joseph_tura - Kommentare
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Alle Kommentare von joseph_tura
Bereits bei seiner Erstaufführung vor gefühlten 100 Jahren gefiel sich KOYAANISQATSI ein wenig in seiner Zivilisationskritik für Wohlstandsbürger. Heute würde man sagen: Bionade-Bürgertum. Aber verdammt: Der Soundtrack Von Philip Glass hat von seiner Wucht nichts, aber auch gar nichts, verloren. Zum Niederknien.
Was ist eine Satire? "No Country for Old Men", "Inglourious Basterds", "Der Knochenmann", "Somewhere", "Der fantastische Mr. Fox", "Thank You for Smoking", alles von Monty Python"? Ich vermute, dass der Begriff der Satire auf Filme nur schwer anwendbar ist, obwohl viele Filme natürlich satirisches Potenzial haben. Man müsste wohl erst einmal eine begriffliche Abgrenzung zur Komödie finden. Satiren von "ernstgemeinten politischen Filmen" abzugrenzen, führt nicht allzu weit.
Ein Film, der so gehasst wird wie dieser, besitzt möglicherweise ein Provokationspotenzial, das ihn interessant machen könnte. Immerhin: Die Darstellung eines völlig amoralischen Protagonisten sieht man ihrer zynischen Konsequenz nicht alle Tage. Wenn Peckinpah und Woo tatsächlich Referenzpunkte der Filmemacher sein sollten, müssen sie allerdings noch ein wenig ihre großen Meister studieren.
In der Originalfassung (92 Minuten) ist der Film sehr wohl von antisemitischen Elementen geprägt. Am deutlichsten sichtbar in den Figuren jüdischer Pferdehändler, die als Kriegsgewinnler und Spekulanten dargestellt sind, die vor allem durch Aussehen und Sprache in antisemitische Karikaturen verzerrt werden. Wenn andernorts behauptet wird, der Film sei nicht antisemitisch grundiert, kann dies nur auf Basis einer stark gekürzten Kinofassung (mit zirka 76 Minuten Laufzeit, glaube ich) und einer immer noch um die fünf Minuten kürzeren DVD-Fassung behauptet worden sein. "...reitet für Deutschland" ist im Gegensatz zu Propagandafilmen "Jud Süß" kein so genannter Verbotsfilm, wird in der Komplettfassung aber wohl als solcher behandelt. Ansonsten beruht die propagandistische Wirkung vor allem auf dem Ansatz, Deutschland nach dem verlorenen 1. Weltkrieg unter den Verhältnissen der Weimarer Republik wieder zu Ruhm und Ehre zu verhelfen. Und das ist ziemlich öde. Nur aus filmhistorischen Gründen interessant, weil der Film von Goebbels nicht als Prestigeprojekt gefördert wurde, aber in der Nazizeit recht erfolgreich war.
Fand niemand "Muxmäuschenstill" lustig?
"100 Filme", die ich kennen sollte: "Free Willy 3". Wunderbar, auch ein Algorithmus kann mal irren
Welches Genre bedient denn "Fenster zum Sommer?" Romantische Komödie? Zeitreise-Thriller?
"zum Wohle der Uhrheber". Was ist das denn? Menschen, die Uhren aufbewahren?
Feiner Fan-Text. Nur schade, dass große Jack Elam keine Erwähnung fand. Das ist der Mann, der sein Problem mit der Fliege westerngerecht in den Griff bekommt. Dass ihn Leone dabei haben wollte zeigt auch, wie sehr sich der Erfinder des Italo-Westerns dem Hollywood-Western verpflichtet fühlte. Trotz aller ästhetisch-narrativen Abweichungen.
Natürlich sind die in dem Artikel erwähnten Filme alle unter den Erwartungen geblieben. An den Kinokassen. Allerdings rechnen Studios und Produzenten auch mit den Einnahmen aus dem Verleih und Verkauf von DVDs und Blu-rays, den Ausstrahlungsrechten fürs Fernsehen (Free-TV und Pay-TV) und inzwischen mit den Erlösen aus dem Digitalgeschäft (Video on Demand etc.). So gesehen, muss nicht jeder Film auf lange Sicht zwingend ein Minusgeschäft sein. Und den Schadenfrohen sei gesagt: Es ist nun einmal so, dass es auch die künstlerisch schlechten, aber erfolgreichen Filme braucht, um die interessanten mitzuziehen. Jenen, die an den Kinokassen ebenfalls kein Geld einspielen, die wir aber lieben.
