-Maurice- - Kommentare

Alle Kommentare von -Maurice-

  • 8

    "No rules this time"

    Mit Sicario hat Denis Villeneuve 2015 ohne Zweifel ein Meisterwerk geschaffen. Ihm gelang es Spannung, Intelligenz und Aktualität in einer dichten Atmosphäre zu verpacken. Es sind also große Fußstapfen in die Regisseur der Fortsetzung Stefano Sollima treten muss. Sicario 2 schafft es das Gefühl vom ersten Teil wieder hervorzurufen, die Kompromisslosigkeit und Gnadenlosigkeit, die die Handlung ausmacht.

    [Möglicherweise Geringfügige Spoiler]
    Das Drehbuch wurde erneut von Taylor Sheridan geschrieben. Dieses Mal jedoch verläuft die Geschichte langsam im Sand. Außerdem wird ein zweiter Handlungsstrang aufgenommen, der sich zum Finale hin auf überflüssige Art und Weise mit der Haupthandlung schneidet. Einige der Plot Twists sind vorhersehbar und damit verzichtbar. Dennoch packt der Film den Zuschauer bis zum Ende und schafft es ohne langatmige Phasen auszukommen, was den Film noch temporeicher erscheinen lässt, was ihn wiederum zu einer einzigen gnadenlosen Erfahrung des Kampfes gegen den Terrorismus und Menschenschmuggel macht. Allerdings zerfällt das Motiv der ganzen Handlung als die Terroristen, die der Grund für Matt Gravers Mission sind, sich als US Amerikaner herausstellen.
    Das Ende des Filmes legt daraufhin die Schwächen des Drehbuches dar und ist für einen sonst so guten Film unbefriedigend.
    Die Schauspieler passen in ihre Rollen und überzeugen, hauptsächlich Josh Brolin und Benicio Del Toro, die ihre moralisch fragwürdige Partnerschaft aus dem ersten Teil fortführen.
    Zweifellos war es von vornerein schwierig für Sicario einen gelungenen Nachfolger zu produzieren. Stefano Sollima hat seine Arbeit sehr gut gemacht, allerdings hätte aus dem Drehbuch mehr herausgeholt werden können. Sicario 2 versucht so intelligent und politisch, sowie moralisch aufgeladen, wie der Erste zu sein, was ihm jedoch nur teilweise gelingt. Was allerdings erhalten bleibt, ist der atmosphärische und düstere Soundtrack.
    Letztendlich ist Sicario 2 als Action-Thriller ein gut gelungener Film mit hochwertiger Action und fesselnden Szenen. Allerdings steht er dennoch im Schatten seines genialen Vorgängers.

    2
    • 2 .5

      Mir persönlich gefallen ja Cages B-Movies, daher habe ich mich auch dazu entschieden diesen Film zu schauen. Leider konnte er mich von Anfang bis Ende nicht überzeugen. Und es nicht so, dass ich große Erwartungen hatte. Ich erwartete einen unterhaltsamen Thriller, den ich am nächsten Tag wieder vergessen habe. Die ersten 5 Minuten waren vielversprechend, leider driftete das Niveau, und sogar die Handlung, schnell in die eines schlechten Pornos ab. Im Grunde ist die Idee, dass die drei wegen einem Sturm miteinander festsitzen interessant. Zwar gab es ein solches Szenario schon mehrmals zuvor, aber interessant war es trotzdem. Durch die mehrfach verschlossene Tür zum Keller kreiert der Regisseur einen bekannten Horrorfilm-Aspekt, der das Genre des Filmes schnell in die Horror/Mystery Richtung weist. Als Walter dann beginnt das in Filmen allseitsbekannte Kriegstrauma zu verkörpern, beginnt der Film unschlüssig zu werden. Den Horror- und den sozialkritischen Aspekt zu vereinen, gelingt "Grand Isle" leider absolut nicht. Ab einem gewissen Zeitpunkt wirkt es, als wüsste der Film selbst nicht, was er eigentlich sein möchte. Die Schauspieler lassen auch zu wünschen übrig. Ich halte Cages Performance noch für die Beste, von denen, die es im Film zu sehen gab. Die Handlung wird leider schnell absurd. Von Handlungs- bis Logiklücken hat der Film alles zu bieten.

      --Geringfügige Spoiler--

      Nachdem Walter schon von der Polizei gesucht wird hat er logischerweise noch Zeit um sich die Haare zu schneiden und das Outfit zu wechseln.

      --

      Am Ende bleibt der Film leider absoluter Schwachsinn. Das bereits zuvor in anderen Filmen gelungene Konzept Horror und Sozialkritik miteinander zu vereinen geht in "Grand Isle" absolut nicht auf. Auch wenn Nicolas Cage versucht den Film durch seine Performance zu tragen, reicht es einfach nicht.

      3
      • 9

        "Ich kenne meine Tochter."

