Nospheratu99 - Kommentare
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Alle Kommentare von Nospheratu99
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Gelungene Historien-Romanverfilmung. Ob die (fiktiven) Ereignisse vor einem korrekten geschichtlichen Hintergrund widergegeben wurden wage ich mal zu bezweifeln, dennoch hatte die Geschichte ihren Reiz. Das finstere Mittelalter in Europa wurde von Regisseur Stötzl jedenfalls in den düstersten Farben gezeichnet und die Figuren als jämmerliche Hungerleider dargestellt. Womöglich hatten ja die Menschen zu dieser Zeit ein derartiges Leben, das hauptsächlich von materiellem Mangel und gesundheitlicher Misogynie bestimmt war. Die hygienischen Bedingungen spotteten wahrscheinlich jeglicher Beschreibung und ließen die Menschen in ihrem Elend zusätzlich leiden. Die Anfangsminuten strotzen jedenfalls vor Dreck, Hunger und Kälte, also ich möchte mir das Leben nicht vorstellen.
Später wurden die Farben wärmer und angenehmer. Die aufwändigen Bauten und Kulissen unterfütterten die hochwertige Produktion auf hohem Niveau. Das Streben des jungen Studenten wurde auf eine feine Art und Weise dargestellt, man lebte und litt mit dem Protagonisten so richtig mit. Da passte sich auch die unaufdringliche Liebesgeschichte bestens ein, lediglich die fehlende Sprachbarriere (die es damals sicherlich gegeben haben müsste) bot etwas Unglaubwürdigkeit. Trotzdem hatte der Streifen zu jeder Zeit etwas zu bieten und vermied jegliche Längen - und das trotz der relativ üppig bemessenen Laufzeit. Stötzl kostete die Atmosphäre und die mittelalterlich-orientalische Optik so richtig gut aus und tat auch gut daran. Und obwohl er sich bei manchen Handlungsteilen auf politischen Populismus stützte (Mullahs=rückständig, verknöchert und „böse“), so hatte eigentlich der ganze Film Hand und Fuß.
Irgendwie erinnerte die Produktion an das Blockbuster-Kino Hollywoods, jedoch ohne den überbordenden Pathos und die ausufernde Action, die mir jene Produktionen so oft verleiden. Trotz (oder wegen) eines deutlichen Focus auf die Handlung und die Figuren vereinten Optik, Musik und allgemeine Machart die Vorzüge Hollywoods mit jenen der europäischen Produktionen. Zudem bewies Stötzl ein gutes Gespür für den Stoff und seine Figuren, womit er seinem Streifen einen großen Gefallen tat.
Auch der Cast lieferte gut ab und brachte die Figuren jederzeit fein nuanciert. Angeführt von einem bestens aufgelegten Tom Payne über einen wohltemperierten, wenn auch manchmal etwas zu begeistert agierenden Stellan Skarsgard zu einem im Vergleich dazu fast blassen Ben Kingsley. Emma Rigby hatte ihre Figur ebenfalls jederzeit im Griff und agierte durchgehend stilsicher und passend. Lediglich die arabischen Nebenfiguren mitunter zu laut und betont jugendlich, aber das ist schon Jammerei auf hohem Niveau.
Conclusio: Eine nahezu vollumfängliche Empfehlung meinerseits. Am „Medicus“ gibt es eigentlich kaum etwas auszusetzen, meiner Ansicht nach ist er auch für nicht ausgemachte Genrefreunde empfehlenswert. Auch bei mehrfacher Sichtung wurde ich bisher bestens unterhalten, Langeweile kam eigentlich nie auf.
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Weihnachtskitsch ohne höhere Ansprüche. Womöglich soll der Streifen allein dazu dienen, eine Jahreszeit-spezifische Stimmung auszulösen, einen anderen Sinn sehe ich darin nicht. Bei mir hatte das arg verkitschte Machwerk jedoch kaum Möglichkeiten Punkte einzufahren, zu sehr griff Regisseur Damian bei seiner Weihnachts-RomCom in die Schmonzettenkiste. Er ließ dabei zu Gunsten der vorweihnachtlichen Stimmungsmache jegliche Plausibilität außen vor und servierte uns zu allem Überfluss auch noch völlig unglaubwürdige Charaktere. Dass Angehörige eines Adelsgeschlechtes so mir nichts Dir nichts ihre Standesdünkel aufgeben und der steife Herzog urplötzlich seine weihnachtlichen Gefühle entdeckt, halte ich ebenso für ausgeschlossen wie die Punkrock-Gitarrenstunde des Juniors. Optisch hatte der Film jedoch unbestreitbar seine Qualitäten, vor allem die Umgebung und die liebevoll gestalteten Kulissen verströmten durchaus ihren Charme.
Die vorhersehbare und eindimensionale Handlung trat dabei fast völlig in den Hintergrund, man suhlte sich förmlich in vorweihnachtlichen Klischees. Ein wenig Drama hier, ein wenig Romantik da und um alles eine märchenhafte Stimmung, die bei entsprechend gepolten Menschen sicherlich gut ankommt, für mich jedoch kaum etwas bereithielt. Handwerklich schienen die Anforderungen ja gut umgesetzt, jedoch ist für eine Akzeptanz ein breites Faible für solche Stoffe natürlich Grundvoraussetzung, ansonsten wird man mit dem Streifen wohl nicht glücklich.
Die mir bis auf Roger Moore völlig unbekannten Darsteller erfüllten ihre Aufgaben soweit im Rahmen des Erforderlichen und fügten sich in die Pilcher-artige Machart soweit so gut ein. Eklatante Schwächen sind mir jedenfalls keine aufgefallen und auch die Synchronisation passte soweit. Allein Travis Turner schien für die Rolle des (Vor-)pubertierenden deutlich zu alt zu sein - zwar passte seine zarte Statur, doch seine Gesichtszüge verrieten den Twen.
Fazit: Muss man wohl mögen, um es gut zu finden. Für mich bewegte sich der Streifen weit aus dem Rahmen meiner sonstigen Affinitäten heraus, und auch wenn ich gegen die handwerkliche Umsetzung nichts Nachteiliges sagen kann, so wollte mir die Darbietung nicht so recht passen. Meine Gattin, auf deren Betreiben die Sichtung fußte, hatte mit dem Ding schon deutlich mehr Freude, ihrer Intervention sind die drei Punkte letztendlich auch zu verdanken.
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Schwache Historien-Fantasy. Obwohl mir der Streifen hinsichtlich der Produktionsbedingungen schon einiges an Bewunderung abringt, spricht das Ergebnis leider nicht für sich. Zu Anfang hatte ich mich schon gewundert, dass der Name „Burns“ im Vorspann überproportional oft auftauchte – eine Internet-Recherche ergab, dass der Film aus einer Familienproduktion mit Mini-Budget stammte. Dieser war offenbar mit einem Maximum an idealistischem und persönlichem Einsatz auf die Beine gestellt worden. Ich denke nicht, dass man hier mit „Dienst nach Vorschrift“ weit gekommen wäre. Umso größer ist der Respekt für den Einsatz jedes einzelnen, denke ich doch, dass ein solches Projekt von meiner Familie nicht zu stemmen wäre. Maximal das Budget würde aufgebracht werden, aber sonst sehe ich da schwarz. Vielleicht tue ich meinen Verwandten ja bitter unrecht, doch wahrscheinlich würde der Film wohl niemals fertiggestellt werden und hätte jahrelange Streitereien zur Folge.
Doch die Burns Familie zog an einem Strang und realisierte den Streifen mit einem kolportierten Budget von sage und schreibe gerade mal 88.000 USD. Leider sieht der Streifen aber auch größtenteils danach aus, die Optik wirkt oftmals fadenscheinig und billig. Dazu kamen zusammengeschusterte Kulissen und flott vernähte Kostüme, die den Anschein der Drittklassigkeit leider noch unterstrichen. Den Darstellern war anzumerken, dass es sich größtenteils nicht um professionelle Schauspieler handelte und auch bei den Komparsen musste offenbar gespart werden. Daher ließen vor allem die Schlachtenszenen leider jegliche Wirkung vermissen und obwohl manche der emotionalen Szenen durchaus ihren Charme hatten, wollte sich keine durchgängig gute Atmosphäre einstellen. Es blieb einfach Stückwerk.
Dabei möchte ich Drehbuchautor und Regisseur Chad Burns ein gewisses Talent nicht absprechen, zumindest wohnte seiner Geschichte ein gewisses Maß an Dramatik inne und auch die stringente Erzählweise ließ kaum Längen aufkommen. Er bediente sich bei der Handlung weitgehendst an Legenden und vermischte diese gekonnt mit historischen Tatsachen, auf denen seine bildhafte Erzählung basierte.
Ein besonders Ärgernis war die Synchronisation, die den Streifen leider um eine Klasse verschlechterte. Ein derartig massives und kollektives Gesamtversagen habe ich selten erlebt, das kostete dem schon an sich nicht sonderlich hochwertigen Film zusätzliche Punkte. Die Sätze kamen gestelzt und überspielt daher und damit versandete leider auch der letzte Rest der Atmosphäre.
Fazit: So sehr ich auch bewundere, was aus diesen wenigen Mitteln gemacht wurde, so sehr bedauere ich es, den Streifen mit einer derartig geringen Punktzahl abstrafen zu müssen. Leider finde ich bis auf die Entstehungsgeschichte kaum Positiva, ein paar nette Szenen zwischendurch entschädigen nicht für den qualitativen Leerlauf dazwischen. Daher gibt es von mir auch klarerweise keine Empfehlung sondern ein gut gemeintes Abraten.
