan, ever play … skin the cat? “

      Erfreulich ist auch die Rückkehr von Heather Langenkamp (die hier, meiner Meinung nach, ihre beste Performance von ihren drei Auftritten zeigt) und John Saxon und die Auftritte von Wes Craven und Robert Englund.
      Die restlichen Schauspieler sind okay (auch wenn die Szene, in der Julie die Krankenschwestern verjagt schon sehr albern wirkt), nur Dylan kann, wenn er anfängt zu schreien, auf die Nerven gehen.

      Es gibt allerdings noch ein paar andere Schwachpunkte:
      Die Traumsequenzen sind etwas enttäuschend, da wäre ein bisschen Orientierung an den Vorgängern vielleicht gar nicht so schlecht gewesen.
      Vor allem stört es, dass man immer nur die Träume von Heather sieht. Wie viel spannender und interessanter wären da die Träume von Robert Englund (wie er praktisch seine Rolle trifft) oder Wes Craven (wie er das Drehbuch erfährt) gewesen.

      Robert Englund wird sowieso ziemlich verheizt, nach der Hälfte ist er dann einfach weg. Hier hätte man noch was daraus machen können, wie sich die beiden treffen oder vielleicht auch dass sich Englund im Finale in Freddy verwandelt.

      Was sollte diese Armee aus Freddys hinter dem Zaun, die man nur für etwa 2 Szenen sieht?

      Der Tod von Freddy in diesem Film ist zwar immer noch besser als das miese und unwürdige Ende im Vorgänger, macht aber nicht wirklich viel Sinn:
      SPOILER
      Wenn der Dämon so einfach von Feuer getötet werden kann, warum hat er dann überall in seiner Welt Feuer brennen? Ist das nicht ein bisschen unvorsichtig?
      Hat er in seiner eigenen Welt irgendwie weniger Macht als in den Träumen oder warum kann er das Feuer nicht einfach ausmachen?
      SPOILERENDE

      3
      • Ich wiederhole gerne meinen Kommentar zu einem früheren Artikel zu diesem Thema:

        Da wird eine Figur gegen ihren Willen nackt ausgezogen und seine treuen "Freunde" finden das nicht so schlimm und gucken lieber essend zu.

        Wenn das mit Jane Foster passiert wäre und Thor und Korg da einfach zuschauen, wäre diese Szene wahrscheinlich nicht so beliebt.
        Vor allem wenn der Regisseur dann sagt, dass man sich um die Masse kümmern muss.

        2
        • Es gab auch in der Vergangenheit schon Bösewichte, bei denen es sich angeboten hätte, die Gut-Böse-Trennung aufzubrechen und ihnen eine komplexere Charakterzeichnung zu geben. Hat man halt leider nicht gemacht, weil das wohl den Spaß verdorben hätte.

          Das beste Beispiel ist Ronan, der sich für den Tod seines Vaters und Großvaters rächen will.
          Das Problem ist dass der Konflikt zwischen den Kree und Xandar auf einem vollkommen flachen Level und Ronan halt einfach nur der böse Zerstörer bleibt.

          2
          • Jackanapes 04.08.2018, 01:05 Geändert 04.09.2018, 21:40

            Godzilla Nr. 3: „King Kong vs Godzilla“

            Dies ist ein Kommentar, der auf einer Sichtung des Filmes in der SchleFaZ-Reihe basiert.
            Anmerkungen:
            - Kalkofe spricht Gojira falsch aus
            - Die Frankenstein-Titel für die Godzillafilme kamen daher dass die Filme „Frankenstein – der Schrecken mit dem Affengesicht“ und „Frankenstein – Zweikampf der Giganten“ hier so erfolgreich waren und man sich daran anhängen wollte
            - Ich hätte beim ersten Treffen der Monster, wo Godzilla Kong vom Berg aus mit seinem Atem abwehrt, noch diesen Kommentar einfügt:
            „Es ist vorbei, King Kong! Ich stehe deutlich über dir!“

            Eine Bewertung entfällt hier, da es sich um die deutsche Fassung handelte, die wiederum auf der US-Fassung basiert und die ein zerstückelter, zensierter und veränderter Torso des Japan-Originals ist.
            (Besonders nervige Änderungen sind diese eingefügten Expositions-Szenen in diesem amerikanischen Büro und die dauernd wiederholenden Musikthemen aus „Der Schrecken vom Amazonas“)
            Ich persönlich fände es ungerecht den Film auf Basis dieser Fassung zu bewerten.

            Wenn jemand mehr darüber lesen/dazu sehen will:

            https://www.schnittberichte.com/schnittbericht.php?ID=404045
            (Vergleich US-Fassung und Japan-Fassung)

            https://www.schnittberichte.com/schnittbericht.php?ID=895176
            (Vergleich US-Fassung und deutsche Fassung)

            https://www.youtube.com/watch?v=PR2dXPGyQkY
            (Video zu den Änderungen bei US- und Deutschland-Fassung)

            Das erste Crossover der beiden Monster-Titanen lässt mich etwas zwiegespalten zurück und dass hängt auch mit den beiden Monster zusammen:

            Den Godzilla-Anteil finde ich okay. Der Anzug sieht massig und gewichtig aus, der reptilienhafte Kopf gefällt mir. Die Story ist in Ordnung, schließt an die vorherigen beiden Teile recht gut an und die Zug-Sequenz ist ganz ordentlich gemacht.

            King Kong dagegen bereitet mir als Fan des 33-Kong schon etwas Unwohlsein. Das betrifft schon mal die Storyteile, die vom Original quasi schlecht übernommen wurden: von der komischen Änderung zum Pharmakonzern über die Zigaretten bei den Ureinwohnern bis hin zum Spaziergang auf das brusthohe Parlamentsgebäude mit kleiner Frauenpuppe in der Hand.
            Die Teile, die man neu dazu gedichtet hat, können dann auch sauer aufstoßen, eben weil sie zu weit vom Original sind: der betrunkene Affe, die Elektrizitätskräfte oder die Riesenballons.
            Nur den Angriff des Riesenkraken mag ich.

            Und selbst ich als Godzilla-Fan muss ich es sagen: der Anzug für Kong ist sehr mies, besonders als er nass wird, seine Arme sind viel zu lang und sein Gesicht für die Nahaufnahmen grinst unfassbar dämlich.

            Die Menschen sind … naja meistens nur da, ein paar witzige Szenen gibt es schon. Zumindest nervt keiner rum und das Godzilla-liebende Kind ist nach einer Szene zum Glück auch wieder weg.

