Nospheratu99 - Kommentare
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Alle Kommentare von Nospheratu99
>>> Achtung!! Enthält Spoiler!!! <<<<
Gut gemachte Genre-Mischung, hat mir gefallen. Die üblichen Western-Gegner (Indianer – Cowboys, Banditen – Sheriff) gehen dabei für den Fortbestand er Erde ein Zweckbündnis ein und erhalten dabei auch Unterstützung von einem außerirdischen Rache-Engel, der die Erde ebenfalls vor der Zerstörung retten will. Die Außerirdischen werden dabei als technisch und physisch überlegen dargestellt, nur durch den Zusammenhalt verfeindeter Genre-Gruppen kann die Rettung gelingen. Dabei sind Empathie und gegenseitiger Respekt gefragt, um die unterschiedlichen Gruppen zusammenzubringen. Die beste Szene des Films war eindeutig die Fürsprache Nat´s für den Colonel, das hatte wirklich eine gute Schwingung. Die Probleme und deren Lösungen jedenfalls gut ausgearbeitet. Action und Kampf waren dabei weder über- noch unterrepräsentiert, überhaupt hatte der Streifen einen guten Rhythmus und auch die Atmosphäre war durchgängig in Ordnung.
Gegen die Inszenierung kann man nichts sagen, wie gesagt wird die Handlung unaufgeregt und konsequent vorangetrieben, auch die Charaktere waren scharf gezeichnet, wenngleich man sich auch durch die Bank Stereotypen bedient hatte (was meiner Ansicht aber weniger dramatisch ist, ist es doch genretypisch). Weniger begeistert war ich von den Computereffekten. Wenngleich die Ufo´s noch ganz gut designt waren, so sprach mich die Optik der Aliens nicht wirklich an, auch die Bewegungen manchmal etwas hölzern und ruckelnd. Besonders die Szene im Wasser nach dem Absturz nicht passend. Dafür die Sequenzen mit dem Phönix aus der Asche (übrigens ein toller und überraschender Einfall) und der darauffolgenden drogeninduzierten Trance sehr gut. Drehbuch und Synchronisation auch so weit in Ordnung, gaben sich keine Blöße, das kam alles recht ansprechend daher.
Von Seiten der Darsteller bekam man durch die Bank Qualität geliefert, jeder tat, was er am Besten konnte. Harrison Ford brachte einen mürrischen und schwierigen Han-Solo-Westernhelden, Daniel Craig den coolen Schweiger. Sam Rockwell stilsicher in einer für ihn ungewöhnlichen Rolle, ebenso wie Raul Trujillo. Aber auch die Damen wussten zu gefallen, Olivia Wilde und Abigail Spencer brauchten sich hinter den männlichen Darstellern keinesfalls zu verstecken.
Fazit: Ein durchaus empfehlenswerter Genre-Mix, der eigentlich Fans beider Stilrichtungen gleichermaßen bedienen sollte. Ich persönlich kann mit solchen Experimenten durchaus etwas anfangen, obwohl das Western-Genre (das hier doch eher stärker repräsentiert ist) jetzt nicht unbedingt meins ist. Trotzdem punktet der Streifen durch einen ansprechenden Plot und eine gute Atmosphäre. Auf überbordende Action wurde zu Gunsten der Entwicklung der Charaktere dankenswerter Weise verzichtet, ein weiterer Pluspunkt. Klassiker wird aus dem Streifen jedoch wohl keiner, aber zum immer wieder mal schauen taugt er allemal, ohne dass es zu Längen kommt.
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Inhaltsleeres Computer-Effekt-Spektakel ohne tieferen Sinn. Ich muss vorausschicken, dass ich kein großer Nicholas-Cage-Fan bin, außer in „Leaving Las Vegas“ hat er mir in eigentlich keiner Rolle gefallen, so auch hier.
Das Thema an sich ist ein durchaus abgedroschenes: ein Pakt mit dem Teufel, der den Protagonisten betrügt, welcher dann seine Schuld abarbeiten muss (warum fällt mir in diesem Zusammenhang immer das Wort „Fremdwährungskredit“ ein?). Johnny Blaze hat in seiner Jugend einen Fehler gemacht und muss sich nun seinen Dämonen stellen, die in diesem Fall in Gestalt der vier Elemente auftreten, das Element Johnnys ist das Feuer. Die Auseinandersetzungen wurden opulent und bildgewaltig inszeniert, ansonsten kann man über dem Film kaum etwas Positives sagen. Außer Action gab es viel pseudo-bedeutungsschwangeres Getue und dümmlich-seichte Einlagen - etwa die Beziehung zu Roxanne, die sich auf ihre halblustige Art viel zu viel gefallen lässt. Dazu Kampf und Zerstörung ohne Ende, in Laufe des Films wird einiges in Schutt und Asche gelegt, ohne dass es jemanden kümmert. Die computergenerierten Effekte so weit so gut, manche Szenen jedoch hanebüchen (etwa wie Johnny das Hochhaus rauf- und runterfährt). Die locker-leichte Inszenierung war klar auf ein Teenie-Publikum abgestimmt, die FSK 12 ließ keine wie immer gearteten expliziten Szenen zu, auch die Beziehungs-Ebenen wurden kaum bearbeitet und wenn dann eben auf eine seichte und ins Einfältige reichende Art und Weise. Das kostete dem Streifen einiges, obwohl sich natürlich die Frage aufdrängt, ob sich mit einer ernsthafteren Umsetzung mehr aus dem nichtssagenden Plot herausholen hätte lassen.
Die Darsteller gefielen nicht alle, wie gesagt bestätigte Nicholas Cage auch hier meine nicht allzu gute Meinung über ihn, sein dümmlich-verletzter Blick immer wieder ein Ärgernis für mich. Eva Mendez nicht mehr als ein optischer Aufputz, versagte stellenweise völlig (grauenvoll etwa diese Szene im Stadion mit der Gegenlicht-Aufnahme, da stakst sie auf ihren Stöckelschuhen wie eine Betrunkene herum), dafür der ein oder andere gute Moment. So richtig gefallen haben mir eigentlich nur Peter Fonda und Wes Bentley, die hatten eine ganz gute Ausstrahlung in ihren eindimensionalen Rollen. Der Rest der Dämonen fielen dem Drehbuch und der schlechten Maske ziemlich zum Opfer – ihre Darbietung daher schwer einzuschätzen.
Fazit: Eine Empfehlung möchte ich eigentlich nicht aussprechen, für einmal nebenher Schauen an einem entspannten Abend reicht es aber, Gedanken braucht man sich über dieses Machwerk sicherlich keine machen. Die Story wie gesagt klassisch und schon etwas ausgelutscht, liefert eher nur den Vorwand für einige ganz gute Computer-Effekt-Sequenzen. Alles in allem kein Film für die Geschichtsbücher.
Eigenartiger Film. Wenngleich ich Genre-Mischungen grundsätzlich positiv gegenüber stehe, so hat mich dieses Machwerk eigentlich nicht überzeugt. Ist die Grundhandlung noch eine durchaus interessante, verhageln die billige Umsetzung und das wortarme Drehbuch die Atmosphäre in weiten Teilen leider völlig. Lediglich in den launigen Passagen kam durch den unterschwelligen Humor so etwas wie Stimmung auf, doch selbst die war zumeist schnell wieder dahin. Die einfache Optik war wohl den begrenzten budgetären Möglichkeiten geschuldet, ebenso wie die Effekte. Wenngleich diese zum Teil recht ansprechend daher kamen, so war ihnen in ihrer Gesamtheit die einfache Machart schon anzusehen. So versandte der grundsätzlich gute Plot letztendlich dann leider ziemlich. "Leider" deswegen, weil ich schon das Gefühl habe, dass mit etwas mehr finanziellem Einsatz durchaus etwas mehr aus dem Plot herauszuholen gewesen wäre.
Einen tieferen Sinn hat das Ding auch nicht, es geht wohl rein um die Unterhaltung. Eventuell könnte man die mittelalterlichen Sitten und Gebräuche, die absolute Herrschaft des Königs und den etwas verqueren Ritter-Ehrenkodex als der Lächerlichkeit preis gegeben anführen - ob das tatsächlich die Intention der Macher war, lasse ich dahingestellt. Unter dem Strich wirkt alles irgendwie bemüht, aber glücklos.
Von der Darstellerriege überzeugte mich eigentlich nur Klaus Kinski, und auch von ihm habe ich schon bessere Darbietungen gesehen. Harvey Keitel wohl nicht in seinem bevorzugten Genre, den empfand ich als relativ blass, habe auch von ihm schon Besseres gesehen. Ob es nun an ihm selbst oder seinem unpassenden und schlechten Synchronsprecher lag, sollen andere entscheiden. Fernando Rey soweit so gut in seiner dankbaren Rolle, der Rest schwer einzuschätzen. Maria Lamor gab ihr Bestes, was leider nicht sonderlich viel war.
