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Alle Kommentare von moviesforlife
Die naheliegende Antwort: "Halloween".
Wenn es etwas Unbekanntes sein soll, kann ich zum Beispiel "When A Stranger Calls" (dt: "Unbekannter Anrufer") oder "Villmark" (dt: "Die Tote am See") empfehlen.
Horrorctober #12: "Das Omen"
So, nun neigt sich der Oktober dem Ende zu und meine letzten beiden Horrorctober-Kommentare stehen vor der Tür. In zwei Tagen ist es dann vorbei. Jetzt heißt es aber erstmal wieder "Horrorctober #irgendwas". Und heute mit dem allseits bekannten Horror-Klassiker "Das Omen".
Kennt ihr diese komischen Kuchen, bei denen die Füllung immer richtig gut schmeckt und der Rest ziemlich eklig und langweilig? Man weiß, dass einem hinterher schlecht sein wird, aber man kauft sie sich trotzdem, da man Hunger hat und das Innere einfach so lecker ist. Aber trotz eines kurzzeitigen Genusses hinterlassen diese fettigen Teile dann doch einen faden Nachgeschmack.
Genau so verhält es sich auch bei "Das Omen".
Die Idee, welche dem Film zugrunde liegt, ist sicher keine Schlechte. Leider dauert und dauert es, bis der Film langsam mal beginnt, sein Storypotenzial freizusetzen.
Und selbst dann muss man sich noch durch einige langweilige Passagen durchbeißen, bis man auf den köstlichen Kern stößt. Dieser liegt bei "Das Omen" eindeutig in den gelungen umgesetzten Grusel-Szenen und dem unauffälligen, aber trotzdem guten, Soundtrack. Auch das Finale ist lobenswerterweise sehr spannend und rasant inszeniert und die Todesszenen, die leicht an "Final Destination" erinnern, haben auch heute noch einen gewissen Schauwert.
Dennoch langweilt "Das Omen" über weite Strecken und konnte meinen verwöhnten Gaumen partout nicht befriedigen. Außer den viel zu rar gestreuten Spannungshöhepunkten hat der Film nämlich nichts, was mich wirklich in seinen Bann ziehen konnte. Ein echter Thrill konnte sich nur selten entwickeln.
Das liegt natürlich auch daran, dass ich schon viel zu viel gesehen habe, als dass mich ein lächelndes Kind noch erschrecken könnte.
Wer nun aber denkt, dass es sich bei "Das Omen" um einen schlechten Film handelt, der irrt sich gewaltig. Wenn man über die Längen hinwegsieht ist "Das Omen" zweifelsfrei ein guter Film. Und dass mich der Film unterm Strich nicht wirklich gruseln konnte, will nicht heißen, dass er nicht einige gute Grusel-Momente hatte. Er besticht besonders durch ein paar echt innovative Ideen und kann einem durchaus einige leichte Schauer über den Rücken jagen.
Mein Fazit:
Wenn man sich lange genug durchbeißt, ist "Das Omen" eine wahre Delikatesse. Leider entfaltet der Film aber nicht sein volles Potenzial. Die tatsächlichen Grusel-Szenen kommen zu kurz und die guten Ansätze werden nicht weiterverfolgt. Für hartgesottene Horrorfans wird "Das Omen" sicher nichts Neues mehr bieten. Wenn wir wieder zu den Kuchen zurückkommen: Es gibt zu wenig Füllung und viel zu viel vom eintönigen Rest. Aber wirklich übel kann ich das diesem Film nicht nehmen.
Denn eines muss ich diesen komischen Kuchen lassen: Sie machen satt.
Nächstes (und letztes) mal dann: "Shining".
Also naaaja...
Nr. 1: Es werden oft Laiendarsteller benutzt, richtig. Aber das ist kein Problem, das sich nur auf Found-Footage bezieht. Wenn ich schlechte Schauspieler nicht ertrage, dann schaue ich mir halt auch nicht Teil schlag-mich-tot von "Paranormal Investigations" an, sondern eher seriöser gemachte Filme. Da besteht kein Unterschied zu der restlichen Filmwelt. Da gibt es auch genug schlechtes Schauspiel, aber die Filme muss ich mir auch nicht antun.
Nr. 2: Ach ja, wie ich dieses Argument liebe. Ja, manchmal passiert nicht viel, aber wärt ihr glücklicher, wenn jede zwei Sekunden irgendjemand abgeschlachtet wird oder ein Monster an der Kamera vorbeihoppelt. Sorry, aber genau darin, im Unterschwelligen, nicht greifbaren, besteht der große Reiz dieser Filmgattung.
Nr. 3: Richtig, aber Musik einzubauen wäre lächerlich. Mir fehlt zwar auch manchmal ein guter Soundtrack, aber den können viele normale Filme auch nicht aufweisen. Im übrigen gibt es immer noch andere Möglichkeiten, Spannung zu erzeugen als nur durch passende Musik.
Nr. 4: Nervt mich auch manchmal. Aaaaber auch hier handelt es sich wieder um ein Problem, das auf ALLE Horrorfilme zutrifft und nicht nur auf Found-Footage.
Nr. 5: Ja klar ist das oft unlogisch. Aber nur wenige Horrorfilme können durchgehende Logik ihr Eigen nennen. Und außerdem: Man könnte die Kamera auch ausmachen. Dann wäre der Film halt vorbei. Sorry, aber was ist das für ein Argument?!
