Nospheratu99 - Kommentare
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Alle Kommentare von Nospheratu99
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Gelungene Sci-Fi-Dystrophie. An alle Smartphone-Zombies, Gamer, Facebook-Liker und sonstige Cyber-Space-Helden da draußen: Seht Euch bitte diesen Film an. In dieser bedrückenden Zukunftsvision zeigt uns Regisseur und Drehbuchautor Guy-Roger Duvert wohin einen die Sehnsucht nach künstlichen Welten führt: In die totale Abhängigkeit und letztendliche Selbstaufgabe. Man kapituliert vor der realen Welt und zieht sich in einen vermeintlich einfacheren Raum zurück, in dem klare Regeln und ein deutlich erkennbares Gut-Böse-Schema herrschen. In diesem müssen Entscheidungen nicht abgewägt werden, weil die Fronten a priori klar sind. Und während der reale Körper langsam vor sich hin verrottet, verspielt man sein Leben im wahrsten Sinne des Wortes.
Interessanter Weise erliegt auch Duverts Held letzten Endes ebenfalls den künstlichen Welten und entzieht sich den realen Enttäuschungen in der Cyber-Welt. Selten sah man einen Protagonisten derart kolossal an den eigenen Überzeugungen und Erkenntnissen scheitern wie in „Virtual Revolution“ (er erkennt es ja schon zu Anfang: „Die Revolution gegen das Establishment hat stattgefunden - jedoch nicht so, wie man sich das gedacht hat“). Dabei ist die Entscheidung zur Realitätsflucht sogar halbwegs nachvollziehbar, zeigt uns Duvert die reale Welt als einen nur wenig einladenden Ort. Düstere, menschenleere Straßen verbinden verkommene Wohnungen, in denen die Menschen in einer Art Dämmerzustand vor sich hinfaulen und dabei in künstlichen Welten die schönsten Abenteuer erleben. Letzten Endes bleibt die Frage, was einen an solch einem Ort hält.
Dabei fährt Durant ein paar wirklich gute Bilder einer devastierten Welt auf, die von angenehm blubbernden Elektrosounds bestens untermalt werden. Ein klein bisschen scheint er sich bei „Blade Runner“ und „Tron“ (dem Remake) bedient zu haben, erinnert die Optik und der Score doch stark daran. Trotzdem bleibt allein von Seiten der Aussage und der Handlung ein eigenständiges Werk, das sich durch eine gekonnt ausgearbeitete Meta-Ebene von vielen anderen B-Produktionen weit abhebt.
Das darstellende Personal bewegte sich soweit so gut durch den Streifen und auch die Synchronisation passte. Es ist ja denke ich schon eine Aufgabe, sich in dem Setting behaupten zu können und sich gleichzeitig harmonisch darin einzufügen. Mike Dopud gelang dies ebenso gut wie Maximilien Poullein. Jane Badier solide und gut. Vor allem Jochen Hägele als Interpol-Agent glaubwürdig, der hatte mit einigen interessanten Monologen die meiner Ansicht nach schwierigste Aufgabe.
Conclusio: Eine durchaus empfehlenswerte und kritische Bertachtung der virtuellen Räume und der Möglichkeiten, darin verloren zu gehen. Es ist ja nicht nur eine Kritik an den Spielen bzw. den Spielern, sondern vor allem ein Apell, die reale Welt lebenswert und erlebbar zu halten. Denn wenn die Realität mehr Attraktivität als die der künstlichen Welten bietet, dann gäbe es ja keinen Grund dorthin zu flüchten, oder?
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Und wieder beflügelt die „Blutgräfin“ Elisabeth Bathory die Phantasie der Filmemacher. In dieser russischen Produktion wurde ihre Wirkungsstätte kurzerhand nach Transsylvanien verlegt, über die Gründe dafür bracht wohl nicht eigens spekuliert werden. Ansonsten scheint sich Regisseur Andrej Konst aber weitgehend an die gemeinhin geltenden historischen Tatsachen zu halten und zeichnet uns ein düsteres und schauriges Bild der titelgebenden Gräfin. Die Handlung setzt kurz vor der Aufdeckung ihrer Untaten an und wird aus der Sicht zweier streunender und mittelloser Kinder erzählt, die bei ihr aus den bekannten Gründen Aufnahme finden.
Konst zeigt uns die Geschichte in teils schaurig-schönen, teils harten Bildern, die die Handlung gut durch die Laufzeit trugen. Selbst wenn auf explizite Blut- oder Ekelszenen verzichtet wurde, vermittelten die Bilder doch einen guten Eindruck der damaligen Verhältnisse. Die Kulissen schienen jedenfalls gut gewählt und auch die Kostüme konnten sich sehen lassen. Lediglich das Autorenduo Colucci/Chapman übertreibt es mitunter mit den Dialogen, die zeitweise ein wenig überladen und schwülstig wirken. Oftmals trafen sie jedoch den Puls des Geschehens, denn Konst arbeitete auch die damaligen politischen Hintergründe in die Handlung ein. Eine alleinstehende Frau mit großem und gut aufgestellten, ertragreichen Besitz erschien für mache adeligen Glücksritter eine leichte Beute zu sein und auch der Hinweis mit den Schulden der Habsburger schien aus diesem Blickwinkel gesehen gut gesetzt.
Jedenfalls bot der Streifen deutlich mehr als eine reine sensationsgeile Ausschlachtung der sadistischen und „medizinischen“ Umstände, Konst versuchte auch ein Sittenbild der damaligen Zeit zu vermitteln. Das gelang zwar nur wenig, doch allein den Versuch möchte ich gerne honorieren. Konst schien keine reine Blutoper inszenieren zu wollen, und das stand seinem Streifen auch gut zu Gesicht. Die paar launigen Einschübe hingegen hätte er sich sparen können, in diesem Zusammenhang wirkte das leider nicht.
Das Ensemble werkte so weit so gut, vor allem die beiden Kinderrollen waren mit Lucas Bond und Isabelle Allen sehr gut besetzt. Svetlana Khodchenkova, in Russland wohl deutlich bekannter als hierzulande, brachte die schaurige Gräfin so weit so gut und erzielte wie Ada Condeescu als Tochter eine feine Wirkung.
Fazit: Eine Empfehlung kann ich reinen Gewissens aussprechen, auch wenn ausgemachte Horror-Freunde mit diesem Film wohl nicht so recht glücklich werden. FSK12 sagt in dieser Hinsicht wohl alles, wobei mir persönlich explizite Folter- und Blutszenen nicht abgingen. Die Gewalt war eigentlich fast immer nur angedeutet, es wurde mehr Wert auf eine gute, schaurige Atmosphäre gelegt und das kann ich durchaus positiv sehen. Wenn jemanden die historischen Hintergründe interessieren: https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_Báthory (Man beachte das Bild ihres Gatten Franz Nadasdy, der sieht ja aus wie der Leibhaftige… ;-))
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„Moby Dick“ im Weltraum. Herman Melville würde bei der Sichtung dieses Streifen wohl der eine oder andere Schmunzler über das Gesicht gehuscht sein, wäre er doch als einer der schon zu Lebzeiten recht erfolgreichen Autoren über das Plagiat eher amüsiert als verärgert. Regisseur Ken Locsmandis Anleihen an den Klassiker waren jedenfalls unübersehbar, daran änderten auch die Verlegung der Handlung in den Weltraum oder die Wandlung des Wals in einen chinesischen Drachen (sic!) nur wenig. Seltsamer Weise fällt mir erst jetzt beim Schreiben dieses Kommentars auf, wie dämlich das eigentlich klingt, doch irgendwie fühlte es sich beim Schauen gar nicht mal so hanebüchen an.
Die recht gute Optik und die ansprechenden Leistungen der Darsteller ließen jedenfalls jegliche B-Note aus dem Streifen verschwinden, getragen von einer passablen Figurenzeichnung und einem ganz guten Drehbuch wirkte der Film jedenfalls gar nicht mal schlecht.
Nachträglich betrachtet ist die Grundidee natürlich ausgemachter Humbug, doch irgendwie schafft es Locsmondi, einem diesen Unsinn schmackhaft zu machen. Der Plot wirkt wie die Verfilmung eines japanischen Comics, das zwar phantasiereich daherkommt, man darüber aber nicht näher nachdenken sollte. Womöglich liegt es ja an der Corona-Shut-Down-induzierten Langeweile, dass ich selbst diesen Film interessant finde, aber sogar einen Tag nach der Sichtung und nachdem ich das Filmerlebnis sich erst einmal setzen ließ fühlte ich mich doch ganz gut unterhalten. Klar, tiefere Ansprüche darf man hier nicht stellen, doch zumindest die Grundanforderungen wurden erfüllt.
Und auch die Synchronisation wollte gefallen und fiel zumindest nicht negativ auf, was für mich doch ein Qualitätskriterium darstellt. Das darstellende Personal agierte fehlerfrei und routiniert, vor allem Holt McCallany als Captain Ahab in Space und Mike Genovese brachten das Brüderpaar überzeugend. Aber auch James Devoti solide und glaubwürdig wie seine restlichen Kollegen.
Fazit: Zum einmaligen Schauen sicherlich in Ordnung und selbst wenn der Streifen keinen Meilenstein der Kinematografie markiert, so hatte er mich letzten Endes doch ganz gut unterhalten. Wenn man will, dann kann man Kritik an der Überfischung der Meere und der Naturzerstörung hineininterpretieren, was aber schon etwas weit hergeholt ist. Auch die Aussage von Melvilles Geschichte wurde zwar gezeigt, aber nicht eindrücklich thematisiert – für einen aufmerksamen Zuseher wohl erkennbar, aber wahrscheinlich nicht intendiert. Unter dem Strich eine durchschnittliche fünf, womit ich die handwerkliche Umsetzung zwar unter Wert schlage, aber wegen der nachträglich betrachtet seltsamen Geschichte nicht mehr vergeben kann.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Lustige rabenschwarze Komödie. Man muss natürlich ein gewisses Faible für derlei schwarzhumorige Stoffe mitbringen, dann wird man mit einer ungewöhnlichen und durchgehend launigen Geschichte belohnt, die auch den einen oder anderen lauten Lacher auf Lager hat. Dabei durchbricht unsere Hauptfigur über die gesamte Laufzeit die vierte Wand, indem sie zusätzlich als Erzähler fungiert, der die Geschichte rückblickend zum Besten gibt.
