Kurono - Kommentare
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Alle Kommentare von Kurono
Einer der übersehenden Disney Filme, der aber natürlich seine Fans hat. Diese meinen natürlich er ist zu unrecht so unbekannt, während andere gar gleich behaupten er hat die gesamte Disney-Animations Abteilung gerettet.
Das Narrativ geht dabei so: Nach Walt Disneys Tod gab es keine klare Vision mehr für neue Filme, woraufhin viele Künstler Anfang der 80iger das „Haus der Maus“ verlassen haben um ihre kreative Visionen umzusetzen. Tatsächlich war auch nach „Das Dschungelbuch“, der letzte Film bei den Walt noch persönlich mitgewirkt hat, kein Disney Film wirklich erfolgreich. Das Unternehmen überlegte wohl auch ernsthaft das Animationsgeschäft komplett aufzugeben und sich nur noch um seine Parks und Vermarktung zu kümmern. Bis eben Basil kam und tatsächlich erfolgreich war an den Kino Kassen.
In Wahrheit war der Erfolg von Basil wohl aber nicht sonderlich ausschlaggebend dafür dass wir heute noch Disney Animationsfilme sehen. Erstens ist hier Erfolg relativ zu sehen, denn Basil blieb an den Kinokassen hinter „Feivel, der Mauswanderer“ zurück. Ein Film eben von den ehemaligen Disney Zeichnern unter der Führung von Don Bluth. Und anderseits muss man auch sagen, dass selbst vor Walt Disneys Tod die Animationsabteilung in einer Krise war.
Basil wurde gestartet als man noch mitten in der Produktion zu „Taran und der Zauberkessel“ war. Eine Produktion die legendär schlecht verlief, so schlecht, dass es natürlich einen eigenen Kommentar wert wäre.
Naja, jedenfalls lief die Produktion zu den Zauberkessel schon Jahre als Basil grünes Licht bekam. Kurz darauf bekam Disney aber neue Führungskräfte die heute berühmt berüchtigt sind, nämlich Michael Eisner und Jeffrey Katzenberg.
Diese hatten eigentlich keine Ahnung von Animation (tatsächlich soll wohl Eisner auf Empfehlung von George Lucas angeheuert worden sein, da er selbst zwar gefragt worde aber abgelehnt hat, verrückt oder? Star Wars und Disney?) und haben das Projekt Basil im Großen und Ganzen zwar weiterlaufen lassen aber mit großen Budgetcuts und in ein paar Einmischungen ins Scribt.
Laut Katzenberg lief das Projekt auch nur weiter weil die Zeichner ehe schon da waren und so oder so Gehalt bekommen müssten.
Das zeigt aber auch, selbst wenn Basil kein Erfolg geworden wäre, hätte es zumindest noch einen weiteren Animationsfilm von Disney gegeben. Denn Eisner und Katzenberg hätten ja sonst nicht die gesamte Animationsabteilung weiter beschäftigt, nur um ein Projekt zu beenden, woran sie selbst kein Interesse hatten.
Eisner und Katzenberg hatten klar eine eigene Vorstellung von einen Disney Film und diese sollte auch bald das Licht der Welt erblicken. „Oliver und Co.“ ist der erste Eisner und Katzenberg Disney Film und die Unterschiede zu Basil sind so deutlich wie sie interessant sind.
Basil wirkt mit seinen Setting wenn nicht Zeitlos dann aber doch so, dass man nicht mit Sicherheit sagen kann, wann der Film entstanden ist. Es könnte ein Disney-Film der späten 50iger sein aber auch Mitte 70iger kann man nicht ausschließen. „Oliver und Co.“ dagegen ist so unüberschaubar Mitte 80iger.
Im Nachhinein muss man das wohl Katzenberg zurechnen, denn seine späteren Werke bei Dreamworks, allem voran Shrek, sind sogar noch viel mehr in ihre Entstehungszeit verankert.
Puh. So viel zur Entstehungsgeschichte und der eigentlich Film?
Ist ganz ok, denk ich.
Man merkt den Film halt schon das fehlende Budget an. Wenige Charaktere, sehr kurze Laufzeit und ein paar billige Tricks um Animationen zu sparen aber dafür gibt es ja am Ende den Moneyshot im Uhrwerk (übrigens inspiriert von einen Hayao Miyazaki Film).
Im Grunde nix verkehrt aber der Film fühlt sich für mich mehr wie ein Pilot zu einer Serie an als wie ein „richtiger“ Film.
Definitiv aber ein sehr interessanter Film wenn auch für mich mehr wegen seiner Historie.
Anstatt die bekannte Reihenfolge ablaufen zu lassen, bricht Greta Gerwig`s Little Women die Geschichte auf und Episoden aus zwei Abschnitten wechseln sich ab. Die eine Zeitlinie entspricht dabei in etwa dem ersten Buch während die andere Episoden aus dem zweiten Buch zeigt.
Diese Zerstückelung tut der Geschichte unglaublich gut.
Das erste Buch von Little Women behandelt die Teenager Jahre der Mädchen und kann schonmal ins Kitschige und Melodramatische abdriften.
In diesen Film wirken diese Szenen aber wie verklärte Blicke auf die Vergangenheit. Leuchtende Bilder einer glücklichen Familie und Jungend wechseln sich mit trüben Bildern eines einsamen unerfüllten Erwachsenen Leben ab. Dieses Little Women ist weniger die Geschichte über das heranwachsen mit all seinen lustigen und weniger lustigen Facetten als vielmehr das zerbrechen von Träumen und Jungend an der Realität. Geschichten von Frauen enden eben mit Heirat oder dem Tod.
Na gut, ganz so düster ist es nun dann doch nicht, letztendlich gibt es nämlich schon ein Happyend oder sogar mehrere.
Ich muss sagen ich kann Greta Gerwigs Film nur als ausgesprochen gelungen bezeichnen. Besonders die Struktur und das clevere Ende fand ich herausragend. Gewissermaßen gibt Greta Gerwig Jo das Happyend was ihr ihre Schöpferin Louisa May Alcott ihr immer geben wollte aber nicht durfte.
Tatsächlich war es nämlich wirklich so, dass der Verlag die Figur Jo verheiratet sehen wollte, was Alcott natürlich nicht geschmeckt haben kann. Schließlich war die Geschichte und ihre Figuren stark biographisch angelegt und Jo war Alcott nachempfunden und sollte demnach eine unverheiratete erfolgreiche Schriftstellerin werden.
Zudem nervten sie die unzähligen Fananfragen welche Figur wen und wann heiraten würde.
Also verheiratet Alcott ihre Jo letztendlich doch aber nicht wie erwartet und von vielen Fans gewünscht mit Laurie sondern mit der neuen Figur Friedrich Bhaer, ein alter Professor mit dem die Leserschafft sicher nicht einverstanden sein würde . Ganz recht, schon 150 Jahre vor The last Jedi und Neon Genesis Evangelion wurden Erwartungen untergraben.
Umsetzungen versuchen damit umzugehen indem sie Friedrich Bhaer oft deutlich jünger und oder aktraktiver machen oder er wird wie 1978 gleich von William Shatner gespielt. Apropos Besetzung.
Eine Little Women Verfilmung steht und fällt aber natürlich mit ihrer Besetzung demzufolge passt hier natürlich sehr viel. Meryl Streep als die Tante ist natürlich über jeden Zweifel erhaben (natürlich leider eher wenige Szenen) und dass Saoirse Ronan eine gute Jo geben wird war irgendwie auch schon klar gwesen aber Timothée Chalamet als Laurie ist eine positive Überraschung für mich. Ein paar zweifelhafte Besetzungen gibt es aber leider. Florence Pugh als Erwachsene Amy ist super aber als Heranwachsende funktioniert sie gar nicht für mich.
Und als plötzlich Bob Odenkirk auftauchte musste ich einfach nur laut loslachen.
