MarcelN44 - Kommentare

Alle Kommentare von MarcelN44

  • 6 .5

    Man könnte ja meinen, "Ein Becken voller Männer" wäre im Moment eine willkommene Erfrischung, doch leider braucht der französische Herbst-Hit aus dem Vorjahr viel zu lange, um sympathisch zu werden. Bis dahin werden die Probleme und Macken der Männer, die sich im Synchronschwimmen trainieren, mehr anstrengend als annährend vorgestellt. Wobei nicht einmal alle vorgestellt werden, was auch ein Fauxpas ist.

    Hervorragend besetzt ist Gilles Lellouches neuer Film u.a. mit Mathieu Amalric, Guillaume Canet und Benoît Poelvoorde zwar schon, doch wie sein Beitrag zum peinlichen "Männer und die Frauen" ist er trotz der sieben Monate Training schnell vergessen.

    Wie "Swimming with men" von vor einem Jahr basieren diese Ereignisse auch auf den Erlebnissen der schwedischen Nationalmannschaft bei der WM 2007.

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    • 7
      über Anna

      Leider steht sich Bessons östrogenes Actionschachspiels mit seinen Zeit- und Handlungssprüngen manches Mal selbst im Weg.

      Dennoch: Cillian Murphy und Luke Evans liefern Bewährtes, Helen Mirren fasziniert als KGB'lerin und Sasha Luss überzeugt in ihrer ersten Hauptrolle nach ihrem Debut als Prinzessin Lihio in Luc Bessons "Valerian".

      Zurück zu Luc: Wenn ich mir seine Vita anschaue, frage ich mich, ob ich ihn zu Unrecht so lange auf einem Podest geparkt hatte. Keine Frage, "Im Rausch der Tiefe", "Nikita", "Léon-Der Profi", "Das fünfte Element" und "Johanna von Orléans" sind großartig, aber eben auch aus dem letzten Jahrtausend. "Angel-A", "Adèle", "Malavita", "Lucy", "Valerian" und jetzt "Anna" ließen das gewisse Etwas vermissen. Zumindest bleibt er seinen Model-Castings treu. Von denen ist Lera Abova als Freundin im Hintergrund aber der wahre Hingucker.

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      • 7

        Schade, dass sich 'Emma Stones jüngere Schwester' Jane Levy ("Suburgatory") in Hollywood nicht so recht durchzusetzen vermag.

        • 8

          Es könnte wie bei Robert Redfords "Ein Gauner & Gentleman" der sanfte Abgesang einer Hollywood-Legende sein, doch wie sein alter Ego "Dirty Harry" ist der mittlerweile 89 Jahre alte Clint Eastwood unverwüstlich.

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          • 2

            Der ist so schlecht, dass er schon wieder gut ist.

            Nein, ist er nicht. Ist einfach nur schlecht.

            Vor Filmstart kündigte Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller Patrick Roy Beckert (wer?) vollmundig im Saal an, man würde jetzt in den Genuss des exklusiven Director's Cut kommen. Kunststück: Die 131 Minuten zu lange Version erhielt eine Freigabe ab 18, die auf 105 Minuten gekürzte Fassung wegen Gewaltverherrlichung gar keine.

            Das bringt es auch auf den Punkt: (Vorwiegend) Männer spielen im Wald Soldat. Nur haben sie echte Flinten statt Stöcker, wie ich früher, als ich klein war. Aus dieser Zeit muss auch Patricks Traum stammen, sich so einen Film auf den Leib zu schreiben. Dann gab ihm jemand aber auch noch das Geld dafür...

            Wenn die Pyrotechniker im Vorspann als Produktionsfirma genannt werden und Micaela Schäfer als schauspielerisches Highlight durchgeht, ist die Richtung klar: Nach vorne, Hauptsache es knallt. Warum, wieso, weshalb spielt keine Rolle und wird auch nur in dürftig gespielten Sequenzen eingestreut.

            Tatsächlich ist diese "Reise in den Abgrund" eine Fortsetzung des "Breakdown Forest" von 2013. Oder eine Neuauflage? Ein Prequel? Ist mir eigentlich auch egal. Die Kreisliga-Schauspieler, die sich um die ehemals beliebten Namen Ralf Richter (die einzigen Lichtblicke gebühren ihm), Claude-Oliver Rudolph, Mathieu Carrière und Martin Semmelrogge scharen, chargieren hier in ihrem eigenen Dschungelcamp, bis dass der Tod sie rausholt.

            Am Ende finden diese qualvollen zwei Stunden nicht einmal ein Ende. Entschuldigt diesen Spoiler. Ist aber eigentlich eine Warnung: Diese Humor freie Frechheit von Film soll eine Fortsetzung bekommen. Lauft!