Und so funktioniert die Rahmenerzählung wie auch schon bei „The Big Lebowski“ recht gut, zumal der oftmalige Hinweis, dass das Ganze ja nur ein Film ist, auch ganz launig daherkommt. Bei dieser Gelegenheit setzt sich Regisseur Shane Black auch gleich mit dem Glaubwürdigkeits-Problem filmischer Darstellungen auseinander und webt diese seine Betrachtungen in seinen Streifen ein, indem er seinen Protagnisten einen Monolog über die Plausibilität von Handlungsfäden führen lässt. Damit rundet er die ins Groteske reichende Geschichte mit einigem Verve gekonnt ab, da sogar die Unabwägbarkeiten der Produktion gleich an Ort und Stelle persifliert werden. Das kann man natürlich mögen oder auch nicht, bei der ersten und einzigen Sichtung letztens auf Kabel1 hat es mich aber ganz gut unterhalten. Wie es bei wiederholten Sichtungen daher kommt, wird sich allerdings erst weisen.
Die Mimen schienen ihre Freude an Brett Hallidays Geschichte zu haben und waren mit sichtlichem Engagement bei der Sache. Vor allem Robert Downey jr. schien die Sache zu munden und er präsentierte uns seinen Helden wider Willen mit durchgehend launigem Charme. Val Kilmer stand ihm allerdings um nur wenig nach und zeigte sich ebenfalls sehr spielfreudig. Alle anderen fügten sich bestens in die Machart ein, vor allem Corbyn Bernsen und Michele Monaghan gefielen durch die Bank.
Fazit: Auch wenn man eine gewisse Affinität zu schwarzhumorigen latent grotesken Stoffen haben muss, lohnt eine Sichtung auch für nicht ausgemachte Genre-Freunde. Allein die lockerleichte Umsetzung macht Freude, und selbst wenn Bodycount schon absurd hohe Ausmaße annimmt, so wirkt die Geschichte immer mit einem gewissen Ausgenzwinkern erzählt. Klar muss man für diese Art von Humor schon ein wenig empfänglich sein, doch allein schon die ungewöhnliche Machart und die überraschend gesetzten Gags qualifizieren den Streifen für eine hohe Bewertung. Es ist wie eine gut gesicherte Rafting-Tour - mittendrin wird einem mitunter etwas mulmig, doch hinterher ist man begeistert und zufrieden.
PS. Der MP-Algorithmus wird mir langsam unheimlich, hier hat er meine Bewertung auf den Punkt genau erraten.
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Klaustrophobischer Weltraum-Horror. Regisseur Paul Anderson gönnt uns in seinem Horrorthriller nach einem mystery-artigen Beginn nur wenige Verschnaufpausen und schickt uns auf eine schreckliche Achterbahnfahrt bestehend aus Blut, Gewalt und chaotischer Action. Auf seiner „Event Horizon“ gibt es keinen sicheren Rückzug, kein Versteck und kein Entkommen - der Schrecken lauert überall und beißt sich unerwartet und in Sekundenbruchteilen in den Nackenmuskeln der Zuschauer fest. Man kann sich nie sicher sein, was dem guten Anderson als nächstes einfällt. Sicher ist nur, dass das Grauen absolut und endgültig ist.
Perfider Weise bemächtigt sich Anderson der psychischen Wunden seiner Protagonisten und setzt ungelöste Konflikte und seelische Narben gekonnt gegen sie ein. Metaphorische Konflikte werden zu realen - das Innere dringt nach Außen, im echten und im übertragenen Sinn. Und genau das ist es, was die „Event Horizon“ so gemein macht – man kann nur bedingt dagegen ankämpfen. Es gibt kein Alien, kein Monster aus dem All, keine bösartige Kreatur, die man erschießen oder ins All zurückschleudern kann. Man ist mittendrin und verschluckt von dem Grauen, das sämtliche Schwächen gnadenlos ausnützt und gegen einen einsetzt. Man befindet sich mitten in der Gruppe und ist doch allein, da jeder hat seinen eigenen Kampf zu kämpfen hat.
Anderson sammelte einen Cast von guten Charakterdarstellern um sich, die die Schwächen ihrer Figuren gut kolportierten. Es sind keine muskelbepackten Haudrauf-Typen, sondern wirken in ihrem Selbstverständnis wie Normalos, die sich in einer außergewöhnlichen Situation befinden. Dabei werden dennoch unterschiedliche Charaktere gezeigt, die alle ihre eigene Herangehensweise und Auseinandersetzung mit ihren Traumata zeigen. Ich möchte jetzt eigentlich keinen hervorheben, in dieser kammerspielartigen Inszenierung überzeugte jeder auf seine eigene Art und Weise.
Dabei ist kaum merkbar, dass der Streifen schon seine dreiundzwanzig Jahre auf dem Buckel hat. Die zeitlose Eleganz der Kulissen und das hervorragende Design der Raumschiffe und Geräte haben den Streifen sehr gut altern lassen, der Zahn der Zeit konnte der Optik nur wenig anhaben. Auch von Seiten der Effekte gibt es nur wenig zu bemängeln, vor allem die Schwerelosigkeit sieht sehr gut aus. So gesehen hat „Event Horizon“ durchaus das Zeug zum Klassiker, mal sehen wie jüngere Generationen darauf reagieren.
Conclusio: Harter Stoff in mehrerer Hinsicht. Obwohl die Schockeffekte durchaus Potential haben, liegt der Schrecken tiefer und in nur wenig greifbaren Dimensionen. Das verleiht dem Film ein gewisses Alleinstellungsmerkmal und hebt ihn gut aus der Masse vieler anderer Weltraum-Horrorfilme heraus. Schon allein daher kann ich ihn für Genreliebhaber fast ohne Einschränkung empfehlen und auch die acht ist wirklich hoch verdient.
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Nospheratu99 vs. The Asylum, Vol. XIII
Und hinein ins Vergnügen. Schon als ich im Vorspann die eingangs erwähnte Produktionsfirma sah, nivellierte ich meine Erwartungshaltung massiv nach unten, was das Machwerk zwar nicht rettete, jedoch einigermaßen erträglich machte. Diese Produktion verströmt den Oeuvre Asylums aus jeder Pore, weiß zwischendurch jedoch einigermaßen zu unterhalten. Wohl haben wir die altbekannten Schwächen wie ein pseudo-lustiges Drehbuch, matte CGI-Effekte und eine grottenschlechte Synchronisation, dennoch ist sich Regisseur Glenn Campbell wohl bewusst, dass er hier reinsten Trash produziert und das tut dem Ganzen auch gut. Er nimmt seinen Film nicht allzu ernst und hat sogar den einen oder anderen Lacher parat, womit er diesen mittels einer halbwegs passablen Atmosphäre doch vor dem völligen Kentern bewahrt.
Trotzdem ist er natürlich alles andere als ein Meilenstein der abendländischen Kinematografie, dafür sorgt vor allem sein eher talentbefreites Ensemble. Vor allem Adam Hollick versiebte seinen Aladdin einigermaßen, daran änderte auch sein austrainierter Körper nichts (zumindest konnte sich meine Gattin ein wenig an seinem Sixpack erfreuen). Daniel O´Reilly buhlte mit ihm um den Titel der schlechtesten Darstellerleistung des Streifens - ein Match, das unentschieden endete. Lucia Xypteras zumindest hübsch und ansehnlich. Lord KraVen als Dschinn bemühte sich, diesen mit Charme an den Mann zu bringen und hatte dabei zumindest Teilerfolge zu verbuchen.
Conclusio: Nicht ganz so schlimm wie andere Produktionen aus der Trash-Werkstatt, für eine gute Bewertung aber trotzdem viel zu schwach und billig. Hätte meine Gattin kein Faible für orientale Settings, dann wäre der Sender wohl gleich nach dem Vorspann gewechselt worden. Eine halbwegs gute Atmosphäre und ein paar nette Kostüme entschädigten halt nur wenig für die oben genannten Schwächen.
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Ansehnlicher, in letzter Instanz aber nur wenig serientreuer Spielfilm. Obwohl alle Figuren der Serie ihre Mitwirkung hatten (es kamen generationenbedingt sogar ein paar weitere hinzu), atmet der Streifen den Geist der Sackbauer-Saga entgegen der vollmundigen Betitelung leider nur wenig. Es fehlt vor allem die Treffsicherheit der Beobachtungsgabe Ernst Hinterbergers, die der Serie das „gewisse Etwas“ beschert hatte. Und selbst wenn die Lacher oftmals aus den Krakeelereien „Mundl´s“ und seinen untergriffigen Wortspenden entstammten, so hatten diese oftmals einen starken Realitätsbezug. Obwohl Hinterberger das Drehbuch beisteuerte wirkt der Film irgendwie weichgespült und wie eine eigenständige Produktion, die mit der Serie halt nur mehr die Personen gemein hat. Die liebevolle Parodie der kleinen Marotten und das Spiel mit den Befindlichkeiten der Protagonisten ging mir am meisten ab, denn das war es, was die Serie so besonders machte. Zwar bot die Geschichte neben einer gewissen Lebensnähe auch ein ordentliches Maß an Dramatik, doch schöpfte diese leider das Potential der Serie nur wenig aus.
