Kotelette - Kommentare

Alle Kommentare von Kotelette

  • 5

    Neue Impulse fürs Found-Footage-Genre: Fehlanzeige. Die erste Hälfte des Films zieht sich etwas, zu lange dauert es, bis etwas passiert. Danach geht’s immerhin zur Sache, die Mensch-Mordmaschinen sind im Einzelfall duchaus originell gestaltet, wirken aber gelegentlich unfreiwillig komisch. Für den Ideenreichtum der Kreaturen ist dennoch der erhobene Daumen verdient.

    Freunde derben Splatters kommen auf ihre Kosten, die Knochensäge kommt zum Einsatz. Ein paar Eingeweide liegen herum, das offene Hirn – immer wieder gern gesehen. Die Leistungen der Schauspieler dürfen vernachlässigt werden, es wäre unfair, sie bei solchen Produktionen heranzuziehen, weil sie zwangläufig zur Abwertung führen würden.

    • 6 .5
      über Stoker

      Mit seinem ersten Hollywoodausflug bleibt der Koreaner allerdings etwas zu sehr an dieser – zugegeben später etwas blutbesudelten – glatten Fassade hängen. Es fehlen die aufwühlenden Brüche in den Figuren, was am betont kühlen Spiel der drei Hauptakteure liegen mag. „Stoker“ ist schön anzuschauen, keine Frage, die Figurenkonstellation ist interessant, aber eben nicht im Übermaß.

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      Nun gut, so hat die Qualitätskurve der Filme Park Chan-wooks in Hollywood eine kleine Biege nach unten gemacht – auch das ist bereits anderen passiert. Auf Parks hohem Niveau ergibt das immer noch einen guten Film, der zu fesseln vermag, auch wenn er den Zuschauer letztlich etwas kalt lässt.

      • 7 .5

        Ein besonderes Objekt der analytischen Begierde durch Filmnerds ist „Shining“. Für die einen ist die Verfilmung des Stephen-King-Romans ein Meisterwerk des Horrorgenres, für andere ein unterdurchschnittlicher Film des Meisters. Für viele Filmfanatiker ist „Shining“ ein nie versiegender Quell von Hinweisen auf schräge Ideen, die Kubrick in seinem Schocker angeblich untergebracht hat. Der Dokumentarfilmer Rodney Ascher hat einige dieser Menschen aufgestöbert und lässt sie in „Room 237“ mittels Voice-over ihre Theorien ausbreiten, während er die betreffenden Szenen einspielt.

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        Selbstverständlich rankt sich auch um das titelgebende Hotelzimmer eine äußerst plausible These. Der Rezensent hat „Shining“ mehrfach gesehen, hat derlei nie wahrgenommen, war aber überwältigt von den Möglichkeiten, die der Film bietet. Rodney Ascher macht daraus eine amüsante Doku, die zugleich als liebevolle Hommage an „Shining“, Stanley Kubrick als auch an Film an sich verstanden werden kann.

        • 5

          Wie soll man einen Film rezensieren, nachdem man ihn in einer Vorpremiere mit steigendem Missfallen geschaut, aber gleichzeitig bemerkt hat, dass sich das Publikum köstlich amüsiert?

          (...)

          Nun gut, die Story mit ihren diversen Wendungen mag hanebüchen sein, das führt im Actiongenre nicht unbedingt zur Abwertung, auch wenn sie beim Rezensenten den einen oder anderen Stirnrunzler verursacht hat. Er war ja offenbar einer der wenigen Zuschauer im Kinosaal, denen es so ging. Die Starpower ist groß, diverse gern gesehene Gesichter tauchen auf, das sei auf der Habenseite verbucht. Die ebenso bleihaltige wie rasante Action ist mit einer gehörigen Portion „Over the Top“ angereichert – kein Problem. Bleiben die Sprüche, denn es ist nun mal eine Actionkomödie, die von Esprit und Witz lebt. Hier war während der Vorstellung die größte Diskrepanz zwischen Publikum und Rezensent zu beobachten: Permanentes Kichern und Lachen auf der einen, Schulterzucken auf der anderen Seite.

