Kurono - Kommentare

Alle Kommentare von Kurono

  • 8

    Ziemlich dick aufgetragen und mit einen ziemlich gewöhnungsbedürftigen Zeichenstil, schnell ist das aber vergessen, da wir so mit Kaiji mitfiebern, dass die Spannung fast unerträglich wird und man nur noch wissen will, wie er sich aus der Affäre zieht.
    Für einen Serie die so genüsslich die menschverachtende Einstellung einer Schattengesellschaft zeigt und ihren Hauptcharakter gerne zu quälen scheint, gibt es dann doch ein paar überraschend herzerwärmende Szenen mit sehr viel Tränen und Geschluchze und das ganz ohne irgendwelche zuckersüßen Animegirls, auf die scheinbar ganz bewusst verzichtet wurde, was auch mal eine nette Abwechslung ist.

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    • Star Butterfly ist die Prinzessin eines Königreiches jenseits unserer Dimension, die aus irgendeinem Grund eine normale Schule in Kalifornien besuchen soll. Mit ihren Zauberkräften und ihrer Naivität, sorgt das Magical Girl dabei natürlich für allerlei Chaos. Zudem haben es Monster aus ihrer Dimension auf ihren Zauberstab abgesehen und versuchen jede Episode diesen in die Finger zu bekommen, woran sie natürlich immer grandios scheitern.
      Klingt nach ziemlich routinierter verrückter Zeichentrickkost und genau das ist es auch. Die ständig zum scheitern verurteilten Versuche des Villians sind lahm und Marco, quasi die zweite Hauptfigur neben Star, ist fast schon etwas zu normal was ihn ziemlich langweilig macht. Und dann drehen sich die Handlungen in den ersten Episoden um so „spannende“ Sachen wie, Marco hat einen schlechten Tag, Star verknallt sich oder ein neuer Austauschschüler stielt Star die Show. Gegen Sachen wie Adventure Time oder Gravity Falls, um eine andere Disney Serie zu nennen, wirkt Star vs. The Forces of Evil einfach etwas schnarchig dabei aber gleichzeitig auch irgendwie zu bemüht.
      Aber es wird besser. Irgendwann hat wohl nämlich jemand die Idee gehabt: „ Hey, wir haben doch das interdimensionale Reisen etabliert, wie wäre es, wenn wir das mehr nutzen? Und vielleicht mehr Kontinuität und ein Handlungsbogen könnte auch nicht schaden, ihr wisst schon, das was heutzutage jeder gute Cartoon hat.“
      Ich bin wirklich erstaunt wie diese Änderung innerhalb einer Staffel eintritt, sogar der Humor wird besser. So gelangweilt ich bei den ersten Folgen manchmal auch war, so gespannt bin ich jetzt jedenfalls auf die nächste Staffel.
      Ich hatte vorher zwar das Wort Magical Girl mal verwendet aber wer deshalb glaubt Star vs. The Force of Evil ist eine Cartoon Version oder Parodie dieses Anime-Genres liegt falsch, zumindest sehe ich wenig Ähnlichkeiten und Anspielungen. Vielleicht war das mal irgendwo die Ausgangsidee aber Star Butterfly ist zuallererst eine Disney-Prinzessin und die Serie persifliert auch genau das.
      Man merkt schon irgendwie, dass Disney eine Cartoonserie schaffen wollte die neben Adventure Time und Steven Universe eine gewisse Relevantes hat. Ist das gelungen? Ja, ich denk schon, wenn sich auch gesteigert werden muss, ich bin mir aber sicher dass die zweite Staffel das fertig bringt.

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      • 7 .5

        Früher war ich nie ein großer Fan von DS9. Star Trek war für mich eben nun mal ein Raumschiff das das Weltall erkundet und außerdem gefiel mir keiner der Charaktere auch nur annähernd so gut wie Data oder Picard. Heute weiß ich die Serie aber doch mehr zu schätzen.
        Die Episoden bauen mehr aufeinander auf als noch bei TNG und Handlungsbögen erstrecken sich über mehrere Folgen oder ganze Staffeln. Auch wenn diese Handlungsbögen nicht komplett die Alien/Anomalie-of-the-Week Folgen verdrängen (besonders in den ersten beiden Staffeln gibt es davon genug) und man trotzdem immer noch gut die Hälfte der Folgen weglassen könnte ohne etwas Wesentliches zu verpassen, ist damit DS9 erzählerisch TNG meilenweit überlegen.
        Auch die Charaktere sind in meinem Ansehen über die Jahre deutlich gewachsen. Kira Nerys z.B. halte ich für die beste weibliche Figur im gesamten Franchise.
        Im Vergleich zu den andere Star Trek Serien, ist DS9 gut gealtert und alles was danach kam, war eigentlich immer ein Rückschritt, weshalb DS9 ganz klar den Höhepunkt von Star Trek markiert, wenn es auch längst nicht so kultig ist wie die Original Serie und TNG.

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        • HunterXHunter ist die letzte Shonen Serie die ich noch verfolge aber da auch nur den Manga. Eine der großen Stärke der Serie ist, dass die Story Arcs so unterschiedlich sind, ist dann aber auch manchmal ein Nachteil, weil Charaktere die man gerne sehen würde, halt nicht auftauchen. Kurapica ist z.B. einer meiner liebsten Figuren überhaupt und ich hätte ihn gerne viel öfter im Mittelpunkt gesehen.
          Und leider fand ich den letzte abgeschlossenen Story Arc sehr durchwachsen. Irgendwie tritt man mir hier zu sehr auf der Stelle und hinzu kommt auch noch, das im Manga hier teilweise die Zeichnungen echt hässlich aussahen und viel der Handlung einfach in Textform erläutert wird, teilweise ist es gefühlt mehr ein illustrierter Roman als ein Comic. Was Togashi da zum Teil handwerklich abgeliefert hat, war wahrlich keine Glanzleistung.
          Nun ja, dieses Problem hat die Animeserie sicherlich nicht und das Finale fand ich soweit auch in Ordnung. Tatsächlich hätte ich kein Problem damit gehabt, wenn Togashi damit auch den Manga beendet hätte.

