MarcelN44 - Kommentare
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Alle Kommentare von MarcelN44
Am 11. Juli 1996 schickte Brachial-Regisseur Michael Bay Ex-Bond Sir Sean Connery und Beinahe-Superman Nicolas Cage auf die deutschen Leinwände. Nach zahlreichen Musikvideos, u.a. für Lionel Richie, Meat Loaf und Tina Turner, empfahl er sich ein Jahr zuvor mit den "Bad Boys" Will Smith und Martin Lawrence fürs Actionkino und ist nun nicht mehr aus ihm weg zu denken (u.a. nahm er fünfmal auf dem "Transformers"-Regiestuhl Platz). Dass zu Beginn des Films noch der große, gelbe Blitz in die Leinwand einschlug, zeigte, dass Jerry Bruckheimer noch mit seinem exaltierten Kompagnon Don Simpson das Erfolgsduo bildete, dass die Action-Augen mit Hits wie "Tage des Donners", "Top Gun" und "Beverly Hills Cop" beglückte.
Die Premiere von "The Rock" erlebte Simpson nicht mehr. Im ihm gewidmeten Blockbuster bilden der Schotte Connery und der Kalifornier Cage ein ungleiches wie spannendes Duo - dafür wurden sie mit dem MTV Movie Award als Bestes Filmduo ausgezeichnet - im Kampf gegen Terroristen, die von der ehemaligen Gefängnisinsel Alcatraz aus San Francisco mit Giftgas bedrohen. Die Action ist fett und immer wieder ansehbar, der Sound satt und Oscar nominiert. Neben den beiden schauspielerischen Schwergewichten - Connery war 1988 Oscar-Gewinner für "Die Unbestechlichen" und ist seit 2003 leider in Rente; Cage gewann 1996 für "Leaving Las Vegas", ist hoch verschuldet und spielt leider alles, was sowas wie ein Drehbuch hat - drehen u.a. Ed Harris ("Im Sumpf des Verbrechens"), David Morse ("The green mile"), Michael Biehn ("Terminator") und John C. McGinley ("Scrubs") kräftig an der Action-Schraube.
Es ist das erwartete, Eimer große Popcorn-Spektakel meiner zwei liebsten "Fast & Furious"-Beteiligten. Während Vin nur Diesel im Blut hat, können Jason Statham und Dwayne Johnson trotz gleicher Frisur mit einem Vielfachen an Charisma punkten.
Ihre Sprüche untereinander machen einen Großteil der Unterhaltung aus. Den Rest teilen sich die wieder hervorragend ins Testosteron schwangere Setting passende Vanessa Kirby ("Mission: Impossible 6 - Fallout") und die hanebüchenen, aber staunenswerten Stunts.
Schauspieler, Stuntman, Autor, Produzent und Stunt Koordinator David Leitch legt damit nach "Atomic Blonde" und "Deadpool 2" seinen dritten Kinokracher vor, der nach einer Woche sein 200 Mio. Dollar-Budget bereits wieder eingespielt hatte.
Garniert mit einem bösen Idris Elba und der wunderbaren Helen Mirren steht der 135 minütigen Action-Parade - samt zwei Überraschungsgästen und Abspannszenen - nichts im Weg. Trotz des großen Vergnügens fühlt sich "Hobbs & Shaw" erwachsener an als alle acht Autorennen zuvor.
Nicht zu verwechseln mit den englischen Pastillen, die 1865 als Freund der Hochseefischer zur Linderung derer Atemprobleme entwickelt wurden. Diese Fishermen sind ein mehrköpfiger Shanty-Chor, den es seit den 1990er Jahren im englischen Cornwall gibt und um deren Entdeckung zum Chart-Hit sich der Film dreht.
Die Charaktere, u.a. James Purefoy ("Churchill") als Frontmann Jim, sind Regisseur Chris Foggin ("Kids in love") und seinem Drehbuchautorentrio besonders herzlich geraten, weshalb die unterhaltsamen knapp zwei Stunden zu Recht als britischer Feel-Good-Film des Jahres angepriesen werden.
Der UK Box Office-Hit wurde an Originalschauplätzen in Port Isaac gedreht, das ihm eine besondere Authentizität verleiht. Den Musikstil, der in Deutschland u.a. von Santiano hoch gehalten wird, muss man nicht auf Dauer mögen, hier kann man sich dem Enthusiasmus der singenden Seefahrer aber nicht entziehen.