Naja aber nicht viele Filme schaffen es heutzutage, dass ich mich auf sie freue und sie mir unbedingt ansehen will. Und noch weniger bringen sie mich dazu einen Kommentar schreiben zu wollen also sei das verziehen.
Persona 5 ist wieder mal ein gutes Beispiel dafür, dass eine lange Entwicklungszeit, lange kein gutes Spiel macht, meistens ist es sogar eher das Gegenteil. In Persona 5 äußerst sich dass vor allen dadurch, dass es unglaublich aufgebläht ist mit dazu einen verdammt schlechten Pacing.
Aber diese Spiele wenn auch nicht gut (wobei Persona 5 schon noch ein gutes Spiel ist), sind zumindest ausgesprochen interessant. So natürlich auch Persona.
So man merkt recht schnell dass der grobe Plot von Persona 5 entworfen wurde als Death Note schwer angesagt war. Diese Art von Plot, also dieses Katz und Maus Spiel wo der eine den anderen einen Schritt voraus ist (oder das glaubt), kann zwar gut gemacht schon recht unterhaltsam sein („the Promised Neverland“ hat das ja jüngst wieder gezeigt) aber oft wird dabei der Zuschauer mit billig Tricks an der Nase rumgeführt, so dass der Zuschauer eigentlich fast immer weniger weiß als die Figuren in der Geschichte. Bei einer Serie oder Film kann ich darüber hinweg sehen aber bei einen RPG wo ich mich ja möglichst mit der Hauptfigur identifizieren soll, funktioniert das halt gar nicht. Hinzu kommt, das hier das Katz und Maus Spiel nicht sonderlich spannend ist und die Twist and Turns wenn sie nicht total offensichtlich sind, lächerlich kompliziert und konstruiert wirken.
Naja aber das Spiel ist dermaßen vollgepackt das es mehr als nur eine Geschichte gibt, würde sogar sagen es gibt zwei Haupthandllungen aber davon ab gibt es natürlich noch einen Haufen kleiner Storyarcs. Diese sind für sich betrachten natürlich mal mehr oder weniger gut aber eigentlich immer interessant.
Ganz besonders trifft das auch gleich auf den ersten Storyarc zu. Hier mistbraucht ein Lehrer seine Macht und misshandelt seine Schüler, sogar bis hin zu sexuellen übergriffen. Das ist ein Thema welches man nicht oft sieht in Anime oder erst recht Computerspiele, Medien wo sexuelle Belästigung ja sogar eher für ein Lacher benutzt wird.
Unsere Protagonisten müssen sich im ganzen Spiel über fehlgeleitet Autoritäten entgegenstellen und je weiter es geht, desto mehr wird klar, das es sich hierbei nicht um ein paar Ausnahmen handelt sondern es viel mehr Institutionelle Ungerechtigkeit ist. Am Ende kämpfen unsere Protagonisten quasi gegen die japanische Gesellschaft, aber unsere Protagonisten waren sowieso Außenseiter eben dieser, so machen sie sich das sogar zur Stärke und tragen die Labels die ihnen die Gesellschafft aufgedrückt hat als ihre mächtigen Personas.
Das finde ich am beeindruckendsten an Persona 5, wie es bei all den vielen Geschichten und dem lauten Hintergrundrauschen ein klares Thema hat und es bis zum Ende Konsequent durchzieht. Und ein Spiel was so klar die japanische Gesellschaft und vorallem auch Politiker kritisiert imponiert mir.
Ich kann mir schwer vorstellen das es diese Kritik so in der Form geben würde, wäre nicht 2011 Fukushima passiert. Mir scheint es so, das dieses Ereignis ein großen Einfluss auf dieses Spiel hatte und vielleicht ja ein Hauptgrund war warum es so lang in Entwicklung war.
Das Thema im Spiel, die Jugend von Japan rebelliert gegen das müde und träge Establishment ist genau das was Japan wirklich gebrauchen könnte um nicht noch mehr Jahrzehnte zu verlieren. Aber die Realität sieht da leider anders aus. Shinzou Abe regiert das Land ganz wie die Vorväter dieser angestaupten politiker Kaste, nur mit mehr billigen Geld. Naja, gut, soll ja nicht zu politisch hier werden.
Insgesamt wirkt Persona 5 mit seinen Themen also außerordentlich modern, in mancher Hinsicht zeigt es aber doch sein alter. Abgesehen von den starken Death Note Einfluss (Death Note ist so 2000er), scheint das Spiel den Yuri Trend vollkommen verpennt zu haben. Mit Yuri Trend meine ich, das Geschichten mit homosexuellen Charakteren durchaus im Mainstream Anime angekommen sind. Und bei Persona 5 gibt es dagegen nicht eine Möglichkeit einer gleichgeschlechtlichen Beziehung und die sehr kleine Präsentation der LGBT-Commuity ist auch nicht gerade vorbildlich. Gleichzeitig gibt es aber gleich drei Möglichkeiten erwachsene Frauen zu daten (man spielt einen 17 jährigen Schüler) und einen Charakter welcher zwar nur ein oder zwei Jahre jünger ist als der Protagonist aber vom verhalten her deutlich jünger rüber kommt. Hier macht sie P5 ziemlich angreifbar und ist ein Grund warum es manchmal etwas heuchlerisch wirkt.
Naja, klang jetzt alles eher Negativ, insgesamt hat es mir aber doch außerordentlich gut gefallen aber es hat mich auf manchen Eben schon teilweise schwer enttäuscht. Enttäuschend ist dann auch der Anime. Aber ich denke das was die Geschichten bei P5 so gut machen, kommt schon teilweise im Anime rüber, wer also nicht 100+ std für ein Computerspiel übrig hat, kann ruhig mal reingucken und das zweite Intro ist einfach der Hammer.
Es gibt viele Gründe eine Geschichte in Form eines Animationsfilm zu präsentieren. Oder vielleicht ist die Geschichte überhaupt zuerst nur ein Vehikel für die Animationen. Wie auch immer, jedenfalls erwisch ich mich verdammt selten dabei, wie ich denke: „Warum ist das überhaupt ein Animationsfilm?“.
Bei Liz und ein blauer Vogel kam mir genau dieser Gedanke aber andauernd. Wenn nicht die titelgebene Geschichte in der Geschichte „Liz und ein blauer Vogel“ einen ab und zu daran erinnern würde, könnte man glatt vergessen einen Animationsfilm zu sehen. Das ganze wirkt mehr wie ein Indiefilm oder vielleicht sogar noch mehr wie ein Kammerspiel. Die Geschichte verlässt die Schule als Schauplatz nämlich so gut wie gar nicht. Irgendwo scheint es dem Film aber auch voll bewusst zu sein, was er da macht. So verabreden sich die Schüler zu einen Strandausflug und anstatt eine dieser super peinlichen Fanservice-Szenen serviert zu bekommen (manchmal denke sogar ich: “Anime was a mistake!“), scheint der Film diese zu überspringen und den Zuschauer dieses sogar noch unter die Nase zu reiben.
Naja, Liz und ein blauer Vogel hat mich jedenfalls ziemlich ratlos zurückgelassen aber eins wusste ich, es war eindeutig ein Naoko Yamada Film. Vielleicht lohnt sich mal ein genauerer Blick auf diese Regisseurin.
Yamada ist schon seit K! ON Zeiten bei Kyoto Animation und ihre erster Film war dann auch der K! ON Film. Was hier schon auffällt ist Yamadas Stil. Ihrer Filme erinnern mit ihren Einstellung mehr an Realfilme als an vergleichbare Animes. Das ist etwas was sich bis zu Liz und ein blauer Vogel durchzieht (oh und ihre Vorliebe die Füße und Schuhe der Charaktere ins Bild zu bringen, wenn einen das erstmal auffällt, kann man diese Eigenart gar nicht mehr übersehen). Ihrer nächster Film war zu der Serie Tamako Market und in letzter Zeit ist sie vor allem durch A Silent Voice bekannt geworden. Ein Film mit seinen Schwächen aber ich denke von der reinen Umsetzung her, äußerst beeindruckend.