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          • 8

            Sato wollte eigentlich nie so wirklich was werden und das hat er auch ganz gut hinbekommen. Schon seit fast vier Jahren lebt der 22 Jährige zurückgezogen in seinem kleinen Einzimmerapartment und verbringt seine Zeit vorm Rechner und Fernseher. Ein Tag ist wie der andere bis eines Tages die süße Misaki vor seiner Tür steht und ihn aus seiner Isolation holen will.
            Klingt wie das stereotype Manic Pixie Dream Girl wie Natalie Portman in "Garden State" oder Kirsten Dunst in "Elizabethtown", doch Misaki ist mehr als nur ein Typus und allein dass der Protagonist ihre Motivation hinterfragt, zeigt das schon.
            Die größte Stärke der Serie sind überhaupt die Charaktere. Es macht wirklich Spaß sie miteinander agieren zu sehen und ja, die Serie macht meistens Spaß auch wenns viele ernste Momente gibt.
            Es werden ernste Themen wie Selbstmord und Depression behandelt und sogar etwas philosophisch wird es, wenn hier die alte Frage gestellt wird: „Wie lässt sich die Idee eines allmächtigen gütigen Gottes mit all den Leid in der Welt vereinbaren?“.
            Zusammen ergibt dass zwar eine konstante Gesellschaftskritik, die aber leider nie wirklich tief geht. Trotz schweren Themen bleibt „Welcome to the NHK“ somit ziemlich oberflächlich aber vielleicht ist es auch deshalb so erstaunlich unterhaltsam.

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            • 5 .5
              über Another

              Die Serie lässt sich trotz nur 12 Episoden sehr viel Zeit und komplett ohne Vorkenntnisse kann es schon ein bisschen dauern, bis klar wird, um was es hier eigentlich geht.
              Another ist eine Mysterie/Horror Highschool Animeserie, die mit ihrer Handlung an den modernen japanischen Horrorklassiker The Ring erinnert. Ein Fluch wurde in Gang gesetzt und um diesen nicht zum Opfer zu fallen, gehen unsere Protagonisten seinem Ursprung nach, um so hoffentlich eine Lösung zu finden. Wenn dieser merkwürdig spezifische Fluch von irgendwas ausgelöst wurde, muss es natürlich auch irgendwas geben um diesen zu stoppen, logisch oder?
              Ehrlich gesagt mag ich diese Mischung aus Geister- und Detektivgeschichte eigentlich ganz gerne auch wenn diese Flüche natürlich super konstruiert wirken, jedenfalls hatte ich nichts dagegen, als sich abzuzeichnen begann, dass Another genau diese Richtung einschlägt, leider war ich am Ende dann doch ziemlich enttäuscht.
              Die ersten Folgen werden damit gefüllt, das unser Protagonist versucht rauszufinden, was es mit den merkwürdigen benehmen seiner Klasse auf sich hat. Dabei scheint es keinen wirklich plausiblen Grund zu geben, warum ihn nicht jemand schon recht früh über alles aufklärt, fast scheint es mir so, als ob hier nicht der Protagonist möglichst lange im Dunkeln gelassen werden soll sondern der Zuschauer.
              So konstruiert geht’s weiter, jemand hat Amnesie, weiß aber noch wo er etwas versteckt hat, was natürlich letztendlich unerlässlich für die Lösung ist und Handys funktionieren natürlich nur dann, wenn das Skript es erlaubt.
              Ich könnte jetzt endlos so weiter machen, das größte Problem ist aber nicht die komplett konstruiert wirkende Handlung, sondern die Charaktere, diese sind nämlich so hol und austauschbar, dass selbst die Protagonisten die Opfer nicht wirklich zu berühren scheinen. Naja, ich kann es ihnen nicht verdenken, ich selbst könnte nicht mal den Namen einer Person nennen, die (oft gut animiert, das muss man der Serie lassen) hier on Screen ihr Leben lässt. Dann wiederum, wenns den Protagonisten schon egal ist, warum sollte es mich dann kümmern?
              Naja, genug negatives, so spannend dass man alle 12 Folge sehen will ist es schon und das Finale fand ich wirklich super unterhaltsam, wenn vlt. auch aus anderen Gründen als von der Serie beabsichtigt.

