Kalkwerker - Kommentare

Alle Kommentare von Kalkwerker

  • 9

    Fassbinders Effi Briest ist für mich ein perfekter Film mit einer grandiosen Hanna Schygulla, die Kamera mehr als eindrucksvoll und neben den Doppelungen im Spiegel, erzeugt die Kombination gelesener Text - Schauspiel einen Sog, ähnlich einer kontrapunktischen bachschen Fuge.
    Ein sehr einfühlsam gefilmtes Scheitern einer Ehe an den Grundsätzen und den gesellschaftlichen Konventionen denen sich der Ehemann verpflichtet fühlt und somit seiner Frau nicht vergeben kann.
    Für mich neben Ein Jahr mit dreizehn Monden der beeindruckendste Fassbinder.

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    • 8
      über Angel-A

      Mal ein wirklich cooler, sexy Engel/In, der einfach hilft das Leben zu meistern.
      Schöne Bilder und nicht kitschig aber doch so romantisch, hat mir wirklich gut gefallen.

      1
      • 8

        Bitterböse Satire über das amerikanische Vorstadtleben, verpackt in einem romantisch, märchenhaften Filmkorsett.

        • 8

          Eine wirklich schräge Komödie, die kein Klischee aus lässt und Tchaikovsky in kleinen Dosierungen ist auch sehr nett. Lustig und sehr unterhaltsam.

          • 9 .5

            Ein unbeteiligt und leicht somnambul wirkender Bill Murray erhält in seinem tristen Heim einen Brief mit einer Nachricht, welche sein Leben verändern könnte. - Spoiler ! -Die Hoffnung auf etwas Lebenssinn erfüllt sich auf seiner großen Reise aber nicht. Alle ehemaligen Partnerinnen scheinen aber ein gleichfalls banales und tristes Dasein zu fristen. Es wird weder das Geheimnis gelüftet, noch eine verpasste Chance erkennbar.
            Ein Film, den man sich ohne den grandiosen Bill Murray mit seinem desillusionierten, traurigen Blick, schwer vorstellen kann.

            • Schöner Kommentar, Juno ist einfach ein Kunstwerk, der spröde Humor und gleichzeitig tiefsinnig aufs Leben zu blicken, sehr gelungen.
              Ich brauche nur an die Szene mit dem Whisky, oder gleich danach an die alt-testamentarische Moses-Geschichte zu denken, und muss brüllen vor Lachen.
              Man muss sie einfach lieben.
              Einer der besten Filme der letzten Jahre neben Winter's Boone.

              • 8

                Der Film hat mir, trotz arg verkrampfter Protagonisten und dem Gefühl der Anwesenheit einer Kamera, gut gefallen.
                Ob man der These der Banalität des Bösen folgen möchte oder nicht, zeigt der Film eindringlich die Probleme einer konträren Meinung und der Anfeindung durch die andersdenkende Mehrheit und auch das Bedrohliche dieser Situation.
                Spannende Dialoge und eine ungewöhnliche, starke Frau - ein interessanter Film.

                • 7 .5

                  Es hat mich Mühe gekostet diesen Film bis zum Ende anzusehen. Der unerbittliche Blick der Kamera auf den Leidensweg der Familie, ist von einer brutalen Offenheit und völlig unsentimental. Es stellt sich die Frage nach dem eigenen Verhalten in einer ähnlichen Situation und man weiß es nicht...
                  Zu realistisch, zu hart, ohne ein Angebot der Gnade für den Betrachter, ich kapituliere.
                  Schnell wieder verkauft.

                  • 3 .5

                    Ein Machwerk eines kranken Geistes. Fiktive Historien-Schnulze mit (bekannter) obsessiver Gewaltdarstellung, bei der die Story zu vernachlässigen ist und der Star des Films die Gewaltszenen sind.
                    Mit der Botschaft, das diese Kultur ja eh abgewirtschaftet hatte, und die spätere Eroberung durch christlichen (sic) Einwanderer die Situation nicht wirklich verschlimmert hat.
                    Die Landschaftsaufnahmen und selbst die permanente Brutalität in doch so schönen Großaufnahmen mag ja Bewunderer finden, aber diese perfide Message, und die arrogante und wie ich finde, auch rassistische Perspektive des Films, macht mich wirklich wütend.
                    Möglicherweise bin ich ja auch noch von der "Passion Christi" bedient, deren tumbe Gewaltdarstellung und jeder Tiefgründigkeit vermissende Regie mich schon sehr beeindruckt hat.