Und Beeindruckend ist dann letztendlich auch Liz und der blaue Vogel. Geschichte, Setting und Stimmung unaufregend aber genau da liegt die große stärke in diesen Film. Gerade für so eine kleine Geschichte die sich so stark um die Gefühle und Gedanken der Protagonisten dreht, ist die Animationen dieser eben so wichtig. Große Gefühle darzustellen ist mit Anime Charaktere relativ einfach aber subtilere und auch tiefer Gefühlswelten sind dann doch ein anderes Thema. Was wie ein Katastrophe dieser Film sein könnte, wenn er eben das nicht hinbekommen würde.
In dieser Hinsicht ist Liz und ein blauer Vogel aber einfach wunderschön. Allein die Eröffnung-Szene in der Mizore und Nozomi eigentlich einfach nur durch die Schule laufen schafft es durch viele Kleinigkeiten leben den Figuren einzuhauchen. Der Zopf wippt im Rhythmus der Musik und wie Mizore verträumt ihre Mitschülerin anguckt während sie hinter ihr herläuft sagt schon viel über die Beziehung der beiden.
Man sollte noch Erwähnen das dieser Film zu der Serie Sound! Euphonium gehört und nach der zweiten Staffel eben dieser spielt. Mizore und Nozomi waren im Mittelpunkt in ein paar Folgen der zweiten Staffel, unbedingt gesehen haben muss man diese allerdings nicht um diesen Film zu verstehen. Aber ich will nicht lügen, wer die Serie kennt und mag, hat mit diesen Film sicherlich etwas mehr Spaß.
Wobei, so richtig Spaß hat der Film mir dann gar nicht gemacht. Technisch super schön und wirklich bemerkenswert aber am Ende war mir die Geschichte nicht nur für einen Animationsfilm etwas zu unaufregend. Da hab ich ja in meinen langweiligen realen Leben mehr Drama, als die beiden Protagonistinnen. Aber die Botschaft am Ende ist schön, denke ich.
Staffel 2 habe ich lange vor mir hergeschoben. Auch wenn ich mehr von den Charakteren sehen wollte, wollte ich den starken Eindruck den die erste Staffel bei mir hinterlassen hat, mit einer eventuell schwächeren zweiten nicht trüben. Außerdem war die erste Staffel eine abgeschlossene Geschichte und so gab es sowieso kein super starkes verlangen gleich mit der zweiten Staffel fortzufahren.
Um gut auf den Sound! Euphonium Film „Liz und der blaue Vogel“ vorbereitet zu sein, hab ich dann nun doch endlich die zweite Staffel gesehen und mein ungutes Gefühl was ich hatte, hat sich leider bestätigt: Sound! Euphonium 2 ist leider eine Enttäuschung.
Dabei fängt alles gut an. Die erste Folge hat doppelte Länge und die Beziehung von Reina und Kumiko scheint einen großen und wichtigen Teil der Geschichte einzunehmen und neue Charaktere werden eingeführt bzw. bekommen mehr Aufmerksamkeit. Beides ist wichtig, da Kumikos Storyarc mit der ersten Staffel abgeschlossen war.
Das ist dann auch das Hauptproblem das diese Staffel hat. Sound! 2 weiß nicht so richtig was anzufangen mit seiner Protagonistin Kumiko. Irgendwie wirkt es unglaublich bemüht und einfallslos wie Kumiko in die Storyarcs andere Charaktere eingebaut wird, allein aus den schlichten Grund weil sie nun mal die Hauptfigur ist.
Das hätte man verhindern können, wenn man sich mehr auf die Beziehung von Kumiko mit Reina konzentriert hätte. Aber hier enttäuscht diese Staffel wohl am meisten.
Nach einer super süßen Szene in der extra langen ersten Folge kommt nicht mehr viel. Kumikos und Reinas Beziehung scheint nun plötzlich kaum mehr als freundschaftlicher Natur zu sein. Ersetzt wird das alles mit müden Anime-Tropes und Klisches wie das schwärmen für den Lehrer und der Sandkastenfreund, mit den man bis zum Lebensende fast schon Schicksalhaft verbunden ist. Kumiko und Reina, am Ende kaum mehr (wenn überhaupt) als eine fast schon ärgerliche Gay until graduation Story.
Ein paar gute Nachrichten gibt es dann aber doch. Kumikos Verhältnis zur ihrer Schwester rückt mehr in den Mittelpunkt (auch wenn dieser Punkt insgesamt trotzdem immernoch etwas zu kurz kommt) und Asukas Entwicklung und Story ist gelungen, so das Sound! 2 sicherlich weit von einen total Ausfall entfernt ist und nicht zuletzt auch wegen der schönen Optik schon Spass machen kann.
Wenn man sich diese Staffel sparen will kann man das jedoch mit einen recht guten Gewissen machen, zumal der vorhin schon erwähnte Film „Liz und der blaue Vogel“ nicht zwingend Wissen aus der Serie benötigt um zu funktionieren aber das ist mal einen eigenen Kommentar wert.
Das große Problem bei Hollywood Animeumsetzungen ist, dass das Ausgangsmaterial oft so sehr in der japanischen oder fernöstlichen Kultur verankert ist, das man es nicht ohne weiters eben diesen kulturellen Hintergrund entreißen kann ohne dabei schlimmstenfalls das zu verlieren, was das Ausgangsmaterial überhaupt erst interessant gemacht hat.
Alternativ könnte Hollywood natürlich japanische oder japanischausehende Schauspieler casten aber selbst wenn Hollywood sich den chinesischen Markt anbiedert, sind die Protagonisten weiß. Also das wird so schnell nicht passieren. So sind viele Animeumsetzung eigentlich schon zum scheitern verurteilt bevor es überhaupt ein ersten Drehbuchentwurf gibt.
Auf die Alita-Umsetzung hab ich mich trotzdem gefreut. Kishiros Scifi Manga ist sehr Actionreich und die Welt und Themen sind nicht super japanisch. Die fernöstlichen Elemente sind als solche nicht offensichtlich und schmiegen sich in die Scifi-Welt ein. So ist es wohl auch zu erklären das Alita eine dieser Serien ist, die im Westen eigentlich populärer ist als in Japan.
Battle Angel Alita ist in Japan bekannt als Gunnm und hat bis heute nicht mal eine vernünftige Animeumsetzung bekommen (nur 2 OVAs Mitte der neunziger), wenn man schaut wieviel Animeumsetzung es mittlerweile pro Jahr gibt, zeigt das eigentlich schon wie nischig Gunnm eigentlich ist.
Das ist genau das, was mich an diesen Film so fasziniert. Ausgerechnet dieser Manga der selbst in Japan eher unbekannt ist, bekommt eine riesige Hollywood Verfilmung und alles nur weil James Carmeron den Manga so toll fand.
Allein deshalb kann ich den Film schon nicht schlecht finden, es tut mir leid. Muss es Mir überhaupt leid tun?
Der Film als solcher ist nämlich gar nicht schlecht. Es gelingt mir allerdings nicht, den Film zu betrachten und die Mangavorlage auszublenden. Deshalb kann ich ihn nur als eine Umsetzung bewerten und ich finde hier wurde sehr viel richtig gemacht.
Ein Aspekt warum ich die Vorlage so mag, ist halt die Protagonistin. Alita ist wohl sicher eine der besten weiblichen Figuren in Manga und überhaupt.