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              • Die 15 jährige Schülerin Tomoko freut sich schon auf die Highschool. Jungs, neue Freunde, Jungs, Clubaktivitäten und natürlich Jungs. Die schönste Zeit ihres Lebens steht bevor. Das ist leider aber nur ein Wunschtraum aus dem sie nur allzu schnell erwacht. Die Realität sieht für Tomoko deutlich unschöner aus. Ihre einzige frühere Schulfreundin besucht eine andere Highschool und mit ihren praktisch nicht vorhandenen Social Skills, ist es Tomoko fast unmöglich neue Bekanntschaften zu machen, erst recht beim anderen Geschlecht. So verbringt sie die meisten Tage für sich allein obwohl sie aber doch so gern dazu gehören würde.
                Tomoko ist dabei wirklich die Verkörperung sozialer Neurosen. Gegenüber fremden Menschen bekommt sie kaum ein Wort raus und allein die Gegenwart anderer macht sie Nervös, dennoch versucht sie ein ganz „normales“ Schulmädchen zu sein. So gerät sie in allerlei unangenehme Situationen, so unangenehm dass dem Zuschauer mehr als einmal ein Grinsen aus reiner Verlegenheit übers Gesicht huschen wird vielleicht sogar zusammen mit dem Gedanken: „Oh Mann, das kenn ich selbst nur zu gut“.
                Am Ende des Tages ist es aber vor allem eine traurige Geschichte. Ein Mädchen das einfach nur dazu gehören will, dem es aber nicht gelingt aus ihrer Einsamkeit auszubrechen. Dabei gibt sich die Serie gar keine große Mühe Tomoko besonders sympathisch wirken zu lassen. Sie ist weder besonders klug noch legt sie eine besondere Güte am Tag, eher im Gegenteil, sie urteilt über andere Menschen vorschnell, ist oberflächlich und selbstbezogen. Das lässt den Charakter wiederum aber glaubhaft wirken und es fällt leicht sich mit ihr zu identifizieren, vielleicht erkennt sich der ein oder andere sogar mehr in Tomoko wieder als ihm lieb ist.
                Watamote scheint überhaupt geradezu ein Gegenentwurf zu anderen Slice of Life Highschool Serien zu sein. So werden bekannte Klischee und Tropes gezielt hervorgehoben und dann umgekehrt. So ist der Zugang zum Schuldach verschlossen (das Schuldach, dort wo immer die wichtigen Gespräche zwischen den Hauptcharakteren stattfinden) und Tomoko wird in die Mitte des Klassenraums umgesetzt und sitzt damit nicht mehr auf den letzten Platz an der Fensterreihe (dort wo die Protagonisten normalerweise sitzen). Tatsächlich beklagt sich Tomoko selbst darüber, wie unähnlich ihr Leben, dem eines Protagonisten in einem Anime ist. Diese Metaeben wirkt natürlich fast schon zu sehr gewollt, die ganzen Anspielungen auf bekannte Animeserien sorgen dann aber doch für ein paar Schmunzler.
                Somit ist auch schnell klar, dass die Serie wohl kein kitschiges Happy End bekommen wird und man fragt sich neugierig wie die Serie wohl enden mag? Leider ist das Ende aber der größte Schwachpunkt von Watamote, die Serie führt nämlich leider nirgendwo hin. Am Ende ist Tomoko da, wo sie am Anfang war. Das ist äußerst unbefriedigend und eine verschenkte Chance obendrein. Ich denke das Thema hätte doch einiges mehr hergegeben. Außerdem fühlt sich die Serie ohne abschließenden Höhepunkt noch kürzer an, als sie es mit ihren nur 12(+1) Folgen sowieso schon ist.
                Es ist wirklich selten, dass ich eine Serie als zu kurz empfinde aber Tomoko ist einfach ein so schön verschrobener Charakter, dass ich gerne viel mehr von ihr gesehen hätte, außerdem hat es schon fast etwas therapeutisches an sich, sie durch ihren Alltag stolpern zu sehen, wenn sie es schafft sich jeden Tag neu aufzurappeln dann schaffen wir das auch :)

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                • Hab jetzt eigentlich 20:15 Arte erwartet und dann steht da 01:15 ProsiebenMaxx :/
                  Überhaupt merkwürdig, dass sich ein Privatsender dieser Filmperle annimmt nur um sie dann einfach praktisch ungesehen zu versenden.
                  Die Wiederholung zeigt ProsiebenMaxx übrigens Freitagnacht um 02:45 Uhr.

                  • 7
                    Kurono 09.11.2015, 00:13 Geändert 09.11.2015, 00:19

                    Außergewöhnliche Dokumentation, allein schon, weil hier das Meiste Bildmaterial nicht vom Filmemacher kommt sondern vom betrachtetem Objekt selbst, eben den titelgebenden Grizzlyman.
                    Werner Herzog versucht seine Faszination für die gefilmten Bilder auf den Zuschauer zu übertragen und das gelingt ausgesprochen gut. Das faszinierende an diesen Bildern sind wohl aber nicht die Bären in ihren natürlichen Lebensraum sondern ein Mensch der irgendwie nirgendswo so richtig reingepasst hat.

                    Timothy Treadwell ist schon eine tragische Figur. Ein Mensch der die Einfachheit der Wildnis mit offenen Armen umschließt und darin Erfüllung findet aber dann an ihrer Grausamkeit und Härte zu Grunde geht.
                    Die Grausamkeit und Härte muss er sich aber bewusst gewesen sein und auch wenn er immer nur das positive dieser wilden Tierwelt zu sehen schien, wirkt sein Tun so fast weniger wie ein ausfüllender Lebensstil als wie ein merkwürdiger Todeswunsch.
                    Eine menschliche Tragödie.

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                    • Ich empfehle den Cowboy Bebop Film.
                      Ist zwar nicht gruselig aber er spielt zu Halloween und das auch noch auf den Mars.
                      Cooler geht nicht.

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                      • Kurono 20.10.2015, 22:41 Geändert 20.10.2015, 22:43

                        Bei der Überschrift könnte man denken, es geht um eine Fortsetzung der Oshii Filme dabei ist es ja nur ein Film zur Serie GitS Arise, die ja sowieso schon ursprünglich eine Filmserie war.
                        Damals hat es aber irgendwie keinen interessiert und heute wohl auch nicht so richtig, da es scheinbar keinen MP Eintrag zur Arise Serie gibt.
                        Von daher verwundert mich die News an sich etwas, aber das erklärt natürlich die Überschrift. "Neuer Arise Film" wäre wohl nicht so „klick-freundlich“.