        Searching verbindet ein für Thriller typisches Thema mit der Digitalisierung und zeigt ihre positiven, aber auch negativen Seiten. Das wird alleine schon dadurch bewiesen, dass es dem Film möglich ist eine komplette Lebensgeschichte auf dem Desktop eines Computers zu zeigen. Searching zeigt unsere Abhängigkeit von moderne Technologie. Zum Beispiel Social Media wird von Vielen benutzt um eine bessere Version von sich zu zeigen, während Margot im Internet sie selbst ist.
        Nach dem Verschwinden von Margot muss ihr Vater also eben jene Social Media Plattformen mit den wir täglich kommunizieren nutzen, um seine Tochter zu finden. Den Desktop eines Computers als filmisches Instrument der Spannung zu benutzen ist keine neue Idee, wohl wahr. Aber es ermöglicht dem Zuschauer sich als Teil der Geschichte zu fühlen. Die Geschichte der Familie Kim, wie sie am Anfang des Filmes gezeigt wird, baut eine nostalgische Stimmung auf und hilft dem Zuschauer dabei, Sympathie aufzubauen und sich mit ihnen zu identifizieren. Searching ist wie ein Puzzle aufgebaut das nach und nach Sinn ergibt. Die Spannung wird langsam aufgebaut und durch clevere Twists und filmische Gestaltungsmittel untermalt. Der Film ist so beängstigend, weil er gerade Eltern mit ihrer schlimmsten Angst konfrontiert. Schauspielerisch war ich von John Cho sehr überzeugt. Da der Film sich so echt anfühlt, kann man über die ganze Zeit hinweg mit ihm mitfiebern und mitfühlen. Natürlich existiert das Thema: Entführung/Verschwinden in Filmen schon, allerdings hat Searching eine komplett andere Herangehensweise die Geschichte zu erzählen. Das macht den Film so besonders und nicht die Tatsache, dass der Film auf dem Desktop eines Computers gedreht wurde.
        Meiner Meinung nach zeigt der Film Eltern auf, wie wichtig es ist ihre Kinder zu kennen. Die Eltern, die bei Searching gezeigt werden, lieben ihre Kinder zwar, aber es wird mehrmals deutlich gemacht, dass sie sie nicht wirklich kennen. Ich finde es erstaunlich wie der Film aus zwei Perspektiven zeigt, was Eltern für ihre Kinder tun würden. Auch, wenn diese Sicht auf den Film etwas überinterpretiert sein sollte, macht Searching all das wieder wett indem er das hält, was er verspricht. Ein innovativer und spannender Thriller, vollgepackt mit Emotionen und unvorhersehbaren Plot Twists. Für mich, einer der besten Filme 2018.

        8
        • 9

          Eine unglaublich skurrile Idee und eine fantasievolle und kreative Umsetzung durfte ich mit diesem Film erleben. Von der Handlung aber, sollte man sich nicht so schnell abschrecken lassen. Denn trotz der surrealen Handlung geht es in dem Film, so wie ich das sehe, darum wie sich die gesellschaftlichen Normen in unser Gehirn eingebrannt haben und für uns schon fast wie Gesetze sind. Darum, denke ich, ist der Film auf so viel negatives Feedback gestoßen. "Swiss Army Man" hat sich von all diesen Normen losgerissen. Sei es nun aufgrund der pubertär klingenden Handlung oder des sich zuerst schwachsinnig anhörenden Soundtrack. Jeder Zuschauer sollte dem Film mit einer ähnlich nüchteren Einstellung wie Manny begegnen und sich fragen: "Warum dürfen wir dies nicht, warum tun wir das nicht? Was hält uns zurück davon Mensch zu sein?". Was Zuschauer am meisten stören könnte, ist allerdings, dass der Film ehrlich ist. Das was der Film zeigt, hinterfragt und auch ein klein wenig verspottet erscheint uns unangemessen und unangenehm, doch bei genauerem Nachdenken ist all dies menschlich. Also warum darf man es nicht zeigen? Warum darf man es nicht hinterfragen? Und warum nicht verspotten? All diese Fragen, die sich meist mit Moral, Ethik und Hemmung befassen sind stets philosophisch angehaucht und bringen den Zuschauer selbst zum Nachdenken. Nicht nur damit befasst sich der Film. Noch ein anderes aktuelles Thema wird angesprochen. Nämlich Müll und Recycling. Mensch werfen Dinge weg wenn sie nicht mehr brauchbar sind und dann werden sie zu Müll. Das wirft bei Manny die Frage auf: "Bin ich auch Müll?". Nüchtern betrachtet, Ja. Für Manny gelten Mülleimer nämlich auch als Metapher für Friedhöfe, da beide Dinge sich letztendlich recht ähnlich sind. All diesen Müll den die Leute weg geworfen haben benutzen Hank und Manny in diesem Film, um Manny an das Leben zu erinnern, das er vergessen hat. Darin, dass Hank versucht Manny zu zeigen, dass das Leben es wert ist, es zu leben, findet Hank selbst Glück und auf eine bewegende und zugegebenermaßen auch lustige Art und Weise lernt Hank von Manny, dass Menschen nur da Menschen sind, wo sie nichts verstecken müssen. Warum lassen wir uns Chancen auf Glück entgehen? Diese und all die anderen Fragen die der Film stellt sind auf eines zurückzuführen. Hemmung. Die Angst etwas könnte schiefgehen oder was die Menschen von einem denken könnten. Damit versucht der Film zu sagen, dass das größte Gefängnis in dem die Menschen leben, die Angst ist, was andere über sie denken. Dieser Film ist ein Versuch all diese Hemmschwellen zu übertreten und Tabus zu brechen. Dies ist überzeugend von den Darstellern inszeniert und allen voran auf eine unterhaltsame Art und Weise dem Zuschauer vermittelt. All dies, was ich in diesem Kommentar benannt habe, macht den Film für mich einzigartig. Ich kann nur empfehlen vor dem Film so gut wie möglich seine Hemmungen abzulegen und danach ist es an einem selbst das Gesehene zu recyceln, aufzuarbeiten und umzudenken.

          7
          • 8 .5

            "Meine Vorfahren wurden hierher gezwungen, stecken hier fest seit nem Jahrhundert. Dieser Schnee und die Stille ist das einzige, was ihnen noch nicht weggenommen wurde."