            Kämpfe zwischen den Giganten gibt es zwei Stück:
            Der erste ist etwas unspektakulär und mir zu schnell und abrupt vorbei.
            Der zweite ist ein doch ziemlich spaßiges Wrestling-Match, das mich recht gut zufrieden stellen kann.

            Beinharte King-Kong-Fans sollten den Film vielleicht lieber meiden oder zumindest wissen worauf sie sich einlassen.
            Dieser Film taugt (in dieser Fassung) wenn überhaupt nur als trashige Unterhaltung, aber in der Hinsicht könnte ich persönlich mir auch vorstellen ihn häufiger mal anzusehen, zumindest häufiger als andere Werke, die bei SchleFaz vorgestellt wurden.

            2
            • Jackanapes 29.03.2020, 22:21 Geändert 30.03.2020, 11:10

              Ich mag Skyfall auch nicht sonderlich, vor allem da das MacGuffin des Films (die Liste mit den Agenten) nach der Filmhälfte scheinbar vergessen wird.
              Noch dazu fand ich den Umgang mit dem Bondgirl Severine eher schwierig. Sie wird erschossen und Bond schert das scheinbar gar nicht.
              Der Plan des Schurken fand ich auch selbst für Bond-Verhältnisse ziemlich konstruiert, genauso wie einige andere Plotelemente (Was genau macht eine Liste mit allen NATO-Agenten auf einer Festplatte in Istanbul?)

              Zugegeben, ich habe Skyfall erst einmal gesehen und vllt. gefällt er mit ja mit mehrmaligem Sehen besser.

              Ich bin aber auch anderer Meinung:
              1. Ich halte Der Morgen stirbt nie für besser, denn der macht zumindest mir Spaß beim Schauen.
              2. Ich fand Skyfall weder steril noch langweilig
              3. Spectre halte ich für langweilig und aufgrund des lachhaften Bösewichts auch für schlechter

              2
              • 8 .5

                Zu Recht ein Klassiker mit recht guter Atmosphäre, schön gealterten Effekten, Teenagern, die zwar wie üblich nicht unbedingt die tiefgründigsten Figuren, aber wenigstens sympathisch sind und vor allem einer sehr interessanten Grundidee, die zu eindrucksvollen Traum- und/oder Todesszenen führt (wobei ein paar der Nachfolger bei Letzterem noch höher steigen können).
                Die Horrorfigur Freddy ist hier noch die Version, die ich persönlich am liebsten mag: er lacht zwar ziemlich viel und macht hin und wieder einen Spruch („No running in the hallway“), aber im Großen und Ganzen ist das hier immer noch ein todbringender Nachtmahr. Schade, dass er später so zum Hampelmann wurde (insbesondere dann in Teil 6)
                Im Finale schwächelt der Film leider dann etwas: das ganze Kevin-Allein-zu-Haus-Ding nimmt schon ein Stück die Ernsthaftigkeit und den Schrecken des Bösewichts weg, es wird komplett verwirrend was denn jetzt Traum/Wirklichkeit ist oder wie genau die Fähigkeiten von Freddy eingegrenzt sind (wobei ich deswegen schon in anderen Szenen etwas verwirrt war) und die Art wie er besiegt wird ist … na ja … etwas enttäuschend.

                2
                • 3 .5

                  Ein Freddy-Film als Komödie … irgendwann nach Teil 3 musste es ja so kommen.
                  Das Wort „Finale“ steckt im Titel und trotzdem werden keine der früheren Handlungsstränge aufgegriffen oder weiter geführt. Nie wird erklärt, wie Freddy seinem letzten Ende entkommen konnte: Im Eröffnungstext wird gleich in ein paar Sätzen gesagt, dass jetzt alle Kinder in Springwood von ihm getötet wurden.
                  Dieser Text allein klingt wie die Zusammenfassung eines interessanteren Films.

                  Sinn muss man in den Traumgesetzen und der Handlung schon eh nicht mehr suchen: ein Charakter geht im Traum eine Treppe hoch und läuft in der Realität in der Luft herum; plötzlich können 2 Personen im selben Traum sein ohne Fähigkeiten wie die von Kristen; Freddy kann das Haus in der Wirklichkeit aus dem Traum heraus in das von Nancy verwandeln etc.

                  Die Hauptfiguren hätten es anderen Horrorfilmen (und auch den Vorgängern) vielleicht noch zu Nebenfiguren geschafft, so blass, belanglos und teilweise ohne den geringsten Hauch von Sympathie, wie die hier durch den Film gehen.
                  Die einzige kleine Ausnahme ist Yaphet Kotto als Quasi-Dr.-Loomis für Träume, der hier ziemlich verschwendet wird und irgendwelches blödes Zeug daher quatscht, das er wohl aus dem Drehbuch weiß.
                  Ab und zu wird dann noch ein Cameo aufgefahren, wie von Alice Cooper oder Johnny Depp. Nur Letzterer ist halbwegs gerechtfertigt (immerhin hatte er seinen ersten Auftritt im ersten Teil) und sogar recht witzig.

                  Das Frustrierendste ist, dass manchmal noch etwas Potential durchblinken kann, etwa bei der tauben Verfolgungssequenz oder die Vergangenheiten von Tracy oder Carlos.
                  In einem besseren Film hätte man das gut verbauen können, hier verläuft das ungenutzt im Sande oder wird ins Lächerliche gezogen.

                  Krueger selbst hat (auch dank schwacher Maske) jegliche Bedrohlichkeit eingebüßt und ist endgültig zum Clown verkommen. Sowohl die Sprüche als auch die Kills wollen so unbedingt witzig sein, sind aber meistens nur lahm und/oder peinlich, z.B. die sinnlose und plumpe Referenz an „Der Zauberer von Oz“ oder der Videospiel-Tod.

                  In Rückblenden wird noch dazu ein bisschen Entmystifizierung des Schurken betrieben: mit einer Vorgeschichte, die banaler und klischeehafter nicht sein könnte, und Antworten auf Fragen, die zumindest mich nie interessierten. Wer braucht denn bitte einen derart vermenschlichten Freddy?

                  SPOILER
                  Woher hat Freddy seine Kräfte? Es waren potthässliche, fliegende Dämonen-Kaulquappen, die sie ihm gegeben haben.
                  Und mal ehrlich, Freddy soll der böseste Mensch der Welt sein? Sicher, das was er getan hat war schlimm, aber es gibt wirklich niemand schlimmeren?