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                        • 5 .5

                          Grave Encounters meets Indiana Jones.
                          Gibt besseren Foundfootage Horror aber auch deutlich schlechteren. As Above, so Belowe und dazwischen liegt das Mittelmaß.

                          • Interessante Nummer eins. Ich mag die Serie und das Intro auch sehr gerne, wobei es der gesamte Soundtrack in sich hat
                            Für den besagten Soundtrack war Yoko Kanno verantwortlich, die auch schon bei Cowboy Bebop (und unzähligen anderen Werken) eine super Arbeit geleistet hat. Das Intro von Cowboy Bebop ist meine persönliche Nummer eins.

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                            • 7 .5

                              Die Idee von „It Follows“ ist wirklich albtraumartig. Ein Monster das einen unaufhaltsam verfolgt und töten will und selbst wenn man glaubt es los zu sein, kann man sich dessen nie sicher sein. Es verfolgt einen gewissermaßen ein Leben lang.
                              Irgendwie hat der ganze Film etwas (Alb)traumartiges und surreales an sich, so dass es leicht fällt vieles in einen übertragenden Sinn zu sehen.
                              Das nicht näher erklärte Monster wird so die Verkörperung des Todes, der uns allen in den Nacken sitz und uns irgendwann erwischt. Wir können es vielleicht hinauszögern aber wir können nicht ewig vor dem Tod davon laufen.
                              Etwas spezieller aber auch viel offensichtlicher um nicht zu sagen plumper, könnte das Monster natürlich auch die Verkörperung sexuellübertragbare Krankheiten sein. Dementsprechend ist der ganze Sex im Film nicht wirklich erotisch und nun ja, irgendwie böse. Damit steht „It Follows“ ganz in der Tradition vieler anderer Horrorfilme, denen gerne eine etwas prüde Moralvorstellung unterstellt wird.
                              Prüderie hin oder her, ich finde der Film hebt sich deutlich von anderen Horror-Allerlei angenehm ab und gibt einen sogar zu denken. Warum z.B. sehen wir kaum die Eltern der Jugendlichen obwohl diese öfter erwähnt werden und was bedeuten die verschiedenen Erscheinungsformen des Monsters?

                              Ein intelligenter Horrorfilm der nicht durch explizite Gewaltdarstellung schockt sondern mit einer deprimierenden Ausweglosigkeit.

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                              • 6 .5

                                Ich finde, dem Film wird zu viel credit für Einfallsreichtum und Originalität gegeben. Erstens mal, ist es überhaupt nicht neu, neurologische Vorgänge in Form von Figuren metaphorisch darzustellen und zweitens ist der eigentliche Plot - ungleiches Paar muss von A nach B – alt bewährte Pixar-Formel. Anstatt Woody und Buzz oder Dorie und Marlin ist es jetzt halt Freude und Kummer.
                                Dazu ist die Metaphorik nicht mal sonderlich gut gelungen. Die Depression oder Wandelung der Gefühlswelt oder was immer hier dargestellt wird, wird ja verursacht durch das Abhandenkommen von Freude und Kummer in der „Kommandozentrale“, das wiederum scheint aber ein reiner Unfall zu sein und hätte eigentlich so an jedem Tag passieren können. Wäre dieser Unfall nicht passiert, hätte Riley den Umzug wohl locker weggesteckt oder wie?
                                Naja Riley ist jedenfalls nun nicht mehr möglich Freude und Kummer zu spüren und zu allem Übel brechen auch noch ihre „Persönlichkeitsinseln“ weg. Dieses Wegbrechen der Persönlichkeit hat eigentlich mehr was von einem schweren Hirnschaden als von einen „harmlosen“ Gefühlschaos. Schickt das arme Mädchen doch bitte schnell zum Arzt!
                                Vielleicht sollte man das alles auch nicht zu eng sehen, bei "Toy Story" hinterfrage ich ja auch nicht, warum anscheinend nur Spielzeuge Leben haben und keine anderen Gegenstände, oder warum bei „Cars“… ach, vergessen wir einfach „Cars“.

                                „Alles steht Kopf“ ist eine kleine Geschichte über ein Mädchen, was mit ihren Gefühlen im Einklang kommt und eine große Geschichte über zwei Gefühle, die sich zu ergänzen lernen. Auch wenn mein Kommentar sehr negativ klingt, fand es am Ende doch ganz charmant, witzig und auch ein bisschen bittersüß. Ehrlich gesagt hat er mir sogar besser gefallen als ich bei dieser Ausgangsidee gedacht hätte und ist einer der wenigen Filme, wo ich eine Fortsetzung durchaus interessant finden würde.

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                                • 7
                                  über Turn

                                  Mit der zweiten Staffel wird „Turn“ deutlich „Game of throne-iger“ - soll heißen, härter, intrigenreicher und überraschender, auch wenn die Serie natürlich weitaus weniger Schockpotenzial hat, da sie auf historische Personen und Ereignissen beruht, so spielen die großen Namen George Washington und Benedict Arnold wichtige Rollen.
                                  Das Problem bei diesen larger than life Personen ist aber, das die Legende den eigentlichen Menschen überstahlt, weshalb sich ihre Darstellung fast immer wie eine Karikatur anfühlt.
                                  Auch bei Turn ist das teilweise der Fall, wobei eigentlich jede Figur etwas mehr Tiefe vertragen könnte.
                                  Schön ist aber, dass es auch auf der Seite der Engländer durchaus sympathische Figuren gibt und auch wenn wir die Geschichte aus der Sicht der Amerikaner erleben, ist es so dann eben doch nicht einfach nur schwarz und weiß. Außerdem hat man mit Samuel Roukin als Simcoe einen Villain, den man wirklich lieben lernt zu hassen.