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Von allen tierischen Figuren, die jemals die Leinwand beehrten, ist der gute Collie wohl einer der am längsten dienenden. Unzählige Spiel- und Kurzfilme sowie mehrere Serien lang begeisterte der tierische Freund und Gefährte Generationen von kleinen und größeren Kindern.
Umso mehr verwunderte es mich, dass meine Kleinen noch nie etwas von Lassie gehört hatten. Anders als bei anderen Kinderfilmen musste ich ihnen den Hund sogar etwas schmackhaft machen, ehe sie sich zu einer Sichtung bereit erklärten. Doch leider hatte die eher maue Produktion nicht die Möglichkeit, bei ihnen nachhaltig zu punkten. Lediglich die Szene mit dem Wolf konnte sie wirklich begeistern, ansonsten fielen sogar ihnen mehrere Logiklöcher auf. Dass sich etwa Steve (der junge Protagonist) bei offenbar herbstlichen Temperaturen mit sichtlicher Begeisterung vollbekleidet in einen Teich stürzt oder spät nachts bei Wind und Regen durch die Gegend rennt, wollte ihnen genauso wenig einleuchten wie mir. Von wie durch Zauberhand und in Sekundenschnelle trocknenden Kleidern ganz zu schweigen.
Und so plätscherte der vorhersehbare Streifen durch die Laufzeit, riss da und dort mal mehr, mal weniger mit und bot außer einer netten landschaftlichen Atmosphäre leider nur wenig Erbauliches. Die Idee der Schafzucht hatte eine reichlich naive Grundprämisse, da musste ich meinen Kleinen erklären, dass zu einer Viehhaltung mehr gehört als Lämmer streicheln. Da wurde ein ländliches Idyll gezeichnet, dass es in dieser Form nicht gibt - außer harter Arbeit und kargem Lohn bedeutet die Landwirtschaft vor allem viel Idealismus.
Doch zurück zum Film und seinen Mimen. Da bekam man vor allem Durchschnittskost vorgesetzt. Tom Guiry und Helen Slater hatten kindgerecht stereotype Auftritte und erfüllten damit ihre Pflicht soweit so gut. Dafür konnte man eine junge Michelle Williams in ihrem Spielfilmdebut bewundern und selbst wenn sie für ihre Rolle schon etwas zu groß wirkte, so hatte sie ein paar ganz gute Szenen. John Tenney soweit so gut und mit einer ersten Talentprobe.
Conclusio: Eine eher leicht unterdurchschnittliche Bearbeitung mit dem tierischen Helden. Obwohl sie objektiv betrachtet bei Kindern schon gewisse Emotionen auslösen könnte, riss der Streifen meine Kleinen leider zu keinen großen Begeisterungsstürmen hin. Sie sahen ihn sich zwar brav bis zum Ende an, zeigten sich danach aber kaum beeindruckt. Am nächsten Tag schien er gar komplett vergessen. Aus ihrer Reaktion leite ich die unterdurchschnittliche Bewertung ab, obwohl ich ihn damit aus handwerklicher Sicht gesehen wohl ein wenig unter Wert schlage.
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Interessanter Mystery-Psycho-Thriller. In diesem beschäftigt sich Regisseur und Drehbuchautor Richard Kelly mit der Frage der selbst erfüllenden Prophezeiungen und rückwärtsgerichteter Kausalitätsketten. Donnies Verhalten respektive Franks Ratschläge setzen jene Ereignisse in Gang, durch die die Ausgangssituation erst ermöglicht wird. Dabei muss man sich auf übernatürliche und esoterisch angehauchte Logik ein Stück weit einlassen, wie auch auf die „absurde Theorie“ der Zeitreisen selbst. (Situation: Ich reise in die Vergangenheit zurück und verändere diese insofern, als dass die heutigen Verhältnisse sowie die Reise selbst durch meine Veränderung erst ermöglicht werden – ein „klassisches“ Paradoxon, das es in dieser Form nicht geben kann/darf. Laut Hawking kann daher die Vergangenheit auf Zeitreisen nicht verändert werden - etwa dass man in die Vergangenheit reist und seine eigene Mutter tötet, bevor sie den eigenen Vater kennenlernt. Die könnte einen dann nicht zur Welt bringen, wodurch man nicht reisen und die Mutter auch nicht töten könnte).
Kelly lässt den guten Hawking jedoch völlig außen vor und setzt mit dem Auftauchen von Frank eben jenen Handlungsstrang in Gang, die unser Donny am Ende durch sein Verbleiben in dessen Zimmer wiederum außer Kraft setzt und den „normalen“ Werdegang wiederherstellt. Dabei rollt Kelly seine Geschichte von hinten (eigentlich ja von vorne, aber eben nicht rückplatziert) auf, was die Ereignisse rätselhaft und eigenartig erscheinen lässt. Dabei hat man ständig das Gefühl, dass alles einem höheren Zweck dient und die verschiedenen Taten Donnies irgendwann einen übergeordneten Sinn ergeben. Das Ende überrascht dann trotzdem doch ein wenig, zumal die aus dem Ruder gelaufenen Ereignisse ja die „falsche“ Ereigniskette darstellen.
Inszenatorisch bedient sich Kelly einiger kleiner, feiner Kniffs, um dem narrativ nicht überragenden Stoff einiges an unheimlicher Mystik hinzuzufügen. Die in Highspeed abgespielten Szenen erinnern an Musikvideos und auch so manche Effekte lassen einen gewissen unheilschwangeren Touch entstehen. Dabei entspinnt sich eine feine Atmosphäre, die bis zum Schluss hochbleibt.
Aber auch der stimmige Cast lieferte gut ab. Jake Gyllenhaal und Jena Malone suhlten sich förmlich in depressivem Selbstmitleid und passten sich der latent düsteren Grundstimmung gut an. Alle anderen arbeiteten den beiden gut zu und zeigten die Hilflosigkeit ihrer Figuren bei gleichzeitiger Selbstüberschätzung inmitten einer scheinbar normalen Realität. Sie scheinen zu ahnen, das irgendetwas nicht stimmt, haben aber auf Grund ihrer Unkenntnis der wahren Hintergründe keine Möglichkeit des korrektiven Eingreifens.
Fazit: Mystery, wie sie sein soll. Unheimlich, unheilschwanger und mit nichtsahnenden und daher weitgehend ohnmächtigen Protagonisten. Eine klare Empfehlung meinerseits, auch weil uns Kelly die Erklärung und Interpretation weitgehend selbst überlässt. Ein Film, den man also nicht nebenher schauen kann und der auch schön zum selber Denken einlädt.
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Und nun werden also „James Bond“ und „Mission: Impossible“ persifliert. Und damit auch jeder weiß worum es geht, hat Produzent Karl Maka dann auch gleich Richard „Beisser“ Kiel und Peter Graves engagiert. Dabei bedient er sich der entsprechenden Versatzstücke beinahe schon auf eine schamlose Art und Weise, was den Gags aber keinen Abbruch tut.
Leider begeht er jedoch den Fehler, eine erzählerische Note in den Streifen bringen und eine stringente und „logische“ Handlung präsentieren zu wollen. Das geht leider einigermaßen nach hinten los, weil es auf Kosten der Absurdität der vorherigen Teile geht und dem Streifen damit etwas von seiner besonderen Note nimmt. Er wirkt wie eine „normale“ Persiflage, wie es sie schon viele gibt, laden die Originalplots durch ihre überspitzte Machart ja geradezu dazu ein, sie auf die Schippe zu nehmen.
Und so sparte „Our man from Bond Street“ zwar nicht mit lockeren Szenen und skurriler Action, hatte jedoch keinerlei Alleinstellungsmerkmal. Ja, es gibt lustige Szenen und ja, allzu viel nachdenken sollte man über die hanebüchenen Kalauer und die slapstickhafte Kasperliade nicht, für mich fehlte jedoch ein Stück weit die Absurdität der Vorgänger. Selbst wenn man sich bei einer Verballhornung schon auch etwas am Original orientieren muss, so hätte ich mir doch mehr „Madness“ in der Mission gewünscht.
Unsere beiden Hauptdarsteller Sam Hui und Karl Maka lieferten wieder soweit so gut ab und blödelten sich in bekannter Manier durch den Streifen. Richard Kiel und Peter Graves wie man sie aus den Referenzproduktionen kennt und ohne Fehl und Tadel. Alle anderen wegen der überdrehten und manischen Machart schwer einzuschätzen, hatten aber ihre Figuren soweit so gut im Griff.
Conclusio: Hat jetzt nicht ganz den Drive der Vorgänger, heiteren anderthalb Stunden sollte jedoch bei entsprechender Stimmung nichts im Wege stehen. Wer niveauvolle Unterhaltung sucht ist hier grundfalsch, wie auch die anderen beiden Teile davor handelt es sich um recht einfachen Humor. Das Gehirn muss für den Streifen also nicht extra aktiviert werden und auch das eine oder andere Promille im Blut kann der Laune nur zuträglich sein.