                  Warum hat Freddy lauter Kinder umgebracht? Man hatte ihm seine Tochter weggenommen, weil er seine Frau umgebracht hatte, die herausgefunden hatte, dass er … ein Kindermörder war? Irgendwie ein Teufelskreis.
                  SPOILERENDE

                  Besonders wütend macht dann das hanebüchene Ende mit billigen 3-D-Effekten.

                  Ja. Freddy stirbt am Schluss (ist kein Spoiler, steht schließlich im Titel), aber die Art wie er es tut, ist die schlechteste der gesamten Reihe und ist nicht nur peinlich mit anzusehen sondern auch dem Charakter einfach unwürdig.

                  Wenn im Abspann dann lauter Szenen aus den Vorgängern gezeigt werden, ist mein Gedanke dazu nur: „Wow, was für eine Abwärtsspirale.“

                  2
                  • 7
                    Jackanapes 05.04.2018, 22:59 Geändert 04.06.2018, 15:40

                    Godzilla Nr. 15: "Mechagodzilla schlägt zurück"

                    In mancher Hinsicht stellt dieser Film eine Rückkehr und einen Abschluss dar:
                    Ishirô Honda kommt wieder und sitzt ein letztes Mal auf dem Regiestuhl und Akihito Hirata spielte auch letztmalig in der Reihe mit (vorher z.B. Dr. Serizawa)
                    Leider war der Film ein solcher Flop, dass man Godzilla erstmal pausierte und erst etwa 9 Jahre später wiederbelebte.
                    Somit ist es der letzte der Showa-Reihe.

                    Als einer der wenigen Teile der Showas baut man hier auf den Vorgänger auf - mehr oder weniger, denn keine der früheren Figuren tritt nochmal auf und die wiederverwendeten Schauspieler spielen neue Charaktere.
                    Zudem sehen die Aliens in ihrer wahren Gestalt nicht mehr wie Affen aus.

                    Der Plot muss lange Zeit ohne Godzilla auskommen, er betritt erst nach über 40 Minuten die Bühne (dafür aber ziemlich gut mit Ifukubes wunderbaren Themen).
                    Das stört aber nicht so, die Charaktere sind nämlich teilweise recht interessant oder sogar tragisch. Also mir zumindest tat Katsura schon Leid.
                    Ichinose ist zwar etwas naiv, funktioniert aber als symphatischer Hauptprotagonist; Mafune ist ziemlich verbohrt, erregt allerdings auch Mitgefühl (zumindest bei mir); der Rest ist sehr blass, die Aliens können immerhin in ihren lächerlichen Outfits gut böse lachen.

                    Godzilla ist hier nur derjenige, der sich zum Kampf gegen die Feinde stellt und in einer Szene 2 Kinder rettet (was das soll weiß keiner), ansonsten hat er diesmal wirklich gar nichts zu tun.
                    Wieder einmal muss er schwer einstecken, wird vom Sturm umgepustet, in Brand gesteckt und schließlich sogar lebendig begraben. Aber er gibt nicht auf.

                    Der Mechagodzilla 2 ist eigentlich das unwichtigste Monster der Story. Er wird nur am Ende aktiv, steht auch da meist nur rum und setzt lieber seine Fernwaffen ein.

                    Das "Hauptmonster" ist der Titanosaurier, der hiernach nie wieder benutzt wurde, die erste Hälfte dreht sich fast nur um ihn und die Maßnahmen gegen ihn. Ähnlich wie Katsura wird er nur benutzt, man sieht auch an seinem Design dass er eigentlich friedlich wäre: Im Gegensatz zu früheren Gegnern hat er keine Laserstrahlen, Feueratem oder riesige Waffen. So ist er ebenfalls leicht tragisch, aber das wird leider nicht ausgebaut. Am Ende kickt ihn Godzilla einfach ins Meer.

                    Das größte Problem ist mit Sicherheit, dass die Menchen- und Monsterszenen vom Ton her nicht immer ganz zusammenpassen:
                    Auf der einen Seite gibt es Sklaverei, Hinrichtungen und Selbstmord, während andereseits z.B. der Titanosaurier die Arme hinter dem Rücken verschränkt und anfängt auf Godzillas Grab zu tanzen.

                    Trotz seines damaligen Misserfolgs gehört Hondas Abschlusswerk zu den besseren Filmen der Serie

                    2
                    • 10

                      Batman steht einem schurkischen Handlanger gegenüber.
                      Er bekommt einen Schlag ab, lässt sich aber nicht beirren und hängt seinem Gegner eine Bombe an den Bauch.
                      Er grinst und stößt ihn in ein Loch.
                      Die Bombe geht hoch.

                      Warum ist diese Stelle im Film, trägt sie überhaupt irgendetwas zur Handlung bei oder wird auch nur noch einmal erwähnt?
                      Warum muss Batman dabei unbedingt so grinsen, freut ihn das etwa, dass er gerade einen Menschen umbringt?
                      Warum interessiert diese Tat die Polizei und alle Bürger scheinbar überhaupt nicht (oder die Tatsache, dass Batman vorher jemanden lebendig verbrannt hat)?

                      Kurz, ich kann diese Szene nicht leiden. Der Held wird in meinen Augen zum Sadisten degradiert ohne dass das irgendwie hinterfragt wird (er selbst denkt ja auch nie drüber nach) und bricht zudem seinen Charakter, da er nach diesen Kämpfen nie wieder so eine extrem gewalttätige Veranlagung zeigt.

                      Und trotzdem liebe ich diesen Film. Warum?
                      Wegen allem anderen.

                      Nie sah Gotham (im Spielfilm) besser aus, nie war es gotischer, nie finsterer, nie atmosphärischer. Untermalt von Elfmans manchmal gewaltiger und manchmal zum Weinen schöner Musik (vor allem die Todesszene und Beerdigung des Pinguins).

                      Bei den Figuren, sollte man sich von den Comicvorlagen eher trennen und den Film als eigenständig betrachten, denn diese Änderungen funktionieren und passen im Kontext (im Gegensatz zum oberen Punkt).

                      Keaton gilt zu Recht als bisher bester Batmandarsteller (Kevin Conroy liegt trotzdem in meinen Augen vorne). Auch wenn das Script ihm hin und wieder Beine stellt, legt er eine Performance hin, bei der er sehr gut die Aspekte der Figur trennt und voneinander abhebt: einerseits den stoischen, unnachgiebigen Batman und andererseits den eher unscheinbaren, einsamen Bruce Wayne.
                      Schade nur, dass die Sache mit dem angehängten Verbrechen nach Cobblepots Verschwinden anscheinend keine Rolle mehr spielt, obwohl es keinerlei Beweise gibt, dass er etwas damit zu tun hatte und alle Indizien immer noch gegen Batman sprechen.