                                  Wer den historischen Rahmen mag und nix gegen ein bisschen amerikanischen Gründungsmythos hat (Turn ist eben keine Dokumentation), kann hier eigentlich nichts falsch machen.
                                  Mir gefällt Ausstattung und Darstellung jedenfalls so gut, dass ichs auch gucken würde, wenn mir Charaktere und Story deutlich weniger gefallen würden, als sie es erfreulicherweise tun.

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                                  • Kurono 10.10.2015, 02:00 Geändert 10.10.2015, 02:16

                                    Narcissu 1st & 2nd.
                                    Das ist natürlich etwas geschummelt, da man beide Teile schwerlich als Spiel bezeichnen kann. Aber dieses Doppelpack gibt es bei Steam und wird als Visual Novels geführt, close enough.
                                    Aber selbst die Bezeichnung Visual Novel ist fast irreführend, da es mehr Novel als Visual ist (es gibt noch nicht mal Charakter Portraits) und es gibt KEINE Entscheidungsmöglichkeiten aber immerhin die Musik ist auf ihre weiße schön und passend und vor allem traurig.
                                    Die Bezeichnung Sound Novel würde es wohl am ehesten treffen, aber wie man es nun nennt, mich hat bisher nichts so zu Tränen gerührt wie Narcissu 1st & 2nd.
                                    Wer nix dagegen hat viel englischen Text von einen Computermonitor abzulesen und eine (wenn vielleicht auch etwas einfältige) Tragödie lesen will, sollte Nacrissu auf jeden Fall mal eine Chance geben, zumal es kostenlos ist.
                                    Und viel Zeit muss man auch nicht investieren, die Lesezeit des ersten Teils würde ich so bei 2 Std. einordnen. Perfekt für einen verregneten Sonntagnachmittag.

                                    • Scheinbar auch sehr beliebt ist, eigentlich harmlose Kinderserien und Filme einen makaberen Hintergrund zu geben.
                                      So gibt es eine Fantheorie zu „Mein Nachbar Totoro“ die besagt, dass die Kinder am Ende eigentlich tot sind und Totoro eine Art Todesgott ist.
                                      Auch wenn „der Protagonist ist eigentlich tot“ Gefühlt jede zweite Fantheorie ist, hat diese hier doch noch eine kleine Besonderheit, sie wird nämlich mit einem echten japanischen Mordfall verknüpft, den Sayama Incident.
                                      Ohne da jetzt näher ins Detail zu gehen, damals wurde ein Mädchen im Zuge eines Erpressungsversuches ermordet und ihre Schwester wurde dabei schwer traumatisiert. Sie soll später was von geister Katzen und einen riesen waschbär-ähnlichen Wesen gesprochen haben. Diese Wesen sind natürlich die offensichtlichste Verbindung zu den Film aber darüber hinaus spielt „Totoro“ in der gleichen Region und die beiden Mädchen sind nach den Monat Mai benannt, der Monat in dem der Mord passiert ist.
                                      Also den Mord gab es wirklich und er ist auch in der Sayama Region und im Mai passiert, soweit ist alles klar belegt und leicht zu finden, ob aber das Mädchen wirklich diese Aussage von riesen Waschbären und geister Katzen gemacht hat, ist genau das aber eben nicht.
                                      Dieser Mordfall scheint auch gar nicht deshalb so berüchtigt zu sein, weil er so besonders mysteriös ist, sonder eher weil er von einer skandalös schlechten Polizeiarbeit geprägt ist.
                                      Zu den anderen Gemeinsamkeiten - wird eigentlich im Film explizit gesagt in welcher Region er spielt? Ich weiß es gerade wirklich nicht, tendiere aber eher zu nein. Und die Namen der Filmkinder? Mei ist Mai tatsächlich sehr ähnlich und es würde mich auch nicht wundern wenn Satsuki Mai bedeuten würde, aber deshalb soll „Mein Nachbar Totoro“ von einem Mordfall inspiriert sein?
                                      Was ist mit all den Unterschieden? Der Mord ist in den 60igern passiert, der Film spielt in den 50igern und ist in den 80igern entstanden. Die Mädchen im Mordfall waren deutlich älter. Und und und.
                                      Hier wurde der klassische Fehler gemacht, eine schon festgelegte Ausgangsthese zu haben (Totoro ist von diesem Mordfall inspiriert) und dann dazu Indizien zu suchen die diese stützen. Jeder der mit der wissenschaftlichen Methodik vertraut ist, weiß dass es genau andersrum ablaufen sollte. Interpretationen können natürlich da schon etwas freier mit umgehen aber wirklich gute Interpretationen und Analysen untermauern ihre Thesen auch mit „Beweisen“, wie zum Beispiel Aussagen von den Beteiligten oder es wird sich das historische Umfeld näher angeguckt. Würde man diese Fantheorie wirklich ernsthaft stützen wollen, sollte man z.B. eine Aussage von Miyazaki haben, die andeutet dass „Mein Nachbar Totoro“ einen düstern Hintergrund hat oder aber, das der Sayama Incident in den 80iger Jahren eine sehr hohe Präsenz in den japanischen Medien hatte und deshalb durchaus, vlt. auch unbewusst, in den Film eingeflossen sein könnte.
                                      Ich liebe gute Filminterpretationen und Analysen, Fantheorien sind genau das aber eben nicht.
                                      Also bitte - Leave Totoro alone T.T