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Atmosphärisch gut angetragener Krimi. Die Stimmung in und um der luxuriösen Wohnung, in der der querschnittsgelähmte Ermittler sein Dasein fristet, war DER große Pluspunkt des Films. Über Logik und Schlussfolgerungen kann man natürlich streiten, aber da könnte man ebenso gut über Agatha Christie, George Simenon und Sir Arthur Conan Doyle diskutieren. Auch deren Ermittler kombinierten wie Lincoln Rhyme schnell, messerscharf und IMMER richtig. Ob man das für plausibel nimmt, sei jedem Einzelnen selbst überlassen, für mich hatte es erst bei wiederholter Sichtung ein wenig Schlagseite. Solch geniale Menschen wie Rhymes trifft man doch eigentlich nie.
Trotzdem kann ich der Idee Deavers, sein Ermittlerteam wie einen Ameisenhaufen (und das im positivsten Sinn) zu organisieren, einiges abgewinnen. Wie bei den staatenbildenden Insekten gibt es einen denkenden und lenkenden Kopf, der seinen Standort nicht verlässt, und willfährige Helfer, die in seinem Auftrag handeln. Diese agieren zumeist ohne Anflüge von Aufbegehren oder Eifersucht untereinander, sondern als harmonische Gemeinschaft, die stets in ständigen Austausch miteinander steht.
Auch die angedeutete Liaison zwischen Rhyme und Donaghy fand ich gut inszeniert, vor allem der angedeutete Finger-Sex hatte etwas schon fast Putziges. Es muss nicht immer ausufernde Erotik mit strammen, im Mondlicht glänzenden Hinterteilen sein, da genügt manchmal auch nur eine leise Andeutung. Regisseur Phillip Noyce stets um Anspruch bemühte Regiearbeit scheute auch die Zurschaustellung von Gewalt und ließ diese zumeist abseits der Kamera ablaufen. Ebenso ergötzte er sich nicht so sehr an blutigen Leichen und überließ viel der Vorstellungskraft des Zuschauers. Damit hob er sich wohltuend von vielen anderen Inszenierungen dieser Art ab und balancierte seinen Streifen ausgewogen durch die Laufzeit.
Auch der Cast schien weit weg von ausufernder Action zusammengestellt, durch die Bank wurden Charakterdarsteller engagiert. Und sie machten ihre Sache gut. Angelina Jolie zeigte die mentale Entwicklung ihrer Figur ebenso wie Denzel Washington die seine sehr gut. Die beiden wurden von den bestens aufgelegten Ed O´Neill, Queen Latifah und Michael Rooker gut flankiert und unterstützt. Dazu lieferte uns Leland Orser einen fein nuancierten Bösewicht, dessen psychopathische Züge erst gegen Ende so richtig zur Geltung kamen.
Conclusio: Ein andersartiger, aber nicht uninteressanter Streifen. Klar lässt sich über die Glaubwürdigkeit und Plausibilität streiten, ein Blick lohnt jedoch allein schon wegen der alternativen Herangehensweise und der gut charakterisierten Figuren. Gute Leistungen des Ensembles rundeten das feine Gesamtpaket ab und lassen auch die mitunter etwas strauchelnde Handlung vergessen. Für Genrefreunde eine wärmste Empfehlung meinerseits, für alle anderen zumindest keine öde 08/15-Unterhaltung.
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Durchwachsenes Biopic. Natürlich erscheint die Geschichte, wenn sie sich so zugetragen hat, des Erzählens würdig, dennoch hatte der zwar einigermaßen gut inszenierte, jedoch im Abgang eher laue Werdegang des Starkochs für mich eine eher fade Note. Zwar konnten die sepia-färbigen Bilder für etwas nostalgisches Flair sorgen, aber viel Atmosphäre hatte der Streifen nicht.
Womöglich ist er ja für die Fans von Kochsendungen interessant, denn obwohl es nicht in erster Linie um die Zubereitung geht, hat die Speisenzubereitung, insbesondere das Backen, schon einen großen Anteil am Kuchen. Und obwohl die Geschichte eher langatmig und zum Teil ohne die entsprechende Würze dahintröpfelte, konnte der mitunter aufblitzende, unterschwellige Humor den einen oder anderen Pluspunkt einfahren.
Die Charakterisierung wollte nicht immer für Nachvollziehbarkeit sorgen - für mich blieb zum Beispiel schleierhaft, warum der Junge seinen eher unguten Vater so vergöttert und seine ihm eher zugetane Schwiegermutter derart ablehnt. Ok, sie hat prollige Züge und wirkt zu Anfang etwas derb und unwirsch, bemüht sich später jedoch glaubwürdig um die Gunst des Jungen. Da hatte ich mit dem ungeduldigen und zum Jähzorn neigenden Vater deutlich weniger Freude und fand ihn zum Teil ziemlich abstoßend. Ironischer Weise sorgt der Koch-Wettstreit zwischen Sohn und Stiefmutter für das verfrühte Ableben des Vaters, da dieser die ungesunde und reichhaltige Kost nicht verträgt. Zudem wird er von ihnen zum Vielessen animiert, da die Versorgung mit Essen die einzige Bekundung ihrer Zuneigung darstellt.
Als sehr störend empfand ich das Engagement von Ken Scott, der für mich schlicht und ergreifend falsch gecastet war. Er wirkte für die Rolle viel zu alt und erschien mir eher als Großvater denn als Vater geeignet zu sein. Damit konnte ich auch die Zuneigung seiner Stiefmutter zu ihm nicht wirklich nachvollziehen. Womöglich sah sie das als einen gesellschaftlichen Aufstieg und wollte ihn daher an sich binden, wer weiß das schon. Helena Bonham Carter mit eindringlicher und guter Leistung, extreme Charaktere scheinen ihr zu liegen. Der in der Vorschau angekündigte Freddy Highmore hatte nur wenige Auftritte, da er den älteren Sohn spielte, da hatte die jüngere „Ausgabe“ Oscar Kennedy deutlich mehr Präsenz. Victoria Hamilton soweit in Ordnung.
Conclusio: Für mich bot „Toast“ nicht viel Erbauliches - lediglich die Tatsache, dass es sich um ein Biopic handelte, ließ mich den Streifen zu Ende sehen. Ich hatte bis zum Schluss die Hoffnung, dass noch ein „Gag“ oder etwas Ähnliches kommen könnte, wurde aber letztendlich enttäuscht. Eventuell für dem Kochen zugeneigte Menschen interessant oder für Coming-of-Age-Fans.
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Nette Fantasy-Liebelei. In den „Nebel von Avalon“ wird die Arthus-Sage aus der Sicht der beteiligten Damen geschildert, die ja in der ursprünglichen Handlung lediglich Randfiguren darstellen. Marion Bradley, die Autorin der Romanvorlage, rückt die weiblichen Protagonisten in den Fokus des Interesses und erzählt ihren Werdegang mit durchaus interessantem Inhalt. Mitunter wirkte der Stoff zwar wie eine Mischung aus Rosamunde Pilcher-Herzschmerz und wehmütiger Fantasy, dennoch hatte der Streifen allein wegen der feinen Optik und der gelungenen Effekte etwas zu bieten. Obschon Edel mitunter mit ordentlich Pathos ans Werk geht, so passt die Mischung für mich eigentlich ganz gut. Leider sah man dem Streifen die begrenzten budgetären Möglichkeiten besonders an den Bauten schon arg an, doch war ich geneigt über diesen Mangel wegen der zumeist guten Leistungen der Schauspieler großzügig hinwegzusehen.
Edel verzichtete auf optischen Bombast und lieferte uns auch von Seiten der Effekte Schonkost. Er schien lieber in die detailreiche und liebevolle Gestaltung der Kulissen und der Kostüme investiert zu haben, welche auch den größeren Anteil am Streifen hatten. Das erscheint hinsichtlich des Gesamterlebnisses auch eine gute Entscheidung gewesen zu sein, besinnt er sich damit auch auf die Stärken der Produktion.
Ebenso gut schien die Entscheidung gewesen zu sein, den Stoff etwas zu verkleinern und sich auf die erzählerischen Hauptstränge zu konzentrieren. Die Geschichte bietet mit einer Vielzahl von Personen und der Beschreibung ihrer Hintergründe ohnehin ordentlich Füllmaterial, da erschien das „Gesundschrumpfen“ durchaus erforderlich gewesen zu sein.
Auch beim Cast merkte man den Focus auf die weiblichen Figuren, da diese im Mittelpunkt standen und auch mit den bekannteren Darstellerinnen besetzt waren. Anjelica Huston erbrachte eine würdige Darstellung und rechtfertigte ihr Engagement ebenso wie Juliana Margules, deren verletzlicher und leidender Ausdruck immer sehr glaubwürdig wirkte. Joan Allen in jeder Szene stilsicher und solide, ebenso wie Caroline Goodall. Die Herren soweit in Ordnung, wenn auch nicht überragend. Edward Atterton mitunter mit Schwächen, dafür Michael Vartan zumeist Herr der Lage.
Fazit: Nicht nur für Genrefreunde empfehlenswert und selbst für Seher, die Liebesdramen nicht allzu viel abgewinnen können, ein Blick wert. Allein die passable Optik und die zwar etwas umständlich, aber immer interessant erzählte Geschichte qualifizieren den Streifen für eine einmalige Sichtung, bei der ich persönlich es jedoch belassen werde. Mit etwas mehr Bezug zu den Genres könnte ich mir vorstellen, dass jemand dafür mehr als meine fünfeinhalb Punkte herausrückt.