Zwischen Mitte der 1980er bis Anfang der 1990er Jahre war "Vorhang auf, Film ab!" eine wöchentliche Sendereihe am Freitagnachmittag in der ARD. Ein Vorhang ging auf, ein Kurzfilm machte den kindlich cineastischen Mund wässrig, ein Gong ertönte und der Hauptfilm begann. Aus dem Vorprogramm ist mir der Troll Quark in Erinnerung geblieben. Seine Comic-Serie war ein Spin-Off des dänischen Zeichentrickfilms "Walhalla" von 1986. Aus dem Hauptprogramm zählen noch heute zwei Science Fiction-Filme zu meinen Lieblingen.
Der eine heißt im Original "The last starfighter" und ist ein 1980er Sci-Fi-Movie par Excellence. Aus heutiger Sicht wirken Effekte und Schausteller putzig bis billig, aber durch die 80er-Jahre-Brille - und die eines ca. 12jährigen - sind die Abenteuer von Computer-Nerd Alex eine großartige Fantasie.
Der eher im Fernsehen zu findende Lance Guest ("Wunderbare Jahre") spielt diesen Alex, der an der in seiner Wohnwagensiedlung aufgestellten Spielkonsole den Highscore bricht und daraufhin von Centauri Robert Preston (Oscar-Nomunierung für "Victor/Victoria") in seinem DeLorean 'Star Car' rekrutiert wird, als Raumschiffkanonier eine interstellare Grenze zu schützen. Der im Bett zurück bleibende Dummy war dabei einer meiner ersten Gruselmomente im Film.
Natürlich hat Alex auch eine Freundin, für die sich der Kampf lohnt. Nachbarin Maggie (Catherine Mary Stewart war 1983 mal ein Love Interest für Michael "Knight Rider") sorgt für die entsprechende Motiviation, das experimentelle Raumschiff samt Piloten Grig (Dan O'Herlihy, "Waterloo") gegen den feinlichen Xur (Norman Snow, "Raumschiff Enterprise-Das nächste Jahrhundert") zu führen.
Kaum zu glauben, aber diese Space Opera von Regisseur Nick Castle, 1978 das echte Gesicht hinter Michael Meyers Maske, war neben Disneys "Tron" einer der ersten Kinofilme, in denen in größerem Umfang Computergrafiken anstelle von physischen Modellen zur Darstellung realer Objekte eingesetzt wurden. Das u.a. von Designer Ron Cobb ("Alien") umgesetzte 15 Millionen Dollar-Budget, konnte der Film bereits in den USA verdoppeln.
Mit dem Konzept, einen Konsolen-Nerd zum Superhelden zu machen, würde ein Remake oder eine Fortsetzung perfekt in die heutige Kinolandschaft passen. Tatsächlich interessiert sich "Ready Player One"-Regisseur Steven Spielberg seit Jahren dafür. Leider haben bei den Rechten aber zu viele Produzenten ihre Finger im Spiel.
Wenn Gloria, deren belangloser Lebensalltag hier unnötigerweise zur Schau gestellt wird, in die Disco geht, gibt es in dieser Anhäufung von verschenktem Schauspielpotential wenigstens etwas auf die Ohren. Die ist zwar alles andere als 'originell', 'bezaubernd' ist hieran aber auch mal gar nichts.
Wenn man mal ein bisschen recherchiert, sind Realfilm-Remakes der eigenen Zeichentrickvorlagen im Hause Disney keine Erfindung der vergangenen Jahre. Bereits 1994 versuchte sich Jason Scott Lee als Mogli in Stephen Sommers "Das Dschungelbuch". Unvergessen ist auch Glenn Closes Auftritt zwei Jahre später als Cruella DeVil in Stephen Hereks "101 Dalmatiner", für den sie auch eine Golden Globe-Nominierung erhielt. Richtig in Fahrt kam das Remake-Karussell aber erst ab 2010 mit Tim Burtons "Alice im Wunderland", dem nach der deutlich dunkleren Auslegung des Dornröschen-Märchens 2014 mit Angelina Jolie als "Maleficent" (die Fortsetzung startet am 17. Oktober) und Kenneth Branaghs fröhlicher "Cinderella" im Jahr darauf, in 2016 nicht nur das Sequel "Hinter den Spiegeln" folgte, sondern auch das neue "Dschungelbuch". Hier zeigten sich erstmals die Abnutzungserscheinungen, die auch den "König der Löwen" treffen würden. Doch zuvor ging es noch Schlag auf Schlag: Emma Watson war 2017 perfekt als "Die Schöne und das Biest", Ewan McGregor fiel 2018 als melancholischer "Christopher Robin" aus der Reihe, und dieses Jahr lehrten uns "Dumbo" das Fliegen und "Aladdin" das Feiern.