Dabei möchte ich gegen die Machart, die Inszenierung und die Leistungen der Darsteller nichts sagen, doch der besondere und teils auch ruppige Verve der Serie konnte in diesem Film leider nicht reproduziert werden. Und das trotz einer soweit so guten Figurenzeichnung und fein nuanciertem Spiel zwischen Tragik und Komik. Die Figuren wurden mit ihren Problemen, Schwächen und Stärken gekonnt charakterisiert und auch die äußeren Konflikte entsprechen dem Zeitgeist. Doch letzten Endes sah man eben „nur“ eine Tragik-komödie, wie es sie vielfach gibt, das Alleinstellungmerkmal war leider nicht (mehr) gegeben.
Die Mimen agierten soweit so gut, vor allem Manuel Rubey als Rene gefiel mir gut. Die Darsteller der Serie wie man sie kennt, wenn auch altersbedingt deutlich zurückhaltender und ruhiger. Pascal Giefing war anzumerken, dass er den Wiener Dialekt erlernen musste, war dennoch bei der Gesangseinlage stilsicher und gut. Charles Bauer ohne gröbere Probleme, Franz Buchrieser in Ordnung.
Conclusio: Mittelprächtige Familiendramödie mit den Figuren der „Echten-Wiener“-Serie. Obwohl der Streifen den einen oder anderen Lacher verzeichnen konnte, kam er an den rauen Charme der Serie in keiner Weise heran. Ernst Hinterberger und Regisseur Kurt Ockenmüller führen die Figuren zwar konsequent weiter, erzielten damit die erhoffte Wirkung jedoch nur in Ansätzen. Von einem schwachen Abklatsch zu sprechen wäre natürlich gemein und sicherlich auch nicht zutreffend, aber meine Gedanken beim Schauen gingen teilweise in diese Richtung. Eine Bewertung zu finden ist schwer, ich gebe mal eine durchschnittliche fünf – Bauch und Kopf sind sich hier nicht einig ;-).
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Mittelprächtige Dramödie. Ohne Bezug den Hintergründen hatte der Streifen leider nur wenig Potential und blieb über weite Strecken zwar nett und sympathisch, inhaltlich jedoch relativ schwach. Ich möchte ja nicht bezweifeln, dass es auf dem amerikanischen Immobilienmarkt wirklich so zugeht und möglicherweise nimmt es auch in Mitteleuropa einmal derartige Formen an, vom Standpunkt der jetzigen Zeit gesehen handelt es jedoch um eine jener Amerikanismen, die einem Europäer widersinnig und fremdartig erscheinen. Dieses Bazar-artige Lizitieren ist in unseren Breiten jedenfalls eher unüblich, zumeist gibt es bei Immobilien einen festgesetzten Preis, der nur wenig Verhandlungsspielraum zulässt. Und so wirkte das Bieten wie in einer Art Wohnungs-Auktion oftmals langatmig und zäh, eine echte Spannung oder gar Dynamik verspürte ich nur in Ansätzen. Auch die für mich überzogen wirkende Reaktion der Immobilienmaklerin auf die letztendliche Entscheidung der beiden, nicht übersiedeln zu wollen, erschloss sich mir eigentlich nicht so recht. In Europa hätte man der Maklerin nach einem solchen Rückzieher deren Aufwände halt einfach mittels einer Honorarnote abgegolten und wäre mit Handschlag auseinander gegangen. Letzten Endes reagierte auch Alex auf die Ankündigung des Juniorchefs der Galerie enttäuscht, jedoch nicht derart gekränkt wie sie.
Und auch der Umzug von Brooklyn nach Manhattan ist für einen Unkundigen womöglich nicht mehr als der Wechsel von einem Stadtteil in den anderen, für einen New Yorker bedeutet es aber womöglich den Wechsel in ein anderes Lebensgefühl. Doch auch das kann ich nur vermuten, letzten Endes ist New York für mich halt auch nur eine Stadt am anderen Ender der Welt, wie es sie viele andere gibt. Und selbst wenn die Entfernungen im Rahmen der Globalisierung natürlich geschrumpft sind, so sehe ich mich nicht genug als Insider um die wahren Hintergründe des Filmes verstehen und mögen zu können.
Dabei sind die von Diane Keaton und Morgan Freeman bestens verkörperten Ruth und Alex ja ein sympathisches Paar - Menschen, die man eigentlich sehr gerne um sich haben möchte. Das riss den Streifen einigermaßen wieder heraus, und auch wenn die (heutigen) Probleme der beiden möglicherweise banal erscheinen, so hatte gerade diese „Unwichtigkeit“ einen starken Realitätsbezug. Die meisten menschlichen Schwierigkeiten basieren nun mal nicht auf einem Alien-Angriff oder einer weltweiten Verschwörung, sondern schlicht und einfach auf der Erkrankung des Haustieres.
Fazit: Grundsätzlich ein wie ich finde nicht schlecht produzierter und gespielter Streifen, der jedoch ohne Kenntnis der realen Hintergründe nicht so recht zünden will. Für eine einmalige Sichtung nebenher ganz nett und anheimelnd, letzten Endes jedoch ohne tiefere Bedeutung. Eine leicht unterdurchschnittliche Bewertung finde ich angemessen, mit mehr Bezug zum Thema wäre es sicher mehr geworden.
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Durchwachsene Westernkomödie. Man sah dem Streifen eigentlich in jeder Hinsicht an, in welchem Fahrwasser er schwamm und für welches Publikum er gemacht war. Es sind wohl vorpubertierende Jungs, die mit dem guten „Old Surehand“ angesprochen werden sollten. Damit wähnten sich die Produzenten möglicherweise im Geiste Karl Mays, wobei ich persönlich jedoch nicht glaube, dass dieser mit der gezeigten Interpretation seines Helden viel Freude gehabt hätte.
Alfred Vohrer gestaltete sowohl die Geschichte als auch seine Figuren nach schon sehr einfachen Maßstäben aus, besonders der Humor war teilweise schon recht grausam peinlich. Vor allem die fast schon ans Debile grenzenden Nebenfiguren hatten eine recht eigenartige Ausprägung. Warum Old Surehand etwa mit diesem Volldeppen Paddy durch die Lande zieht, weiß wohl nur er selber. Gut, loyal ist er ja, aber ansonsten scheint von ihm mehr Gefahr für die Unternehmungen Old Surehands auszugehen als von den Antagonisten. Mochten das Greenhorn und der Backfisch noch als charmant-dämlich durchgehen, war mir Paddy ein Graus.
Ansonsten gab es das gewohnt scharf getrennte Gut-Böse-Schema, dazwischen noch ein paar reichlich naive Indianer, die jedoch nicht mehr als dramaturgisches Kanonenfutter fungierten. Warum man die Ureinwohner schon fast herzzerreißend naiv darstellt, erschließt sich mir ebenso wenig wie deren latente Hohlköpfigkeit. Lediglich Winnetou schien so etwas wie gesunden Menschenverstand zu besitzen, der Rest verfügte leider über nur geringe intellektuelle Fähigkeiten und agierte weitgehend instinktgesteuert und nach einem fremdartigen (und mitunter auf fragwürdigen) indianischen Moral- und Ehrenkodex.
Die Mimen rissen es leider auch nicht wirklich heraus. Wohl fügten sie sich der etwas hanebüchen wirkenden Machart nahtlos an, hatten jedoch gerade dadurch keinerlei Wirkung. Steward Granger übertrieb es vor allem mit der jovialen Freundlichkeit oftmals, was seiner Figur leider gar nicht gut zu Gesicht stand. Ein junger Terrence Hill (damals nannte er sich noch Mario Girotti) irrlichterte ebenso durch den Streifen wie Leticia Roman und Milan Srdoc. Pierre Brice wie man ihn kennt, Larry Pernell auch nicht das Gelbe vom Ei.
Fazit: An diesem Streifen erkennt man deutlich, woher Bully Herbig das parodistische Potential für den „Schuh des Manitou“ geschöpft hat. Dieser Streifen ist schon fast eine Selbstpersiflage, nimmt sich dafür jedoch viel zu ernst. Heutzutage würde man ein enormes trashiges Potential erkennen, doch damals schien Vohrer den Geschmack der jugendlichen Seher mit schon fast traumwandlerischer Sicherheit getroffen zu haben. Für reifere Seher vielleicht mit ordentlich Nostalgie-Bonus sehbar, ohne diesen bliebt das Machwerk leider weitgehend auf der Strecke liegen.
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Spirituelle Therapiesitzung zur Trauma-Bewältigung. Es ist nicht schwer zu erkennen, worauf Herr Young (der Autor der Romanvorlage) hinauswill, als er seinen Mack zu der schicksalsbeladenen Hütte schickt. Bei dessen Aufenthalt zeigt er uns seine Betrachtungen zum Thema Schuld und Sühne sowie Rache und Vergebung.
Der Mensch neigt ja dazu jene Dinge, die er selbst nicht beeinflussen kann, dem lieben Gott in die Schuhe zu schieben und entsprechend mit ihm zu hadern. Letzten Endes bleibt die Frage, warum Gott schlimme Dinge zulässt, wo er uns doch ach so liebt. Natürlich hilft in derlei Ausnahmesituationen weder Fatalismus noch ein pragmatisches „Shit happens“, Akzeptanz und Abschluss sind ein schwieriger innerer Prozess, der zum einen Zeit und zum anderen eine intensive Auseinandersetzung mit der Situation selbst bedürfen. Das Zurücktreten und der damit einhergehende Distanzgewinn ist alles andere als leicht, und so manch einer zerbricht daran. Das Erkennen, dass die Krankheit in letzter Instanz die Stärkung des Immunsystems zur Folge hat, fällt in Zeiten der Krise schwer. So gesehen kann man Youngs Geschichte auch gut und gern als Gleichnis für mannigfaltige Situationen sehen, wobei er für Macks Zustand einen der extremsten Schicksalsschläge gewählt hat. Die letztendliche Erkenntnis, dass Vergebung vor allem dem Vergebenden dienlich ist, setzt einen durchaus interessanten Schlusspunkt.