Wohl nur ein Hingucker für Fans des Genres, die alle anderen Western schon gesehen haben. Glenn Ford gibt einen depressiven Ladenbesitzer, der den Tod seines Vaters
nicht rächen konnte, aber als melancholisches Weichei am Ende über sich hinauswächst. Zu viel Küchenpsychologie, zu viel Zähmung des Mannes durch treusorgende Ehefrau. Dafür: eine fünfminütige Tanzeinlage ohne jegliche Anbindung ans eigentliche Geschehen. Fred Astaire wäre aus dem Staunen nicht heraus gekommen.
Wenn das Kino ins Kino geht: dann schicken die Regie-Brüder Taviani ihre Hauptdarstellerin Isabella Rossellini in ein altes Kino, wo sie - in ihrer Rolle - den Film "Deutschland im Jahre Null" sieht. Regisseur: Roberto Rossellini. Das ist ein wenig prätentiös, aber sehr effektiv.
Dass viele asiatische Filme nicht ins Kino kommen, ist in der Tat zu bedauern. Was jedoch vor allem mit dem Nachfrageverhalten zu tun hat. Welche Einspielergebnisse haben denn diese Produktionen? Der letzte "Asiaste", den ich im Kino gesehen habe - "Geständnisse"-, kam bisher auf 1.605 Zuschauer. Zugegebenermaßen mit sehr wenigen Kopien. Trotzdem ist nicht anzunehmen, dass der Verleiher (Rapid Eye Movies) seine Kosten eingespielt hat. Wünschen kann man sich alles, aber letztlich zählt nur die Wirtschaftlichkeit: kann man mit asiatischen Filmen Geld verdienen? Offensichtlich nur in seltenen Ausnahmefällen. So gesehen sind wir selbst das Problem.
Worum geht's hier eigentlich? Dass coole US-Serien gar nicht, nur im Pay-TV oder auf Nischenkanälen laufen? Oder darum, dass deutsche Produzenten und TV-Anstalten keine entsprechend guten (deutschsprachigen) Formate herstellen? Mir scheint, dass das zwei völlig unterschiedliche Fragen sind. Wie auch immer: Gibt's ein Menschenrecht auf tolle Fernsehserien?
"Wall Street" im Wilden Westen. Die Geburt der USA aus dem Geist des freien Unternehmertums. Mit allen Häßlichkeiten, wenn Errol Flynn quasi als Hedgefonds-Heuschrecke sich zum Herr der Silberminen aufschwingt. In diesem atypischen Western ist so viel Kapitalismuskritik zu haben, dass einem schwindelt.
Leider auch nicht in der Gregory Peck-Filmographie enthalten ist "Herrin der toten Stadt" (aktueller DVD-Titel; ebenfalls bekannt unter "Nevada") von William Wellman ("Ritt zum Ox-Bow"). Ein wunderbarer Schwarz/Weiß-Western von 1948 mit Kameraeinstellungen zum Niederknien und einem glänzend aufgelegten Darstellerensemble, inklusive Richard Widmark. Und einer anfangs tollen Frauenfigur, die sich nur zum Ende hin zeitgemäßen Rollenklischees fügen muss. Ach ja: Zu Beginn ist Peck erst einmal als kompromissloser Anführer einer Bankräuberbande zu sehen, um sich dann eines Besseren zu besinnen: er rasiert sich! 8/10
Giuliano Monaldo hat 1978 mit "Circuito Chiuso" ("Der tödliche Kreis") einen sehr interessanten Beitrag zum Thema Film-im-Film abgeliefert. In der Nachmittagsvorstellung eines Kino läuft ein Italo-Western, in dem die tatsächlichen Italowestern-Darsteller Giuliano Gemma und William Berger zwei Pistoleros spielen. Als im Leinwandfilm ein Schuss fällt, ist der erste Kinozuschauer tot. Dabei bleibt es nicht. Die Polizei ist ratlos. Im Ganzen ein etwa zu lang und zu geschwätzig geratener Thriller, der aber lange vor Woody Allen "Purple Rose of Cairo" mit der Möglichkeit spielt, dass Filme, bzw. die Film-im-Film-Darsteller ein Eigenleben entwickeln. Die Bilder, die Fantasie oder was auch immer, sind größer als das Leben.
