Roach - Kommentare
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Alle Kommentare von Roach
Dieser Film ist Schokolade für die Augen. Man muss ihn sich einfach vor den Augen zergehen lassen, voll auskosten, denn was man hier geliefert bekommt, ist eine schillernde Welt der Süßigkeiten. Und eigentlich gibt es nichts in diesem Film, das nicht bunt und witzig wäre. Das fängt ja schon bei Johnny Depp an, der hier ein wenig wie Michael Jackson anmutet - als Willy Wonka ist er eine ganz neue Rolle und beweist erneut, wie vielseitig er als Schauspieler doch ist. Seine leicht verstörte, aber doch völlig überdrehte Rolle ist einfach nur witzig und in jeder Sekunde glaubwürdig.
Aber es handelt sich hier nicht um eine Komödie. Nein, vielmehr habe wir es mit einem Märchen zu tun. In etwa so einem, das von der lieben Oma am Bett erzählt wird; ein armer Junge hat großes Glück und darf eine riesige Schokoladenfabrik voller Wunder betreten. Seine Begleiter sind hierbei böse, schlecht erzogene Kinder. Aber genau da liegt der Knackpunkt, denn da kommt der fiese, sadistische Tim Burton zum Zuge. Aber um das zu verstehen, sollte man sich den Film schon selbst ansehen.
Besonders erwähnenswert ist hierbei auch noch der fiese Zahnarzt, gespielt von Christopher Lee. Wer sonst? Er hat die Rollen von Vampiren, Sith-Lords und bösen Zauberern übernommen - warum dann nicht auch die eines Zahnarztes?
Zugegebenermaßen ist der Film hier und dort recht kitschig. Die drei, vier Gesangseinlagen könnten auf einige auch abschreckend wirken - war bei mir beim ersten Mal sehen auch so, aber mittlerweile habe ich mich dran gewöhnt und genieße die herrlich gemeinen Texte von Danny Elfman. Der hat übrigens eine bombastische Arbeit abgelegt! Einfach nur fantastisch, wenn die Kamera über die Schokoladenfabrik fliegt und dabei von dieser zauberhafte Musik begleitet wird.
Am besten sitzt man sich an einem "kalten Winterabend" vor den Fernseher, nimmt ein paar Tafeln Schokolade mit und genießt ihn in vollen Zügen.
Sleepy Hollow ist ein Schauermärchen, das sich von tollen Schauspielern, einer spannenden Handlung, ziemlich derbem Humor und vor allem beeindruckenden Szenerien ernährt.
Zu den Schauspielern: Johnny Depp stellt hier in der Rolle des Ichabod Crane einen verängstigten Detektiv dar, der aber immer wieder versucht, ein Held zu sein - mit mehr als deutlichen Schwierigkeiten. Diese Person ist einfach nur menschlich, glaubwürdig. Auch die anderen Charaktere sind toll. Ich genieße die flüssigen Dialoge bei jedem Mal sehen wieder von Neuem in ganzen Zügen.
Zur Handlung: Der Film beginnt als Detektivgeschichte auf der Suche nach einem Mörder, geht dann etwas nach einem Drittel in eine düstere Mystery-Story über und endet dann in prasselnder Action. So kommt es, dass die rasanten Szenen sich alle im letzten Drittel des Filmes tümmeln. Dieses System, wie es in Büchern wesentlich häufiger anzutreffen ist als in Filmen, ist zwar ungewohnt, fügt sich aber perfekt in den Stil des Filmes ein.
Zum Humor: Er ist ziemlich versteckt und schwarz, nicht unbedingt für jeden verständlich. Die Tode sind teilweise so skurril, vor allem ganz am Ende, dass man die ganze Sache nicht wirklich ernst nehmen kann. Aber verstehen Sie mich hier bitte nicht falsch - Es gibt auch einige Stellen, die nachdenklich und berührend anmuten, vor allem, wenn es sich um Gespräche zwischen Ichabod und Kristina handelt.
Zu den Szenerien: Sie sind einfach nur klasse. Wie man es von Burton gewohnt ist, versinkt man völlig in der schaurig-märchenhaften Atmosphäre des nebeligen Dörfleins Sleepy Hollow.