Alle Filme haben auf ihre Weise überzeugt. Fast. Wenn Disney seine gezeichneten Pfade verlässt, um diese durch andere Animationen zu ersetzen - "Das Dschungelbuch" und "Der König der Löwen" - sind meine Vorbehalte größer. Um mich auf die Neuesten zu beschränken: "Dumbo" war von 1941 und daher für mich zu weit weg. Ihn habe ich vorbehaltlos genossen. "Christopher Robin" war mir relativ egal, da ich nie ein Anhänger von Winnie Puh & Co. war. Die "Die Schöne und das Biest" und "Aladdin" sind für mich jedoch cineastische Meilensteine, deren Remakes mich trotz meiner Ängste aber umgehauen haben. Jon Favreaus "Das Dschungelbuch" hingegen und eben jetzt sein "König der Löwen" kosteten Selbstüberwindung. Meiner Meinung nach dürfen Zeichentrickfilme Dinge, die Realfilme nicht dürfen. Ein Beispiel ist - ganz abseits von Disney - die "Sausage Party": vor Gags unter der Gürtellinie laufen ich üblicherweise schreiend weg, hier krümmte ich mich vor Lachen auf dem Boden des Kinosaals (nicht bildlich gesprochen). Und sprechende oder singende Tiere finden in meinem zwar verträumten, aber auch von Realismus geprägten Kopf nur schwer Platz.
Nach der berühmten, fulminanten Eröffnungssequenz zu den Klängen von Sänger Lebo M brauchte ich daher eine Weile, um mich in diese Fantasie einzufinden. Mit dem Auftauchen von Warzenschwein Pumbaa und Erdmännchen Timon sowie dem Schmachtfetzen "Kann es wirklich Liebe sein" war es dann soweit: Tränen kullerten nicht nur vor Lachen. Überhaupt waren Sänger Lebo M, Songwriter Elton John, Komponist Hans Zimmer, James Earl Jones als Mufasas Originalstimme und die deutsche Synchronsprecherin Magdalena Turba als Nala (1994 als junge Nala) die Einzigen, die 25 Jahre später erneut ihren Beitrag leisteten. An dieser Stelle ein großes Lob an den nicht nur synchronschauspielerisch großartigen Daniel Zillmann, der Pumbaa intoniert.
Apropos 25 Jahre: Ein Vierteljahrhundert später ist eine Neuauflage legitim, nur um diese Frage auch zu beantworten. Ich hätte sie nicht gebraucht, war aber neugierig. Nach einer Aufwärmphase wurde es ein musikalischer, lustiger, romantischer, spannender, dramatischer, dokumentarisch anmutender, animationstechnologisch bahnbrechender - die Moving Picture Company aus London nutzte Virtual und Augmented Reality Tools - Ausflug in Tansanias Steppe, dessen zusätzliche halbe Stunde mich nicht gelangweilt hat.
Und für die Milliarde, die das Original von 1994 bis heute weltweit eingespielt hat, brauchte das 2019er Modell nur zwei Wochen; Inflationsbereinigung hin oder her.
50 Jahre Mondlandung, fast 25 Jahre "Apollo 13".
Als die NASA 1970 in Houston ein Problem bekam, war der neuen Mondmission bereits eine wechselhafte Vorbereitung vorausgegangen. Dank der Beteiligung des am Ende des Films als Kapitän der USS Iwo Jima auftauchenden Astronauts Jim Lovell am Drehbuch konnten dessen Erlebnisse eins zu eins in den Film von Ron Howard einfließen.
