joseph_tura - Kommentare

Alle Kommentare von joseph_tura

  • Man hörte schon von inzwischen ehemaligen Lesern der Fachzeitschrift "Splatting Image", die den Argento-Kult hierzulande hoffähig gemacht hat, dass sie, also die Leser, eines Tages fast alle Filme von Dario Argento aus der heimischen Videothek warfen. Grund: eine innere Eingebung sagte ihnen, dass der Mann dezent überschätzt sei.

    • Großartig, dass hier das Augenmerk auf einen Anime-Klassiker gelenkt wird. Aber, was bitte, kann an einem Film "zu japanisch" sein? Ich bin kein Fan von Bollywood-Produktionen, würde jedoch nie behaupten, dieser oder jener Film sei "zu indisch".

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      • 8
        über Gold

        Wenn sich Zuschauer beim Zuschauen langweilen, hört man häufig, dass der Filme keine Handlung habe. Was wohl der zentrale Vorwurf gegenüber GOLD ist. Das Gegenteil wäre aber nur zu beweisen, wenn man hier die komplette Handlung erzählte. Denn es passiert ja eine ganze Menge. Das wäre der Mega-Spoiler. Macht man nicht.
        Aber schön, dass es noch Filme gibt, die Genreerwartungen komplett unterlaufen. Und noch schöner, dass sich Zuschauer über eine vermeintliche Provokation so aufregen können. Obwohl ich auch nicht restlos überzeugt bin, ob die Berliner Schule mit einen Western verzahnt werden kann, empfehle ich allen, deren filmästhetische Grundüberzeugungen durch GOLD restlos in den Boden gestampft wurde, den feinen MEEK’S CUTOFF. Da gibt’s noch weniger Handlung …

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        • Der Autor zitiert zum Teil wörtlich aus einem kleinen Aufsatz von Pam Cook mit dem Titel "Frauen und der Western", der aus dem Original ("Women and the Western") für den Essayband "Western - Genre und Geschichte" (Hrsg.: Bert Rebhandl) übersetzt wurde. Eben dort heißt es zum Beispiel: "In Zwölf Uhr mittags gibt eine junge Quäkerin ihre pazifistischen Prinzipien preis, um ihrem heroischen Mann beizustehen."(S. 84) Im Unterschied dazu wurde hier nur "zum Beispiel" eingefügt. Na schön, wir sind hier nicht im Uni-Proseminar und ich gebe zu, selbst auch schon mal eine hübsche Formulierung oder einen guten Gedanken "ausgeborgt" zu haben. Alles nicht so tragisch. Aber ganze Sätze ohne Quellenangabe abzuschreiben, finde ich bedenklich. Schon deswegen, weil sich vielleicht moviepiloten für das Buch aus dem Paul Zsolnay Verlag zwecks Weiterbildung interessieren könnten.

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          • Nichts gegen den guten alten Walter Brennan und einige andere: Aber Kirk Douglas und Robert Redford außen vorzulassen, bremst den Abstimmungsspaß ganz gewaltig.

            Übrigens: Der Darsteller, der vielleicht in den meisten Western mitwirkte, war Jack Elam. Möglicherweise erinnert sich der eine oder andere an den Mann, der in SPIEL MIR DAS LIED VOM TOD ein Problem mit einer Fliege hatte. :-)

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            • 7

              "Nehmen Sie das Ganze hier nicht so tragisch ..."

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              • Mehr als die fragwürdige Bildästhetik von Zack Synder erschreckt das Hasspotenzial seiner Kritiker. So kommt man ins Grübeln: Wer verdient Toleranz und wer benötigt Nachhilfe in Sachen Ideologiekritik?

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                • 8 .5

                  Nach all den Jahren: Immer noch eine radikale Provokation zum Thema Voyeurismus des Filmzuschauers und medialer Realitätsvermittlung. Seiner Zeit weit voraus.

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                  • "Jungfäuligkeit". Wolltest ihr das so sagen? Und wie ließe sich der Geruch beschreiben, den diese Fäulnis verströmt?

