Professor Chaos - Kommentare
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Alle Kommentare von Professor Chaos
Hier gibt`'s Spoiler, aber ich kann den Schwachsinn nicht weiterempfehlen, also könnt ihr auch gern weiterlesen und euch diesen Müll ersparen.
Ich dachte "The Substance" sei der am schwierigsten auszuhaltende Film des Jahres, aber nix da. "Megalopolis" schnappt sich diesen Titel problemlos und auch völlig zu Recht. "Megalopolis" ist wie der sprichwörtliche Unfall, grausam anzusehen, wegschauen geht aber auch nicht.
Das war mitunter sehr schwer auszuhalten was Coppola hier an Geschwurbel auf die Zuschauenden loslässt. Das kannst du doch niemandem erzählen, dass Adam Driver da mit ernster Miene diesen Schwachsinn runtergerattert hat, den Coppola in den letzten 40 Jahren zu Papier gebracht hat. Shia LaBeouf - meinetwegen, der ist völlig irre. Jon Voight und Dustin Hoffmann waren wahrscheinlich froh darüber, Mal wieder einen Gehaltsscheck in der Hand zu halten. Aber der Rest des Casts? Der Großteil des Budgets muss echt in die Gagen gewandert sein. Anders kann ich mir nicht erklären, warum Giancarlo Esposito, Aubrey Plaza und co. hier mitgemacht haben.
Nach der Hälfte hatte ich mich dann damit abgefunden hier in den verwirrten Gedanken eines mittlerweile 85-Jährigen festzustecken und konnte auch immer wieder beherzt lachen. Da schießt Jon Voight als Robin Hood verkleidet mit einem Mini-Bogen, der unter der Decke noch fälschlicherweise für eine Erektion gehalten wird, Shia LaBeouf in den Hintern. Kein Scheiß. Und das noch ungeborene Kind soll den Namen Sunny erhalten, oder Francis, falls es ein Junge wird. Wie der Regisseur selbst. Meta.
Ansonsten ist das alles ein undurchsichtiges Durcheinander. Ohne jeglichen erkennbaren roten Faden faseln sich die Charaktere durch okay aussehende Schauplätze, teils dann aber doch mit wirklich miesen Effekten versehen, während Laurence Fishburne irgendwas Bedeutungsschwangeres aus dem Off beisteuert.
Kann man gucken, sollte man aber unbedingt nicht machen.
Zum Abschluss noch eine Liste von Sachen, die man mit 100.000.000 EUR/USD hätte machen können:
43.859 Kitaplätze für 1 Jahr
500 Kilometer Radweg
925.925 9-Euro-Tickets (RIP) für 1 Jahr
Den Schulbedarf von 512.820 SchülerInnen für 1 Jahr abdecken
365.764 Semesterbeiträge für deutsche Unis
ca. 200 Mercedes-Benz S-Klassen (je nach Ausstattung)
5x "The Substance"
oder 10.799.136 Kino Tickets für andere Filme, als Diesen
(Alle Angaben ohne Gewähr)
Holy Shit.
Ich hatte lange nicht mehr so viele Probleme einem Film eine Punktzahl zu geben. Würde ja gerne behaupten, dass die 7 Punkte erstmal als Platzhalter fungieren, bis zum ersten Rewatch, aber ich bezweifle, dass ich das nochmal durchstehen kann. Was im letzten Drittel so abgeht, ist mitunter mehr als nur grenzwertig. Es hat mich echt gewundert, dass von den gut 100 Zuschauenden im Kino nahezu alle bis zum bitteren Ende durchgehalten haben. In den letzten 3 Minuten haben sich dann doch noch 3 Leute vorzeitig verabschiedet. Ich kann's ihnen nicht verübeln.
In Cannes sind ja wohl reihenweise Leute rausgerannt. Heißt nicht viel, kommt in Cannes häufiger vor, hier verstehe ich das aber zum ersten Mal.
Dabei geht's erstmal entspannt los. Man mag relativ schnell glauben, man wisse wohin der Hase läuft. Und das ist auch für eine Weile der Fall. Spaß macht das trotzdem vor allem auch wegen der tollen DarstellerInnen. Demi Moore ist fantastisch. Margaret Qualley ist fantastisch. Und Dennis Quaid ist zwar nur sehr wenig zu sehen, aber auch fantastisch. Zudem sieht der Film toll aus. Die Sets gefallen und obendrauf ist der Film in seiner Bösartigkeit stellenweise unglaublich witzig. Da verzeiht man auch, dass wir hier Mal wieder fast 2 1/2 Stunden Laufzeit vor uns haben. Langeweile kommt dabei aber nie auf!
Wenn es dann im letzten Drittel so langsam eskaliert, zeigt sich aber der wahre Star des Films. Die Make-Up-Abteilung. Holy fucking shit. Was die auf die Leinwand zaubern habe ich seit Jahren nicht mehr gesehen. Falls David Cronenberg den Streifen schon gesehen hat, sitzt er vermutlich immer noch applaudierend in seinem Kinositz. Was wir hier zu sehen kriegen ist unmöglich in Worte zu fassen. Wie der mit einer 16er Freigabe durch die FSK kam, ist mir ein unlösbares Rätsel.