Der spätere zweifache Oscar-Gewinner ("A beautiful mind") drehte noch weitere drei Mal mit Tom Hanks (die Dan Brown-Trilogie um Professor Robert Langdon), der hier an Stelle von Kevin Costner gecastet wurde und einmal mehr sein großes Talent zeigt. Auf kleinstem Raum agieren er, der irgendwie unterschätzte Kevin Bacon ("Death Sentance") und der 2017 zu früh verstorbene Bill Paxton ("Twister"), als würde ihr Leben davon abhängen. Und werden damit den historischen Ereignissen mehr als gerecht. Am Boden hielt der großartige, hierfür und noch dreifach für einen Oscar nominierte Ed Harris als Chef der Mission Control die Zügel in der Hand - eine Rolle, die er 2013 in "Gravity" wiederholte. Ihm zur Hand ging Gary Sinise (Oscar-Nominierung für "Forrest Gump") als kurz vor dem Start aussortierter, eigentlicher Kapitän der Apollo 13-Mission, ohne dessen Beistand eine Rückkehr zur Erde wohl aber unmöglich gewesen wäre.
Bei der Oscar-Verleihung des Jahres 1996 ging die 134 Minuten lang spannende Produktion von Brian Grazer (auch Oscar-Gewinner für "A beautiful mind", zuletzt mit den "Bad Spies" im Kino) mit neun Nominierungen als einer der Favoriten ins Rennen. Letztlich musste man sich mit zwei 'kleinen' für Ton und Schnitt begnügen. Filmmusikkomponist James Horner machte sich mit seiner Musik zu "Braveheart" selbst Konkurrenz, ging aber leer aus. Mel Gibsons Meisterwerk wurde dafür - auch an Stelle von "Apollo 13" - u.a. bester Film. Der auch bereits mit 61 Jahren verstorbene Horner krönte sich im Folgejahr für "Titanic" doppelt.
Für die Szenen in Schwerelosigkeit waren ganze 612 Parabelflüge mit der Boeing KC-135 der NASA, dem sogenannten 'Vomit Comet', notwendig. Howard, Hanks, Bacon und Paxton blieben stolz standhaft, im Gegensatz zu den bedauernswerten Kameraleuten...
Dieser dröge Drogen-Thriller ist trotz des Potentials im ersten Drehbuch von Malik Bader bis auf die Beteiligung von Liam 'Thors kleiner Bruder' Hemsworth keiner Erwähnung wert.
Diese "Traumfabrik" ist komisch. Sie wurde schon komisch beworben und fühlt sich dann im Ablauf auch komisch an. Der Produktion aus dem Filmstudio Babelsberg, damals noch DEFA, um das es in der Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Mauerbaus in der ehemaligen DDR auch geht, ging zwar eine massive Werbekampagne in den sozialen Medien voraus, doch wirkten diese Memes mehr gewollt als gekonnt. Und der kurze, schnell geschnittene erste Trailer verriet so gar nichts über den Film. Jetzt, nach der Sichtung des Films, kann ich sagen, die späteren auch nicht.
Die in sich stimmigen Episoden von Regisseur Martin Schreier (Casper-Film "Unsere Zeit ist jetzt") hätte Potential für mehrere Filme gehabt, wirken so im Zusammenspiel trotz der Laufzeit von über zwei Stunden aber gehetzt. Alleine die Anfangsviertelstunde, die den Ausgangspunkt für die weiteren Verwicklungen setzt, könnte eine herrliche Screwball-Comedy füllen.
Abseits der enttäuschenden Storyline überzeugen Emilia Schüle und Dennis Mojen als Paar, Ken Duken und Heiner Lauterbach als Filmschaffende. Die u.a. von Til Schweigers Haus- und Hofproduzent Tom Zickler und Elyas M'Bareks Bruder Joseph produzierte Rahmenhandlung mit 'Opa' Michael Gwisdek ist auch sehr süß gelungen.
Und wenn am Ende Helene Fischer auf Englisch singt, fällt das kaum auf...
Böser Kevin!
Zwischen 1985 ("Taran und der Zauberkessel") und 2000 ("Ein Königreich für ein Lama") war es Tradition, dass meine Mutter und ich in der Vorweihnachtszeit ins Kino gingen und uns den aktuellen Zeichentrickfilm aus dem Hause Disney anschauten. Darunter waren viele Highlights ("Die Schöne und das Biest") und praktisch keine Enttäuschung ("Der Glöckner von Notre Dame"). Ohne Frage ist "Der König der Löwen" das Meisterwerk unter den Meisterwerken.