Alles in allem ein relativ schwaches Stück Kinematografie, das wohl zu Recht in der Versenkung verschwunden ist. Ich selbst habe es mehr oder weniger zufällig auf VHS aus dem Fernsehen aufgenommen, da ich einmal Ende der 1990er-Jahre einen Programmcode falsch setzte. Seitdem dümpelt das Ding auf der Kassette dahin, wohl ein paar mal gesehen, die letzten male jedoch mit zunehmender Lustlosigkeit. Klar, Kinsky und Keitel sind Namen, die man kennt, aber auch die greifen mal ins Klo.
Eine gute Bewertung verdient er sich definitiv nicht und eine Empfehlung möchte ich eigentlich auch nicht aussprechen. Die zweieinhalb sind für den Plot und das Bemühen im Allgemeinen.
Der Streifen ist ja ganz nett, wenngleich nicht wirklich überzeugend. Das liegt wohl vor allem an dem Umstand, dass die Dialoge und die Darbietung schon ein wenig Staub angesetzt haben. Mag vor vierzig Jahren die Vorstellung, dass Frauen jagen und mit Waffen umgehen können, in Kinofilmen (speziell in Western) noch ungewöhnlich und aufregend gewesen sein, so habe ich mittlerweile bereits einige Kampfamazonen a´la Lara Croft und Xena gesehen, um das jetzt nicht mehr allzu innovativ zu finden. Die Dialoge zwischen den unterschiedlichen Charakteren Cogburns und Goodnights jedoch sind durchgehend unterhaltsam und auch die Landschaftsaufnahmen passen soweit, für die ganze Laufzeit aber unter dem Strich doch zu wenig. Die Handlung zieht sich relativ zäh dahin und auch die Bösewichter können kaum Gefahr ausstrahlen. Positiv, dass mir am Ende eine schmalzige Hochzeit erspart blieb - wenngleich die beiden einander durchaus zugetan zu sein schienen, wäre das wohl kaum realistisch dahergekommen. Zu unterschiedlich sind die beiden, um eine dauerhafte Verbindung bestehen zu können.
John Wayne und Katherine Hepburn soweit so gut, manche verbale Auseinandersetzungen holperten zwar ein wenig, aber sei es drum. Die beiden brachten die ihnen zugedachten sturschädeligen Charaktere glaubhaft und gut. Die Bösewichter wie gesagt nicht wirklich furchteinflößend, wurden gegen Ende auch zu Recht besiegt.
Die viereinhalb vergebe ich für die beiden Hauptdarsteller, das Drehbuch und die Landschaftsaufnahmen. Wenngleich der Streifen unter dem Strich für mehrmalige Sichtungen kaum taugt, so schafften es diese Positiva, mich wenigstens dieses eine mal halbwegs zu unterhalten. In seiner Gesamtheit gesehen aber wie gesagt leider relativ schwach.
Hat mir gefallen. Auch wenn es sich hier nicht um einen absoluten Blockbuster handelt, so waren die Optik, die Effekte und die Handlungselemente doch so weit ansprechend, um mich auch nach der mittlerweile dritten Sichtung noch ganz ordentlich zu unterhalten. Der Spagat zwischen Legende und geschichtlicher Realität ist ganz gut gelungen. Wenngleich die Fantasy-Komponente etwas stärker betont wurde, drängte sich diese nicht störend in den Vordergrund. Unter dem Strich gab es eine interessante und eher lockere Umsetzung, die nur selten ins Seichte abkippte.
Die Darsteller machten ihre Sache so weit so gut, große Schwächen wären mir keine aufgefallen. Keanu Reeves wie man ihn kennt, alle anderen auf Grund der kulturellen Andersartigkeit des Plots schwer einzuschätzen, schienen aber doch das Maximum aus ihren Rollen herauszuholen. Drehbuch und Inszenierung ebenfalls so weit in Ordnung, gaben sich auch kaum Blößen. Allein das wilde Tier zu Anfang etwas unpassend, erinnerte von der Optik eher an einen gemütlichen Pflanzenfresser als eine wilde Bestie. Dafür der Drache, in den sich die Hexe gegen Schluss verwandelte, ganz in Ordnung.
Ich möchte es jetzt nicht als Top-Film bezeichnen, aber in seiner Aufmachung und Umsetzung als guter Durchschnitt. Die plakativen Handlungselemente wie Stolz, Ehre und Loyalität wurden ganz gut kolportiert, die Kämpfer machen in einer Situation zwischen Bangen und Hoffen das aus ihrer Sicht Richtige, auch wenn es den eigenen Interessen letzten Endes zu wider handelt. Die sechseinhalb finde ich jedenfalls hochverdient.
Hat mir gefallen. Besonders die Handlung und das Hineinspielen der Ereignisse in eine Zeit, die ich damals als erwachender Teenager aktiv miterlebt habe. Kann mich noch an die Berichterstattung über den Palme-Mord erinnern und damit hat das Ganze eine wirklichkeitsnahe Dimension für mich. Optik und Spiel waren auch ok, für mich ein wirklich guter Film, der mich auch bei wiederholter Sichtung immer noch die volle Laufzeit absolut bei Laune hält. Karl Koch hegt den Wunsch, das Richtige zu tun und tut dabei das Falsche. Lässt sich mit Leuten und Mächten ein, die er nicht kontrollieren kann und verliert sich schließlich in den Drogen, den Verschwörungstheorien und wird von Helden zum Opfer.
August Diehl und Fabian Busch bringen durchgehend gute und glaubwürdige Leistungen, aber auch alle anderen in absoluter Spiellaune. Gegen Drehbuch in Inszenierung lässt sich nichts sagen, unter dem Strich wird einem ein faszinierendes Sammelsurium aus Verschwörungstheorien, Weltverbesserung und den Anfängen des Computerzeitalters geboten. Wenngleich ich auch nicht alles glaube, was kolportiert wird (einige der Verschwörungstheorien sind schon recht weit hergeholt), so tauche ich immer wieder gerne in diese Atmosphäre ein.
Spitzenfilm ist es keiner, aber die siebeneinhalb Punkte sind redlich verdient.
Gut gemachter, zeitloser Jugendfilm. Als Perle der Achtziger-Jahre möchte ich ihn jetzt nicht bezeichnen, finde aber dennoch auch noch heutzutage Gefallen daran. Warum? – Weil er für mich auch heutzutage (und damit dreißig Jahre später) noch funktioniert. Fand ich zu Anfang dieses Schubladen-Denken noch als etwas zu simpel gedacht, so muss ich mittlerweile sagen, dass es möglicherweise einfach gedacht, aber eben in dieser Einfachheit von John Hughes schlicht und ergreifend RICHTIG erkannt wurde. Es ist einfach so: Menschen werden in Schubladen gesteckt bzw. stecken sich sogar selber hinein. Es ist eine Möglichkeit, sein Gegenüber auf eine einfache Art und Weise einschätzen zu können bzw. sich selber einschätzen zu lassen. Eine Verhaltensweise, die sich auch in großen Firmen mit einiger Aufmerksamkeit gut beobachten lässt. Auch hier gibt es sie: Die Streber (meist in den unteren Führungsebenen zu finden), hochmotivierte und engagierte Herzinfarktkandidaten; es gibt die gestylten Tussis in allen Altersklassen, die vor allem eines wollen: bewundert werden; Die Sportskanonen (meistens Fußballer, Radfahrer oder Läufer, mitunter sind auch ein paar Möchtegern-Bodybuilder dabei), mit denen man im Allgemeinen kaum über etwas anderes als ihren Sport reden kann; die Alternativen (diese BoBo-Typen, die sich gerne als intellektuelle Kunst- und Kulturinteressierten produzieren, sich nicht einordnen lassen wollen, letzten Endes in ihrer Gesamtheit aber auch in einer Schublade stecken); und nicht zuletzt die Freaks, die eher desinteressierten Mitschwimmer mit Schrebergarten, die eigentlich nur in Ruhe gelassen werden wollen.
Wenngleich das auch nicht so geradlinig und plakativ wie in diesem Streifen gelebt wird, so sind für mich doch schon mehr als nur Ansätze erkennbar.
Dabei ist der Streifen alles andere als simpel, die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Das Stereotype ist dabei durchaus gewollt und für die Handlung erforderlich, geht es letzten Endes ja darum, die Schubladen/Cliquen-Grenzen zu überwinden, auf die anderen zuzugehen und ein Gespür für deren Sichtweise zur entwickeln. Die schlussendliche zarte Annäherung von John und Claire sowie Andrew und Allison halte ich für sehr zerbrechlich; Jugendliche sind ja sehr auf das Urteil anderer angewiesen und werden wohl früher oder später dem Druck der Clique nachgeben und sich voneinander trennen. Trotzdem schafft das einen versöhnlichen Abschluss.