Jetzt kann man sich natürlich streiten, ob da am Ende wirklich noch viel Botschaft drinsteckt. Ob es wirklich nötig ist hektoliterweise Blut rumspritzen zu lassen. Vielleicht ist Coralie Fargeat aber auch einfach nur total irre. Was es auch ist, das Produkt, welches am Ende dabei entstanden ist, gehört zum abgefahrensten, was dieses Jahr auf der Leinwand zu sehen ist. Das kann man widerlich, geschmacklos und abstoßend finden oder grotesk, bizarr und wahnsinnig unterhaltsam. Ich tendiere zu Zweiterem.
Was ist eigentlich aus John Cusack geworden? Der Mann war für eine gewisse Zeit gefühlt überall. Finde ich richtig schade, dass er kaum bis gar nicht mehr zu sehen ist. Ich sah den immer sehr gerne. So auch in der John Grisham Verfilmung "Das Urteil". Neben John Cusack gesellen sich dann noch andere Schwergewichte Hollywoods - Dustin Hoffmann, Gene Hackman und Rachel Weisz. Und alle haben sichtlich Spaß in diesem temporeichen Gerichts-Thriller mitzuspielen.
Die Darstellerriege stemmt den hin und wieder etwas zu arg konstruierten Plot problemlos über die mehr als 2-Stunden Laufzeit. Ganz besonders sticht da eine Szene zwischen Hackman und Hoffman, die sich auf der Toilette über Recht und Unrecht unterhalten, hervor. Sicherlich ein gut geschriebener Dialog, besonders wird die Szene vor allem aber durch das Zusammenspiel der Beiden.
Man kann dem Film sicher vorwerfen, dass der Plot nicht allzu viele Überraschungen bereithält. Auch waren Verhöre in Gerichtssälen schon intensiver und spannender als hier. Das klassische Hollywood-Ende inklusive überkonstruierter Schlusspointe darf natürlich auch nicht fehlen.
Am Ende stört das aber nicht allzu sehr, da die 127 Minuten hier wirklich flott vergehen und aufgrund des hohen Tempos sowieso kaum Zeit zum Durchatmen bleibt. Wenn man dann mit der Lupe nochmal drüber geht, findet man sicher noch das ein oder andere Logikloch. Aber seien wir Mal ehrlich - wenn wir einen Film schauen, in dem die böse Waffenlobby verklagt wird, dann drücken wir alle der Witwe die Daumen und hoffen, dass die fast schon lächerlich unsympathischen Waffenlobbyisten so richtig auf die Schnauze kriegen. Da sieht man gerne darüber hinweg, dass ein Mann alleine dafür sorgen kann, dass (fast) die gesamte Jury nach seiner Pfeife tanzt. Bei allem Respekt vor dem Charisma von John Cusack.
Als Gerichts-(Thriller)-Snack für zwischendurch wunderbar, vor allem wegen der tollen Darsteller - klare Empfehlung.
Für Menschen mit (fotosensitiver) Epilepsie ist der Film quasi unguckbar. Das wirre Schnittgewitter, das Tony Scott hier auf die Zuschauer loslässt ist mitunter schwer zu ertragen. Dabei wird noch abwechselnd jeder Filter drübergelegt, den das Kino der 00er Jahre zu bieten hat und viele Zeitlupen, die scheinbar wahllos eingestreut werden. Dann gibt es aber auch Momente, in denen sich Scott Zeit nimmt die Beziehung zwischen Denzel Washington und Dakota Fanning zu vertiefen. Das läuft zwar ausnahmslos nach Schema-F ab, funktioniert aber aufgrund der Leistung beider DarstellerInnen ganz passabel. Und so schaut man Denzel Washington dann doch relativ gebannt zu, wie er sich durch die mexikanische Verbrecherwelt mordet und dabei wenig zimperlich mit den Bösen umspringt.
So gut sich Fanning und Washington auch anstellen, Darsteller wie Christopher Walken und Mickey Rourke werden hier gnadenlos verheizt, haben wenige Dialogzeilen und geben nur hier und da Mal ein Stichwort. Schade um das verschwendete Talent.
Die Geschichte bleibt dabei frei von Überraschungen und gerät zwischendurch sehr langatmig. Mehr als 2 Stunden Laufzeit sind hier einfach zu viel für zu wenig Inhalt.
Dem Genre des Rachefilms wird auch keine neue Facette hinzugefügt. Ex-Super-Spezial-Ehemals-Militär-Killer jagt schablonenhafte Böse. X-fach gesehen, X-fach besser gesehen.
Kann man gucken, kann man aber auch lassen.
Leichte Spoiler, weiter unten dann massive Spoiler
The 8 Show beginnt wirklich viel versprechend.
Die Prämisse ist nicht neu, dem Vergleich zu Squid Game und Der Schacht wird sich The 8 Show nicht entziehen können.
Und doch geht man hier genug eigene Wege. Anfangs sind wir noch ähnlich ratlos wie die Protagonisten. Wir wissen nicht worum es geht, wer dahinter steckt und warum ausgerechnet diese 8 namenlosen Figuren.
Und da sind wir auch schon bei der großen, leider aber auch einzigen Stärke der Serie. Das Mysterium zu entschlüsseln macht wirklich Spaß und hält ordentlich bei der Stange.
Je mehr entschlüsselt wird, desto mehr wird aber auch klar, dass die (bewusst?) eindimensionalen Figuren die Serie nicht tragen können. Es gibt u.a. die verwöhnte Prinzessin, den Schläger, die Mitläuferin, den Schlauen. Diese sind verschiedenen Zimmern auf verschiedenen Etagen zugeordnet (bzw. Durften sie sich diese aussuchen, ohne zu wissen, was die Zimmernummer für eine Auswirkung hat), auf welchen unterschiedlich hohe Preisgelder pro Minute aufs Konto gezahlt werden. Während die erste Etage 10.000 Won erhält, gibts auf Etage 8 340.000 Won. Themen wie Machtmissbrauch, soziale Ungleichheit werden angeschnitten, weichen aber irgendwann stumpfer Gewalt und die Gesellschaftskritik bleibt irgendwann fast völlig auf der Strecke.