Der bisher weltweit kommerziell erfolgreichste klassische Zeichentrickfilm nahm fünf Jahre Produktionszeit in Anspruch, von der ersten Idee, über kreativen Input aus Kenia, bis zur Premiere in der Radio City Music Hall in New York, dem Zuhause der Tony und MTV Video Awards. Dabei war er zunächst als Lückenfüller bis zur Fertigstellung von "Pocahontas" gedacht. Das Box Office von fast einer Millarde Dollar weltweit ("Pocahontas" erreichte ein Drittel) übertraf alle Erwartungen. In den folgenden vier Jahre wurde nochmal das Doppelte mit Merchandising-Artikeln umgesetzt. Der Film gilt auch als meistverkauftes Home-Video aller Zeiten. Dabei war eine der 32 Synchronfassungen erstmals eine auf Zulu, was im Süden Afrikas gesprochen wird.
Disneys erster Zeichentrickfilm ohne Menschen oder vermenschlichte Tiere, erzählt eine Geschichte, wie sie menschlicher kaum sein könnte, von der Suche nach dem eigenen Platz im Leben... Neben dieser universellen Erzählung und den wunderschönen Zeichnungen ist es besonders die Musik von Hans Zimmer und Lebo M, die den Film unvergesslich machen. Dem Südafrikaner Lebohang Morake gebühren auch die ersten Zeilen des Films. Die meisten anderen, gesungenen Texte stammen dabei von keinem geringeren als Elton John. Zusammen mit Komponist Tim Rice, der ein Jahr zuvor bereits mit "Aladdin" verzauberte, schuf er unter anderem "Circle of Life" und "Hakuna Matata", beide Oscar nominiert. Gewonnen wurde der Goldjunge für Zimmers Musik und "Can you feel the love tonight", wo doch das Liebeslied noch in der ersten Schnittfassung der Schere zum Opfer gefallen war.
Apropos Opfer: Mufasas Tod gilt als zweitschlimmster der Zeichentrickgeschichte; nach Bambis Mutter.
Dieser Mindfuck beißt sich selbst in den Schwanz.
Im Verhältnis zu meinen Marvel'esken Erwartungen, empfand ich Peter Parkers Europareise als Enttäuschung.
Das Teeny-Geplänkel von erster Liebe und Klassenfahrt ist zwar sehr sympathisch gelungen und hält so manchen Lacher parat - wie auch Tante May und Happy - doch das Wesentliche eines Superheldenfilms langweilt: Der Kampf von Gut gegen Böse.
Die Beteiligung von Jake Gyllenhaal ließ mein Kinoherz schneller schlagen. In der gemischten Tüte einer Comic-Verfilmung ist er das Lakritz: selten, aber besonders. Die von ihm ausgehende Action samt Tricktechnik setzt mal wieder Maßstäbe. Doch - und hier ist es schwer nicht zu spoilern - sind die Wendungen ein Schlag in den Nacken.
Positiv betrachtet werden eingeübte Sehgewohnheiten durchbrochen. Für sich genommen ist Spider-Mans Eurotrip auch gut geraten, doch als letztes Kapitel der dritten Phase des Jahre und Welten und zahlreiche Personen umfassenden Marvel-Kosmos fühlte ich mich gelinde gesagt veralbert.
Zu viel Fantasie, zu viele Illusionen und zu viele Täuschungen ließen mich nach der Verlängerung in der 129. Spielminute grübelnd im Sessel zurück. "Far from home" war beinahe richtig gut, nimmt sich selbst aber zu locker und ist einer der überflüssigsten Teile des MCU.
Für mich als Teenager mit meinem kleinen Schwarzweiß-Fernseher war damals Anja Schütes erste größere Rolle - mittlerweile denkt sie sich seit zehn Jahren "Um Himmels Willen" - aufregend...
Erschienen in einer Zeit, als ich selbst in der Stadt der Liebe und der Lichter lebte, spielt es eigentlich keine Rolle, wer vor der Kamera agiert. Das Besondere an diesen 120 Minuten sind die namhaften Regisseure dahinter, die es sich nicht nehmen ließen, eine der 18 Episoden, die jeweils einem Pariser Arrondissement gewidmet sind, zu inszenieren. Was natürlich den einen oder anderen schauspielerischen Hochkaräter auch nicht davon abhielt, sich an dem Projekt zu beteiligen. So geben sich u.a. Steve Buscemi, Miranda Richardson, Juliette Binoche, Willem Dafoe, Nick Nolte, Maggie Gyllenhaal, Bob Hoskins, Olga Kurylenko, Elijah Wood, Emily Mortimer, Rufus Sewell, Natalie Portman, Gena Rowlands und Gérard Depardieu die Ehre.