Einer der ersten, aber lange nicht der letzte Geniestreich des Burton-Depp-Duos!
Zur 10 hat es noch nicht gereicht, weil mich der Film nicht so berührt hat wie zum Beispiel Sweeney Todd.
Schaurig, böse, hässlich und doch irgendwie wunderschön. So würde ich diese Geschichte über einen Mörder mit "Rythmus im Blut" beschreiben, und genau mit diesen Eigenschaften bahnt es den Weg unter meine absoluten Lieblingsfilme.
Eins vorneweg: Ich bin kein Fan von Musicals, aber dieses hier hat es mir einfach nur angetan. Die Lieder sind stimmig, passen troz ihrer hauptsächlich recht fröhlichen Gangart perfekt in den Stil rein und unterstreichen den schwarzen Humor. Dabei steht die Wiederspiegelung der Gefühle natürlich im Mittelpunkt. Besonders deutlich wird dies beim Meisterwerk des Film, Epiphany, der den Wendepunkt darstellt und in dem Sehnsucht, Trauer, Wut und Wahn in einem Quartett eine wahre Achterbahnfahrt durch Sweeneys Psyche liefern. Das Ganze ist mehr als nur glaubwürdig dargestellt. Johnny Depp ist zugegebenermaßen kein Meistersänger, aber genau das ist es vielleicht, was ihn umso menschlicher wirken lässt - und was ist bitte bedrohlicher als ein so menschliches Monster? Ich könnte mich immer wieder vor Schauer schütteln, wenn da dieses blutgierige Funkeln in seinen Augen leuchtet. Geradezu erschreckend ist diese Gabe des guten Mannes, sich in die Wahnsinnsrolle des Babiers zu versetzen, der nichts im Kopf hat als seine blutrote Rache. Auch überraschend: Helena Bohnam Carter, die schon bei Corpse Bride ihre Gesangsfähigkeiten unter Beweis gestellt hat, und hier vor allem mit Not While I'm Around eine tolle Leistung hinlegt. Ihre geradezu mütterliche Rolle als leicht irre Mrs Lovett ist umwerfend.
Auch die anderen Schauspieler sind spitze! Alan Rickman spielt den herzlosen Richter Turpins, Timothy Spall mutet als Büttel zwar stark wie Wurmschwanz an, doch so kann man wenigstens sicher gehen, nicht den falschen für diesen Job erwischt zu haben. Selbst Sasha Baron Cohen liefert eine beeindruckende Leistung ab, sogar im gesanglichen Bereich. Auch die anderen Rollen, vor allem der kleine Toby, sind perfekt besetzt und geben dem Film eine echte, raue Atmosphäre.
Die Stimmung des Filmes ist allgemein bemerkenswert. Eine graue Welt, in der niemals die Sonne scheint - das einzige Bunte ist das Blut von Sweeneys Opfern, das eher wie roseroter Pudding anmutet. Dahinter versteckt sich selbstverständlich ein tieferer Sinn: Die Welt ist die expressionistische Aufnahme von Sweeneys Umwelt.
Die Altersbeschränkung für 16+ ist absolut gerechtfertigt, außerdem ist es zugegeben nichts für jedermann, vor allem das Lesen der Untertitel und die vielen Details fordern den Zuschauer zu hoher Aufmerksamkeit auf. Des Weiteren ist der größte Teil des Filmes gesungen. Er wird nicht jedem gefallen, doch für mich persönlich einer der absoluten Meilensteine der Filmgeschichte. Ich könnte vermuten, die letzen fünfzehn Minuten seien die beste Viertelstunde, die ich jemals gesehen habe.
Hut ab!
Tim Burton hätte "Nightmare Before Eastern" machen können. Hat er aber nicht. Und dafür bin ich ihm mehr als dankbar. Stattdessen lieferte er einen Film, der stilistisch und technisch zwar parallelen zum genannten Meisterwerk von 1993 aufweist, jedoch eine völlig eigenständige Geschichte ist.
Ja, das ist Corpse Bride - Hochzeit mit einer Leiche. Und dieses Projekt ist gelungen, kratzt sogar am Thron des "Vorgängers" (wobei man die beiden Filme eigentlich nicht miteinander vergleichen sollte) und schafft es erneut, den Zuschauer mit einer Menge Humor, Charme, aber auch der nötigen Ernsthaftigkeit zu bannen.