                      Max Shrek ist von allen der Langweiligste und Blasseste, er will einfach nur sein Kraftwerk bauen (was nach der Hälfte des Films nie mehr angesprochen wird). Dafür hat er einige der lustigsten Dialoge:
                      „And Bruce Wayne, why are you dressed up like Batman?“

                      Catwoman wird großartig gespielt von Michelle Pfeifer, die es (mehr noch als Keaton) schafft alle drei Charaktere zu vereinen: das Mauerblümchen, die temperamentvolle Katze und die verliebte, aber verstörte Selina Kyle. Besonders gut gelungen ist ihr nervlicher Zusammenbruch vor ihrer Verwandlung (schönes Spiel auch mit „HELLO THERE“ zu „HELL HERE“).
                      Dank der Chemie zwischen Keaton und Pfeiffer funktioniert auch die Romanze, in der gleichzeitig Humor (z.B. die Szene in Wayne Manor) und die Tragik dieser gebrochenen Seelen vereint werden.

                      Der zentrale und beste Charakter ist aber ohne Zweifel der Pinguin (Danny deVito ist fast nicht zu erkennen unter dem ganzen Make-Up).
                      Er ist eigentlich ziemlich verabscheuenswert, da schleimig und hinterhältig, frisst rohen Fisch und träumt dauernd von Sex mit so ziemlich jeder Frau, die ihm über den Weg läuft.
                      Eigentlich.
                      Doch verdient er auch Mitleid, wurde als Kind von seinen Eltern ausgesetzt und ist erst dadurch so geworden. Ein Spiel mit den Sympathien von mir als Zuschauer.

                      Ist es der beste Batmanfilm? Nein, da schätze ich Mask of the Phantasm lieber
                      Ist es der beste Batman-Spielfilm? Ja

                      1
                      • Das unterirdische Monster könnte doch theoretisch auch Barogon sein.
                        Wäre schön, den mal wieder in einem Film zu sehen.

                        1
                        • 2
                          Jackanapes 03.08.2020, 00:49 Geändert 03.08.2020, 11:10
                          über Mulan 2

                          Die Animation und auch die Sprecher in diesem Film sind durchaus in Ordnung, vor allem im Vergleich zu anderen Fortsetzungen der Zeichentrick-Klassiker. Es ist die Story, wo die für mich problematischen Punkte anfangen.

                          Im Zentrum des Films steht ja vor allem der Konflikt zwischen Mulan und Shang. Drei Prinzessinnen sollen (ihnen unbekannte) Prinzen heiraten, um eine Allianz der Reiche gegen anrückende Feinde schließen zu können. Beide Hauptprotagonisten geraten während der Mission durch ihre unterschiedlichen Ansichten aneinander.
                          Mulan ist der Ansicht, dass ihre „Verpflichtung gegenüber ihrem Herzen“ das Wichtigste für sie ist, Shang dagegen sieht seine Verpflichtung gegenüber seinem Land und seinem Kaiser an vorderster Stelle.

                          Bin ich jetzt mies, wenn ich Shang in diesem Film zustimme? Seine Position wird im Film deutlich als falsch bezeichnet, aber irgendwie ist seine Argumentation für mich logischer: In einer perfekten Welt könnte jeder aus Liebe heiraten, aber die Welt ist nun einmal nicht perfekt.
                          Nicht falsch verstehen: Ich will mich hier nicht für arrangierte Ehen und Zwangshochzeiten aussprechen, aber im Kontext dieses Films stellen sich die Macher hier selbst ein Bein. Im Gegensatz zu Aladdin hängt mehr als nur bloße Tradition von dieser Hochzeit ab. Es wird deutlich gesagt, dass man in der Unterzahl ist und dieses Bündnis notwendig ist.
                          Es heißt also: Entweder diese drei Personen heiraten Unbekannte oder wir werden einen Krieg verlieren.

                          Und dann kommt Mulan daher und sagt: „Aber muss denn eine Heirat ohne Liebe sein?“
                          Anscheinend ist ihr das private Glück dieser Mädchen also wichtiger als der Frieden, sie kommt ja auch nie mit einer Alternative, wie denn die ganze Situation gelöst werden könnte. Als sie entdeckt, dass sich die Mädchen in andere Männer verliebt haben, heißt es nur „Oh, wie schön!“ und nicht „Was machen wir jetzt wegen dem Krieg?“.
                          Sogar im Song der Prinzessinnen kommt diese Thematik rüber: Zuerst sagt die Älteste, dass sie als Prinzessinnen eine Verpflichtung gegenüber ihrem Land haben und eben nicht immer das tun können, was ihnen gefallen würde. Das wird aber schnell fallen gelassen und stattdessen geht es dann darüber, dass sie viel lieber wie andere Mädchen sein würden und ihre eigenen Träume ausleben wollen. Das machen sie dann auch munter und scheren sich nicht mehr um das Versprechen, das sie ihrem Vater gegeben haben und was von dieser Mission eigentlich abhängt.

                          Nochmal: Bin ich mies, wenn ich die hier vermittelte Botschaft etwas fragwürdig finde? Hier wird das Konzept „Liebe und Gefühle über alles“ in eine sehr schwierige Richtung gelenkt. Shang´s Ansprache in der Filmmitte, wo er sowohl die Wachen als auch die Mädchen zurechtweist, ist zwar hart, aber meiner Meinung nach befindet er sich im Recht.
                          Nebenbei: Das Schicksal der Nation wird hier für eine Liebe zu jemanden, den man einen Tag und eine Nacht kennt, aufs Spiel gesetzt.

                          Ein weiteres Thema ist: Gegensätze werden gebraucht und sind beide notwendig. Das mag zugegebenermaßen auch in gewissen Bereichen zutreffen, aber wenn solche moralischen Grundsätze aufeinandertreffen, stelle zumindest ich mir eine Beziehung/Ehe schwierig vor.

                          Der Film gibt sich auch nicht einmal Mühe, diese Konflikte im Finale ordentlich aufzulösen. Mulan behauptet einfach, die Prinzessinnen seien tot und nun will sie die Hochzeit stattdessen eingehen. Nachdem ihr die Möglichkeit auf „wahre Liebe“ durch Shang´s vermeintlichen Tod verwehrt ist, geht das wohl für sie in Ordnung. Der Prinz wird natürlich noch extra als Witzfigur dargestellt, damit die Ehe noch schlimmer wirkt. Dann kehrt Shang aber zurück und nach etwas Konflikt wird das Ende durch das Eingreifen eines „Gottes“ herbeigezwungen, damit die Prinzessinnen sich auch ja nicht ihrer Verpflichtung stellen müssen.