18 Episoden bei doch eigentlich 20 Stadtbezirken? Ja, tatsächlich schafften es zwei nicht in den Film, darunter ausgerechnet jene über das 15., in dem ich seinerzeit wohnte.
Ausgehend von Tom Tykwers ("Ein Hologramm für den König") Episode "Faubourg Saint Denis" (7 Minuten), die er bereits 2004 als Kurzfilm veröffentlichte, entstanden die weiteren Gänge dieses cineastischen Menues in den Folgemonaten. 2009 bzw. 2014 folgten mit "New York, I love you" und "Rio, eu te amo" zwei weitere kommunale Liebeshymnen, bevor Anfang August "Berlin, I love you" den Reigen zunächst beschließt. Laut CitiesOfLove.com sind aber bereits "Shanghai" und "Jerusalem" angekündigt und "Malmö", "Marseille" sowie "Rotterdam" mit jeweils mindestens zehn Episoden angedacht.
Böswillig kann man natürlich unterstellen, die Handlungen hätten auch woanders passieren können. Ob der kleine Junge, der vom Kennenlernen seiner Pantomimen-Eltern erzählt, nun am "Tour Eiffel" (6 Minuten) oder in der mallorquinischen Schinkenstraße wohnt, ist praktisch egal. Doch als Denkmal für die Stadt funktionieren die kleinen Geschichten - mit qualitativen Unterschieden - hervorragend.
Für das Zuschauerauge ist es allerdings eine kleine Herausforderung, dass alle paar Minuten Stil und Rhythmus wechseln. Dafür kann man sich anschließend rühmen, einen Film von u.a. Gus van Sant ("Milk"), den Coen-Brüdern ("True Grit"), Alfonso Cuarón ("Gravity") - sein "Parc Monceau" kommt in den fünf Minuten ohne Schnitte aus, Richard LaGravenese ("P.S. Ich liebe Dich"), Wes Craven ("Scream") und Alexander Payne ("Downsizing") gesehen zu haben.
Die sehr musikalischen Filmwochen setzen sich fort: Nach "Bohemian Rhapsody", "The Dirt" und "Rocketman" kommt nun "Yesterday". Dieser erzählt zwar nicht in biographischer Weise von den Beatles, nutzt aber deren unvergleichliche Musik für eine fantastische Geschichte:
Nach einem globalen Stromausfall scheint Jack der Einzige zu sein, der sich an die Texte und Noten von Lennon, McCartney, Starr und Harrison erinnert. Der bis dahin glücklose Musiker gerät daraufhin in die Mühlen der moderne Musikindustrie.
Dass er dabei sein Glück längst vor der Nase hatte, erzählen Regisseur Danny Boyle (Oscar für "Slumdog Millionaire") - ließ hierfür "Bond 25" sausen - und Autor Richard Curtis (Oscar-Nominierung für "Vier Hochzeiten und ein Todesfall") in ihrem Was-wäre-wenn-Märchen mit ihrem Pärchen aus der wunderbar natürlichen Lily James ("Baby Driver") und der Kino-Neuentdeckung Himesh Patel am Ende etwas zu gewollt, aber bis dahin ist Jacks Emanzipation von seinem kleinen englischen Dorf und seine Evolution zum besten Freund von Ed Sheeran sehr lebhaft erzählt.
Überhaupt überrascht das musikalische Ausnahmetalent Sheeran in seiner Rolle als er selbst mit einer gehörigen Portion Selbstironie. Keine Frage jedoch, dass die anderen vier musikalischen Ausnahmetalente dem Film beinahe 60 Jahre nach ihrer Gründung und 50 Jahre nach ihrer Auflösung noch ihren Stempel aufdrücken: mit bis zu einer Milliarde verkaufter Tonträger gelten The Beatles bis heute als die erfolgreichste Band der Musikgeschichte. Die 17 im Film verwendeten Lieder dürften ein großes Stück vom 26 Millionen Dollar Budget-Kuchen verschlungen haben.
Und ja, das ist Robert Carlyle.
