Miss_Jupiter - Kommentare
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Alle Kommentare von Miss_Jupiter
Ich wollte "The Eyes of My Mother" schon viel früher anschauen... aber vor kurzem habe ich ihn mir auf Netflix reingezogen.
Die junge Francisca (Kika Magalhães) erlebt als Kind die brutale Ermordung ihrer Mutter mit und lebt ab diesem Zeitpunkt alleine (oder doch nicht?!) in einem furchtbaren Trauma gefangen in ihrem Elternhaus. Ihre Mutter war Chirurgin in Portugal und brachte ihrer Tochter rein beiläufig alle nötigen Kenntnisse der menschlichen Anatomie bei. Diese nutzt Francisca, um in ihrer eigenen morbiden Welt zu (über)leben. Ihre grenzenlose Angst vor der Einsamkeit und dem Alleinsein treibt sie zu schrecklichen Taten, die sie aber fast vollständig verdrängt und somit als nützlich und rechtmäßig für ihr eigenes Weltbild und ihren Überlebenswillen ansieht. Der sehr seltsame, verstörende und doch wunderschön inszenierte s/w-Film weiß nicht so genau, wo er eigentlich hin möchte, trotzdem funktioniert er sowohl als anspruchsvolles Drama als auch Horrorfilm, der den Zuschauer von der ersten Sekunde an fesselt. Das Grauen spielt sich fast nur im Kopf ab, denn das, was man nicht zu sehen bekommt, ist der eigentliche Horror und dies gelingt "The Eyes of My Mother" auf sehr geschickte und subtile Art und Weise. Wer auf blutigen Grusel steht, ist bei diesem Film an der völlig falschen Adresse, denn er ist durch lange intensive Kameraeinstellungen und eine sehr ruhige Erzählweise doch eher ein "leiser" und zurückhaltender Film, aber genau aus diesen Gründen auch sehr eindrucksvoll und atmosphärisch. Auch die Hauptdarstellerin Kika Magalhães als Francisca ist beeindruckend.
Fazit: wohl nicht für jeden geeignet, aber dennoch empfehlenswert.
Ich dachte, ich schau ihn mir mal an, aber eigentlich war es vergeudete Lebenszeit.
Mir fiel auf, dass ich während des Films nicht ein einziges Mal herzhaft gelacht habe, wogegen ich beim "alten" Ghostbusters mit Aykroyd, Ramis und Murray doch sehr oft lachen musste. Die merkwürdige "Geister"-Schar im neuen hat mich ziemlich kalt gelassen (vielleicht wegen CGI??) und die wunderbaren nostalgischen Gefühle, die ich beim Streifen von 1984 empfand, waren hier gänzlich verschwunden.
Nicht wenige haben sich darüber aufgeregt, dass die neuen Geisterjäger ausschließlich von Frauen dargestellt wurden. Konnte ich nicht ganz nachvollziehen, weil es mir schlichtweg auch egal war... aber es kommt halt darauf an, ob die Darstellung mit so viel Esprit und Charme daherkommt wie in dem Original. Und das war bei diesem Streifen leider nicht der Fall.
Was bleibt, ist eine leidlich spannende "Komödie" mit nervigen Protagonistinnen, der es an Humor, Einfallsreichtum und originellen Ideen mangelt und bei den "Witzen" reicht es eigentlich auch nur zum Fremdschämen. Achja, Chris Hemsworth und Andy Garcia (!) spielen auch noch mit... hätte ich fast vergessen zu erwähnen, für diejenigen, die es interessiert.
Fazit: Man sollte Kult-Klassiker einfach nur Kult-Klassiker sein lassen und damit hat es sich!
Wunderbare Filme in deiner Liste unterlegt mit netten, prägnanten und kurzen Einleitungen und Erklärungen zu jeder Filmauswahl und dabei noch "The Fellowship of the Ring" auf 1. Was will man mehr? Daumen hoch...
Deine Meinung über Jackson's "King Kong" teile ich übrigens zu hundert Prozent!
Habe das eben erst mitbekommen.... sehr traurig und viel zu jung.
Sobald ich ihre Stimme höre, denke ich immer noch zuallererst an Gillian Anderson als Agent Scully in Akte X, solch eine markante, angenehme und einprägsame (weibliche) Stimme mit einem sehr hohen Wiedererkennungswert habe ich vorher noch nie gehört. Sie wird fehlen.
R.I.P. Franziska...
Der einzigartige surreale Bilderrausch "Holy Motors" von Leos Carax mit dem fantastischen Denis Lavant in der Hauptrolle bietet eine lynchartige, sehr eigentümliche Atmosphäre und eine Handlung, zu der ich nichts schreiben werde. Diesen Streifen muss man einfach selbst erlebt haben. Er lässt sich in kein bestimmtes Genre einordnen und ist überdies mit keinem anderen ähnlich gelagerten Streifen vergleichbar. Es gibt derer sowieso nicht so viele. Wenn man "Holy Motors" noch nicht kennt, sollte man vorher möglichst wenig bis gar nichts über ihn in Erfahrung bringen und ihn ohne Ablenkungen anschauen. In einer Nebenrolle ist Kylie Minogue zu sehen.
Wer auf Filme steht, die abseits aller Normen und wirklich einzigartig sind, ist hier bestens aufgehoben!
https://www.youtube.com/watch?v=QdvBLFI5kIs
Der italienischstämmige Türsteher Tony (grandios: Viggo Mortensen) erhält den Auftrag, den afroamerikanischen Jazzpianisten Don "Doc" Shirley (ebenso grandios: Mahershala Ali) als dessen Chauffeur auf seiner Tournee durch die Südstaaten zu kutschieren. Die zwei grundverschiedenen Männer erleben eine für sie individuell aufregende, erkenntnisreiche und bisweilen sehr einfühlsame und gefühlvolle Reise, die für beide zu einem unvergesslichen Erlebnis wird.