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                    • Welche Filme von welchen Regisseurinnen hätten denn in den Wettbewerb und auf das Filmfestival überhaupt eingeladen werden können? Gäbe es dafür fünf gute Beispiele, könnte man dem Anliegen des Artikel folgen.

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                      • Für drei TRANSFORMERS-Filme würde ich auch eine Tapferkeits-Medaille vergeben wollen. Jedenfalls sind die Nostalgie-Statements ganz wunderbar.

                        • In dem Artikel sollten auf die Schnelle einfach nur sieben beliebige, wenn auch durchweg verdiente, Regisseure aufgezählt werden. Es hätten auch sieben andere sein können. Insofern ist die Aufzählung der "Übersehenen" rührend und ehrenwert, aber gleichwohl nicht sonderlich von Belang. Wie sich das Actionkino in den letzten Jahren verändert hat, und wer es stilprägend beeinflusst hat, müsste mit anderen Mitteln erzählt werden.

                          • Woody Allen hat mal sinngemäß formuliert, dass 90 Minuten für einen guten Film völlig ausreichen sollten. Angesichts vieler Überlängen: wohl war. Allerdings sind viele Filme entgegen dem Willen des Regisseurs auf Weisung der Produzenten "gekürzt" ins Kino gekommen, um Kinobetreibern mehr Vorstellungen pro Tag zu ermöglichen. Gut daher, dass sich Filmhisoriker aus diesen und anderen Gründen darum bemühen, vollständige Fassungen zu rekonstruieren (z.B. "Metropolis"). Heute scheint es darum zu gehen, Kino als Event zu revitalisieren. Dafür sind längere Fassungen besser, zumal Kinobetreiber dann einen Zuschlag verlangen können. Neben der hier schon erwähnten Kürzung zwecks Erweiterung von Zielgruppen (FSK 16) oder der Zensurpraxis, hatte die Laufzeit von Filmen schon immer viel mit ökonomischen Interessen zu tun, weniger mit inhaltlichen. Vielleicht sollte uns der Überschuss an Bildern nicht völlig verzweifeln lassen: Die ersten 14 Minuten von "Spiel mir das Lied vom Tod" ließen sich auf 120 Sekunden komprimieren. Doch wer wollte auf diese ikonischen Bilder verzichten?

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                            • "... hätte der geneigte Fan von Sam Peckinpah die Hoffnung hegen können, dass sich das Ganze im Sand verlaufen hat." Verstehe ich nicht: MP lebt doch davon, dass neue Filme produziert werden. Was kann man also dagegen haben, wenn eben das geschieht? Auch wenn erst einmal nicht viel dafür spricht, dass dies ein toller Film werden könnte. Vor der Häme vielleicht erst einmal Abwarten und Tee trinken.

                              • Tolles Thema; ich bin sehr gespannt. Aber Achtung: Über Film Noir wissen einige Leute hier ziemlich gut Bescheid. Siehe unten. :-)

                                • 6 .5

                                  Wie enttäuschend ein Film von Cronenberg sein darf, will ich nicht kommentieren. Was mich interessiert: Was ist an der Darstellung von Keira Knightley auszusetzen? Wird hier immer behauptet, aber nie begründet. Das wäre den Herren Jung und Freud nicht passiert.

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                                  • Ob Soderbergh nicht mehr war als ein solider Kino-Handwerker, darüber könnte man reden. Was auch einige Kenner des disparaten Werks tun, aber mit Respekt und Fairness. Werte, die der Autor mal wieder völlig vermissen lässt.