Nr. 6: Manchmal stimmt das schon, aber auch das ist ein Problem, das es in ALLEN HORRORFILMEN GIBT!
Nr. 7: Da stimme ich zu. Aber auch hier ist das ja der Sinn des Genres. Und richtig eingesetzt kann auch dadurch viel Spannung erzeugt werden.
Andersrum würden sich auch alle über mangelnde Logik beschweren, wenn die Aufnahmen in jedem Moment glasklar und Full-HD wären. Schomal darüber nachgedacht?
Aber es stimmt, zu viel Gewackel stört mich auch.
Alles in allem: Dürftige Liste. Tut mir leid, aber die meisten Punkte könnte man auch problemlos auf jedes Sub-Genre des Horrorfilms anwenden. Da gibt es nämlich mindestens genau so viel Müll, als im Found-Footage-Bereich.
Manche mögen es einfach nicht und ich kann sie auch verstehen, aber Found-Footage hat denen, die es mögen, viele herausragende Filme geliefert. Und diese guten Beiträge lassen wir uns nicht von so ein paar läppischen Trash-Filmen verderben! :)
Da bin ich raus, sorry. Kenn mich überhaupt nicht aus mit dem Thema.
Der Hauptgrund, warum ich wirklich neugierig auf diesen Film gewesen bin, war der interessante Titel. Und tatsächlich entpuppte sich "Nichtfilm" als der wahrscheinlich treffendste Name für dieses kleine Kunstwerk.
"Nichtfilm" ist ein wahrhaft beeindruckendes Regie-Debüt von Regisseur Quentin Dupieux, der unter anderem durch Werke wie "Rubber" oder "Wrong" bekannt wurde. Aber gleichzeitig ist der Film auch sehr schwer zu beschreiben.
Stellt es euch so vor: Eine unglaublich interessante und neue Idee (à la "Memento") trifft auf eine Wackelkamera (à la "Blair Witch Project") und eine Dokumentation über das Filmemachen. So ungefähr könnte man "Nichtfilm" beschreiben.
Trotzdem fällt es mir schwer, in Worte zu fassen, was "Nichtfilm" nun wirklich ist. Ich kann nur sagen, was er definitiv NICHT ist: Gewöhnlich.
Vielleicht ist er sogar der außergewöhnlichste Film, den ich jemals gesehen habe.
Diese filmische Einzigartigkeit zeigt "Nichtfilm" auf vielerlei Ebenen. Ein Beispiel dafür wäre, dass der Titel nicht, wie bei fast jedem Film, am Anfang eingeblendet wird, sondern erst irgendwann in der Mitte. Außerdem tauchen immer wieder totale Random-Szenen auf, wie die eines davonlaufenden Hundes, welche scheinbar nichts mit dem Plot zu tun haben.
Durch solche kleinen Tricks stellt Dupieux' Werk einen krassen Gegenpol zu jedem Mainstream-Film dar und bietet einfach mal etwas Neues, Erfrischendes und Abwechslungsreiches.
Der Film folgt übrigends keiner echten Handlung, sondern stellt vielmehr einen Ausschnitt aus den (fiktiven) Dreharbeiten für einen Film dar. Hier kommt sehr stark der (pseudo-)dokumentarische Charakter des Films zum Vorschein.
Aber das Faszinierendste an dem Film: Die ganze Zeit über verschwimmen Realität und Fiktion auf eine Weise, wie ich es nur selten zuvor gesehen habe. Man fragt sich ständig: "Meinen die das gerade ernst oder spielen die das nur für ihren Film?"
Dadurch wird der Zuschauer noch mehr verunsichert und weiß in kaum einer Szene überhaupt, mit was er es zu tun hat.
Wer also keine Lust mehr auf Mainstream hat und sich einen komplett einzigartigen Film der anderen Art anschauen möchte, dem kann ich "Nichtfilm" nur wärmstens empfehlen. Wird nicht jeder mögen, aber allein für seine, aus filmischer Sicht, unglaublich gute Idee, muss man Dupieux bewundern.
Innovativ, surreal, verwirrend, einzigartig. Das ist "Nichtfilm".
Horrorctober #11: "The Fog - Nebel des Grauens"
So langsam neigt sich mein Horrorctober dem Ende zu. Schade eigentlich. Aber gut ist, dass ich überraschenderweise doch ziemlich gut im Zeitplan liege. Und somit geht es jetzt um meinen drittletzten Horrorctober-Film: John Carpenters "The Fog - Nebel des Grauens".
"The Fog" ist ein ganz klassischer Grusel-Film und einer jener Horrorfilme, die in der heutigen Zeit gar keine Chance mehr hätten. Glücklicherweise hat "The Fog" aber schon ein paar Jahre auf dem Buckel und hat zu seiner Zeit sicher sehr gut funktioniert.
Es fallen auch direkt die wunderbaren Effekte auf. Dass hier noch alles handgemacht ist, sollte sich von selbst verstehen. Durch diese liebevolle Arbeit schafft es Carpenter, dass sein Film sogar für das verwöhnte Auge der neueren Generation etwas zu bieten hat. Denn die Bilder von wabernden Nebelschwaden und dem Grauen, das sich im dichten, grauen Dunst verbirgt, machen viel her. Sowas sieht man nicht oft.
Auch die Musik ist von allererster Güte. Wie bei fast allen Filmen von Carpenter ist der Soundtrack sehr stimmungsvoll und trägt die düstere Atmosphäre des Films bis ins warme Wohnzimmer.