Tony ist ein wenig gebildeter Proll aus der Arbeiterklasse, der Vorurteile gegenüber Schwarzen hegt, aber die Begegnung mit Shirley und die lange gemeinsame Zeit auf Tour lässt ihn nachdenklich werden und er ändert seine Meinung grundlegend.
Shirley hingegen ist ein kultivierter, hochintelligenter Musiker, der viel Wert auf gutes Benehmen und ein gepflegtes Miteinander legt, was Tony vollkommen abgeht. Im Laufe der Zeit bahnt sich so etwas wie eine zaghafte Freundschaft zwischen den beiden Männern an. Tony erfährt auf manchmal schmerzhafte Art und Weise, wie Schwarze im Jahre 1962 in den Südstaaten behandelt werden und verteidigt und rettet Shirley aus unangenehmen und brenzligen Situationen. Das "Negro Motorist Green Book", das beide auf ihrer Fahrt begleitet, ist ein zynischer Ratgeber und "Reiseführer" für Schwarze, der ihnen Hotels und Restaurants empfiehlt, in denen sie sich aufhalten und übernachten dürfen.
Shirley ist ein "gern gesehener" Künstler, der seine Auftritte vor weißem Publikum mit riesigem Erfolg absolviert, aber ansonsten noch nicht einmal als Gast das Recht hat, mit ihnen in einem Restaurant zu essen und stattdessen in eine Abstellkammer verfrachtet werden soll. Diese ambivalenten Situationen verstören Tony immer mehr und der besonnene Shirley muss ihn des öfteren davon abhalten, Dummheiten zu begehen.
Peter Farrelly's "Green Book" ist ein genialer Film, bei dem alles stimmt. Vor allem die Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern Viggo Mortensen und Mahershala Ali stimmt zu einhundert Prozent. Die wunderbaren Dialoge zwischen den beiden sind erfrischend humorvoll, sehr ironisch und sarkastisch, aber der unverhohlene Rassismus und die permanente Diskriminierung, der Shirley ausgesetzt ist, verursacht beim Zuschauer ein sehr bitteres Gefühl.
"Green Book" zeigt auf wunderbare und herzliche Art und Weise, wie sich Tony und Shirley trotz ihrer sehr unterschiedlichen Charaktere gegenseitig inspirieren und einer vom anderen durchaus etwas lernen kann... Shirley fungiert dabei als eine Art Cyrano de Bergerac, der an Tony's Stelle Briefe an dessen Frau verfasst, im Gegenzug kann Tony Shirley Kentucky Fried Chicken schmackhaft machen... es sind die kleinen Dinge, die diesen Film so wertvoll und besonders machen und die die Menschlichkeit in dunklen Kapiteln der Geschichte in den Vordergrund rücken. Selbstverständlich muss die fantastische Musik noch erwähnt werden. Shirley's Passagen am Klavier sind der Hammer.
Trotz der eigentlich sehr ernsten Thematik macht es unbändig viel Spaß, den beiden Hauptprotagonisten zuzuschauen und zuzuhören und am Ende hätte man gerne noch länger dieser Reise beigewohnt.... Fazit: Absolute Empfehlung!
"You never win with violence. You only win when you maintain your dignity."
Ich weiß nicht so genau, was ich von der Serie halten soll. Das Setting gefällt mir ausgesprochen gut, erinnert ein wenig an "2001 Odyssee im Weltraum" und die Handlung sehr stark an "Event Horizon". Bei den Darstellern bin ich ziemlich zwiegespalten, außer Gretchen Mol und Eoin Macken machen die anderen einen 08/15-Job. Sam Strike als "Thale" ist noch einigermaßen ausdrucksstark und höchst ambivalent in seiner Rolle als Außerirdischer und hat mir recht gut gefallen. Die übrigen hinterlassen bei mir keinerlei Eindruck und auch die Dialoge sind jetzt nicht gerade der Bringer. Ab und an gibt es ein paar spannende und auch gruselige Momente, das war's dann auch schon. Ansonsten dümpelt das Ganze so vor sich hin und wirkt lieblos und oberflächlich. Auch die "Auflösung" der merkwürdigen Vorkommnisse an Bord wird recht schnell offensichtlich und ist an kaum verhohlener Albernheit nicht mehr zu überbieten. Nunja, mehr als eine 4,5 gibt es von mir nicht. Auch die Buchvorlage von George R.R. Martin hilft da überhaupt nichts mehr. Dann schaue ich mir lieber in Endlosschleife sämtliche Staffeln von "Game of Thrones" an oder lese Martin's "A Song Of Ice And Fire". Da habe ich auf jeden Fall mehr davon. ;-)
Francis (Owen Wilson), Jack (Jason Schwartzman) und Peter (Adrien Brody) sind Brüder, haben sich nach dem Tod ihres Vaters auseinanderdividiert und in ganz verschiedene Richtungen hin entwickelt. Von ihrer Mutter schon in jungen Jahren im Stich gelassen, wurde ihnen nun auch noch ihre letzte Verbindung zueinander genommen und die drei leben über den Globus verstreut. Nach einem Jahr versucht der älteste von ihnen, ein Wiedersehen zu arrangieren. Mit lädiertem Gesicht (nach einem Autounfall) begrüßt Francis die beiden anderen schließlich auf dem durch Indien fahrenden Zug "The Darjeeling Limited". Die Reise durch dieses riesige exotische Land wird ein unvorhergesehener spiritueller Trip, eine Art Selbstfindung und bedeutet für einen geliebten Menschen eine große Überraschung...
Ich mag solche wundersamen Geschichten, die sehr viel Situationskomik, Wortwitz und geniale Szenen voll skurriler Menschlichkeit beinhalten. Wer auf solche intelligent gemachten Streifen steht, ist bei "The Darjeeling Limited" von Wes Anderson bestens aufgehoben. Melancholisch, poetisch, herrlich absurd und mit großartigen Darstellern weiß dieser Film auf unterschiedlichste Art und Weise zu unterhalten und auch zum Nachdenken anzuregen.