Mit fortlaufender Dauer wird die Serie dann zunehmend brutaler, was in Folge 7 wirklich grenzwertige Maße annimmt. Hier wird definitiv die Schmerzgrenze der Zuschauer auf die Probe gestellt.
Massive Spoiler
Ein großes Problem waren für mich aber vor allem die teils unfassbar blöden Handlungen der Figuren.
Warum werden Etage 4, 6 und 8 nicht einfach in Etage 1 eingesperrt. Klar verlieren die dann Geld, aber nach der ganzen Folter, wäre das ja eine angemessene Strafe. Etage 1 transferiert dann einfach Geld aus Etage 8. Problem gelöst.
Dann wäre Etage 1 auch nicht losgegangen, um die anderen zu quälen, die Zeit wäre nicht weitergelaufen und alle wären rausgekommen.
Außerdem - warum kauft man nicht von der Zeit irgendwelche Sachen, um alles direkt zu beenden? Stattdessen befreit man diejenigen, die so viel Leid angerichtet haben und alles geht von vorne los und noch brutaler.
Das Ende ist dann auch maximal unzufriedenstellend. Etage 8 fährt mit einem Bagger in ein Museum, verliert ihr Geld und kommt ins Gefängnis, wtf?!
Massive Spoiler Ende
Die Liste geht noch lange so weiter. Am Ende bleibt dadurch ein sehr fader Beigeschmack, weil sich nur noch Gewaltszene an Gewaltszene reiht, die sich durch vernünftiges Vorgehen hätte verhindern lassen.
6 Punkte gibts am Ende für einen guten Anfang, einige gute Ideen, coole inszenatorische Kniffe und ein flottes Tempo.
Mehr ist aber nicht drin, dafür ist das ganze einfach zu platt, die Figuren zu egal und der Plot mit fortschreitender Zeit von zu vielen Logiklöchern geplagt.
Spoiler
Der 5. Teil hat mich ja stellenweise schon echt wütend gemacht. Das war der mit Abstand mieseste Teil der Reihe.
Aber was soll ich sagen - als Fan gucke ich natürlich weiter. Bin also selbst schuld, dass ich auch hier phänomenal enttäuscht wurde.
Das ist hier teilweise grenzwertig dämlich. Die Cleverness der ersten Teile ist völlig abhanden gekommen. Die obligatorische Regelkunde und die Frage, wo wir mittlerweile überhaupt sind, wird nach den ersten Morden geklärt. Ist es ein weiteres Sequel? Legacy Sequel? Nein! Es ist jetzt ein Franchise. Und somit ist alles über Bord geworfen. Jede/r kann sterben. Selbst Jungfrauen sind nicht mehr sicher. Blöd nur, dass sich daran nicht gehalten wird. Es überleben nämlich alle. Niemand von den Etablierten ist der/die Killer. Aber klar - warum sollte man auch die Franchise-DarstellerInnen töten? Die sollen ja etabliert werden und als Identifikationsfiguren die Leute für Teil 7-X ins Kino locken. Blöd nur, dass die alle langweilig und austauschbar sind. An 2 Charaktere aus Teil 5 konnte ich mich nichtmal erinnern…
Die Auflösung am Ende war dann sogar fast schon ein Highlight. 3 Killer - das ist neu.
Nur macht das mitraten keinen Spaß, weil am Ende sowieso nur irgendwelche neueingeführten Figuren mit an den Haaren herbeigezogenen Motiven das Messer oder sogar die Schrotflinte schwingen. Mutig oder clever ist das leider nicht.
Loben kann man die ein oder andere Sequenz, bspw. In der U-Bahn, da kommt für kurze Zeit so etwas wie Atmosphäre auf.
Ansonsten ist der Streifen zu lang, der gesteigerte Gewaltgrad passt irgendwie nicht in das Scream Franchise, es fehlt der clevere Meta-Humor und der Großteil des Films ist nach der Sichtung schon wieder vergessen.
Mal schauen was mit Teil 7 passiert, wenn die beiden Hauptdarstellerinnen nicht mehr dabei sind. Vielleicht findet man dann ja endlich den Mut Mal durchzuziehen, was angepriesen wird, dass wirklich niemand mehr sicher ist, jeder ist verdächtig, alles ist möglich, vielleicht wird’s dann Mal wieder spannend und innovativ.
So ist das leider reine Zeit- und Geldverschwendung.
Frage an die Community - wie komme ich auf mein persönliches Dashboard? Da steht irgendwas von "deinem Profilbereich" - da finde ich nix. Dieses neue Design ist echt sche*ße. Will Kommentare und Bewertungen von meinen Mp-freunden sehen und nicht die immergleichen Artikel der Redaktion... Kann mir da jemand helfen?!