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          • 8

            „The Congress“ übernimmt Motive aus Stanislaw Lems visionärem Roman „Der futurologische Kongress“ und mixt daraus einen surreal-traumhaften, bisweilen verwirrenden Reigen mit einigen popkulturellen Anspielungen und Figuren. Welche Elemente des Romans es in „The Congress“ geschafft haben – der Kenner des Buchs lasse sich überraschen. Dass die Wahrnehmung der Realität ein zentraler Bestandteil ist, so viel sei verraten. Der Film wirft Fragen auf, deren Beantwortung er dem Zuschauer überlässt, was sowohl für die erwähnte Hollywood-Reflexion zu Beginn als auch für die Comicwelt 20 Jahre später gilt. Schauspiel- und Zeichenkunst sind betörend, zusätzlich zu den genannten Akteuren sei Nebendarsteller Paul Giamatti als Arzt lobend erwähnt.

            • 6

              Die spröde Schönheit des südfranzösischen Mittelgebirges ist gut eingefangen und ergänzt die sorgfältige Ausstattung und Kostümierung vortrefflich. Diese Sorgfalt erschwert es dem Zuschauer allerdings, den vom Regisseur erwähnten Bezug zur Gegenwart herzustellen. Obendrein ist der Film etwas zu lang geraten. In einigen Sequenzen geraten ruhige Passagen ohne viel Handlungsfortschritt so lang, dass man als Zuschauer ungeduldig werden mag. Der elegischen Stimmung kommt die bedächtige Inszenierung allerdings zugute.

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              • 6

                „Die Blechpiraten“, so der frühere deutsche Verleihtitel, erscheint erstmals in Deutschland auf Blu-ray – ein Fest für Freunde gepflegter B-, C- oder D-Movies.

                Der Streifen ist ein Paradebeispiel fürs Independent-Filmemachen: Halicki war nicht nur Drehbuchautor, Regisseur und Hauptdarsteller, obendrein produzierte er den Film auch. Für Stunts setzte er sich ebenfalls hinters Steuer (bzw. stieg gar nicht erst aus) und er war zuständig für den Transport des Hauptautos „Eleanor“ (einen Ford Mustang). Viele Dialoge waren improvisiert, die Stunts gefährlich, Verletzungen während der Dreharbeiten keine Seltenheit.

                • 7

                  Krieg, Sex, Vergewaltigung, religiöser Wahn, Mordlust, die Pest – „Fleisch und Blut“, so der bundesdeutsche Verleihtitel von 1987, skizziert ein ebenso düsteres wie grausames Bild des Spätmittelalters.

                  Eine romantische Knutscherei unter zwei baumelnden und bereits verwesenden Gehenkten – wer’s mag. Die seinerzeitige Indizierung von „Flesh + Blood“ verwundert nicht, aber ihn Erwachsenen heute frei zugänglich zu machen, ist völlig in Ordnung und lobenswert: Das Abenteuer hat es verdient, gesehen zu werden. Ist es das „blutrünstige Sex-and-Crime-Spektakel“, als das es auch bezeichnet wird? Sicher doch. Müssen wir uns daran stören? Sicher nicht.

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                  • 7 .5

                    Im chinesischen Kino geht’s gern mal episch zu. Auch „Empire of War“ ist mit seinen fast zweieinhalb Stunden recht ausufernd geraten. Dennoch kommt das erschütternde Drama ohne Längen aus, was daran liegen mag, dass nicht nur zwei oder drei Protagonisten im Fokus stehen, sondern deutlich mehr – auch das keine Seltenheit im chinesischen Film. Das Elend der Menschen während der aufreibenden Flucht wird nahezu körperlich spürbar gezeigt. Attacken der Japaner sind zudem drastisch inszeniert.

                    • 7 .5

                      Der gelungene Beitrag zum Knastfilmgenre erscheint in Deutschland erstmals auf Blu-ray. Das Bild ist sorgfältig aufs HD-Format übertragen worden und sieht kontrastreich, scharf und sauber aus. „Brubaker“ vermeidet Überzeichnungen der Figuren und entwirft somit das glaubwürdige Szenario einer ländlichen Strafanstalt und ihrer Umgebung. Auch für voyeuristische Darstellung des Knastalltags und exploitative Action ist kein Raum.

                      Ein wenig gealtert ist der Film schon, in der Erinnerung war er etwas beeindruckender als nun bei der Neusichtung. Zehn bis fünfzehn Minuten kürzer hätte er sein können, aber das mag heutigen Sehgewohnheiten geschuldet sein. Alles in allem geht der Daumen nach oben und „Brubaker“ als vorzügliche Anklage gegen unwürdige Bedingungen im Strafvollzug durch.