Bill "Fucking" Murray ist in einem kurzen Gastauftritt zu sehen.
"The Darjeeling Limited" ist ein ganz wunderbarer, tiefsinniger, manchmal trauriger und doch auch sehr humorvoller Streifen über drei sehr unterschiedliche Männer, die durch diese Reise zu sich selbst finden, was zwar einige Zeit in Anspruch nimmt, diese aber dennoch erforderlich ist, um das zwischenmenschliche Verhältnis der drei Brüder zueinander wieder auf Vordermann zu bringen. Und diese Zeit will selbstverständlich mehr oder weniger sinnvoll genutzt werden. ;-)
"The Man Who Planted Trees" ist eine wunderschöne Geschichte, sie ist sehr einfühlsam und menschlich, mit angenehmen Farben ausgestattet und hat eine eindringliche und trotzdem simple Botschaft. Dies ist eine intelligente Parabel über das Gute im Menschen, das im Kleinen beginnen kann, schließlich in einem großen positiven und nachhaltigen Ereignis endet und eine imposante Veränderung bewirkt.
Etwas Neues beginnen, wo vorher Ödnis, Verderben und Hoffnungslosigkeit herrschten. In diesem Streifen ist es als das Pflanzen von Bäumen eines einfachen Schäfers beschrieben. Dieser geniale Kurzfilm ist ein Beispiel dafür, dass bei allen schlimmen Dingen, die auf dieser, unserer schönen Erde geschehen, wie Krieg und Zerstörung, man sich letztendlich nicht an deren Vernichtung schuldig machen muss und schließlich Aufrichtigkeit, Beharrlichkeit und Menschlichkeit gewinnen. Eine einzige Person ist dazu imstande, im Einklang mit der Natur zu leben und somit in der Lage, mit einfachen, aber überlebensnotwendigen und uneigennützigen Mitteln ein karges, fruchtloses Stück Land in ein Paradies zu verwandeln. Solche Filme mit einer starken und motivierenden Geschichte und Wertigkeit sind heutzutage wichtiger als jemals zuvor.
"Mistaken for Strangers" ist eine gelungene Mischung aus Doku, Tourneeeindrücken, Stardom, Anspruch und unübersichtlichem Chaos und doch ist es auch nichts von alledem. Gerade deshalb ist dieser Film so wohltuend anders, weil er besonders und ganz speziell ist und damit gründlich die Erwartungshaltung des geneigten "The National"-Fans (wie ich einer bin) unterläuft.
Mit einer kleinen digitalen Kamera filmt Tom, Amateur-Horrorfilmer und Bruder von Mastermind und Sänger von "The National", Matt Berninger, die US-Indieband bei ihrer High Violet-Welttournee, die sie von Paris über u.a. London, Berlin, Los Angeles und New York führt. Das dabei herausgekommene, leicht dilettantische Material ist ziemlich chaotisch, aber nichtsdestotrotz zeigt es genau das, wofür "The National" steht: Innovation, Energie und grenzenlose Songmagie. All das fängt der Streifen mehr oder weniger (gekonnt) ein, ist begeisternd und erfrischend, vollkommen abgefahren und zeigt die Kreativität und den überbordenden Ideenreichtum, mit der "The National" seit vielen Jahren so erfolgreich ist und eine ziemlich große Fangemeinde erreicht.
Das Herz des Indiefans schlägt höher, die Leidenschaft für diese Musikrichtung ist bei Sichtung von "Mistaken for Strangers" noch lange nicht am Limit.
Durch die bisweilen raue, aber hervorragende Doku zieht sich sogar so etwas wie eine verrückte (chaotische) Handlung und in das distanzierte und kühle Understatement der Band gelingt es Tom, eine wunderbare Rotzigkeit einzuführen. Sein eigentliches Vorhaben bald aus dem Blick verlierend, feiert er die Nächte durch und auch er versinkt im Chaos und nervt damit die Band. Das Ende vom Lied - Tom wird gefeuert und muss nun versuchen, aus dem ganzen Durcheinander der vergangenen Monate so etwas wie einen Film zustandezubringen.
"Mistaken for Strangers" ist das Dokument eines fast depressiven allumfassenden Scheiterns, das aber in Wirklichkeit keines ist und zeigt und beschreibt die große Verlorenheit und Leere in einer Welt der Kunst, eingefangen zwischen fantastischer Musik und Filmsequenzen. Im Film spielen Humor und Trauer eine Rolle, manchmal geht beides ineinander über. Man versteht dabei, dass Matt Berninger seinen Bruder dazu motiviert, aus sich herauszugehen und etwas eigenes zu (er)schaffen.
Herausgekommen ist eine satirische, skurrile, humor- und gefühlvolle Doku mit einem manchmal ernsten Hintergrund, die nicht nur die Musik in den Vordergrund stellt, sondern auch die verzwickte und schwierige Beziehungskonstellation zwischen den beiden Berninger-Brüdern hervorhebt. Absolut mitreißend und sehenwert!
https://www.youtube.com/watch?v=cgRsYkKb1eI
Die junge Irin ist eine richtig gute und überaus talentierte Darstellerin, authentisch, ungekünstelt, wandlungsfähig, sehr natürlich und ausdrucksstark.
Das erste Mal fiel sie mir in Peter Jackson's "The Lovely Bones" (In meinem Himmel) auf, da war ich schon schwer von ihr begeistert und beeindruckt. Auch in "Atonement" (Abbitte), "Grand Budapest Hotel", "Hanna" (Wer ist Hanna?) und in "Lady Bird" war sie genial. Hoffentlich sieht man zukünftig noch viel mehr von ihr! Sie ist eine Bereicherung für jeden Film. Als nächstes schaue ich mir "Byzantium" mit ihr an... bin mal gespannt auf diesen Streifen von Neil Jordan.