Ich will jetzt nicht sagen, dass Gott die Antwort für alles ist, doch zumindest für gläubige Menschen dürfte Youngs Geschichte für den einen oder anderen Aha-Effekt sorgen. Der wissenschaftliche Psychologe hätte die Message natürlich anders ausgedrückt, aber Youngs Ansatz ist sicherlich ein zugänglicher. Auf dieser Geschichte aufbauend zeigt uns Regisseur Hazeldine ein Panoptikum von anheimelnden Bildern und Stimmungen, die die Handlung so weit so gut tragen. Und selbst wenn das Ergebnis reichlich plakativ und auch ein Stück weit schwülstig daherkam, so verschonte er uns zumindest von moralinsauren erhobenen Zeigefingern. Er ließ die Geschichte für sich sprechen.
Sam Worthington zeigte uns die gesamte Bandbreite der Trauer und arbeitete sich gewissenhaft durch Zorn, Schmerz, Auseinandersetzung, Akzeptanz und letztlicher Vergebung. Dabei präsentiere er und zwar keine herausragende, doch zumindest passable Leistung. Octavia Spencer hatte da schon deutlich weniger Möglichkeiten, biederte sich dem Publikum jedoch zu sehr an um wirklich zu gefallen (diese pseudo-philosophische Art mochte ich schon bei Whoopie Goldberg nicht). Avraham Alush und Sumire ebenso „gut“, womöglich war das aber auch den Regieanweisungen geschuldet. Alle anderen ohne Fehl und Tadel, vor allem Amelie Eve ausgewogen und gut.
Fazit: Trifft meinen Geschmack jetzt nicht punktgenau, doch für diesbezüglich empfängliches Publikum sicher einen Blick wert. Dem Grunde nach möchte ich über die Produktion und die Geschichte nichts Schlechtes sagen, allein schon die Thematik und die Grundaussage haben Potential. So gesehen möchte ich den Streifen durchaus abnicken, auch wenn es von meiner Seite wahrscheinlich bei der einen Sichtung bleiben wird.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Mittelprächtiges Abenteuer-Spektakel. Im mittlerweile dritten Aufguss der Kinoadaption des Computerspiels wurde die titelgebende Heldin Lara Croft nicht mehr von Angelina Jolie, sondern von Alicia Vikander gespielt. Der Wechsel rief in der Fangemeinde starke Reaktionen hervor, Pro und Contra hatten ihre Argumente. Mir erschien es Jacke wie Hose, jeder der Darstellerinnen hatte ihre Stärken und Schwächen. Während Jolie natürlich ein stärkeres Charisma hat, mehr Sex ausstrahlt und zudem auch darstellerisch mehr auf der Kante hat, wirkt Vikander vor allem in den Actionszenen passender und auch ein Stück glaubwürdiger als ihre eher zerbrechliche Vorgängerin. Somit wollte der Abenteuer-Teil natürlich durchwegs besser gefallen und darum geht es in so einem Streifen doch schließlich. In der charakterlichen und menschlichen Entwicklung (ja, die gab es zu Anfang in Ansätzen wirklich, man erfährt doch tatsächlich etwas über den familiären Hintergrund) hatte die gute Frau Vikander natürlich ihre Schwächen - da dieser Teil jedoch relativ schnell abgehandelt war, fielen diese nicht so stark ins Gewicht. Nach etwa einer halben Stunde schaltete die gute Lara in den gewohnten dauerlaufenden Stehaufweibchen-Modus, in dem sie weder durch Stürme, noch durch Verletzungen zu bremsen ist. Vor allem die Genesung von eigentlich schweren Wunden ringt einem großen Respekt ab, ein Leberdurchstich etwa wird mit einem Pflaster behandelt und ist nach einer Nacht Bettruhe wieder völlig ausgeheilt. Diese übermenschliche genetische Grundstruktur scheint jedoch keinesfalls ererbt zu sein, zumindest der Herr Papa zeigt keinerlei derartige Eigenschaften – im Gegenteil wirkt er verletzlich und schwach. Aber gut, das sind wohl nun einmal die Schemata, nach denen ein solcher Streifen abläuft.
Das darstellende Personal tat, was von ihm verlangt wurde, grobe Schwächen sind mir keine aufgefallen. Vikander in den Action-Szenen wie gesagt durch die Bank glaubwürdig, ebenso wie Dominic West als liebender Vater. Walton Goggins als Bösewicht ebenso glaubwürdig. Seiner Figur hatte man mit einem vorgetragenen Defizit an Sozialkontakten Tiefe zu verleihen versucht, ein für mich recht putzig wirkender Einfall. Daniel Wu zu Anfang stark, später versank seine Figur jedoch in der Bedeutungslosigkeit.
Fazit: Etwas besser als die beiden Teile davor, vor allem der Verzicht auf das Verwursten mannigfaltiger Genres gefiel mir besser als die etwas aufgeblasen wirkenden Geschichten zuvor. Die Hauptdarstellerin kann man natürlich mögen oder nicht, für mich hat sie ihre Aufgabe ganz gut gelöst. Alles in allem ein durchschnittlicher Abenteuerfilm, der mitunter jedoch in seiner Rasanz unglaubwürdig wirkt. Eine leicht unterdurchschnittliche Bewertung trägt dem Gebotenen durchaus Rechnung, für einen verregneten Sonntag-Nachmittag in Ordnung.
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Liebesdrama im SciFi-Gewand. Dieser kleine, aber feine Genre-Mix hatte zwar zu Anfang mit gewissen Startschwierigkeiten zu kämpfen, doch als ich wusste woran ich war, konnte er seinen etwas unterkühlten Charme doch ganz gut entfalten. „Unterkühlt“ scheint überhaupt das Motto von „Orbiter 9“ zu sein - dass in dieser Umgebung eine Liebesbeziehung gedeihen kann, scheint ebenso erstaunlich wie die unter dem Strich ganz gut erdachte und recht fein präsentierte Geschichte. Denn „Orbiter 9“ ist erst in zweiter Linie ein SciFi-Drama und lässt auch gesellschaftskritische Elemente völlig außen vor. Regisseur und Drehbuchautor Hatem Khraiche hätte sich Potential in vielerlei Richtungen geboten, doch er entschied sich für die Liebesgeschichte und gegen Kritik an der Klontechnik oder Menschenversuchen. Auch lässt er Action und Grausamkeiten nur in begrenztem Maß zu und zeigt uns lieber charakterliche Eigenschaften der beiden Liebenden und die Entwicklung der Beziehung. Die Gefahr, Genrefreunde vor den Kopf zu stoßen, scheint er für dieses Alleinstellungsmerkmal gerne in Kauf zu nehmen, im Gegenteil scheint ihm das Nicht-Erfüllen von genretypischen Erwartungen sogar eine diebische Freude zu bereiten. Und während die beiden Protagonisten Alex und Helena um ihre Liebe kämpfen, bricht Khraiche mit so manchem Klischee und schlägt geradezu erstaunliche Haken. Das kann man natürlich mögen oder auch nicht, für mich bot die nicht eben alltägliche Produktion eine wohltuende Abwechslung von den alltäglichen TV-Berieselungen.
Und so fielen auch die oftmals eher einfach gehaltene Optik und das offenkundig schmale Budget nur wenig ins Gewicht, durchgestylt futuristische Settings waren hier ebenso Mangelware wie bombastische Explosionen oder ausufernder Kugelhagel. Auch zeigten die Protagonisten erstaunlich wenig Haut, es ging hier mehr und die emotionale Komponente. Das mag bei dem einen oder anderen Seher womöglich als blass und oberflächlich daherkommen, mir persönlich wollte die Balance zwischen der Bewältigung der inneren und äußeren Konflikte gut gefallen.
Das darstellende Personal passte ihr Spiel der unterkühlten Optik in jeder Hinsicht an, schafften aber trotzdem den Spagat zwischen sparsamer Mimik und transportierter Befindlichkeit. Clara Lago gefiel in fast jeder Szene - gerade zu Anfang, als sie sich in schon fast amazonenhafter Manier Auf Alex stürzt, hatte sie Probleme (als schöne Frau den ersten Schritt machen zu müssen ist für sie sicherlich etwas Neues und das sah man auch 😉). Alex Gonzales stand ihr jedoch nur um wenig nach, auch wenn seine Rolle naturgemäß nicht so viel hergab wie ihre. Alle anderen ohne große Schwächen.
Fazit: Ein Film, der mit genretypischen Erwartungshaltungen und Vorstellungen bricht und sich allein dadurch schon seine Aufmerksamkeit verdient hat. Man kann dazu natürlich geteilter Meinung sein, für mich wären sowohl hohe, als auch sehr niedrige Bewertungen nachvollziehbar. Für eine einzige Sichtung möchte ich die Empfehlung gerne aussprechen, gleichzeitig aber anmerken, dass mit diesem Streifen sicherlich nicht jeder rundherum glücklich werden wird.