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                      • 8 .5

                        Kein Zweifel, Newman trägt den Film, doch Ehre wem Ehre gebührt: Auch der bereits erwähnte Jack Warden, der Nebenrollen-Oscar-nominierte James Mason als gegnerischer Anwalt und Charlotte Rampling als Newmans Love Interest tragen ihr nicht geringes Scherflein bei. Regiegröße Sidney Lumet geht es mit „The Verdict“ weniger um den Fall der Komapatientin, sondern um das Psychogramm von Frank Galvin und dessen Ringen mit sich selbst. Lumet und sein grandioser Hauptdarsteller verzichten glücklicherweise auf plakative Vollrausch-Abstürze. Hier mal Mundspray zum Überdecken der Fahne, dort eine Verspätung, dann die Tarnung der anwaltlichen Erfolglosigkeit vor den Mandanten – kleine Details bilden großes Kino.

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                        • 4 .5

                          ... lässt sich ein klarer Punktsieg für „Olympus Has Fallen“ konstatieren. Der ist nun schon aus den Kinos raus und ab 15. November fürs Heimkino erhältlich. Somit abschließend zu „White House Down“: Wer Roland Emmerichs Filme mag, wird den Kauf des Kinotickets nicht bereuen. Wer ihnen skeptisch gegenübersteht, wird die üblichen Emmerich-Kritikpunkte bemerken bzw. sollte sich überlegen, den Kinogang zu meiden. Keine Frage, das ist routiniert inszeniertes Blockbuster-Kino; leider aber auch etwas uninspiriert.

                          • 4 .5

                            Viele Kämpfe gegen die Zombies ähneln sich, aber das ist bei der Länge von knapp anderthalb Stunden zu ertragen. Etwas unfreiwillig komisch wird’s, wenn wie aus heiterem Himmel Kampfroboter (!) auftauchen und den ums Überleben kämpfenden Menschen gegen die Untoten zu Hilfe eilen. Der Film geht weder im Zombiegenre noch im Lundgrenschen Oeuvre als Highlight durch, Freunde von Low-Budget-Zombie-Action kommen aber auf ihre Kosten. Für andere ist „Battle of the Damned“ ohnehin nicht gedacht.

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                            • 7

                              Die düster-kühle Inszenierung bietet viel Thriller-Atmosphäre. Inhaltlich ist „Blood“ eher ein Krimidrama. Das titelgebende Blut ist nicht in erster Linie als das Blut des Mordopfers zu verstehen, sondern als das Blut, das dicker ist als Wasser. „Blood“ ist insofern weniger Täterjagd als Reflexion darüber, wie Menschen mit Schuld umgehen und familiäre Bande moralische Entscheidungen beeinflussen.

                              • 3 .5

                                Wie man eine Vielzahl von originellen Fantasyfiguren gestalten kann, hat die „Men in Black“-Reihe eindrucksvoll bewiesen. „R.I.P.D“ geht da schnell die Luft aus. Einzig die von Robert Knepper (der Nazi-Psychopath aus „Prison Break“) gespielte Figur hätte etwas werden können, verschwindet aber zu schnell von der Bildfläche. Die Actionsequenzen sind natürlich routiniert inszeniert und sehen einigermaßen aus. Aber in der Rückschau: Hm, welche waren das noch? Es bleibt also nichts hängen. Von Witz übrigens auch nicht.

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                                • 5 .5

                                  Man kann es gut oder schlecht finden – so oder so weiß der Filmzuschauer, was ihn in einem Film mit Jennifer Aniston erwartet: seichte Unterhaltung mit trotz kleiner Anzüglichkeiten familienfreundlichem Humor und sympathischen Figuren. Insofern bietet „Wir sind die Millers“ einen angenehmen Kinobesuch, ohne nachhaltig in Erinnerung zu bleiben.

                                  • 5 .5

                                    Der sorgfältig ausgestattete Film zeichnet Boyds Leben als Bankräuber und Knastflüchtling mit ein paar der Dramaturgie geschuldeten Freiheiten achtsam nach. Das ist auf einer soliden Ebene spannend, ohne überdurchschnittlich packende Höhepunkte zu bieten. Etwas sonderbar wirkt bisweilen der Kontrast zwischen der Leichtigkeit einiger Bankraubsequenzen und der Tragik, auf die Boyd, seine Familie und seine Kumpane unaufhaltsam zusteuern. Andererseits kann man derartige Brüche im Film auch einfach als erfrischend bewerten.