Klassisches "from rigs to riches" Gangster-Kino, dass all den Genregrößen nie das Wasser reichen kann, aber auch nie versucht die unendlich großen Fußstapfen zu erfüllen. Ein netter Soundtrack, coole Sprüche und nette Bilder. Nie mehr, aber immerhin. Todd Phillips zeigt hier schon Mal, dass er mehr kann, als Blödel-Humor alá Hangover (den ich sehr liebe), aber dennoch die Raffinesse eines Scorsese oder anderer Genregrößen missen lässt. Aber das ist völlig okay. Man wird stets gut unterhalten, keine Langeweile und der ein oder andere Lacher ist auch drin. Am Ende einfach ein rundes Ding, dass sicherlich nicht das Genrehighlight bildet, aber genug Spaß bereitet, um nicht vollkommen in Vergessenheit zu geraten.
Ich mag Edgar Wright. Keiner seiner Filme hat weniger als 8 Punkte von mir. Aber so ein kleines bisschen hatte ich Bedenken, dass aus dem Streifen nix wird. Den 1. Trailer hatte ich gesehen und war schon Mal gehookt. Keine Worte, nur Bilder - so mag ich das.
Dann tauchte das erste Mal Any Taylor-Joy auf und ich war wirklich beeindruckt. Diese Leinwand Präsenz hat mich einfach umgehauen. Jede Sekunde, die sie zu sehen ist, lässt alle anderen DarstellerInnen wie bloßes Beiwerk wirken. Der Film ruht sich darauf aber nie aus, sondern schafft eine ständig aufbauende Spannung, die mit der Zeit den Zuschauer unweigerlich in seinen Bann zieht. Das ist immer wunderschön anzusehen, stets stylish, nie Selbstzweck und immer fesselnd. Knappe 2 Stunden atemberaubendes Horror/Mystery Kino. Ganz famos!
Ti West zeigt Mal wieder, dass Horror auch abseits von dem ganzen Geister, Jump-Scare, Revival Gesülze rocken kann. Schleichend langsam und erstaunlich vergnüglich ebnet er den Weg in Richtung Horror-Spaß. Das ist blutig, schaurig und verstörend. Im Gegensatz zum Remake-Wahn zeigt er uns, dass Nostalgie auch ohne große Namen funktionieren kann. Der Soundtrack ist purstes Gold (den Track im Abspann hat eine Truppe in der ersten Reihe erstaunlich harmonisch mitgeträllert). So macht Kino richtig Spaß! Anfangs mit ganz viel Augenzwinkern und erstaunlich greifbaren Charakteren, brettert der Film in den letzten 30 Minuten richtig los und liefert Genrefans den besten Horrorfilm seit Jahren. Das ist teilweise grenzabsurd und immer mit viel Liebe für die Genre-Begründer inszeniert, aber nie zu anbiedernd. Zeitgenössisch gibt es niemanden dem man die Liebe fürs Horrokino so sehr anmerkt, wie Ti West - und keiner bringt das derzeit so spaßig und effektvoll auf die Leinwand, wie er. Absolutes Highlight!
Hat für mich leider den Charme der Originalserie missen lassen - das Original spielt für mich was die Charaktere angeht, als auch auf humoristischer Ebene in einer anderen Liga, einer ganz anderen Sportart. Netter Versuch die Nostalgie der Fans zu wecken, für mich leider völlig gescheitert.
Also die Musik war schon echt belastend und ich glaube mit etwas mehr taktischem Verständnis, hätte die ein oder andere Partie Nim auch anders ausgehen können. Und, ganz im Ernst, wo waren die Zigaretten?! Bei Nouvelle Vague bin ich gewohnt, dass Zigaretten in solch einer hohen Frequenz geraucht werden, dass nur zu Anfang ein einziges Mal ein Streichholz notwendig ist und alle restlichen Kippen eben mit der noch glühenden Kippe entzündet werden ...
Ansonsten bin ich schwer beeindruckt - lange keinen so (in allen Belangen) schönen Film mehr gesehen.
Runde Nr. 3 - nach wie vor gibt und gab es nie etwas besseres. Und wird es vermutlich auch nie geben.
Wow. Nach etwas mehr als einer Stunde ist mir erst aufgefallen, dass es sich hierbei um die Fortsetzung handelt. Das erklärt dann auch einige erzählerische Aussparungen und fehlende charakterliche Hintergründe.
Aber was soll's. Rom Coms sind wie Pizza, selbst Miese kann man noch konsumieren.
Gibt Spoiler.
Allerdings ist der Zusatz - am Rande des Wahnsinns leider sehr treffend und nicht unbedingt auf die gute Art. Die Episode in Thailand ist mehr als nur dezent daneben. Und auch moralisch ist hier nicht alles einwandfrei. Aber ich musste auch hier und da schmunzeln und Liebesbekundungen kriegen mich dann doch irgendwie immer.
Keine Ahnung wie sich der erste Teil macht, den gibt's bei Prime nämlich nicht, vermutlich auch der Grund, warum ich hier "daneben" gegriffen habe. Aber Colin Firth und René Zellweger harmonieren immerhin solide und sind immer wieder charmant. Hugh Grant sammelt zwar ordentlich Minuspunkte, aber irgendwie kann ich ihm das schwer übel nehmen. Das ist wohl dieser britische Charme.
Am Ende ist dann allerdings alles doch zu sehr drüber. Die lesbische Liebesbekundung bspw. Und Bridget Jones blamiert sich dann doch ein oder zweimal zu viel. Aber scheiße, ich mag Rom Coms und ich freu' mich schon drauf, wenn ich den ersten Teil mal beim Stöbern entdecke und den Anfang der sehr schrägen, vor Fettnäpfchen nur so triefenden Reise von Bridget Jones miterleben darf.