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            • 8 .5

              'Siehe "Das Schicksal ist ein mieser Verräter"!' wäre etwas zu kurz gegriffen und dem hervorragenderen Vorgänger gegenüber auch nicht ganz fair. Zwar ist "Five feet apart", so der Originaltitel, tatsächlich von der gleichen Buchvorlage "The fault in our stars" und der Geschichte eines realen Pärchens, dass sich den im Film beschriebenen Krankheitssymptomen ausgesetzt sieht, inspiriert, aber trotzdem sich Haley Lu Richardson ("Split"), Cole Sprouse (bisher vier Staffeln "Riverdale") und Moises Arias ("Pitch Perfect 3") zwar die Seele aus dem Leib spielen, erreichen sie dann aber doch nicht die Tiefe und Herzlichkeit der Kollegen von 2014. Dies liegt vor allem daran, dass Dokumentarfilmer Justin Baldoni zum Ende hin selbst für meinen Geschmack etwas zu viel Drama auffährt.

              Letztlich hätte ich mir auch etwas mehr Aufklärung gewünscht. Dass es bereits über 1.900 verschiedenen Mutationen dieser Krankheit gibt, wäre vielleicht übertrieben gewesen, aber die im deutschen Sprachgebrauch übliche Bezeichnung Mukoviszidose fiel nicht einmal.

              • 7

                International nichts Neues.

                Das ist per se nichts Schlechtes, da weiß man, was man bekommt. Eine neue Ausrichtung der Women und "Men in Black" hätte Fans womöglich auch irritiert.

                So bleibt vieles beim Alten und ist doch auch auf sympathische Art neu. Das beginnt schon mit der Columbia, die sich den typischen Lichtschutz aufsetzt, der bekannten Vorspannschriftart und der Einblendung des Logos von Amblin Entertainment. Steven Spielbergs Produktionsfirma ist für mich stets schon vor Beginn des eigentlichen Films ein Garant für Kinounterhaltung (2018: "Ready Player One", 2017 "Die Verlegerin", 2015 "Bridge of Spies", 2014 "Madame Mallory und der Duft von Curry", etc. pp.). Mit im Produzentenstuhl saß Barry Sonnenfeld, der die "MiB" 1997, 2002 und 2012 noch selbst inszenierte. Die Regie übernahm dieses Mal F. Gary Gray, der nach Musikvideos u.a. für Ice Cube 1995 mit "Friday" ins Filmgeschäft einstieg.

                Die Frauen und Männer in Schwarz sind auch ohne das Ursprungsduo Will Smith​ & Tommy Lee Jones sympathisch sehenswert. Die sich bereits aus dem Marvel Cinematic Universe kennenden Tessa Thompson (gab die Valkyrie in "Thor: Tag der Entscheidung" und in "Avengers: Endgame") und Chris "Thor" Hemsworth frotzeln sich dank CGI-Sidekick Pawny ('pawn' Englisch für Bauer/Schachfigur) mit so manchem Lacher durch die knapp zweistündige Handlung von Diplomatenmord, Invasion und Verrat.

                Das geübte Auge überrascht der Twist zwar nicht, Rebecca Ferguson, Emma Thompson, Rafe Spall und Liam Neeson - der gut und gerne als Hemsworths Vater durchgehen könnte - leisten aber ihren Beitrag zu einer entspannten Kinoreise nach New York, London, Paris, Marrakesch und Neapel.

                Was ich dann doch vermisst habe, ist ein Titelsong im Fahrwasser von Will Smiths "Men in black" und "Black suits comin'" und Pitbulls "Back in time".

                • 7 .5
                  über Ma

                  Kinosäle, in denen Horrorfilme gezeigt werden, sehen mich selten. Erschrecken oder Ekel finde ich nicht unterhaltsam. Abseits der Filme, die mich dann in der allwöchentlichen Überraschungspremiere gruseln, muss es dann schon etwas ganz Konkretes sein, dass mich anspricht. Bei "Happy Deathday" war es bspw. "Und täglich grüßt das Murmeltier" in der "Scream"-Variante. Oder bei "Winchester" Dame Helen Mirren, die für die Pleite dann auch nichts konnte.

                  Hier ist es nun Oscar-Preisträgerin Octavia "Ma" Spencer, die mich ins Dunkle gelockt hat. Entgegen der deutschen Androhung sieht "Ma" zwar nicht alles, dafür aber gut aus. Ihre Mischung aus Mutterliebe und Frauenzorn hält den neuesten Streich aus der Horror-Schmiede "Blumhouse" am Leben. Bis zum Ende jedenfalls. Das hat es dann im Verhältnis zur Entwicklung davor dann etwas eilig. Diese zweite Zusammenarbeit von Spencer mit Regisseur Tate Taylor (führte sie 2011 in "The Help" zum Oscar) ist aber ein sehenswerter Genre-Vertreter.

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                  • 8

                    Mit den Zeitlinien (Mehrzahl!) komme ich zwar durcheinander - was aber auch daran liegt, dass ich nicht der Typ bin, der sich vor einer Neuerscheinung nochmal alle Vorgänger ansieht (Woher auch die Zeit nehmen? Harry Potter: 17h42, Schulmädchen Report: 19h00, Star Trek: 21h41) - aber dazu am Ende mehr.