                                    • 5
                                      über Planes

                                      Liegt’s am Wechsel des produzierenden Studios, dass „Planes“ weniger charmant und ideenreich daherkommt als „Cars“ und „Cars 2“? Die beiden Vorgängerfilme können Eltern mit ihren Kindern zusammen schauen und sich dabei sehr schön amüsieren. Das ist beim Flugzeugfilm nicht der Fall. Der wird vielen Kindern zweifellos gefallen, Erwachsene aber eher kaltlassen. Immerhin bietet die solide 3D-Umsetzung einige gelungene Effekte.

                                      • 7

                                        „Detachment“ (auf Deutsch etwa: Trennung, Distanziertheit) vermeidet Szenen, in denen die Missstände an einer Problemschule plakativ dargestellt werden, wie sie etwa 1995 in „Dangerous Minds – Wilde Gedanken“ zu sehen waren, um nur ein Beispiel von vielen zu nennen. Der Kritik an Missständen des US-Bildungssystems kommt diese zurückhaltende Inszenierung zugute. Zwar kann der Film auch als Psychogramm der Hauptfigur durchgehen, da Aushilfslehrer Barthes stets im Fokus steht. Dennoch überzeugt das Drama nicht zuletzt als feinfühliger Blick auf gesellschaftlich benachteiligte Schüler.

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                                        • 7

                                          Ein wenig White Trash, pittoreske Landschaften, englischer Regen, selbstgestrickte Reizwäsche, fein improvisierte Dialoge, dazu skurriler schwarzer Humor – fertig ist ein Kleinod von der Insel, das mit seiner spröden Anmutung beim Zuschauer irgendetwas zwischen Anerkennung und Verstörung auslöst. Ein – hüstel – romantisches Melodram zum Fürchten!

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                                          • 3 .5

                                            Ich find's schwierig, derartige Undergroundfilme zu beurteilen. Objektiv hat der natürlich keine gute Bewertung verdient, daher 3,5 von mir (schmerzhaft oder ärgerlich ist mir zu hart). Aber es gibt offenbar eine Fangemeinde für derlei Trash.

                                            Hab' mich an einer wohlwollenden Rezension versucht (im Wissen, dass sich das etwas mit meiner 3,5-Wertung sticht):

                                            Etwas mehr Blut, abgetrennte Gliedmaßen und heraushängende Eingeweide hätten nicht geschadet – der Film kommt sogar ungeschnitten mit einer FSK-16-Freigabe daher. Die eine oder andere Sequenz ist zudem etwas lang geraten. Ein paar Raffungen hätten mehr Zug in den Film gebracht, allerdings erreicht „Cannibal Diner“ auch mit diesen Längen nur mit Müh und Not eine angemessene Spielfilmdauer. Allzu viele Ideen gibt das Genre eben nicht her. Wer den Film im Bewusstsein schaut, sich gerade eine Underground-Produktion zu Gemüte zu führen, wird alles in allem anständig unterhalten. Backwoods-Slasher sind ohnehin nichts für Feingeister, die bei Logiklöchern ’nen Herzkasper kriegen.

                                            Über die schauspielerischen Leistungen verlieren wir besser keine Worte.

                                            • 6 .5

                                              Puh - einigermaßen überraschend, wie sich manche hier aus dem Fenster lehnen und kübelweise Hass über etwas gießen, was sie gar nicht gesehen haben.

                                              Ich hab' gestern Abend spontan die Einladung zur Premiere in Hamburg genutzt, um FEUCHTGEBIETE in meinem Blog rezensieren zu können. Es hat sich durchaus gelohnt!