Drehbuch und Inszenierung sind schwer einzuschätzen, mein „Wissen“ über die Stimmungen und Zustände an amerikanischen Schulen der Achtziger Jahre basiert rein darauf, was in Filmen gezeigt wird und das ist mitunter recht unterschiedlich. Ob die Zustände gut wiedergegeben wurden, lasse ich einmal dahingestellt, die Cliquenbildung hingegen gab es auch zu meiner Schulzeit. Die schauspielerischen Leistungen waren für mich soweit in Ordnung, auch die Synchronisation passte.
Für mich ein absolut empfehlenswerter und trotz der Umsetzung als Jugendfilm zeitloser Streifen, der sich durch seine gefühlvolle und unaufgeregte Umsetzung auch für mehrmalige Sichtungen eignet.
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Ungewöhnlicher Film. Für die Umsetzung und die Darbietung als schräge, mitunter recht infantile Komödie muss man in der richtigen Stimmung sein und sich auf den Streifen ein wenig einlassen können. Passt das alles, so wird man mit einem kurzweiligen und interessanten Machwerk belohnt, das auch auf den zweiten Blick zu gefallen weiß.
Gezeigt wird, wohin fehlerhafte menschliche Begehrlichkeiten führen können. Die Protagonisten scheitern durch die Bank an ihren Schwächen, der Gier, den Rachegedanken und der Lust. Das aber auf bisweilen humorige und recht launige Art und Weise. Ausgehend vom Wunsch eines Schwertkämpfers, sinnloses Blutvergießen zu beenden, werden die Waffen seiner besiegten Feinde vernichtet und als Metallklotz in seinem Grab versteckt. Der Versuch seines Sohnes, sich die Macht dieses Stück Metalls anzueignen, also die Gier nach Erfolg, setzt eine Handlungslinie in Gang, in dem mittels dieses Stück Metalls das Schicksal der Protagonisten beeinflusst wird und sie an ihren Schwächen letztendlich scheitern. Macht geht eben immer mit Verantwortung einher und die Verwendung von Macht für egoistische Zwecke beschwört hier ein bisweilen schlimmes Schicksal herauf.
Inszeniert wurde wie gesagt kurzweilig, launig und gefällig, wenngleich manche Sequenzen durch den schon seeeehr einfachen Humor die Atmosphäre zuweilen zu kippen drohen. Trotzdem ist der Streifen über weite Strecken interessant und durch die kreativen Ideen auch recht unterhaltsam. Die kuriose Rap-Einlage der Puffmutter beispielsweise kam schon recht überraschend und witzig daher, zumal der Stil ja den gezeigten Handlungszeitraum konterkarierte. Überraschend ebenso die Umsetzung des Kampfes als Videospiel-Sequenz, ebenso wie die CSI-artige Darstellung des „Unfalls“ mit dem halbierten Pferd.
Die Darsteller zu beurteilen ist schwer, durch die recht extreme Darstellung der Charaktere und die stark komödienhafte Übertreibung kann ich die Leistungen nicht so recht einschätzen. Die Synchronisation jedenfalls soweit in Ordnung, man erkannte die ernsthafteren Figuren an den tieferen Stimmen und die blöderlischen am Falsett.
Fazit: Wie gesagt verlangt die Darbietung einiges an Offenheit schrägem Humor gegenüber und eine wie gesagt richtige Stimmung (und ein gewisser Alkoholisierungsgrad ist hier sicherlich auch nicht von Nachteil :-)). Eine uneingeschränkte Empfehlung möchte ich daher nicht abgeben, die bisweilen ins Manische gehende Umsetzung ist nicht jedermanns Sache. Trotzdem hat mir das Ding durchaus gefallen, wenngleich ich so etwas auch nicht jeden Tag sehen möchte. Eine Wertung ist nicht einfach, leicht überdurchschnittlich hätte ich es schon gesehen, die fünfeinhalb gebe ich für die kreative Inszenierung, die philosophische Message und die doch recht hochwertige Produktion.
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Starbesetzte, letzten Endes aber nur mittelprächtige Adaption des Klassikers von Leroux. Beginnen wir einmal damit, was mir gefallen hat. Das sind vor allem die Optik und die Umsetzung, dazu der Charme der klassischen achtziger-Jahre. Das schuf eine ganz passable Atmosphäre, die eigentlich durch den ganzen Film aufrecht blieb und immer so weit so gut wirkte. Auch die Art der Inszenierung, diese ruhige, unaufgeregte Entwicklung der Handlung gefiel mir sehr. War auch durchwegs spannend und hielt mich auch bei wiederholter Sichtung ganz gut bei Laune. Auch die Lokation wusste zu gefallen, wurde doch durchwegs an Originalschauplätzen gedreht.
Was mir weniger gefallen hat, war vor allem das Drehbuch, das hatte einige, na ja, sagen wir ungeschickte Passagen, was das Gesamterlebnis dann doch etwas beeinträchtigte. Auch die Darsteller fand ich nicht alle in Ordnung, vor allem Michael York für mein Dafürhalten zu locker-leicht, bisweilen sogar mit einem kindlich-simplen Anstrich. Das passt sicher gut in Jugend-Abenteuer-Verfilmungen a´la „Die Drei Musketiere“, hier fand ich es bisweilen fehl am Platz. Diana Quick ebenso, die überhebliche Diva nahm ich ihr kaum ab. Alle anderen jedoch soweit passend, wobei Maximilian Schell schwer einzuschätzen ist, man sieht ihn eigentlich fast nur mit Maske - unter dem Strich aber glaubwürdig und solide. Jane Seymour tut, was sie am Besten kann, ist charmant, hübsch anzusehen und richtet ihre Filmfigur sehr zielstrebig aus. Jeremy Kemp mit Licht und Schatten, ein paar Passagen schwamm er gehörig, größtenteils nahm ich ihm den arroganten und überheblichen Aristokraten aber ab. Das bei weitem Schlimmste war jedoch die Synchronisation, einige Figuren wirkten dadurch unterirdisch und zum Weghören. Das kostete dem Spiel der Darsteller sicher einiges, mancher wirkte dadurch um eine Klasse schlechter.
Die fehlende Werkstreue störte mich persönlich weniger, geboten wurde ein stimmiger und runder, leicht gruseliger Film, der auf explizite Ekelszenen verzichtet, trotzdem aber manch griffige Szene beinhaltet. Trotzdem musste wohl der Hauptabendfilm-Tauglichkeit Tribut gezollt werden, was mir jetzt aber auch nicht das Gefühl vermittelt, dass man zu wenig sieht. Echte Horror-Fans werden aber wohl nicht auf ihre Kosten kommen. Die Entscheidung der Verlegung der Handlung auf die Budapester Oper war für mich eine gute, das überkünstelte Ambiente in Paris hätte hier wohl nicht gepasst.
Fazit: Für den Streifen möchte ich keine vorbehaltslose Empfehlung abgeben, einige Schwächen hat das Ding schon. Wenn man aber die Atmosphäre mag und gnädig darüber hinwegblickt, dann bekommt man einen angenehmen und halbwegs niveauvollen Gruselfilm zu sehen, der niemandem weh tut und ein passables Filmerlebnis bietet. Cineastische Offenbarung ist es aber bei weitem keine, eher eine leichtgängige Unterhaltung, die auf einem klassischen Stoff basiert, nicht mehr und nicht weniger.
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Das durchaus gelungene Remake schuf einen düsteren, schaurig-schönen viktorianischen Grusel. Der Film besticht vor allem durch die sehr gute Atmosphäre und die ansprechenden Bilder. So etwas mag ich sehr und das kommt in dem Streifen auch recht gut an. Die Handlung selber ist jetzt keine wie immer geartete Überraschung, wirkliche Innovation wurde keine geboten (bei einem Remake ist das auch schwer möglich), doch innerhalb einiger etwas vorhersehbarer Handlungselemente wusste man durchaus zu überzeugen. Die eine oder andere überraschende Entwicklung nahm der Plot für mich dann doch und konnte mich auch damit auch nach der mittlerweile dritten Sichtung eigentlich über die gesamte Laufzeit ganz gut bei Laune halten. Ich kann mich in die Stimmung immer wieder gut einfinden und trotz der ein wenig stereotypen Charaktere hat der Film durchaus Tiefe und Kontur.
Die hier von einigen zu Recht geäußerte Kritik am Design des Monsters kann ich durchaus nachvollziehen, auch ich habe schon coolere und grusligere Werwölfe gesehen. Wahrscheinlich hat man sich dabei am Original orientiert, gewisse Ähnlichkeiten gibt es. Die Szenen mit dem Tier aber trotzdem ansprechend, man sieht es ja nicht oft und das tut dem ganzen Machwerk gut. Die Maske ansonsten aber soweit in Ordnung, alles fügt sich harmonisch zu den Bauten sowie der Ausstattung und trägt damit zur guten Stimmung bei. Die Verwandlung einigermaßen gekonnt, dankenswerter Weise aber nicht überbordend ausgekostet.