                    Für sich genommen ist der "Dark Phoenix" ein erstklassiger Beitrag zum X-Men-Universum geworden. Auch wenn mittlerweile wieder Marvel auf der Packung steht, ist die Ausrichtung eine andere: mehr Drama, mehr Charakter, weniger Humor, weniger Overkill. Die Konzentration auf nur eine Person hat mir in "Captain Marvel" schon gefallen. In ihre Fußstapfen tritt nun die arg unlustige Jean Grey, verkörpert von der als Sansa Stark im "Game of Thrones" bekannt gewordenen Sophie Turner. An der Seite von Leistungsträgern wie James McAvoy, Michael Fassbender, Jennifer Lawrence und Nicholas Hoult - Jessica Chastain bleibt als blasse Antagonistin ihrem Erscheinungsbild treu - macht die mit 15 Jahren in die Serie eingestiegene Engländerin eine sehr gute Figur.

                    Mit bebendem IMAX-Ton sind die hervorragenden Effekte u.a. von Rodeo FX und Soho FX, die beide auch die Drachen zum Fliegen brachten, eine Bank. Oder eine Bahn? Leider war da der Trailer etwas zu redselig... Die 200 Millionen Dollar-Investition sieht man jedenfalls in jeder Sekunde.

                    Produzent, Autor und Regisseur Simon Kinberg (Oscar-Nominierung für "Der Marsianer") setzt hiermit die - "Deadpool" außer Acht gelassen - 2016 mit "Apocalypse" begonnene neue Zeitlinie fort. Erzählerisch bleiben auf solche Weise zwar unendlich viele Möglichkeiten, aber wenn sich durchsetzt, dass Zeitreisen jedes Logikloch verschließen mögen und Tod und Liebe schon im nächsten Film wieder anderweitig besetzt werden, brauchen sich Drehbuchautoren keine Mühe mehr geben und Zuschauer den Geschichten nur noch folgen, bis das Popcorn alle ist.

                    Hier eine chronologische Übersicht der Ereignisse der X-Men and -Women:

                    Alte Zeitlinie:
                    X-Men Origins: Wolverine (2009)
                    X-Men: Erste Entscheidung (2011)
                    X-Men (2000)
                    X-Men 2 (2003)
                    X-Men: Der letzte Widerstand (2006)
                    Wolverine: Weg des Kriegers (2013)
                    X-Men: Zukunft ist Vergangenheit (2014)

                    >> Wolverine reist in die Vergangenheit und ändert den Verlauf der Gesamtgeschichte. <<

                    Neue Zeitlinie:
                    X-Men: Apocalypse (2016)
                    X-Men: Dark Phoenix (Juni 2019)
                    Deadpool (2016)
                    Deadpool 2 (2018)
                    New Mutants (2020)
                    Logan (2017)

                    • 7 .5

                      Was wäre, wenn Superman nicht nur super stark wäre, sondern auch noch super böse?

                      Eine Raumkapsel stürzt auf die Erde und ein kinderloses Ehepaar wähnt sich im Glück, als sie das mitreisende Baby aufnehmen. Doch wie im realen Leben kommen mit der Pubertät die Probleme. Die überschüssige Energie landet leider nicht in der Bettdecke, sondern im örtlichen Diner.

                      Das ist für FSK 16 bisweilen abstrus gewalttätig, aber Idee und Umsetzung vom Team Gunn (produziert von "Guardians of the Galaxy"-Regisseur James, Drehbuch von Cousin Mark und Bruder Brian) lassen die Zuschauer erahnen, wie problematisch es geworden wäre, hätten beide Mütter nicht Martha geheißen.

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                      • 6 .5
                        MarcelN44 05.06.2019, 23:31 Geändert 05.06.2019, 23:45

                        Letztlich zwar liebevoller, dennoch aber durchweg zu spröde erzählter Ü60-Coming of Age-Film, der sich durch die ausufernden Off-Kommentare von Jutta Speidel (Bayrischer Filmpreis für "Um Himmels Willen"), die Hauptdarstellerin Pernilla August (Goldene Palme 1992 für "Die besten Absichten") sprechen und denken lässt, eher wie ein Hörbilderbuch anfühlt.

                        • 8

                          Dieser Romantik-Actioner ist mir seit den 90er Jahren dank seiner Genrekonventionen sprengenden Anmut in ständiger Erinnerung geblieben. Er war 1995 der Karrierehöhepunkt des von Hawaii stammenden Martial Arts-Künstlers Mark Dacascos, der gerade John Wick im Kino Paroli bietet. Dank seiner Schul- und Kampfsportausbildung in Hamburg spricht er nicht nur fließend Deutsch, sondern wurde 1982 auch Europameister im Kung Fu und Karate. Kurz nach den Dreharbeiten heiratete er seine Filmpartnerin Julie Condra, deren Spannung im Film bereits greifbar war.

                          Früher auf dem Index, markieren die heute ab 16 Jahren freigegebenen
                          102 Minuten die ersten Filmrollen, die Christophe Gans dank des befreundeten Filmproduzenten Samuel Hadida (alle "Resident Evil") befüllen durfte. Besonders fleißig war er jedoch nicht: Die Realverfilmung "Die Schöne und das Biest", die Disney ihm 2014 anvertraute, war schließlich erst sein vierter Spielfilm.