                                              Dem Premierenpublikum im Abaton hat „Feuchtgebiete“ gut gefallen. Etliche Lacher begleiteten den Film über die gesamte Laufzeit. Der Humor funktioniert in der Tat gut, die Gags sitzen an den richtigen Stellen. Auch tragische Züge der Figuren kommen zur Geltung. Visuell hat David Wnendt ebenfalls einiges richtig gemacht. Der Film wirkt auf eine warmherzige Art bunt, was einen angenehmen Kontrast zu einigen bisweilen eher – ähem – Übelkeit erregenden Details bildet. Ein paar schöne visuelle Ideen gibt’s obendrauf. Erwähnt seien beispielhaft eine surreal anmutende mikroskopische Reise in die Fauna einer überaus ekligen Damentoilette (würg) zu Beginn des Films sowie zwei geschickt zusammenmontierte Gespräche, die Helen jeweils einzeln mit ihrer Mutter und ihrem Vater führt.

                                              Den sympathischen Jungdarstellern Carla Juri, Marlen Kruse und Christoph Letkowski (okay, der ist schon 31) stehen mit Axel Milberg, Meret Becker und Edgar Selge drei bekannte Namen zur Seite, die mit ihrem ganz eigenen Charisma den Film bereichern. Der Blogger gehört sicher nicht zur Zielgruppe von Roman und Film – wie auch immer die aussehen mag –, hat sich aber anständig unterhalten gefühlt.

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                                              • 5 .5

                                                Die in blauem Grundton gehaltene Visualisierung der über Kopf zueinander stehenden Planeten ist bisweilen fürs Auge verwirrend geraten, in manchen Szenen aber durchaus charmant inszeniert – etwa im Großraumbüro des Up-Top-Konzerns TransWorld, in dem Adam eine berufliche Laufbahn einschlägt. Ob das schwerkraftbedingte Drunter und Drüber der beiden Welten immer der Logik der Grundidee folgt, ist schwer zu beantworten. Setzen wir immerhin ein Plus für Originalität. Die Liebesgeschichte wird von zwei sympathischen Akteuren getragen, ohne jedoch großen Taschentuch-Alarm auszulösen. Was den kitschigen Soundtrack angeht, gilt ganz klar: Puh – weniger wäre mehr gewesen. Insofern gilt: eine ansehnliche Fantasy-Romanze, die aber nicht dazu angetan ist, in Begeisterung zu verfallen.

                                                • 5 .5

                                                  Mann, der kommt ja hier schlecht weg. Hüllt sich die Trash-Fangemeinde in Schweigen? Natürlich ist das kein guter Film, aber unterhaltsam fand ich ihn doch. Natürlich kann man den mies bewerten, aber es sollte doch Leute geben, die ihn NICHT ärgerlich fanden.

                                                  Ein kruder Mix aus Western und Horror – das ist als Kompliment gemeint. „Gallowwalkers“ ist visuell fein durchgestylt, bietet eine Prise Humor, ein paar schön blutige Details und viel Wüstenatmosphäre. Der einen oder anderen Sequenz hätte etwas mehr Tempo gut getan, aber das lässt sich angesichts der Länge von anderthalb Stunden verschmerzen. Große Schauspielkunst sucht man vergebens – Hauptdarsteller Wesley Snipes ist mit Abstand der versierteste Akteur. Wenn Snipes’ Figur Aman allerdings nach einer knappen halben Stunde seinem Rekruten – und damit dem Zuschauer – in pathetischer Stimmlage ausführlich erklärt, worum es eigentlich geht, wirkt das schon ein wenig peinlich. Egal – an Trash ist noch kein Filmfan zugrunde gegangen. Vielleicht das größte Plus des Films ist die Botschaft: Wesley Snipes ist wieder da!

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                                                  • 5 .5

                                                    „Kick-Ass“ war eine Wucht und mit seiner bizarren Kombination aus Komödie, Gemetzel und tragischen Elementen eine ebenso originelle wie intelligente Reflexion über das Superhelden-Genre bzw. dessen Fans. Dass der Fortsetzung diese Originalität abgeht, ist nicht verwunderlich – die Idee wurde ja in Teil Eins ausgebreitet. Macht an sich nichts. Allerdings scheitert der Versuch, den Vorgänger zu toppen oder ihm zumindest etwas Ebenbürtiges folgen zu lassen. Einige Ideen in „Kick-Ass 2“ wirken eher albern als amüsant. Körperflüssigkeiten-Gags zum Ekeln erscheinen aufgesetzt und unpassend. Die Masse der Möchtegern-Superhelden und Möchtegern-Superschurken vermag nicht die fehlende Klasse zu überspielen. Und was soll der sinnlose Kurzauftritt von Iain Glen („Game of Thrones“)?

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