                          Was der Film offen lässt: Glauben jetzt immer noch alle, dass die Prinzessinnen tot sind? Muss sich Mulan erklären, warum sie gelogen hat? Was denkt bitte der Kaiser über die ganze Situation?
                          Aber viel wichtiger: Was ist denn jetzt mit dem Bündnis? Das wird einfach nicht mehr erwähnt. Wie geht der Krieg weiter?

                          Und selbst wenn ich das außer Acht lasse: Letztendlich hat Shang eine Art Einsicht (so viel zum Thema Gegensätze), sieht seine Beziehung zu Mulan als wichtiger als das Bündnis an und will aktiv die Hochzeit verhindern. Somit ist die Schlussbotschaft für mich: „Die eigenen Gefühle und Bedürfnisse stehen über wirklich allem (!) anderen.“

                          Komischerweise widerspricht der Film sich selbst mit seinem Nebenplot in dieser Hinsicht. Mushu wird zum Schurken des Films (Wer hat das bitte für eine gute Idee gehalten?) und will das Liebespaar, aus selbstsüchtigen Motiven heraus, trennen. Das wiederum wird klar als schlecht dargestellt, obwohl es im Grunde die gleiche Denkweise wie die von Mulan ist.
                          Aber Mushu hat nicht wegen „wahrer Liebe“ gehandelt, von daher ist es natürlich schlecht.
                          Auch dieser Konflikt wird am Ende ziemlich lahm gelöst und wirklich gelernt hat Mushu anscheinend auch nichts, denn er ist genauso wie am Anfang.

                          1
                          • Ich kann auf so eine Szene gerne verzichten.
                            Ich möchte den Götterschlächter nämlich lieber ernst nehmen können.

                            1
                            • 6
                              Jackanapes 06.06.2018, 22:07 Geändert 10.06.2018, 21:05

                              Gamera Nr. 5

                              Der Film setzt einige Traditionen der Reihe und des Genres zur damaligen Zeit fort: die Geschichte ist wieder recht sience-fiction-mäßig, wieder geht es im Grunde um Aliens, die ein Monster steuern können, wieder spielen ein japanischer und ein amerikanischer Junge die Hauptrollen und wieder werden Szenen aus früheren Filmen einfach wiederverwendet, diesmal in Form eines großen Flashbacks in der Mitte (was erneut zum Paradoxon des ersten Gamerafilms führt, wenn der Protagonist sagt, Gamera hätte damals ein Kind von einem Leuchtturm gerettet und kurz vorher die Szene gezeigt wird, in der Gamera den Turm umwirft)

                              Der Anfang könnte aus einem komplett eigenständigen Film stammen, es geht eigentlich nur um die zwei Jungen, die ein UFO entdecken und von ihm entführt werden. Ihre Schwester bleibt auf der Erde zurück, komischerweise glaubt ihr keiner ihre Geschichte, obwohl ja schon im Vorgänger Außerirdische vorkamen.

                              Im All taucht dann auch Gamera auf (und kann da anscheinend atmen?), verschwindet aber schnell wieder und hat die komplette erste Hälfte nichts zu tun außer immer weiter zu fliegen.
                              Schließlich landen die Jungs auf dem fremden Planeten. Ich muss schon sagen, dafür dass die Invasionsstorys in den 60ern und 70ern bei diesen Filmen so beliebt waren, hätten sie das Szenario „auf einem anderen Planeten statt der Erde“ schon häufiger bringen können. Wäre sicher interessant geworden (außer in diesem hier gab es das ja noch in „Befehl aus dem Dunkel“ von 1965).

                              In dieser Umgebung lernen wir dann zwei Aliens kennen, die aus irgendeinem Grund (ich sage mangelndes Budget) wie Menschen aussehen und die großartigen Namen Barbella und Flobella tragen.
                              Und obendrauf gib es den Grund, warum ich diesen Film trotz seiner sehr offensichtlichen Schwächen als Guilty Pleasure habe und ihm diese hohe Punktzahl gebe:

                              Erinnert sich noch jemand an „Pacific Rim“? Da gab es doch am Anfang im Sturm ein Kaiju, das praktisch ein riesiges Messer als Kopf hatte. Nun, hier kann man das Vorbild begutachten.
                              Gameras Gegner ist dieses Mal nämlich Guiron, dessen einzige Fähigkeiten sind dass er Wurfsterne aus dem Kopf schießen (?) und seinen Kopf als Messer benutzen kann. So wird er auch eingeführt, indem er ein Weltallmonster (es ist nur ein Gaos, den man nochmal anders angemalt hat) zuerst köpft, dann in Stücke schneidet (in Bezug auf Blut war die Reihe noch nie zimperlich) und anfängt zu „bellen“. Den restlichen Film verbringt er damit, hinter Gamera herzuhüpfen um ihn zu erwischen. Die Kämpfe zwischen den beiden sind sehr albern (z.B. auch die Szene in der Gamera auf ihm herumspringt) und auch das Setting darf für einige absurde Momente herhalten, wie die „Reck“-Szene.

                              Man merkt schon, „ernst zu nehmen“ ist hier gar nichts, aber das war das Genre zu diesem Zeitpunkt schon lange nicht mehr und diesem Film schreibe ich ein gewisses Maß an Selbstironie zu, so dass er (im Gegensatz zum missratenen Vorgänger) in seiner Dämlichkeit wenigstens mich unterhalten kann.

                              1
                              • 8 .5

                                Um mal gleich mit dem Gemecker anzufangen:
                                Der Charakter Minnie nervt mit ihrer kreischigen Stimme bis zum Gehtnichtmehr. Ich glaube, man wollte mit ihr besonders die Reaktionen der Bevölkerung auf das Monster zeigen, aber hätte das nicht eine subtilere und vor allem angenehmere Figur tun können?
                                Es ist sehr schade, dass der Einsiedler einfach aus der Handlung verschwindet und nie wieder gesehen wird.
                                Die Erweckungsszene ist zwar atmosphärisch, kommt aber nicht an die aus Teil 1 heran. Ich finde, sie geht einfach viel zu lange. Auch dass das „Monster“ durch Alkohol K.O. gemacht wird, wirkt für mich eher albern. Und warum hat es den armen Typen am Ende vom Schloss geworfen?
                                Die neue Sprachbegabung des Wesens sehe ich auch etwas zwiegespalten. Einerseits begrüße ich eine Weiterentwicklung der Figur, andererseits nimmt es ihm auch etwas von dem Mystischen und Unheimlichen, wenn es zum Schluss ganze Sätze formen kann.