Die wortkarge Vorlage gehört sicherlich nicht zu den dankbarsten, wenn es um Verfilmungen geht.
KKS hätte mein Deutsch Lehrer wohl gesagt. Kurz, knapp, sachlich. Die Dialog Zeilen bestehen selten aus mehr als einer handvoll Wörter. Bis auf 2 oder 3 Ereignisse streifen wir Tag für Tag, Seite für Seite von einer kargen Tour über die titelgebende "Straße" auf die nächste.
Dabei ist nichts wichtiger, als die Liebe eines Vaters zu seinem Sohn.
Was die Vorlage so unglaublich stark und atmosphärisch macht, schafft Hillcoat auf die Leinwand zu bringen.
Unfassbar schöne Bilder der Trostlosigkeit. Wundervolle Farblosigkeit.
Der Score von Nick Cave ist hypnotisierende Melancholie. Es bedarf gar keiner Worte. Bild und Ton sprechen für sich.
Viggo Mortensen und Kodi Smit-McPhee als Vater-Sohn-Gespann wissen zu überzeugen.
Die stetige Gefahr im Nacken, der Hunger, die Angst steht ihnen jederzeit ins Gesicht geschrieben.
Alle Menschen auf die man trifft, könnten "böse" sein. Vielleicht gibt es auch schon lange kein "gut" mehr. Vielleicht ist das Böse wirklich nur die Abwesenheit des Guten.
Vielleicht kann es in solch einer Welt aber auch nichts Gutes mehr geben. Leben oder Sterben. Obwohl alles grau ist, gibt es am Ende doch nur schwarz und weiß.
Auch wenn sich ein kleiner Schimmer Licht durch die wolkenverhangene Himmelsdecke schleicht. Zumindest sieht es danach aus. Vielleicht ist es aber auch nur Einbildung, weil man nichts mehr gewinnen kann, wenn schon alles verloren ist.
Keine Ahnung aber für etwas mehr als 2 Stunden waren mir da zu wenig Dinosaurier. Oder zu viele Menschen. Schwer zu sagen. Ich hätte auf jeden Fall sehr gerne noch ein paar große Dinosaurier beim Gras und Blätter futtern gesehen. Die Dinos sahen nämlich viel geiler aus, als ich befürchtet hatte.
Das ganze Drumherum mit den Menschen ist den Erwartungen nach natürlich total belanglos und teilweise einfach nur nervig.
Wobei ich Bryce Dallas Howard und Chris Pratt schon ganz gerne gesehen habe. Die haben durchaus Charme versprüht.
Highlight war trotzdem der Dino-Fight am Ende. Das war echt badass, da hatte ich ein verdammt breites Grinsen im Gesicht. Das entschädigte schon für einige Längen.
Völlig unnötig waren jedoch der böse Wissenschaftler und der Böse, der aus den Dinosauriern Waffen machen wollte. So ganz habe ich das auch nicht verstanden. Was ist an einem Raptor jetzt besser, als an einem Panzer? Beides vermutlich ähnlich teuer und das eine kann man mit einem Sturmgewehr besiegen, das andere nicht. Wozu brauche ich also Raptoren? Und wenn Tiere so tolle Waffen sein können, was ist dann mit Wölfen oder Tigern? Das sind ja auch ziemliche Killer-Maschinen. Und viel billiger.
Zum Glück wurden dann doch recht schnell wieder Dinos gezeigt und ich konnte mich wieder wie ein kleines Kind über diese Giganten freuen und nicht über diesen Bullshit nachdenken, der jetzt aufgeschrieben noch unsinniger klingt, als gedacht. Egal.
Ich hatte die meiste Zeit meinen Spaß mit dem Streifen und für Nr. 3 werd' ich dann sicherlich ins Kino rennen. Vermutlich werde ich aber nach der Wiedereröffnung der Kinos sowieso jeden Tag ins Kino rennen, da wird also auch sowas wie Jurassic World 3 geguckt.
Hab' neulich bei Film-Fights Florentin Will dabei zugeschaut, wie er "Marmaduke" als den besseren Film zum Muttertag gegenüber "Ich seh', ich seh'" nennt. Ging natürlich um "Babadook", aber die beiden Filme klingen schon ehrlich. Das Missverständnis war sehr witzig, viel interessanter find' ich aber die Frage. "Ich seh', ich seh'" oder "Babadook" - wer ist der bessere Film zum Muttertag. Wow. Da wär' ich auch ausgewichen.
Der Film hat mich doch etwas überrascht, obwohl ich eigentlich nur Gutes gehört habe. Sehr atmosphärisch und teilweise schön fies. Meine Nachbarn haben zwei Mal von unten gegen die Decke geklopft, weil ich während des Geschreis nicht einsah den Sound runter zu drehen. Das waren auch nicht die einzigen beiden Male bei denen ich mich erschreckt habe. Für mich eine der positiven Überraschungen aus dem Horror-Genre der letzten paar Jahre. Da hat mich selten was abgeholt, aber hier konnte ich wirklich 90 Minuten mit Gänsehaut und leichter Angespanntheit mitfiebern.
Wenn irgendwann demnächst Wörter wie "cheesy" oder "cringe" in den Duden aufgenommen werden, dann prangt gaaanz groß irgendein Screenshot aus diesem Film neben den Wörtern.
Lange nix gesehen was so drüber und lächerlich war. Hat aber echt Bock gemacht.