Inszeniert wurde gefällig und in einem recht guten Tempo. Die Charaktere wirkten wie gesagt ein wenig eindimensional, könnten somit etwa auch aus Downton Abbey entliehen sein. Die guten darstellerischen Leistungen und die liebevolle Dekoration machte aber einiges wieder wett und so fiel das nicht weiter negativ auf. Auf explizite Blut- oder Ekelszenen wurde weitgehend verzichtet, was für mich ein Qualitätsmerkmal darstellt, wenngleich eingefleischte Horror-Fans damit wohl nicht auf ihre Kosten kommen werden. Ich denke aber trotzdem, dass die Entscheidung weniger-ist-mehr hier eine durchaus gute ist.
Die Riege der Darsteller wusste ebenfalls durch die Bank zu überzeugen, Schwachstelle ist mir jedenfalls keine aufgefallen. Überrascht war ich vor allem von Hugo Weaving, seine Wandlungsfähigkeit ist wirklich beeindruckend. Benicio del Toro zwar nicht in Höchstform, aber immerhin grundsolide und glaubwürdig, ebenso wie Emiliy Blunt. Anhony Hopkins zeigt uns erneut das Raubtier in sich, das wir schon von Hannibal Lector kennen - hier zwar etwas subtiler, was seiner Rolle jedoch gut zu Gesicht steht.
Fazit: Dieser Film ist jetzt keine cineastische Offenbarung, als Opener für einen angenehmen und niveauvollen Fernsehabend aber durchaus geeignet. Die ansprechende Stimmung und wie gesagt schaurig-schöne Atmosphäre eignen ihn auch für mehrfache Sichtungen. Eine Empfehlung kann ich daher guten Gewissens aussprechen.
Inhaltsleeres Computer-Animations-Feuerwerk ohne künstlerischen Wert. Dazu gab es eine hanebüchene Story, die verschiedene Grusel-Themen vermischt und dabei teilweise ins Absurde abgleitet. Das ganze wurde durch ein halblustig-dümmliches Drehbuch ergänzt, das die Protagonisten wie hirnamputierte Dorfdeppen dastehen lässt. Damals im Kino schon fragte ich mich, was die Macher mit diesem Streifen eigentlich bezwecken wollten. Klar, das Ding war vom Einspielergebnis sicherlich ein Erfolg, verkam jedoch über weite Strecken zur einer mit zugegebenermaßen optisch ansprechenden Effekten aufgepeppten, jedoch weit unterdurchschnittlichen Dutzendware. Die Stimmung hätte ja ganz gut rüberkommen können, leider verhagelten die dummdreisten Sprüche der Charaktere diese aber leider immer wieder. Ich fragte mich über die ganze Laufzeit, ob der Streifen von der Konzeption her nicht etwa als Selbst-Persiflage gemeint war, ernst nimmt er sich offensichtlich kaum.
Heraus kam eine schwache Mischung aus Grusel und halblustigem und seichtem Teenie-Geblödel, das mich eigentlich schon nach dem ersten Drittel verloren hatte. Hielt mich bei der Erstsichtung allein die Bequemlichkeit davon ab, den Kinosaal zu verlassen, so schaltete ich bei der Zweitsichtung beim ersten Werbeblock um und wandte mich von diesem Machwerk auf Nimmerwiedersehen ab.
Über Inszenierung und Darstellung erspare ich mir jeglichen weiteren Kommentar, an solch einem Ding MUSS eigentlich jeder scheitern. Da möchte ich den handelnden Personen keinen Vorwurf machen, da geht das Schiff mit Mann und Maus unter. Für mich einfach verlorene Lebenszeit, die zwei Punkte vergebe ich für die Computeranimationen und das Bemühen der Darsteller im Allgemeinen.
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Starbesetztes, auf biblischen Handlungssträngen basierendes Fantasy-Epos. Restlos glücklich bin ich mit diesem Machwerk eigentlich nicht, wenngleich mich die doch recht ansprechende Optik und die halbwegs guten Computereffekte immer wieder vom Abschalten abgehalten haben. Hatte ich mit der nicht bibelkonformen Handlung noch weniger Probleme (bin ich doch als bekennender Atheist weit davon entfernt, bibelfest zu sein), so waren die Logiklöcher und die mitunter unpassende Rhythmik dann doch recht ärgerlich. Besonders im letzten Drittel häuften sich die Ungereimtheiten und ließen mich einige male ziemlich mit den Augen rollen. So ist beispielsweise das Rettungsboot auf der Arche, mit dem sich das junge Paar davonmachen will, ein herziger, wenngleich eher naiver Einfall (die Sinnhaftigkeit einer solchen Einrichtung ist etwa auf der Titanic sicherlich gegeben, auf der Arche Noah aber eher des Hinterfragens würdig). Auch nach der wundersamen Heilung der Unfruchtbarkeit Ilas fällt dieser trotz des Herannahens der Flut und der Horden der bösen Menschen nichts Besseres ein, als sich mit Shem auf ein Tet-a-Tete in die Büsche zurück zu ziehen (trotzdem geht sich die Rückkehr auf die Arche bequem aus). Ein paar von diesen wackligen Sequenzen gab es noch, alle anzuführen würde aber den Rahmen des Kommentars sprengen. Überhaupt kostete das letzte Drittel dem Streifen einiges, zu den eben beschriebenen Schwächen gesellten sich ein paar holprige Dialoge und pseudo-philosophische Einschübe, da nivellierte ich meine anfangs wohlwollende Bewertung dann noch ordentlich nach unten.
Die Riege der Darsteller bot einiges an Erfahrung und Qualität, doch auch diese verhedderten sich mitunter in den Schwächen des Drehbuchs. Emma Watson hatte so manche Niederung zu meisten, scheiterte vor allem bei jenen Szenen, als ihre Filmkinder ermordet werden sollten. Da wurden die Dramatik und die Hilflosigkeit viel zu übertrieben dargestellt, das kam bei mir nicht allzu gut an. Logan Lerman fiel auf seiner Suche nach dem Erwachsenwerden dem ungelenken Drehbuch leider völlig zum Opfer, sein Charakter verkam stellenweise zu einem dümmlichen Hanswurst. Dafür Russel Crowe und Jennifer Conelly soweit stilsicher in ihren dankbaren Rollen, ebenso wie Ray Winston mit seiner eindimensionalen Figur.
Fazit: Es ist wohl ein Zeichen der Zeit, dass Inhalt und Entwicklung der Charaktere weniger Beachtung als den computeranimierten Effekten geschenkt wird. In dieser Form verkommt der Streifen über manche Strecken zu einer billigen Effekthascherei (man denke nur an die Wächter), die auf den ersten Blick natürlich bombastisch und beeindruckend daherkommt, für mehrmalige Sichtungen aber wenig Potential bietet. Zu eindimensional sind die Charaktere (ausser Noah selber) um der Handlung wirklich Substanz zu verleihen, der Plot wirkt bisweilen nur als Vorwand für die Effekte. Empfehlenswert ist der Film trotzdem aber genau eben deswegen, eingefleischte Fantasy-Fans werden dem Streifen schon einiges abgewinnen können. Die inhaltlichen Schwächen kosten ihm bei mir aber eine bessere Bewertung.
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Durchwachsenes Ding. Von der Grundidee finde ich den Streifen ganz gut, leider hat er für mich nicht so richtig funktioniert, Spannung oder Atmosphäre kam jedenfalls kaum auf. Lange habe ich überlegt, warum das so ist und erst jetzt, einige Monate nach der Sichtung, kam ich auf die Lösung.
Der Film bewegt sich durchaus am Puls der Zeit, thematisiert die zunehmende Vernetzung Jugendlicher und Cybermobbing. Was für die „Täter“ ein trefflicher Spaß zu sein scheint, kann sich für das „Spaßopfer“ auf Grund der de facto unbegrenzten Verbreitbarkeit als Sargnagel erweisen. So auch hier, der Selbstmord der Schülerin basiert auf einem gesharten Video. Auch die anderen Anspielungen wie die Unsicherheit im Netz und die emotionale Verrohung werden meiner Ansicht nach gut kolportiert, der Found-Footage-Stil nervt auch nicht, war hier noch in einer der besseren Umsetzungen, weil ohne Wackel-Kamera.
Das Grundproblem des Films ist die Machart. Durch die Umsetzung als Cybertreffen passiert alles wie hinter Glas, die Personen schafften es damit nicht, eine emotionale Verbundenheit zum Zuseher aufzubauen. Damit fehlt ein wesentlicher Bestandteil. Der Spannungsbogen in Suspence -Filmen basiert vielfach darauf, dass man mit dem/der/den Helden/in mitfiebert und hofft, dass diese(r) die Situation meistert oder zumindest mit heiler Haut übersteht. Das passierte in diesem Streifen nicht, die Charakteren hatten keine Verbindung zu mir und mein Mitleid hielt sich in Grenzen. Es war wie bei diesen Youtube-Videos, wo sich irgendwelche Heinis bei irgendwelchen Skateboard-Stunts ihre Hoden in die Bauchdecke schießen. Kein Mitgefühl, keine Empathie, die Charaktere werden nicht mal als „echte“ Menschen wahrgenommen, können also genauso gut Figuren aus einem Online-Spiel sein. Ich saß unbeeindruckt im Kino und wettete ohne jegliche mitfühlende Regung mit mir selber, wen es nun als nächstes erwischen würde (gut, dass ich nicht um echtes Geld gespielt hatte, ich hätte an mein Alter Ego eine Menge verloren – obwohl, das wäre ja auch wieder ich und damit wäre es kein „echter“ Verlust … naja, egal). Die Schlussszene mit dem Geist dann soweit ok, doch da hatte mich der Streifen dann schon längst verloren.