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                                    • 7

                                      Da die vorgegebene Inhaltsangabe etwas zu Wünschen übrig lässt, anbei die Programmankündigung des Filmmuseum München, zitiert nach Heft 24/2013:

                                      Fünf Wissenschaftler haben eine Formel zur Beherrschung der Welt entwickelt und in einem Gedicht verschlüsselt. Einer aus dem Quintett liegt bald tot am Straßenrand; der Dichter Tom-X sucht nach den anderen vier, auch zahlreiche Agenten das Geheimnis der Formel zu ergründen. "Schamoni fragt nach der Position des Filmregisseurs, nach dem Wahrheitsgehalt gefilmter Realität und nach deren immer schon fiktiven, durch eine bestimmte Perspektive imaginierten Charakter; er spielt Traum und Wirklichkeit, Vorstellung und Realität, Vergangnheit und Gegenwart, Projektion und echte Aktion gegeneinander aus. Er tut das in Bildern von unwiderstehlichem Reiz, in einem artifiziellen, intelligenten und ironischen Vexierspiel, das unbekümmert alle Topoi eines guten Thrillers durcheinanderwirbelt." (Wolf Donner)

                                      Persönliche Anmerkung: Ich rate allen ab, die einen unterhaltsamen Thriller erwarten; ich rate allen zu, die sich für den Neuen Deutschen Film der siebziger Jahre interessieren.

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                                      • Großartig, dass hier auf legale Plattformen verwiesen wird. Aber wurde die Aussage - "dass man zu jeder Zeit von überall aus auf seine Lieblingsserien und Filme zugreifen kann" auch nur ansatzweise überprüft? Von THE WIRE habe ich nur Staffel eins gefunden. Und die anderen vier? Auf diese Weise ließen sich noch viele Beispiele aufführen. Fair wäre gewesen, wenn man den Leistungsumfang präzise beschrieben hätte.

                                        • Wäre es denkbar, dass man die Moral von der Geschichte am besten an der Figur von Carmella Soprano ablesen könnte? Ist sie nicht ohnehin das eigentliche Kraftzentrum der Serie? Männer tun in DIE SOPRANOS, was sie tun müssen. Die tatsächlichen Konflikte machen vielleicht erst die weiblichen Heldinnen deutlich.

                                          • Originell geschrieben, in der Tat. Aber ich bin nicht sicher, ob der Klischeebegriff durchgängig trägt. Beispiel Saloonbesuch. Natürlich ist der Saloon ein wiederkehrender Handlungsort, so wie ein Indianertipi, eine Ranch, eine Postkutsche, ein Pferdestall etc. Entfernte man diese Treffpunkte sozialen Geschehens, ließe sich ein Western nicht verorten. Die Klischees entstehen wohl eher dadurch, dass in den jeweiligen Räumen passives Personal anzutreffen ist, das stereotype Rituale und Gesten vollzieht. Aber das istdas Interessante am Western: Ohne sein ewig gleiches Typenarsenal wären wir verwirrt und wüssten gar nicht einen Western vor Augen zu haben. Mit ihm denken wir: Schon wieder ein feiger Barmann, der dem geächteten Bandit trotz Widerwillen einen Drink einschenken muss.

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                                            • 6 .5

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                                              Achtung: Der Originaltitel lautet „THE BIG TREES“, nicht „Under Big Trees“. Auf DVD findet man ihn unter UNDER BIG TREES oder unter dem offiziellen deutschen Titel FÜR EINE HANDVOLL GELD.

                                              • Witzig: Das TIME MAGAZINE hat CLOUD ATLAS zum "worst movie" des Jahres gewählt.

                                                http://entertainment.time.com/2012/12/04/top-10-arts-lists/slide/cloud-atlas/

                                                • 7 .5

                                                  50 Jahre Bond und noch immer sehen wir sich prügelnde Männer auf fahrenden Zugwagons. Ist das einfallslos oder ein konstituierendes Element eines vollkommenen Actionsfilms?

                                                  • 7 .5
                                                    über Oh Boy

                                                    Ein feinsinniger Film über einen – wie wir älteren Semester sagen würden – Taugenichts, dessen Ehrgeiz sich darin erschöpft, einen Kaffee zu bekommen. Diese Metapher der Vergeblichkeit wird zunehmend absurd, aber es ist dann doch recht eindrucksvoll, wie sich um sie eine kleine Geschichte stricken lässt.

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