>>> Achtung!!! Enthält Spoiler!!! <<<
Austauschbare Zerstörungs-Mystery. Was hat man nicht alles hineinverwurstet in diesen Streifen – eigentlich wurde jedes monumentale und alte menschliche Bauwerk für die titelgebende Apokalypse herangezogen. Das erschien lediglich auf den ersten Blick als gute Idee, denn die Dimensionen, in denen sich die Handlung abspielte, gerieten schnell ins Unglaubwürdige. Der Rest wurde von einer fadenscheinigen Optik und offenbarten Stereotypen schnell zu Grabe getragen. Dass den militärischen Befehlshabern eigentlich nie etwas Anderes einfällt, als alles erst mal in die Luft zu sprengen und hoffen, dass sich das Problem damit irgendwie löst, ist ja in solchen Filmen schon fast ebenso Standard wie die Welle der Ungläubigkeit, die dem Hauptcharakter und späteren Weltenretter über das Gros der Laufzeit entgegenschlägt. Dazu kommen dann noch mehr oder weniger hilflose Wissenschaftler, deren Pläne eigentlich nie funktionieren, ein skrupelloser/verblendeter Böser und fertig ist das 08/15-B-Filmchen. Matte Computergrafik-Effekte und unglaubwürdige Wendungen runden das blasse Bild dann noch ab.
Doch zumindest tut der Streifen niemandem weh und fährt zum Teil eine nette und familienfreundliche Atmosphäre auf. Allzu große Aufregungen oder über Gebühr spritzendes Blut muss man hier nicht befürchten, und wenn man sich mit dem Gebotenen zufriedengibt, dann sollte der Film auch keine bösen Träume zur Folge haben. Darstellerisch gab es leider auch hier Schonkost, lediglich Hill Harper überzeugte. Misha Collins bemüht, aber glücklos, ebenso wie Torri Higgins. Peter Winfield und David Lewis blass und schwach, was aber auch an der zweitklassigen Synchronisation lag.
Fazit: Definitiv nichts für die Geschichtsbücher, lediglich ein leicht konsumierbares Hauptabendprogramm, das man danach getrost wieder vergessen kann. Ragt aus der Masse vieler anderer B-Katastrophenfilme in keiner Weise heraus und wird früher oder später wohl dem Vergessen anheimfallen. Die zweieinhalb Punkte vergebe ich für die stellenweise nette Atmosphäre und das Bemühen der Beteiligten im Allgemeinen, mehr ist da jedoch definitiv nicht drinnen.
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Grottiges Mittelalter-Spektakel. Wenn es denn wenigstens Trash gewesen wäre, dann hätte das Machwerk zumindest ein paar unfreiwillige Lacher auf Lager gehabt. Die Mischung aus billiger Produktion und tiefernster Darstellung wollte leider in keiner Szene zünden, daran änderte auch der großzügige Einsatz von Filmblut kaum etwas. Es sah fast so aus, als hätte man auf die rote Pampe eine Art Mengenrabatt erhalten, selten sah ich derart durchgehend blutverschmierte und leidende Protagonisten über die Leinwand hopsen. Dennoch offenbarte sich gerade bei den Schlachtenszenen das magere Budget, da eine größere Anzahl Kämpfer weder animiert noch mittels Statisten auf die Beine gestellt werden konnte. Obwohl die Schauplätze mitunter gut gewählt waren, sah man den Kulissen die geringen Möglichkeiten leider stark an, gerade mal die Kostüme wirkten halbwegs authentisch. Und auch die bereits angesprochenen Schlachten wirkten eher wie kleine Scharmützel und keinesfalls wie Kriege um England.
Aber auch die sonstigen Effekte blieben sehr einfach gehalten und hätten vor vierzig Jahren zwar noch überzeugt, heutzutage lockt man damit jedoch kaum einen Hund hinter dem Ofen hervor. Und so blieb der Streifen leider blass und schwach, zumal man sich auch nur relativ wenig um die Geschichte, die Hintergründe und seine Figuren scherte. Zumindest gegen eine ausreichende Charakterisierung, Darstellung menschlicher Hintergründe und innerer Konflikte hätte nichts gesprochen, das kann man doch auch ohne großes Budget umsetzen. Doch stattdessen kaprizierte sich Regisseur Anthony Smith lieber auf (schwach choreografierte) Schwerkämpfe und (schlecht geschminkte) Wunden, womit er seinen Streifen letzten Endes dann gnadenlos gegen die Wand fuhr.
Darstellerisch war der Streifen leider auch keine Offenbarung. Obwohl die meisten der Schauspieler höchst ambitioniert und mit offensichtlichem Elan bei der Sache waren, kam leider nie auch nur der Ansatz von Atmosphäre auf. Die wenigen Einschübe von mimischer Kraft wurden durch die grottenschlechte Synchronisation leider vollends gemeuchelt und versank in albernem und unpassendem Geplapper, ebenso wie die Geschichte in einem See aus Blut. Ach ja, sogar der See, in dem Excalibur versinkt und wieder auftaucht glich einem Krötentümpel, sogar da offenbarten sich die fehlenden Möglichkeiten.
Fazit: Leider kann ich diesen Streifen in keiner Weise empfehlen und muss davon definitiv sogar abraten. Obwohl man sich zur Arthus-Sage das ein oder andere überlegt hatte, so schienen die Abweichungen eher dazu dienlich, eben noch mehr Kämpfe und Auseinandersetzungen zu zeigen, anstatt die Geschichte konsequent zu ergänzen. Damit stürzte der Steifen leider völlig in den seichten und billigen Tümpel und hatte kaum Wirkung.
Weil es um Bücher geht, mache ich dieses mal auch mit.
1. Welches Buch hast du zuletzt verschenkt?
Fanny Wibmer-Pedit, "Die Welserin"
2. Welches Buch hat dich am meisten erschüttert?
John Steinbeck, "Früchte des Zorns"
3. Welches Buch hast du zuletzt gelesen?
J.M. Simmel, "Niemand ist eine Insel"
4. Welches liest du gerade?
J.M. Simmel, "Und Jimmy ging zum Regenbogen"
5. Welches ist dein liebstes Buchcover?
Käthe Recheis, "Die Uhr schlägt Mitternacht"
6. Welches war als Kind dein Lieblingsbuch?
Die drei Fragezeichen, Fünf Freunde
7. Welches ist das beste Kinderbuch?
Da gibt es viele gute.
8. Mit welchem Buchgenre kannst du gar nichts anfangen?
Ratgeber, esoterisches Zeugs
9. Liest du Bücher immer zu Ende oder hörst du auf, wenn du sie langweilig findest?
Halte fast immer bis zum bitteren Ende durch ;-)
10. Welches Buch hat dich zuletzt so mitgerissen, dass du alles um dich herum vergessen hast?
Ein historisches Buch über Jacques de Molay.
11. Das beste Buch zum Film ist ...?
Patrick Süskind, "Das Parfum"
12. Welche Bücher hast du gelesen, die später verfilmt wurden?
So ziemlich alles von Stephen King, "Das Parfum", bei allen anderen habe ich den Film zuerst gesehen.
13. Welcher anschließende Film war besser als das Buch?
Stephen King "Die Verurteilten"
14. Welchen Titel hätte deine Autobiographie?
"Frage an Gott: Warum hasst Du mich so?" (wäre im Kontext mit der Vita aber ironisch zu verstehen)
15. Liest du auch manchmal Drehbücher? Wenn ja, welches hast du zuletzt gelesen?
Nein
16. Hast du eigentlich die Bibel gelesen?
Auszugsweise
17. Welches Buch ist aktuell dein Lieblingsbuch?
Irvin Yalom, "Die Schopenhauer-Kur"
18. Welches Buch würdest du niemanden empfehlen?
Sämtlicher esoterischer Kram
19. Welche/r Autor/in ist dein/e liebste/r?
Stephen King
20. Klassisches Buch oder E-Book?21. Hast du auch schon einmal fremdsprachige Bücher gelesen? Wenn ja, welche? Wenn nein, wieso nicht?
Klassisches Buch. Nein, lese ausschließlich deutsch, sonst verstehe ich nichts ;-)
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Zweiter Teil von „Fletch“. Dieser hatte durchaus auch ein feines humoristisches Potential und bot mehr und auch lautere Lacher als der Erstling, hatte jedoch durch seinen direkteren Humor und auch von Seiten der Handlung so seine Defizite. Ja, der Humor kam schon um eine Ecke einfacher daher, da fehlte einfach oftmals die spitzbübische Hintergründigkeit. Der Humor wurde oftmals aus der Respektlosigkeit gegenüber den Behörden und seinen Organen generiert, was in den Staaten womöglich besser ankommt als bei uns. Dort sind die „Scheriffs“ womöglich deutlich reaktionärer und mit mehr Vollmachten hinsichtlich der Durchsetzung der behördlichen Autorität ausgestattet als hierzulande. Und agieren in den ehemaligen Südsaaten womöglich auch fremdenfeindlicher und rassistischer als in Mitteleuropa. Ich glaube wohl, dass der Umgang der Polizisten mit der Bevölkerung ein anderer ist als hierzulande und man muss diese Dinge auch ein wenig durch die Augen eines Kaliforniers sehen, ansonsten versagt der Humor streckenweise.
Aber auch die Geschichte selbst hatte ihr Schwächen. Teilweise schien diese lediglich den Vorwand für skurrile Situationen zu liefern, in die Fletch gerät bzw. sich selbst hineinmanövriert. Ein erzählerisch plausibler Aufbau fand eigentlich nicht statt, viele Sequenzen wirkten fast eher wie eine Aneinanderreihung von Sketchen, die durch ein grobes erzählerisches Grundgerüst zusammengehalten werden sollten. Somit wollten auch die zum Teil bereits bekannten Verkleidungen und Gags nicht mehr so recht zünden, da sie oft aufgesetzt und als Selbstzweck wirkten.
Chevy Case kalauerte und blödelte sich in gewohnter Manier durch den Streifen und trug das launige Potential fast alleine. Cleavon Little flankierte ihn dabei sehr gut und war deutlich mehr als ein reiner Stichwortgeber. Alle anderen jedoch lediglich als Unterfütterung und zumeist als Spaßopfer von „Fletch“ mit nur wenig eigenständigem Potential. Die bekannten Darsteller Hal Holbrook und Lee Emery passend und glaubwürdig. Randall Cobb mit leichten Schwächen, ebenso wie Julianne Phillips.