                                Um jetzt aber zu den positiven Sachen zu kommen:
                                Der Film überzeugt mich vor allem dadurch, dass das „Monster“ noch mehr in den Fokus rückt. Der Quatsch mit dem „abnormal brain“ wird hier zum Glück völlig unter den Tisch geworfen, Karloff gibt einen vollkommen tragischen, nachvollziehbaren Charakter. In der Mitte des Films findet er endlich sein Glück, die entsprechenden Szenen sind für mich herzergreifend. Doch auch das wird ihm genommen, so dass er von seinem Schöpfer eine Gefährtin verlangt.
                                Eben jene Braut ist vom Design her fast genauso berühmt geworden wie das Monster und ihr Auftritt ist zwar kurz, aber durch den ganzen Film aufgebaut, so dass er im Finale auch sitzt. Neben der ersten Szene mit dem Eremiten gehört dieser Auftritt zu meinen persönlichen Höhepunkten des Films.

                                The Bride of Frankenstein gilt meiner Meinung nach, trotz oben genannter Schwächen, zu Recht als gelungenes Sequel.

                                P.S.: Ernest Thesiger als Dr. Pretorius ist ein wahrer Genuss (schon allein wegen seiner Stimme bevorzuge ich hier den Originalton).

                                1
                                • Also Leute, jetzt mal unabhängig von meiner eigenen Meinung zum Film: dieser Artikel ist ja mal wirklich schwach.
                                  Was genau macht das hier bitte besser als irgendeinen durchschnittlichen Kommentar von einem Standard-User zum entsprechenden Film?
                                  Ein paar Absätze mit Kritikpunkten - fertig. Dafür hätte es jetzt keinen extra Artikel gebraucht.

                                  1
                                  • Soll das eigentlich lustig sein, dass eine Figur gegen ihren Willen nackt ausgezogen wird und den "Freunden" nichts besseres einfällt als zugucken und weiter essen?
                                    Man stelle sich den Aufschrei vor, wenn das mit Jane passiert wäre.

                                    1
                                    • 8 .5
                                      Jackanapes 16.03.2018, 21:02 Geändert 21.08.2018, 19:54

                                      Zu Recht ein Klassiker, der, obwohl er so richtig viel mit Buch nicht zu tun hat, das Bild von Frankenstein wahrscheinlich auf ewig geprägt hat:
                                      - das Schloss im Sturm
                                      - die Einrichtung des Labores
                                      - der bucklige Gehilfe
                                      - "It´s alive"
                                      - das Design des Monsters
                                      - die Szene mit dem Mädchen am See
                                      - die wütende Meute an Dorfbewohnern

                                      Die Schauspieler sind allesamt okay, aber Colin Clive als Frankenstein und Boris Karloff stehlen wirklich allen die Show.
                                      Clive bringt den eigentlich Verrückten sehr gut subtil rüber, während Karloff auch durch die Maske Mitleid bei mir hervorrufen kann.
                                      Allerdings gibt es beim Monster auch einige Punkte, die mich doch immer stören

                                      SPOILER
                                      Hätte es diese Sache mit dem Gehirn wirklich gebraucht? Ich hätte es besser gefunden, das weg zu lassen und das Monster so zur völlig tragischen Figur zu machen. So versucht man eine Erklärung rein zu pressen, die aber nur begrenzt Sinn ergibt.
                                      SPOILERENDE

                                      Die ersten zwei Drittel sind wirklich sehr atmosphärisch (besonders die Erweckung), aber zum Ende hin gibt es doch einige Längen.
                                      Beosnders die Feierszenen bei der Hochzeit ziehen sich und sind ziemlich uninteressant.
                                      SPOILER
                                      Anstatt solcher Szenen hätte man besser erklären sollen, wieso das Monster genau die Braut angreift. Weiß es, dass es sich um die Verlobte seines Erschaffers handelt? Wen ja, woher?
                                      Was hat das Monster noch alles getan, dass die Bewohner gleich ihn als Mörder feststellen?
                                      SPOILERENDE

                                      Etwas ausgebessert werden diese kleinen Schwächen durch den gelungen Showdown in der Mühle.

                                      Im Ganzen ein Film, den ich jedem empfehlen würde, mal gesehen zu haben.

                                      1
                                      • 7
                                        Jackanapes 31.03.2018, 20:14 Geändert 06.04.2018, 01:45

                                        Godzilla Nr. 11: „Godzilla vs Hedorah“

                                        „Ein Teufelsmonster!“
                                        „Frankensteins Teufelsmonster!“
                                        Da haben wir das eingebaute Stück deutsche Synchro, um den (bescheuerten) deutschen Titel zu rechtfertigen. Auch wenn Frankenstein eigentlich gegen die Teufelsmonster kämpfen sollte, anstatt sie zu erschaffen…

                                        Ich halte diesen Film für durchaus gelungen, auch wenn er teilweise nicht so ganz weiß, was er will.
                                        Einerseits sieht man hier mal wieder richtig Menschen in einem Godzillafilm vor der Kamera sterben (und bis auf die Knochen verwesen), eine abgedreht bunte Discoparty, wo offensichtlich gewisse Dinge konsumiert werden und sogar ein ähnliches Ende wie beim Original-Godzilla mit der Frage, ob vielleicht doch nicht alles vorbei ist.
                                        Andererseits bedient man sich hier bei der Konkurrenz Gamera: mit einem klugscheißenden kleinen Jungen als Protagonist (er nervt mich zum Glück nicht so wie die Begleiter der Riesenschildkröte), der auf irgendeine Weise mit Godzilla verbunden ist und sogar Spielsachen von ihm sammelt.

                                        Der Film wird eigentlich nie langweilig, nur am Ende zieht er sich dann doch: vor allem wenn Hedorah mit Lichtern angelockt wird, hätte man das deutlich straffen sollen.
                                        Nachdem die ganze Sache mit der Atomkraft genug benutzt und auch nicht mehr aktuell war, suchte man sich mit der Umweltverschmutzung ein neues Thema. Subtil kann ich es zwar nicht nennen wie es präsentiert wird, aber wenigstens gebraucht man „Show, don´t tell“ anstatt die Charaktere nur drüber reden zu lassen.