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                                        „Memories of Murder“ hat mich anfangs stark irritiert aufgrund der vielen Gewalt und der Darstellung koreanischer Polizeiarbeit, die man so wohl eher im Norden des geteilten Landes erwarten würde. Dann wurde mir aber Bewusst, dass wir uns hier im Südkorea der 80iger Jahre befinden. Eine Zeit der Militärdiktatur aber auch des Umbruchs. Südkoreas wirtschaftlicher Aufstieg vom Entwicklungs- zum Industrieland war im vollen Gange und es zeichneten sich demokratische Reformen ab.
                                        Am meisten gefällt mir an Joon-ho Bongs Film, wie er es schafft einen Ort und Zeit lebendig werden zu lassen. Gelingen tut das durch das wiederholte besuchen von Orten, die dadurch irgendwann vertraut wirken und durch lange Einstellungen bei denen sich der Zuschauer wie ein direkter Beobachter vor kommt. Am Ende scheint der Protagonist sogar diese vierte Wand zu durchbrechen und direkt uns, die Zuschauer, anzusehen.
                                        Auch wenn wir uns in einer ländlichen Kleinstadt befinden und damit weit weg von der großen Politik zu sein scheinen, ist auch hier die Veränderung spürbar. Unser Ermittler Park Doo-man ist ungebildet und gewaltbereit, zeichnet sich aber durch eine gewisse Bauernschläue aus. Ihm wird ein Kommissar aus Seoul gegenüber gestellt, der so ziemlich das Gegenteil ist (zumindest am Anfang). Im Laufe der Ermittlungen wird immer klarer dass Park Doo-mans brutale Methoden nicht zielführend, ja sogar zerstörerisch sind. Sein Kollege fällt letztendlich sogar durch seine Gewaltausbrüche in Ungnade. Für Beide scheint es im modernen Korea keinen Platz als Polizisten mehr zu geben.
                                        Über dem allen hängen die Morde wie schwarze Regenwolken und erzeugen eine bedrückende Atmosphäre. Es ist ein Wettlaufen mit dem Mörder und jedes Mal wenn man glaubt Fortschritte zu machen und vielleicht sogar einen Schritt voraus zu sein, wird diese Hoffnung schnell wieder zerschlagen. Die Machtlosigkeit ist fast genauso unbegreiflich wie die Taten selbst. Unbegreiflich – da eben keiner in einen anderen Menschen reingucken kann.

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                                        • 5

                                          Selbst für eine 80iger Jahre Komödie sind die Figuren sehr eindimensional und eigentlich alle samt Stereotype auch wenn der Film dazu beigetragen haben mag diese erst wirklich zu festigen.
                                          Der Film ist eine einzige Ansammlung und Breittreten von (aus heutiger Sicht abgedroschenen) Vorurteilen und Klischees aber vermutlich genau deshalb auch so witzig und gerade weil die Figuren so eindimensional sind, bekommt der Zuschauer schnell Zugang zu ihnen. „Revenge of the Nerds“ ist eine fast schon cartoon-artige Karikatur des College-Lebens und dessen Mikrokosmos.
                                          Das heißt aber natürlich nicht, dass nicht auch ein paar ernsthafte Themen angeschnitten bzw. behandelt werden. Die Nerds werden von den Jocks (Athleten) drangsaliert und zwar einfach nur weil sie so sind wie sie sind. Dabei fällt es leicht sich vorzustellen, dass die Nerds stellvertretend für allerlei unterdrückte Minderheiten stehen, zumal die Gruppe der Nerds ein ziemlich bunter Haufen ist, der von den nicht so bunten Jocks (alle(!) weiß ) unterdrückt wird.
                                          Wenn man den Film auch dumm finden mag, so muss man ihn doch zugestehen, das Herz am rechten Fleck zu haben.
                                          …würde der Film nur nicht Frauen zum Objekt degradieren (ich weiß, das klingt schon selbst wie ein Klischee). Alle Frauen die eine größere Rolle haben, fungieren eigentlich nur als Love Interest oder Trophy. Dass die Jocks Trophy-Frauen haben ist dabei eigentlich nicht so wild und würde ja vielleicht sogar als kritischer Kommentar durchgehen, das eigentlich Problem ist aber, dass die Nerds die Frauen nicht besser behandeln, ja eigentlich sogar schlechter. Die Methode mit der Lewis Betty für sich gewinnt, ist z.B. moralisch äußerst fragwürdig (nebenbei auch noch völlig unglaubwürdig, um nicht zu sagen dämlich).
                                          Es ist schon ein bisschen paradox, dass ein Film eine unterdrückte Gruppe in den Mittelpunkt stellt, gleichzeitig aber die Frauen in die zweite Reihe verbannt. Ich denke zwar, dass das keine böse Absicht war und es eher einem fehlenden Bewusstsein zum Thema geschuldet ist, trotzdem wirft es aber einen unschönen Schatten auf diesen Film.