Conclusio: Kommt nicht an den ersten Teil heran. Das liegt zum einen an den Amerikanismen, für die man ein gewisses Verständnis braucht und zum anderen an der nunmehr forcierten Blödelei, die zwar in weiten Teilen stilsicher und lustig daherkommt, das Niveau aber doch etwas absenkt. Ob die Südstaaten-Atmosphäre gut getroffen ist, kann ich mangels eigener Erfahrung nicht sagen, doch zumindest wirkt diese in diesem Film nicht schlecht. Für eine Sichtung zwischendurch mit Einschränkungen empfehlenswert, allzu große Erwartungen sollte man aber nicht hegen.
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Food-Porn für Gourmets und Hobbyköche. Dass die Küche und das Essen in Frankereich einen deutlich höheren Stellenwert hat als Hierzulande, zeigt allein schon die Vielzahl an Produktionen zu diesem Thema. Hier wurde die (wahre) Geschichte von Hortense Laborie gezeigt, die zwei Jahre lang den damaligen französischen Präsidenten Mitterand bekochen durfte. Dabei konzentriert sich Regisseur Christian Vincent stark auf die Gerichte und deren Zubereitung, ja sogar die Akquise der Zutaten wurde thematisiert. Gleichzeitig wurden den Figuren deutlich weniger Aufmerksamkeit zuteil, was die sachliche Gewichtung etwas in Schieflage geraten ließ. Aufkommender Langeweile begegnete Vincent mit Rückblenden und versuchte so, die an sich eher banale und ereignisarme Geschichte aufzulockern, was jedoch nur in Ansätzen gelang.
Dabei bot die starke Hinwendung zu den Gerichten und den Zutaten für mich nur wenig Erbauliches. Laborie erfüllte ihre Arbeit mit Hingabe und auch Vincent schien der gastronomischen Komponente alles andere unterzuordnen. Und für das Gelingen der Gerichte wurden keine Kosten und Mühen gescheut. Da wurde dann schon mal ein Mitarbeiter einen ganzen Tag in den Zug gesetzt um frische Pilze zu besorgen (und in Echt war der arme Tropf wahrscheinlich mit dem Auto unterwegs, was dem Essen dazu noch eine fatale Klimabilanz bescherte). Dass die Controller im Elysee-Palast irgendwann mal Alarm schlagen würden, war klar. Doch statt die Abgehobenheit der Kulinarik-Abteilung zu kritisierten, wurden die Controller als erbenzählende Korinthenkacker hingestellt, die „eigenartiger und unverständlicher Weise“ keinerlei Verständnis für diesen wirtschaftlichen Wahnsinn hatten. Mir als steuerzahlender Staatsbürger fehlt für derlei Umtriebe ebenfalls jegliches Verständnis. Es ist mir einfach nicht nachvollziehbar, dass viele Menschen täglich für die Versorgung ihrer Familien kämpfen müssen, während für den guten Herrn Präsident das Beste und Teuerste gerade gut genug ist. Das wirkt schon ein Stück weit aristokratisch, gerade wenn man sich die Umgebung ansieht, in der der Herr Präsident seinem Tagwerk nachgeht. Eine für mich eher fragwürdige Aussage.
Aus handwerklicher Sicht hatte Vincent jedoch alles richtiggemacht, mehr war aus dieser flachen und eingleisigen Geschichte halt nicht herauszuholen. Und so blieb der Film trotz einer qualitativ guten Machart leider nur wenig ansprechend. Hauptdarstellerin Catherine Frot agierte wie in allen ihren Rollen, in denen ich sie bisher sah, glaubwürdig und solide, ebenso wie Arthur Pupont und Hippolite Giradot. Ob Jean d´Ormessen Herrn Mitterrand gut getroffen hat kann ich nicht sagen, da müsste man den Ex-Präsi besser kennen. Er lieferte aber eine sympathische Darstellung, damit kann man das getrost abnicken.
Conclusio: Für Gastro-Affinardos sicherlich empfehlenswert, mir hat die Chose allerdings keine großen Freudensprünge entlockt. Zwar habe ich naturgemäß ein gewisses Interesse am Essen und dessen Zubereitung, doch eine derartige Hinwendung zum Lukullischen ist mir deutlich zu viel, das geht schon wie gesagt in Richtung Abgehobenheit. Daher eine leicht unterdurchschnittliche Bewertung, die Pluspunkte kann der Streifen fast ausschließlich in der handwerklichen Umsetzung einfahren.
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Religions-Groteske mit vielen Lachern. Dass den Monty Pythons so gut wie nichts heilig ist, wusste man bereits zuvor, doch mit dem „Leben des Brian“ schossen sie den sprichwörtlichen Vogel ab. Es ist ja nicht verwunderlich, dass sich bei seinem Erscheinen so mancher Katholik in seinen religiösen Gefühlen verletzt sah, wird doch das neue Testament ordentlich durch den Kakao gezogen. Ich frage mich ja oft, was etwa passieren würde, wenn man so einen Streifen heutzutage über den Islam drehen würde – ich glaube, da wäre ordentlich was los auf der Straße und in den Toleranz-Communitys.
Doch zurück zum Film und seinen Mitwirkenden. Die Monty-Python-Truppe kalauert und kaspert sich mit lustvoller Freude durch den Streifen und bietet neben einem gerüttelten Maß an Religionskritik auch ordentlich Klamauk und sinnbefreiten Slapstick. Damit sorgt der Streifen für viele Schenkelklopfer und Treppenwitze, die auch bei mehrmaligem Schauen ihre Wirkung nicht verfehlen. Es ist dieses gekonnte Auf-die Spitze-treiben und das treffsichere Gespür für die Thematik, verbunden mit einer lockerleichten Nonchalance und zum Teil sinnfreiem Gehampel, das immer wieder für Erheiterung sorgt. Ich könnte jetzt viele Szenen als Referenz anführen, doch dann würde der Kommentar wohl einige Seiten zu lang werden.
Die wahre Genialität liegt jedoch in der Verbindung von sketchartigen Einlagen und einer dennoch stringenten Handlung. Man könnte ja fast jede Szene als einzelnen, in sich abgeschlossenen Sketch bringen, dennoch folgt die Abfolge einem rhythmisch ausgewogenen Erzählstrang. Allein dieser Spagat qualifiziert den Streifen für eine hohe Bewertung, und die punktgenauen Pointen tun ihr Übriges.
Großes Lob auch an die Synchronisation, allein die Übersetzung der Gags ist eine Meisterleitung an sich, da – anders als in anderen Grotesken – neben dem Slapstick auch der Wortwitz größtenteils erhalten bliebt. Ich bin ja kein ausgesprochener Kenner der englischen Sprache und muss mich daher auf die Lobeshymnen der diesbezüglich besser Aufgestellten in meinem Freundes- und Bekanntenkreis verlassen, und die sind durch die Bank begeistert.
Das Enemble werkte wie man es kennt, lieferte dabei jedoch nicht die übertriebene Kasperliade aus anderen Streifen, sondern agierte ausgewogen und passend. Dabei saßen die Pointen oftmals besser als etwa bei „Jabberwocky“ oder „Käpt´n Dotterbart“, sogar die „Ritter der Kokosnuss“ wurden getoppt. So gesehen möchte ich das „Leben des Brian“ als Krönung des Schaffens der Monty-Python-Truppe sehen.
Conclusio: Eine der lustigsten und für mich besten Produktionen der britischen Komiker-Truppe. Eigentlich eine glatte Zehn, doch für die mitunter untergriffige Art, wie mit dem Katholizismus umgegangen wird, ziehe ich einen Punkt ab. Eine absolute Empfehlung für alle, die über Religion lachen können und auch gerne mal politisch unkorrekt unterwegs sind.
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Grottige Adaption der klassischen Sage. Obwohl der Streifen ein Jahr vor dem Millenniumswechsel gedreht wurde, wirkt er optisch wie gute zehn Jahre älter. Lediglich die Technomusik deutet auf das Produktionsjahr hin, die gab es Ende der achtziger in dieser Form noch nicht. Ansonsten hatte sich Regisseur Graham Baker an die postapokalyptische Mad-Max-Machart angelehnt und diese mit trashigem Techno-Punk versucht aufzupeppen. Dies gelang leider nur in engen Ansätzen, unter dem Strich versank der Streifen in einem Strudel aus zwar nett choreografierter, jedoch reichlich unglaubwürdiger Action, pseudo-pathetischem Getue und miserabler Computergrafik. Nicht mal eine klaustrophobische und/oder unheilschwangere Atmosphäre gelang es ihm aufzubauen, und so hatte der Film leider keinerlei Wirkung auf mich. Möglicherweise gehen ausgemachte Fans von „Mortal Combat“ oder der bereits erwähnten „Mad Max“ mit diesem Stück Filmgeschichte wesentlich milder ins Gericht als ich es tue, für mich hatte die Chose jedoch weniger Strahlkraft als ein Pornofilm.
Apropos: Die schön präsentierten sekundären Geschlechtsmerkmale von Rhona Mitra und der wohlgeformte und zeigefreudig präsentierte Körper von Layla Roberts bedienten zwar ausgiebig den Specht im Manne, holten die Kohlen aber auch nicht mehr aus dem Feuer. Im Gegenteil entlarvten sie Bakers Arbeit als billigen Versuch, Punkte einzufahren – sei es nun aus voyeuristischen oder gesellschaftlich-bürgerprovozierenden Gründen.