"Commando" könnte sogar der Film sein, bei dem ich pro Minute am häufigsten den Kopf geschüttelt habe. Recht und Ordnung, physikalische Gesetze und sowas gibt's einfach nicht. Aber immerhin kann Arnie die bösen Boys riechen, bevor sie auf ihn schießen. Das ist meines Wissens nach echt einzigartig in der Geschichte des Action-Films. Auch der Kill-Count gehört sicher zu den Top 5?
Egal. War 'n ähnlich wilder Ritt, wie die Bergabfahrt ohne Bremsen.
Unerreichte Gehirn-Aus-Unterhaltung, die ich sehr empfehlen kann.
Joa, das war nix.
Mein erster Kinobesuch nach Corona-Lockdown und dann ballert da so unglaublich lieblos eine belanglose Action-Sequenz nach der anderen auf mich ein.
Aber Action ist ja sowieso nicht die Stärke von Nolan. War's noch nie und ist es immer noch nicht.
Also voller Fokus auf die Story. Und ja, das ist die Prämisse. Charakterzeichnung? Brauchen wir nicht. Wir machen inversive Verfolgungsjagden.
Die "Dialoge" geben sich nicht mal Mühe so etwas Ähnliches wie Menschlichkeit zu zeigen. Entweder wird der nolansche Erklärbär ausgepackt oder der Hauptcharakter lässt einen coolen One-Liner von der Leine. Die sind allerdings nicht cool. Ob's an Washington liegt? Ich glaube der Arme kann nix dafür. Die Dialoge sind einfach mies.
Die Darsteller werden sowieso total verheizt. Pattinson hat sich in den letzten Jahren durch Filme wie "Der Leuchtturm" oder "High Life" ganz tief in mein Herz gespielt und ist mittlerweile stets ein Grund ein Kino-Ticket zu lösen. Sein Sidekick-Charakter, der genau so eindimensional ist, wie alle Anderen, gibt aber nicht viel her und so spielt Pattinson das sehr solide, mehr aber auch nicht, herunter.
Auch Branagh mag ich immer gerne. Den Nordiren den bösen russischen Bösewicht (klar, wenn's um kalten Krieg und 3. Weltkrieg geht, muss natürlich ein böser Russe verantwortlich sein) zu inszenieren funktioniert aber nur so semi.
Elizabeth Debicki ist die Jungfrau in Not und Washington rettet sie. Wow. Am Anfang heißt's, nuklearer Holocaust, nein, sogar noch schlimmer. Aber Hauptsache wir retten das Leben einer einzelnen Frau. Weil, die Arme. Klare Priorität.
Das Story-Konstrukt macht irgendwann sowieso keinen Spaß mehr. Es wird selten wirklich rund. Wir springen immer nur hin und her. Eine Szene vorbei - cut - Dialog, was ist gerade passiert, wie geht's weiter? - Cut - Action-Szene. 150(!!!) Minutenlang. Unfassbar anstregend.
Am Ende gibt's sogar noch 'ne Öko-Botschaft. Ja, die Zukunft erklärt uns den Krieg, weil wir deren Umwelt kaputt gemacht haben. Alles in einem Nebensatz. Zusätzlich noch ein bisschen Gott-Talk. Zu dem Zeitpunkt war ich allerdings schon sehr amüsiert. Ich habe irgendwann akzeptiert, dass der Film sich daran aufgeilt, wie mega komplex er ist, und konnte mehr als nur einmal schmunzeln. Irgendwann sagt uns Christopher Nolan sogar selbst, dass das alles total kompliziert ist und wir das nicht verstehen sollen, sondern "fühlen".
Gefühlt habe ich allerdings nichts. Alles mega steril, null Menschlichkeit, kein bisschen Charme oder Emotion. Einfach nur Story, "Komplexität", alles andere ist unwichtig. Ist es leider nicht, aber da bin ich offensichtlich nicht die Zielgruppe.
Achja. Michael Caine ist dabei. 1 Minute oder so. Cool.
Letzte Sache - die tollen Twists funktionieren nicht. Entweder sind sie sehr offensichtlich, schließlich läuft ja einiges der Handlung rückwärts und Kampfszenen mit nicht erkennbaren Gegnern bieten auch nur eine Option. Oder sie ärgern den Zuschauer, weil sie viel früher hätten offenbart werden können und irgendwann nicht mehr interessieren. Aber wie Robert Pattinson so schön sagt - ob ich dir das jetzt erzähle oder später, macht keinen Unterschied. Du solltest jetzt schlafen.
Und das mach' ich jetzt.
Ich sag' einfach Mal. Heftige Enttäuschung.
Es besteht ein Unterschied zwischen Amazon Prime (Video) und Amazon Video, richtig?
Wäre vielleicht schön, das abzuändern. Habe mich nämlich sehr gefreut, um dann zu sehen, dass der Film doch nicht kostenlos verfügbar ist.