Das CBGB war in den 70er-Jahren die Geburtsstunde und Brutstätte für New Wave und Punk in den USA. Damals noch vollkommen unbekannte Bands und Künstler wie Television, The Ramones (wohl am engsten mit dem CBGB verbunden), Patti Smith, Dead Boys, The Velvet Underground, MC5, Mink DeVille, Iggy Pop and the Stooges, Talking Heads oder auch Blondie mit Debbie Harry, gaben sich dort praktisch die Klinke in die Hand und nicht wenige wurden mit Hilfe dieses Clubs berühmt. Auch The Police gaben hier ihr US-Debüt.
Im Süden Manhattans an der Bowery eröffnete vor 40 Jahren der berühmte Club seine Pforten, der fortan zur Heimat von Punk und New Wave werden sollte.
Das CBGB von Hilly Kristal (wunderbar in dieser Rolle und mit geiler Frise: Alan Rickman) war für 33 Jahre eine feste Größe und Institution für die Undergroundkultur und ihre Musik.
Der Film über diesen ehemaligen fantastischen Club, eigentlich ausgerichtet auf Country, Bluegrass und Blues (kurz: CBGB), beleuchtet die Geschichte dahinter, seine Entstehung, die (finanziellen) Schwierigkeiten, die Kristal das Leben schwer machten und ihn letztendlich dazu veranlassten, auch Bands anderer Musikrichtungen zu buchen, um nicht pleite zu gehen. Dies erwies sich schließlich als großer Erfolg und ebnete den Weg für den Punk und seine Ikonen.
In weiteren Rollen sind u.a. Malin Åkerman als Debbie Harry, "Foo Fighters"-Drummer Taylor Hawkins als Iggy Pop und Rupert Grint als Cheetah Chrome von "The Dead Boys" zu sehen.
Für mich als Rock-, Blues- und (ehemaliger) Punkfan ist dieser Musikfilm eine einzige Offenbarung und ein Hochgenuss. Der Nostalgiebonus kommt noch dazu und wehmütige Erinnerungen erwachen und durchfluten Körper und Seele. Der Streifen ist sowohl eine wunderschöne und liebevolle Hommage als auch ein Zeitdokument einer leider vergangenen Ära, die wohl in dieser Art und Weise nie mehr wiederkommen wird. Das CBGB war, ist und bleibt für immer ein absolut legendärer und genialer Ort, die Wiege des amerikanischen Punks, der wichtigen Bands die große Chance und den Startschuss für ihre Karriere geebnet hat. Dafür muss man ihm und dem verstorbenen Clubbesitzer Kristal bis in alle Ewigkeit danken!
Kleine Playlist aus dem CBGB-Soundtrack (21 Songs):
https://www.youtube.com/watch?v=SGgpnkTGcOc&list=PLpxqISO4iMxcYHXB95LB1Adf_XE_0x9-Y
Tommy (fantastisch: Tom Hardy) und Brendan (Joel Edgerton) sind Brüder, mögen sich nicht besonders und haben sich von ihrem Vater distanziert bzw. sind diesem entfremdet.
Als sie sich aus verschiedensten Gründen bei einem MMA (Mixed Martial Arts)-Turnier anmelden, um die Siegerprämie zu kassieren, eskaliert die Situation und die Brüder stehen sich in einem Duell gegenüber, das sowohl innerhalb als auch außerhalb des Rings stattfindet.
Der Sport, hier besonders MMA, spielt selbstverständlich eine Hauptrolle in Gavin O'Connor's überragendem "Warrior", aber die zwischenmenschlichen Befindlichkeiten von Tommy und Brendan stehen eigentlich im Fokus. Beide Männer tragen heftige Probleme mit sich herum und versuchen, mit diesen -so gut es eben geht- klarzukommen.
Zwischen ihnen steht der geniale Nick Nolte als Vater, der nicht perfekt ist, viele Fehler hat, seine Söhne nach wie vor liebt und versucht, diese wieder zu erreichen und zu ihnen durchzudringen.
Wer sich nicht vom Begriff "Sportlerdrama" irritieren und abhalten lässt, bekommt hier einen hochgradig emotionalen Streifen geboten mit einem herausragenden Tom Hardy als Tommy.
Das Vater-/Söhne-/Gespann Hardy, Edgerton und Nolte brilliert auf ganzer Linie und bietet Schauspielkunst vom Feinsten. Die Chemie stimmt, alle drei harmonieren blendend miteinander, agieren absolut überzeugend und glaubwürdig und erreichen durch die manchmal atemberaubende Darstellung ihrer Schicksale eine Tiefe, Vielschichtigkeit und Verletzlichkeit, die beim Zuschauer auf einer ausgedehnten Klaviatur der Gefühle spielen. Nolte wurde vollkommen zu recht für den Nebenrollen-Oscar nominiert.
"Warriors", ein großartiges, zu Herzen gehendes, außergewöhnliches Drama, das nicht nur für Sportbegeisterte und MMA-Anhänger überaus empfehlenswert ist.
'Here I am the Moonlight Man with a six-barrel shooter
But I’m not that kinda guy, I have a dream
Sometimes I get the elevator to the top of the Burj Al Arab
And shoot my guns across Dubai
Bang, bang, bang, I’m that kinda guy
But mostly I curl up inside my typewriter
Curl up inside my typewriter and wish that I could die
Your legs are so long they should come with their own elevator
Don’t worry darling I’ll be coming around to see you later
Because between you and me and my best friend the housefly
I’m a Steve McQueen with a big, beautiful dream
I am god
I am god thinking about god thinking about Steve McQueen
It’s for me the sirens and the sylphs do their twilight pining
On Saturday night I walk on someone else’s stomach lining
Up and down the street, call me a cab, call me a cab
No I’m a housefly called God and I don’t give a fuck
Here I come up the elevator
Sixty floors hoping I don’t get stuck
And everyone out here does mean
And everyone out here does pain
But someone’s gotta sing the stars
And someone’s gotta sing the rain
I’m the atomizer
I’m the vaporizer
I turn everything to crud
I like it here in your flesh and blood
I’m the elevator man don’t you see?