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Schwache Zukunfts-Groteske. Womöglich hatte Huxleys Kurzgeschichte mehr Tiefe und Inhalt zu bieten als die hier gezeigte futuristische Vision. Die Überlegung einer gewaltfreien Gesellschaft mit ihren abgehoben und weltfremd wirkenden Personen gestaltet sich zum Teil ja mit durchaus feiner Ironie, doch leider lässt Bambilla sowohl die nicht uninteressante Vision als auch seine Protagonisten in einem Strudel von dümmlichen Dialogen und brachialer Action untergehen. Warum er den Stoff zu diesem hanebüchenen Unsinn degradiert, wird wohl nur er selbst wissen, mit dieser Umsetzung scheint er lediglich den Vorwand für testosterongeschwängerte Action zu liefern. Dabei war der Humor hinsichtlich der völligen Gewaltfreiheit mitunter fein gesetzt, doch leider bekam man diesen nur in Ansätzen und oftmals mit zu wenig Bisskraft. Für mich hätte er dem hippiesken Love-and-Peace-Kontrollmodus gerne mehr Juckpulver in die Unterhose streuen können.
Letzten Endes scheint es nur wenig um gesellschaftliche Betrachtungen zu gehen, sondern eher um eine Verneigung vor ausufernden Action. Möglicherweise sah das Konzept eine Hinwendung zum entsprechenden Publikum vor, anders ist die zum Teil sinnlose Radikalität nicht zu erklären. Womöglich ist das Haudrauf-Publikum zahlreicher als das denkende und die Reichweite wichtiger als die Botschaft. Selbst der Cast lässt Dahingehendes vermuten, hier wurden viele Muskeln und nur wenig Ausdruck engagiert. Und so bietet der Streifen zwar eine Bühne für rassige Kämpfe und sinnlose Zerstörung en Masse, begräbt seine Message jedoch auf dem Friedhof der Popularität.
Die Darsteller zeigten sich mit der oberflächlichen charakterlichen Entwicklung ihrer Pro- und Antagonisten zufrieden und brachten zum Teil brachbare Leistungen. Sylvester Stallone und Wesley Snipes wie man sie aus vielen anderen martialischen Streifen kennt - hier jedoch mit einem Schuss Humor, der jedoch durch die Bank nicht zündete. Sandra Bullock als dümmlicher optischer Aufputz soweit in Ordnung - warum sie sich für den Schmarrn hergab, werden wir wohl nie erfahren. Der Rest hielt brav das Gesicht in die Kamera und durfte dann und wann auch etwas sagen.
Fazit: Ein paar halblustige Einzeiler und gut halbwegs passabel choreografierte Action ist für mich leider zu wenig, da hätte es einen guten Schuss mehr Anspruch vertragen. Wem es gefällt, der soll seine Freude daran haben, für mich hatte das blöde Gebrabbel und die sinnfreie Demolierung nur wenig Attraktivität zu bieten. Die dreieinhalb Punkt vergebe ich für das Bemühen der Beteiligten im Allgemeinen, mehr ist dabei für mich definitiv nicht drin.
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Herrliche Shakespeare-Adaption. Ja, dieser Streifen punktet allein schon auf Grund der nahezu werksgetreuen Sprache und verbindet damit die klassische Bühne mit dem Medium Film. Dabei wirken die Mono- und Dialoge weder gestelzt noch aufgesetzt und werden von den bestens aufgelegten Darstellern mit einer selbstverständlichen Nonchalance gebracht. Damit hauchen Branagh und seine Kollegen dem verstaubt anmutenden Werk neues Leben ein und unterziehen den Stoff einer Frischzellen-Kur. Die eher banale Gesichte um Liebes-Irrungen und Wirrungen wird mit einer herzerfrischenden Natürlichkeit und wunderbarem Humor gebracht, die all den negativen Nimbus vergessen lässt, den klassische Stoffe mitunter so vor sich herschieben.
Die meisten Menschen verbinden Shakespeare mit Auswendig-Lernerei und schulischem Zwang. Damit hat der Altmeister vor allem bei der jüngeren Generation einen schweren Stand, unfreiwillige Auseinandersetzung und erzwungenes Interesse stoßen meist auf nur wenig Gegenliebe. Branagh schafft es mit seiner jugendlich-leichen Inszenierung jedoch nicht nur, den feinen Humor hervor zu kehren, sondern dem Werk auch sein Wesen als unbeschwert-lockere Darbietung wiederzugeben. Gerade solche Komödien gehören nicht in muffige Klassenzimmer oder düstere Theater, sondern in die sonnendurchflutete Frischluft der Toskana.
Dabei besticht der Film auch mit einer relativ hohen Werkstreue, was die Akkreditierung Branaghs als Drehbuchautor schon fast als blasphemisches Plagiat erscheinen lässt. Er zeigt nicht nur eine starke Affinität zum Stoff und bettet seine Figuren in ein liebevoll gestaltetes Setting, sondern huldigt dem Werk auch insofern, als dass nur wenige textliche Änderungen vorgenommen werden. Damit hätte man mit ebenso großen Fug und Recht den Dichterfürsten selbst als Drehbuchschreiber angeben können, was einerseits natürlich ein trefflicher Gag gewesen wäre, andererseits dessen Leistung entsprechend Rechnung getragen hätte.
Wie auch immer, heraus gekommen ist ein witziger und warmherziger Film, der wegen seiner gelungenen Atmosphäre auch für mehrfache Sichtungen taugt. Ich persönlich hätte mir vor dem ersten Ansehen nicht träumen lassen, dass der Stoff eine derartig starke Wirkung auf mich ausüben könnte.
Der Cast bot viel Prominenz von Film und Bühne, eigentlich war jede Rolle mit viel Qualität besetzt. Hervorheben möchte ich Michael Keaton und Kenneth Branagh selbst, die sorgten für die lautesten Lacher und verbreiteten somit den meisten Frohsinn. Vor allem die messerscharfen Duelle zwischen Branagh und Thompson veranschaulichten den Geschlechterkampf auf eine launige Art und Weise. Aber auch alle anderen passend und in jeder Szene stilsicher.
Fazit: Eine fast uneingeschränkte Empfehlung von meiner Seite. Die Verbindung von klassischer Hochliteratur und neumodischem Filmmedium ist gelungen. Die DVD ist ein immer wieder gern gesehener Gast in meinem Player und verbreitet stets niveauvolle Heiterkeit, die sogar nach dem Abspann noch vorhält. Ein Hoch allen Beteiligten.
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Mein erster Giallo von Mario Bava. Obwohl der Streifen sein Erscheinungsjahr in keiner Weise verbergen kann und gemeinsam mit einem Bruch von gewissen diesbezüglichen Erwartungshaltungen überrascht (und das nicht nur positiv), kann er doch seine Punkte einfahren. Die Inszenierung erinnerte mich stark an die deutschen Edgar-Wallace-Filme, vor allem was die Kulissen und die Musik betrifft. Und so hatten die humorlose Machart und die Brutalität der Morde bei mir anfangs ein gewisses Akzeptanzproblem, erst relativ spät wurde ich mit der Regiearbeit Bavas warm. Bava scheint die Morde geradezu auszukosten und zeigt diese in all ihren erschreckenden Details. Erschreckend auch deswegen, weil man in einer solchen Produktion keinen derartigen Härtegrad erwarten und die Gewalt eher abseits der Kamera vermuten würde. Ebenso wirkt die völlige Humorlosigkeit geradezu furztrocken und steinhart – damit wurde bereits zu Anfang klar, dass dieser Film mit den deutschen Inszenierungen eigentlich nur wenig gemein hat.
Dennoch hatte die wendungsreiche Geschichte durchaus ihren Reiz. Selbst wenn die Motive der Figuren mitunter eher fragwürdig daherkamen, so entspricht dies den damals üblichen filmischen Mechanismen. Ein Fehler, den der Mörder bei einem Mord macht provoziert den nächsten, der der Verschleierung der Täterschaft dient. Das ist dem Zuseher relativ bald klar, nur der Kommissar tappt weiterhin im Dunkeln. Dazu liefert uns Bava keinen echten Sympathieträger, sondern erzählt seine Geschichte aus einer indifferenten Sicht. Das wirkt anfangs diffus und nur wenig einnehmend, zumal keine seiner Figuren echtes Identifikationspotential bietet. Es sind meist verschlagene, zwielichtige Typen und verschrobene Charaktere. Diese „Jeder-gegen-Jeden“-Mentalität stellte meine Sehgewohnheiten auf eine harte Probe, fehlte doch das in diesen Filmen erwartbare Gut-Böse-Schema.
Von Seiten des Ensembles bekam man Licht und Schatten geboten, nicht alle überzeugten in ihren teils fordernden Rollen. Vor allem die Damen hatten einen schweren Stand und überspielten teilweise gräulich. Womöglich war das den Gegebenheiten und Anforderungen der sechziger Jahre geschuldet, gepasst hat es für mich nicht immer. Als einzige wollte mir Eva Bartok gefallen, die den ganzen Film über konstant gut war. Thomas Reiner und Dante DiPaolo ohne Höhen und Tiefen, der restliche Cast soweit in Ordnung in den kleineren Rollen.