Die erwähnte Atmosphäre ist ebenfalls ein Pluspunkt von "The Fog". Im Verlauf des Films baut sie sich immer mehr auf und wird immer bedrohlicher und allumfassender, ähnlich wie eine sich nähernde Nebelfront. Auch die immer stärker spührbare Bedrohung sorgt für einen guten Spannungsaufbau.
Je näher der Film dem Finale kommt, desto spannender wird er. Das Finale selbst ist dann aber eher eine kleine Ernüchterung.
Zum Glück wird die anfängliche Enttäuschung über den recht unbefriedigenden Showdown aber wieder durch das unbeschreiblich gute und gruselige Ende wettgemacht.
Und wenn dann die Credits über den Bildschirm raßen und dazu der Soundtrack einsetzt (so ähnlich wie bei "Halloween"), dann ist mal wieder Ganzkörper-Gänsehaut angesagt!
Leider wird dem Film aber, bei aller Liebe, sein Alter leicht zum Verhängnis. Denn obwohl die Atmosphäre ohne Zweifel grandios ist, ist das Pacing an vielen Stellen eher bescheiden. Es werden zu viele irrelevante Nebenhandlungen ins Visier genommen, anstatt sich auf den interessanten Hauptplot zu konzentrieren. So kommt es, besonders in der ersten Hälfte, zu einigen Längen. Und das ist bei nichtmal 90 Minuten Laufzeit kein gutes Zeichen.
Mein Fazit:
Außer dem, aus heutiger Sicht betrachtet, schwachen Pacing, habe ich nichts auszusetzen an "The Fog". Die Atmosphäre ist sehr gelungen, die Effekte sind super und die Musik zum Niederknien gut. Auch das Ende, welches schließlich für den letzten Eindruck maßgeblich ist, kommt mehr als genial rüber.
Mit "The Fog - Nebel des Grauens" ist John Carpenter wieder ein Meisterstück des Mystery-Horrors gelungen. Ich würde "The Fog" zwar noch nicht mit einem Geniestreich wie "Halloween" gleichsetzen, dennoch kann er, selbst nach über 30 Jahren, noch voll und ganz überzeugen.
Nächstes mal dann: "Das Omen".
Horrorctober #10: "Citadel"
Nachdem ich mir, anlässlich des Horrorctobers, viele bekannte Filme wie etwa "Alien", "Zombie", "Blair Witch Project" oder "Halloween" angeschaut habe, dachte ich mir: "Och komm, schaun wir mal noch 'nen etwas unbekannteren Film an."
Somit fiel die Wahl auf "Citadel". Dieser sollte sich aber zum Teil als ein Griff ins Klo entpuppen.
But first of all: Was hat mir denn gefallen? Naja, es gibt einige sehr spannende Momente. Besonders solange man noch über die Bedrohung im Unklaren ist. Auch gegen Ende ist "Citadel" sehr atmosphärisch und liefert eine gehörige Portion Spannung.
Auch schafft es der Film sehr eindringlich, die Thematik der Angst zu übermitteln. Angst vor den Menschen, Angst vor der Welt, Angst vor allem. Der Hauptdarsteller wird der Rolle als unter Angstzuständen leidendes Opfer auch sehr gerecht.
Als Folge ist "Citadel", besonders in der ersten Hälfte, recht bedrückend und schlägt sehr düstere Töne an.
Jeeeedoch: Bis auf die letzte Viertelstunde ist der Film nie wirklich spannend. Die nicht gerade einfallsreiche Story kann ebenfalls zu keinem Zeitpunkt packen.
Und am Ende sieht man dem Film sein scheinbar sehr beschränktes Budget auch deutlich an. Fast schon trashig wirken die letzten Einstellungen.
An sich hätte "Citadel" ja das Potenzial für einen ganz spannenden Thriller gehabt, aber trotz einiger Spannungshöhepunkte im Finale, ist das Ende ein großer Dämpfer.
Hier hätte ich mir etwas weniger ideenloses und banales gewünscht, irgendetwas besonderes. Aber so verpasst "Citadel" seine Chance und kann unterm Strich einfach nicht aus der Masse der vielen Horrorfilme/Thriller der letzten Jahre herausstechen.
Mein Fazit:
Kann man machen, muss man aber nicht. "Citadel" hat spannende Momente und die düstere Atmosphäre, vorallem am Anfang, ist wirklich nicht von schlechten Eltern.
Trotzdem ist der Film über weite Strecken zu spannungsarm und ohne echte Überraschungen. Auch das Ende zieht den Film irgendwie ins Lächerliche.
Geld ausgeben würde ich für "Citadel" nicht, wer ihn aber kostenlos sichten kann, sollte mal reinschnuppern. Es gibt durchaus schlechtere Genre-Vertreter.
Und nein, der Film dauert nicht wirklich 2012 Minuten. ;)
Nächstes mal dann: "The Fog - Nebel des Grauens".
Horrorctober #9: "The Hills Have Eyes - Hügel der blutigen Augen"
Alexandre Ajas "The Hills Have Eyes" ist mit Sicherheit der falsche Film für einen entspannten Filmabend. Es gäbe kaum einen falscheren Film.