You’re a spine lashed, long legged lovely young thing
Call me a cab, I’ll drive to the top of the Burj Al Arab and fire my guns across your stomach
Because someone’s gotta sing the stars
And someone’s gotta sing the rain
And someone’s gotta sing the blood
And someone’s gotta sing the pain
Watch out you fuckers
I’ve got my six shooter and my housefly on a lead
I’m Burj al-McQueen and I’m coming to make every last one of you bleed
God is great, chances are
God is good, well I wouldn’t go that far
I’m Steve McQueen the atrocity man
With my strap-on blood porn dream
But mostly I curl up inside my typewriter with my housefly and cry
I tell my housefly not to cry
My housefly tells me not to die
Because someone’s gotta sing the stars
And someone’s gotta sing the rain
And someone’s gotta sing the blood
And someone’s gotta sing the pain'
Thank you, Nick...
Das Prequel zu "The Thing" von 1982 ist praktisch von der Handlung her fast genauso angelegt wie der geniale Carpenter-Film, kommt aber nicht an die beklemmende und einzigartige Atmosphäre heran, die diesem Streifen so einen verdammt unangenehmen und furchteinflößenden Beigeschmack verliehen hat, und das in positiver Hinsicht. Die CGI-Effekte vom "neuen" Ding sind zwar relativ gut gemacht, aber das von Rob Bottin handmade Monster von '82 ist unübertroffen. Die Darsteller des Prequels sind ok, und Mary Elizabeth Winstead versucht als Kate Lloyd ein wenig den MacReady raushängen zu lassen, was ihr natürlich nicht gelingt, trotzdem ist sie in ihrer toughen und überlegten Rolle als "kühlen Kopf" bewahrende Wissenschaftlerin überzeugend. Auch Joel Edgerton, den ich übrigens klasse finde, macht seine Sache gut. Was mir sehr gut gefällt, ist das Ende des Films, weil hier ("Achtung: kleiner Spoiler") der Anfang von Carpenter's "The Thing" von 1982 vorweggenommen und auch mit der damaligen geilen Anfangsmusik unterlegt wird. Fazit: kann man sich anschauen, aber die große Begeisterung und der wirkliche, heftige Grusel, die der alte "The Thing"-Film bei mir ausgelöst haben, fehlen hier gänzlich.
Der 15jährige William (Patrick Fugit) bekommt durch das Musikmagazin "Rolling Stone" die Chance, die aufstrebende Band Stillwater auf ihrer "Almost Famous"-Tour zu begleiten und damit seinen Traum zu verwirklichen, in den Beruf des Musikjournalisten hineinschnuppern zu können. Er lernt dabei nicht nur das Leben auf der Überholspur und den Lifestyle Sex & Drugs & Rock'n'Roll kennen, sondern auch die süße Penny Lane (Kate Hudson), die allerdings hinter dem charismatischen Gitarristen Russell (Billy Crudup) her ist. William's Mutter (Frances McDormand) hält unterdessen nicht sehr viel von seinen Plänen...
Cameron Crowe erschuf mit viel Gespür ein großartiges Porträt und gleichzeitig eine bittersüße Hommage an ein nostalgisches wunderschönes Lebensgefühl einer vergangenen Ära, gespickt mit viel Herz, Gefühl, Humor und großer Detailgenauigkeit. Die mit viel Esprit und Schwung agierenden Darsteller vermögen es, das Herz des Zuschauers im Nu zu erobern und ihn mitzunehmen auf eine Reise, die manchmal wehtut, aber immer wieder die Glückshormone in die Höhe schießen läßt, ihn nicht mehr freigibt und in eine Wohlfühloase einwebt. Die hervorragende Musik fängt diesen Zeitgeist gekonnt ein, umschmeichelt äußerst angenehm die Sinne und die Seele und sorgt für ein außerordentliches Hörvergnügen. Auf diesen Trip möchte wohl fast jeder mitkommen und mit "Almost Famous" ist man mittendrin auf einem wehmütigen Ausflug in die Vergangenheit, der gerne ewig andauern möge...
Hier 3 Songs aus dem genialen Soundtrack:
Stillwater - Fever Dog https://www.youtube.com/watch?v=_fxdDJYvVyE
Led Zeppelin - That's The Way https://www.youtube.com/watch?v=Phd48YT18vY
Elton John - Tiny Dancer https://www.youtube.com/watch?v=KBWfUc5jKiM
Die Erde ist in der Zukunft nahezu unbewohnbar und unwirtlich. Nur noch wenige Menschen leben auf ihr, die meisten haben sie verlassen, um auf den Jupitermond IO zu gelangen. Zu den wenigen Verbliebenen gehört Sam, die auf der abgelegenen Forschungsstation ihres verstorbenen Vaters mit allen Mitteln um ihr Überleben kämpft. Ihre Alternative: die verpestete Erde mit dem letzten Shuttle zu verlassen und weit weg ein neues Leben zu beginnen. Micah, ein weiterer Überlebender, wird zu ihrem ständigen Begleiter. Beide versuchen schließlich, die Basis zu erreichen, um gemeinsam der Erde zu entfliehen....