Conclusio: Ein Film, der mit bestehenden Erwartungshaltungen bricht und daher den Zuseher durchaus zu fordern imstande ist. Man muss sich ein wenig darauf einlassen, dass die Figurenzeichnung schon weit von anderen Produktionen dieser Art abweicht. Es sind zwar noch nicht die klassischen Antihelden späterer Produktionen, doch Bava schlägt diesen Weg schon ein Stück weit ein. Empfehlenswert für Seher, die das Ungewöhnliche lieben, Freunde des klassischen Krimistoffs werden an der „Blutigen Seide“ keine rechte Freude haben.
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Feine Kriminalmystery. Die Verfilmung von Didier van Cauwelaerts Bestseller (den ich leider nie gelesen habe) hatte wirklich Stil. Die intelligente und wendungsreiche Geschichte schien bei Regisseur Collet-Serra in den besten Händen zu sein, zumal dieser nie den Kardinalsfehler beging, die Handlung zu einem reinen Actionspektakel auszubauen. Er ließ seine Figuren durch den geheimnisvollen Dschungel politischer Intrigen und amnesischer Wirrung laufen und schaffte es dadurch, eine feine mysteriöse Stimmung aufzubauen, die bis ganz zum Schluss vorhält.
Dazu bedient sich Autor Cauwelaert aktueller Themen und webt darin ein Netz glaubwürdiger Unglaublichkeiten. Darin vermengt er geschickt Kritik am Nutzpflanzendesign und imperialer westlicher Vormachtstellung. Der menschenfreundliche Ansatz der Entwicklung genveränderter Getreidesorten sollte gewaltsam dem wirtschaftlichen Vorteil weichen. Dazu die menschliche Läuterung des durch die Amnesie gehandikapten „Bösewichts“, der erst durch das langsame Wiedererlangen seines Gedächtnisses die Skrupellosigkeit seines damaligen Handelns erkennt. Auch lassen Cauwelaert und Collte-Serra die Katze nicht zu früh aus dem Sack, wodurch die Spannung eigentlich immer hoch bleibt und das Interesse an der hakenschlagenden Geschichte zu keinem Zeitpunkt erlahmen lässt. Und selbst als die wahren Hintergründe aufgedeckt werden, hält einen die Frage bei Laune, wie unser Held mit der neugewonnenen Erkenntnis umgeht. Eine hauchzart angedeutete Liebesgeschichte rundet das Gesamterlebnis dann noch ab.
Ein gut aufspielender Liam Neeson rechtfertigt sein Engagement jederzeit und harmoniert gut mit einer ebenso fein nuancierten Diane Kruger, die mit ihrer Rolle die sogar wesentlich fordernde Aufgabe hatte. Ihre Figur hatte für mich nachträglich betrachtet das größte Glaubwürdigkeitsproblem, das jedoch soweit so gut gelöst wurde. Problembehaftete Protagonisten, die in ihrem Elend noch anderen helfen anstatt sich um die Regelung ihrer eigenen Dinge zu kümmern, haben für mich immer noch die schwierigste Position. Aber auch Bruno Ganz als ausrangierter Stasi-Spion mit ordentlich darstellerischer Wucht. Sebastian Koch, Stipe Ereg und Karl Markovic mit feinem Wiedererkennungswert, jedoch mit stereotypen Charakteren.
Conclusio: Eine Geschichte, die, fein erdacht und ebenso fein inszeniert, in weiten Teilen für sich selber spricht. Der erstaunliche Twist am Ende natürlich das Sahnehäubchen, selbst wenn ein Gutteil der Überraschung natürlich daran hängt. Ob der Steifen auch bei mehrfacher Sichtung zündet, wird sich weisen - ich persönlich denke aber, dass man ihn sich allein schon wegen der gut eingefangenen berliner Atmosphäre durchaus mehrmals mehrfach ansehen kann ohne zu veröden. Empfehlen kann ich ihn also durchaus und auch die sechseinhalb ist redlich verdient.
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Optisch beeindruckende, unter dem Strich jedoch reichlich banale Comic-Adaption. Regisseur Derricksons Marvel-Verfilmung war wohl als Fest für die Augen konzipiert, doch der überbordende CDI-Einsatz schoss wie bei vielen anderen Marvel-Produktionen weit über das Ziel hinaus. Irgendwann wurde es zu viel mit dem Farben- und Formenrausch, der Augenschmaus geriet langatmig und drohte die Netzhaut zu überfordern. Auch die Protagonisten schienen im visuellen Bombast verloren zu gehen und auch die an sich nicht uninteressante Geschichte um den Werdegang des guten Doktors geriet ins Hintertreffen. Da hatten auch die stimmig gecasteten und gut agierenden Mimen kaum Möglichkeiten sich gegen die Farbenflut zu behaupten und wurden davon einfach weggespült.
Möglicherweise erwarten die Marvel-Fans ja solche CGI-Orgien und auch, dass ein Film den jeweils davor produzierten dahingehend toppt. Für mich hatte das ungebremste Farbenspiel jedoch bald seinen Reiz verloren, vor allem gegen Ende wirkte der inflationäre Einsatz überbordend und langatmig. Die Geschichte verkam zu einem reinen Vorwand für die Bilder, die mich zunehmend ermüdeten. Und so hatte die zum Selbstzweck erkorene Grafik ab Beginn des letzten Drittels ihr Pulver größtenteils verschossen und trug die zu diesem Zeitpunkt bereits stark vorhersehbare Geschichte nicht mehr.
Benedict Cumberbatch spielte ebenso wie Chiweter Ejiofor und Mads Mikkelsen mit geradezu heroischer Entschlossenheit gegen die Überlegenheit der Bilder an und schaffte es zumindest zu Anfang, seiner Figur so etwas wie Kontur und Tiefenschärfe zu verleihen. Sein Gott in Weiß wollte, zwar übertrieben und reißerisch dargestellt, gegen Kollegen wie Dr. House durchaus bestehen. Im weiteren Verlauf ging sein Protagonist aber ebenso in der Farbenhölle verloren wie alle anderen auch. Tilda Swinton mochte ihre spezielle Aura mit Glatze noch mehr entfalten als in anderen Filmen und konnte ihre Stärken in dieser Produktion so weit so gut ausspielen. Den restlichen Cast hätte man ebenso gut durch Marionetten ersetzen können, da ihre Protagonisten von Derrickson leidlich stiefmütterlich behandelt wurden.
Fazit: Eine an sich nicht uninteressante Geschichte wurde vom überbordenden Farben- und Formenspiel schier erschlagen. Obwohl Marvel seine Linie konsequent fortsetzt, hat diese für mich schon lange das gesunde Maß eingebüßt und begräbt die Handlung unter einem Dauerfeuer optischer Eindrücke. Weniger wäre hier definitiv mehr gewesen, in dieser Form versandet der gute Doktor wie viele andere leider am Strand der filmischen Banalitäten. Ein vernünftiges Augenmaß wäre auch an Laufzeit angebracht gewesen, daher trotz gutem Ansatz leider nur eine durchschnittliche fünf.
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Nette, ungewöhnliche Kurzgeschichten. Wiewohl ich glaube, dass auch die als wahr verkauften Geschichten weitgehend frei erfunden wurden, so hat die Serie durchaus Charme und weiß zu unterhalten. Das Wesen als Kurzgeschichten bietet viel Abwechslung, auch die Aufmachung gefällt und hält das Interesse immer hoch.
Dazu erscheint das „Wahr/Falsch“-Raten am Ende als kluger Schachzug, da man als Zuseher miteinbezogen wird und somit gleich mit mehr Aufmerksamkeit an die Sichtung herangeht. Manche Geschichten erscheinen ja durchaus plausibel, besonders wenn es um sonderbare Zufälle oder Vorahnungen geht. Trotzdem habe ich hinsichtlich des Wahrheitsgehalts so meine Zweifel, zumal im Vorspann der Geschichten immer ein „Written by …“ zu lesen ist.
Möglicherweise sind es ja urbane Legenden oder irgendwelche Mythen, die in die Folgen hineinfließen. Doch selbst wenn diese Sagen tatsächlich existieren, so haben diese per Definition ja maximal einen wahren Kern und wurden im Laufe der Jahre in vielen Versionen erzählt. Beweise gibt es in den seltensten Fällen und oft basieren diese Geschichten auf uralten Zeitungsartikeln, die hinsichtlich der Recherche ja auch zu hinterfragen sind.
Trotzdem sehe ich die Serie immer wieder gerne, zum einen weil ich Mystery viel abgewinnen kann, zum anderen weil die Serie so weit so gut gemacht und die Geschichten auch soweit gut produziert wurden. Selbst die mir weitgehend unbekannten Darsteller aus der zweiten Reihe bieten wegen ihrer kurzen Auftritte kaum Anlass zur Klage, und auch die bestenfalls mittelprächtige Synchronisation schlägt nicht nachhaltig negativ zu Buche.
Ebenso finde ich die Episoden durchaus kindergerecht, da diese niemals zu gruslig oder gar blutig inszeniert werden. Manchmal wird es zwar leicht unheimlich, aber selbst das hält sich in engen Grenzen. So gesehen finde ich die FSK12 zwar etwas überzogen, andererseits hat das Argument der Jugendschützer, dass Kinder ohne Anleitung durch Erwachsene das Geschehen durchaus als „echt“ empfänden, was zu Ängsten führen könnte, durchaus seine Berechtigung. Ich persönlich nutzte die letzte Ausstrahlung auf RTL2 zu einer - mittlerweile wiederholten - Aufklärung über das Wesen von Filmen („sind lediglich bebilderte Geschichten“).