"THE LUCKY ONES DIE FIRST" heißt es auf dem Cover. Klingt ja schon mal nach einem sehr fiesen Horrortrip. Und genau das ist "The Hills Have Eyes" auch: Grausam, heftig und so brutal, dass es selbst mir manchmal die Sprache verschlagen hat (und ich hab schon so einiges gesehen). Und trotzdem ist "The Hills Have Eyes" zweifellos ein überragender Film.
Die Story ist, wie bei den meisten Splatter-Filmen, alles andere als neu: Eine Familie fährt anlässlich der Silberhochzeit der Eltern in die Wüste, erleidet einen Autounfall und sitzt schließlich mitten im Nirgendwo fest. Nur doof, dass sie im Jagdrevier einer Gruppe mutierter Kannibalen gelandet sind. Und die sind sehr, sehr hungrig...
Vom Grundprinzip erinnert mich die Geschichte stark an den Backwood-Slasher "Wrong Turn". Nur mit dem Unterschied, dass einem in "Wrong Turn" die Hauptpersonen relativ egal waren. "The Hills Have Eyes" schafft es aber, dank überzeugender Schauspieler und einer glaubwürdigen Darstellung des Familienlebens, den Zuschauer mit den Figuren zu verbinden. Man leidet, trauert und fiebert mit ihnen mit. Und wenn es dann zur Tragödie kommt, fühlt man sich selbst auch vom Geschehen berührt.
Außerdem baut man im Laufe des Films einen gewaltigen Hass auf die Antagonisten auf und hofft inbrünstig, dass diese bald eines möglichst qualvollen Todes sterben.
Und noch eine Sache hat der Film den meisten Genrekollegen voraus: Die Hauptpersonen handeln sehr logisch oder wenigstens so, wie man es selbst in einer solchen Situation auch tun würde. Endlich treffen sie mal nicht in jeder Situation die dümmstmögliche Entscheidung. Außerdem gibt es keine typischen "Helden", die alles zu können scheinen, sondern viel greifbarere, verletzlichere Protagonisten.
Das alles lässt den Film realistischer und die Figuren um einiges meschlicher und lebendiger wirken.
Neben den gelungenen Hauptpersonen ist der Hauptgrund, warum man "The Hills Have Eyes" einfach lieben muss, der Spannungsbogen. Zu Beginn passiert nichts, aber dennoch wird Spannung erzeugt. Es wird schnell klar, dass die Familie nicht allein ist und immer wieder werden Andeutungen gemacht. Im zweiten Drittel geht es dann so richtig zur Sache und es passiert so vieles gleichzeitig, dass man minutenlang komplett gebannt am Fernsehr klebt. Und auch nach dem ein- oder anderen Massaker bleibt die Spannung erhalten und sorgt dafür, dass nie in irgendeiner Form Langeweile auftritt.
Der überaus blutige und wunderschöne Showdown gibt dem Film noch den letzten Schliff und selbst das Ende ist herrlich böse.
Mein Fazit:
"The Hills Have Eyes - Hügel der blutigen Augen" ist eine Rarität im Genre. Der Slasher ist nicht nur hart und splattrig, sondern auch noch so realistisch, wie es die Story zulässt. Die Protagonisten sind erfreulicherweise fast klischeefrei und die Antagonisten bieten ein schönes Ziel für die geballte Wut des Zuschauers.
Dazu kommt noch ein nahezu perfektes Pacing und ein episches Finale.
Ein brutaler, fesselnder und dramatischer Horror-Thriller und somit ein Must-Watch für einen jeden Horrorfan.
Nächstes mal dann: "Citadel".
Ich bin auch dabei! :D
Wuhuuu, danke. ^^
Keine Liebe für Yubaba aus "Spirited Away"? :(
Horrorctober #7: "Zombie - Dawn of the Dead"
Die erste Frage, die sich mir nach dem Ende von "Zombie - Dawn of the Dead" stellte, war: "Sollte das gerade ein ernst gemeinter Film sein?"
Denn für einen wirklich seriösen Horrorfilm nimmt sich Romeros Zombie-Klassiker einfach nicht ernst genug. So kam es mir wenigstens vor.
Aber zuerst das Positive, denn davon gibt es auch genügend.
Zuerst einmal ist das Set ziemlich gut gewählt. Wer hatte nicht schonmal den Traum, ganz allein in einem verlassenen Enkaufszentrum zu sein und alles für sich zu haben. Hier entwickelt sich der Traum aber schnell zum Albtraum. Oder so ähnlich.
Auch der Soundtrack ist ziemlich gut und einige der Action-Szenen sind wirklich nicht von schlechten Eltern, obwohl das Blut meistens eher wie rote Farbe aussieht.
Und auch der Beginn ist noch richtig stark und erzeugt zumindest den Anflug eines Apokalypse-Feelings.
Aber jetzt mal zu den eher nicht so gelungenen Dingen. Und was ist das?
Genau: Die Zombies! Gut, das ist jetzt vielleicht nicht so geil, in einem ZOMBIE-Film.
Mal im Ernst: Diesen blaugesichtigen(?), motorisch komplett unfähigen Zombie-Luschen mit einer Höchstgeschwindigkeit von schätzungsweise einem(!) Kilometer pro Stunde gehört echt die Zombie-Lizenz entzogen.
Selten solche beschränkten Individuen gesehen. Der IQ irgendwo zwischen "Regenwurm" und "Nazi". Also wirklich, WIRKLICH niedrig.