Sehr ruhig erzählte Geschichte, die beiden Protagonisten Sam (Margaret Qualley) und Micah (Anthony Mackie) machen ihre Sache gut und der philosophische Inhalt ist eigentlich recht fesselnd. Trotzdem hat mich der Film nicht ganz abgeholt, weil sich irgendwann doch gepflegte Langeweile bei mir einstellte, obwohl ich zwischendurch immer wieder fasziniert von der Landschaft und dem übrigen Setting der vergifteten Erdatmosphäre war. Das und die beiden Hauptdarsteller ließen mich den Film bis zum Ende schauen. Guter Ansatz, fast schon traurige und hoffnungslose Story, aber der träge erzählte Plot, die Ereignislosigkeit und die (Entdeckung der) Langsamkeit des Streifens ist auf Dauer ein wenig ermüdend. Nichtsdestotrotz kann man ihn sich anschauen. Wer allerdings auf ein wenig Action hofft, ist hier absolut falsch aufgehoben.
"Searching for Sugar Man" von Malik Bendjelloul ist die verrückte, nahezu unglaubliche Dokumentation über die Suche der beiden Südafrikaner Stephen „Sugar“ Segerman und Craig Bartholomew Strydom nach dem amerikanischen Musiker Sixto Rodriguez. Entdeckt in einer kleinen Bar in Detroit veröffentlichte Rodriguez 1970 und 1971 in den USA zwei LP's, die in Südafrika in kurzer Zeit wahnsinnig populär wurden, in seinem Heimatland kannte ihn fast niemand. Nach Veröffentlichung der Studioalben, die wenig Anklang in den Vereinigten Staaten fanden, zog Rodriguez sich zurück und lebte bescheiden als Bauarbeiter.
In Südafrika wurden wenig bis gar keine Informationen über den Künstler bekannt wegen der damaligen Apartheid-Politik und der internationalen Isolation. So wurde Rodriguez im Laufe der Zeit zur Legende mit dem anhängigen Gerücht, er habe sich auf offener Bühne erschossen.
Er selbst erfuhr absolut nichts von seiner Popularität und seinem Ruhm, da seine Plattenfirma ihm die Story seines Erfolgs nicht übermittelte.
20 Jahre später gelang es einem Journalisten, ihn ausfindig zu machen.
Geniale Doku und beeindruckendes Porträt, das in ruhiger Erzählweise die im wahrsten Sinne des Wortes wunderbare Geschichte dieses einzigartigen charismatischen Folksängers dem Zuschauer/-hörer nahebringt. Ausschnitte seiner ersten Südafrika-Konzerte lassen Emotionen entstehen, die einem nahebringen, dass Rodriguez' Songs es verdient hätten, weltweiten Anklang zu finden und dementsprechend auch Klassiker zu werden.
Ein wahres Märchen über einen Künstler, der wegen dieser Doku schließlich doch noch hoch verdient und vollkommen zu recht international bekannt wurde.
https://www.youtube.com/watch?v=oKFkc19T3Dk (Rodriguez - Cause)
Der erfolglose, aber sehr talentierte irische Straßenmusiker Guy (Glen Hansard) lernt eines Tages in Dublin eine ebenso talentierte tschechische Pianistin (Markéta Irglová) kennen.
Das war es eigentlich schon zur Handlung. Der Film funktioniert durch nahezu improvisierte sparsame Dialoge der beiden Hauptdarsteller, der Fokus liegt natürlich auf der Musik. Unverkrampft und authentisch agieren die beiden Protagonisten, so dass man fast den Eindruck bekommt, einer halbdokumentarischen Geschichte beizuwohnen.
Ungekünstelt und echt wirkt "Once" auf den Zuschauer, er und sie kommen einander näher, nicht unbedingt auf körperlicher Ebene, sondern die bedingungslose Liebe zur Musik verbindet die beiden sowie gegenseitiger Respekt und Wertschätzung. Bei diesem Film kann man seine Seele baumeln und sich verzaubern lassen von zwei überaus sympathischen Menschen, die mit Hilfe ihrer Obsession den für beide sehr komplizierten Alltag meistern und die davon träumen, irgendwann den Weg einer Musikkarriere einschlagen und verwirklichen zu können. Hansard und Irglová (auch im richtigen Leben waren sie für einige Zeit ein Paar) versprühen einen Charme, der glaubwürdig und ungemein warmherzig rüberkommt und den Zuschauer sofort in seinen Bann zieht. Die Landschaftsaufnahmen in Irland, wenn die beiden u.a. auf dem Motorrad in Dublin's Umgebung unterwegs sind, sind ein Augenschmaus. Gefühle und Emotionen, Wärme in Kopf und Magengegend, sich den zärtlichen Liedern hingeben mit allen zur Verfügung stehenden Sinnen, das alles und noch viel mehr ist "Once".
Kleine wunderschöne Indie-Perle mit einer wohltuend zurückhaltenden, positiven Atmosphäre, die man nur in der OV anschauen sollte.
Hier einer der schönsten Songs aus dem Film, "Falling Slowly". Die Augen schließen und einfach genießen...
https://www.youtube.com/watch?v=FkFB8f8bzbY
Einzigartiger, fast schon psychedelischer Rausch von Film, sei es, visuell, soundtechnisch oder aber auch aufgrund des überwältigenden Settings. Blade Runner 2049 ist genauso gut wie sein Vorgänger, die düstere hoffnungslose Atmosphäre ist dort sogar noch besser in Szene gesetzt. Denis Villeneuve ist es bravourös gelungen, ein apokalyptisches Weltbild perfekt auf die Leinwand zu bannen. Das futuristische, von Dauerregen, Trostlosigkeit, Düsternis und Dreck umgebene und monströs anmutende Los Angeles ist so abstoßend wie Jared Leto in seiner Rolle als Niander Wallace. Harrison Ford als Deckard war nie besser. Er tritt erst spät, aber sehr eindrucksvoll, in Erscheinung.