Conclusio: Eignet sich bestens für einen vergnüglichen Sonntag-Nachmittag mit Mystery- und Rate-Spaß. Über die produktionstechnischen Schwächen sehe sich gerne hinweg und gebe mich ganz dem Charme der urbanen Legenden hin. Die nervenschonende Inszenierung bietet neben meist guter Atmosphäre auch den einen oder anderen Überraschungsmoment. Kann ich also durchaus empfehlen.
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Feine Adaptierung des klassischen Stoffes. Regisseur Jones begeht hier gottlob nicht den Fehler, die Handlung in die Jetzt-Zeit verlegen zu wollen und hält sich mehr oder weniger strikt an die Vorlage Dickens´. Das könnte man natürlich auch ein Stück weit als Feigheit bezeichnen, doch für mich entfaltete der historische Bezug mehr Zugkraft als es eine aktuelle Bearbeitung getan hätte. Dennoch macht Jones handwerklich hier viel richtig und zaubert eine feine englische Atmosphäre auf den Schirm, die eine durchgehend ansprechende Basis schafft.
Vor allem die soziale Kälte Scrooges vor dem Hintergrund des Fehlens von jeglicher staatlicher Absicherung wog im historischen Bezug umso schwerer. Ebenso wie seine zynischen Kommentare, mit denen er die Spendensammler bedenkt und die ihm später von den Geistern schon fast genüsslich um die Ohren geschnalzt werden. Das damalige wirtschaftliche Prekariat war sicherlich breiter und für den Einzelnen merkbarer als das heutige, in der neben der öffentlichen Hand eine Vielzahl karitativer Organisationen die Not deutlich stärker abmildern.
Trotzdem hat der Stoff auch heutzutage noch seine Berechtigung, allein schon hinsichtlich der öffentlichen Debatten über das Sozialsystem. Da werden Arbeitslose schon mal gern als faul und als Sozialschmarotzer bezeichnet und über das Prekariat das „Selbst schuld“-Mäntelchen gehängt. Für den einen oder anderen mag das ja zutreffend sein, doch der Mensch verallgemeinert nun mal gerne und ganz besonders seine Mitmenschen. Da spielten die beiden Kinder des ersten Geistes („Unwissenheit“ und „Ignoranz“), die es im Roman meines Wissens ja nicht gibt, eine sinnvolle ergänzende Rolle. Sie boten das Potential, auch seine eigenen Gedanken zu hinterfragen, besonders hinsichtlich der Sozialhilfeempfänger („Es wird ihnen zu leicht gemacht“ - um vor meiner eigenen Türe zu kehren). Das Leben im Prekariat wird wohl damals wie heute nicht leicht sein.
Darstellerisch hatte Patrick Stewards One-Man-Show ein hohes Niveau, in diesem Streifen vergisst man den Schauspieler und sieht Ebenezer Scrooge vor sich. Stewards glattrasierter Schädel, der aus dem Gewand wie der Kopf eines Geiers herausragt, zeigt sein asketisches Wesen ebenso wie die verhärmt wirkenden Gesichtszüge. Nach der Läuterung wirkt er gesünder, weltmännischer und durch und durch verändert. Aber auch seine Kollegen Richard Grant und Dominic West überzeugten, auch wenn ihre sanguinischen Rollen nicht viel Entwicklung und Entfaltung zuließen.
Conclusio: Eine gelungene Produktion, die ich auch ausgemachten Weihnachtsmuffeln empfehlen kann. Die „schönste Zeit des Jahres“ (die zugegebenermaßen auch nicht meine ist), dient hier lediglich als Kulisse für eine feine Grundaussage positiver Lebenskonzepte. Die Erkenntnis, dass das Lebensglück in der Harmonie liegt, lässt Scrooge das gewählte Außenseitertum überwinden und auf die offenen Arme zugegen. Heutzutage weniger auf wirtschaftliche, sondern eher auf emotionale Belange zutreffend und schon allein wegen der soliden Aussage sehenswert.
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Mitteleuropäische Backwood-Mystery. Die ambitionierte Geschichte krankt leider hauptsächlich daran, dass man die klassischen Hinterwäldler in unseren Breiten mittlerweile schon mit der Lupe suchen muss. Da hat der Streifen per se schon ein latentes Glaubwürdigkeitsproblem und kann von der Grundprämisse leider nicht so recht punkten. Dennoch versucht Regisseur Florian Baxmeyer mittels eines Sammelsuriums schräger und problembehafteter Typen ein entsprechendes Szenario zu schaffen, was letzten Endes lediglich in Ansätzen gelingt.
Ich persönlich glaube ja nicht, dass man sich in Mitteleuropa in Wäldern verlaufen kann, da diese in keinem erforderlichen Ausmaß mehr vorhanden sind. In Österreich würden mir da noch am ehesten alpine Regionen einfallen, wo auf Grund der ausgesetzten Lage die Besiedelung derart dünn ist, dass man tatsächlich verloren gegen kann. Eventuell auch das Waldviertel in Niederösterreich (Zitat eines Einheimischen: „Leg´ Dich niemals mit einem Waldviertler an - der kennt Plätze, an denen Dich garantiert niemand findet“), aber sonst fällt mir keine einsame Waldgegend ein. Mit einem Wort: Mitteleuropa ist durchgehend erschlossen.
Auch das eingangs erwähnte Kaleidoskop psychopathischer und traumatisierter Figuren bot keine so rechte Plausibilität, eine derartige Häufung gestörter Menschen ist mir ja noch nie untergekommen. Auch da hakte die Glaubwürdigkeit und stieß bei mir nur auf wenig Gegenliebe. Trotz einer phasenweise gut aufgebauten morbiden Atmosphäre in liebevoll arrangierter Devastierung fehlte der realistische Bezug und damit kam der Steifen eigentlich nie so richtig aus den Startlöchern heraus. Möglicherweise sehe ich die ländliche Gesellschaft unserer Breiten ja zu positiv, doch das hier Gebotene ging für mich weit über das glaubwürdige Maß hinaus.
An den Darstellern lag es definitiv nicht, da wurden eigentlich durchaus passable Leistungen erbracht und selbst wenn die fragilen und boshaften Figuren mitunter etwas plakativ gezeigt wurden, so musste das wegen der Spannung und vordergründigen Gefährdungslage wohl so sein. Anja Kling und Britta Hammelstein hatten ihre Figuren jederzeit im Griff, ebenso wie ihre Kollegen mit ihren kleineren Rollen. Andreas Lust mit phasenweisen Problemen mit dem deutschen Zungenschlag, aber auf darstellerisch hohem Niveau.
Fazit: Der Streifen sieht eindeutig nach „zu viel gewollt“ aus um tatsächlich punkten zu können. Man kann einfach nicht jedes amerikanische Szenario nach Europa übersiedeln, auch mit viel künstlerischer Freiheit möchte ich gerade bei solchen Formaten doch ein eher glaubwürdiges Szenario. Handwerklich jedoch ganz passabel, daher von der Bewertung her nur leicht unterdurchschnittlich.
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Und wenn Du glaubst, es geht nicht mehr - kommt von irgendwo Wes Craven her. Nach den eher schlimmen Teilen fünf und sechs, in denen der arme Freddy zu einer Witzfigur degradiert worden war, sollte der Altmeister für Rehabilitation sorgen. Freddy wurde wieder ernsthafter und bedrohlicher, konnte dadurch seine Wirkung der ersten drei Teilen zwar nicht vollkommen wiederherstellen, hatte aber dennoch bessere Auftritte als zuvor.
Mit Cravens Idee, Realität und Fiktion verschwimmen zu lassen, konnte man die Darsteller der bereits verstorbenen Figuren wieder ins Boot holen und sie als sich selbst auftreten lassen. Dies erwies sich zwar nicht als der ganz große Wurf, konnte jedoch zumindest von Seiten des Ensembles für Wiedererkennung sorgen und der Fangemeinde vermeintliche Einblicke in das Leben ihrer Lieblinge bieten.
Craven sorgte mittels nicht uninteressant aufgebauter Figuren für eine gute Atmosphäre, die auch durch eine handwerklich deutlich bessere Machart für Stimmung sorgte. Leider erzählte er uns seine Geschichte durchaus langatmig und zäh, wodurch die Spannung mitunter zu leiden hatte. Trotzdem mag ich den letzten Teil von Shayes Nightmare-Produktionen deutlich lieber als die beiden Vorgänger, die mir wegen der dümmlichen und wirren Entwicklung den lieben Freddy einigermaßen verhagelten.
Vielleicht ergeht es Filmschaffenden tatsächlich so, dass die Auseinandersetzung mit Kunstfiguren Einfluss auf ihr Leben nimmt. Man sah es ja schon bei Seriendarstellern, die gewisse Eigenschaften ihrer Protagonisten in ihr Leben übernahmen. Peter Wyngarde etwa machte sich das exaltierte Verhalten seinen Jason King teilweise zu eigen und Clarke Gable erfand sich sogar für seine Schauspielerkarriere komplett neu. Ganz von der Hand zu weisen sind diese Dinge also nicht und möglicherweise ängstigt sich ein Darsteller von Horrorfilmen vor seinen eigenen Werken.