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                    • 9 .5

                      Ein sehr nostalgisch verklärter Film über die Jugend, der in poetischen Bildern Mitgefühl und Liebe für jeden noch so skurrilen Mitmenschen zeigt.
                      Eine Wehmut verbreitende Liebeserklärung mit pennälerhaftem Humor und wunderschönen Bildern.

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                      • 8 .5

                        Ein wirkliches Meisterwerk, Kamera, Schnitt und selbst der Ton/Kommentare sind perfekt, aber auch sehr manipulativ und erinnert mich etwas an Leni Riefenstahl.
                        Mein Problem dabei ist, dass die aufwühlenden Bilder die Gewalt gegen die Herrschenden als gerecht und unabdingbar erscheinen lassen, was ja nicht falsch sein muss, aber als Rezipient fühle ich mich etwas missbraucht, da es interpretatorisch wenig Freiraum gibt.

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                        • 9 .5

                          Die Kritik am Filmgeschäft fand ich jetzt nicht so neu und aufregend, aber die prominente Besetzung doch seht gelungen.
                          Die simple und auch grausame Wahrheit, wenn man die Achtung vor dem Partner verliert, ist es vorbei mit der Liebe und eine Umkehr nicht mehr möglich, wird sehr gekonnt umgesetzt und verleiht dem Film einen sehr tragischen Zug, der am Ende etwas überzogen(körperlicher Tod nach dem Tod der Liebe ), seinen Abschluss findet.
                          Sehr beeindruckendes Werk mit einer überzeugenden Bardot.
                          Nach dem etwas enttäuschenden "Außer Atem", werde ich nun doch noch einige Godard's probieren...:-)

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                          • 9

                            Ein Film der mich wider Erwarten sehr berührt hat, eine simple Idee sehr phantasievoll umgesetzt. In einem kalten und bedrohlichen familiären Umfeld, sich eine Person (durch pflanzen und gießen eines Samenkorns) zu erschaffen, die für Liebe und Zuneigung steht (Großmutter) ist im Grunde so einfach und naheliegend, wie genial umgesetzt.
                            Das die Großmutter, gerade erschaffen, sehr alt ist und bald darauf stirbt und das Kind wieder allein ist erzeugt eine große Traurigkeit und Mitgefühl.
                            Für mich thematisch eng verbunden mit dem Folgen von "Dumbland", die mir auch sehr gut gefallen haben.

                            • Durch den Hype in den Medien habe ich mich verleiten lassen und versucht meine Til Schweiger Allergie zu überwinden, was ich auch 20 Minuten durchgehalten habe. Die gute Nachricht, Herr Schweiger bleibt sich treu und hält sein Niveau und hat mich in diesem Sinne nicht enttäuscht.
                              Herr, ich bin soooooo cool Schweiger lässt es krachen, voll krass Alter, da wird sich in Nullkommanix eine Fangemeinde etablieren.
                              Danke Til Schweiger.

                              • Ich bin kein großer Lynch-Kenner, aber ich denke er sucht auch sicher keine Nähe zum "echten" Menschen, noch will er irgendeine Wahrheit oder Wirklichkeit abbilden.
                                Es geht, denke ich, mehr um Visualisierungen von Ängsten und Phantasien, Dinge die nicht ausgelebt werden und dennoch unser Handeln beeinflussen.
                                Das alles muss einem ja nicht gefallen, aber Falschheit und fehlende Lebensnähe gerade bei Lynch zu monieren, hat eine gewisse Ironie.
                                Everything is fine in heaven! ;-)

                                • 9 .5

                                  Die Verlockung dem irdischen Dasein zu entfliehen... und wir machen weiter, weiter, weiter ...... Beeindruckende Bilder, die nicht mehr aus dem Kopf gehen. Das Thema ist uralt, aber die geniale Umsetzung lässt mich noch mehr über Lynch und seine Psyche grübeln , als über den starken Film selbst.

                                  • Ich habe nach 15 Minuten abgeschaltet und wie ich jetzt lese, keine Minute zu früh...

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                                    • Starker Auftritt! Hebt sich deutlich vom üblichen Tatort-Gesäusel ab. Danke!

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                                      • Ich bin's auch, kann das Zufall sein ????