Wir schreiben das Jahr 1996. Im vergangenen Jahrtausend war es noch nicht üblich, dass die Welt alljährlich im Kino unterging und von einem oder mehreren Superhelden gerettet werden musste. Dann brachte ein Schwabe das Box Office zum Beben und hatte einen Helden im Schlepptau, dessen Hautfarbe vor 23 Jahren noch immer eine Ausnahmeerscheinung in Hollywoods Actionkino war (Konkurrenz 1996: u.a. "Mission: Impossible", "The Rock", "Operation: Broken Arrow", "Eraser", "Einsame Entscheidung", "Tödliche Weihnachten").
Der 1955 in Stuttgart geborene Roland Emmerich absolvierte die Filmhochschule in München und wechselte nach der Sichtung des "Krieg der Sterne" vom Szenenbild ins Regie-Fach. Bereits sein Abschlussfilm "Das Arche Noah Prinzip" setze mit einem 50fach höheren Budget als üblich ein Ausrufezeichen.
Muss man auf die Handlung von "ID:4" noch eingehen? Aliens greifen die Erde an, die Menschheit verteidigt sich. Aus meiner damals 18jährigen Kinoweltsicht war dieser Kracher die Mutter aller Alien-Invasions-Filme. Noch nie zuvor hatte ich so große Raumschiffe gesehen, noch nie zuvor hatte ich solche Explosionen weltweit bekannter Monumente gesehen, und erst ein Jahr zuvor hatte ich in "Stirb langsam: Jetzt erst recht" Dolby Surround als wahres Erlebnis erkannt. Und in den USA hatte man bis dato noch nie eine derart üppige Marketingkampagne erlebt. Aufgrund der großen Nachfrage startete der Film auch einen Tag früher, am 2. Juli 1996, dem Tag, an dem auch die Filmhandlung einsetzt.
Trotz der nicht zu übersehenen Amerikanisierung des Films - US-Flaggen überall im Hintergrund - verzehnfachte der Film sein Budget weltweit auf über 800 Mio. Dollar. Damit ist er aktuell einer von nur sieben Filmen in der Top 100 der erfolgreichsten Filme aller Zeiten, die vor 2000 erschienen sind.
Die Spezialeffekte der 20th Century Fox-Produktion sind bis heute Güteklasse A und wurden 1997 in der Konkurrenz mit "Dragonheart" und "Twister" mit einem Oscar prämiert. Da könnte man meinen, die Schauspielerei wäre nicht erwähnenswert.
Doch genauso wie einem Komödianten gerne der schauspielerische Anspruch eines Dramaturgen abgesprochen wird, ist auch die Arbeit von Actionstars und ihren Doubles (Pro Oscar für Stuntmen!) nicht zu verkennen. Spiel Du mal tagelang vor einer grünen oder blauen Wand, als ob Dein Leben davon abhinge! ;-)
Aus dem Jahr davor war mir Bill Pullman noch aus "Casper" und "Während Du schliefst" in bester Erinnerung. Als Präsidenten halte ich ihn für eine optimale Besetzung. Als Satellitentechniker variiert Jeff Goldblum zwar nur seinen Mathematiker aus "Jurassic Park", seine Verve bei der Arbeit ist aber ohne Gleichen. Ein kleines Loch habe ich mir in den Bauch gefreut, als ich erkannte, dass der 'verrückte Professor' niemand geringeres war als Brent "Raumschiff Enterprise-Das nächste Jahrhundert"-Data Spiner.
Ja und dann ist da ja noch Will Smith. Ab den späten 1990er Jahren ("Bad Boys", "Men in black", "Der Staatsfeind Nr. 1") entwickelte er sich zu Hollywoods Goldesel. Die meisten seiner Filme überschreiten die 100 Mio. Dollar-Schallmauer, insgesamt spülte er bisher rund 8 Milliarden Dollar in die Kinokassen. Sein verschmitztes Schauspiel war über viele Jahre sein Markenzeichen, bevor er als "Ali" und später noch für "Das Streben nach dem Glück" ernsthafter und Oscar nominiert wurde. Die gut einen Monat vor diesem "Independence Day" eingestellte Sitcom "Der Prinz von Bel-Air" machte ihn weltberühmt und inspirierte ohne Frage seine Rolle als Kampfpilot.