Robert Englund scheint eher nicht zu dieser Gruppe zu gehören, jedenfalls brachte er sowohl sich selbst als auch Freddy mit der gleichen Hingabe und Begeisterung wie in den Teilen davor. Seine Kollegen Heather Langenkamp und John Saxon mit ein paar feinen Auftritten wie in den Filmen zuvor. David Newsom leider mit Schwächen, Tracy Middendorf dafür jederzeit überzeugend und gut. Grandios fand ich Miko Hughes, Kinderrollen sind ja immer so eine Sache, gerade in Horrofilmen. Wes Craven und Robert Shaye war anzusehen, dass sie keine Schauspieler sind, sie agierten nur zum Teil passend.
Fazit: Die Ehrenrettung für Freddy gelang leider nur zum Teil. Der bemüht wirkende letzte Aufguss der Nightmare-Reihe war zwar nicht der Rohrkrepierer der letzten beiden Teile, kam jedoch an die ersten drei Teile in keiner Weise heran. Für die teilweise gute Atmosphäre und das Bemühen im Allgemeinen vergebe ich vier Punkte, obwohl ich die Produktion objektiv gesehen wohl unter Wert schlage. Empfehlenswert ausschließlich für eingefleischte Fans.
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Nospheratu99 vs. The Asylum Vol. XIII
Wüste Mischung verschiedener Sagenmysterien. Was wurde nicht alles in dieses Streifen hineinverwurstet! Griechische Mythologie, arabische Märchen aus tausendundeiner Nacht und mittendrin ein Nachfahre des unerschrockenen Seefahrers. Dies alles wurde mit einer bedenklich sinnfreien Geschichte vermischt, die die altertümlichen Versatzstücke eher schlecht als recht verband.
Vorausschickend sei gesagt, dass viele andere Produktionen die Themen einfühlsamer und letzten Endes auch plausibler behandelt als dieser Schmus. Grundsätzlich ist ja nichts gegen die Verwendung realer Mythen zu sagen, doch sollte die Vermengung zumindest mit ein klein wenig Glaubwürdigkeit geschehen. In dieser Form wurden die basierenden Legenden lediglich ausgeschlachtet als weitergesponnen und als Anhaltspunkt für eine krude und hanebüchene Story hergenommen.
Dazu kamen dann die üblichen Asylum-Indikatoren wie hölzerne Dialoge, talentbefreites Personal, billige Ausstattung und miese CGI, was die Produktion sogar für deren Verhältnisse leidlich schlecht aussehen ließ. So gesehen entwickelt sich die Trashbude mehr und mehr zum Irrenhaus und lässt wirklich keinen Fauxpas mehr aus. Gemeinsam mit jeglichem Fehlen von Humor oder zumindest unfreiwillig anmutender Komik wollte der Streifen eigentlich kaum zünden. Nach einer knappen Stunde wechselte ich den Sender.
Conclusio: Empfehlenswert ausschließlich für hartgesottene Trashfreunde, ansonsten taugt das Ding nur für die Tonne. Die anderthalb Gnadenpunkte vergebe ich für die teilweise nette Atmosphäre und das Bemühen der handelnden Personen im Allgemeinen.
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Und nun ist der gute Freddy also endgültig in der Trash-Hölle angelangt. Im nun mittlerweile sechsten Aufguss schafft es Regisseurin Rachel Talalay nicht nur, aus einer ernsthaften Gruselfigur einen traurigen Clown zu machen, sondern auch die Dekonstruktion eines Mythos. Die zwar phantasiereichen, jedoch bis ins Skurrile überspitzten Morde hatten keinerlei Strahlkraft und verfehlten ihre Wirkung durch die Bank. Der Versuch, Freddy zu einem gewissen Teil neu zu erfinden, ging leider durchwegs schief und auch das Außer-Acht-Lassen der Vorgänger verlieh den Streifen eine billige und lieblose Note. Er wirkte einfach von Anfang bis Ende nicht durchdacht und lustlos heruntergekurbelt, womöglich wollte man das marketingtechnische Eisen schmieden, so lange es noch heiß ist.
Dazu ließ das verquere Hinzufügen von lausigen Versatzstücken Freddys Historie nicht plausibel erscheinen. Obwohl durchaus realistische Themen angeschnitten wurden (Misshandlung, Gewalt in der Familie, psychische Probleme), hatte die oberflächliche und zum Teil lächerliche Abhandlung dieser Ansätze ebenso wenig Wirkung wie die zum Teil schon absurde visuelle Umsetzung.
Es wirkte ja fast so, als ginge der gute Freddy seinem Produzenten Shaye schon derart auf die Nerven, dass ihn dieser nicht nur endgültig sterben lassen, sondern auch noch der Lächerlichkeit preisgeben wollte. So gesehen schien das Ableben der Figur auch ein Stück weit auch ein Gnadenschuss gewesen zu sein, die Figur hatte ihre Schuldigkeit getan und sollte vom Hof gejagt werden. Und so geriet das Finale zu einem unwürdigen und traurigen Abschluss.
Der Cast irrlichterte durch den Streifen und hatte kaum Möglichkeiten der Entfaltung. Yaphet Kotto hatte dabei die noch dankbarsten Auftritte und überzeugte ohne zu glänzen. Lisa Zane hilflos und ohne jegliche Wirkung, ebenso wie ihre Kollegen Shon Greenblatt, Ricky Dean Logan und Brecklin Meyer. Lediglich Lezlie Deane mit ein paar Lichtblicken. Warum sich die Gaststars Roseanne Barr, Alice Cooper und Johnny Depp für Kurzauftritte zur Verfügung stellten wissen wohl auch nur sie – dass man dem geschändeten Freddy noch höhnisch hinterherwinken wollte, möchte ich eigentlich nicht glauben.
Fazit: Den hätte es für mich nicht gebraucht. Man hätte den guten Freddy nach dem vierten Teil in Würde ruhen lassen sollen, die beiden Teile danach sind maximal wegen der minderen Qualität gruslig. Lustig sind sie auch nicht. Einen Gnadenpunkt rücke ich raus, mehr ist da beim besten Willen nicht drin.
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Infantiler Slapstick. Ja, die feine Klinge führen Sam und Kodijack wirklich nicht und bieten hauptsächlich dümmliche Kasperliade und blödsinniges Geplapper. Dennoch wirkt der Humor schon wieder so dumm und einfach, dass er als Selbstparodie schon wieder punkten und quasi als Parodie einer Komödie für den einen oder anderen Lacher sorgen kann.
Ein gewisser Alkoholisierungsgrad ist bei der Sichtung sicherlich kein Nachteil, damit senkt man als Zuschauer sein eigenes intellektuelles Niveau so weit ab, dass man sogar an diesem Stück Zelluloid seinen Spaß haben kann. Auch wenn die Gags und Hampeleien eher die Freunde des gepflegten Trashs ansprechen werden, so ist damit für den einen oder anderen Lacher gesorgt.
Fazit: Humor ist, wenn man trotzdem lacht. --- Nein, so schlimm ist die verrückte Mission jetzt wieder auch nicht, aber man muss schon in der richtigen Stimmung für so etwas sein. Mit einer Bewertung unter fünf möchte ich die ambitionierte Blödelei jetzt auch nicht abstrafen, aber mehr als das hat sie sich definitiv nicht verdient. Empfehlung nur mit Vorbehalt.
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Groteske Neuauflage des Killers mit der Messerhand. Nach dem durchaus passablen vierten Teil hatte ich so meine Probleme mit dem fünften Streich von Produzent Shaye. Dieser hatte den guten Freddy der Regie von Stephan Hopkins anvertraut, der die Geschichte um Freddy´s Wiedergeburt derart schräg inszenierte, dass einem oftmals der Mund offen stehenblieb. Das kann man jetzt als gut oder schlecht empfinden, für mich bot die überkandidelte Machart jedoch keine Erbauung. Unter dem Strich stieß die ins Groteske reichende Überzeichnung, die mit fadenscheinigen Unappetitlichkeiten zu garnieren versucht wurde, bei mir nur auf wenig Gegenliebe und ließ den Streifen leider in vielen Punkten durchfallen. Für mich fehlte einfach das grundlegende Verständnis für Figur Freddys und auch die flachen und durch die Bank nichtssagenden Protagonisten boten nur wenig Grund zur Freude.
So etwa dekonstruierte Hopkins das sympathische Liebespaar aus dem vierten Teil schon zu Anfang und ließ auch Freddy ins Hanebüchene abgleiten (Stichwort „Super-Freddy“). Ich persönlich bin ja nicht der Meinung, dass man auch bei Fortsetzungen immer noch und noch einen draufsetzen muss, eine plausible Geschichte mit einer funktionierenden Meta-Ebene hätte für mich schon gereicht. Hopkins ließ das jedoch alles völlig außen vor und versuchte es mit einer optisch surrealen Horrorshow, die meinen Geschmack leider weitgehend nicht traf.
Die Darsteller schienen sich in dieser Chose nur bedingt wohl zu fühlen, vor allem Danny Hassel und Lisa Wilcox hatten ihre Probleme mit ihren Protagonisten. Erika Anderson ohne Fehl und Tadel in ihren wenigen Szenen und auch Whit Herford hatte ein paar ganz gute Auftritte. Kinderrollen sind ja immer so eine Sache, gerade in Horrorfilmen. Joe Seely mit guten Ansätzen, jedoch mit zu wenig Möglichkeiten sich in Szene zu setzen. Robert Englund machte die Abwertung seiner Figur zwar brav mit, verlor sich letzten Endes aber auch im überbordenden Surrealismus. Alle anderen wegen der zu geringen Leinwandzeit nicht einzuschätzen.