Besonders mag ich ihre sichtbare Entwicklung vom naiven Teenager zu einer desillusionierten Erwachsenen. Diese Entwicklung ist auch im Film eingefangen und ist auch ein Grund warum ich über manche Schwächen hinwegsehen kann oder sie gar nicht als Schwächen sehen. So kann man die Romanze zwischen Alita und Hugo kitschig finden aber wenn man es nur als eine Episode in Alitas Leben betrachtet, die erste Liebe und so weiter, wirkt es bei weiten nicht so schlimm. Und das Alita in ihren Teenage-Jahren an der Romeo und Julia-Krankheit leidet macht sie eigentlich nur menschlicher.
Es gibt natürlich auch echte Schwächen aber ich muss wirklich sagen es war sehr schwer nicht über den ganzen Film ein fettes Grinsen im Gesicht zu haben, weil ich einfach nicht über die Tatsache hinwegkam, dass ich eine Bigbudget Hollywood Verfilmung zu einen meiner geliebten Mangaserie sehe die eigentlich kein Normie interessiert und Christoph Waltz spielt auch noch mit. Die Existenz dieses Film macht mich so froh, ich will gar keine Kritik äußern.
Die Animeumsetzung von Citrus Anfang des Jahres war ja eher so mittelmäßig, was vielleicht auch an der Vorlage liegen mag. Citrus ist sicher nicht die beste oder geschmackvollste Yuri-Serie aber fairerweise muss gesagt sein, das es auch viel schlechter geht. Naja, zumindest war der Citrus Anime ein weiterer Beleg für die zunehmende Beliebtheit des Yuri-Genres.
But all's well that ends well.
Das Animejahr 2018 hat mit einer mittelmäßigen Umsetzung eines mittelmäßigen Yuri-Mangas (wenn auch für mich immer noch ein guilty pleasure) begonnen und mit einer guten Umsetzung eines herausragenden Yuri-Mangas endet es, nämlich mit „Bloom into you“.
„Bloom into you“ ist von Nakatani Nio und es ist ihre erste Girl Romance Serie. Ihre vorigen Geschichten haben zwar weibliche Charaktere in den Hauptrollen aber die Beziehungen zwischen diesen sind gar nicht bis kaum romantischer Natur. Ich finde dieser Abstand zum Genre tut „Bloom into you“ gut. Anstatt immer wieder die Protagonistinnen unplausibel in peinliche sexuell aufgeladen Situation zu bringen (etwas was Citrus so plagt) hält sich „Bloom into you“ damit angenehm zurück. Und wenn Yuu und Touko auf Tuchfühlung gehen, wirkt es weniger voyeuristisch als einfach nur glaubhaft. Horny Teenagers halt.
Die Genrebezeichnung Romance und Yuri erfüllt „Bloom into you“ zwar zweifellos aber die Frage ob und wie Yuu und Touko nun zusammenkommen ist am Ende gar nicht so wichtig, gewissermaßen sind sie ja schon sogar ab der ersten Folge irgendwie zusammen.
Es ist es mehr eine slice of life/coming of age-Geschichte als ein Liebesdrama (und das trotz love-Triangle). Je nachdem ist das natürlich gut oder eben schlecht. Ich find es gut, da der coming of age Part für sich ausreichend ist, wenn hier auch das Thema der Serie also der eigentliche Subtext von den Charakteren etwas zu deutlich ausgesprochen wird.
Nun kann man fragen warum dann überhaupt lesbische Beziehungen in die Geschichte einbauen, wenn diese keine zentrale Rolle spielen? Also mein Motto ist ja: „Everything needs more gay“, also macht das für mich „Bloom into you“ allein weil es drin ist besser. Außerdem finde ich eine positive Darstellung der LGBT-Community immer gut, erst recht in japanischen Medien. So gibt es in „Bloom into you“ z.B. ein erwachsenes lesbisches Paar, etwas was man immernoch viel zu selten sieht in Animes. Und auch sehr schön, obwohl es eher angedeutet wird, Yuus große Schwester scheint sehr supportiv zu sein.
Abschließend kann man noch sagen, dass die Animeumsetzung recht gelungen ist. Slice of life typisch eher unspektakulär aber mit der etwas reduzierte Farbpallette hat man sich offenbar an den Covers der Mangabände orientiert und gibt der Serie damit einen eigenen look. Auch sehr schön ist das Intro was ein Blumenthema aufgreift.
Typisch Coen Brothers, im Guten wie im Schlechten.
Allgemein mag ich diese nihilistische Art, die mehr oder weniger alle Coen Filme prägt. Aber oft ist es Hit or Miss bei mir. Burn after Reading lässt mich absolut kalt während a Serious Man auf den Weg ist, einer meiner Lieblingsfilme zu werden.
Mit diesem Hit or Miss ist in einer Anthologie natürlich zu rechnen, sechs Geschichten mit den so typischen Coen-Nihilismus fand ich am Ende vor allem aber einfach nur anstrengend.
Walter in the big Lebowski hats am besten gesagt: Nihilists! Fuck me. I mean, say what you want about the tenets of National Socialism, Dude, at least it's an ethos.
Den Film rein unter den Thema Mobbing zu betrachten ist schwierig. Dieser Text macht auch deutlich warum.
Das erste was hier zur Sprache kommt ist der Täter, also der Mobber, und dann erst das Opfer. Das ist auch verständlich, weil er nun mal der Protagonist ist.
Mobbing ist ein nicht unbedeutender Bestandteil von a Silent Voice aber der Film wird den Thema nicht gerecht und ich denke das will er auch gar nicht.
Wir sollten hier nicht vergessen, es ist ein japanischer Film und Mobbing aber vor allem auch Behinderungen werden dort anders behandelt und es wird damit anders umgegangen.
Wenn man diesen Film nur von einer rein westlichen oder deutschen Sichtweise betrachtet, kann man ihm somit auch gar nicht gerecht werden.
Filme mit Japanern als die „Bösen“ gibt es erstaunlich wenige, zumindest wenn man westliche Produktion betrachtet. Das ist eigentlichen ein bisschen komisch, denn das Japan des zweiten Weltkriegs war eigentlich kaum besser als die deutschen Nazis. Und an denen gibt es in den Medien ja kein Mangel.
Zum einen ist das natürlich dadurch zu erklären, das Nazi-Deutschland für die westlichen Nationen natürlich die relevantere Bedrohung war. Aber ich denke es hat auch damit was zu tun, das es eine klare Trennung zwischen dem heutigen und damaligen Deutschland gibt.
Diese starke Trennung gibt es so nicht mit Japan. Wenn man mal z.B. die Liste an Premierminister anguckt, stellt man fest, dass es diese Position schon zur Meiji-Restoration gegeben hat, lange vor den zweiten Weltkrieg. Japans Regierung und Regierungsstrukturen sind nach dem Krieg weitestgehend in Takt geblieben. Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass das Nachkriegs Japan von Kriegsverbrechern regiert wurde. Das erklärt natürlich Japans Haltung, alle Kriegsverbrechen die begannen wurden zu leugnen.
Die Kawaii-Culture wird von manchen als kurioser Auswuchs dieses Leugnens gesehen. Japan verschließt die Augen und versteckt sich hinter niedlichen Dingen.
Satoshis Kon Paranoia Agent kann man als Kritik dieser Kawaii-Culture sehen. Ein typisches japanisches Maskottchen spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte und die Augen vor der Wahrheit verschließen und sich in die Opferrolle rein wünschen sind wichtige Themen die in jeder Episode mehr oder weniger auftauchen. Maromi, das Maskottchen, hat sogar mit seinen breiten Kopf und seinen dünnen Körper etwas Ähnlichkeit mit einem Atompilz. Die Atombombenabwürfe spielen eine wichtige Rolle in Japans Narrativ, dass sie die eigentlichen Opfers des Krieges sind.