Ich war mir sicher. Nach den fünf Großen wird nichts mehr kommen. Alle erzählen mir immer von tollen Serien - dies solltest du dir angucken, das ist unglaublich gut, keine Serie war je so spannend. Ja, danke für nichts. Nachdem ich "The Wire", "The Sopranos", "Breaking Bad", "Twin Peaks" und "Game of Thrones" gesehen habe, war die Serienwelt für mich beendet. Das bedeutet nicht, dass ich keine Serien mehr schaue. Im Gegenteil, ich verbringe durchaus einige Zeit auf meiner Couch und lasse mich von Serien berieseln. Einige überzeugen mich mehr, andere weniger. Einige fesseln mich sogar und manch eine Serie lässt mich sogar hoffen, dass es doch noch mehr gibt, als diese fünf Serien, die der Serienwelt alles beschert haben, was der Serienwelt gegeben werden kann. Doch am Ende werde ich immer wieder auf den Boden geholt. Mir wird jedes einzige Mal wieder klar, dass es nicht besser geht. Mir kann sicherlich Neues erzählt werden und mir können Cliffhanger um die Ohren geschlagen werden, die mich zum Weitersehen zwingen. Der Serienmarkt wird in den letzten Jahren mit Stoff überschwemmt, wie niemand es hätte voraussehen können. Viel davon ist purer Mist. Einiges ist belanglos und manches ist es wirklich wert betrachtet zu werden. Aber nichts, kann diesen Sog erzeugen, den mir die großen Fünf beschert haben. Nie wurde ich so sehr gepackt, mitgenommen und überwältigt, wie bei den großen Fünf.
"Guck dies, guck das" - wie oft habe ich diesen Satz gehört. "Guck "The Wire", schau dir "Breaking Bad" an. Nie habe ich die Worte "langweilig", die Phrase "fand ich doof" so oft gehört, wie in diesem Zusammenhang. Mir war mittlerweile egal, was mir andere Menschen für Serien empfohlen. Ich schaltete auf Durchzug. Doch an der ein oder anderen Stelle fiel immer Mal wieder "The Leftovers". Herrgott war das selten. Und natürlich kam dies nicht von den Leuten aus meinem näheren Umfeld, oder überhaupt aus meinem direkten Umfeld. Nein, von dieser Serie habe ich tatsächlich nur über eine WhatsApp Gruppe mit anderen moviepilot-Kollegen gehört (falls einer von euch bis hierher mit gelesen hat - vielen Dank an Timo K. und Seductive Barry).
Ich habe das andauernd vor mir hergeschoben. Und es ist ja auch nicht leicht, wenn eine Serie mal nicht auf Prime oder Netflix zu ergattern ist, diese überhaupt zu sehen.
Aber ich habe mein Weihnachtsgeld einfach mal auf gut Glück investiert. Und ich bin überwältigt. Nie in meinem "Serienleben" hat mich etwas derart emotional mitgenommen, wie es "The Leftovers" getan hat. Jede einzelne Minute, jede einzelne musikalische Note der melancholischen Suite lässt mich in andere Sphären einblicken. Es ist nicht zu beschreiben, wie sehr Bild und Ton einen gefangen nehmen können. Unmöglich zu sagen, wie sehr diese emotionale Achterbahn den Zuschauer - mich persönlich - mitreißen kann. Die Harmonie des Soundtracks begleitet mich, während ich diesen Text verfasse und sie beflügelt mich, meine Gedanken auf Papier (oder in diesem Fall in die Weiten des Internet) zu bringen. Ich möchte laut losschreien, heulen, wie ein kleines Kind flennen. Weil mich diese Geschichte so sehr einnimmt, dass ich in dieser Welt gefangen bin. In dieser Welt, in der 140 Millionen Menschen verschwinden. 140!!! Etwas weniger als 2% der Menschheit. Und obwohl die Menschen um unsere liebsten Charaktere eigentlich gar nicht verschwunden sind, fühlt sich jeder Moment so an, als wären sie alle verloren. Und verloren sind sie. Der Pilot hat mich mehr getroffen, als alles andere, was ich bisher sah. Ich war den Tränen beim Blick auf einen Bildschirm noch nie so nah, wie während dieser 60 Minuten.
Nun bin ich inmitten der zweiten Staffel. Und ich frage mich wahrlich - wie konnte ich glauben, es gebe nur fünf Serien, die den Olymp erklommen haben und ihr Dasein als absolute Kunst des Mediums fristen. Nun, ich war fehlgeleitet durch all die falschen Empfehlungen und den Glauben, nach "The Sopranos", "The Wire", "Game of Thrones", "Twin Peaks," "Breaking Bad", könne nichts die Welt der Serien erweitern. Doch nun weiß ich, es ist möglich. Es ist möglich, wenn Familie Garvey, ein gebeuteltes Amerika, eine gebeutelte Welt versucht seinen Weg zu finden, ohne möglicherweise jemals ein Ziel zu erreichen. Doch wieso benötigen wir überhaupt ein Ziel? Wer braucht die Gewissheit eines möglichen Endes, wenn das hier und jetzt dafür gesorgt hat, das zwar 2% der Weltbevölkerung verschwindet, eine Familie aber dennoch entzwei gehen kann, obwohl jeder weiterhin im Hier und Jetzt existiert.
Da fallen mir zuerst die erste Warp-Digitation ein. Das war somit das coolste, was ich bis dahin in Film/Fernsehen erleben durfte.
Und der beste Moment für mich: Puppetmons Tod. Für mich die stärkste Phase der Serie mit stark geschriebem Konflikt innerhalb der Gruppe und dem besten Bösewicht der Serie. Die letzten Worte treffen dann den Ton der Serie perfekt... Wer keine Freunde hat, kann nie gewinnen.
Mögliche Spoiler voraus.
Es ist lange her, dass mir ein Happy End so gut getan, wie bei der Western Ballade von Audiard.
Der Film hat es wirklich in sich. Ein steinhartes Brett mit wenig auflockernder Heiterkeit, die zwar immer wieder mit dem einen oder anderen Lächeln aufwartet, nur um dann doch noch härter zuzuschlagen.