                          Vor 22 Jahren erfuhr "Der Sohn des Drachen" zwar auch eine wenig erfolgreiche Kinoauswertung im Original mit Untertiteln, die Verfilmung des gleichnamigen japanischen Mangas aus den 1980er Jahren avancierte aber erst im Heimkino zum Hit. Das in Polizei-Nebenrollen mit der Kanadierin Rae Dawn Chong ("Soulman") und dem in Istanbul geborenen Tchéky Karyo ("Bad Boys") besetzte Actionfeuerwerk ist zugleich auch eine Art esoterische Reise. Dabei verleiht Regisseur Gans der Reise eine Optik mit Wiedererkennungswert und führt die Action als sehenswertes Handwerk vor.

                          Und von wegen für das amerikanische Kino wird nicht synchronisiert:
                          Aufgrund seines französischen Akzentes profitierte der in Paris aufgewachsene Karyo vom tiefen Timbre eines Ron "Hellboy" Perlman.
                          Freilich nur im englischen Original: Im Deutschen wird er von Synchronsprecherveteran Joachim Tennstedt intoniert (u.a. John Malkovich, Michael Keaton, Jeff Bridges und Tom Hanks).

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                          • 10

                            Episch. Magisch. Einzigartig.

                            Ich musste eine Weile darüber nachdenken, bin nun aber der Meinung, dass der spätere Start im Vergleich zu "Bohemian Rhapsody" kein Nachteil für den "Rocketman" ist. So kann der kongeniale Hauptdarsteller ohne Rami Maleks Schatten ins nächste Oscar-Rennen gehen. Es heißt, der "Rocketman" zeige mehr Schatten, als es die Freddy Mercury-Biographie tat. Aber auch dort war ich in der Lage, die dunklen Seiten des Star-Ruhms zwischen den Zeilen zu lesen und empfand Johns Eskapaden nicht als ausufernder. Nach der Entlassung von Bryan Singer brachte Regisseur Dexter Fletcher ("Eddie the Eagle" mit gleichem Frontmann) schließlich beide Filme in die Kinos. Dieser hier basiert auf einem Drehbuch von Lee Hall, der seinerzeit für "Billy Elliot" eine Oscar-Nominierung erhielt und gerade am Kinomusical "Cats" schreibt.

                            Taron Egerton, vor fünf Jahren als "Kingsman" erst durchgestartet - und in der Fortsetzung mit Elton gemeinsam vor der Kamera - empfahl sich bereits 2016 als "I'm still standing" singender Gorilla im Animationsmusical "Sing" für die Rolle des Reginald Kenneth Dwight, a.k.a. Elton Hercules John. Der seit frühen Kindheitstagen musikalisch aktive Sänger, Pianist, Komponist, Komtur des britischen Ritterordens und Knight Bachelor des britischen Titularadels, wünschte sich als mit seiner Filmfirma Rocket Pictures ausführender Produzent seiner Biografie einen Mimen, der auch seinen gewaltigen Hymnen stand halten würde. Und wie Egerton stand hält.

                            Im Deutschen an die Geschichte voran treibenden Stellen untertitelt, kann er die unverkennbare Stimme von Sir John nicht imitieren, aber er kommt ihr sehr nahe und macht dadurch die Geschichte der ersten 40 Jahre des erfolgreichen Lebens des Pop-Titanen unheimlich nahbar.

                            An seiner Seite glänzt der für "Billy Elliot" mit einem BAFTA ausgezeichnete Jamie Bell als Elton Johns Songtexter Bernie Taupin. Zwei die sich fanden, um die Musikwelt zu verändern. Gemeinsam schufen sie 1973 "Candle in the wind" - die 1997 veränderte Version zum Tode Lady Dianas, Princess of Wales, wurde zur meistverkauften Single aller Zeiten - scheiterten aber auch mit "I’ve been lovin you" 1968 im Vorentscheid zum Grand Prix Eurovision de la Chanson.

                            Sei Teil dieser Magie und genieße die Show!

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                            • 10
                              über Aladdin

                              Sowas kann nur Disney!

                              Zwar wird die eigene Zeichentrickvorlage von 1992 reichlich zitiert, im Grunde jedoch schuf Regisseur Guy Ritchie ("Sherlock Holmes" 2009) mit seinem Co-Autor John August ("Charlie und die Schokoladenfabrik") eine neue Version der Geschichte aus 1001 Nacht, die in allen Punkten allen Augen gerecht wird. Vor Vor/Urteilen schützt nur sich eine eigene Meinung zu bilden!

                              Zugegeben: Manches werbewirksam geteilte Foto war eher kontraproduktiv. Aladdin-Darsteller Mena Massoud sieht abseits der Dreharbeiten eher wie ein gescheiterter Deutsch-Rapper aus, und das Geheimnis um den blauen Prinzen von Bel Air hätte bis zur Premiere eines bleiben sollen, doch im Kino fügt sich dann alles perfekt zusammen. Nur dem sich anfänglich in Gesprächen befindlichen Jim Carrey hätte ich ähnliches zugetraut.