Dabei konnte man gegen die Umsetzung und die Darsteller nichts sagen, inszenatorisch war es konsequent vorangetrieben, rhythmisch auch ok. Die Leistungen der Schauspieler sind für mich schwer zu beurteilen, als schlecht hätte ich diese nicht gesehen, unter dem Strich wars in Ordnung. Mit einem Wort: Die Produktion selber war eine gute und professionelle, wie gesagt funktionierte nur das Konzept an sich nicht. Dabei stehe ich neuartigen Filmformaten ja durchaus aufgeschlossen gegenüber.
Fazit: Obwohl der Streifen eigentlich nicht empfehlenswert ist, lohnt ein Blick allein schon wegen der innovativen Machart. Diese legt den Finger an den Puls der Zeit und folgt dem Konzept konsequent bis in die letzte Instanz. Leider ist die Umsetzung auch die größte Schwäche des Streifens, durch die Cyberspace-Fenster wirkt alles zwar glaubwürdig, in letzter Instanz aber irgendwie seelenlos, banal und ohne emotionale Komponente. Damit atmosphärisch leider gegen Null tendierend und somit letztendlich ohne Wirkung. Eine Bewertung erscheint schwer, ich gebe eine Vier für das innovative Konzept und die professionelle Produktion.
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Gelungene achtziger-Jahre Spionagekomödie. Auf den ersten Blick kommt der Streifen wie eine billige Jugendklamotte daher, im Laufe der Handlung wandelt er sich zu einer wirklich guten und unterhaltsamen - vor allem niveauvollen – Komödie, um ganz zum Schluss wieder zu reinem Klamauk zu verkommen. Der Großteil jedoch durchgehend spannend und launig, hält einen auch bei mehrmaligen Sichtungen jederzeit bei Laune. Da verzeiht man dem Drehbuch auch den einen oder anderen Ausrutscher.
Inszenatorisch hatte der Film Höhen und Tiefen. Hatten die in Frankreich spielenden Szenen noch einen leicht teeniemäßig-seichten Anstrich, so war die Stimmung spätestens im ehemaligen Osten anspruchsvoll und passabel. Ob die Szenen jetzt wirklich authentisch waren oder eben nur wie sich der kleine Maxi den bösen Osten vorstellt, kann ich mangels eigener Erfahrung nicht sagen, es wirkte jedenfalls gut und war für mich durchaus plausibel und vorstellbar. Die Gags waren ebenso passend gesetzt, ein paar unerwartete Wendungen (etwa, dass der Film eben NICHT im Apfelstrudel versteckt war) rundeten das Ganze ab. Die Telefon-Szene mit der Haushälterin eins zu eins aus einer Monty-Python-Serie geklaut („Ich bins, Jonathan!“ – „Jonerthen niiicht zu Hause“), was mich aber nicht weiter stört.
Interessanter Weise war im Erscheinungsjahr das Gotcha-Spiel in Europa noch weitgehend unbekannt, anfangs hielt ich es für reine Fiktion. Erst später schwappte der Trend auch nach Europa über, mittlerweile gibt es ja viele dieser Kriegsspiel-Arenengärten und das Spiel ist in Mitteleuropa durchaus repräsentiert (ich habe sogar schon von Meisterschaften gehört).
Doch zurück zum Film und seinen Darstellern: Diese boten durch die Bank gute Leistungen, allein Jsu Garcia hatte Mühe in seiner eindimensionalen Rolle, verkam dabei zu einem reinen Stichwortgeber. Anthony Edwards in seiner ersten Hauptrolle jedoch sehr gut und eigentlich immer glaubwürdig, gab hier eine erste Talentprobe ab und begründete mit dem Streifen seine Karriere. Linda Fiorentina ansprechend wie immer, lieferte solide ab, ebenso wie Klaus Löwitsch, den feindlichen Agenten nahm ich ihm in eigentlich jeder Szene ab. Ein Extra-Lob an Alex Rocco, der hatte zwar nur wenige Szenen, sein Minenspiel aber hervorragend immer wieder ein Schenkelklopfer.
Fazit: Empfehlenswerte Spionage-Komödie aus den Achtzigern, wohltuender weise ohne Facebook und Selfie-Stick. Der Humor gleitet mitunter ein wenig ins teeniehafte ab, was sich aber gottlob in Grenzen hält und den Streifen nicht allzu sehr verhagelt. Über die erfolglosen Anbändel-Versuche etwa und die Klage über fehlende sexuelle Erlebnisse, die plötzlich vor versammeltem Hörsaal vorgetragen werden, muss man hinwegsehen, dann bekommt man eine wirklich gute und ansprechende Komödie präsentiert.
Ganz herzig gemachte Zeichentrick-Grusel-Teenagerkomödie, die die Stereotypen der amerikanischen Vorstadt-Filme gekonnt auf die Schippe nimmt. Der nerdige Außenseiter, sein noch nerdiger Freund, die hormongesteuerte pubertierende ältere Schwester, der dümmliche Football-Star, die biederen und spießbürgerlichen Eltern, die aufgedrehten Nachbarn und last but not least der Schul-Rowdie – alle sind sie mit dabei und alle bekommen sie ihr Fett ab.
Leider ist die Handlung relativ vorhersehbar, mit einer anderen Umsetzung als dem Zeichentrick wäre der Streifen zur Duzendware verkommen, die wahrscheinlich unter der Wahrnehmungsschwelle der meisten Seher geblieben wäre. Die Witze und die Komik sind mitunter leider auch ziemlich platt, alles wirkt wie bereits dagewesen und schon mal in anderem Zusammenhang besser gesehen. Die Conclusio für Kinder und Teenager jedoch eine durchaus feine: Stehe zu Dir selbst und tu, was zu tun ist, vertraue Deinen Instinkten und alles wird gut. Eine gerade in der heutigen Zeit gute und passende Message.
In allen anderen Belangen ist das Ding aber bestenfalls durchschnittlich, wenngleich es auch seine guten Momente hatte. Durchgängig gute Atmosphäre wurde aber keine geboten, zu viel billiger Klamauk zwischendurch verhagelten diese besonders gegen Ende ziemlich. Der Anfang aber mit gutem Aufbau.
Fazit: Für eine wirklich gute Bewertung bot der Film etwas zu wenig. Entschädigte aber mit einigen ganz guten Passagen, detaillierter und ansprechender Optik und dem einen oder anderen herzhaften Lacher. Mit einer durchschnittlichen fünf ist er meiner Ansicht nach ganz gut bedient.
Der für mich schwächste Film der Gendarm-Reihe, die an sich schon kein Highlight des Filmschaffens Louis de Funes´ darstellt. Eventuell wäre er für sich allein genommen gar nicht so schlecht, im Vergleich mit den anderen Komödien wirkt er aber schablonenhaft und einfallslos. Allein die unvergleichliche Komik Funes´ lassen den einen oder anderen Lacher zu, ansonsten zieht sich das Machwerk mehr schlecht als recht durch die 106 Minuten. Manche der Pointen bei der Erstsichtung durchaus überraschend, bei mehrmaligem Schauen verflachen aber auch diese. Dabei werden die damals gängigen USA-Klischees kräftig durch den Kakao gezogen und der Lächerlichkeit preisgegeben, dessen natürlich eine gewisse Komik innewohnt, mich aber bestenfalls immer wieder nur kurzfristig bei Laune halten konnte. Zu viele Leerläufe und Passagen mit schwachen Gags gabs zwischendurch, das erzeugte Längen und verhagelte das Gesamterlebnis leider ziemlich.
Inszenierung und Darsteller müssen denke ich hier nicht extra erwähnt werden, alles ist wie bei den anderen Teilen. Allein das Drehbuch und die (vielfach eben kaum) komischen Einlagen verfehlen ihre Wirkung leider ziemlich. Die Intention der Persiflage ist erkennbar, bleibt in letzter Konsequenz aber leider ohne Wirkung, womit der Streifen blass erscheint und ohne Nachhall an mir vorübergezogen ist. Für mich leider nur eine Fußnote in der französischen Filmografie.
Fazit: Empfehlenswert ist der Film ausschließlich wegen der Hauptdarsteller - eingefleischte Funes-Fans werden den sicher recht gut finden, für mich konnte der leider eher weniger. Die vier vergebe ich mit viel Wohlwollen, Louis de Funes mag ich grundsätzlich schon, diesen Streifen aber weniger.