Dieses furiose Feuerwerk, eine Mischung aus dem "Krieg der Sterne" und "Top Gun", prüfte mit seinen 145 Minuten in einer Zeit, als Platzreservierungen und Überlängen noch nicht üblich waren - und keinen Aufschlag kosteten - Sitzfleisch und Nackenmuskulatur.
Roland Emmerich wurde in der Folge für Katastrophenfilme bekannt, setzte dieser Karriere nach eigener Aussage aber 2009 mit dem ausufernden "2012" ein Ende. Es folgte einer meiner Geheimtipps: "Anonymus". Ich verschweige die 2016 wahrscheinlich vom Scheckbuch inspirierte Fortsetzung "Independence Day: Wiederkehr".
Zur Einstimmung: https://youtu.be/ZgxFh-6uNyo
Mit "Made in China" schrieb sich Frédéric Chau ein Herzensprojekt auf den Leib. Der gebürtige Vietnamese übernahm die Hauptrolle als Franzose mit chinesischen Wurzeln, der mit den Erwartungen seines Vaters und seiner schwangeren Frau kämpft. Seinen Bester-Freund-Sidekick gibt dabei "Monsieur Claude"-Buddy Medi Sadoun. Gemeinsam spielen sie sich die Bälle zu und führen gekonnt durch die nett abgewogene, kurzweilige Mischung aus Drama und Komödie.
Putzig sind sie immer noch, unsere kleinen Mitbewohner, nur ihre Abenteuer sind größer geworden. Nachdem sie sich in Teil im Wesentlichen mit Bediensteten des lokalen Tierheims herumschlagen mussten, erleben Terrier Max und Neufundländer Duke nun Abenteuer auf dem Land, legt sich Kaninchen Snowball mit einem Zirkus an und lernt Zwergspitz Gidget notgedrungen von Chloe das Katzenleben. Dass am Ende alle auch wieder zusammenhalten, ist nicht unerwartet, die etwas ausufernde Zirkusnummer hingegen schon.
Schade, dass die absoluten Gag-Highlights bereits in den Trailern verwurstet wurden. Schöne Idee hingegen, dass Hütehund Rooster auch im Deutschen von Harrison Ford (s deutscher Synchronstimme) gesprochen wird - sein erster Animationsfilm übrigens.
Für Fans ein 86 minütiges Muss, für alle anderen ein Sommerlochstopfer.
"Turner & Hooch", wie der Film im Original heißt, ist einer jener frühen Tom Hanks Filme, in denen er noch nicht fürs dramatische Fach entdeckt wurde. Mit der ewig sabbernden Dogge galt es 1989 einen Kriminalfall zu lösen, bei dem am Ende weder Hanks noch ein Auge trocken blieb.
Wenn in einem Hundefilm die Katze zum Helden wird, dann bin ich da genau richtig. TV-Hund "Bolt" muss lernen, dass er im wahren Leben kein Superheld ist. Katzendame Mittens und Hamster-Fan Dino stehen ihm bei. Ein wirklich großer Spaß und gar kein ‚grusel, grusel‘. Oscar nominiert!
„Hachiko“ wartet am Bahnhof, doch sein Herrchen kommt nicht mehr… Trauriger geht es kaum, und wahr ist die Geschichte, die sich von 1925 bis 1935 in Japan zugetragen hat, auch noch.
Vielleicht liegt es daran, dass ich rothaarige Katzen mag, oder die perfekte Lasagne meines Bruders, oder daran, dass er so alt und ähnlich faul ist wie ich: „Garfield“ habe ich vom ersten Comic-Strip in der Tageszeitung meines Vaters ins Herz geschlossen.
Ein Orca ist nicht wirklich ein Haustier, doch die Geschichte von „Free Willy“ rührte Millionen, brachte noch drei Fortsetzungen hervor und führte Film-Orca Keiko dank Spendengeldern aus einem Vergnügungspark in Mexiko-Stadt tatsächlich in die Freiheit. Makabererweise überlebte er mangels Gewöhnung nur wenige Monate…
Unsere Haustiere… sind sie nicht alle kleine Monster? Die „Gremlins“ stehen für diese Ambivalenz zwischen Teddybär und Raubtier und sorgen doch in beiden Versionen für ein verrückt-süßes Vergnügen. Joe Dantes Blockbuster von 1984 soll 2021 eine zweite Fortsetzung bekommen.