Ich gebe zu, ob Maromi nun ein Atompilz repräsentiert darüber lässt sich streiten aber wohl kaum darüber, das Paranioa Agents Themen wie Verantwortung, Opferrolle und Realitätsflucht behandelt. Was Kon damit den Zuschauer sagen will, bleibt zwar dann letztendlich der eigenen Interpretation überlassen aber das ist ja auch die große Stärke der Serie.
Der Film wird die Gräuel des Nanjing Massakers nicht gerecht, was aber nicht unbedingt was Schlechtes ist. Eine Aneinanderreihung an Szenen der Unmenschlichkeit wäre nicht nur geschmacklos sondern schlicht auch kein guter Film.
Tatsächlich erzählt the Flowers of War eine kleine Geschichte, die aber auch gut als Metapher für das Große und Ganze funktioniert und sich nicht auf große Schockmomente verlässt, die der historische Hintergrund leider zur Genüge anbieten würde. Insgesamt gab es nur eine Szene die ich als sehr hart empfunden habe, ansonsten wird erstaunlich viel nur angedeutet und impliziert. Hm, außer die Kampfszene des chinesischen Soldaten, der heldenhaft eine ganze Gruppe Japaner besiegt. Hier wird mit Blut und Effekten nicht gespart. Diese Szene passt irgendwie gar nicht zum Ton des restlichen Films welcher noch ein paar Probleme hat.
Die Charakterzeichnung ist nicht sonderlich subtil, so werden die wichtigen Charaktere meist nur durch ein bestimmtes Erlebnis in ihrer Vergangenheit definiert. Was wohl okay wäre, wenn das Schauspiel stimmen würde aber hier sticht nix besonders hervor und Christian Bale wirkt farblos. Und trotzdem fühlt sich der Film fast mehr wie eine Geschichte eines weißen Mannes an, der zum Helden wird als eine Geschichte über chinesische Frauen, die in Angesicht einer aussichtslosen Lage Mut beweisen und metaphorisch Chinas Hoffnung und Unschuld retten wollen.
Na ja, um fair zu sein, muss man wohl dazu sagen, dass die westliche Präsens während des Massakers in Nanjing eine Rolle gespielt hat und dieser Film eine chinesische Produktion ist. So ist der weißer Retter Komplex in dem Fall wohl tatsächlich eher den historischen Hintergrund geschuldet.
In Realität war der „Weiße Retter“ ausgerechnet ein Nazi. John Rabe führte das westliche Komitee, welches eine Sicherheitszone in Nanjing einrichtete. Der Erfolg wird im Westen mit ungefähr 200 000 Chinesen beziffert, in China wurden die westlichen Bemühungen lange abgewertet sind inzwischen wohl aber anerkannt und in Japan… was Japan betrifft so gab es nie eine Zone. Ist ja auch logisch, gab ja auch kein Massaker.
Könnte man eigentlich alleine wegen den herausragenden Animationen ein sehenswert geben aber man legt ja kein MP-Profil an um es bei sowas zu belassen, nein, natürlich muss man was zum kritisieren finden und ein Familienfilm sollte da genug Angriffsfläche bieten.
Kubos Story brauch recht lange bis sie mal in Gang kommt und selbst dann nimmt sie sie nie richtig Fahrt auf, trotz einiger Action set pieces. Außerdem wirkt die Welt ziemlich klein ohne dabei aber den Charme eines klassischen Märchen zu haben. Das Suchen vom Macguffins und dabei das besiegen von Gegner, fühlt sich eher wie ein Videospielplot an.
Und was ist eigentlich mit dem deutschen Titel „Der tapfere Samurai“? Kubo ist doch gar keiner, Samurai meine ich. Der original Titel Kubo and the two strings ist auch irgendwie ein bisschen merkwürdig. Abgesehen davon, dass er nicht besonders gut klingt hat seine Laute nun mal drei Saiten. Wäre es eine japanische Produktion hätt ich den komischen Titel das als lost in translation abgehakt aber so fand ich es etwas irritierend aber das ist wirklich nur nitpicking um des nitpicking’s wegen. Vielleicht übersehe ich auch was, egal.
Guter Film, tut keinen weh, sieht gut aus, was will man mehr?
Ihr Filmbuffs kennt doch sicher die Szene aus American History X. Edward Norton steht vorm Spiegel und betrachtet sein Hakenkreuz-Tattoo und ist traurig über die Person, die er damals war.
Ein bisschen geht es mir so wenn ich mein MP Profil betrachte. Kurono hab ich damals als Profilnamen gewählt weil ich ein Fan von der Animeserie Gantz war (Kurono ist der Protagonist von Gantz). Heute ist mir das echt schon peinlich, denn Gantz ist eine ausgesprochen schlechte Serie und etwas womit ich mich eigentlich nicht identifizieren will, davon mal abgesehen, dass Kurono kein origineller Nickname ist.
Gantz ist einfach eine furchtbare Serie. Abgesehen davon, dass der Plot keinen Sinn ergibt und überhaupt nirgendwo hinführt ist das Pacing einfach nur lächerlich. Selbst bei Szenen die eigentlich unter der Kategorie Action fallen sollten, bleibt das Geschehen fast schon komödiantisch statisch.
Das man die ganze Serie auch als Gewaltfantasie des konservativen rechten politischen Spektrum sehen kann, ist dabei das eigentlich Problem.
Zurückblickend bin ich wirklich nicht stolz auf mich sowas gut gefunden zu haben, es ist mir sogar bis zu einen gewissen Grade peinlich aber zu meiner Verteidigung sei gesagt, dass ich damals über jede Animeserie dankbar war die in Deutschland ausgestrahlt wurde und dass das Konzept von Gantz an sich echt interessant ist. Es war eine Serie wo jeder jederzeit sterben konnte, ein damals für mich echt frisches Konzept. Zudem war es highconcept und edgy, genau was ich damals haben wollte von meinen Anime. Ein paar Jahre später sollte Death Note genau in diese Kerbe schlagen und natürlich war ich davon gerade zu weggeblasen.
Auch wenn ich Death Note mittlerweile ähnlich kritisch sehe wie Gantz muss ich doch zugeben, dass ich immer noch eine Vorliebe für highconcept edgy Anime habe. Magical Girl Site oder Happy Sugar Life sind da meine neusten guilty pleasours. Aber heutzutage nehme ich sowas natürlich nicht mehr ernst und sehe darin kaum mehr als sehr schwarze Komödien, oh ja, und ich würde mich nach keinen dieser Charaktere benennen.
CGI Anime mag ich eigentlich nicht besonders und ziehe 2D Animation vor. Aus der Tatsache das mich bei Computerspielen die Verbindung aus Anime und 3D eher anzieht als abschreckt war eigentlich schon abzusehen, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis mir ein CGI Anime über den Weg läuft, der mir auch optisch gefällt.
Land of the Lustrous spielt auf einer kleinen Insel die von Kristallwesen (oder eben die „Lustrous“) bewohnt wird. Diese Wesen sehen auf den ersten Blick wie normale Animegirls aus aber es ist anzunehmen, dass sie eigentlich eher Geschlechtlos und auch asexuell sind. Zudem sind sie Unsterblich. Selbst wenn sie mit Gewalt zerstört werden, können sie aus ihren Einzelteilen wieder zusammen gesetzt werden und es ist so als wäre nix gewesen. Zumindest so lange es wirklich alle Teile sind, mit jeden Teil was am Ende fehlt, verlieren die Lustrous auch ein Stück ihrer Erinnerung und damit auch ihrer Persönlichkeit.
Und in Stücke gebrochen werden die Lustrous oft, allen voran Phosphophyllite (kurz Phos), die Hauptfigur. Phos ist die jüngste der etwa 20 Kristallwesen die auf der Insel leben und ist so tollpatschig und fragil das es ihr oft gelingt sich selbst kaputtzubrechen. Die anderen werden eher im Kampf „verwundet“ oder kommen gar um, zumindest soweit dieser Begriff für sie zutrifft.