Gut gemachter Historienfilm. Mir persönlich gefallen diese Filme über die asiatische Frühgeschichte sehr, die haben alle – und dieser hier besonders – eine eigene, gute Atmosphäre, die über die eine oder andere Länge des Films hinweghilft. Leider hat man sich in diesem Fall in seiner Ausprägung und Machart zu sehr an den pathetischen Hollywood-Schinken orientiert, der in weiten Teilen vor sich her getragene Pathos war mir manchmal zu viel. Die Martial Arts Sequenzen waren sparsam und ausschließlich in der Sache erforderlich zu sehen, auch ein ziemlicher Pluspunkt. Von mir aus hätte es ruhig mehr von seiner Philosophie und den Lehren geben können, das ist es ja, was einen Denker und Philosophen ausmacht. Ob jetzt jedes Detail historisch korrekt ist oder nicht, kümmert da relativ wenig, die Geschichte in ihrem Grundsatz und der Erkenntnisgewinn auch für die heutige Zeit wiegt das meiner Ansicht nach mehr als auf. Gelegentlich hatte ich Schwierigkeiten mit den Namen, konnte die Personen also nicht immer auseinander halten, was ich den Machern aber nicht anlasten will.
Von den Schauspielern war ich im Großen und Ganzen angetan, eklatante Schwachstellen sind mir jedenfalls keine aufgefallen. Dass der asiatische Modus vivendi natürlich ein anderer als der europäische ist, (und demnach auch die Art der Darstellung) färbt auf das Ganze natürlich ab, trotzdem war es für mich glaubwürdig und nachvollziehbar. Yun-Fat Chow jedenfalls absolut realistisch und stilsicher, trug Konfuzius gekonnt durch den Film.
Inszenatorisch wars mir wie gesagt ein wenig zu pathetisch und hollywood-mäßig angehaucht. Ein wenig mehr chinesische Authentizität hätte dem Streifen durchaus gut getan. Die Musik meines Erachtens mit etwas zu starkem Asia-Kitsch, das erinnerte mich teilweise an das Gedudel, das man in den China-Restaurants zu hören bekommt, da fehlte mir ein wenig das „echte“ historische Asien.
Fazit: Ein durchaus empfehlenswerter Streifen. Fans des „Bruce-Lee-Eastern“ werden wohl weniger glücklich werden damit, gibt es hier doch mehr Historie und weniger Martial Arts. Für mich jedoch passte die Mischung soweit, wenngleich es wie gesagt mehr Philosophie sein hätte können. Aber gut, es ist halt eine Biografie und zu viel Gerede hätte wohl die meisten Zuseher gelangweilt. Interessant auf jeden Fall schon allein wegen der Darstellung der damaligen Sitten und Gebräuche. Trotz der Länge fühlte ich mich eigentlich die vollen 120 Minuten gut unterhalten und so taugt der Film auch für mehrere Sichtungen (vielleicht nicht direkt hintereinander, aber doch).
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Tut leid, aber so richtig warm kann ich mit diesem Streifen eigentlich nicht werden. Die Handlung liefert eigentlich nur den Vorwand für eine ordentliche Portion Hollywood-Schmalz, das besonders gegen Ende förmlich nur so aus dem Fernseher herausquillt. Dabei werden einige Themen angerissen, etwa das Rassenthema Amerikas, die Bewältigung frühkindlicher Traumata, die Probleme Heranwachsender oder die emotionale Überforderung des Vaters. Dabei wurde das Meiste in Wirklichkeit nur gestreift, nichts eigentlich so richtig und bis in letzte Konsequenz behandelt. Ich denke, von der Grundaussage her geht es um menschliche Stärken, etwa das Suchen, Geben und Annehmen von Hilfe, der Verzicht auf selbstsüchtigen Stolz und die positiven Folgen gegenseitiger Toleranz und konsensualem Verständnis. Dabei wird ein Idealbild menschlicher Werte gezeichnet und dieses publikumswirksam und mit entsprechendem Pathos vor sich hergetragen. Leider verkommt das Machwerk dadurch aber über lange Phasen zu einer oberflächlichen Feelgood-Seifenoper ohne Tiefgang. Klar, die netten und ansprechenden Bilder bieten über weite Strecken ein wenig Seelentrost und sind damit eine emotionale Wohltat, aber für die vollen 110 Minuten war es für mich eigentlich zu wenig. Die eine oder andere Schwäche des Drehbuchs und die seichte schwarz-weiss-Malerei ließen den Film letzten Endes spurlos an mir vorüber gehen. Dabei gab es ja positive Ansätze, die jedoch durch die Inkonsequenz des Plots und der Inszenierung ziemlich außen vor blieben.
Von den Darstellern haben mir eigentlich nur Dakota Fanning und Jennifer Hudson gefallen, alle anderen waren in ihren eindimensionalen Rollen über weite Strecken leider nur wenig glaubwürdig. Dabei behielt Queen Latifah noch ein wenig die Oberhand, sie manövrierte ihre Figur halbwegs stilsicher durch den Film. Alicia Keys und Sophie Okonedo als Negativbeispiele, überspielten solcherart, dass es fast schon schmerzte, das dafür aber konsequent. (wobei mir das Überspielen schon in vielen amerikanischen Filmen negativ aufgefallen ist – besonders der Ausdruck der Freude, wo de facto immer Gekreischt, mit den Armen gefuchtelt und Grimassen geschnitten werden, ist mir immer wieder ein Graus)
Fazit: Mag sein, dass die Romanvorlage (so es eine gibt) mehr Tiefgang hat als der Film. Der verkommt wie gesagt zu einem schmalzigen Hollywood-Feelgood-irgendwas-Movie, das unter dem Strich viel schuldig bleibt. Oberflächlich und seicht, beschert es einem zwar kurzfristigen Seelentrost, für mehr taugt das Ding aber wirklich nicht. Mehrmalige Sichtungen möchte ich eigentlich nur Genre-Liebhabern empfehlen, alle anderen werden mit dem Machwerk wohl nicht wirklich glücklich werden (so wie ich). Die dreieinhalb Punkte vergebe ich mit einigem Wohlwollen für die Produktion und die Hauptdarsteller, sind aber hauptsächlich der Intervention meiner Gattin zu verdanken (die hätte wohl eine sechs oder sieben vergeben).
„Ein wandelnder Widerspruch, ein Mann wie ein Countrysong“, so schrieb Karl Fluch im Standard über ihn. Eine im Hinblick auf seine Vita durchaus zutreffende Beschreibung. Auf den ersten Blick wirkt er wie ein gescheiterter Schauspieler, der kaum über Nebenrollen hinauskam. Auf den zweiten Blick schien er seine Schauspielerkarriere – wenn man sie so nennen kann – eher wider Willen gemacht zu haben, gehört seine Liebe doch der Musik. Die Schauspielerei schien für ihn nicht mehr als eine wirtschaftliche Notwendigkeit gewesen zu sein, so musste er zu seinen ersten Rollen sowie zu seiner einzigen Hauptrolle erst einmal überredet werden. Etwa zu seinen ersten Engagement, da sagte Jack Nicholson zu ihm: “Du musst eigentlich nichts tun als herumzusitzen. Mach einfach gar nichts und sei wie immer.“ Auch seine einzige Hauptrolle (Paris, Texas) nahm er unter der Voraussetzung an, dass er in der ersten halben Stunde kein einziges Wort zu sagen hätte.
Sam Shepard sagte über ihn: „Sein Gesicht, das ist eine Geschichte“. Und tatsächlich konnte er in seinem Blick viel kolportieren, etwa das raue Leben im wilden Westen, die Einsamkeit einer Wüstenlandschaft oder die Tristesse einer abgewirtschafteten Industriestadt. Trotz seiner eher zögerlichen Karriere liest sich seine Filmografie wie das who is who Hollywoods, wirkte er doch in einigen Filmen mit, die das Prädikat „Klassiker“ tragen. Oft nur für wenige Sekunden im Bild und gelegentlich fiel sein Auftritt gleich ganz der Schere zum Opfer, dennoch kann er für sich sagen, dabei gewesen zu sein.
Warum er überhaupt zum Film kam, war seiner Bekanntschaft zu einigen Stars zu verdanken, etwa zu Marlon Brando oder der bereits erwähnte Jack Nicholson. Die verschafften ihm immer wieder Jobs, womit er sich wirtschaftlich über Wasser halten konnte. Ansonsten ist er viel unterwegs und in seinen Kreisen bekannt wie ein bunter Hund. Nur mit seiner eigentlichen Liebe, der Musik, wollte es nicht so recht klappen. Diese Leidenschaft beschränkte sich bis vor Kurzem auf ein paar Auftritte in kleinen Clubs und spontanen Jam-Sessions. Vor drei Jahren, im Alter von 87, veröffentlichte er sein Debutalbum. Ein durchschlagender Erfolg war es nicht, doch zumindest eine Huldigung. Manchmal kommt die eigentliche Leidenschaft eben erst spät zur Entfaltung.