Ryan Gosling macht als neuer Blade Runner K umgeben von entrückter und distanzierter Melancholie und Traurigkeit die Drecksarbeit, dabei immer auf der Suche nach seiner Identität. Diese Frage zieht sich -wie schon in seinem Vorgänger- durch die philosophische Handlung des Films. Woher kommen wir und noch wichtiger: WAS sind wir? Was bedeutet humanoid? Sind Androiden womöglich menschlicher als der Mensch? Ist der Unterschied irgendwann überhaupt nicht mehr zu erkennen? Ein brillianter Science Fiction-Streifen, der im klassischen Film Noir-Gewand daherkommt: intelligent, verworren, überraschend, bis auf wenige Ausnahmen ruhig und dennoch bis zum Ende hin spannend mit hervorragenden Darstellern. Fazit: Ich hätte nicht gedacht, dass mir Blade Runner 2049 noch ein wenig besser gefallen würde wie der von 1982, aber er hat es geschafft!
Janis Joplin war eine Urgewalt, roh, authentisch und gleichzeitig ein zerbrechliches und trauriges Geschöpf, das nach außen hin das quirlige, stets fröhliche kleine Mädchen spielte. Wie viel davon gespielt, und was schließlich echt war, wusste wohl nur sie selbst. Ihre Stimme war ungeschliffen, kraftvoll und voller Emotionen. Niemand sonst war in der Lage, all ihre negativen und positiven Gefühle sowie ihre Sensibilität, Exzentrik, ihren Schmerz und ihre Einsamkeit nur durch ihr einzigartiges Timbre und die überwältigende Ausdruckskraft in ihre Songs zu integrieren und auf diese Weise die Menschen zu erreichen und sie gleichzeitig in der Seele zu berühren. Ihre Musik war genauso faszinierend und klug wie Janis selbst.
In der hinreißenden Doku kommen ehemalige Weggefährten und Freunde, wie z.B. Kris Kristofferson und ganz am Ende auch John Lennon zu Wort.
Ihre Heroinsucht war nicht unbedingt eine Flucht vor sich selbst, sondern eine Flucht vor den Problemen anderer, die diese an sie herantrugen. Um sich selbst davor zu schützen und sich auch nicht zu verlieren, griff Janis immer wieder zur Nadel. Ein ständiges Auf und Ab begann, auf schwere Zeiten folgte dann wieder ein sehr schöner Lebensabschnitt, in der sie vollkommen clean war. Trotzdem starb sie am 4. Oktober 1970 an einer Überdosis Heroin. Das Album "Pearl" wurde posthum veröffentlicht.
Janis war eine außergewöhnliche Frau mit einer noch außergewöhnlicheren Stimme. Ihre Musik und ihre Lieder sind unsterblich, denn sie erschuf mit ihrer Kreativität und musikalischen Dynamik eine ganz neue Dimension des Blues.
Fazit: außerordentlich empfehlenswerte Doku, nicht unbedingt nur für Fans von Janis...
https://www.youtube.com/watch?v=nLN72sR9w0M (Kozmic Blues)
https://www.youtube.com/watch?v=VfGSd-tikH4 (Cry Baby)
Jonathan Demme's "The Silence of the Lambs" ist für mich der ultimative perfekte Thriller, bei dem alles stimmt. Hochspannung, Darstellerkunst, Setting und auch die Musik sind bestens auf- und miteinander abgestimmt. Diese bis ins kleinste Detail passenden Dinge machen aus diesem Film ein Kultereignis, das man immer wieder gerne anschaut. Jodie Foster als angehende FBI-Agentin Clarice Starling verleiht ihrer Rolle das nötige Spektrum an Einfühlungsvermögen, Fingerspitzengefühl und Urteilsfähigkeit, die sie für die Analyse des seit Jahren im Hochsicherheitstrakt lebenden Serienkillers, Kannibalen und hochintelligenten Psychiaters "Hannibal, the Cannibal" Lecter (genial und für immer mit dieser Rolle verbunden: Anthony Hopkins) benötigt. Er hilft ihr nach anfänglichen "zwischenmenschlichen" Differenzen bei der Suche nach einem weiteren Serienmörder, genannt "Buffalo Bill", der seine Opfer nach deren Tod häutet.
Der psychologisch raffinierte Streifen ermöglicht es dem Zuschauer, sich ein ganz eigenes Bild von den verschiedenen Protagonisten zu machen, ja, er vermag es sogar, dass man eine gewisse Sympathie für Lecter hegt, gleichzeitig jagen einem wohlige, gut dosierte Schauer den Rücken herab. Der intensive Blick aus Lecter's Augen, den er hinter der zentimeterdicken kugelsicheren Glaswand seines Gefängnisses Starling zukommen lässt, trifft auch den Cineasten bis ins Mark und man hat den Eindruck, er blickt auch in seine Seele und dahinter, was nicht immer ein angenehmes Gefühl verursacht.
Aber immer ist dieser Streifen ein Hochgenuss für alle Sinne, trotz oder gerade wegen der schrecklichen Dinge, die darin geschehen. Er zelebriert dies in einer ausdrucksstarken künstlerischen Schönheit, die man selten erfährt. Diese künstlerische Schönheit bezieht sich auf den kulturbegeisterten Lecter sowie auf die fast schon liebevoll und zärtlich anmutende Beziehung zwischen ihm und Starling, die keinerlei Berührung (bis auf eine kleine Ausnahme) erfährt, sondern sich ausschließlich über den Intellekt und die Intelligenz der beiden in ihren Gesprächen äußert. Der Streifen punktet zusätzlich durch das intensive Mienenspiel beider Darsteller. Es bedarf oftmals keiner Worte sondern besticht einfach nur durch schauspielerisches Talent.
"The Silence of the Lambs" ist in jeder Beziehung ein absolutes Highlight und zeitlos gut.