Der Autor geht davon aus, dass a) die Studie tatsächlich existiert, und b) dass sie die hier diskutierten Ergebnisse zu Tage gefördert hat. Beides ist unbewiesen, und insofern wird ein Gerücht für bare Münze genommen. Das ist nicht redlich, auch wenn ich wie alle anderen bedauern würde, dass die Studie unter Verschluss gehalten wird, so sie denn tatsäclich erhoben wurde. Im übrigen bin ich immer wieder verblüfft, mit welchen Taschenspielerstricks sich viele Filmfans (?) die Nutzung illegal operiender Streamingportale zu rechtfertigen wissen.
Mal wieder eine interessante Ausgrabung von Bildstörung. "Splatting Image" schrieb sinngemäß, dass es sich um sozialkritisches Splatterkino mit Kunstfilmanleihen handelt. Das haut ungefähr hin. Selbstverständlich darf man dieses Serbenteil für "verabscheuungswürdig" halten. Apropos Balkan: dass dort in den letzten Jahren einiges aus dem Ruder gelaufen ist, ist eines der Themen von "Leben und Tod einer Pornobande" - übrigens ein charmanter Titel für einen sehr gewalttätigen Film.
Beinahe die Karikatur eines Sozialdramas: Wahrhaftig, desillusionierend, substanziell. Mehr lässt sich über Entfremdung nicht erzählen. Was macht eigentlich Kati Outinen?
Original des gleichnamigen, aktuellen Remakes mit Amber Heard, das Kinowelt ebenfalls unter "And Soon the Darkness" (deutscher Titel: "Tödliche Ferien") veröffentlicht hat. Ziemlich spannungsarmer - mit angestrengter Thriller-Atmo - Landkrimi, in dem alle Protagonisten ständig in einem nicht allzu bedrohlichen Wäldchen nach dem Rechten schauen müssen. Außerdem wird viel mit Fahrrad- und Moped hin- und hergefahren. Leicht ermüdend Fazit: Mach' niemals Urlaub in Frankreich; am Ende ist der Mörderbube sozusagen der Gärtner.
Auf dem Münchner Filmfest 2011 lief das sehenswerte Doku-Porträt "The Look - Charlotte Rampling", das sich nicht an ihrer Filmbiografie entlang hangelt, sondern sie allein oder mit Freunden einfach erzählen lässt. Am "Nachtportier" führte natürlich kein Weg vorbei. Und sie singt nach all den Jahren ein paar Zeilen von "Wenn ich mir was wünschen dürfte". Wunderbar.
Schöner Schlaumeier-Film für Physikstudenten im fortgeschrittenen Semester mit Schwerpunkt Quantenmechanik, für die Handlungslogik ein immer wiederkehrendes Rätsel ist. Jake Gyllenhaal ist ganz wunderbar, was "Brokeback Mountain"-Fans natürlich schon immer gewusst haben.
Ach ja: Dieser Film könnte Ihnen gefallen, wenn Sie "Moon" mochten.
Die Ausgangsfrage ist inzwischen hinfällig. Das sogenannte Premium-VoD, also Verfügbarkeit 60 Tage nach Kinostart für 29,99 Dollar, ist am 21. April 2011 auf DirecTV mit dem Film "Meine erfundene Frau" gestartet worden. Weitere Filme sind angekündigt, werden allerdings nach wenigen Wochen wieder entfernt, um nachfolgende Verwertungen nicht zu gefährden. Statements von Cameron & Co. sind bei solchen Umsetzungen übrigens vergleichsweise irrelevant, weil das ganze andere "Entscheidungsträger" durchsetzen.
Ein prima Film für alle diejenigen "Experten", die sich kenntnisreich darüber auslassen können, ob a) das Original nicht doch besser war, und b) mal wieder empört über die FSK jammern dürfen, weil sie keine Freigabe erteilt hat. Vermutlich mussten sogar für die vorliegende Fassung, ein paar "Gewaltspitzen" rausgenommen werden. Bemerkenswert ist bei "I Spit" nur, wie das "Handyproblem" gelöst wurde, weil in jedem Horrorthriller erklärt werden muss, warum das Mobiltelefon nicht funktionieren kann. Hier fällt es der hypernervösen Heldin vor lauter Aufregung ins Klo, weil die Spülung nicht funktioniert. Sehr glaubhaft daher, wie das Vergewaltigungsopfer kurz darauf als souveräner Racheengel in aller Gelassenheit ihre bösen Peiniger erledigt.