Die Darsteller waren dem Machwerk leider hilflos ausgeliefert. Die mir größtenteils unbekannten Mimen schienen durch die Bank aus der zweiten Reihe zu kommen und hatten einfach nicht die Präsenz, um hier wirklich gut anzukommen. Christopher Lambert lebt seit jeher von seiner Leistung in „Highlander“ (und da ausschließlich dem ersten Teil) und hat danach eigentlich in keinem Film mehr überzeugt. Auch hier lehnt er seine Rolle stark dem unsterblichen schottischen Krieger an, kommt an diesen aber nicht mal im Ansatz heran.
Und so wirkten die Dialoge grob und bisweilen unfreiwillig komisch, was die Produktion in die tiefste B-Film-Ecke schob. Mitunter hatte ich mit den Schauspielern richtig Mitleid, wobei wohl auch die Synchronisation ihr Scherflein zum Misslingen beigetragen hatte. Doch wenigstens passten die Stimmen zu den Typen und auch die Stimmlagen trafen die Situationen oftmals.
Conclusio: Man muss wohl ein Faible für derlei Darbietungen haben und auch eine gewisse Affinität zu Trashproduktionen ist für eine genüssliche Sichtung sicherlich auch vonnöten, widrigenfalls man mit diesem Machwerk wohl nicht so recht glücklich werden wird. Vielleicht ist das Ding auch einfach etwas aus der Zeit gefallen und/oder miserabel gealtert – wobei ich nicht glaube, dass es mir in früheren Tagen gefallen hätte. Mehr als eine zwei kann ich mit meinem cineastischen Gewissen nicht vereinbaren.
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Hat mich jetzt nicht über die Maßen gepackt. Die etwas zu verkopft wirkende Machart verleidet mir den Streifen leider etwas, daran können auch die an sich gute Idee und die passable visuelle Umsetzung nichts ändern. Zwar bietet der Kurzfilm handwerklich gesehen keinen Grund zur Klage, wird ausgemachten Arthaus-Fans aber sicherlich mehr zusagen als mir. Die Vokalisen wurden gut gesetzt, hatten jedoch nicht die atmosphärische Wirkung, als welche sie wohl intendiert waren.
Fazit: Optisch und inszenatorisch sicherlich eher für cineastische Arthaus-Feinschmecker gemacht als für das Breitenpublikum. Auch für mich kam die Stimmung und die Wirkung leider nur in Ansätzen gut herüber, womit ich trotz einer an sich guten Machart nur leicht unterdurchschnittlich bewerte.
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Gelungene Komödie über den Aufprall verschiedener Kulturen. Obschon sich Regisseur und Macher Phillipe de Chauveron einige Kritik hinsichtlich gewisser rassistischer Einschübe gefallen lassen musste, hat der Streifen in Zeiten wie diesen durchaus seine Berechtigung. Es ist ja nicht so, dass das Thema Rassismus hier auf die leichte Schulter genommen oder verharmlost worden wäre, im Gegenteil finde ich die Umsetzung als Komödie durchaus gelungen und sicherlich passender als es mit erhobenem Zeigefinger gewesen wäre. De Chauveron macht sich ja nicht über die kulturellen und rassischen Stereotypen selbst lustig, sondern persifliert hier die Reaktionen der nicht gerade vorurteilsfrei agierenden Figuren. Dabei geht es ihm nicht in erster Linie um die Geißelung der Vorurteile autochthoner Europäer, sondern auch jene der Zuwanderer untereinander. Und genauso wie der Mensch nun mal nicht aus seiner Haut heraus kann, ist er auch ein Produkt seines (familiären) Umfelds und der dort vorherrschenden Meinungen.
Es sind ja nicht die schweren und tragischen Themen, die De Chaveron aufgreift, sondern die kleinen Eigenheiten und Marotten der entsprechenden Gemeinschaften sowie die darauf entstehenden Stereotypen. Die Eigenschaften, die den jeweiligen Volksgruppen zugeschrieben werden, werden größtenteils verallgemeinert und als auf das Individuum heruntergebrochen unpassend entlarvt und der Lächerlichkeit preisgegeben. Dabei werden auch die einheimischen Marotten liebevoll auf die Schippe genommen, keine Kultur wird hier über die andere gestellt und auch keine Figur über die andere. Menschliche Schwächen betreffen bekanntlich ja alle und auch alle bekommen den Spiegel vorgehalten. Dabei schafft De Chauveron das Kunststück, alle ihr Gesicht wahren zu lassen, die liebevolle Frotzelei sollte niemanden ernsthaft auf die Zehen treten.
Die Darsteller hatten kaum Probleme mit ihren stereotypen Figuren (die ja im Sinne der Launigkeit so sein mussten) und brachten genau den unterschwelligen Humor, den ich so mag. Vor allem Christian Clavier beherrscht diesen wunderbar und trug den Streifen damit herrlich durch die Laufzeit. Chantal Lauby verblasste neben ihm leider ein wenig, hatte aber ebenfalls ihre Momente. Frederic Chau, Noom Diawara, Mehdi Sadoun und Ari Abittan mit ein paar guten Auftritten, die Damen hingegen mit leider nur wenig Wirkung, was jedoch in der Natur der Geschichte lag.
Fazit: Eine gelungene Komödie über Vorurteile gegenüber Volksgruppen und deren Umtriebe. Dabei wurden jedoch kaum tiefergehende Themen behandelt, die Geschichte tänzelt leichtfüßig durch die Laufzeit und bietet ein Wohlfühl-Happy-End, so viel sei hier schon einmal verraten. Selbst wenn De Chauveron tunlichst an der Oberfläche bleibt, so hatte sein Film gerade deshalb eine herzerwärmende Nonchalance, die in der jetzigen Kulturdebatte leider oft fehlt - zumal ja oftmals nicht das Verbindende thematisiert wird. In diesem Sinne kann man das Gebotene durchaus abnicken und es als das sehen was es ist – eine liebevolle Frotzelei von und für alle Beteiligten.
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Unterhaltsame Aufdecker-Komödie. Es ist vor allem die lockerleichte Inszenierung, die den Charme von „Fletch“ ausmacht. Obwohl die großen Lacher weitgehend ausblieben, punktet der Streifen durch eine nonchalante Lockerheit, „Fletch“ nimmt sich selbst in keiner Szene ernst und will einen in erster Linie bespaßen, was dem Ganzen auch guttut. Die launigen Sager, die Verkleidungen und das ausgenzwinkernde Auf-die-Schippe-nehmen des amerikanischen Lebensstils machten durchaus etwas her, zumal der Humor durchaus aus dem Wortwitz und nur wenig aus dummdreister Kasperliade generiert wurde. Allein das hebt „Fletch“ wohltuend von anderen amerikanischen Produktionen dieser Art ab, auch die Handlung kommt gut daher, da diese auch in „Ernst“ gebracht werden hätte können. Warum man den Titel hierzulande mit dem „Troublemaker“ ergänzen musste, erschließt sich mir zwar nicht ganz - aber gut, soll so sein.
Doch so kalauerte und witzelte sich Chevy Chase nett und stilsicher durch den Streifen, was für mich durchaus seinen launigen Verve entfalten konnte. Dazu bekam man eine feine Atmosphäre aus den guten alten Achtzigern vorgesetzt, die mit einem „klassischen“ Harold-Faltermeyer-Soundtrack bestens untermalt wurde. Dieser gefällt mir neben Jan Hammer besonders gut, womit ich mich jetzt als kleiner Anhänger des Synthie-Pop oute. Oft befällt mich etwa bei „Axel F“ oder „Crocketts Theme“ eine leichte Schwermut ob der vergangenen Tage, das Lebensgefühl von damals war einfach ein ganz besonderes. Sicherlich ging es auch damals alles andere als sorgenfrei zu, doch irgendwie hatte man damals einfach andere Prioritäten. Oder es hatte auch einfach mit der eigenen jugendlichen Unbekümmertheit zu tun…
Doch zurück zum Film und seinen Darstellern. Chevy Chase ist für mich ein Garant für feinen Wortwitz und gut gesetzte Pointen, auch hier zeigte er sich zwar nicht durchgehend treffsicher, jedoch zu großen Teilen gut ausbalanciert und unterhaltsam. Tim Mathesen tat, was er gut konnte und gab uns einen herrlichen Fiesling. Geena Davis süß und herzig, die mag ich in dem Film sehr, ebenso wie Diana Wheeler-Nicholson. Richard Libertini und Joe Dan Baker in Ordnung.
Fazit: Objektiv gesehen und ohne meinen persönlichen Nostalgie-Bonus womöglich seicht und banal, für mich jedoch eine der besseren Krimi-Komödien der achtziger Jahre. Ich mag den Chevy Chase von damals, sein Auftritt etwa in „Die Drei Amigos“ grenzgenial. Kritik über eine schlecht gealterte Optik und flache Witze lasse ich gerne gelten, für mich hat diese jedoch kaum Bedeutung. So gesehen ist die sechs womöglich etwas zu hoch gegriffen, aber ich mag den guten Fletch einfach.
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Schwacher Krimi mit gesellschaftskritischen Tendenzen. Der Kriminalroman von Bestseller-Autorin Elisabeth Herrmann handelt von Wohlstandsverwahrlosung, einem herrenmenschlichen Überlegenheitsgefühl und der Geringschätzung menschlichen Lebens. Die wohlhabende Familie ist dabei von Dysfunktionalität und Vernachlässigung der Kinder geprägt, was in letzter Konsequenz zu den dramatischen Ereignissen führt. Schuld und Sühne sind innerhalb der Familie gleichmäßig verteilt, zumal von elterlicher Seite den Anfängen nicht gewehrt wurde. Von ihnen wird das moralisch verwerfliche Verhalten der Kinder nicht nur nicht erkannt, sondern zu einem Teil auch honoriert und vertuscht. Herrmann fuchtelt dabei auch ein wenig mit der Nazi-Keule, ohne diese jedoch penetrant-vordergründig zum Einsatz zu bringen (anhand der Vornamen der Kinder - Tristan und Siegfried – erkennt man jedoch relativ bald, wohin die Reise geht).