                              Allem voran ist Will Smith in seinem ersten Disney-Film ein würdiger Nachfolger für Robin Williams. Beide groß geworden mit einer Comedy-Serie, wurde der Zeichentrick-Dschinni nach Robins Standup-Aktionen gezeichnet, während heutzutage natürlich Motion Capturing (von den SFX-Stars der "Star Wars"-Schmiede ILM) genutzt wird. Der zweifach Oscar nominierte Smith ("Ali" und "Das Streben nach dem Glück") ehrt mit seiner Darstellung jene von Williams, wie er auch seine eigene Note einbringt. Eins mit Sternchen.

                              Der in Ägypten geborene Massoud und die mich stark an Freida Pinto ("Slumdog Millionär") erinnernde Engländerin Naomi Scott sind bisher kaum erwähnenswert in Erscheinung getreten - Scott war der Pink Ranger in "Power Rangers" von 2017 - dürften sich nach diesem Auftritt vor Angeboten aber kaum noch retten können. Die Bollywood-eske Liebelei, die sich von Anfang an zwischen den beiden entspinnt, lebt vom nuancierten Mimenspiel der beiden Mittzwanziger; und der fulminanten Parade von Prinz Ali.

                              Dank der von Originalkomponist und achtfach Oscar-Preisträger Alan Menken (u.a. 2x für "Aladdin" 1992) verfeinerten und fortgeschriebenen Musik und der halben Stunde, die sich mehr Zeit genommen wird, ist es nicht nur legitim, die Geschichte nach 27 Jahren einer neuen Generationen - und all jener, die ihr ihr Herz öffnen - zu präsentieren, es ist obligatorisch. Die modernen filmischen Möglichkeiten ermöglichen ein buntes Musical, dass einem Baz Luhrmann ("Moulin Rouge!") würdig wäre.

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                              • 6 .5
                                MarcelN44 23.05.2019, 16:44 Geändert 23.05.2019, 16:46

                                An dieser Stelle möchte ich gerne zunächst Ulf Schneiders Kritik von FILMtastico zitieren, der ich grundsätzlich zustimme:


                                Nur die wenigsten haben wohl damit gerechnet, dass Keanu Reeves nochmals Star solch einer erfolgreichen Actionserie wird. Der sympathisch zurückhaltende Kanadier wohl auch nicht, zumal diese Allein-gegen-alle-Story eigentlich schon X-Mal erzählt wurde. Dass John Wick dennoch ein globales Phänomen geworden ist und daher auch bereits jetzt schon der vierte Teil bestätigt wurde, hat triftige Gründe:

                                Keanu Reeves
                                Seine coole und rotzige Präsenz ist einfach großartig. Auch im 3. Teil agiert er als lässiges Stehaufmännchen und skrupelloser Todesengel. Dass er kein großartiger Charakterdarsteller ist, kommt ihm bei dieser Figur eigentlich eher zugute - für Gefühle ist hier eh kein Platz.

                                Die Figur John Wick
                                Die Macher haben aus dem Ex-Killer einen düsteren Anti-James Bond geformt: Wenig Glamour, keine Frauengeschichten und die faszinierend düstere Welt der Hohen Kammer mit viiiieeeelen Waffen. Im dritten Teil erfahren wir endlich deutlich mehr über seine Vergangenheit und Herkunft - und das John Wick gar nicht sein richtiger Name ist...

                                Strenges FSK 18!
                                Voll auf die Zwölf, statt ein Ringen um Jugendfreigabe! Bereits der erste Fight im Film macht klar: Auch der dritte Teil ist brutal - sogar schonungslos brutal und der Bodycount wieder absurd hoch. Wir sehen nun auch neue Todesarten (u.a. durch Pferde) und das Staunen und Johlen im Kinosaal war angesichts der hohen Intensität groß.

                                1000 Volt Actionszenen!
                                Sie sind das Fleisch von John Wick und man merkt dem dritten Teil an, dass das Budget größer geworden ist, denn die ungemein dynamischen und exzellent choreographierten Actionszenen sind vom Allerfeinsten und variantenreicher als bei den Vorgängern. Unbestrittenes Highlight ist dabei die „Messer-Szene“. Die Kinowelt hat in den letzten Jahren definitiv nichts Besseres und Innovativeres zu Gesicht bekommen - da fiel mir die Kinnlade runter und der Saal spendete Applaus! Klar: Das ist alles andere als realistisch, doch gerade dieser übertriebene Anime-Geist ist ein Stilmittel von John Wick.

                                Die Story gerät angesichts der wüsten Keilerei da fast schon zur Nebensache, was aber nicht schlimm ist, da sie unmittelbar am zweiten Teil anschließt und ohnehin schnell umrissen ist: Nachdem John Wick die Regel aller Regeln brach, ist er auf der Flucht, da die Hohe Kammer ihn fallen lässt und ein hohes Preisgeld auf seinen Kopf aussetzt. Gut also, dass ihm einige Personen (u.a. Halle Berry) noch einen Gefallen schuldig sind...

                                Die vergebenen 9 Punkte werte ich jedoch deutlich ab, da ich die 132 minütige Kopfschussorgie redundant und die Messerstechereien ermüdend fand. Auch ist die Chronologie der Ereignisse und manche Entscheidung der Charaktere für mich unverständlich. Erfreut hat mich aber noch das Wiedersehen mit dem hawaiianischen Martial Artist Mark Dacascos. Der Europameister im Kung Fu und in Karate - er ging in Hamburg zur Schule - war rund um die Jahrtausendwende aus dem actionlastigen Heimkino nicht weg zu denken.