Taktik, Skrupellosigkeit, Verbindungen in hohe Nazi-Kreise und seine NSDAP-Mitgliedschaft ermöglichten es dem sudetendeutschen Industriellen Oscar Schindler, während des Zweiten Weltkriegs im deutsch besetzten Polen sich eine ehemals jüdische Fabrik zur Herstellung von Emaillewaren anzueignen, in der er Juden als billige Arbeitskräfte beschäftigte und somit seinem Drang nach größtmöglichem Profit nachgeben konnte. Er bewahrte sie zunächst unfreiwillig vor dem drohenden Tod durch die Deportation aufgrund des deutschen Terrors. Seine Einstellung änderte sich allmählich, als ihm der Schrecken des Holocaust, das ganze Ausmaß der Judenverfolgung und schließlich deren Vernichtung bewußt wurde. 1943 wurden die Überlebenden des Krakauer Gettos in das Arbeitslager Plaszów gebracht. Hier erlebte Schindler die unmenschliche Behandlung der Lagerinsassen. Als auch dieses Lager 1944 geschlossen und seine Insassen vernichtet werden sollten, setzte Oscar Schindler sich für seine Fabrikarbeiter ein und erstellte mit Hilfe seines Buchhalters Itzhak Stern eine Liste. Wessen Name auf dieser Liste stand, entging dem Tod. Schindler rettete somit ca. 1.100 Menschen das Leben.
Selbst als Lebemann, Frauenheld und eine in sich höchst ambivalente Person war Oscar Schindler dennoch in der Lage, das damalige Ausmaß des Schreckens der Naziherrschaft als das zu sehen, was es wirklich war: die systematische und fabrikmäßige Vernichtung von Menschen, eine Ungeheuerlichkeit, die man sich nicht in seinen furchtbarsten Träumen vorzustellen wagte. Die Tatsache, dass er mit den Nazis auf der einen Seite kollaborierte, um damit auf der anderen Tausende Menschenleben zu retten, hätte nur so und nicht anders funktionieren können. Er selbst war Gefahren ausgesetzt und vermochte durch geschickte Schachzüge und Raffinesse, seine überlebensnotwendigen Interessen durchzusetzen. Schindlers Liste ist mMn Steven Spielberg's wichtigster Film mit drei großartigen Darstellern, Liam Neeson (Oscar Schindler), Ben Kingsley als Stern und Ralph Fiennes als Lagerkommandant Amon Goeth. Habe mir den Film vor kurzem nochmal angesehen, er ist immer wieder beeindruckend und gleichzeitig auch erdrückend, düster und beklemmend.
Den Vietnam-Krieg als ein psychedelisches, grausames und gleichzeitig faszinierendes Szenario darzustellen, vermag eigentlich nur Francis Ford Coppola's "Apocalpyse Now". Das Grauen, das Sterben, das Bangen und Hoffen im Dschungel, der Wahnsinn in Gestalt von Marlon Brando als Colonel Kurtz brennen sich in Gehirn und Eingeweide und hinterlassen dort ein mulmiges und furchtbares Gefühl, das lange nicht weichen will. Captain Willard (Martin Sheen) soll den durchgeknallten Kurtz, der mit seinen Anhängern im Dschungel Angst und Schrecken verbreitet, finden und ausschalten. Der Weg dorthin ist gekennzeichnet von der ästhetischen, unverfälschten Faszination des Krieges, untermalt mit einem glänzenden Soundtrack, der die gezeigten Ungeheuerlichkeiten nur noch mehr hervorhebt und das Trauma dieses Krieges bei den Protagonisten aus jeder Pore hervorschwemmen und sichtbar werden lässt. Selbst die Dreharbeiten waren stellenweise ein Horror für die Darsteller, Sheen erlitt einen Herzinfarkt. Das Making-Of "Hearts of Darkness" ist ebenso sehenswert. Auch heute noch ist Apocalypse Now einer der besten Antikriegsfilme, die es gibt.
https://www.youtube.com/watch?v=CIrvSJwwJUE Apocalypse Now intro: The Doors, The End {1979}, Opening Sequence
Into the Wild. Alles hinter sich lassen, der Zivilisation den Rücken kehren, dem Materiellen Aufnimmerwiedersehen sagen: Christopher McCandless aka Alexander Supertramp hat genau das getan, wovon viele nur träumen und niemals den Mut aufbringen würden: Alle Brücken hinter sich abbrechen, seine Liebsten verlassen und nur mit einigen wenigen, zum Überleben wichtigen und absolut notwendigen Habseligkeiten in die Wildnis und somit in die Freiheit ab- und -eintauchen. Sean Penn verfilmte mit teilweise atemberaubenden und wunderschönen Naturaufnahmen -untermalt mit Eddie Vedder's genialen Songs- die Odyssee des jungen Aussteigers (großartig dargestellt von Emile Hirsch), der auf seiner langen, streckenweise auch sehr beschwerlichen Reise quer durch die Staaten nach Alaska immer wieder auf hilfsbereite Menschen traf, die ihn von seinem Weg niemals abbringen wollten und auf diese Weise seine Absichten bestärkten und seinen Entschluss weiter vorantrieben.
Das harte, von Entbehrungen gekennzeichnete Leben in der freien Natur, zurückgeworfen auf sich selbst, mit all seinen Widrigkeiten, Gefahren, Unannehmlichkeiten und nahezu grenzenloser Einsamkeit war für Christopher McCandless trotz allem genau das, wonach er immer gesucht hatte. Auch wenn es ihn am Ende auf eine ewige Reise ohne Wiederkehr schickte, sammelte er doch in dieser Zeit so viele Eindrücke, Erfahrungen und Glücksmomente, die jene Menschen, die an Normen und Zwänge angepasst und in ihren Entscheidungen zu keiner Zeit frei sind, niemals in ihrem ganzen Leben haben werden.
https://www.youtube.com/watch?v=cl4cLEToPfc (Eddie Vedder/Society)