Die Insel wird nämlich regelmäßig von den Lunarians heimgesucht, welche die Lustrous angreifen um sie als Schmuck mit zum Mond zu nehmen.
Kling schon alles ziemlich verrückt und abstrakt aber Land of the Lustrous ist andererseits dann doch ziemlich stark umrissen, so dass man sich nicht verloren fühlt. Die wirklich sympathischen Figuren machen die Serie dann letztendlich auch wirklich gut.
Besonders Phos ist eine wirklich interessante Hauptfigur. Anfangs super naive, schwach und unwissend hat man am Ende echt das Gefühl sie ist erwachsen geworden. Obwohl sie innerhalb der Serie wohl nur ein Jahr älter wird, was echt wenig ist, wenn man bedenkt, das Phos schon über 300 Jahre alt ist, als die Serie beginnt.
Wirkt ja fast etwas unglaubwürdig aber ich denke die Serie lädt einen geradezu ein, die Handlung, Charaktere und ihre Aufgaben und Rollen im übertragenen Sinne zu sehen.
Dann ist da natürlich noch die überdurchschnittliche Optik und die damit verbundene Darstellung der Action. Insgesamt eine der besseren animierten Serien der letzten Zeit auch wenn es manchmal etwas zu sehr an ein Videospiel erinnert.
Ein Grund warum hier CGI-Animation so gut funktioniert ist wohl, dass es einfach gut zur Prämisse passt. Kistallwesen (auch wenn sie überwiegend als Animegirls erscheinen) bieten sich einfach an in 3D dargestellt zu werden, hinzukommen noch so Sachen wie flüssige Metalle und die Lunarians, die von ihrer Erscheinung an Statuen erinnern.
Man könnte meinen, die ganze Serie wurde überhaupt erst für 3D Animation konzipiert aber tatsächlich ist es eine Manga-Adaption.
Der Manga selbst ist auch sehr stilvoll und gefällt mir eigentlich auch sehr gut aber ich muss sagen mir fehlt die CGI-Optik der Serie mit ihrer gut inszenierten Action und den kräftigen Farben. Hätte nie gedacht, das es ich mal CGI einen kunstvollen Manga vorziehen würde.
NRA Propaganda nach dem Motto: „The only thing that can stop a bad guy with a gun is a good guy with a gun.“
Einfach nur zum kotzen!
Trifft natürlich auch auf die Charles Bronson Filme zu aber das waren mehr Exploitation Filme und der Kontext der damaligen Zeit war ein anderer.
Auch wirken die alten Filme nicht so als hätten sie eine Agenda. So glaub ich z.B. nicht, dass Chicago als Schauplatz zufällig ist im neuen Death Wish. Illinois ist ein Bundesstaat mit den schärfsten Waffengesetzten in den USA. Trotzdem hat im Film natürlich jeder eine Waffen, besonders natürlich die bad Guys. Ich unterstelle dem Film dass er damit sagen will, dass härtere Waffengesetzte nutzlos sind.
Wie kann überhaupt die Figur von Bruce Willis der Held der Geschichte sein? Im jeden anderen Film wäre so jemand der Böse.
Einfach nur zum kotzen.
Eine Serie der ich ja schon gern mindestens ein „sehenswert“ geben will aber ist sie das wirklich, sehenswert meine ich? Was hat Wotakoi zu bieten was es von der Flut an Animes hervorhebt? In erster Linie dürfte das schon die Tatsache sein, dass es eine Slice of life Serie ist, die nicht in der Highschool spielt. Das ist in der Tat immer noch so selten, dass das schon Wotakoi für mich interessant macht. Allerdings ist das allein ja kaum ausreichend um gleich automatisch sieben Punkte zu geben. Was haben wir noch? Es geht um Otakus. Ein Thema was bei Animes nicht oft im Mittelpunkt steht aber wo es durchaus auch Serien gibt, die die Otaku- und vor allem auch Gaming-Kultur deutlich besser mit einbauen und behandeln.
Dann ist es natürlich eine Romance. Auch das allein ist überhaupt nix besonderes. Aber genau bei dem Punkt, hebt sich Wotakoi am meisten von anderen Serien ab.
Das Romance-Genre bei Anime beschränkt sich meist auf ein Highschool-Szenario und beschäftigt sich damit um die erste Liebe. Bei diesen Geschichten geht es meist darum, wie die Hauptfigur ihren Schwarm erobern kann. Haben sich die zwei Verliebten gefunden (oder ganz subversiv: nicht gefunden) endet die Geschichte. Romance Geschichten die die eigentlich Liebesbeziehung mit ihren Hochs und Tiefs darstellt gibt es so gut wie gar nicht
Hier Punktet Wotakoi. Die beiden Protagonisten kommen sehr früh zusammen und es stellt sich sogar die Frage wie viel Liebe da mit im Spiel ist. Ein bisschen fühlt es sich so an, ob Wotakoi da weiter geht wo die meisten Romance-Anime aufhören. Verstärkt wird das noch, durch das zweite Paar in der Geschichte. Dieses ist seit der Highschool zusammen und hat mehr als nur einen Streit während der Serie.
Also hat sich damit Wotakoi sein „sehenswert“ verdient? Fast, leider find ich beide Beziehungen nicht sehr glaubwürdig dargestellt. Besonders irritierend fand ich dabei, dass Sex überhaupt kein Thema ist. Sex scheint in diesem Wotakoi-Universum überhaupt nur als Yaoi Fantasie der zwei weiblichen Protagonisten zu passieren. Ja, nicht mal ein Kuss gibt es zwischen den „Hauptpaar“.
Wobei das sicher auch der Kürze der Serie geschuldet ist, ich bin mir sicher, in der Mangavorlage passiert zumindest das irgendwann wenn es nicht schon passiert ist.
Nach 11 Episoden ist Wotakoi schluss und wieder mal bekomm ich wohl kein befriedigendes Ende zu einer Serie die ich gerne weiter geschaut hätte.
Ist halt schon frustrierend wenn eine Serie die eigentlich gerade erst anfängt einen ans Herz zu wachsen und sogar etwas spannend wird (kommen Naoya und Kou zusammen?) schon wieder zu Ende ist während die ganzen endlos Shounen Serien, nun ja, endlos weiter zu gehen scheinen und eine Flut an weiteren Shounen, Sport und ActionAnimes starten während „non Highschool Slice of Life“ wohl keinen Vertreter haben wird zumindest in dieser Summer-Season.
Ich hab mich damals gefragt, ob das Erdbeben von 2011 was Japan getroffen hat, Einfluss haben könnte auf die Neon Genesis Evangelion Rebuild Serie.
Da bisher nicht alle Teile erschienen sind kann man das immer noch nicht sagen aber dass die Serie (geplant sind vier Filme, drei sind erschienen) bis heute nicht fertig ist, sag ja auch irgendwie schon was aus. Um das in Perspektive zu setzten, die Serie startete 2007 und einer meiner ersten Kommentare auf dieser Seite war zu dem zweiten Teil dieser Serie.
Tatsächlich hatte ich geplant meinen MP-Account zur Ruhe zu setzten mit einen Kommentar zum vierten Film, deshalb hab ich auch schon vorsorglich alle meinen frühere Kommis gelöscht (kein großer Verlust), so dass ein Kommi zu Rebuild of Evanglion mein erster und dann auch evtl. mein letzter wäre.
Aber der vierte Film kam nie, weshalb ich in einer Art Limbo bin. Ich habe zwar abgeschlossen mit MP (was weniger an der Community und der Seite liegt, sonder ist eher der schlichten Tatsache geschuldet, dass ich kaum noch Filme gucke) aber mit meinen Account noch nicht weshalb ich ab und an Kommentare zu Sachen schreibe die ich gucke, eben Anime oder im dem Fall tatsächlich mal ein Live Action Movie (bisher mein dritter oder vierter dieses Jahr, ich guck wirklich kaum noch Filme).