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                                  Das zweite Drehbuch der erst 33jährigen, aber bereits mit einer Golden Globe-Nominierung 2018 für ihren Erstling "Die Verlegerin" bedachten Liz Hannah beleuchtet das Privatleben einer Spitzendiplomatin auf gleich zwei sehr interessante Weisen: Einerseits folgt sie natürlich der Frage, inwiefern überhaupt ein romantisches Privatleben möglich ist, andererseits wie es im Kompromiss notwendigen Politgeschäft um die persönliche Integrität bestellt ist.

                                  Es ist vor allem die unerwartet gute Chemie zwischen dem Film- und Produktionspärchen, die die neue Komödie von Regisseur Jonathan Levine, der mit Seth Rogen einerseits "50/50" schuf, aber auch "Die highligen drei Könige" verbrach, über das manches mal platte Gagniveau hievt. Die in Südafrika geborene, Oscar prämierte, ehemalige Balletttänzerin Charlize Theron und der kanadische Komiker Rogen mögen vordergründig so kompatibel sein wie Meghan Markle und Danny DeVito, doch aus der Das-Model-und-der-Teddybär-Situation entwickelt sich eine funkelnde, trotz der 125 Minuten Laufzeit recht kurzweilige Romantikkomödie, über deren Drogenwitze ich gerne hinwegsehe. Und ja, das ist Andy 'Gollum/Kong/Caesar/Snoke' Serkis.

                                  Außerdem wurde seit "Pretty Woman" Roxettes Hit "It must have been love" nicht mehr so schön in Szene gesetzt.

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                                    Der vierte Teil dieser dänischen Krimiserie nach Jussi Adler-Olsen-Romanen versprüht zwar TV-Charme, kann aber mit einem bösen Twist aufwarten. Der libanesisch-schwedische Schauspieler Fares Fares gewann für seine Rolle als Assistent Assad dieses Jahr einen Robert, den dänischen Oscar.

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                                      Verglichen mit dem Alter des Universums leben und sterben wir am gleichen Tag. Also öffne Dein Herz für das Schicksal!

                                      Neben schlauen Kalendersprüchen überzeugt die zweite Verfilmung eines Nicola Yoon-Bestsellers nach "Du neben mir" als Lovestory von Ry Russo-Young, die vor zwei Jahren mit "Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie" zu überraschen wusste, vor allem Dank dem greifbaren X-Faktor zwischen den Kino-Newcomern Yara Shahidi (2012 Filmtochter von "Alex Cross") und Charles Melton ("Riverdale").

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                                        MarcelN44 18.05.2019, 11:10 Geändert 19.05.2019, 13:33
                                        über Aladdin

                                        "Die Notausgänge befinden sich rechts und links und vorne und hinten, oben und unten und hier und da und überall!"

                                        Schade, dass es nicht möglich ist, an dieser Stelle die unvergleichliche Stimme des mit 63 Jahren viel zu früh aus dem Leben geschiedenen Komikers Robin Williams in seiner Rolle als Dschinni hörbar zu machen. Obwohl ich ja eigentlich seine unvergleichliche deutsche Synchronstimme meine: Der in den 1970er Jahren durch die Sketchserie "Klimbim" bekannt gewordenen Peer Augustinski starb im Alter von 74 Jahren nur 52 Tage nach dem "Mork vom Ork". Augustinskis Interpretationen seit "Good Morning Vietnam" hatten einen großen Anteil an Williams Erfolg in Deutschland. Zum Dank schenkte dieser ihm nach seinem Oscar-Gewinn 1998 für "Good Will Hunting" eine Replik der Statue.

                                        Die Fußstapfen, in die "Aladdin" 1992 treten musste, waren enorm. Mit "Arielle, die Meerjungfrau" 1989 änderte Disney dauerhaft seine Strategie hin zum Zeichentrick-Musical, gewann damit 2 Oscars und läutete sein goldenes Jahrzehnt ein. "Aladdin" folgte dem Märchen von der Schönen und ihrem Biest und ebnete dem bisher weltweit kommerziell erfolgreichste klassischen Zeichentrickfilm vom "König der Löwen" den Weg: beide erfahren dieses Jahr ein Realfilm-Remake.

                                        Die universelle Geschichte vom Erwachsenwerden, vom Stehen zum eigenen Ich und natürlich über die Liebe kommt hier aus den morgenländischen Erzählungen aus 1001 Nacht. So schön die Liebesgeschichte zwischen Jasmin und Aladdin, für den beim Zeichnen übrigens der junge Tom Cruise Pate stand, beim Entdecken ihrer neuen Welt auch geraten ist, sein Flaschengeist Dschinni ist der gar nicht so heimliche Star der 91 Minuten vom Trickspezialisten-Duo John Musker und Ron Clements (sieben Disney-Filme zwischen 1986 und 2016: zuerst: "Basil, der Mäusedetektiv"; zuletzt: "Vaiana").