Leider vergisst Herrmann bei aller Zurschaustellung von gesellschaftlichen und familiären Fehlentwicklungen vor allem darauf, ihre Kriminalgeschichte zu erzählen. Diese wird im Vergleich mit den Beschreibungen der unmoralischen Zustände relativ banal und wendungsarm abgehandelt, was womöglich einigermaßen realistisch ist, narrativ gesehen jedoch keinen Leckerbissen darstellt. Dazu kam ein gerütteltes Maß an der Beschreibung der Kriegstraumata der ehemals Geflüchteten und nunmehrigen Ermittlerin, was für sich allein genommen recht gut daherkam, die Krimihandlung jedoch nur weiter verwässerte. Und so blieb unter dem Strich eine zwar ansprechende Betrachtung menschlicher und gesellschaftlicher Probleme, als Kriminalfilm geriet der „Schneegänger“ jedoch zu einer ziemlichen Themenverfehlung. Dazu mischten sich mit Fortdauer auch immer wieder gewisse Unglaubwürdigkeiten in die Reaktionen der Protagonisten, die mir den Streifen dann letzten Endes verleideten.
Inszenatorisch und handwerklich hat Regisseur Josef Rusnak jedoch nichts falsch gemacht, optisch und atmosphärisch konnte sein Film durchaus seine Punkte einfahren. Für mich hat er den gesellschaftlichen Aspekt jedoch zu stark in den Vordergrund gerückt, mir persönlich wäre eine andere Gewichtung der Hintergründe lieber gewesen.
Das Ensemble präsentierte sich spielfreudig, jedoch nicht immer sattelfest. Nadja Bobylena solide und bestens harmonierend mit dem glaubwürdigen Max Riemelt, ebenso wie Bernhard Schier. Emil Belton mit guten Ansätzen, in den emotionalen Szenen jedoch aufgesetzt und hölzern. Edita Malovic blass und schwach, Ralph Herfort in seiner kleinen Rolle weitgehend verschenkt. Stipe Erceg hingegen sehr gut und ausdrucksstark.
Conclusio: Für mich zu sehr gesellschafts- und familienlastig, bei zu wenig Kriminalgeschichte. Das kommt in gewissen Kreisen sicherlich besser an als bei mir, der ich eher die unpolitischen Stoffe mag. So gesehen schlage ich den „Schneegänger“ (ein für die Geschichte eher unpassender Titel) mit meiner vier zwar deutlich unter Wert, das mit der Benotung verknüpfte Prädikat („schwach“) trifft das Gebotene für mich aber am Ehesten.
Lichtgestalt. Urgewalt – Fröbe halt. Letzte Woche hatte ich durch Zufall das Glück, in kurzer Zeit drei Filme mit seiner Mitwirkung sehen zu dürfen („Der grüne Bogenschütze“, „Der Regenschirmmörder“ und „Es geschah am helllichten Tag“). Drei recht unterschiedliche Rollenbilder, die Fröbe da verkörperte, und alle drei absolut überzeugend und mit einer Ausdrucksstärke, wie man sie im Film nur selten sieht. Die Wucht der Darstellung ist für seine Kollegen sicherlich eine Herausforderung, droht man doch im Zusammenspiel ihm gegenüber leicht zu verblassen. Er schien immer mit Herz und Seele bei der Sache zu sein und schien sich in seine Figuren so richtig hineinzuleben. Man hat in jeder Szene das Gefühl, dass er der jeweilige Charakter WAR, den er darstellte. Da gab es kein Zögern und Zaudern, tief Luft geholt und hinein ins Vergnügen. Ob fieser Oberbösmops, liebevoller Märchenonkel oder psychopathischer Kindermörder – alles nahm man ihm ohne zu Zögern ab. Seine Darstellung des Auran Goldfinger schien dabei sogar noch ein Stück weit schaumgebremst, verzichtete er dabei doch weitgehend auf das zähnefletschende Knurren, das er bei vielen anderen Bösewichten und Unsympathen gerne zum Einsatz brachte. Hier war es eher überhebliche Borniertheit, mit der er die Figur anlegte.
Ich hätte ihn ja gerne einmal live bei einer seiner Lesungen gesehen, bei denen er den vorgetragenen Stoffen mimische Aufwertung zuteilwerden ließ. Und es hätte mich auch interessiert, was für ein Typ er privat so war – ich kann mir gut vorstellen, dass eine solche gewichtige Persönlichkeit (und das ist jetzt nicht auf seine Leibesfülle bezogen) für seine Mitmenschen eine zumindest so große Herausforderung war wie für seine Schauspielkollegen die szenische Interaktion. Vielleicht war er in Wirklichkeit ja ganz anders, zurückhaltend, aufmerksam konsensual und ein viel angenehmerer Zeitgenosse als die Figuren, die er vorrangig verkörperte. Fünf Ehen und ebenso viele Scheidungen sprechen jedoch eine andere Sprache – womöglich wirkte seine einnehmende Art anfangs sympathisch und erst in höheren Dosen anstrengend und ein Stück weit abstoßend, wer weiß. Es gibt ja Menschen, die im Zwiegespräch große zwischenmenschliche Energien freisetzen können, was man nicht jeden Tag haben möchte. Aber gut, das sind natürlich alles Spekulationen und diese wiederum beruhen auf meinen persönlichen Vermutungen.
Tatsache ist, dass er einer der ausdrucksstärkten Darsteller des Nachkriegskinos war und das kann man in vielen Produktionen auch eindrücklich nachvollziehen. Dabei schaffte er es, den unterschiedlichsten Figuren Kontur und Tiefe zu verleihen und das ist es ja, was für einen Schauspieler zählt. Dafür kennt und schätzt man ihn und damit hat er auch viele Produktionen nicht nur bereichert, sondern regelrecht getragen. Ein großer Mime und einzigartig in seinem Schaffen. Und wie es Produzent Arthur Brauner in einem Interview einmal so treffend auf den Punkt brachte: „Wieso soll ich ihn bremsen? Er ist nun mal – naja, Fröbe halt.“
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Dieser Kommentar gilt auch für die beiden anderen Teile der Serie, auch wenn diese auf MP als einzelne Filme geführt werden. Er wird daher bei allen drei Teilen im gleichen Wortlaut gepostet, da er für alle Teile gleichermaßen gilt. Auch zur Bewertung habe ich alle Teile herangezogen, da diese in Inszenierung und Handlungsverlauf einander sehr ähnlich sind.
Langatmige und mäßig unterhaltsame Mini-Serie. Vielleicht wäre es ja besser gewesen nicht alle drei Teile unmittelbar hintereinander zu schauen, dann hätten die sich irgendwie ständig wiederholenden und daher etwas lähmend wirkenden Verfolgungsjagden, Entführungen und „gefährlichen“ Situationen womöglich besser gewirkt. In dieser geballten Form wirkten die Handlungsteile oftmals wie künstlich in die Länge gezogen und verursachten daher ab dem zweiten Teil eher ein cerebrales Abgleiten in einen meditativen Alpha-Wellen-Zustand als fesselnde Spannung. Lediglich die nette orientalische Atmosphäre und die ansprechenden Aufnahmen der Sehenswürdigkeiten hielten meine Gemahlin (und somit gezwungenermaßen auch mich) vom Abschalten ab.
Jack Hunter wirkt somit weniger wie ein hauptabendgerechter Abguss von Indiana Jones (als was er vermutlich konzipiert wurde), sondern eher wie ein Tourist auf einer exklusiven All-Inclusive-Abenteuer-Safari. Die nahezu vollkommen unblutige Machart und die eher flach gehaltene Spannungskurve bewirkten zwar eine gewisse Familienfreundlichkeit, hatten aber nicht mehr Wirkung als eine historische Doku. Dabei schien die Entscheidung, an Original-Schauplätzen zu drehen zumindest für die Optik eine gute, neben schönen Landschafts-Aufnahmen bot der nette Jack Hunter auch eine Reise durch die kulturellen und architektonischen Schönheiten des nahen Ostens.
Ansonsten war die Handlung meilenweit von elementaren Dingen wie Realismus, historischer Genauigkeit und menschlichen Entwicklungen entfernt, man wollte in erster Linie lockerleicht unterhalten, was wie gesagt durch die ausgewalzte Laufzeit nur zu Anfang gelang. Durchwachsene Schauspielkunst, stereotype Figurenzeichnung und bestenfalls mittelprächtige Effekte rückten die Miniserie in die B-Film-Ecke, wo sie offenbar auch gut aufgehoben war.
Womit wir auch schon bei den Darstellern wären. Diese schienen mehr nach optischen Gesichtspunkten denn nach charakterlicher Darstellungskunst gecastet worden zu sein, doch zumindest die Typen wurden richtig getroffen. Die Guten durch die Bank schöne Menschen und auch den Bösen sah man die Durchtriebenheit schon von Weitem an, von der obligaten Ausnahme mal abgesehen. Und auch der dumme August durfte nicht fehlen.
Fazit: Für einen (oder mehrere) nicht allzu aufregende(n) Fernsehabend(e) im Kreis der Liebsten durchaus geeignet, höhere oder spannendere Ansprüche kann und will die Miniserie sicherlich nicht genügen. Logik und Nachvollziehbarkeit sollte man ebenfalls außen vor lassen und sich ganz der heimeligen orientalen Stimmung hingeben, dann wird man mit dem Möchtegern-Indiana Jones auch seine Freude haben können. Mich persönlich hat die Darbietung nur anfänglich angesprochen, mit Fortdauer fühlte sich das Ding dann eher lähmend an. Mehr als die drei Punkte möchte ich daher nicht herausrücken.