            Gleich am Anfang des Filmes fällt auf, wie gut die schwere Musik mit der trostlosen und atmosphärischen Kulisse zusammenpasst. Wind River ist kein einzig sinnloser und brutaler Thriller, wie es ihn zu genüge gibt. Mir gefällt wie diese extreme Lebensweise in den Reservaten dargestellt wird und dass der Film versucht die andere und eigentliche Seite von Amerika zu zeigen. Der Geschichtliche Hintergrund wird in ein paar Sätzen erläutert und lässt einen darüber nachdenken, was den amerikanischen Ureinwohner angetan wurde und wie sie noch heute in Armut leben. Abseits dessen sind die Dialoge des Filmes emotional geschrieben, was zu der tragischen Handlung passt. Manchmal kann man schon fast von Poesie reden. Auch habe ich in diesem eine von Jeremy Renners besten Leistungen gesehen, was den Film noch authentischer gemacht hat. Allerdings muss man dazu sagen, dass Wind River ein sehr maskuliner Film, was recht eindeutig ist. Jane Bannert als so unbeholfen und hilflos darzustellen war zwar nicht unbedingt nötig, aber gestört hat es mich nicht. Leider war der Film auch nicht gerade unvorhersehbar. Das liegt aber wahrscheinlich daran, dass ich sehr hohe Erwartungen hatte, welche aber trotzdem erfüllt wurden. Ein von mir erhoffter Twist war aber im Endeffekt gar nicht nötig. Denn die tiefsinnigen Dialoge und die Atmosphäre dieses Filmes machen dies wieder einigermaßen wett. Im Großen und Ganzen kann ich den Film sehr empfehlen, auch wenn einige Szenen nichts für schwache Nerven sind.

            5
            • 9

              Sweeney Todd ist mit Sicherheit einer meiner Lieblingsfilme von Tim Burton. Burton ist dafür bekannt eigenartige und fantasievolle Filme zu machen, wie z.B. Alice im Wunderland. Sweeney Todd ist ein an der Realität angelegtes Musical, dass durch seine überzeichneten und doch aussagekräftigen Bilder etwas Comic-artiges hat. Die düstere Umgebung des viktorianischen Londons sagt mir sehr zu und für eine eigentlich so dunkle Geschichte ist die Ausstattung absolut passend. Auch an der Kleidung wurde nicht gespart, sie ist zeitgetreu und liebevoll für jeden Charakter angefertigt. Die Musik spielt eine wichtige Rolle in diesem Film, da er von ihr lebt. Sie wechselt von heiterer zu trauriger Musik, was von Bildern verstärkt wird. Die Schauspieler haben mich allesamt mit den Gesangseinlagen positiv überrascht. Die Besetzung war sehr passend und jeder Schauspieler hat seine Rolle überzeugend dargestellt. Die Spannung ließ an ein paar Momenten im Hauptteil nach, was aber wieder wettgemacht wurde. In Sweeney Todd wird alles sehr extrem dargestellt. Seien es nun die oftmals heftigen Bluteffekte oder die bleichen Gesichter der Menschen. Ich halte Sweeney Todd für einen sehr gelungenen Film, der trotz alle dem noch Luft nach oben hätte. Zusammenfassend kann ich sagen, dass Sweeney Todd ein Film ist, auf den man Lust haben muss. Ich bin sicher, dass dieser Film nicht jedermanns Sache ist, doch mir hat er mit seinen extremen und fantasievollen Bildern sehr zugesagt.

              6
              • 2 .5

                Ich habe recht hohe Erwartungen an die Serie gehabt und wurde auf ganzer Linie enttäuscht. High Seas versucht eine ziemlich ordinäre Handlung als Mystery zu verpacken, doch scheitert dabei Ernsthaftigkeit und Dramatik zu behalten. Nach der ersten noch einiger Maßen interessanten Folge mutiert High Seas zu einer Seifenoper, wie es sie schon 1000 fach gibt. Die Ausstattung ist in Ordnung, auch wenn einige Details nicht gerade zeitgetreu sind und die Dialoge sind selbst für Soap Verhältnisse miserabel. Von den schauspielerischen Leistungen kann ich auch nicht gerade schwärmen. Wäre diese Serie nicht so schrecklich kitschig, hätte man daraus wirklich eine gute Serie machen können. Meiner Meinung nach verschwendete Zeit. Bis auf etwas Soap und ein absurd peinliches Ende, dass überhaupt nicht in die Handlung passt, hat High Seas nichts zu bieten.

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                • Sieht überraschend gut aus, auch wenn ich mir zuerst Sorgen gemacht habe, dass man so einen Klassiker mit CGI und noch weiteren endlosen Sequels verhunzt. Hoffen wir mal, dass das bei Terminator: Dark Fate nicht der Fall sein wird, auch wenn mich der Trailer nicht gerade umgehauen hat. Vielleicht bringt Adrian Grunberg Rambo ja sogar zu einem guten Abschluss.

                  • 9

                    Zunächst muss berücksichtigt werden, dass van Gogh ein impressionistischer Künstler war, der seine ganz eigene Perspektive auf die Welt hatte. Eben diese eigene Perspektive wird im Film immer wieder gezeigt. Mit Kameraeinstellungen wurde hier sehr viel gearbeitet. Die Art und Weise wie die Kamera gehalten wird ist sehr wackelig und rasch. Genau so hat Vincent van Gogh seine Werke gemalt. Ebenfalls fällt auf, dass die sich ständig verändernde Stimmung des Künstlers sich auch auf die Visualität des Filmes auswirkt. Momente in denen sich van Gogh verloren und einsam fühlt werden mit sehr kalten Farben gezeigt. All diese Aspekte gefallen mir, weil sie den Film selbst zu einem impressionistischem Kunstwerk machen. Dieses hat allerdings auch negativ zu beurteilende Punkte. Zum Beispiel die endlose Langatmigkeit. Der Film bietet überhaupt keine Spannung und hat auch nicht wirklich einen roten Faden, was mich aber nicht allzu sehr überrascht hat. Die Dialoge sind zwar nicht unbedingt tiefgreifend, aber sie machen die Grundideen von van Gogh´s Motiven zur Kunst deutlich. Schauspielerisch hat mir Willem Dafoe´s Leistung gut gefallen und sie half ein wenig dabei zu verstehen was für ein Mensch van Gogh war. Auch auf philosophischer Ebene finde ich den Film ansprechend, da er dem Zuschauer das Gefühl suggeriert: Tue das, wozu du dich berufen fühlst und woran du Spaß hast. Van Gogh ließ sich ebenfalls nie davon abbringen zu malen, obwohl seine Werke verabscheut wurden. Auf jeden Fall ist Van Gogh ein einzigartiger Film der sich von der Masse abhebt und ist vor allem für Kunstinteressierte äußerst Interessant. Daher kann ich den Film klar empfehlen.