                                        Letzten Endes waren die Stapfen passgenau bis zu klein: Das Budget wurde versiebzehnfacht, Musik und Titelsong von Alan Menken gewannen u.a. Oscars (seine Nrn. 5+6 nach "Arielle, die Meerjungfrau", "Die Schöne und das Biest" und vor den beiden für "Pocahontas") und Robin Williams erhielt nach fast dreißig Jahren Pause mal wieder einen Special Achievement Golden Globe für seine Synchronisation. Bei den Aufzeichnungen strapazierte der Improvisationskünstler die Aufnahmetechniker und kam auf über 16 Stunden Audiomaterial! Sein stetes Abweichen vom Drehbuch kostete der Produktion allerdings auch die Oscar-Nominierung für das beste adaptierte Drehbuch. Der Golden Globe war dann sein dritter von insgesamt sechs ("Mork vom Ork", "Good Morning Vietnam", "Der König der Fischer", "Mrs. Doubtfire" und 2005 der Cecil B. deMille Award für sein Lebenswerk).

                                        Sein Wife-time achievement award: https://youtu.be/j0hYctu65yw

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                                          Klassischer Fall vom Verführen mit Highlights im Trailer. Produzentin und Hauptdarstellerin Rebel Wilson ("Isn't it romantic?") gibt zwar mit Kollegin und Oscar-Preisträgerin Anne Hathaway ("Les Misérables") ein lustiges Gespann ab, doch nicht alle Gags im Remake von "Zwei hinreißend verdorbene Schurken" - 1988 mit Steve Martin, Michael Caine und Glenne Headly - sitzen und das nervenaufreibende sowie hormonwechselnde Ende ärgert.

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                                            Wie schlecht man zwei Oscar-Preisträger und zwei Nominierte in Szene setzen kann, beweist Regisseur Steven Knight (u.a. Autor von "Tödliche Versprechen" und "Bauernopfer"). Das ebenso von ihm verfasste Drehbuch wartet zudem mit einem derart hanebüchenen Twist auf, dass einem trotz der karibisch-schwülen Bilder die Haare zu Berge stehen.

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                                              MarcelN44 10.05.2019, 21:27 Geändert 11.05.2019, 13:28

                                              Das Genre des (Anti-)Kriegsfilms ist ein schwieriges. Auch wenn am Ende meist die Guten - oder jene, die sich dafür halten - gewinnen mögen, enthält es doch stets Gräueltaten, ob nun explizit dargestellt oder weichgespült. Heutzutage sind sie jedoch gezählt, in denen sich der von einer Kugel getroffene Soldat den Bauch hält und sachte zu Boden fällt. Es wird nicht mehr geschönt, was so ein Treffer am menschlichen Körper oder auch optisch an seiner Umgebung für Spuren hinterlässt. 1998 war das für mich noch Neuland.

                                              Meine Mutter, bis heute ein Tom Hanks-Fan, wollte sich später im Heimkino auch gerne an "Saving Private Ryan", so der Originaltitel, versuchen. Über die Eröffnungssequenz kamen wir nicht hinaus. So hat sie es zu der für mich ergreifendsten Szene des Films, in der einer Mutter gleich drei Briefe von einem Militärseelsorger überbracht werden, gar nicht erst geschafft.

                                              Die ersten 28 der 169 Minuten haben es in sich. Die Landung der Alliierten am Omaha Beach genannten Strandabschnitt Nordfrankreichs ist für sie extrem entbehrungsreich. Daraus entspinnt sich dann die Idee, den als einzigen von vier Brüdern verbliebenen US-Schützen James Ryan heil nach Hause zu bringen. Real? Wohl kaum. Packend? Aber hallo! Für die Realitätsnähe der dargestellten Kampfhandlung gab es allerdings viel Lob von Weltkriegsveteranen beider Seiten. Vom 70 Millionen Dollar-Produktionsbudget gingen bereits 11 für die vierwöchigen und über 6.000 Liter Kunstblut verschlingenden Dreharbeiten der auch anstrengenden anzusehenden Eröffnung drauf.

                                              Ausnahme-Regisseur Steven Spielberg, der hierfür einen seiner beiden Oscars aus 17 Nominierungen gewann (der andere für "Schindlers Liste"), nahm sich mit seinem hiesigen Hauptdarsteller Tom Hanks (2 Oscars aus 5 Nominierungen für "Philadelphia" und "Forrest Gump") drei Jahre später als Produzent zehn Folgen lang Zeit, diese mit zwei Emmys ausgezeichnete "Band of Brothers" noch eingehender zu inszenieren. Ausahmsweise mal eine Serienempfehlung von mir.

                                              Hanks trägt den überlangen Film aber beileibe nicht alleine. Aus den vielen geläufigen Namen wie Barry Pepper, Giovanni Ribisi, Ted Danson, Paul Giamatti, Bryan Cranston und Dennis Farina ragen Ben Affleck-Kopie Edward Burns und Viel-Filmer Tom Sizemore (220 und damit rund 40 Einträge in der IMDb mehr als Samuel L. Jackson!) heraus.