Ich weiß, ich weiß, Zombies sind nicht so helle. Aber von etwas, das als große Bedrohung dargestellt wird, erwarte ich auch irgendwie...hmmm...eine Bedrohung!
Denn der Ernst der Situation und die Gefahr, in der sich die Menschheit befindet, kommt in fast keiner Szene wirklich rüber. Auch die überlebenden Menschen scheinen eher ihren Spaß mit den Untoten zu haben, als sich vor ihnen zu fürchten.
Das Nicht-Vorhandensein einer Bedrohung trägt auch nicht gerade zum Spannungsaufbau bei. Über die mehr als 2 Stunden zieht sich der Film an einigen Stellen wie Kaugummie.
Man könnte sagen: Er bewegt sich ungefähr so langsam voran, wie diese Schnecken-Zombies.
Das alles klingt jetzt arg nach Verriss, aber eigentlich ist "Zombie - Dawn of the Dead" kein schlechter Film. Ganz und gar nicht. Einige Szenen sind schon kleine Höhepunkte, die konnten mir auch nicht von diesen Zombie-Deppen verdorben werden.
An einigen Stellen musste ich auch wirklich herzhaft lachen. Und im Endeffekt hat mich der Film dann, trotz spannungstechnischer Defizite, ganz gut unterhalten.
Mein Fazit:
Als ernst gemeinten Horrorfilm kann ich "Zombie - Dawn of the Dead" nicht bewerten. Tut mir leid. Dafür sind die Schlumpf-Zombies zu lächerlich, die Spannung zu gering und die nötige Ernsthaftigkeit wird kaum geboten.
Als Horror-Komödie macht dieser Film aber schon einiges her und ist, zumindest über weite Strecken, sehr witzig.
Dazu noch der gelungene Soundtrack und ein schönes Setting. Wären da nicht die Längen, könnte ich jetzt sagen: Was will man mehr für einen gemütlichen Abend?
Nächstes mal dann: "Silent Hill".
Schöner Artikel. :D
Soooo...wenn ich auch noch meinen Senf dazu geben darf:
Als Klassiker würde ich auf jedenfall noch das "Neon Genesis Evangelion"-Opening nehmen. Das ist auch einfach so verdammt catchy:
https://www.youtube.com/watch?v=zbksWvNv-fU
Dann noch alles von "Fullmetal Alchemist: Brotherhood", das erste "Tokyo Ghoul"-Opening (https://www.youtube.com/watch?v=yiISzK3iCsg) und das Opening von "Corpse Party" (https://www.youtube.com/watch?v=D6Q3VVDIaKY).
Wenn's noch etwas unbekanntere Sachen sein sollen:
https://www.youtube.com/watch?v=IGGCdbwKaXw
https://www.youtube.com/watch?v=8UbS2pKIyOQ
https://www.youtube.com/watch?v=ANJTGxUq9gs
Mehr fällt mir für den Moment nicht ein. Sind alle sehr schön und verdammte Ohrwürmer. ^^
"Gesichter des Todes". Und nein, die Filme nerven mich nicht. Sie widern mich an.
Natürlich "Pans Labyrinth", ein anderer Platz 1 wäre auch inakzeptabel gewesen.
Horrorctober #5: "Das Waisenhaus"
Dieser leider relativ unbekannte Horrorfilm ist das beste Beispiel dafür, wie man eine spannende Grusel-Atmosphäre aufzubauen hat.
Vom vielversprechenden Anfang, über die immer interessanter werdende und mit Mystery-Elementen bestückte Story, bis hin zur Auflösung und dem faszinierenden Ende.
Der Plot wirkt zwar auf den ersten Blick banal und altbekannt, wird aber gegen Ende doch recht komplex und hält auch die eine oder anderen Überraschung parat.
Die Atmosphäre ist durchgehend sehr gelungen und viele Momente sind unglaublich gruselig. Ganz ohne große Jumpscares schafft es "Das Waisenhaus", dem Zuschauer mal so richtig eine Gänsehaut zu verpassen.
Das beste Beispiel dafür ist die "Ochs am Berg"-Szene, in der die Spannung schon fast unterträglich ist. Allein durch die richtigen Kameraeinstellungen schafft es der Regisseur, im Hitchcock-Stil, durch einfache Mittel Grusel und Suspense zu erzeugen.
Guillermo del Toro wirkte hier übrigends als Produzent mit. Und irgendwie sehe ich auch viele Gemeinsamkeiten zwischen "Das Waisenhaus" und del Toros "Pans Labyrinth". In beiden Filmen weiß man bis zum Ende nicht, was Einbildung und was Realität war. Beide Filme schicken ihre Protagonistinnen auf einen schmalen Pfad zwischen Traum und Wirklichkeit.
Besonders beeindruckt hat mich an diesem Film aber das überraschende und emotionale Finale und das Ende, welches sehr viel Raum für Interpretation lässt.
Mein Fazit:
Sehr spannendes und empfehlenswertes Grusel-Märchen, das einem öfters einen Schauer über den Rücken jagt. Horror, Mystery und Drama gehen hier Hand in Hand und bieten eine interessanten und unheimlichen Film mit einem wendungsreichen Ende.
Und, hat sonst noch jemand Lust, "Ochs am Berg" zu spielen?
Nächstes mal dann: "Halloween".
Horrorctober #4: "Blair Witch Project"
Manche lieben es, andere hassen es abgrundtief: Found-Footage.