                                        • Das war einfach die schwächste Folge, seit Borowski den alten Passat abgelegt hat, geht es bergab.
                                          Die sonst so durch ihr unangepasstes Verhalten so interessante und coole Partnerin nur noch ein Schatten ihrer selbst.
                                          Ich bin kein Tatort-Fan, aber Borowski und die noch viel bessere, aber zum Umdenken zwingende Rostocker Polizeiruftruppe, waren immer das Zuschauen wert, aber diese Folge des Tatorts, einfach zu unglaubwürdig und mit schlechten Dialogen ausgestattet. Mir fehlt der alte Borowski, der unabhängig von der Story, mit seiner ruhigen, abgeklärten Art immer ein Sympathieträger war.
                                          Manchmal ist weniger doch mehr.

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                                          • 9 .5

                                            Ja, der Mensch ist schwach, oberflächlich und inkonsequent. Die kargen Landschaftsbilder passend zum Seelenleben, aber die Dialoge (deutsch) in ihrer Belanglosigkeit (Sandro) schwer erträglich. Frau Vitti sehr ausdrucksstark und überzeugend, ihr Partner eher schwach und etwas gekünstelt.
                                            Antonioni nimmt sich sehr viel Zeit, das Scheitern von Beziehungen und deren Oberflächlichkeiten zu beschreiben,etwas zu viel, wie ich finde. Aber starke Bilder und eine sehr beeindruckende Vitti, sowie ein überzeugendes Ende stimmen mich etwas milder.

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                                            • 9

                                              Ein Film den ich interessanter fand, als die Kritiken vermuten ließen. Kein Farbfilm im eigentlichen Sinne, da in vielen Szenen ein S/W Film mit ausgewählten, eingefügten Farbkontrasten zu sein scheint. Die Farbe Rot als Zeichen für die Sinnlichkeit/Emotion scheint als Gegenstück zur Trostlosigkeit der Industriewüsten angelegt zu sein, in deren verschmutzten, öligen Abwässern und Brachen nur Reste von Grün zu sehen sind. Auch der Ehemann als technikaffiner, rationaler Typ hat keinen emotionalen Zugang, anders als sein ungebundener Freund.
                                              Antonioni zeigt die Loslösung des Menschen von der Natur und ihre Zerstörung und auch die Unfähigkeit diese rationale Sachlichkeit zu ertragen, was dann zu "Unfällen" führen kann.
                                              Ein starkes Plädoyer gegen die Reduzierung zum rein funktionalen, Sinn und Sinnlichkeit vermissenden Existieren. Back to the roots :)

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                                              • 6
                                                über Barbara

                                                Ein sehr enttäuschender Film mit oberflächlich und klischeehaft gehaltenen Figuren, in einem ehemals real existierenden Sozialismus, wo nie die Sonne schien und alle Zuträger waren, bis auf die wenigen Helden des Widerstands. Gähn...
                                                Der Film rückt mehr in die Nähe von Sonnenallee als in die Nähe der für mich beeindruckenden "Die Stille nach dem Schuss", oder auch "Das Leben der Anderen", die das Thema etwas sensibler und auch tiefgründiger angegangen sind.
                                                Nach dem vielen Lob der Presse eine große Ernüchterung für mich, aber vielleicht trifft er ja genau die Vorstellung, die man vom Osten hat und wird deshalb so gefeiert.
                                                Diesen Film für den Auslands-Oscar als bester fremdsprachiger Film zu küren halte ich doch für sehr gewagt.

                                                • 8 .5

                                                  Ich wage mal zu behaupten, es ist eigentlich ein Liebesfilm , der alles Streben das eigene Leben bedeutsam, zu etwas besonderem, zu machen, das Ringen um Anerkennung, Status usw. ad absurdum führt. Unser in der Tretmühle eingeschränktes Blickfeld das unser leben so trist macht, ein Warten auf Godot...
                                                  Die Erkenntnis, das am Ende seines Lebens nur dieser eine Tag gezählt hat und alle anderen, seinem Projekt gewidmeten eher sinnlos, nur die Liebe sich als wirklich und wertvoll erweist, so profan es hier kling, erschüttert mich zutiefst, nicht zuletzt wegen einem herausragenden Philip Seymour Hoffman.
                                                  Einige Schwierigkeiten das Reale und die Kopie des Realen auseinander zuhalten, vor denen selbst die Protagonisten nicht immer gefeit sind, erzeugt seltene komische Momente, aber letztendlich sehr schwere Kost.

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                                                  • Danke für diesen Kommentar, ich fing schon an, an mir zu zweifeln, da alle Welt diesen Film zu lieben scheint.