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                                          • Kurono 13.09.2015, 18:15 Geändert 31.10.2015, 23:51

                                            „Nach einer wahren Begebenheit“ – oh ha, das klingt ja spannend, was hat es damit auf sich? Nach kurzer Suche wird aber schnell klar, dass dieses Label nur reißerischer Quatsch ist – überraschend, ich weiß.
                                            Es müsste eigentlich heißen: „basiert auf den Buch In a Dark Place: The Story of a True Haunting“ -oder genauer: „basiert auf eine Geschichte die sich als Tatsachenbericht ausgibt, genau das aber nachweislich nicht ist“. Nein ehrlich, der Autor macht kein Geheimnis daraus, einen großen Teil einfach ausgedacht zu haben und die tatsächlichen Aussagen der Beteiligten für äußerst unglaubwürdig zu halten.
                                            Die Story hinter dem Buch ist dann eigentlich auch interessanter als die lahme Geistergeschichte.
                                            Beim Autor von „In a Dark Place“ handelt es sich um Ray Garton, ein Schriftsteller der vor allem Horrorromane (!) schreibt. Nun könnte man meinen, er hätte seine Geschichte selbst als wahr deklariert um sie besser zu verkaufen, ganz so einfach ist es aber dann auch nicht.
                                            „In a Dark Place“ war nämlich eine Auftragsarbeit von Ed und Lorraine Warren. Dieses merkwürdige Paar untersuchte (Ed ist 2006 gestorben) das Paranormale. Bekanntheit erlangen sie vor allem durch ihre Berichte zum Amityville Spukhaus. Einen jüngeren Publikum sind sie vielleicht durch die Filme „Conjuring“ und „Annabelle“ bekannt, beides Filme welche natürlich auch auf wahre Ereignisse beruhen *hust*.
                                            Naja jedenfalls untersuchten die Warrens paranormale Ereignisse die eine Familie in Connecticut erlebt haben will. Diese Untersuchung sollte ansprechend in Buchform gebracht werden, um sie zu Veröffentlichen, dazu engagierten sie einen Autor, eben Ray Garton.
                                            Als dieser mit den Mitgliedern der heimgesuchten Familie sprach um ihre Erfahrungen mit dem Spuk zu hören, war er aber schnell verwundert. Zu widersprüchlich und wirr waren die Aussagen. Als er Ed Warren damit konfrontierte soll dieser Sinngemäß gesagt haben: „Natürlich sind die Aussagen Wirr und widersprüchlich, die sind Verrückt. Deshalb sind sie ja auch erst zu uns gekommen.“ Jetzt wurde auch klar warum die Warrens einen Romanautoren engagiert haben, Garton sollte praktisch die Aussagen zur einer sinnvollen und ansprechenden Geistergeschichte verarbeiten. Ein Job ist ein Job, dachte sich Garton wohl, und schrieb den Warrens ihr Buch.
                                            Wer das ausführlicher hören will, dem empfehle ich den Podcast Monstertalk (die Folge vom 10 August 2011- http://www.skeptic.com/podcasts/monstertalk/episodes/2011/ ). Dort erzählt Ray Garton seine Erfahrungen mit den Warrens und dem „Haunting in Connecticut“.

                                            Also bleibt nicht mehr viel übrig vom angeblichen wirklich echten Spuk auf dem dieser Film basieren soll – wie zu erwarten war.
                                            Es ist wirklich dreist, wie uns hier die Produzenten für dumm verkaufen, auch wenn ihnen wohl selbst klar ist, das nur die wenigsten darauf reinfallen. Dennoch unnötig und auch ärgerlich, da es wieder Interesse an diesen Pseudofall geweckt hat und dazu führte, dass Leute den Ort des Spuks aufsuchten. Lionsgate hatte sogar anfangs die Adresse des echten „Spukhauses“ auf der Filmwebsite veröffentlicht. Die Bewohner haben sich bestimmt darüber gefreut. Außerdem wirft die Geschichten ein schlechtes Licht auf die Bestatterfamilie die dort früher gelebt hat und wohl in Wahrheit alteingesessen und angesehen war.

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                                            • Ich finde ja, dass Synchronisationen durchaus einen Mehrwert bieten. Gerade heutzutage, da es ein leichtes ist einen Film oder Serie im Original zu sehen bzw. hören. Eine deutsche Synchronisation ist so gesehen doch mehr eine Art Bonus und wenn der einen nicht gefällt, kann man diesen doch einfach übergehen und ignorieren. Deshalb verstehe ich diese starke Ablehnung gegen Synchros ehrlich gesagt auch überhaupt nicht davon mal abgesehen dass sie oft auch unfair bewertet werden. Etwas zu Übersetzung ist aber nun mal ein undankbarer Job und für Synchros gilt das doppelt und dreifach.
                                              Wobei natürlich einiges an der Kritik auch berechtig ist, ich selbst finde das die Qualität ständig abnimmt, ist aber auch nicht so verwunderlich, da einfach mehr Filme und Serien deutsch synchronisiert werden als früher und viel Geld wurde in die deutsche Vertonung sowieso nie reingesteckt.
                                              Deshalb mag ich vor allem ältere Filmsynchros und besonders die 80iger Jahre Hollywood Filme, was natürlich auch am Nostalgiebonus liegt aber nicht nur.
                                              Einen Sprecher den ich besonders mit dieser Zeit verbinde ist Ulrich Gressieker, u.a. hat er Michael Biehn in Terminator und Bill Paxton in Aliens gesprochen. Zwei meiner Lieblingsfilme aus den 80igern und die ich mir wegen ihm am liebens mit deutscher Synchro angucke.
                                              Ulrich Gressieker ist leider schon 1990 verstorben und laut den Wikipedia war es wohl Selbstmord, sehr tragisch. Wenn ich mal wieder einen alten Film gucke, wird mir sowieso immer wieder schmerzlich bewusst, wie viele gute Sprecher schon nicht mehr da sind :(

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                                              • 7 .5