                    • 7 .5

                      Der Fall Collini, basierend auf dem gleichnamigen Buch von Ferdinand von Schirach, ist ein Gerichtsthriller, der zwar seine Längen hat, aber trotzdem, meiner Meinung nach, eine gelungene Verfilmung jenen Literaturklassikers ist. Dieser Film erschafft ein angenehmes Klima, welches durch Kameraeinstellungen und entsprechender Ausstattung verstärkt wird. Das Skript ist clever genug geschrieben, dass die verschiedenen Szenen aufeinander aufbauen und man selbst von der Handlung überrascht wird. Da ein Großteil des Filmes im Gericht spielt, geht man vielleicht nicht gerade davon aus, dass der Film sonderlich spannend ist, aber von der ersten Minute fesselt einen diese Geschichte. Mit Elyas M´Barek war ich zuvor in dieser Rolle skeptisch, aber er hat den Charakter überzeugend dargestellt. Der Film verbindet zunächst unerwartet Drama mit Elementen des zweiten Weltkrieges, welche durch eine sehr nostalgische Stimmung mit Rückblicken in verschiedenen Zeitebenen die Geschichte und das Motiv immer nachvollziehbarer macht. Jeder Rolle dieses Filmes wurde mit Hingabe und Mühe dargestellt. Spätestens im Mittelteil wird klar, dass der Film sehr emotional ausgelegt ist. Manchmal wird das meiner Meinung nach schon fast etwas übertrieben. Ein weiterer Kritikpunkt ist der äußerst langatmige Mittelteil. Allerdings lohnt es sich weiterzuschauen und aufmerksam zu bleiben. Denn in diesem Film wird die Frage der Moral und die Verbundenheit mit dem Gesetz umrahmt. Und vor allem dieser Teil regt auch nach dem Film noch zum Nachdenken an. Zusammenfassend kann ich sagen, dass "der Fall Collini" ein sehr emotionsstarker Film ist, der trotz einem recht langatmigen Mittelteil, es schafft Dramaturgie und Spannung mit Moral und dem Gesetz zu verbinden. Jeder, der nach etwas niveauvollerer Unterhaltung sucht, kommt hier sicher auf seine Kosten.

                      • 6 .5
                        -Maurice- 05.05.2019, 09:35 Geändert 05.05.2019, 11:57

                        Suburbicon hat mich durch die interessante Handlung und die Ausstattung der idyllischen Vorstadt angesprochen. Die ersten 30 Minuten des Filmes haben mir gut gefallen, danach aber wurde der Film immer schwergängiger. Doch wieso der Film eine so schlechte Bewertung bekam kann ich nicht ganz nachvollziehen. Sicher, es ist kein Meisterwerk und auch keine anspruchsvolle Unterhaltung. Aber im Endeffekt hat der Film mich unterhalten. Die Coen Brüder haben, wie in den meisten eigenen Filmen, eine ungewöhnliche Art Filme zu machen, auch wenn sie in diesem nur das Drehbuch schrieben. Dass der Film nicht ist wie jeder andere, wird schnell klar. Ob man das nun für gut oder schlecht halten soll, sei jedem selbst überlassen. Mir gefällt ebenfalls die parallele Storyline einer Familie, die es genauso schwer, wenn nicht sogar noch schwerer hat. Der Rassismus dieser Zeit wird aufgegriffen und man fragt sich selbst, wieso die neu eingezogene schwarze Familie so verhasst wird, während die eigentliche Bedrohung nicht beachtet wird. Wie gesagt war der mittlere Teil des Filmes ist recht uninteressant, doch das Ende hat mir wiederum sehr gut gefallen, vor allem wie dies inszeniert wurde. Suburbicon hat mich vor allem an "Burn after Reading" erinnert, in welchem Joel und Ethan Coen Regie führten. Wem dieser Film gefallen hat, der wird wahrscheinlich auch Gefallen an Suburbicon finden. Zusammenfassend kann ich sagen, dass Suburbicon eine gute Idee bietet, die leider nicht so gut umgesetzt wurde. Trotzdem ein unterhaltsames Abendprogramm.

                        3
                        • 7 .5

                          Die erste Folge fing sehr vielversprechend an, da ich sie überhaupt nicht als langweilig empfand. Die epileptische Schnittart hat mir schon fast gefallen, weil es die Serie etwas wacher macht. Auch Benedict Cumberbatch hat mich überzeugt. Ich kann zwar nicht sagen, ob er den Drogen Junkie zu überspitzt oder genau richtig gespielt hat, aber mir hat es gefallen. Trotz eines ziemlich traurigen Themas schafft es die Serie den Zuschauer ab und zu zum Schmunzeln zu bringen. Ebenfalls gefallen hat mir die Farbkorrektur. Die Farben wurden sehr knallig und satt dargestellt, was der Serie eine Art eigenen Stil gibt. Auch das Thema Drogen wird hier stark porträtiert, sowie die Schwierigkeiten eines Entzuges. Leider war nach der zweiten Folge mehr Drama, als Comedy. Das soll nicht heißen, dass die Serie durchgehend deprimierend war. Auch gab es Zeitsprünge in der Handlung, die ich zuerst gar nicht richtig wahrgenommen habe und wo mir einfach der Kontext fehlte. Die letzte Folge gefiel mir wiederum sehr gut. Wie gesagt hat mir die erste Folge sehr gut gefallen, aber danach wurde die Serie immer trauriger und hat mir nicht mehr wirklich viel Spaß gemacht zu schauen. Dennoch hält sie, was sie verspricht. Patrick Melrose ist ein gut inszeniertes und ausgestattetes Drama, das trotz trauriger Handlung es schafft, den Zuschauer zum Lächeln zu bringen. Für jeden, der sich nicht von einer bedrückenden Handlung abschrecken lässt, kann ich die Serie auf jeden Fall empfehlen.