Die teils atemberaubenden Landschaftsaufnahmen entlocken dem Zuschauer oftmals ein erstauntes "Wow", lenken aber nie vor der bitteren und rauen Reise der Gebrüder Sisters ab, oder verleihen diesen Antihelden irgendetwas majestätisches.
Ihr Weg ist gepflastert mit Leichen. Ihre Feinde töten sie mit einer lange nicht dagewesenen Kompromisslosigkeit. Die Shoot-Outs erinnern sowieso eher an eine Hinrichtung, als an eine Schießerei mit schadhaftem Ausgang seitens der Sisters Brothers.
Ein wenig Hoffnung, bzw. eine Art Glaube an das Gute, wird zwar durch die Gejagten Gyllenhaal und Ahmed in Aussicht gestellt, durch das zerstörische Handeln und Verhalten durch die Jäger, vor allem Phoenix, aber schnell im Keim erstickt.
John C. Reilly darf zwar als "gute Seele", schließlich nimmt neben Joaquin Phoenix auch ein mürrisches Raubein eine etwas glorreiche Stellung einnehmen, für etwas Schlichtung sorgen, aber am Ende bleibt doch stets ein sehr bitterer Beigeschmack, auch wenn vorher Mal gelacht werden durfte.
Die Darsteller geben dabei alles, den Charakteren Tiefe zu verleihen, meist mit kleinen Gesten und ruhiger Miene. Immer wieder werden neue Versatzstücke geliefert, die das Charakter-Puzzle nach und nach vollenden. Am Ende bleiben zwei gebrochene Brüder, die doch nur in das Heim zurück wollen, welches sie einst dazu veranlasste dem Geschäft des Tötens nachzugehen.
Und trotz all dieser Grausam- und Bitterkeit und all der Strapazen, dürfen wir zum Abschluss noch einmal einem Lächeln begeben, welches für Reilly genau so wohltuend ist, wie für den Zuschauer.
PS: Ich sehe hier das Genre "schwarze Komödie" in der Beschreibung... Habe ich was verpasst?! Bin ich vollkommen auf dem falschen Dampfer?
So smooth wie sein jazziger Soundtrack und so charmant wie sein Hauptdarsteller. The Old Man and the Gun ist ein amüsant-unterhaltsamer Gauner-Spaß, der nicht versucht mehr zu sein, als er ist. Und das tut dem Film sehr gut. Der Plot ist nicht unnötig kompliziert konzipiert, böse Zungen könnten behaupten, der Film sei "einfach gestrickt", aber das ist hier der genau richtige Weg. Der Film lebt sowieso von Robert Redford und der Chemie zwischen ihm und den anderen Darstellern, die alle offensichtlich eine Menge Spaß bei der Sache hatten. Außerdem ist die Besetzung genau so gut, wie sie sich auf dem Papier liest. Vor allem Sissy Spacek macht verdammt viel Spaß und Tom Waits sollte man eh viel häufiger auf der Leinwand sehen.
Am Ende bleibt ein unaufgeregter, großer "kleiner-Film", der zwar keine Begeisterungsstürme auslöst, aber voll und ganz überzeugt und Redford einen mehr als gelungenen Leinwandabschied beschert.
Yeah, Ferrante hat es noch drauf, oder eher so überhaupt nicht drauf. Der Abschluss dieser Schrott-Reihe ist nach Teil 5 und selbstverständlich dem grandios-beschissenen ersten Teil wieder pures Gold, natürlich nur für Fans. Nicht etwa Fans von Trash-Filmen, nein, die haben hier guten Grund rumzumeckern, sondern Fans des Sharknado-Wahnsinns, mich eingeschlossen.
Es ist wieder alles so super-absichtlich mies in jedweder Hinsicht, ob nun die Effekte, die nur im ersten Teil noch grausamer waren, die Botox-still-stehenden Mimen oder diese Ambitionen wirklich überhaupt nix erzählen zu wollen.
Wir reisen zwar in der Zeit machen da aber immer das gleiche. Wir kämpfen gegen Haie. That's it. Fertig, mehr gibt's hier nicht. Und das ist unfuckingfassbar.
Die üblichen Versuche sprachliche Witze zu integrieren scheitern wieder Mal alle grandios, abgesehen vom Frodo-Gag, der in seiner anbiedernden Einfachheit verdammt komisch ist. Ansonsten kann man hier wirklich nur über den Mut lachen, dass die Beteiligten ihre echten Namen verwenden und die absurden Ideen bei der Hai-Bekämpfung, welche physikalische Regeln sogar mit Ansage ignorieren.
Fin Sheperd alias Ian Ziering hat sich bei all den Strapazen der 6 Teile mittlerweile in die Hollywood-Helden-Hall-of-Fame gespielt.
Vergesst den Terroristen bekämpfenden John McClane, Schaefer killt, ebenso wie Ripley, Aliens, na und? Wie lahm. Sheperd hat es mit dutzenden Sharknados aufgenommen, die Welt gerettet, seine Familie, den Präsidenten und jetzt auch noch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft! Ein Held, wie er im Buche steht, ja eigentlich mittlerweile ein Superheld, der sogar Excalibur aus dem Stein zuziehen vermochte.
Sharknado halt.
Wer bisher kein Fan war, wird auch hiermit kein Fan, wer aber kein Fan ist, hat eh nicht die Zeit, die Lust oder die Ausdauer diesen Bullshit zu konsumieren und somit bleibt ein wirklich würdiger Abschied dieser Film-Reihe - genug gesagt.