Vor Kurzem feierte er seinen neunzigsten Geburtstag. Und irgendwie bin ich bei der Gratulation geneigt zu sagen: „Weiter so, Harry!“.
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Grandiose Umsetzung eines außergewöhnlichen Buches. Hatte mich dieses schon von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen sowie mit der herrlichen Sprache und der herausragenden Handlung fasziniert, so steht der Film dem Werk eigentlich um nichts nach.
Literaturverfilmungen sind ja immer so eine Sache, zumeist ist man von der Verfilmung guter Bücher enttäuscht, ich denke da nur an zig Stephen-King-Verfilmungen, die an die Romanvorlage nicht mal im Ansatz herankamen. Hier ist das anders, der Film hat meine hohen Erwartungen durchaus erfüllt. Liebevoll und detailreich inszeniert, besticht der Streifen (wie auch das Buch) durch seine Klarheit in der Erzählstruktur und seine präzise Entwicklung der Charaktere und der Handlung. Die Ausdrucksstärke Süskind´s Sprache wurde sehr gut auf die Leinwand projiziert und erfüllen die nicht eben alltäglichen Figuren mit Leben, präsentieren die Handlung glaubhaft und facettenreich. Was nicht in Bildern zu zeigen war, wurde von dem Sprecher aus dem off gekonnt kolportiert – so einen Erzähler mag ich einfach. Dazu kamen eindringliche Bilder und sehr gute Leistungen der Schauspieler, all das schafft eine dichte und durchgehend spannende Atmosphäre, die mich nach der x-ten Sichtung immer noch die vollen 147 Minuten fesselt. Tom Tykwer hat hier wieder eine Kostprobe seines Talents gegeben, und was für eine. Die Überlänge war für mich absolut notwendig, um den Empfindungen und Befindlichkeiten der Personen ausreichend Platz einzuräumen, Längen hat der Streifen für mich aber trotzdem keine. Man denke nur an die Szenen, als Grenouille das erste mal „Witterung“ der Mirabellenverkäuferin aufnimmt, da sieht man Ben Whislaw minutenlang ausschließlich mit geschlossenen Augen Luft einsaugen. Eine eigentlich quälend lange Zeit, hier jedoch passend und in Ordnung.
Ben Whislaw ist die Idealbesetzung für die tragisch-geniale Figur, in manchen Szenen kann man die Düfte förmlich vor seiner eigenen „geistigen Nase“ entstehen fühlen (was physisch eigentlich unmöglich ist). Aber auch alle anderen glaubhaft und überzeugend. Dustin Hoffman ebenso herausragend und solide wie Alan Rickman. Aber auch alle anderen makellos, der Cast war gut abgestimmt, da gibt es keine Schwachstelle.
Fazit: Für mich eine glatte zehn, ich finde keinen Umstand für einen Punkteabzug. Absolut und vorbehaltslos empfehlenswerter Streifen, den könnte ich mir einige male hintereinander ansehen ohne mich zu langweilen – das schaffen bei mir nur wenige Filme.
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Misslungene Mischung aus Schatzsuche, Schnitzeljagd, Agententriller und Fantasy. Obwohl die Optik mitunter ganz ansprechend daher kam, verhagelten der wirre Plot und das dummdreiste Drehbuch leider alles. Die lockerleichte Umsetzung des Stoffes sollte wohl das entsprechende Publikum bedienen, in seiner Gesamtheit blieb das Machwerk aber ziemlich blass und seicht. Der Plot selber wollte wohl viele Elemente in sich vereinen, wodurch aber kein Stilmittel wirklich gut ausgearbeitet wurde und der Streifen damit relativ oberflächlich blieb. Auch das Drehbuch alles andere als gut, manche Dialoge grenzwertig, manche sogar ausgesprochen peinlich. Vor allem die Szenen, in denen Terry bei Lara zu landen versucht, weit über der Schmerzgrenze; dass die Beziehung der beiden überhaupt fünf Monate gedauert hatte, wirkt da schon sehr verwunderlich – eine halbwegs intelligente Frau hätte ihn mit diesen Sprüchen wohl schon nach drei Wochen in die Wüste geschickt. Aber auch viele andere Dialoge schnoddrig-dämlich, was haben sich die Macher nur dabei gedacht. Die Action-Szenen nett, aber nichts Besonderes. Gerade gegen Ende mit den Szenen in Afrika, als der Fantasy-Aspekt stärker betont wurde, entwickelte sich so etwas wie Atmosphäre, was aber das Gesamt-Nicht-Erlebnis letzten Endes auch nicht mehr retten konnte.
Die Darsteller hatten so ihre liebe Not mit dem hanebüchenen Drehbuch und fielen ihren undankbaren und eindimensionalen Rollen allesamt ziemlich zum Opfer. Angelina Jolie lässt ihr Können in eigentlich nur einer Szene gegen Schluss aufblitzen (als Lara Terry erschießt), ansonsten verbirgt sie es gekonnt über den ganzen Film hinweg. Gerald Butler hölzern und ebenso hilflos wie Ciaran Hinds. Til Schweiger reiht sich in die schlechten Leistungen leider nahtlos ein, schaffte eigentlich in keiner Szene, Gefahr auszustrahlen. Alle anderen irrlichterten durch den Film und blieben völlig ohne Wirkung.
Die Spezialeffekte konnten mal mehr, mal weniger überzeugen. Gerade mal gegen Ende zeigte man so etwas wie Fantasy, das kam wie gesagt recht ansprechend daher. Im vorhergehenden Verlauf des Films blieben die Effekte ebenso wie die Stunt- und Actionszenen jedoch völlig ohne Wirkung. Jan de Bont setzte wohl in erste Linie auf die Optik und hoffte, dass diese, wie gesagt mitunter ansprechenden Bilder die inhaltlichen und darstellerischen Schwächen übertünchten. Leider gelang das selten und so blieb das Machwerk über weite Strecken weit hinter seinen Möglichkeiten zurück.
Fazit: Eigentlich fällt der Streifen in so ziemlich allen Belangen durch, zu oberflächlich und seicht wird die Handlung kolportiert. Ein paar nette Bilder und eine fesche Hauptdarstellerin sind für 117 Minuten einfach viel zu wenig. Die naive und bisweilen infantile Darbietung ließ mich in einigen Passagen mit den Augen rollen - eigentlich wollte ich das Wort „Schmierenkomödie“ vermeiden, doch zu vielen Szenen fällt mir eigentlich nichts Anderes dazu ein. Leider ziemlich zum Vergessen, das Ganze.
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Durchwachsene Darbietung eines ziemlich abgedroschenen Themas. Optisch war es ja ganz ok, die Effekte gut gemacht und soweit auch gut in die Handlung eingebettet. Der Plot selber wie gesagt schon oftmals dagewesen, daher musste man sich wohl eine ganz neue Präsentation einfallen lassen. Diese war mir persönlich zu surreal, es wirkte, als hätten sich Rosamunde Pilcher, George Orwell und Gene Roddenberry zu einer Zusammenarbeit entschlossen. Das Ergebnis ist stark gewöhnungsbedürftig. Dabei kann man grundsätzlich nichts gegen die Inszenierung sagen, bis auf ein paar kleinere Logikfehler war eigentlich alles in Ordnung. In seiner Gesamtheit jedoch zu fantastisch und weit hergeholt, um mich wirklich zu begeistern.
Dabei ist die Produktion aber eine relativ hochwertige, angefangen beim Cast über das eigentlich nicht unpassende Drehbuch bis zu den Effekten wurde hier ganz ansprechend gearbeitet. Die Logiklöcher waren wohl der Dramatik geschuldet, fielen aber auf (zB. die Szene, als er sich beim ersten Date ins Wasser stürzt, die Gewichte löst und daraufhin in den Ozean seiner Welt zurückfällt – einen Sturz aus dieser Höhe hätte er kaum überlebt. Oder die Inversiv-Gewichte: Zu Anfang wurde die Seltenheit dieser erwähnt, gegen Ende scheinen sie ihm aber in großer Menge zur Verfügung zu stehen. Und auch die Zeitachsen passten nicht immer, ect.).
Drehbuch und Inszenierung wie gesagt soweit in Ordnung, einzig die Surrealität der Bilder machte mir zu schaffen, damit war ich weniger glücklich. Die Atmosphäre daher nur begrenzt ansprechend, hat mich stellenweise verloren. Einige Szenen dafür pfiffig, etwa als er bei seinem ersten Besuch in der Oberwelt auf Klo geht – das hatte etwas.
Die Darsteller waren durch die Bank soweit in Ordnung. Kirsten Dunst charmant und sympathisch wie man sie kennt, trug ihre Figur stilsicher durch den Film. Jim Sturgess fast durchgehend solide und glaubwürdig, nur in wenigen Szenen (etwa bei der Festnahme seiner Tante) überspielte er ein wenig. Besonders gefallen hat mir Timothy Spall, der schaffte es in seinen wenigen Szenen, alle Aspekte seiner Person darzustellen. Blu Mankuma und Holly O´Brien jeweils zu kurz im Bild, um ihre Leistung wirklich einschätzen zu können, Schwächen sind mir bei den beiden aber keine aufgefallen.