                          • 10
                            über Enemy

                            Enemy ist ein Film, dem meiner Meinung nach viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Das muss nicht unbedingt heißen, dass jeder so empfinden würde. Doch dass er sich von anderen Filmen abhebt merkt man schon nach wenigen Minuten. Zunächst beginnt der Film mit einer recht verstörenden Anfangsszene, die auch im Verlaufe des Filmes nicht richtig Sinn ergeben will. Der Film hat wenig und wenn, sehr schwere Musik, die zum Stil des Filmes passt. Ich glaube, dass man sich bei den Bildern der Skyline, der Stadt besonders viel Mühe gegeben hat, die Stadt so hässlich und trist wie möglich aussehen zu lassen. Sie wirkt so einsam aufgrund dessen, dass so gut wie keine Statisten durch die Stadt laufen und der Hauptcharakter Adam/Anthony meist allein ist. All dies macht den Film natürlich nicht gerade spannend. Auch lässt sich nicht wirklich ein roter Faden erkennen. Doch jedes kleine Detail in dem Film ist zu beachten. Jake Gyllenhalls Performance ist meiner Meinung nach sehr gut, auch wenn er nicht besonders viel Emotionen zeigt. Leider ist der Film recht langweilig und ich habe kurzzeitig überlegt abzuschalten, aber ich habe dem Film eine Chance gegeben. Und ganz ehrlich, auf sachlicher und objektiver Ebene hat mir der Film ganz und gar nicht gefallen. Viele Szenen ergaben für mich einfach keinen Sinn. Nachdem ich Enemy gesehen habe, habe ich noch länger darüber nachgedacht. Und genau das macht meiner Meinung nach einen guten Film aus. Er bringt den Zuschauer noch nach dem Film dazu, darüber nachzudenken. Natürlich ist es unterhaltsamer eine Komödie oder ähnliches zu sehen, aber wer sich für einen Film wie Enemy interessiert, sollte sich ihn auf jeden Fall ansehen. Nun aber dazu, warum der Film für mich so wertvoll ist.

                            -------------------SPOILER---------------------

                            Zunächst muss klar gestellt werden, dass es bei Enemy nicht gerade um die Handlung geht, sondern die Idee. Meiner Interpretation nach bildet der Film die Psyche Adam/Anthonys ab. Das würde auch erklären, wieso kaum Menschen in der Stadt zu sehen sind. Adam/Anthony hat ein offenbar ungesundes Verhältnis zu seiner Mutter. Das sieht man auch in der Szene, in der er mit ihr redet. Sie erteilt Adam/Anthony förmlich Befehle. Die Frage die sich wahrscheinlich jeder gestellt hat ist, wie hängt das mit den Spinnen zusammen. Spinnen sind eine Art Symbol für Weiblichkeit und Frauen in diesem Film. Wenn man sich also überlegt, dass die Stadt Adam/Anthonys Psyche abbildet, sieht man in einer Szene, wie einer Riesige Spinne in der Stadt thront. Das scheint seine Mutter zu sein. Nebenbei genannt sei außerdem, dass eine große Ähnlichkeit zwischen der Spinne im Film und Louise Bourgeois´ Kunstwerk "Maman" besteht. Adam und Anthony sind zwei sich bekämpfende Ich-Anteile. Sie kämpfen um die Kontrolle von Adam/Anthonys Psyche. Doch warum verwandelt sich Helen am Ende in eine Spinne. Gerade als Adam/Anthony wieder bereit dazu ist eine Beziehung mit einer Frau einzugehen, erscheint ihm seine Angst vor Frauen und einer Beziehung zu diesen. Diese unterbewusste Einstellung zu Frauen hat er allerdings nur aufgrund seiner entfremdeten Beziehung zu seiner Mutter. Dass Villeneuve (Regisseur) damit nicht die allgemeine Psyche des Mannes meint, wird klar als Adam/Anthony den Brief mit dem Schlüssel zu dem Raum vom Anfang öffnet, welcher mit UNIKA beschriftet ist, was nichts anderes heißt als Unikat. Und genau das ist Adam/Anthony. Ich hoffe ich konnte damit etwas Klarheit zu den ungeklärten Fragen zu Enemy schaffen. Ob der Film nun auch nach dieser Interpretation dem Geschmack entspricht muss jeder für sich entscheiden. Ich kann nur empfehlen nicht voreingenommen auszuschalten und sich dazu zu entscheiden den Film zu verstehen.

                            4
                            • 9 .5

                              Diese Serie erfüllt nicht nur, sondern übertrifft sogar meine Erwartungen. Seit langem habe ich derart spektakuläre Bilder nicht mehr gesehen. Es ist gerade für Leute wie mich, die in der Stadt wohnen, atemberaubend zu sehen, wie die Welt der Flora und Fauna aussieht. Man hat zwar Eindrücke dieser Welt und kann sich grobe Vorstellungen dessen machen, aber eine solche Atmosphäre habe ich in einer Dokumentation, mit Ausnahme von Planet Erde, noch nicht erlebt. Auch diese Serie vom BBC ist enorm aufwendig in ca. 3500 Drehtagen gefilmt worden, was man auch merkt und wertschätzt. Durch diese Aufwendigkeit bietet uns Netflix nun eine Reise durch die verschiedenen Teile dieser Welt auf eine 8-teilige Serie komprimiert. Auch diese Serie regt zum Nachdenken an und man fragt sich, wie sich die Welt so verändern konnte. Es werden in der Serie zwar die schönen Seiten dieser Welt gezeigt, aber das ist ein völlig anderes Bild, als das was viele Menschen von der Welt haben. Darauf, dass die Flora und Fauna bedroht wird, wird man allerdings auch häufig genug hingewiesen, was schon fast etwas lästig wird. Von einer von der BBC produzierten Dokumentationsserie erwartet man aufgrund von Planet Erde und Unser blauer Planet relativ viel und dieser Ruf wird auch dieser Serie absolut gerecht. Wer also ein Netflix Abonnement hat und sich nur ansatzweise dafür interessiert, dem empfehle ich dringend sich diese Serie anzusehen.