                                        Man merkt den Effekten an, dass die Budgets damals schon knapper wurden, gerade beim ersten Kampf der Monster, wenn jene sehr viel dunkler sind als der helle Vordergund.
                                        Hedorah ist meines Erachtens zu Unrecht in der Versenkung verschwunden. Sein Kostüm sieht zwar in der Schwimm- und in der Flugform leicht albern aus, aber trotzdem empfinde ich ihn als gelungenes Kaiju, das vielleicht irgendwann mal wieder benutzt wird.
                                        Godzillas Anzug sieht eigentlich recht gut aus, nur sein Musikthema halte ich für misslungen, dieser manchmal richtig lahme Marsch will nicht passen.

                                        Sicherlich einer der abgedrehtesten Filme der Riesenechse, aber bestimmt nicht unter den schlechtesten.

                                        1
                                        • 10

                                          Dieser Film eignet sich eigentlich ziemlich gut als Pilotfilm zur Zeichentrickserie (auch wenn er zwischen den Staffeln erschien).
                                          Hier wird in Rückblenden die Origin-Geschichte des Batmans aus der Serie erzählt, nur anders als man es vielleicht erwarten würde:
                                          Anstatt der Erschießung der Eltern, Bruces Trauer und anschließendem Entschluss Batman zu werden, wird hier ein anderer interessanter Aspekt herausgearbeitet: der Verlust des normalen Lebens und des Glückes darin.

                                          Besonders deutlich wird das an der Anlage der Weltausstellung metaphorisch gezeigt:
                                          In der Vergangenheit ist alles hell, freundlich und voller Hoffnung in die Zukunft, ähnlich wie das junge Paar, das sie besucht.
                                          In der Gegenwart ist es eine herunter gekommene und verfallene Ruine, in der sich der Joker (das Produkt dieser neuen Zeit) eingenistet hat.

                                          So entsteht eine schöne Allegorie auf die Situation von Bruce Wayne:
                                          Man erlebt wie er seine Liebe findet und dann verzweifelt versucht, doch noch seinem Schwur auszuweichen.
                                          Es ist bewegend, als er im Regen am Grab seiner Eltern zusammenbricht und sie anfleht, ihm ein normales Leben zu „erlauben“. Sehr gut auch durch die Musik von Shirley Walker unterstrichen, die sowieso den ganzen Film aufwertet.
                                          Natürlich wird daraus nichts und aus dem jungen, fröhlichen Mann von damals wird der einzelgängerische, schweigsame Fledermaus-Mann.

                                          Ich mag diese neue und auch frische Variation. Sie schafft es, die alte Entstehung mit einer Lovestory zu verbinden und das funktioniert auch noch.
                                          Das liegt vor allem an dem großartigen Voice-Acting von Kevin Conroy und Dana Delany.

                                          Conroy ist für mich (zumindest bis heute) die beste Verkörperung des Charakters (Ja, sowohl über Keaton als auch über Bale).

                                          Das ist allerdings auch nur ein Strang in der Geschichte:
                                          Eine neue Gestalt taucht auf und fängt an, die Mafia-Leute zu dezimieren.
                                          Da das hier ja ein Film ist, durfte man sich sogar noch ein bisschen mehr trauen als in der Serie und hier wirklich ein paar Leute über die Klinge springen lassen, während ein anderer durch Gift fast den Verstand verliert.

                                          Der Charakter dieses Schurken ist auch gelungen, vor allem da auch er praktisch ein Gegenpart zum Helden ist und ziemlich nachvollziehbare Motive besitzt.

                                          SPOILER
                                          Ähnlich wie Bruce hat auch sie ihre Familie durch das Verbrechen verloren und wie ihn treibt sie das immer weiter. Er kann das natürlich verstehen, aber im Gegensatz zu ihr hat er seine Grenze. Am Ende kann er nicht einmal sie retten vor dem Abgrund, in den sie durch ihre Rache gefallen ist.
                                          SPOILERENDE

                                          Als zweiten Schurken gibt es den Joker. Mark Hamill geht richtig in der Rolle auf und verbindet leicht eine Verspieltheit einer Katze mit ihren Opfern (vor allem in der Szene mit dem Stadtrat), Humor und die Brutalität eines Killers miteinander, ohne dass das eines davon mit einem anderen kollidieren könnte.

                                          Die Handlung um das Phantom herum ist kein richtiger „Krimi“. Es geht nicht wirklich darum, wer es denn sein könnte.
                                          Es geht viel mehr um die Charaktere, ihre Reaktionen, ihr Umgang miteinander, ihre (manchmal falschen) Schlussfolgerungen, die Handlungen, die sich daraus spinnen, sich überkreuzen und verflechten.
                                          Stück für Stück werden zudem Teile der Vergangenheit enthüllt, bis sich am Ende ein Gesamtbild ergibt.

                                          Einige kleinere Kritikpunkte blieben noch, die aber mein Gesamtbild dieses Films nicht trüben
                                          SPOILER
                                          So hätte ich zB. gern eine genauere Erklärung gehabt, wie das Phantom sich überallhin teleportieren kann.
                                          Und ich wüsste gerne, wie die Polizei am Ende zu Batman steht. Geben sie jetzt dem Joker die Schuld für die Morde oder verfolgen sie weiter Batman?
                                          SPOILERENDE

                                          Ich empfehle den Film allen Fans von Batman allgemein und der Serie im Besonderen.
                                          Ich halte ihn für die perfekte Verkörperung von beidem.

                                          1
                                          • 10

                                            Der Anfang an Land und auf dem Schiff ist der schwächste Teil des Films, was besonders an Ann liegt, die mich persönlich mit ihrer fast schon kindlichen Art irgendwie stört. Die Liebesgeschichte mit Jack haut jetzt auch nicht um und die restliche Schiffscrew ist offensichtlich zum Dezimieren da.
                                            Sobald man aber auf der Insel ankommt, gibt es eine steile Aufwärtskurve.
                                            Das fängt schon bei dem sehr guten Aufbau an, besonders in der Szene in der Kong zum ersten Mal auftritt:
                                            Stille, dann die lauten Gongschläge, die Schritte und das Gebrüll und schließlich kommt der Riesenaffe aus dem Wald hervor.
                                            Damit betritt auch die eigentliche Hauptfigur die Tribüne: ein tragischer Charakter; ein Wesen, das jeden Gegner auf seiner Insel bezwingen kann und durch seine Liebe zu einer Frau und die Schuld des Menschen in seinen Untergang kommt

                                            Der Film schafft sehr gut Mitleid mit diesem Tier zu erregen, er findet aber nicht nur ein gutes Maß an Emotionalität, sondern auch an Action (Kongs Kämpfe mit den Sauriern, sein Weg durch die Stadt, die Flugzeuge), Atmosphäre (der Dschungel, die lebensbedrohliche Umgebung in der sich die Menschen befinden), Spannung (der Überlebenskampf im Urwald) und wunderschönen, zeitlosen Effekten (Stop-Motion ist vielleicht veraltet, sieht aber immer noch gut aus).
                                            Natürlich gibt es auch hier ein paar Schwächen, seien es der riesige Grinse-Kopf für die Nahaufnahmen oder solche Szenen wie die, in der sich jemand vor einem Dinosaurier auf einen Baum flüchtet. Die fallen aber für mich persönlich kaum ins Gewicht, wenn es dafür solche Stärken gibt.