Hideaki Anno hat also wirklich die Ereignisse von 2011 in einen Film verarbeitet, nur eben nicht in seiner Rebuild of Evangelion Serie sondern in einen Godzilla Movie. Und nicht irgendein Godzilla Movie, sondern es ist der erste Toho Godzilla seit über 10 Jahren und dann dazu auch gleich noch ein Reboot und der Regisseur lässt sich nicht nehmen diesen Neuanfang seinen Stempel aufzudrücken.
Neon Genesis Evangelion but it is Godzilla umschreibt den Film ganz gut. Spätestens wenn dieselbe Musik einsetzt wie bei Annos berühmter Animeserie, ist das offensichtlich. Aber es gibt noch so viele andere Sachen die einen unweigerlich an Neon Genesis denken lassen. Was insgesamt eine gute Sache ist und der Grund warum mir der Film so viel Spaß gemacht hat.
Aber der Film lebt nicht davon und ist auch für sich allein genommen sehenswert. So schafft er eine schöne Balance dazwischen, die Ereignisse realistisch dazustellen ohne sich dabei aber zu ernst zu nehmen. Und ganz wie das Original ist er eine Verarbeitung eines Traumas aber noch mehr als das. Er ist auch ein Kommentar zur japanischen Politik, die mehr zu Japans Niedergang beigetragen hat als es jedes Kaijou könnte.
Hands down. Bester slice-life-Highschool Anime!
Ich muss ja zugeben, dass mich die Thematik Schulorchester eher etwas abgeschreckt hat. Habe halt null Bezug dazu und dachte deshalb könnte es schwer werden, sich in die Charaktere rein zudenken. Das war dann allerdings überhaupt nicht der Fall. Ähnlich wie bei Sportanimes die Sportart eher in den Hintergrund rückt und es mehr um die Rivalitäten und Beziehungen geht, ist hier das Schulorchester auch mehr ein Aufhänger und schafft die Bühne für die Dramen und Triumphe unserer Charaktere. So kann man das Orchester leicht als Stellvertreter für alle möglichen Passionen sehen.
Und das ist die eigentliche Handlung, ein Highschoolgirl entdeckt ihre Passion. Sound! Euphonium ist im Kern also eine a coming-of-age Geschichte und zwar eine außerordentlich Gute.
Protagonistin Kumikos Entwicklung und Handlungsbogen ist nämlich äußerst befriedigend, zumindest empfinde ich es immer als äußerst befriedigend wenn sich Charaktere nachvollziehbar weiterentwickeln. So entdeckt Kumiko in laufe der Serie ihre Liebe für ihr Musikinstrument (eben das titelgebene Euphonium (eine Art kleine Tuba)), welches sie am Anfang der Serie noch bereit war einfach aufzugeben. Ihre Muse bei all dem ist ihre Klassenkameradin Reina, einer der vielen starken Charaktere der Serie.
Diese Charaktere machen Sound! Euphonium so herausragend. Die gerade erwähnte Reina ist da sogar noch eher eine der schwächeren Figuren, was aber auch okay ist, da sie eher ein Teil von Kumikos Storyarc ist und keinen eigenen hat. Andere Charaktere bekommen aber ihre eigene kleine Geschichte und Entwicklung und nicht immer gibt es ein Happyend.
Ich will nicht lügen, natürlich ist es schon eher eine Wohlfühlserie wo sich Alle gern haben und umarmen aber ich denke die Figuren werden schon ab und an auf den harten Boden der Realität zurück geholt. Auch wenn du alles gibts, reicht es eben manchmal trotzdem nicht und das Leben ist oft nicht fair.
Dass die Serie auch noch optisch überdurchschnittlich gut aussieht, sollte noch erwähnt werden, auch wenn man das etwas langweilige Charakterdesgin bemängeln kann.
Die Serie hat mir wirklich super gut gefallen und auch wenn sie für sich absolut befriedigend ist, so würde ich so gerne mehr von den Charakteren sehen und manche noch besser kennen lernen wollen.
Und damit bin ich anscheinend nicht allein, so gibt es eine zweite Staffel (die eigentlich nur schlechter sein kann und ich deshalb noch etwas zögere sie zu schauen) und dieses Jahr erschien sogar bereits ein Film von Regisseurin Naoko Yamada (A Silent Voice) und ein weiterer soll noch dieses Jahr erscheinen.
P.S: Auch wenn es MP nicht angibt, die Serie kann man ganz legal von Deutschland aus auf Crunchyroll streamen: http://www.crunchyroll.com/sound-euphonium
Aus einer Storytelling Perspektive ist die Franklin Expedition natürlich super interessant. So kann man sich zwar auf ein konkretes historischen Ereignens beziehen aber trotzdem bleibt noch genug Platz für eine eigene Geschichte, denn keiner weiß was genau nun wie und wann genau passiert ist. Historische Fiction steht und fällt natürlich aber trotzdem mit ihrer Abbildung der damaligen Zeit.
Hier sind the Terror seine übernatürlichen Elemente vorzuwerfen. Zumal es fragwürdig ist in wie weit sie die Geschichte wirklich besser machen.
Dennoch find ich, dass die Serie eine super Atmosphäre hat und das Schicksal der Crew von der Erebus und Terror erschreckend gut vermittelt. Mann, das ist wirklich eine deprimierende Serie.
Super cute and relatable.
Schade nur das es mit dieser Hello Kitty Optik daher kommt, wobei das stört mich eigentlich weniger als diese billige Flash-Animation.
Was ich damit sagen will, würde Aggresuko im bekannten Animegewand herkommen, wäre es sicher einer meiner liebsten Slice-of-life Serien.
Und vlt. ist sie es auch so, jedenfalls ist es die erste Netflix Animeserie die ich zuende geguckt habe, was auch daran liegt, dass mein lieblings Genre (eben Slice of life) kaum bedient wird von diesen Streamingportal.
Süße Mädchen tun süße Sachen. Das umschreibt so ziemlich alle Moe-Serien so dann wohl auch diese hier. Aber was ist das? Eine Reise zur Antarktis? Das ist ganz und gar nicht kawaii. Das ist aufregend und sogar gefährlich. Und wie kommt man überhaupt da hin?
A place further than the universe ist wohl die große Überraschung der Anime Winterseason 2018. Auf den ersten Blick nur eine weitere Moe-Show, wo es oft mehr um Atmosphäre als um Charakterentwicklung und Plot geht, entpuppt sie sich schnell als eine sehr bodenständige Abenteuerserie wo die Hauptcharaktere halt zufällig süße Animegirls sind.
Charaktere und Themen sind gut entwickelt und interessant. So sind die Beweggründe für die Reise unserer Protagonisten glaubwürdig und das eigentliche Ziel der Reise ist natürlich mehr, als nur einen Ort zu erreichen. Das alles ist obendrein auch noch super umgesetzt. Soll heißen, allein optisch ist es schon eine herausragende Serie.
Super schöne character driven Geschichte mit tollen Bildern für die man keine moe oder überhaupt Anime-Fan sein muss.
Das Yuri-Genre ist nicht neu, wie es sich heutzutage darstellt allerdings schon.
Yuri richtete sich früher eher an heterosexuelle junge Männer und es handelte sich bei den Serien nicht selten um Highschool-Comedys. Wer Yuri-Geschichten haben wollte die emotional reifer waren, musste sie in anderen Animes/Mangas suchen auch wenn sie da oft nur angedeutet wurden. Tatsächlich gab es auch überhaupt vergleichsweise wenige Yuri-Serien, besonders wenn man es mit dem Yaoi-Genre vergleicht, was zur selben Zeit zumindest als Manga eine relativ große Präsenz hatte.