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                              • 7

                                "M - Eine Stadt sucht einen Mörder" ist eine geheimnisvolle Thriller Serie, die in Österreich spielt. Es geht darum, wie eine kleine Stadt mit dem Mord von Kindern umgeht und wie sie reagiert. Interessant zu sehen ist, wie die kleine Gemeinde von Mal zu Mal ängstlicher wird und wie sie letztendlich beschließt selbst zu handeln. Im Grunde wird in dieser Serie zuerst einer nach dem anderen Charakter gezeigt und darauf aufmerksam gemacht, dass jeder der Mörder sein kann. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und werden von Folge zu Folge näher beschrieben. Die nun von Misstrauen geprägte Stadt scheint immer weiter in die Enge getrieben zu werden. Der Schein der idyllischen Kleinstadt bricht und die zerütteten Familien zeigen ihre wahren Gesichter und wie weit sie bereit sind zu gehen um ihre Kinder zu schützen. Der Versuch den Zuschauer immer wieder auf die falsche Fährte zu führen gelingt leider nicht wirklich. Den vermeintlichen Mörder immer wieder, zumindest seine Silhouette, zu zeigen macht die Serie meiner Meinung nach nicht wirklich spannender und zerstört die Idee vom gefürchteten Mörder schon fast. Die Serie ist leider, wie erwartet, etwas langatmig. Mir fehlt hier irgendein Element, dass die Serie unverwechselbar macht. Ich denke man kann diese Mini-Serie nur als großes Ganzes bewerten. Doch zu sehen wie die Bevölkerung sich selbst auf die Suche nach dem Täter macht, verleiht der Serie etwas Atmosphäre. Wer ein Abo bei TVNOW hat, dem kann ich diese Serie auf jeden Fall empfehlen, doch die Serie für happige 16,99 Euro zu kaufen kann ich nicht empfehlen.

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                                • 6 .5

                                  "Girl on the Train" ist ein Beziehungsthriller, der erst sehr schwergängig scheint. Die Handlung werde ich nicht in die Bewertung miteinbeziehen, da dieser Film eine Buchvorlage hat und ich objektiv bleiben möchte. Die verträumte und alkoholabhängige Rachel Watson wird von Emily Blunt gespielt und das schien sie sehr gut zu machen. Der Film ist kein Psycho-Thriller und hat auch auf der psychologischen Ebene nicht sonderlich viel zu bieten. Es geht hauptsächlich um Sex und Affären. Hier werden die Charakterrollen Frau und Mann sehr klar aufgeteilt. Männer werden als hormongesteuerte Fieslinge, deren Hauptgedanke Sex ist beschrieben, während Frauen als schwache und von ihren Beziehungen abhängige Menschen abgestempelt werden. Dieser Teil hat aber keine allzu große Rolle für meine Bewertung gespielt, da, wie gesagt, objektiv bleiben will. Die erste Hälfte des Film fand ich sehr langatmig und die düstere Umgebung und Umstände machten es schon fast unangenehm diesen Film zu schauen, da es wenig Lichtblicke etc. gibt. Dafür wurde es zum Ende des Films hin äußerst spannend. Ob der Film eine unerwartete Wendung hat, kann ich nicht wirklich beurteilen. Etwa ab der Hälfte des Films wird das Ende doch sehr vorhersehbar. "Girl on the Train" ist trotz einigen schon fast langweiligen Szenen sehr komplex aufgebaut und ist nichts zum nebenbei Schauen. Es handelt sich um einen sehr sensiblen Film, der mit Sicherheit nicht jedermanns Sache ist. Trotzdem kann man durch die genügend ausgearbeiteten Charaktere diesen Film mitfühlen und wer ein klassisches Drama, welches als Thriller verpackt ist, zu schätzen weiß, dem kann ich diesen Film auf jeden Fall empfehlen.

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                                  • 7

                                    Zuerst sollte man vielleicht erwähnen, dass "True Story" nicht nur von wahren Ereignissen inspiriert ist, sondern eine komplett wahre Geschichte ist. In diesem Film handelt es sich um eine grausame Tat, den Mord an einer Familie. Es gab absolut kein Motiv für die Morde. Unverhofft wird Ex - Journalist Michael Finkel mit hineingezogen. Christian Longo, der potenzielle Mörder, möchte ihm die Wahrheit erzählen. Die ganze Wahrheit. Finkel verliert sich immer mehr im Leben von Christian Longo. Der Film wird durch schwere Musik und eine meist äußerst einsame Kulisse geprägt. Fest steht, dass der Regisseur am Ende des Films nicht herumdrehen konnte, da er diesen Film nach einer komplett wahren Geschichte filmen wollte. Gut an diesem Film gefällt mir, dass er den Zuschauer zum Nachdenken anregt. Was führt einen Menschen zu einer solchen Tat? "True Story" greift tief in die Psyche von Christian Longo. Wer kein besonderer Fan von dieser Art Stimmung ist, sollte diesen Film vielleicht nicht sehen. An sich ist der Film relativ spannend, außer in ein paar Szenen, die wirklich langatmig sind. Dialoge und Schauspielerische Leistungen sind akzeptabel, aber kein großer Pluspunkt. In diesem Film dreht es sich durch und durch um Manipulation. Das ist zwar manchmal ganz spannend, aber im Endeffekt ziemlich vorhersehbar. "True Story" zeigt wie leicht Menschen zu beeinflussen sind. Dass mir der Endteil des Films nicht gefallen hat, kann ich nicht in meine Kritik einfließen lassen, weil es nun mal so geschehen ist. Im Großen und Ganzen ein guter Film für die Abendunterhaltung, aber nicht für jedermann.