                                                Ein typischer Takahata Film. Sehr japanisches Setting mit einer spürbaren Wertschätzung japanischer Tradition, Kultur, Natur und Geschichte, mit dem Fokus auf familiäre Bande, das alles mit einen romantisch verklärten Blick auf das einfache Landleben.
                                                Natürlich sieht ein Takahata Film auch etwas anders aus, als ein „normaler“ Ghibli Film. „Prinzessin Kaguya“ wirkt teilweise wirklich wie ein sich bewegendes Gemälde aus Tusche und Wasserfarben. Wunderschön. Die Ähnlichkeiten zu traditionellen japanischen Zeichnungen ist dabei natürlich nicht zufällig, basiert die Geschichte doch auf eine alte japanische märchenhafte Erzählung.
                                                Was Takahata mit seiner Version dieses Märchen sagen will, ist aber nicht so ganz klar. Kaguya gibt ihre Vorstellung vom Leben auf, um die Erwartungen die andere an sie haben gerecht zu werden, spielt das Spiel aber dann doch nur bis zu einen gewissen Grad mit. Das Ergebnis ist ein merkwürdiger Kompromiss, der Niemanden so wirklich glücklich zu machen scheint.
                                                Die Erwartungen die an uns gerichtet werden und der Druck diese zu erfüllen, verhindern oft eine wirkliche Selbstverwirklichung. Ob das aber nun mal zum Leben gehört und wir das tapfer hinnehmen sollten oder ob wir unser Glück eben nicht einfach so opfern dürfen, diese Entscheidung überlässt der Film wohl den Zuschauer. Ich hätte mir im diesen Fall aber einen etwas klaren Standpunkt gewünscht.
                                                Was mir neben den Zeichnungen aber auch noch gut gefallen hat, ist die Melancholie die spätestens ab der zweiten Hälfte Einzug findet und das konsequente Ende. Hm, eigentlich ja auch schon wieder zwei Merkmale eines Takahata Films. Wir können wohl festhalten, dass Takahata sich treu geblieben ist und das ist auch gut so.

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                                                • 6 .5
                                                  Kurono 11.09.2015, 00:34 Geändert 11.09.2015, 00:54

                                                  Ein Problem das Scifi-Filme haben ist, dass sie viele Special-Effects erfordern und wenn sie nicht wie „Plan 9 from outer Space“ aussehen sollen (wobei diese B-Movies natürlich auch ihren eigenen Charme haben), kosten diese halt. Das führt dazu, dass Scifi Filme bei Handlung und Inszenierung auf Nummer sicher gehen um ein möglichst großes Publikum anzusprechen. Das würde zumindest erklären warum „I,Robot“ in einen plumpen actionreichen Aufstand der Maschinen gipfelt obwohl es genau das ist, was Asimov bewusst in seiner Literaturvorlage vermieden hat.
                                                  Ich halte daher Ex Machina zugute eben nicht in einen plumpen Horror- oder Action-Schema abzurutschen, ein wirklich herausragender Scifi Film ist es aber leider trotzdem nicht. Zwar werden philosophische Themen angeschnitten, wie das Qualia-Problem und die Frage - „Was ist überhaupt das menschliche Bewusstsein?“, aber eben nur angeschnitten. Gute Science Fiction sollte zum denken anregen und das tut Ex Machina zwar durchaus aber leider wirkt das alles doch ziemlich abgestanden für eine Science Fiction Geschichte.
                                                  Nun ist es natürlich nicht die Schuld dieses Films, dass das Thema K.I. so ausgelutscht ist, sonder wenn überhaupt die der Wissenschaftler da anders als es der Film es suggeriert, im Bereich K.I. kaum wesentliche Fortschritte erzielt wurden - und nein, die Verbesserung des Suchalgorithmus auf Amazon, uTube oder irgendeiner Pornoseite, sehe ich nicht als Fortschritte bei der Entwicklung einer K.I. an :).
                                                  Spaß bei Seite, die K.I. scheint einer dieser Zukunftstechnologien zu sein, die immer 30 Jahre in der Zukunft liegen (Asimovs „I, Robot“ ist aus den 50iger Jahren des letzten Jahrhunderts), obwohl diese möglicherweise nie erreicht werden kann.
                                                  Naja, K.I. ist also ein ausgelutschtes Scifi Thema, damit könnte ich Leben wenn Ex Machina dem Ganzen etwas Neues hinzufügen könnte oder auch nur etwas tiefer in die Materie einsteigen würde als es der Zuschauer gewohnt ist, die Wahrheit ist aber, dass der Film oberflächlicher ist als viele andere Scifi-Werke mit demselben Thema.
                                                  Interessant wird der Film aber dann doch plötzlich wieder, wenn man ihn als ein Statement zur Objektivierung der Frau durch den Mann sieht. Oder anders, es geht (ob absichtlich oder unabsichtlich) um den Männertraum der künstlichen (und natürlich gefühlsechten - da ist der Film eindeutig) Frau.
                                                  Wir wissen zwar nicht wie für Ava die Farbe Blau aussieht aber wir wissen das ihr Sex mit Männern Spaß macht, so ist sie ja schließlich programmiert.
                                                  Vielleicht doch ein Film über den nachzudenken es sich lohnt.

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                                                  • 8
                                                    Kurono 05.09.2015, 14:49 Geändert 05.09.2015, 14:52

                                                    So spaßig wie die guten Futurama Folgen aber mit den gewohnt zotigen adult swim Humor.
                                                    Muss man lieben. (und ich hab wirklich versucht diese Serie zu hassen, da sie populärwissenschaftlichen Unsinn wie diese Katze von einen gewissen Schrödinger weiter verbreitet und ich die Vielewelten-Theorie überhaupt nicht mag, da sie unglaublich verschwenderisch ist. Mir sind da sogar ein paar Religiöse Konzepte sympathischer, wie die Wiedergeburt – Pro Recycling ;))

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