                                            Was mich damals beim ersten Ansehen erstaunt hat (ich hatte vorher nur die Remakes gesehen), waren zwei Dinge:
                                            Kong ist hier noch deutlich brutaler als in späteren Filmen: mehrfach im Film ermordet er Menschen, indem er sie zerquetscht, zerbeißt oder von Gebäuden wirft. Das halte ich aber auch mitunter für passend, immerhin ist Kong ja auch ein wildes Tier, das zuerst in seiner natürlichen Umgebung gestört und dann am Ende so gedemütigt und mies behandelt wird, dass sein Zorn durchaus nachvollziehbar ist.
                                            Ann hat während der gesamten Laufzeit durchgehend Angst vor Kong. In späteren Versionen entwickelt sie ja eine Art Sympathie für ihn, hier ist das noch sehr einseitig. Aber das ist eigentlich nur ein weiterer Baustein in Kongs Tragik: als am Ende tödlich verwundet ist, gibt er seine große Liebe frei. So ist er schließlich allein, weit weg von seiner Insel und fällt in seinen Tod.

                                            Dieser Film ist für mich ein großer Klassiker, neben dem Original-„Gojira“ mein Favorit in Bezug auf Monsterfilme und einer der ewigen Beweise, dass dieses Genre mehr kann als nur stumpfe Unterhaltung.

                                            1
                                            • Ein kleiner Fehler:
                                              Bei dem Film vom 3.8.2018 handelt es sich um den Film mit dem deutschen Titel "Die Rückkehr des King Kong"

                                              • Ich bin immer noch skeptisch, ob sich eine Figur Gorr wirklich für einen lustigen Film eignet. Entweder wird er auch zur Witzfigur wie Surtur oder so eine langweilige Schlaftablette wie Ronan.

                                                Sein Design im Film sieht bisher ziemlich lahm aus.

                                                Dass Bale ihn spielt, muss auch nichts heißen, bei MCU-Bösewichten wurden schon ein paar große Schauspieler verschwendet.

                                                • 5
                                                  Jackanapes 13.05.2018, 01:01 Geändert 13.05.2018, 01:03

                                                  Bruce Timm hat schon Großes geleistet für den DC-Animationsbereich, aber dieses Ding mit Batman und Batgirl war für mich schon immer das „schwarze Schaf“ seiner Arbeit, das fand ich schon in Mystery of the Batwoman und u.a. der Folge „Batgirl returns“ eher gruselig.
                                                  Die schon häufig erwähnte Szene in der ersten halben Stunde ist dann die Spitze dieser Sache und einfach nur furchtbar und noch dazu unpassend für beide Figuren.

                                                  Von dieser Szene abgesehen sind diese 30 Minuten ziemlich belanglos: Batgirl findet praktisch „ihren Joker“, nur leider hat dieser Hampelmann nicht einen Hauch von Charisma und nervt dadurch mit seiner „coolen“ Art. Ich habe die ganze Zeit seinem Onkel die Daumen gedrückt, dass der ihn endlich aus dem Film schafft.
                                                  Man wollte offensichtlich die Laufzeit strecken (der Comic ist halt kurz), aber musste das denn so eine belanglose und uninteressante Story sein? Hätte sich nicht z.B. eine Rückblende zum ersten Treffen von Batman und Joker eher angeboten? Eben dieser Zeit, die Gordon in einer Szene erwähnt, als der Clown noch Bankräuber war?
                                                  Oder man hätte in der Comicstory an sich noch ein paar mehr Charaktermomente einfügen können, um so z.B. die Verzweiflung des Komikers als er die Nachricht erhält noch deutlicher zu machen.

                                                  Sobald der Comicpart endlich erreicht ist, kriegt der Film einen richtigen Bruch und wird besser. Das fällt vor allem bei den Dialogen auf, die dann halt von Alan Moore, einem wesentlich besseren Autoren, stammen.
                                                  Leider macht man auch hier Fehler:
                                                  Einige visuelle Spielereien der Vorlage werden gestrichen (wie z.B. die Übergänge in die Rückblenden oder der Lichtstrahl am Ende) dabei wären sie sehr leicht einzufügen gewesen.
                                                  Der Schock des Komikers kommt nicht glaubwürdig rüber, er bleibt viel zu ruhig sitzen.
                                                  Die Prostituierten behaupten, der Joker würde immer gleich nach seinem Ausbruch mit einer ins Bett steigen. Was soll das bitte?
                                                  Der titelgebende Witz am Ende wird viel zu schnell und hastig erzählt und verfehlt seine Wirkung.

                                                  Der Zeichenstil bleibt weit hinter den Zeichnungen von Bolland zurück, enttäuscht mich aber auch für sich allein betrachtet:
                                                  Bruce Wayne sieht in der Szene als er die Maske abnimmt viel zu jung aus, er könnte fast Nightwing sein.
                                                  Die Helfer des Jokers sehen teilweise viel zu harmlos aus.
                                                  Man sieht Gordon die Schmerzen nicht an, die er durchlaufen musste. Wenn er sich am Ende wieder aufrichtet, sieht er genauso frisch und gesund aus wie vorher.

                                                  Die Sprecher sind in Ordnung, Mark Hamill als Joker sehr gut, Kevin Conroy klingt mich manchmal etwas gelangweilt (das gilt besonders im ersten Part).

                                                  Letztendlich stellt sich mir persönlich die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer solchen 1:1-Adaption, denn im Endeffekt ist es nur die Comicvorlage, nur mieser:
                                                  mit guten Sprechern, schlechteren Bildern und unnötigem Füllmaterial.

                                                  • Schon wieder Ghidorah ...
                                                    Können wir nicht mal wieder ein paar andere Kaijus kriegen?
                                                    Ghidorah und Mothra sind doch sowieso schon im nächsten Ami-Film, da hätte man hier in der Anime-Trilogie auch ein paar andere Gegner wieder rausholen können.