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                                    • 7
                                      über Gold

                                      GOLD ist eine typische Rise & Fall Story, auf die ich erst vor kurzem gestoßen bin. Auch diese Geschichte basiert auf wahren Ereignissen. Leider wurden diese relativ stark verändert. Matthew McConaughey wertet auch diesen Film auf und scheint in seiner Rolle aufzugehen und ist meiner Meinung nach absolut richtig besetzt. Auch wenn der Film im Großen und Ganzen wie ein zweitklassiger ´The Wolf of Wallstreet´ wirkt, halte ich ihn für gelungen und kann nicht ganz nachvollziehen, warum er so mittelmäßige Kritiken bekam. Jedoch gibt es in diesem Film ein paar Dinge, die auch ich bemängeln muss. Leider baut der Film keine wirkliche Spannung auf, sondern läuft vor sich hin. Obwohl der Film 121 Minuten geht, was vollkommen in Ordnung ist, kam er mir unfassbar zu lang vor. Gewünscht hätte ich mir im Hauptteil etwas mehr Spannung. Ich glaube hier wurde diese äußerst interessante Geschichte nicht zu Ende gedacht. Aber es gibt auch viele positive Aspekte. Außer der schon angesprochenen guten schauspielerischen Leistungen, bietet GOLD eine packende Geschichte mit toller Kulisse und einem interessanten Charakter, der in den 80er Look perfekt hineinpasst. Wem ´The Wolf of Wallstreet´ oder ´War Dogs´ gefällt, dem kann ich diesen Film zwar empfehlen, aber ein Muss ist er auch nicht wirklich.

                                      • 7

                                        Death Wish ist ein loses Remake des gleichnamigen ´74er Films. Bruce Willis in der Hauptrolle hat mich zunächst gefreut, ob er im Endeffekt in die Besetzung passt, sei mal dahingestellt. Auch in diesem Film gibt es wieder einige bekannte Gesichter (Dean Norris: Breaking Bad, Vincent D´Onofrio: Chained). Der Soundtrack ist für diese Rachegeschichte perfekt und absolut passend. Eine Sache möchte ich nicht vorenthalten: Die FSK Einstufung dieses Filmes ist begründet, obwohl sich der Regisseur Eli Roth untypisch zurückhält. Ich muss auch gestehen, dass ich mir dies bezüglich etwas Sorgen gemacht habe, da ich absolut kein Fan von Filmen wie Hostel bin. Die Spannung hält sich in Grenzen und leider hat der Film nichts wirklich besonderes an sich. Ich hatte gehofft, dass der Film etwas mehr bietet als einen normalen Rachethriller. Allerdings muss ich sagen, dass ich persönlich solche Thriller absolut unterhaltsam finde. Wenn die Besetzung dann auch noch stimmt, reicht mir das vollkommen. Trotzdem erfüllt der Film meine Erwartungen und ist absolut ausreichend zur Abendunterhaltung. Mein Tipp ist nur, die Messlatte nicht zu hoch zu setzen. Ansonsten, eine klare Empfehlung.

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                                        • 6 .5
                                          über Polar

                                          Ich habe mich seitdem der Trailer herauskam auf den Film gefreut und am Abend als er erschienen gesehen. Dass der Film überspitzt sein würde war mir allerdings schon davor klar und das muss absolut nicht heißen, dass der Film schlecht ist. Durch diese Art entwickelt der Film einen eigenen Stil. Es ist ein Film mit vielen altmodischen Elementen, trotz der ausgefallenen Charaktere. In erster Linie handelt es sich um Gewalt. Auch wenn dieser Film, zumindest von der Handlung her, an Filme wie John Wick erinnert, ist er doch anders. Obwohl ich es anders erhofft hätte besteht dieser Film aus viel zu viel stumpfer Gewalt. Das Herausreißen von Kehlköpfen und abtrennen der Schädel ist eindeutig übertrieben. Jedoch weiß Mads Mikkelsen in dieser Rolle zu überzeugen. Die Location in Toronto finde ich absolut passend und stimmungsvoll. Jedoch hatte ich mir von dem Film mehr erwartet als Gewalt und Sex. Wer auf der Suche nach einem, von der Handlung her, ähnlichem Film ist, sollte sich unbedingt John Wick ansehen. Und wer Mads Mikkelsen in seiner besten Rolle sehen will, sollte sich die Serie Hannibal ansehen. Bestimmt gibt es viele Leute, die solche Filme (Polar) toll finden und denen kann ich den Film absolut empfehlen. Jedoch kann ich sagen, dass ich dem Film wohl keine zweite Chance geben werde. Trotz all dem war der Film unterhaltsam, wenn auch nicht auf einem hohen Niveau.

                                          • 6

                                            Bird Box zeigt das Leben in einer Dystopie. Eine ausgerottete Welt, in der nur noch wenige Menschen um ihr Überleben kämpfen. Der Film erinnert mich vom Konzept her stark an "A Quiet Place", wo ein ähnliches Szenario gezeigt wird. Bird Box schafft es eine Spannung aufzubauen, die über den Film hinweg nicht verloren geht. Der Film benutzt eine schwere Musik, der die Atmosphäre noch düsterer macht. Mit Sandra Bullock und John Malkovich, welche beide sehr gute Schauspieler sind, wird der Film noch intensiver. Leider sind einige Aspekte des Films nicht ganz nachvollziehbar oder einfach nicht gut genug erklärt. Zum Beispiel die Vögel. Dem Film zufolge können sie die Menschen vor diesen Wesen warnen. Aber wieso? Und ich denke es gäbe noch einiges mehr über die Wesen zu erfahren. Jedenfalls ist das Konzept gut genug um einen Film darüber zu machen, aber leider nicht zu Ende gedacht. Der Film bietet zwar tolle Bilder und Spannung, aber ist leider nicht so gut wie ich es mir erhofft habe. Die eingebauten Sequenzen und das stundenlange Rudern durch den Fluss macht den Film leider auch nicht besser.
                                            Im großen und ganzen ist der Film sehenswert, aber auf keinen Fall ein Muss. Der Gedanke der Dystopie wird hier zwar benutzt, aber leider nicht gut genug beschrieben.