Fazit: Man muss sich auf die ganze Machart und die überkandidelte Sifi-Fantasy wirklich einlassen können, um den Streifen gut zu finden, mir persönlich wars zu viel. Die Grundhandlung selber schon abertausende male in Filmen gesehen, die Liebenden aus den hier wörtlich zu verstehenden „anderen Welten“, die gegen alle Widerstände letzten Endes dann doch zusammenfinden, diesmal eben ganz anders gebracht. Kann man mögen, muss man aber nicht. Ich vergebe eine durchschnittliche fünf, das erscheint mir in diesem Fall für mich angemessen.
Fast durchgehend lustige Martial-Arts-Slapstick. Die Handlung ist hier eher nebensächlich, geht es doch hauptsächlich um fröhliches Draufgehaue und witzige Verfolgungsjagden. Die Roboter-Sequenzen waren dabei noch das Schwächste, wobei mich Schnuffi doch recht gut unterhalten hat.
Der riesige Vorteil von Slapstick-Komik ist der, dass man ihn sich immer wieder ansehen kann und er sogar bei der hundertsten Sichtung immer noch lustig ist. Man kann sagen: Die Torte im Gesicht ist seit mehr als hundert Jahren DER Brüller. So auch hier. Dazu kommen viel andere spaßige Einfälle, die den Streifen zu einem immer wieder unterhaltsamen Erlebnis machen.
Fazit: Hirn ausschalten und ablachen.
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Gut gemachter Streifen über menschliche Schwächen und nachgegangenen Verführungen. Dabei wurde das Thema mit ansprechenden Dialogen, guter Atmosphäre und anschaulichen Bildern präsentiert. Die 140 Minuten waren für die Veranschaulichung der Sünden und der menschlichen Schwächen wohl wichtig, bei mehrmaliger Sichtung schleichen sich jedoch Längen ein. Besonders die exaltierte Art Al Pacinos nervt gegen Ende ein wenig, gehört aber notweniger Weise zu seiner Rolle.
Die Grundaussage ist nachvollziehbar und plausibel kolportiert, man sieht wohin Großmannssucht, übertriebener Ehrgeiz, Eitelkeit und Verachtung der moralischen Grundsätze führen. Kevin und Mary Ann Lomax tauchen in eine verführerische Glamourwelt ein, besonders Kevin lässt dafür sämtliche moralischen und menschlichen Eigenschaften fallen, stellt sich in den Dienst böser Menschen. Sein Tun befriedigt seine Eitelkeit und lässt ihn sich mehr und mehr in der sinnentleerten und wertverschobenen Welt verlieren. Anderslautende Meinungen oder gar Antagonismen werden in dieser nicht geduldet und letzendlich gewaltsam ausgemerzt, man denke an den Tod von Eddie Barzoon. Als erkennbar wird, dass Mary Ann sich nicht vom Materialismus korrumpieren lässt und hinter die wahren Verhältnisse blickt, wird auch sie ausgemerzt. Dabei von dem der Selbstsucht bereits befallenen Kevin gnadenlos im Stich gelassen. Die sorgsam aufgebaute Falle schnappt zu, Kevin erkennt die wahren Sachverhalte zu spät, zieht die Reißleine erst, als er sein menschliches Versagen in seinem vollen Umfang erkannt hat.
Drehbuch und Inszenierung kommen ganz gut herüber, kolportieren die Warnungen vor den Zeichen der Zeit gut und anschaulich. Die sich gut ins Geschehen einfügenden Spezialeffekte unterstreichen die Handlung gekonnt und verkommen in eigentlich keiner Sequenz zum Selbstzweck. Die Überlänge erlaubt eine gute Entwicklung der Charaktere und schafft eine gute Atmosphäre. Dadurch taugt der Film auch zu mehrmaligen Sichtungen.
Ansprechend auch die schauspielerischen Leistungen. Keanu Reeves bringt den sich mehr und mehr in seinen Fehlern verstrickenden Anwalt überzeugend und solide. Al Pacino als kongenialer Mit- und Gegenpart, gibt uns eine Kostprobe seines Könnens. Der hat mich eigentlich in beinah jeder Rolle überzeugt, in der ich ihn bisher sah. Aber auch die Damen absolut überzeugend, Chalize Theron wirklich süß als die Unschuld vom Lande, bringt den mentalen Verfall glaubwürdig. Judith Ivey solide in ihrer etwas eindimensionalen Rolle, Tamara Tunie gut als verführerische Sirene, ebenso wie Connie Nielsen als Femme fatale. Alle anderen in Ordnung, beziehungsweise zu kurz zu sehen, um sie wirklich einschätzen zu können.
Fazit: Ein sehr empfehlenswerter Film, den man sich unbedingt mehrmals ansehen sollte, um all die kleinen Andeutungen und Hinweise zu sehen und zu erkennen. Durch die Überlänge muss die Handlung nicht ständig vorangetrieben werden, lässt sich auch mal Zeit, um die Charaktere in ihrem ureigenen Habitus zu zeigen und ihnen die nötige Schärfe und Tiefe zu verleihen. Könnte ein Klassiker werden.
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Ungeschickte Verquickung zweier Plots. Hätte man aus dem Streifen zwei gemacht, wären wohl ganz passable Filme daraus geworden (eben ein Liebesdrama und ein Kriminalstück), in der dargeboten Form liefen die Handlungsstränge jedoch mehr schlecht als recht nebenher her und keiner konnte sich so richtig entwickeln. Dadurch blieb das Gesamtergebnis seicht und blass und ging somit an mir in weiten Teilen spurlos vorüber. Mit den zum Teil unpassend schnoddrigen Sprüchen blieb das Machwerk dann unter dem Strich viel schuldig.
Dabei wären beide Handlungsstränge für sich alleine genommen ja durchaus ansprechend. Der Krimi-Teil mit den beiden unterschiedlichen und verfeindeten Ermittlern hatte schon Potential und mit der achtziger-Jahre-Optik damals sicherlich einen gewissen Coolness-Faktor. Die Konflikte, die sich langsame Annäherung und letztendliche Aussöhnung der beiden, und auch die Ermittlungen waren nicht so schlecht. Leider hatten die Charaktere zu wenig Zeit zur Entfaltung und damit fehlte dem Machwerk dann schon einiges an Tiefe. Die Actionszenen samt und sonders auch nicht so das Gelbe vom Ei, manches wirkte physikalisch grenzwertig. Ich glaube nicht, dass sich das in Echt so zutragen würde. Auch die etwas ungelenk wirkende Liebesgeschichte war durch die überhastete Inszenierung unglaubwürdig und oberflächlich. Manche Szenen, wie die Entgleisung auf der Feier, nah an der Grenze zur Peinlichkeit, diese wurde mit der späteren tränenreichen Entschuldigung dann auch überschritten. Mit einer stärkeren Fokussierung und dementsprechender Entwicklung der Charaktere hätte das nicht sein müssen.
Die Darsteller hatten ihre liebe Not mit dem Drehbuch, außer Sean Connery hat mich eigentlich niemand restlos überzeugt. Meg Ryan leider ziemlich hölzern in ihrer undankbaren Rolle (ein extra-Minus gibt’s hier für ihre Synchron-Stimme, die ist furchtbar und passt überhaupt nicht) und auch Mark Hamon nicht immer sattelfest. Jack Warden in seinen kurzen Auftritten in seiner dankbaren Rolle soweit so gut, sein ganzes Potential konnte aber auch er nicht ausschöpfen. Sean Connery jedoch recht ansprechend, mimte die korrekte und gefestigte Persönlichkeit sehr gut. Allein in den Szenen beim Begräbnis am Schluss nicht überzeugend, die emotionalen Sequenzen scheinen ihm nicht zu liegen.
Inszenierung und Drehbuch wie gesagt leider sehr schwach, die Verquickung zweier eigentlich eigenständiger Plots war wie gesagt zu viel des Guten. Sieht so aus, als hätte man einen Film gleichermaßen für Männer und Frauen schaffen wollen (etwa um Pärchen ins Kino zu locken), in seiner Gesamtheit fiel das Ding aber leider weitgehend durch. Alles wirkte bemüht, aber glücklos. Der Cast zwar durchaus ansprechend, die Darsteller alleine konnten das Machwerk aber dann auch nicht mehr retten und somit blieb der Streifen unter dem Strich weit hinter seinen Möglichkeiten.
Für mich also kein wirklich empfehlenswerter Film, ohne Atmosphäre und Tiefgang. Ein wenig Krimi, ein wenig Drama, ein wenig Liebelei, von allem etwas und nichts so richtig. Nach langer Überlegung vergebe ich eine wohlmeinende Drei, mehr ist da für mich beim besten Willen nicht drinnen.