                                              Als Private Ryan wollte Spielberg ein unbekanntes Allerweltsgesicht. Zu seinem Unmut wurde seine Wahl im Jahr vor Veröffentlichung mit einem Oscar für "Good Will Hunting" prämiert. Für Matt Damon bedeutete sein Mitwirken der endgültige Durchbruch. Auch der damals noch schmächtige Vin Diesel hatte hier einen seiner ersten Auftritte.

                                              Die perfekt komponierten Bilder samt musikalischer Untermalung sind der Beweis für das eingespielte Spielberg'sche Team aus John Williams (Musik), Janusz Kaminski (Kamera) und Michael Kahn (Schnitt). Dieses Trio alleine bringt es bereits auf satte zehn Oscar-Gewinne.

                                              Zu Recht rangiert damit der vielfach preisgekrönte Film von Autor Robert Rodat ("Der Patriot") in den Top 30 der laut IMDb besten Filme aller Zeiten.

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                                                Das ist er also: Der erste Film, für den ich mich aufgrund einer Synchronstimme entschied! Zwar wird hierzulande und besonders Übersee auch damit geworben, wer welcher animierten Figur ihre/seine Stimme leiht, doch weder Lena Meyer-Landrut ("Willkommen in Wunder Park"), noch Elyas M'Barek ("Paddington") und selbst Hape Kerkeling ("Die Eiskönigin") waren für mich Entscheidungskriterien. Bis jetzt.

                                                Nach der Veröffentlichung, dass Ryan Reynolds dem bekanntesten Taschenmonster Pikachu seine Stimme leihen und dessen deutsche Synchronstimme Dennis Schmidt-Foß (auch: Chris Evans, Josh Duhamel, Eddie Murphy, Simon Pegg und Jason Segel) ihm folgen würde, war mein Interesse geweckt.

                                                Abgesehen davon, dass mir der Name als popkulturelles Phänomen geläufig war, habe ich keinerlei Bezug zu den 1996 in einem Videospiel erstmals erschienen Fantasiewesen. Eine Arbeitskollegin erklärte mir noch, dass das allererste Pokémon Simsalabim hieß - oder so ähnlich. Der kleine Dino mit der großen Blume auf dem Rücken kommt jedenfalls auch im neuem Film des animationserfahrenen Rob Letterman ("Monsters vs. Aliens") vor.

                                                Der kleine, knuffige, gelbe Fellball, der wie Deadpool klingt, ist mit Abstand das Highlight der auf dem gleichnamigen Spiel von 2016 basierenden Nintendo-Realverfilmung, welche übrigens erst die zweite nach dem "Super Mario Bros."-Flop 1993 ist. Pikachus Szenen sind süß und lustig, während die Entwicklung der Geschichte von immerhin 13 am Drehbuch beteiligten Autoren gerade in der zweiten Hälfte zu absurd gerät. Und dass Justice Smith schnell an seine schauspielerischen Leistungsgrenzen stößt, fiel mir bereits in "Letztendlich sind wir dem Universum egal" und "Jurassic World: Das gefallene Königreich" auf. Im Umfeld von Bill Nighy und Ken Watanabe muss man natürlich auch erstmal bestehen, aber dann noch vom Motion Capturing an die Wand gespielt zu werden...

                                                Pika pika.

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                                                  Das mag jetzt auf Anhieb etwas gemein klingen, aber die 86jährige Engländerin Sheila Hancock ging mir so gar nicht ins Auge. Ihr Gesicht, dass im "Conjuring"-Universum gut aufgehoben wäre, rückte durch die Zeitlupen und Nahaufnahmen des Isländers Áugúst Jakobsson in den Mittelpunkt. Mit ihm sind alle-neun-Jahre-Filmer Simon Hunter ("Lighthouse" 1999, "Mutant Chronicles" 2008) zwar wunderschöne Landschaftsaufnahmen in seiner Heimat Schottland gelungen, eine besonders inspirierende Geschichte jedoch nicht. Lediglich Kevin Guthrie, der Mr. Abernathy aus den "Phantastischen Tierwesen", weckt Interesse.

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                                                    Herzenssympathisches Biopic über das hierzulande leider als "Dick & Doof" bekannte Komiker-Duo Stan Laurel & Oliver Hardy mit einem nicht nur optisch passenden Darsteller-Duo aus Steve Coogan (Oscar-Nominierungen für "Philomena") und John C. Reilly (Oscar-Nominierung für "Chicago"). Als eines der erfolgreichsten Film-Duos aller Zeiten drehten die beiden zwischen 1921 und 1951 zusammen 107 Filme. Ihr vielleicht bekanntester Kurzfilm, "Der zermürbende Klaviertransport", gewann 1932 als erster (und ihre einziger) Film einen Oscar in der neuen Kurzfilmkategorie.

                                                    John S. Bairds zweiter Film im Fünfjahresrhythmus ist von seiner feinfühligen und humoristischen Erzählweise das komplette Gegenteil seiner "Drecksau" von 2013 (zuvor "Cass" 2008) und war für zahlreiche British Inpependet Film Awards, Baftas und einen Golden Globe für Reilly nominiert.

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