Technisch ist der Film erste Sahne. Die Details, mit denen die Charaktere verziert worden sind, laden dazu ein, immer wieder neue Kleinigkeiten zu entdecken. Das gilt auch für Charakterzeichnung insgesamt. Burton zaubert, wie auch schon in vorherigen Filmen wie Sleepy Hollow, Figuren herbei, die einfach nur menschlich, einfach nur echt wirken, mit all ihren Ecken und Kanten. Es fällt einem leicht, sie sofort ins Herz zu schließen.
Musikalisch zieht der Film einen in seinen Bann, schafft dies aber lange nicht so vielfältig wie Nightmare Before Christmas - das liegt aber wohl auch daran, dass hier nur vier Gesangstitel vorliegen (die aber alle top sind!). Bei NBC waren es über zehn!
Die Handlung ist kurz. Aber nichtsdestotrotz ist sie enorm vielschichtig, man hat nicht das Gefühl, als würde irgendein Aspekt benachteiligt werden. Außerdem ist es erneut erstaunlich, wie lustige und berührende Szenen nahtlos miteinander verbunden werden, manche Stellen sogar gleich beides auf einmal sind.
Mein persönlicher Favorit ist hier das Duett von Victor und Emily in der Mitte des Filmes. Da stehen mir immer die Haare zu Berge, so wunderschön ist das!
Und übrigens hat Tim Burton es mal wieder geschafft, eine tiefgehende Bedeutung in den Film zu bringen. Er macht hier sozusagen darauf aufmerksam, dass alle Totenschädel viel breiter grinsen, als ein Mensch es im Leben jemals könnte. Warum sollte man dann den Tod fürchten?
Burton, you did it again!
Nightmare Before Christmas ist in jeglicher Hinsicht ein Meisterwerk: In technischem Belangen überzeugt der Film mit stylischer Stop-Motion, welche die schaurig-romantische Atmosphäre der Handlung perfekt in Szene setzt. Die Handlung ist das schönste aller Weihnachtsmärchen und dreht sich hauptsächlich um Liebe und verhängnisvolle Missverständnisse. Besonders positiv fällt hierbei auf, dass die Geschichte sich zum Ende immer mehr zuspitzt, schließlich auf das Ende zuprescht, in einer depressiven Phase des Films mündet, um dann wieder parabelförmig aufzuschwingen und ein prasselndes Finale zu liefern. Toll! Unterstützt wird das Ganze natürlich noch von den gradiosen Charakteren, bei denen einem selbst die unwichtigsten Nebenrollen sofort ans Herz wachsen (Igor zum Beispiel hat einen Auftritt von ein paar Sekunden).
Musikalisch ist der Film der Meilenstein der Kino-Geschichte. Die Songs sind ausnahmslos einsame Spitze und obendrein auch noch abwechslungreich, die Texte sind intelligent, emotional und fassen die wichtigsten Punkte des Filmes effektiv auf. Besonders köstlich finde ich hier "Kidnap The Sandy Claws" - So ein herrlich fieser und schwarzhumoriger Text! Hier also ein gigantisches Lob an Danny Elfman. Er ist ein Genie.
Einziger Schwachpunkt in diesem Belangen: Die deutschen Übersetzungen der Texte sind zwar bestmöglich gelungen, hemmen den Hörgenuss der englischen Originale aber dennoch ein ganzes Stück ab. Beim ersten Mal gucken ruhig auf deutsch, dann aber am besten englisch mit Untertitel.
Zu sagen bleibt, dass hier ein durch und durch perfektionistisches Meisterwerk vorliegt, über das mir kein einziger Mangelpunkt einfällt - nicht einmal die enorme Kürze stört mich. Es gibt viele Stellen zum Lachen, sei es über flotte Sprüche, herrlich liebliche Animationen oder einfach nur tolle Einfälle beim Design. Gleichzeitig aber regt der Film auch zum Nachdenken an, denn am Ende ist es doch tatsächlich die Geschichte eines gefürchteten Mannes, der auf der Suche nach Liebe ungewollt Angst und Schrecken verbreitet...
---> Lieblingsfilm!