Das Fehlen eines männlichen Protagonisten in Yuri-Geschichten (oder zumindest die Schwierigkeit einen solchen einzubauen) ist dabei ein interessanter Aspekt, wenn es darum geht, die fehlende Popularität des Yuri-Genres zu erklären. Immerhin waren Jungs die Hauptzielgruppe
In den 2000er beginnt sich das zu ändern.
Girl Friends ist eine Manga Serie die von 2006 bis 2010 gelaufen ist und so erfolgreich war, dass sie das Genre maßgeblich verändert oder zumindest einen große Beitrag dazu geleistet hat.
Wie der Name es vermuten lässt, geht es bei der Geschichte um zwei Freundinnen die ihre Liebe füreinander entdecken. Eine wirklich süße aber auch etwas naive und ich möchte fast sagen unspektakuläre Liebesgeschichte. Das besondere daran, es richtet sich eben nicht an Jungs sondern ist eindeutig ein Girlmanga (für meinen Geschmack sogar etwas zu „girly“) und es ist eben eine Geschichte , die die Thematik und ihre Protagonisten ernst nimmt. Selbst aus heutiger Sicht, wirkt sie gerade mit ihrer Unaufgeregtheit moderner als die Serien die ihr nachfolgten, was mich nun endlich zu Citrus bringt.
Der Erfolg von Girl Friends brachte Leben in das Yuri-Genre und mit Citrus und Netsuzou Trap gab es bald zwei ähnlich Manga-Serien, die erfolgreich genug waren um eine Animeadaption zu bekommen.
Citrus betrachte ich dabei als Guilty pleasure. Ich mag es gern obwohl es teilweise schon echt cringeworthy wird. Ich weiß echt nicht, ob manche Szenen sexy sein sollen oder ob ich mich dabei nicht sogar peinlich berührt fühlen soll. Dieser Effekt ist im Anime nochmal deutlich stärker. Warum ich die Serie dann doch mag, liegt an den Charakteren von denen aber leider ein Großteil gar nicht auftaucht im Anime bzw. wenig Screentime bekommen. Was halt eben in 12 Folgen so rein passt.
Wenn man jetzt auch noch betrachtet, das der Anime optisch nicht viel aus der wirklich schönen Vorlage macht, muss ich sagen, ist das alles doch eher enttäuschend.
Was bleibt ist eine Slice of life Yuri Romance die mehr cringeworthy als romantisch ist.
Der Kult-Anime schlechthin und das trotz einer Story, die zwar schnell umrissen aber dann doch erstaunlich schwer zu folgen ist. Zu viele Charaktere tauchen viel zu schnell auf nur um nach kurzer Zeit wieder zu verschwinden. Ich habe mich öfters bei Rewatches dabei ertappt, wie ich dachte: Ah ja richtig, den Charakter und den Plotpoint gab es ja auch noch. Beim ersten Mal werden wohl die wenigsten alle Handlungsstränge folgen und einordnen können, es sei denn natürlich, man ist vertraut mit der Mangavorlage.
Vielleicht ist es deshalb nicht ganz verwunderlich, warum dieser Kulttitel manche Zuschauer ratlos und unbeeindruckt zurück lässt. Gerade aus heutiger Sicht, wo gute Animationsfilme ja längst nicht mehr so selten sind wie damals.
Aber das ist genau der Punkt der nicht unterschätz werden sollte. Akira war eine Megaproduktion für die damalige Zeit und das ist in jedem Bild zu sehen. Wie viel mehr Aufwand und Arbeit hier reingesteckt wurde, ist gut an den Mundanimationen zu sehen. Die Texte wurden nämlich von den Synchronsprechern vorab aufgenommen um die Münder der Figuren zu den Gesprochenen passend zu animieren (weshalb man Akira unbedingt mal im Original gesehen haben muss). Ein Vorgang der für eine japanische Produktion absolut unüblich war und ist. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, ständig ist was in Bewegung und macht Akira damals zu einem absoluten Ausnahmetitel. Und irgendwie ist er das heute noch.
Akira hätte nämlich nicht viel später in Produktion gehen können, denn Ende der 80iger platzte die japanische Wirtschaftsblase und wirtschaftliche Stagnation prägen nun mehr als zwei Jahrzehnte das Land. Große Produktionen wie Akira eine war, waren somit erstmal vom Tisch. So dauerte es dann auch bis 1995 als mit Ghost in the Shell ein ähnlich beeindruckender Titel international Beachtung bekam. Und eine weitere halbe Dekade dauerte es, bis ein Animationsfilm das Budget von Akira übertraf, nämlich 2001 Miyazakis Chihiros Reise ins Zauberland.
Mit dem immer größer werdenden Einfluss von Computern im Animationsbereich schwand dann auch schon bald der Anteil traditioneller Zeichentrickfilme (Cel-Animation) bis sie fast ganz verschwunden sind (Ausnahme: Studio Ghibli).
So ist Akira immer noch und wahrscheinlich für alle Zeit einer der besten und beeindrucktesten Animationsfilme seiner Art und wird eigentlich mit jedem Jahr und Rewatch nur besser.
Super sympathische Slice-of-Life RomCom. Zwar bisschen naiv und gerade bei den letzten Folgen kam mir oft der Gedanke: „Jetzt stellt euch mal nicht so an!“ aber es verdeutlich aber auch, wie streng die japanischen Gesellschaft ist und wie erholsam die Flucht in ein MMORPG für unsere Protagonisten sein muss. Apropos Protagonisten, eine 30 jährige Frau als Lead in einen Anime sieht man nun wirklich nicht oft, allein deshalb hat sich dieser Anime recht erfrischend angefühlt obwohl sein Plot alles andere als originell und überhaupt sehr durchschaubar ist.
Hm, ich bin selbst erstaunt wie gut ich diesen Film fand. Das mag aber auch damit zusammenhängen, dass ich J.J. Abrams Star Wars fast so ätzend finde wie sein Star Trek.
Teil sieben ist auf dem Niveau von schlechter Fan-Fiction was das Script betrifft, weshalb ich mich von dem Film regelrecht verascht gefühlt habe.
Meine Erwartungen für Teil acht waren somit sehr, sehr niedrig. Und der einzige Grund warum ich ihn dann auch gesehen habe war Mark Hamill als Luke. Von allen Charakteren die ich aus der Original Trilogie wirklich wieder gern gesehen hätte in Teil sieben war es eben Luke Skywalker aber leider war er in „Erwachen“ ja bestenfalls nur ein McGuffin.
So hier ist also nun endlich Luke und die erste Szene mit ihm fand ich einfach genial. Geniale Momente hat der Film sonst zwar nicht weiter zu bieten aber viele nette Ideen und ich denke mit ein bisschen mehr Subtilität und in bisschen mehr Mut komplett den Pfad zu verlassen, den die vorigen Teile ausgetrappelt haben, hätte wir hier einen außergewöhnlich guten Film an der Hand.
Denn der Film so wie er jetzt ist, hat ein Haufen Probleme. Was ich „Last Jedi“ hier zugutehalte ist, dass vieles Altlasten vom siebten Teil sind. So wie der Quatsch, dass die First Order so mächtig wie das alte Imperium ist und sich quasi nix geändert hat in der Galaxie (was nebenbei die original Trilogie ziemlich bedeutungslos macht im Großen und Ganzen betrachtet).
Aber der Film selbst hat auch ganz eigene Fehler. Am offensichtlichsten ist hier wohl der Handlungsstrang von Finn und Rose. Wirkt unnötig und macht den Film noch zäher als er sowieso schon ist (aber auch hier gibt es ein paar nette Ideen und ist für sich selbst betrachtet nicht ganz verkehrt).
Ich fand ich den Abschluss von Lukes Handlungsbogen recht befriedigend so dass ich insgesamt aus dem Film mit einen guten Gefühl ging. Das ist mehr als ich zu Teil sieben sagen kann auch wenn dieser Film doch deutlich zäher ist als sein Vorgänger.