Das Sub-Genre, welches (nicht zuletzt durch seinen extremen Hype) den wohl größten Hate innerhalb des Horrorgenres abbekommen hat. Das liegt zum Teil auch an vielen wirklich lausigen Vertretern dieser pseudo-dokumentarischen Filmart.
Doch wenn es richtig gemacht wird, kann Found-Footage sehr überzeugend sein.
Und das beste Beispiel hierfür ist die Found-Footage-Mutter: "Blair Witch Project".
Auch wenn erst "Paranormal Activity" den großen Wackelkamera-Hype ausgelöst hat, ist "Blair Witch Project" unbestreitbar der Film, der diese ganz spezielle Machart ins Leben gerufen hat. Durch eine innovative Idee und extrem cleveres Marketing konnten die Macher ihrem Film sogar lange Zeit den Rang des "Gruseligsten Films aller Zeiten" erkaufen. Der Frage, ob und inwiefern der Hype um diesen Film tatsächlich gerechtfertigt ist, werde ich im Folgenden nachgehen.
Die Story ist so simpel wie genial: Drei Studenten gehen im Rahmen eines Filmprojekts in den Wald, um dem Mythos der Blair-Hexe auf den Grund zu gehen. Doch dabei verlaufen sie sich in der abgeschiedenen Waldgegend. Schon bald wird klar, dass irgendetwas tief in den Wäldern lebt. Und es ist den Dreien nicht freundlich gesonnen...
Wenn das mal nicht nach dem Material für einen sehr gruseligen Horrorstreifen klingt! Allein von der Story her ist "Blair Witch Project" sehr vielversprechend. Doch leider hapert es bei der Umsetzung ein wenig, dazu aber später mehr.
Zuerst muss ich aber einen großen Pluspunkt ansprechen: Der Film nutzt den Wald, die wohl schönste Horrorfilm-Location, die es gibt.
Ich selbst war schon öfter nachts im Wald. Das ist gruselig, sage ich euch. Verdammt gruselig. Aus allen Richtungen kommen Geräusche, man fühl sich ständig beobachtet und schiebt nach einer gewissen Zeit immer mehr Paranoia.
Ja, nachts kann es in dunklen Wäldern ziemlich unheimlich sein. Umso schöner sind sie aber tagsüber anzusehen.
Und genau das kann der Film perfekt transportieren: Es ist zwar sehr schön und idyllisch, gleichzeitig aber auch gruselig.
Besonders in den Nacht-Szenen schafft der Film es, den Zuschauer extrem zu ängstigen: Hier ein knackender Zweig. Da ein Rascheln im Unterholz. Dort drüben ein Licht-Schatten-Spiel. Waren das Schritte? Kam dieses Schnaufen gerade von einem Tier? Ist das da vorne etwa eine Silhouette oder bilde ich mir das nur ein?!
Wer diesen Gedankengang nachvollziehen kann, versteht auch den Reiz des Films. "Blair Witch Project" spielt mit einer der schlimmsten Ur-Ängste des Menschen, der Angst vor dem Unbekannten.
Wer diesen subtilen Grusel, diese drohende Ungewissheit und dieses Kopfkino nicht nachempfinden kann, der wird direkt das größte Problem dieses Films erkennen. Dazu gibt es auch einen Satz, der von fast jedem(!) zitiert wird, der dem Film nichts abgewinnen kann: "Aber da passiert doch gar nichts!"
Hab ich schon so oft gehört und es ist leider auch wahr. Es passiert tatsächlich nicht viel. Mit Außnahme der Nacht-Szenen und dem Finale sieht man fast den ganzen Film über nur Leute, die durch einen Wald laufen. Über den Großteil der Laufzeit ist der Film auch mehr Survival- als Horrorfilm. Fand ich trotzdem ganz spannend, man sollte sich einfach mal in diese Situation hineinversetzen. Dennoch hätte ich mir wirklich mehr von diesen herrlich schaurigen Nacht-Szenen gewünscht.
Die letzten 5 Minuten sind dann nochmal ein Highlight. Ab dem Momente, als sie die alte Walt-Hütte finden, raßt der Puls förmlich in die Höhe. Nägelkauen, Lippenbeißen, Luftanhaltend, Weggucken, nervöse Anspannung. Alles ist dabei. Und dann ist der Film vorbei, ganz ohne einen großen Jumpscare oder einen "Aha"-Effekt.
Mein Fazit:
Auch wenn der Film sehr handlungsarm ist und man noch mehr Fokus auf die wirklich gruseligen Momente hätte legen können, trägt "Blair Wich Project" seinen Ruf zurecht. Der Film baut eine beeindruckende und subtile Spannung auf und schafft es, dank des schönen Sets, wunderbar mit der Fantasie des Zuschauers zu spielen.
Wer Found-Footage generell nicht mag oder wer davon überzeugt ist, dass ein Horrorfilm einen Psychokiller oder ein fettes Monster braucht, um gruselig zu sein, der sollte sich von diesem Film fernhalten. Wer aber nichts gegen subtileren Grusel hat, wird mit diesem kleinen Horror-Thriller einen Film finden, der bis zuletzt eine sehr dichte Atmosphäre bietet, welche selbst nach dem Abspann noch schwer auf einem lastet.
Nächstes mal dann: "Das Waisenhaus".