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                                            • 8 .5

                                              The Ritual ist ganz klar einer meiner Lieblings Netflix Filme. Auch wenn ich kein großer Horror Fan bin, schafft es dieser Film kein bisschen der Spannung zu verlieren und mich zu überraschen. Im Gegensatz zu einem ähnlichen Film wie "Blair Witch" ist dieser Film kein bloßer Horrorfilm. Er schafft es eine anständige Handlung mit einem Mythos zu verbinden. Da ich das Buch nicht gelesen habe kann ich nicht sagen, ob er der Vorlage entspricht, was er aber absolut nicht muss. Die vier Freunde, die durch den Tod des fünften, etwas abgespalten sind müssen zusammenhalten und überleben. Der Tod von Rob (dem fünften Freund) wird nicht einfach unter den Tisch gekehrt um die Zuschauer mit einem Horrorstreifen zu schockieren, sondern wird über den Film hinweg immer wieder ins Zentrum gebracht. Die Musik und die Kulisse sind perfekt für die Handlung und die Idee. Der Film lässt einem nicht gerade das Blut in den Adern gefrieren, aber für einen nicht-Horror-Fan ziemlich spannend. Das Ende fand ich etwas sehr weit hergeholt, aber ansonsten war dieser Film für meine Bedürfnisse perfekt!

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                                              • 7
                                                über Ozark

                                                Ozark bietet eine gut durchdachte Idee, die kompakt und leicht zu verstehen ist, sich aber über den Rest der Serie erweitert. Bei Ozark wird eine zerüttete Familie porträtiert, die aufgrund der misslichen Lage zusammenhalten muss. Trotz einiger langatmiger Szenen gefiel mir die Serie gut und ich hoffe sehr eine genauso gute dritte Staffel. Ich weiß, dass die Trübseligkeit der Stil der Serie ist, aber diese Serie war für mich einfach zu viel davon. Die gute Kulisse hat mich davon aber wieder etwas absehen lassen. Die Serie wird von erfahrenen Schauspielern gestützt und verdient meiner Meinung nach mehr Aufmerksamkeit. Wirklich süchtig gemacht hat Ozark mich nicht, aber es hat mich auch nicht kalt gelassen. Leider muss ich sagen, dass die deutsche Synchronisation schrecklich ist. Ich lege also jedem, der in Erwägung zieht sich diese Serie anzusehen, nahe, sie sich der originalen Version anzusehen. Wenn einem die Serie nicht nach den ersten paar Folgen gefällt, dem gefällt sie wahrscheinlich auch nicht nach der ganzen ersten Staffel. Gut aber kein "must see". Trotzdem eine klare Empfehlung.

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                                                • 6 .5

                                                  Für mich war es eine große Überraschung zu hören, dass Disjointed nach der zweiten Staffel, die hier aus irgendeinem Grund nicht angezeigt wird, abgesetzt wurde. Zwar war diese Sitcom speziell, aber das gab ihr ihren eigenen Stil. Disjointed bietet gute Gags und auch, in manchen Szenen, Trauer. Kathy Bates scheint sich in ihrer Rolle wohl zu fühlen und lässt einen gar nicht mehr aus dem Lachen heraus. Was mir nicht gefällt sind die eingebauten Lacher. Echt nervig, wie Tae Kwon Douglas jetzt sagen würde. Die Charaktere sind meiner Meinung nach nicht genug ausgearbeitet. Daher auch meine Bewertung. Wer in den ersten paar Folgen schon feststellt, dass es nicht seinem Humor entspricht, sollte lieber abschalten. Aber wem der Humor gefällt, dem gefällt die Serie sicherlich auch.

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                                                  • 8 .5
                                                    -Maurice- 27.12.2018, 12:04 Geändert 14.03.2021, 17:27

                                                    Da ich ein großer Fan von Breaking Bad bin, dachte ich ich sehe mir mal das Prequel an, dass auf die Vergangenheit des Gauners und Anwalts Jimmy McGill alias Saul Goodman eingeht. Die Serie gefiel mir von Anfang an, auch wenn man den Humor öfters nicht ganz zuordnen kann. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und es werden viele bekannte Gesichter aus Breaking Bad eingebaut, leider nicht Walter White und Jessie Pinkman. Wer also auf eine Cameo der beiden hofft, dem muss ich diese Vorstellung leider nehmen. Auch wenn ich seit der ersten Staffel auf den Saul Goodman hoffe, den wir alle aus Breaking Bad kennen und lieben, konnte mich diese Serie wirklich überzeugen. Fest steht, dass Better Call Saul eine der Serien ist, von der man mehrere Staffeln sehen muss um sich wirklich eine Meinung bilden zu können. Ja, Better Call Saul hat seine Längen und mag manchmal etwas langweilig sein, aber trotzdem bietet diese Serie eine gut ausgearbeitete Geschichte und ist perfekt ins Genre Dramedy einzuordnen. Von mir daher eine klare Empfehlung.
                                                    Hier nochmal die Bewertung aller Staffeln im Überblick:

                                                    Staffel 1: 9/10
                                                    Staffel 2: 8,5/10
                                                    Staffel 3: 9/10
                                                    Staffel 4: 8/10
                                                    Staffel 5: 9/10

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