Fazit: Ein Teil, den es für mich nicht gebraucht hätte. Fans des bizarren Theaters werden mit dieser Neuauflage deutlich mehr Freude haben als meinereiner - aber gut, die Geschmäcker sind ja bekanntlich so verschieden wie die Ohrfeigen. Ich persönlich sehe diese Groteske schon gefährlich nahe am Trash und möchte für die Chose nicht mehr als zweieinhalb Punkte springen lassen.
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Schräger Krimi, der auf den Märchen der Brüder Grimm basiert. Man kann die Märchensammlung ja mit Fug und Recht als verroht und eigentlich nicht für Kinder geeignet bezeichnen – ein Umstand den sich Autor Craig Russell für seine Geschichte zu Nutze machte und einen ungewöhnlichen Psychokrimi schuf, der in der filmischen Umsetzung durchaus seine starken Momente hatte.
Schon allein das traumatisierte Ermittlerduo mit dem karrieregeilen Neuling hatte Potential. Dazu bot Fabels Zerrissenheit zwischen zwei Frauen und seinem beruflichen Wiedereinstieg ein gewisses problematisches Potential, das mithilfe der schrägen Mordserie in den Hintergrund trat. Dabei gelang Regisseur Urs Egger das Kunststück, trotz einer nur wenig expliziten Darstellung (das Stichwort lautet „hauptabendgerecht“) eine durchaus massive Atmosphäre aufzufahren, die man in einem TV-Krimi dieses Formats eigentlich nicht vermuten würde. Kantige Figuren rundeten das erstaunlich eindrückliche Geschehen gekonnt ab und so hatte der Streifen eine in weiten Teilen fesselnde Wirkung.
Natürlich könnte die Handlung als hanebüchen und nur wenig plausibel abtun, doch allein schon die gekonnte Figurenzeichnung lieferte persönliche Bezüge und schaffte damit ein Stück weit den Sprung aus dem Tümpel der Unglaubwürdigkeit. Der Wendungsreichtum und die Fülle an exzentrischen Protagonisten rundete das Gesamterlebnis ab und hielt die Spannung eigentlich immer relativ hoch. Mehrmals in die Irre geführt gab ich schließlich meine Verdächtigungen auf und ließ mich von der Täterschaft überraschen.
Die Mimen hatten kaum Probleme mit den konturiert gezeichneten Personen und lieferten so weit so gut ab. Peter Lohmeyer erledigte seinen Job genauso gut wie Lisa Maria Rothoff und Hinnerk Schönemann, der sich in den letzten Jahren als fixer Bestandteil vieler Fernsehkrimi-Produktionen etabliert zu haben scheint. Marie Lou Selem glaubhaft und solide. Bruce-Willis-Synchronsprecher Manfred Lehmann mit kleiner Rolle, dafür mit hohem klanglichem Wiedererkennungswert.
Fazit: Trotz oder wegen einer reichlich schrägen Grundhandlung möchte ich eine Empfehlung aussprechen, da der Streifen damit nicht nur wohltuend aus dem Einheitsbrei der deutschen Krimilandschaft herausragt, sondern auch eine gewisse Auseinandersetzung mit dem Stoff und den Personen bietet. Einer spannenden und atmosphärisch dichten Mörderjagd steht also nichts im Wege und so bietet die „Wolfsfährte“ neunzig Minuten Krimiunterhaltung mit dem einen oder anderen wohligen Schauer.
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Charmantes Märchen für Jung und Alt. „Die Braut des Prinzen“ unterhält vor allem mit einer heiteren und humorvollen Machart, die sich selbst nicht allzu ernst nimmt und auch vor der liebevollen Verballhornung der ungeschriebenen „Märchen-Gesetzen“ nicht zurückschreckt. Dabei werden die schweren Geschütze gottlob außen vor gelassen, womit der launige Verve weder von Subbotschaften noch von Metaebenen getrübt wird. Die nicht übermäßig getakteten und gut gesetzten Pointen zauberten zumeist ein Schmunzeln auf die Lippen und ließen den Streifen mit leichtem Augenzwinkern durch die Spielzeit laufen.
Wiewohl man Buch- und Drehbuchautor William Goldman keine wie immer geartete Neuerfindung des Märchengenres vorwerfen kann, so erzählt er seine Geschichte dennoch mit ausgewogener Rhythmik. Zudem arbeitet er sich brav durch sämtliche Klischees der Grimmschen Märchenwelt und bewegt sich im Rahmen des Genres durchwegs trittsicher. Obschon die großen Lacher ausblieben, punktet seine sowohl kinder- als auch erwachsenengerechte Geschichte durch eine durchgehende Heiterkeit. Dazu malte Regisseur Rob Reiner ein paar feine Bilder auf den Fernsehschirm, die zwar auch keine großen Überraschungen bereithielten, doch zumindest für eine passable Atmosphäre sorgten.
Die gut gecasteten Darsteller hatten kaum Probleme mit den eingleisigen Figuren, sie wirkten untereinander harmonisch und spielten gut zusammen. Und selbst wenn kaum jemand in die Gefahr einer Oskar-Nominierung kommen wird, so hatte das Gesamtergebnis schon Hand und Fuß.
Fazit: Für einen vergnüglichen Sonntag-Nachmittag im Kreise der Kinder eignet sich die „Braut des Prinzen“ bestens, da sie nicht nur für Kinder, sondern auch für die Eltern den einen oder anderen Schmunzler bereithält. Trotzdem nichts für die Geschichtsbücher, weil schon zuvor in der selben Art oftmals gesehen. Eine Empfehlung für eine einmalige Sichtung spreche ich gerne aus und bewerte leicht überdurchschnittlich.
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Einer DER Horror-Klassiker meiner Jugend. Mit einer gewissen emotionalen Distanz betrachtet erscheint der erste Teil der Nightmare-Reihe jedoch nicht mehr als der große Wurf von damals zu sein, da er für sein Genre zwar stilbildend wirkte, letzten Endes aber eher für eine jüngere Seherschicht zugeschnitten war. Mittlerweile hat sich mein Verhältnis auch zum Ursprungsteil etwas abgekühlt, trotzdem sehe ich ihn dann und wann immer noch gerne.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Teenagern dargestellt, die sich auch mit den üblichen Problemen dieser Altersgruppe konfrontiert sehen. Überforderung, Versagensängste, Schwierigkeiten im Umgang mit Gleichaltrigen, usf. - All diese Ängste personifiziert der gute Freddy auf sich und gemeinsam mit der oftmals als einengend empfundenen Fürsorger der Eltern, gepaart mit deren Unverständnis, offensichtliche Zusammenhänge zu erkennen, sehen sich die jungen Protagonisten mit für sie nicht bewältigbaren Herausforderungen konfrontiert.
Als Angehöriger der eher reiferen Sehergruppe sind einem diese Ängste zwar noch halbwegs gut in Erinnerung, haben jedoch nicht mehr die gleiche Eindrücklichkeit wie vor dreißig Jahren. Daher taugt der gute Freddy mittlerweile nur mehr noch zu einer fröhlichen Reminiszenz an vergangene Tage, da er seine Zugkraft mittlerweile weder auf Real- noch auf Metaebene in der Weise wie damals entfalten kann.
Dennoch freue ich mich dann und wann über die schaurig-schönen Bilder, die wohlig-gruslige Atmosphäre und die Optik der achtziger Jahre. Handwerklich sieht man die Handschrift des Meisters Craven und seine Auseinandersetzung mit dem Thema. Unlogisches und wirres Verhalten der Protagonisten bleibt auf die Traumsequenzen beschränkt (die mitunter nicht sofort als solche zu erkennen sind). In diesen braucht sich Craven ja nicht um Nachvollziehbarkeit oder Plausibilität scheren, da man in Träumen ja oft seltsame und wirre Handlungen setzt – ohne dass es einem in diesen Situationen wundert, da empfindet man selbst die größte Unlogik als normal.
Und so arbeitet sich Nancy durch den Streifen und kämpft gegen die Dämonen des Unterbewusstseins, das durch den Heizungskeller symbolisiert wird. Dort lauern all die niederträchtigen Gedanken, die Triebe und die mitunter nur wenig greifbaren Mechanismen der Ängste, denen sich ein Mensch in der Adoleszenz ausgesetzt sieht. Man will es ja mitunter nicht wahrhaben, muss sich aber irgendwann damit auseinandersetzen.
Der Cast performte so weit so gut. Angefangen von einem jungen, aber erkennbaren Johnny Depp über einen passenden Jsu Garcia (damals noch unter dem Namen Nick Corry), bis hin zu den eindrücklich agierenden jungen Damen Heather Langenkamp und Amanda Wyss. Flankiert wurden sie durch die ihnen um nichts nachstehenden John Saxon und Ronee Blakely sowie einem mit dem vergleichsweise mit den anderen Teilen selten auftretenden Robert Englund.
Fazit: Hat zwar im Laufe der Jahre etwas von seiner Strahlkraft eingebüßt, kann aber neben seinen mitunter jüngeren Genrekollegen durchaus bestehen. Dann und wann ein gern gesehener Gast in meinem DVD-Player und in der Bewertung eine solide sechseinhalb.