Wie die meisten hier: Goldene Mitte! :D
Horrorctober #3: "Das Böse"
Einen Film mit den vielversprechenden Titel "Das Böse" konnte ich mir als Horror-Fan natürlich nicht entgehen lassen. Der Horrorctober ist da natürlich die ideale Gelgenheit, diesen Klassiker nachzuholen. Und so hab ich mir "Das Böse", beziehungsweise "Phantasm", angeschaut.
Und was soll ich sagen, der Titel verspricht nicht zu viel.
Besonders zu Beginn ist "Das Böse" unglaublich gut. Allein die Eröffnungsszene, als die Musik einsetzt und in blutroten Lettern das Wort "Phantasm" erscheint, sollte bei jedem Horrorfanatiker einen kleinen Orgasmus auslösen.
Allgemein muss ich ein riesiges Lob für den Soundtrack aussprechen. Dieser setzt nämlich immer zum richtigen Zeitpunkt ein und weiß, wie man eine schöne Grusel-Stimmung erzeugt (hat mich übrigens sehr an "Halloween" erinnert).
Die Story ist leider nicht besonders einfallsreich. Trotzdem wissen altbekannte Horrorlocations, wie zum Beispiel Friedhöfe oder Leichenhallen, zu begeistern.
Auch die Atmosphäre ist relativ dicht und sorgt für einige spannungsgeladene Momente.
Leider habe ich aber auch einen sehr großen Kritikpunkt an diesem Film: Man merkt ihm sein Alter extrem an. Viele Schockmomente können dadurch nicht zünden, die Actionszenen wirken sehr altbacken, manchmal sogar schon trashig und das Blut sieht auch eher wie Tomatensoße aus.
Und was sollte denn bitte dieses Ende? Es hatte schon was, aber trotzdem war da dieses "What the fuck is going on"-Gefühl, das mir die Laune etwas verdorben hat.
Mein Fazit:
"Das Böse" kann, im Gegensatz zu anderen Horror-Klassikern, heutzutage nicht mehr wirklich schockieren. Dennoch wird eine beachtliche Atmosphäre aufgebaut, die durch den genialen Soundtrack untermalt und verdichtet wird.
Der Film hat durchaus ein paar sehr gelungene Grusel-Szenen, kann aber nicht konstant gefallen und ist somit eher ein durchschnittlicher Genrebeitrag, der aber noch durch den starken Start und die wahnsinnig gute Musik vor der Mittelmäßigkeit gerettet wird.
So, das war's mit meinem nicht allzu bösen Kommentar zu "Phantasm".
Nächstes mal dann: "Blair Witch Project".
Schön unheimlicher Film, der zwischen Horror und Fantasy schwankt. Und eine gruselige Puppe gibt es auch noch! Sehenswert.
Der Hitchcock-Teil, ich krieg mich nicht mehr! :'D
Hab erst am Ende verstanden, dass fast alles eine Rückblende war. :D
Trotzdem sehr gelungene Folge, weiter so bitte. ^^
Horrorctober #2: "Identität"
"When I was going up the stairs, I met a man who wasn't there. He wasn't there again today. I wish, I wish he'd go away..."
Mit diesem Gedicht beginnt der Film und mit diesem Gedicht endet er. Eigentlich wird damit schon angedeutet, dass es sich bei "Identität" um einen absoluten Mindfuck-Film handelt. Aber ich will ja nicht zuviel verraten...
"Identität" erzählt eine typische Thriller-Geschichte: Eine Gruppe von Menschen flüchtet vor einem Unwetter in ein abgelegenes Motel. Dort wird dann die Gruppe nach und nach von einem unbekannten Killer dezimiert. Doch obwohl diese elf Leute verschiedener nicht sein könnten, scheint sie etwas zu verbinden...
Zwischendurch werden immer wieder kurze Szenen einer Gerichtsverhandlung eingespielt, die scheinbar keinen Zusammenhang mit dem Haupt-Plot hat. Oder etwa doch?
Fragen über Fragen gibt es in "Identität". Und letztendlich kommen auch die Antworten. Und diese treffen einen wie ein Schlag ins Gesicht.
Der Film, der zuerst wie ein klassischer Thriller wirkt, entwickelt sich schnell zu einem außergewöhnlichen und wendungsreichen Psycho-Filmchen.
Dabei sorgt auch die anhaltende Spannung dafür, dass die 90 Minuten Lauflänge wie im Flug vergehen. Die Atmosphäre wird ebenfalls immer dichter, wozu auch das minimalistische Set und die kleine Gruppe von (gut gespielten) Figuren beitragen.
Außerdem werden Kamerafahrten, Schattenspiele und der stetig anhaltende Regen vom Regisseur in einer perfekten Mischung eingesetzt, wodurch ständig Spannung erzeugt wird.
Besonders stark wird "Identität" aber erst, wenn es zur Auflösung kommt. Wie bei vielen Filmen dieser Art ist der Twist natürlich bei der Erstsichtung am wirkungsvollsten. Aber auch wenn man ihn schon kennt, ist man trotzdem irgendwie geplättet.
Nach dieser Gehirnvergewaltigung setzt der Film aber nochmal einen drauf und bombardiert den Zuschauer mit noch mehr Twists und Brainfucks.
Auch das bitterböse Ende schockiert nochmal mit einer schönen Wendung.
Mein Fazit:
Mit "Identität" haben wir einen spannend inszenierten, mit Krimi-Elementen bestückten Psycho-Thriller, der aber recht bald über sich hinauswächst und mit vielen Twists und Mindfucks zu überwältigen weiß. Die Auflösung und das Ende setzen dem Film dann die Krone auf und kühren in zu einem echten Thriller-Geheimtipp.
Nächstes mal dann: "Das Böse".
Gestern Abend hab ich um Punkt 22:00 nach dem neuen Artikel geguckt. Es war aber keiner da. Ich hatte Entzugserscheinungen.
Meisterwerk im Genre!
Meisterwerk in Sachen Musik!
Anschauen.
Revenge-Trilogie #2: "Oldboy"
"Lache und die ganze Welt lacht mit dir. Weine und du weinst allein."
Ja, nach diesem Film will ich tatsächlich nur noch weinen. Chan-wook Park hat mit "Oldboy" ein unglaublich erschütterndes und krankes Meisterwerk geschaffen, das nicht zuunrecht als der bekannteste Film seiner Rache-Trilogie in die Filmgeschichte eingehen sollte. Ich weiß gar nicht, wo ich bei diesem unbeschreiblichen Film anfangen soll...
"15 Jahre eingesperrt. 5 Tage Zeit für Rache". So steht es groß und breit auf dem Cover. Wer völlig ohne Vorwissen an den Film rangeht, dürfte jetzt einen mehr oder weniger blutigen Rache-Thriller erwarten. Im Grunde genommen ist "Oldboy" das auch. Doch schon recht bald hebt sich der Film über den gewöhnlichen Rache-Plot hinweg und es wird klar: Die Story hat's in sich!
Wie auch bei den anderen beiden Filmen der Trilogie, gibt es auch in "Oldboy" viel Blut zu sehen. Chan-wook Park hält sich nicht zurück: Es werden Zähne mit Hämmern ausgerissen, Zungen abgeschnitten und Hände abgetrennt. Doch diese extremen Gewaltdarstellung wirkt, wie so oft bei Park, nie übertrieben sondern immer genau richtig. Mord und Totschag werden hier vom Regisseur nicht zum Spaß gezeigt, sondern als Mittel eingesetzt, um die zentralen Botschaften und Emotionen richtig zu transportieren.
"Oldboy" ist aber in diesem Sinn nicht nur der konsequenteste Film der Trilogie, er ist auch mit Abstand der Interessanteste. Viele Szenen sind einfach unglaublich schön und künstlerisch inszeniert. Einzelne Einstellungen schaffen es sogar (ganz ohne Worte), mehr Emotionen zu transportieren, als die meisten Filme aus dem westlichen Raum es je könnten. Dazu trägt auch der wundervolle Soundtrack bei, der für mich sogar zu den schönsten und emotionalsten Soundracks aller Zeiten gehört.
Ein Beispiel für eine solche Szene, wäre die berühmte Ant-Scene, als Mi-do vermutet, dass das Halluzinieren von Ameisen auf das Gefühl von Einsamkeit zurückzuführen ist. Nach einem Schnitt sieht man Mi-do allein in der U-Bahn sitzen, im Hintergrund sitzt eine menschengroße Ameise. Solche Szenen, untermalt mit der Filmmusik, sind für mich schlicht und ergreifend große (Film-)Kunst.
An einem riesigen Lob für die Schauspieler komme ich selbstverständlich auch nicht vorbei. Min-sik Choi als Protagonist liefert wirklich alles, was man als Schauspieler nur liefern kann und geht sogar noch weiter. Man hat das Gefühl, er LEBT die Rolle regelrecht, was die Schlüsselszenen des Films nur noch glaubhafter macht.
Genauso gut spielt Ji-tae Yu, der den Antagonisten verkörpert. Er liefert mit seinem psychopathisch-sympathischen Auftreten einen ebenbürtigen Gegenpart zum Hauptdarsteller.
Was mich an "Oldboy" aber wirklich umgehauen hat (und hier hat sich der Film selbst übertroffen), ist das Finale. Vorher ist "Oldboy" schon ein sehr starker, packender und gefühlvoller Film, doch das wahre Feuerwerk explodiert erst in der letzten halben Stunde. Der Showdown in Woo-jins Apartment mit der anschließenden Fahrstuhl-/Brücken-Szene gehört für mich zu den emotionalsten Film-Finale, die ich jemals sehen durfte.
Auch die Auflösung ist einfach so überwältigend und hat mich bis zum Ende mit offenem Mund zurückgelassen. Ganz ohne großes "Trara" und "Krachbumm" wird hier eine unerwartete Wendung eingebaut, die den Zuschauer wie eine kalte Faust ins Gesicht trifft.
Und wenn man dann denkt, der Film könnte nicht noch verstörender werden, toppt er sich wieder selbst. Immer und immer wieder. Das hat zur Folge, dass das gesamte Finale eine einzige Achterbahn der Emotionen ist. Bis zum Ende.
Mein Fazit:
"Oldboy" ist ein verstörendes, blutiges, trauriges und hochspannendes Meisterwerk, mit überragenden Darstellern und einem genialen Soundtrack, das man keinesfalls auf die Rache-Elemente reduzieren sollte. Meisterregisseur Park ist hier ein krankes Kunstwerk gelungen, das mich vorallem mit dem Schock-Finale aus den Socken gehauen hat. So hat Kino auszusehen!
"Auch wenn ich schlimmer bin, viel schlimmer bin als jedes Tier...habe ich nicht wenigstens das Recht, zu leben?!"
Nächstes mal dann: "Lady Vengeance".